Test Medion Erazer X7831-MD98776 Notebook
Warum viel Geld in ein eigenes Chassis stecken, wenn es doch schon gute Gehäuse auf dem Markt gibt? Das dachte sich wohl Medion bei seinen Erazer-Gaming-Notebooks und steckt sie vornehmlich in Barebones von MSI. Das Medion Erazer X7831 sieht also dem MSI GT70 oder dem DevilTech FragBook DTX recht ähnlich, verwechseln kann man sie trotzdem nicht, weil Medion sich durch einige Modifikationen einen individuellen Touch bewahrt hat. Optisch keine Unterschiede gibt es dagegen zum Erazer X7825, das wir im Januar getestet haben.
Hat sich denn wenigstens bei den inneren Werten etwas getan? Tatsächlich, das Medion Erazer X7831 bringt mit der GeForce GTX 880M die neueste Generation der Nvidia Grafikkarten mit. Mit seinem Preis von 1.649 Euro konkurriert es mit anderen Gaming-Größen wie dem Alienware 17, dem Asus G750JZ und dem schon angesprochenen MSI GT70. Wenn es kein 17,3-Zöller sein muss, bekommt man die GeForce GTX 880M sogar im 15,6-Zoll-Notebook Gigabyte P25X v2.
Vielleicht liegt es an den lange Zeit problematisch agierenden Treibern, aber um AMD ist es in letzten Monaten bei den mobilen High-End-Grafikkarten recht ruhig geworden. Das einzige 17-Zoll-Gerät, das mit Radeon-Chips getestet wurde, ist das Notebookguru Earth V, das dafür gleich zwei AMD Radeon R9 M290X im Crossfire-Verbund mitbringt.
Gehäuse
Unterschiede zum Gehäuse des Erazer X7825 lassen sich selbst bei genauem Hinschauen keine erkennen. Beide Notebooks beruhen auf dem Barebone MS-1763 von MSI, das Medion schon seit Jahren für seine Gaming Notebooks nutzt, auf dem aber auch das MSI GT70 oder das Deviltech DTX basieren. Unterschiede gibt es beispielsweise beim Displaydeckel, hier nutzt MSI Aluminium, um den Qualitätseindruck zu erhöhen; Medion hingegen setzt auf Kunststoff im Alu-Look. Die Handballenauflage hat echtes Alu spendiert bekommen und ist dadurch angenehm kühl.
Ein bisschen martialisch darf es schon zugehen, wenn man ein Gaming Notebook designt, und so sind nicht nur blaue Leuchtakzente an vielen Stellen gesetzt: Es werden auch viele Formen gemischt, beispielsweise das Sechseck der Webcam, ein Dreieck als Power-Knopf und verzerrte Rechtecke als Lautsprecher. Das wirkt nun alles andere als schlicht, immerhin setzt Medion aber auf eine blaue Beleuchtung und weniger Hochglanzoberflächen als MSI und erzeugt dadurch ein etwas gediegeneres Design.
Für 1.649 Euro hätten wir uns aber eine höhere Stabilität gewünscht: Zwar lässt sich das Gehäuse an sich kaum verwinden, dafür der Displaydeckel umso stärker. Außerdem knirscht und knackt es im Bildschirm, selbst wenn man ihn ganz normal öffnet. Druck von hinten kommt schnell zum Flüssigkristall durch und verursacht dort Bildstörungen. Auch das Touchpad ist uns etwas zu nachgiebig.
Auf ein wuchtiges Chassis mit ganzen 6 Zentimeter Bauhöhe muss man sich einstellen, außerdem ist es mit fast 4 Kilo Gewicht und dem riesigen Netzteil mit noch einmal 1 Kilo nicht gerade portabel. Aber das will es ja auch gar nicht sein, das Erazer X7831 ist ein Desktop-Ersatz, den man höchstens mal auf eine LAN-Party mitnimmt.
