Test MSI GT72 Notebook
Im deutschsprachigen Raum existieren momentan drei Editionen des 17-Zoll-Gamers. Während das GT72-2PE16H11BW (SKU5) noch recht konventionell ausgestattet ist, trumpft MSI beim GT72-2PE16SR21B (SKU6) und dem von uns getesteten GT72-2PE16SR231BW (SKU7) besonders dick auf. So entdeckt man im Verpackungskarton nicht nur ein 32 x 27 Zentimeter großes Mauspad, sondern auch eine Tastaturabdeckung, zwei Dog Tags und einen wuchtigen Rucksack. Absolutes Highlight ist die schicke SteelSeries-Peripherie. Neben einem Headset (Siberia v2) verpasst MSI den teureren SKUs eine optische Maus (Kinzu v2).
Doch selbst ohne »Dragon Super Pack« punktet das Notebook mit einer üppigen Ausstattung. Zwar kommt als Prozessor nur der Einstiegs-Vierkerner aus Intels Haswell Generation zum Einsatz (Core i7-4710HQ), 16 GByte DDR3-RAM und ein Blu-ray Brenner sind dagegen nicht selbstverständlich. Noch reichhaltiger geht es beim Massenspeicher zu. Je nach Modell sind 1-3 SSDs und eine 1.000 GByte große HDD an Bord (SKU6 & SKU7 mit RAID). Der Grafikchip muss sich ebenfalls nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Um auch Hardcore-Gamer zu gewinnen, nutzt MSI das aktuelle Topmodell von Nvidia (GeForce GTX 880M).
Allerdings hat der ganze Spaß seinen Preis: 2.000-2.700 Euro kostet das GT72 in den meisten Online-Shops. Der Barebone-Bruder MS-1763 lässt sich günstiger erwerben. So wandert das Medion Erazer X7831 MD98776 bereits für 1.650 Euro über die Ladentheke.
Gehäuse
Optisch hinterlässt das Chassis einen deutlich besseren Eindruck als das GT70. Statt einem chaotisch wirkenden Material- und Formmix erwartet den Kunden ein recht erwachsenes Design, wobei der 17-Zoll-Spross immer noch genug Gaming-Allüren bietet. Während der Deckel aus gebürstetem Aluminium gefertigt ist, bestehen der Displayrahmen, das Tastaturbett und die Unterseite aus Kunststoff. Abgerundet wird das Gehäuse von einer gummiert wirkenden Handballenauflage.
Obwohl sich MSI für ein mattes Finish entschieden hat (lediglich die Einfassung des Displayrahmens ist glänzend), neigt das GT72 hier und da zu starken Verschmutzungen. Sowohl die Metalloberflächen als auch der Handballenbereich reagieren sehr empfindlich auf fettige Finger. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Scharniere, die sich manchmal zu einem Knackgeräusch hinreißen lassen und bei Untergrunderschütterungen das Display nicht optimal in Position halten.
Abgesehen davon schlägt sich das Gehäuse wacker. Zwar gehört das GT72 mit 48 Millimetern nicht zu den flachsten 17-Zoll-Notebooks (man vergleiche das Aorus X7 v2 oder das Medion Erazer X7613), allerdings ist das Chassis einen halben Zentimeter dünner als beim indirekten Vorgänger. Die Hauptkonkurrenten aus dem Hause Clevo (46 Millimeter @ P177SM-A), Alienware (48 Millimeter @ AW 17) und Asus (50 Millimeter @ G750JZ) sind dagegen ähnlich hoch.
Beim Thema Gewicht tanzt das GT72 ebenfalls nicht aus der Reihe. 3,79 Kilogramm entsprechen etwa dem Niveau des Clevo P170SM-A. Das Alienware 17 und das Asus G750JZ kommen jeweils auf 400-500 Gramm mehr. Nichtsdestotrotz würden wir das GT72 als klassisches Desktop-Replacement bezeichnen. Andere Gaming-Notebooks wie das hauseigene GS70 lassen sich deutlich angenehmer transportieren.
Künstlerisch gelingt MSI ein guter Kompromiss aus edel und »nerdig«. So wird die schwarze Basis von einigen bunten Elementen aufgelockert. Sei es nun die Tastaturbeleuchtung (3 Zonen, mehrere Farben) oder zwei leuchtende Streifen an der Vorderseite. Das rote Drachenlogo auf dem Deckel und die roten Gitter auf der Rückseite verleihen dem Notebook ebenfalls Charme.