Ausstattung
Durch das üppig dimensionierte Gehäuse finden auch viele Anschlüsse Platz. Man merkt dem Barebone aber doch an, dass er schon mehrere Jahre alt ist: USB-2.0-Anschlüsse finden sich bei vielen Konkurrenten schon gar nicht mehr, dort gibt es ausschließlich USB 3.0 und das meistens in größerer Anzahl als beim Medion Erazer X7831. Eine ordentliche Anzahl an Audioports ist bei allen Geräten vorhanden, vier Stück, wie beim Erazer X7831, sind aber dann doch herausragend, vor allem, wenn der Line-Out-8-Kanal-Audio analog und S/PDIF unterstützt.
Top: Die Monitorschnittstellen sind an der Rückseite angebracht. Weniger gut sind die rechts ganz vorne befindlichen USB-Anschlüsse, die bei einem Mausanschluss das Kabel sowohl mit der Maushand als auch mit dem dahinter befindlichen Blu-ray-Laufwerk in Konflikt bringen.
Kommunikation
Das LAN-Modul Qualcomm Killer e2200 haben wir schon beim Erazer X7825 gelobt, da es nicht nur Gigabit-Netzwerke unterstützt, sondern auch eine eigene Software zur Netzwerkverwaltung mitbringt.
Beim WLAN hat Medion ein bisschen aufgerüstet, hier werden nun Netzwerke bis zum schnellen Standard 802.11 ac unterstützt. Auch der Empfang ist nun besser: In zehn Meter Entfernung zum Router und durch drei Wände haben wir entweder vollen Empfang oder 4/5. Dieser wird auch nicht schlechter, wenn man noch einmal eine Wand und weitere zwei Meter zwischen Notebook und Router bringt.
Zubehör
Schön, dass dem Medion Erazer X7831 noch ein physisches Recovery-Medium für das Betriebssystem beiliegt. Ansonsten beschränkt sich das im Karton enthaltene Zubehör auf das Nötigste: Netzteil, Akku und Schnellanleitung. Im Medion Shop findet sich unter Gaming-Zubehör nur ein USB-Gaming-Headset, dass immerhin mit integrierter Soundkarte punkten kann und für 35 Euro auch nicht zu teuer ist.
Wartung
Der Akku lässt sich von außen entnehmen, das ist mittlerweile nicht mehr bei allen Notebooks Standard. Um an die restlichen Komponenten zu kommen, muss man allerdings recht viele Schrauben an der Unterseite lösen und darf keine Angst haben, die festsitzende Wartungsklappe zu entfernen. Man erhält dann Zugriff auf die beiden Festplattenslots, zwei RAM-Slots und das Kühlsystem. Weitere Komponenten erreicht man, indem man die Tastatur abnimmt, was wir im Test des MSI GT70H beschrieben haben.
Garantie
Medion bietet 24 Monate Garantie, Garantieerweiterungen gibt es im Medion Shop nicht zu kaufen.
Eingabegeräte
Tastatur
Dass das Layout des Keyboards gewöhnungsbedürftig ist, haben wir schon beim Test des Medion Erazer X7825 festgestellt. So sind die Pfeiltasten nicht abgesetzt, die "0" auf dem Ziffernblock ist kleiner, die Enter-Taste nur halbhoch und die Windows Taste ist nach rechts gewandert. Es gibt noch weitere kleinere Änderungen, insgesamt benötigt man wohl etwas Eingewöhnungszeit.
Dann allerdings lässt es sich relativ gut mit der Tastatur schreiben: Die Tasten sitzen recht fest im Gehäuse, haben mit 15 Millimeter Seitenlänge eine ordentliche Größe. Druckpunkt, Feedback und Anschlag sind OK. Die blaue Tastaturbeleuchtung lässt sich in vier Stufen regeln und kann auch ganz ausgeschaltet werden.
Einige Zusatzfunktionen bietet die Touchleiste, die sich um den mittig platzierten Power-Schalter gruppiert: Hier kann man in den Flugzeugmodus wechseln, den Bildschirm ausschalten oder die Lüftersteuerung so verändern, dass die Komponenten stärker gekühlt werden.
Touchpad
Dass das Touchpad separate Tasten besitzt, ist gut und bei Gaming Notebooks keine Selbstverständlichkeit mehr, so besitzt beispielsweise das Notebookguru Earth V mit Clevo Barebone ein Clickpad.
Die Oberfläche des Touchpads im Medion Erazer 7831 gefällt uns gut, sie ist angenehm gleitfähig und bietet trotzdem gute Rückmeldung. Die Tasten haben einen recht kurzen Hub, was sie nicht immer hundertprozentig exakt auf unsere Eingaben reagieren lässt.
Display
Beim Display gibt es eine kleine Änderung im Vergleich zum Erazer 7825, das wir Anfang des Jahres getestet haben. Zunächst wirkt aber alles gleich: Die Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel entspricht dem aktuellen Standard. Bei höheren Auflösungen tun sich selbst die stärksten Notebook-Grafikkarten noch schwer, deshalb muss es nicht mehr sein. Bei Gaming-PCs mittlerweile ebenfalls Standard ist die matte Beschichtung des Displays, so dass übermäßige Spiegelungen vermieden werden.
Der Unterschied findet sich im Panel, das diesmal Chi Mei 173HGE heißt. Das ist gut so, beim AU Optronics B173HW02 V1, das im Erazer 7825 verbaut war, gab es etwas weniger Leuchtkraft, aber vor allem einen wesentlich höheren Schwarzwert.
309 cd/m² messen wir bei der maximalen Helligkeit im Durchschnitt und damit auch etwas mehr als bei den Vergleichsgeräten. Mit 81 % ist die Ausleuchtung noch recht gleichmäßig, leichte Helligkeitsunterschiede auf dem Bildschirm sind aber auch mit bloßem Auge sichtbar. Kritisieren kann man ebenfalls die etwas grobkörnige Beschichtung, die besonders bei großen und hellen Farbflächen sichtbar wird: Diese wirken fleckig.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 314 cd/m²
Kontrast: 981:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
ΔE Color 9.99 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.36 | 0.5-98 Ø5.2
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.78
Über Schwarzwert und Kontrast kann man sich nicht beschweren: Sie sind auf Augenhöhe mit den besten der Vergleichgsgeräte. Durch den recht niedrigen Schwarzwert von 0,32 cd/m² wirken schwarze Flächen angenehm tief und dunkel ohne Grauschleier. Dadurch wird auch ein guter Kontrastwert von 981:1 erreicht, der wiederum die Farben zum Leuchten bringt.
Generell wirkt die Darstellung auf dem Display knackig, die Farben sind kräftig, aber nicht stark übersättigt. Auch die Schärfe ist gut, nur die bereits angesprochene grobe Körnung der matten Oberfläche macht größere Farbflächen unschön anzuschauen.
Um die Darstellung noch genauer bewerten zu können, starten wir die Software CalMan und nehmen ein spezielles Messgerät zur Hand. Dabei bemerken wir schnell, dass das Panel einen deutlichen Blaustich hat, der besonders stark bei mittleren Graustufen zutage tritt. Gelbe Farbtöne wirken als Ergebnis eher grünlich. Auch Hauttöne wirken unnatürlich. Für Profis ist noch die Farbraumabdeckung interessant, hier kann das Panel mit 73 % des sRGB- und 54 % des AdobeRGB Spektrums nur bedingt überzeugen.
Im Freien verdankt das Erazer X7831 seiner matten Beschichtung eine starke Reduktion von Reflexionen. Natürlich ist es immer noch schwierig, auf dem Bildschirm etwas zu erkennen, wenn die Sonne direkt daraufscheint. Aber auch in hellen Umgebungen kann man meist noch sehen, was auf dem Bildschirm dargestellt wird, und die Spiegelungen von hellen Hintergründen sind wesentlich geringer als auf Glare-Displays.