Hinsichtlich der Stabilität schneidet der 17-Zöller recht gut ab. Wenn man einmal die unteren Lüftungsschlitze und den Deckel ausklammert (Quietschgeräusche beim Verwinden), ist das Chassis druckfest. Auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Mit Ausnahme von ein paar Details gibt es nichts zu kritisieren. Qualitativ schließt MSI endlich zu Asus und Alienware auf. Dells Tochterfirma bleibt in dieser Kategorie jedoch Spitzenreiter.
Ausstattung
Schnittstellen
Trotz der Tatsache, dass dem GT72 ein FireWire-, eSATA- und Thunderbolt-Port fehlt, halten wir die Anschlussausstattung für gelungen. Welches Notebook bietet sonst vier Audio-Buchsen (inkl. S/PDIF), zwei Mini-DisplayPorts und sechs USB-3.0-Ports? Dank der vielen Audio-Buchsen lässt sich das Gerät mit einer 7.1-Anlage verbinden. Apropos Surround: Via DisplayPort und HDMI kann man bis zu drei externe Monitore anschließen. Da MSI auf Nvidias Optimus Technik verzichtet und lieber einen manuellen Grafikswitch einsetzt, ist optional sogar eine 3D-Wiedergabe möglich (3D Vision).
Die Verteilung der Schnittstellen wirkt aus Rechtshändersicht ebenfalls durchdacht. MSI platziert einen Großteil der Anschlüsse auf der linken Seite respektive im Heck. Vorteil: Bei der Nutzung einer externen Maus kann es nicht zu ungewollten »Kabelcrashs« kommen. Die Anwesenheit eines Kartenlesers (nur drei Formate), eines Kensington Locks und eines RJ45-LAN-Ports müssen wir wohl nicht extra erwähnen.
Kommunikation
Bei der Kommunikation erwartet uns gleich ein »Doubleshot«. Sowohl die Netzwerkkarte als auch das WLAN-Modul basieren auf der Killer Technologie von Qualcomm Atheros (ehemals Bigfoot Networking). Die Killer Produkte trumpfen mit einer umfangreichen Software auf und sollen besonders gut für Spieler geeignet sein. Neben der Übertragungsrate wird angeblich auch die Zugriffszeit optimiert.
Während die Killer e2200 recht bekannt ist, dient als Funkadapter der taufrische N1525-Chip mit Support für Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11 a/b/g/n/ac. Dessen Reichweite lässt etwas zu wünschen übrig. Im Büro des Autors, das mehrere Räume vom Router entfernt liegt (10-15 Meter Distanz), kam das GT72 – wenn überhaupt – nur auf 1-3 Verbindungsbalken. Die meisten Konkurrenten schaffen hier 2-4 Striche. Eventuell stört das verbaute Metall die Übertragungsqualität.
Wartung
Respekt gebührt MSI für die guten Wartungsmöglichkeiten. Im Gegensatz zu anderen Notebooks lässt sich die komplette Unterseite abschrauben. Zum Anheben ist jedoch sehr viel Kraft nötig, da der Gehäuseboden zahlreiche »Sicherungshaken« enthält. Ansonsten benötigt man lediglich einen einfachen Kreuzschraubendreher. Unter der Haube zeigt sich ein sehr aufgeräumtes Bild. Die langen M.2-SSDs finden auf einer Erweiterungskarte Platz (zwei Slots auf jeder Seite). Dazu gesellen sich zwei normale Festplattenschächte, wobei die SSD-Versionen auf ein 2,5-Zoll-Drive beschränkt sind (im leeren Slot ist kein passender Anschluss vorhanden). Top: An das Kühlsystem gelangt der Kunde ebenfalls. Über mehrere Heatpipes sind die Grafikkarte (austauschbares MXM-Modul) und der Prozessor (nicht wechselbar) mit zwei Lüftern verbunden, die sich komfortabel reinigen lassen.
Etwas unverständlich ist hingegen, dass MSI den Akku fest verbaut. Um diesen zu erreichen, müsste man das komplette Chassis auseinandernehmen. Laut PR-Kontakt kostet ein Austausch nach der Garantiezeit 125 Euro. Solange Umbauten fachmännisch durchgeführt werden, sollte ein beschädigter Garantieaufkleber übrigens kein Problem sein (zumindest in Deutschland).