Das verbaute Panel verwendet die TN-LED-Technologie. Meist sind die Blickwinkel hier eingeschränkt, und auch beim Medion Erazer X7831 wird der Kontrast bei Betrachtung von oben und unten schnell zu hoch oder zu gering. Nach links und rechts sind die Betrachtungswinkel aber recht stabil.
Leistung
Leistungstechnisch ist das X7831 als Spitzenmodell der Erazer Serie natürlich eine Ansage. Auch wenn es noch flottere Prozessoren gibt als den Intel Core i7-4710MQ mit 2,5 GHz, wird kaum jemand beim Spielen einen Unterschied merken. Die Nvidia GTX 880M ist ohnehin eine der schnellsten aktuell verfügbaren Notebook-Grafikkarten. Nur ein System mit zwei GPUs im Verbund wie das Notebookguru Earth V bringt noch mehr Frames.
Üppige 16 GByte Arbeitsspeicher, eine SSD sowie eine normale Festplatte mit 1 TByte Speicherplatz enthält das System außerdem.
Prozessor
Der Intel Core i7-4710MQ ist ein Vierkernprozessor und taktet mit 2,5 GHz, kann aber durch die "Turbo Boost"-Technologie bis zu 3,5 GHz erreichen, wenn nur ein Kern aktiv ist (4 Kerne: 3,3 GHz, 2 Kerne: 3,4 GHz). Die TDP beträgt 47 Watt. Die vier Kerne können bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten.
Obwohl durchaus noch schnellere Modelle des Intel Core i7 existieren und diese teilweise auch in den Vergleichsgeräten verbaut sind, sind die Unterschiede in den synthetischen Benchmarks eher gering. So kann der Core i7-4910MQ im Schenker XMG P704 mit 2,9-3,9 GHz Takt einen Vorsprung von circa 8 % im Multicore-Modus des Cinebench R15 herausholen. Im Singlecore-Modus ist der Vorsprung mit 29 % zwar größer, die meisten Anwendungen sind aber heutzutage auf Multicore-Betrieb optimiert.
In der Praxis und auch beim Spielen können wir keinen spürbaren Unterschied zu den etwas höher getakteten Core-i7-Prozessoren feststellen, die noch dazu deutlich teurer sind: Das Schenker XMG P704 kostet in der von uns getesteten Konfiguration (mit 16 GByte Arbeitsspeicher und 480 GByte SSD) ganze 1.150 Euro mehr als das Medion Erazer X7831 mit derselben Grafikkarte.
System Performance
Das System ist insgesamt sehr ausgewogen zusammengestellt: Der schnelle Prozessor und die sehr potente Grafikkarte werden sich gegenseitig nicht ausbremsen, die SSD beschleunigt den Systemstart und kann auch noch einige häufig genutzte Programme aufnehmen, und die große Festplatte sorgt für ausreichend Speicherplatz. 16 GByte Arbeitsspeicher ist dafür da, dass selbst aufwändige Programme alle benötigten Daten im RAM unterbringen.
PCMark 7 Score | 5597 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3448 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3965 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4241 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das Solid State Drive von Samsung misst 128 GByte und enthält das Betriebssystem. Es verbleiben dann noch circa 70 GByte für andere Programme, die häufig benötigt werden: Die SSD beschleunigt deren Start dramatisch. Auch das Betriebssystem startet sehr flott. Um für zusätzlich Platz zu sorgen, gibt es eine deutlich langsamere konventionelle Festplatte, die mit 1 TByte aber auch viel größer ist.