Software
Die Software-Ausstattung entpuppt sich als üppig. Neben einem Security-Paket und der Magix MX Suite sind auf den SSDs eine Trial-Version von Office 365 und CyberLinks PowerDVD 10 installiert. Darüber hinaus packt MSI noch mehrere Treiber und Tools auf das Gerät. Da hätten wir zum Beispiel den System Control Manager, der diverse Grundfunktionen anbietet. Oder die SteelSeries Engine, mit der sich die Beleuchtung anpassen lässt. Beim Dragon Gaming Center handelt es sich primär um ein Tool zur Systemüberwachung. Aufgrund der fehlenden Recovery-DVD muss Windows 8.1 entweder manuell gesichert oder per Festplatte wiederhergestellt werden (versteckte Recovery-Partition).
Zubehör
Zusätzlich zum eingangs erwähnten Lieferumfang warten im Karton noch Garantieunterlagen, Recovery-Informationen (beim Booten F3 drücken) und ein Quick Start Guide. Wichtiger ist jedoch das – im Vergleich zum GT70 – potentere Netzteil. Statt grenzwertig dimensionierten 180 Watt erhält der Käufer 230 Watt. Mit 780 Gramm wiegt die Stromversorgung allerdings recht viel (17 x 8,5 x 3,5 Zentimeter).
Eingabegeräte
Tastatur
Beim Chiclet-Keyboard vertraut MSI auf das bewährte, wenn auch diskussionswürdige SteelSeries-Design. Dieses zeichnet sich unter anderem durch einen angepassten WASD-Bereich (verschobene Windows und ><|-Taste) sowie eine Anti-Ghosting-Technik aus. So soll das GT72 bis zu 10 Anschläge gleichzeitig erkennen. Doch nicht nur die linke Hälfte weicht vom deutschen Standard ab. Ein halbiertes Enter kennt man sonst nur von den Clevo Barebones P170SM-A, P177SM-A und P370SM-A. Insgesamt ist das Layout sehr gewöhnungsbedürftig und erfordert ein ordentliches Maß an Einarbeitungszeit.
Wer mit der Anordnung zurechtkommt, erhält ein gutes Keyboard, das mit einer hochwertigen Beleuchtung und anständig dimensionierten Tasten punktet. Bis auf den etwas kompakteren Nummernblock und die flache F-Reihe sind die Buchstaben respektive Zahlen 14,5 x 14,5 Millimeter groß. Die Tippmechanik ist ebenfalls brauchbar, wobei sich manche Nutzer nach einen härteren Anschlag sehnen werden. Durch das relativ weiche Feedback mutiert die Tastatur jedoch nicht zur »Klapperkiste«.
Am linken Rand hat MSI einige Sondertasten integriert. Unter dem Power-Button warten der GPU-Switch (Neustart erforderlich), die Cooler Boost Funktion (höhere Lüfterdrehzahl für niedrigere Temperaturen), ein benutzerdefiniertes Programm und die bereits angesprochene SteelSeries Engine.
Touchpad
Dank einer Größe von 10,8 x 6,1 Zentimetern eignet sich das Touchpad auch für längere Bildschirmstrecken. Obwohl die Oberfläche mit einer Art Gummierung versehen ist, hat der Mausersatz recht ordentliche Gleiteigenschaften zu bieten (Ausnahme: fettige Finger). Bei den Dual-GPU-Notebooks Aorus X7 v2 und Schenker XMG P724, die jeweils mit einem Hochglanzfinish ausgestattet sind, werden Bewegungen deutlich stärker ausgebremst.
Auch sonst kann das Touchpad überzeugen. Zwar fühlen sich die dedizierten Tasten etwas schwergängig an, wegen der präziseren Eingabe und der höheren Zuverlässigkeit begrüßen wir jedoch die Entscheidung, dass MSI kein Clickpad gewählt hat. Die mittige Positionierung unter der Leertaste wird für Gamer nicht zum Ärgernis, da das Touchpad ohne Absenkung in der Handballenauflage sitzt und sich bei der Nutzung einer externen Maus automatisch deaktiviert.
Damit man das Touchpad auch in absoluter Dunkelheit findet, ist der obere und seitliche Rand beleuchtet. Technisch bewegt sich der Mausersatz auf dem zu erwartenden Niveau. Per Gesten-Steuerung lassen sich Inhalte zoomen, drehen und scrollen. Letztere Funktion mussten wir jedoch erst im Synaptics V7.5 Treiber aktivieren.
Display
Während sich im 15-Zoll-Bereich langsam aber sicher IPS-Displays durchsetzen, wird das 17-Zoll-Segment weiterhin mit TN-Panels abgespeist. Diese sind in den meisten Fällen nicht nur blickwinkelabhängiger, sondern auch weniger farbtreu.
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 294 cd/m²
Kontrast: 1050:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
ΔE Color 11.71 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 12.06 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.67
Das CMN N173HGE-E11 des MSI GT72 hat ebenfalls mit der ein oder anderen Schwäche zu kämpfen. Zwar wirkt es subjektiv nicht ganz so körnig wie das N173HGE-L11, allerdings verfügt es wie sein Bruder über einen sichtbaren Blautouch. Vor allem Hauttöne erscheinen dadurch unnatürlich.
Nach unserer Kalibrierung mit dem X-Rite i1 Pro 2 waren die Farben deutlich authentischer und genauer (vergleiche die unteren CalMan Screenshots). Auch die Graustufen und die RGB-Balance sind ohne Kalibrierung dürftig.
Notebooks mit IPS-Display (Asus GL550JK, Schenker M504, Schenker C404, Gigabyte P35W v2, Gigabyte P25X v2...) weisen das GT72 in seine Schranken. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass die direkte Konkurrenz (Asus G750JZ, Alienware 17, One K73-4N...) ebenfalls an die TN-Technik gebunden ist und somit kaum vorne liegt.
Als Hauptproblem offenbart sich der fehlende Optimus Support. Wie schon das Clevo P370SM-A und ältere Varianten des Asus G750 gezeigt haben, produziert das Chi Mei N173HGE bei dunklen Hintergründen (Fotos, Spiele, Videos etc.) feine Querstreifen, die jedoch nur aus der Nähe auffallen und nicht jeden Käufer stören werden. Notebooks mit AMD-Chip und/oder dynamischer Grafikumschaltung harmonieren einwandfrei mit dem N173HGE. Doch keine Panik: Nach einem Gespräch mit MSI/Nvidia kam heraus, dass der GPU-Treiber schuld ist. Ab der ForceWare 330.30 verschwinden die Streifen.
In den restlichen Disziplinen muss sich der 17-Zöller kaum Kritik gefallen lassen. Ein Schwarzwert von 0,28 cd/m² ist ebenso respektabel wie ein Kontrast von knapp 1.050:1. Die Helligkeit (~280 cd/m²) und die Ausleuchtung (~78 %) sind dagegen nur durchschnittlich. Für Außeneinsätze wären über 300 oder 350 cd/m² ideal. Auch der Farbraum orientiert sich mit 73 % sRGB und 54 % AdobeRGB am Standard-Niveau.
Noch ein kurzes Wort zu den Blickwinkeln, die vertikal etwas höher sein könnten. Von schräg unten treten recht bald Veränderungen auf. Aus normalen Positionen ist die Wiedergabe jedoch sauber.
Leistung
Prozessor
Obwohl MSI mit dem Core i7-4710HQ nicht das stärkte Vierkern-Modell nutzt, besticht das GT72 durch eine sehr hohe Power. 2,5-3,5 GHz Takt sind für die meisten Anwendungen ebenso ausreichend wie 6 MByte L3-Cache. Per Hyper Threading kann der Prozessor bis zu acht Threads parallel bearbeiten. Die thermische Verlustleistung beträgt wie bei den meisten Quad-Core-Brüdern 47 Watt. Als Herstellungsprozess dienen bei der Haswell Generation 22 nm.
Um den integrierten Grafikchip des Core i7-4710HQ zu aktivieren (HD Graphics 4600), muss das Notebook nach Betätigung des GPU-Buttons neugestartet werden. Die GeForce GTX 880M ist dann nicht verfügbar. Warum sollten Spieler den »Intel Modus« überhaupt nutzen? Zum einen reduziert sich der Energieverbrauch (höhere Akkulaufzeit). Zum anderen sind die Emissionen (Lautstärke, Temperatur...) etwas geringer, wie unsere Messungen belegen. Ob der Verzicht auf Nvidias Optimus nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden. Jedenfalls wäre es praktischer, wenn das Notebook zum Grafikwechsel nicht rebooten müsste.
Turbo Boost
Ein großes Lob verdient MSI für das Taktverhalten der CPU. Egal, ob Single- oder Multi-Core-Belastung: Der Vierkerner läuft stets mit 3,3-3,5 GHz, was dem Maximallevel des Core i7-4710MQ entspricht. Lediglich unter praxisferner Volllast kann der Prozessor diese Taktraten nicht halten und arbeitet mit 2,6 GHz nur knapp über dem Grundwert. Das von Spielern gefürchtete Throttling (automatische Drosselung) ist beim GT72 kein Thema. Selbst in Extremfällen taktet die CPU mit mindestens 2,5 GHz.