Deutliche Schwächen zeigt die SSD allerdings beim Schreiben von Daten, hier ist sie langsamer als viele in anderen Geräten verbaute SSDs. Beim Gigabyte P25x v2 kommt gleich ein Raid-0-Verbund aus zwei SSDs zum Einsatz, was die Schreib- und Lesegeschwindigkeit natürlich noch einmal drastisch steigert.
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Die Grafikkarte ist sicherlich eines der Highlights des Geräts: So günstig kam man bisher kaum an ein Notebook mit GeForce GTX 880M. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Der Texturspeicher ist mit 4.096 MByte nur halb so groß, wie er sein könnte. Dadurch und durch den etwas langsameren Prozessor schaffen es manche Vergleichsgeräte mit derselben Grafikkarte, dem Medion Erazer X7831 ein wenig davonzuziehen.
Zumindest in einzelnen Tests - insgesamt hält sich das Notebook nämlich sehr gut und fällt nur selten zurück. Die GeForce GTX 880M beweist, dass sie eine der stärksten mobilen Grafikkarten ist. Wie sie sich in Spielen schlägt, das untersuchen wir im nächsten Kapitel.
3DMark 11 Performance | 8294 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 92164 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 18884 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 5485 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wer sich ein Gaming Notebook kauft, der will damit natürlich richtig zocken können. Und wer über 1.500 Euro ausgibt, der sollte das auch richtig gut machen können. Beim Medion Erazer X7831 ist das auf jeden Fall gegeben: Die Nvidia GeForce GTX 880M kann nahezu alle aktuell verfügbaren Titel auch in Full-HD-Auflösung mit ultrahohen Details flüssig darstellen.
Vorteilhaft ist auch das erstklassige Preis-Leistungs-Verhältnis: Mit dem Erazer X7831 bekommt man eines der günstigsten Notebooks mit GeForce GTX 880M auf dem Markt. Für Gamer mit knapperem Budget könnte es also eine gute Wahl sein.
Beim Spielen zeigt sich der Vorteil des "Cooler Booster": Wenn Sie diesen aktivieren, kann die Grafikkarte durch die zusätzliche Kühlleistung etwas höher takten und schafft mehr Frames als ohne Extra-Kühlung. Das ist bei keinem Spiel wirklich nötig und meist auch nicht wirklich spürbar, wer aber wirklich noch den letzten Frame aus der Karte holen will, der hat nun die Möglichkeit. Der zweite Aspekt ist die etwas bessere Zukunftsfähigkeit durch zusätzliche Frames, und drittens wird so die Temperatur der Grafikkarte niedriger gehalten, was zu einer längeren Lebensdauer beitragen kann. Im Kapitel "Temperatur" werden wir den "Cooler Booster" noch einmal unter Volllast überprüfen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Borderlands 2 (2012) | 151 | 112 | 108 | 94 |
Tomb Raider (2013) | 337 | 250 | 170 | 74 |
BioShock Infinite (2013) | 210 | 166 | 152 | 64 |
Metro: Last Light (2013) | 112 | 104 | 78 | 44 |
Thief (2014) | 89 | 77 | 71 | 41 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 60 | 60 | 60 | 60 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei der Lüftercharakteristik hat Medion, vor allem auch angesichts der hohen Leistung des Systems, recht ordentliche Arbeit geleistet: Im Idle-Betrieb hört man vom riesigen Erazer X7831 so gut wie nichts: Zwar ist der Lüfter stets aktiv; wenn man das Gerät aber nicht belastet, muss man bei 30 dB(A) schon nah ans Gerät herangehen, um das mitzubekommen. Bei etwas mehr Last werden es 35,8 dB(A), allerdings bei einem immer noch angenehmen und zurückhaltenden Lüfterrauschen.