Leistung CPU
Dank des optimal agierenden Turbos fällt der Rückstand zu teureren Modellen eher gering aus. Gerade auch deshalb, weil andere Notebooks nicht immer den vollen Takt erreichen. So schafft das Gigabyte P25X v2 trotz des eigentlich potenteren Core i7-4810MQ beim Multi-CPU-Test des Cinebench R15 nur 631 statt 651 Punkte. Der Core i7-4800MQ des MSI GT70 2PE-890US rechnet zwar etwas flotter, +4 % wird man in der Praxis jedoch kaum merken.
Ansonsten orientiert sich die Leistung am Niveau des Core i7-4700MQ/HQ respektive i7-4710MQ. Kein Wunder, wenn man die nahezu identischen Spezifikationen betrachtet. Im Single-Core-Test liefert das GT72 ebenfalls eine gute Vorstellung ab. 136 Punkte werden dem High-End-Anspruch gerecht. Allerdings dürften manche Nutzer bei einem 2.700-Euro-Gerät trotzdem eine bessere CPU erwarten.
Grafikkarte
Im Gegensatz zu einigen Kollegen basiert die GeForce GTX 880M nicht auf der brandneuen Maxwell Architektur, welche mit einer höheren Effizienz punktet. Nvidia greift weiterhin auf die erprobte Kepler Technik zurück, die ebenfalls im 28-nm-Prozess entsteht.
Mit 1.536 Rechenwerken erinnert das DirectX-11-Modell sehr stark an die alte GTX 780M, wobei Nivida den Kerntakt um 16 % von 823 auf 953 MHz erhöht hat. Der per 256-Bit-Leitung angebundene GDDR5-Videospeicher taktet dagegen erneut mit 2.500 MHz. Über den Sinn und Unsinn einer Speicherverdoppelung (8 vs. 4 GByte) kann man streiten. Nach Ansicht der Autors übertreibt es der GPU-Experte hier etwas.
An seinen günstigeren Geschwistern sprintet die GeForce GTX 880M locker vorbei. So muss sich die GTX 870M mit 1.344 CUDA Cores und einem Speicherinterface von 192 Bit begnügen (128 Bit @ GTX 860M). Den vorinstallierten GPU-Treiber sollte man übrigens nicht nur wegen der Streifenbildung aktualisieren. Bei neueren Titeln wie Watch Dogs leidet die Performance – je nach Grafikoptionen – spürbar. Dummerweise unterstützt das GT72 bisher keine offiziellen Nvidia Versionen (340.52 getestet).
Leistung GPU
Die GPU-Messungen attestieren dem GT72 eine hervorragende Leistung. Mit einer durchschnittlichen Bildwiederholrate von 82,1 fps bewegt sich die GTX 880M im Unigine Heaven 3.0 Benchmark nur minimal unter dem SLI-Gespann des Aorus X7 v2. Beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Pixeln, hohen Details und mittlerer Tessellation kam die Dual-GTX-860M auf ebenbürtige 82,8 fps. Der GTX 880M des Schenker XMG P704 waren im Test auch über 80 fps vergönnt. Ein Notebook mit GeForce GTX 870M pendelt sich auf rund 65 fps ein (-21 % @ One K73-4N).
Beim Fire-Strike-Test des 3DMark 13 sind die Abstände vergleichbar. An einen GPU-Score von 6.144 Punkten kann die GTX 870M nicht ansatzweise heranreichen (-24 %). Selbst die SLI-Combo des Aorus X7 v2 verliert mit 5.941 Punkten knapp. Das Schenker XMG P704 rechnete wiederum ähnlich flott.
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
3DMark Vantage P Result | 28022 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 8492 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 126808 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 19052 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 5480 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Beim Massenspeicher geht MSI auf Rekordjagd: Drei SSDs im RAID-0 bringen im Alltag zwar keinen riesigen Vorteil, sorgen jedoch für erstklassige Benchmark-Ergebnisse, die sich wunderbar für die Marketing-Abteilung verwenden lassen. Anders als die meisten Hersteller integriert MSI keine mSATA-Module, sondern vertraut auf die sogenannte M.2-Technik (lange Version!).
Das RAID-System der SKU7, welches aus drei Kingston SSDs der Marke RBU-SNS8100S3128GD besteht (je 128 GByte), muss sich vor allem gegen das Triple-RAID des Aorus X7 v2 behaupten. Mit einer sequentiellen Leserate von 1.263 MB/Sek und einer sequentiellen Schreibrate von 917 MB/Sek kann sich das GT72 nicht immer an die Spitze setzen. So erreichen die mSATA-SSDs des 15-Zoll-Kontrahenten (3x Lite-On LMT-128M6M) beim Lesetest 6 % höhere 1.342 MB/Sek. Der Schreibwert fällt mit 886 MB/Sek hingegen etwas schwächer aus. Im 4K-Bereich lässt sich auch kein eindeutiger Sieger küren. Insgesamt gab der AS SSD Benchmark einen Score von 1.657 Punkten aus (1.909 Punkte @ Aorus X7 v2).
Wer die 384 GB SSD-Kapazität ausgeschöpft hat, packt seine Daten einfach auf die 1.000 GByte große HDD. Mit der HGST Travelstar 7K1000 hat MSI alles richtig gemacht. 140-148 MB/Sek im CrystalDiskMark (sequentieller Test) deuten auf ein extrem flottes 7.200er-Modell hin.
System Performance
Da die einzelnen SSDs nur 128 GByte groß sind und eine RAID-Konfiguration die Leistung nicht in jeder Hinsicht verbessert (Stichwort 4K), reicht es bei den System-Benchmarks zwar für einen Platz an der Sonne, neue Bestwerte stellt das GT72 jedoch nicht auf. Nehmen wir zum Beispiel den PCMark 7: 5.846 Punkte werden auch von schwächer ausgestatteten Notebooks wie dem Gigabyte P25W (Dual-RAID) oder dem Asus GL550JK (Single-SSD) erreicht. Doch was kümmert uns Gamer der »synthetische Kram«? Ab zu den Spiele-Benchmarks!
PCMark 7 Score | 5846 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4408 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4795 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4379 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Aufgrund der enormen Leistung schreckt die GTX 880M auch rechenintensiven Titeln nicht zurück. 1.920 x 1.080 Pixel, maximale Details und MSAA-Kantenglättung? Weder in Battlefield 4 noch in Call of Duty: Ghosts ein Problem. Lediglich bei Watch Dogs, Far Cry 3 und Crysis 3 kam das GT72 mit unserem Ultra-Setting nicht ganz perfekt zurecht (<40 fps). Anspruchslosere Games wie Dota 2, Saints Row IV, GRID: Autosport, Risen 3 oder Sims 4 werden dagegen mit mehr als 50 fps auf den Bildschirm gezaubert.
Summa summarum wird derzeit nur ein SLI-Verbund der GeForce GTX 880M gefährlich. Das Aorus X7 v2 liegt am Ende knapp 2 % vor dem MSI GT72 (angesichts der Treiberabhängigkeit würden wir Ihnen jedoch zu einer Single-GPU raten). Wer nicht ganz so viel Geld übrig hat, sollte zur GeForce GTX 870M (-17 % @ One K73-4N) oder zur Radeon R9 M290X (-21 % @ One K56-4N) greifen. Das Standard-Modell aus dem High-End-Bereich, die GeForce GTX 860M, ist für passionierte Gamer zu langsam.
Call of Duty: Ghosts - 1920x1080 Extra / High / HBAO+ / No dynamic fur AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
Battlefield 4 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
Saints Row IV - 1920x1080 Ultra Preset AA:8x MS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
Dota 2 - 1920x1080 High / On, Render Quality: 100 % (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
Crysis 3 - 1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
Far Cry 3 - 1920x1080 DX11 Ultra Preset (HDAO, Enhanced Alpha To Coverage) AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GT72-2PE16SR231BW | |
One K56-4N | |
One K73-4N | |
SCHENKER XMG P704 | |
Aorus X7 v2 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Far Cry 3 (2012) | 83.9 | 35.7 | ||
Crysis 3 (2013) | 81.2 | 33.1 | ||
Dota 2 (2013) | 99.8 | |||
Saints Row IV (2013) | 66.2 | 54.3 | ||
Battlefield 4 (2013) | 112.1 | 46.2 | ||
Call of Duty: Ghosts (2013) | 66.4 | 46.8 | ||
Watch Dogs (2014) | 40.9 | 30.9 | ||
GRID: Autosport (2014) | 113.4 | 70 | ||
Risen 3: Titan Lords (2014) | 43.4 | 54.7 | ||
Sims 4 (2014) | 81.6 | 72.7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Da schlanke Notebooks bei der Kühlung tendenziell benachteiligt sind, konzentrieren wir uns im Emissions-Kapitel auf dickere Zeitgenossen. Das Asus G750JZ, eines der ruhigsten GTX-880M-Notebooks überhaupt, erhält mit dem GT72 einen potenten Gegenspieler.
Mit durchschnittlich 40,2 dB(A) arbeitet der MSI-Spross im 3DMark 06 sogar einen Tick leiser als der 17-Zoll-Konkurrent (41 dB). Zwar erhöht sich das Lüftergeräusch bei anspruchsvollen Games auf 45 dB(A), damit liegt das GT72 jedoch immer noch unter dem 3DMark-Wert des Clevo P177SM-A Barebones (48 dB @ Schenker XMG P704). Unter Volllast macht es sich das Testgerät mit 49,6 dB(A) zwischen dem Asus G750JZ und dem Alienware 17 bequem, die auf 48,8 bzw. 50,8 dB(A) kommen. Solange man ein Headset trägt oder die Lautsprecher aktiviert, ist die Geräuschkulisse beim Zocken erträglich. Andere Gaming-Notebooks werden jedenfalls deutlich lauter.
Im Idle-Betrieb lassen sich keine großen Unterschiede zwischen dem Intel und dem Nvidia Modus feststellen. Ob das GT72 nun mit 32-33 dB(A) oder 33-34 dB(A) läuft, ist aus unserer Sicht kaum relevant. Beim Alienware 17 und beim Asus G750JZ waren es im Schnitt nur 31 dB(A), wobei die Konkurrenz teils häufiger auftourt. Dass sich die Lüfter des GT72 nie komplett deaktivieren, sondern immer mit einem recht konstanten Pegel arbeiten, ist Geschmackssache. Als suboptimal empfanden wir nur die Charakteristik des rechten Lüfters: Im Idle-Betrieb wirkte das Geräusch unrund.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 33.3 / 34.4 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 40.2 / 49.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen wecken Erinnerungen an das Clevo P170SM-A. Durchschnittlich 26 °C im Leerlauf-Test und etwa 36 °C unter Volllast sind für ein Gaming-Notebook mehr als akzeptabel. Selbst der Lüfterbereich, der sich bei manchen Laptops über 50 °C (Alienware 17) oder sogar 60 °C erwärmt, wurde beim GT72 nicht unangenehm heiß. Die niedrigsten Werte entstehen wie üblich im vorderen Drittel. Selbst nach einer Stunde Stresstest mit den Tools Furmark und Prime kam die Handballenablage nur auf 29 °C. Ergo: Längere Gaming-Sessions werden nicht zur Geduldsprobe.
Den Komponenten verlangt MSI deutlich mehr ab. Bis zu 89 °C bei Prozessor und Grafikchip sind hoch, aber noch nicht kritisch. Dass die GeForce GTX 880M in Furmark nur mit 810 MHz läuft, hängt laut PR-Kontakt mit Nvidia zusammen. Im Spielealltag muss man zum Glück kein Throttling befürchten. 30 Minuten Crysis 3 absolvierte das GT72 mit 953 MHz. Der maximale Turbotakt (993 MHz) war nur am Anfang zu beobachten. Hinweis: Alle unsere Messungen wurden ohne Cooler Boost durchgeführt. Zwar kann die Technik das ein oder andere MHz herauskitzeln, allerdings werden die Lüfter sehr laut.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-0.2 °C).
Lautsprecher
Die GT-Reihe ist seit längerer Zeit für ihre exzellenten Lautsprecher bekannt. Das 2.1-System von Dynaudio stellt sein Potenzial auch beim GT72 unter Beweis. Dank des eingebauten Subwoofers hat der Bass ordentlich Wucht. Generell erscheint der Klang sehr differenziert. So können die Ohren auch kleinere Details herausfiltern und werden nicht – wie es bei vielen Laptops gang und gäbe ist – mit einem Soundbrei konfrontiert.
Im Zusammenspiel mit dem hohen Maximallevel entfaltet sich eine mächtige Audio-Kulisse. Der gute Eindruck liegt nicht zuletzt an der Sound Blaster Cinema 2 Software von Creative, welche dem GT72 mehr Volumen und Dynamik verleiht. Die voreingestellten Profile (Musik, Film, Game & Voice) passen den Sound automatisch an bestimmte Szenarien an. Lange Rede, kurzer Sinn: Externe Lautsprecher kann man sich getrost sparen. Keine Firma bietet momentan eine bessere Klangqualität.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Idle-Betrieb hängt der Verbrauch sehr stark davon ab, ob das Notebook im Intel oder Nvidia Modus läuft. Bei aktiver GeForce GTX 880M genehmigt sich der 17-Zoll-Bolide 26,0-35,8 Watt, was deutlich mehr als bei einem Optimus Notebook ist (11-28 Watt @ MSI GT70). Startet man das GT72 mit der HD Graphics 4600, reduziert sich der Strombedarf um 27-55 %. 11,8-26,0 Watt könnten genauso gut vom Asus G750JZ sein.
Im 3D-Betrieb bleibt das MSI sogar hinter der GTX-880M-Konkurrenz. Knapp 113 Watt in der ersten Szene des 3DMark 06 werden sowohl vom Alienware 17 als auch vom One K73-4N übertroffen (je 121 Watt). Im Hinblick auf den Maximalverbrauch hat sich das Netzteil-Upgrade tatsächlich gelohnt: 204 Watt bei voller Last würden ein 180er-Modell an seine Grenzen treiben.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 26 / 31 / 35.8 Watt |
Last |
113.1 / 204 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bis auf den Idle-Test sind die Akkumessungen im Nvidia Modus entstanden. Trotz des recht hohen Energiebedarfs erreicht das GT72 halbwegs ordentliche Laufzeiten. Diesen Umstand hat das Notebook seinem kräftigen Akku zu verdanken: Mit 87 Wh kann nicht jedes Gerät aufwarten. 3 Stunden drahtloses Internetsurfen bei mittlerer Helligkeit und 2,5 Stunden DVD-Wiedergabe bei voller Leuchtkraft sind zwar nicht gut, aber noch einigermaßen vertretbar. Mit Optimus Technik wären es wohl um die 6 respektive 4 Stunden (Asus G750JZ, Alienware 17, MSI GT70).
Im 3D-Betrieb hält der 9-Zellen-Akku etwa 1,5 Stunden durch. Wer sich mit dem Intel Modus zufrieden gibt, die Leuchtkraft auf 0 % stellt und maximale Stromsparmechanismen aktiviert, kommt ca. 9 Stunden ohne Netzteil aus. Um die Haltbarkeit zu steigern, füllt sich der Akku übrigens erst bei 95 % oder weniger. Spiele sollte man im Akku-Betrieb nicht konsumieren. Wie der rechte Screenshot beweist, taktet die GeForce GTX 880M sonst nur mit 300-400 MHz. Der Prozessor zeigt sich derweil unbeeindruckt.
Fazit
Mit dem GT72 gelingt MSI ein großer Schritt nach vorne. Obwohl sich die Endwertung nur 1 % vom GT70 unterscheidet, sind die Verbesserungen mannigfaltig. Nach Jahren des »Bling-Bling-Looks« scheint MSI endlich Design gelernt zu haben. Optisch würden wir das GT72 definitiv vorziehen. Weitere Optimierungen betreffen das Kühlsystem. Unter Last ist der neue Gaming-Spross deutlich ruhiger. Ganz zu schweigen von der besseren Verarbeitung und der getunten Anschlussvielfalt.
Auch in den restlichen Kategorien leistet sich MSI keine eklatanten Patzer. Seien es nun die Eingabegeräte, die Akkulaufzeit oder die Temperaturentwicklung. Besonders positiv bleibt uns das Soundsystem in Erinnerung. Einen derart tollen Klang bekommt man sonst nirgends geboten. Etwas besser hätte das GT72 beim Display abschneiden können. Die ungenauen Farben des CMN N173HGE-E11 Panels (bei Querstreifen den Nvidia Treiber updaten!) ließen sich durch ein spezielles Farbprofil umgehen – so wie es Asus beim G750JZ macht. Dass der Grafikswitch nur per Neustart funktioniert, ist ebenfalls ärgerlich.
Wer kein Problem mit einem fest verbauten Akku hat, dürfte sich indes über die Wartungsmöglichkeiten freuen. MSI lässt Käufer an fast jedes Bauteil ran. Eines der größten Highlights ist die üppige Ausstattung: Bis zu vier M.2-SSDs setzen Maßstäbe. An der Leistung hapert es ebenfalls nicht. Nvidias Topmodell garantiert hohe Frameraten. Unterm Strich hat MSI ein sehr gelungenes High-End-Notebook kreiert, das sich durchaus zu den Top 3 zählen kann. Alienware 17, Asus G750JZ oder MSI GT72? Primär eine Frage des Designs.