Das Blu-ray-Laufwerk kann mit 37,6 dB(A) durchaus etwas lauter werden, hier gibt es aber bei den Vergleichsgeräten noch geräuschvollere Laufwerke. Bei mittlerer Last schwankt die Lautstärke ziemlich dynamisch zwischen 36 und 52 dB(A), hier wäre ein gleichmäßigerer Pegel angenehmer. Unter absoluter Volllast, wenn man noch den "Cooler Booster" aktiviert, kann das Betriebsgeräusch mit bis zu 56,4 dB(A) dann doch sehr laut werden. Gut: Entlastet man das System, regelt der Lüfter recht schnell wieder herunter.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 31.6 / 35.8 dB(A) |
HDD |
| 32.2 dB(A) |
DVD |
| 37.6 / dB(A) |
Last |
| 47.4 / 56.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Für einen Betrieb auf dem Schoß sind die wenigsten Gaming Notebooks geeignet, zumindest dann nicht, wenn man wirklich mit ihnen spielt. Auch das Medion Erazer X7831 wird unter voller Last an der Unterseite ganz schön heiß: 57,8 Grad erreicht es maximal, das ist in etwa die Temperatur eines Heizkörpers auf voller Leistung. Anfassen sollte man es dann an dieser Stelle nicht mehr. Gut ist, dass die Handballenablage kühl bleibt: Auch unter Last ist hier keine Erwärmung spürbar. Übrigens: Unter Last sollten Sie auch das Netzteil nicht anfassen, es erreicht knapp 60 Grad.
Im Idle-Modus hingegen ist die Erwärmung sehr gering: Maximal 32,5 Grad an der Unterseite und keine spürbare Erwärmung der Handballenauflage sind sehr zufriedenstellend.
Im Stresstest setzen wir das System unter Volllast und beobachten, wie Prozessor und Grafikkarte darauf reagieren. Auch wenn kaum ein Spiel diese absolute Belastung für beide Komponenten zur gleichen Zeit bedeutet, ist es interessant zu sehen, wo die Grenzen des Systems liegen. So heizen sich Prozessor und Grafikkarte im Stresstest schnell auf und erreichen jeweils Werte um die 90 Grad. Das ist schon die obere Grenze für eine dauerhafte Betriebstemperatur und kann auf lange Sicht die Lebensdauer der Komponenten verkürzen. Der Prozessor kann dann nicht mehr mit Turbotakt arbeiten, sondern rechnet mit den standardmäßigen 2,5 GHz.
Die Grafikkarte taktet sich unter extremen Bedingungen noch stärker herunter: Nur 450 MHz sind beim Kern verfügbar. Wird die Grafikkarte allein zu 100 % belastet, sinkt der Takt zwar auch, allerdings nur auf 780 MHz. Aktiviert man den "Cooler Boost", wird das Kühlsystem zwar noch einmal deutlich lauter, der Takt steigt aber tatsächlich wieder auf circa 800 MHz. Der "Cooler Boost" hat also durchaus seine Berechtigung, und wer mehr Power aus seiner Grafikkarte herausholen will, sollte ihn aktivieren.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 57.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+1.1 °C).
Lautsprecher
Nach wie vor handelt es sich bei den Lautsprechern um ein 2.1 System. Die beiden Lautsprecher finden sich links und rechts unterhalb des Bildschirms, der Subwoofer sitzt an der Unterseite. Unterstützt werden sie von der "Dolby Digital Plus"-Software, die es ermöglicht, über verschiedene Profile oder einen individuellen Equalizer den Klang anzupassen. Grundsätzlich verhilft sie den Lautsprechern zu einem volleren und ausgewogeneren Sound.
Insgesamt ergibt sich so ein Klang, der sich durchaus hören lassen kann: Volle Bässe, eine sehr hohe Gesamtlautstärke, die dennoch kein Dröhnen verursacht, und gut ausgeglichene Höhen, Mitten und Tiefen erzeugen sogar ein leichtes "Mittendrin"-Gefühl. Im Vergleich zum Alienware 17 oder dem Gigabyte P25X v2 bekommt man hier tollen Klang für sein Geld.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Dank der Nvidia-Optimus-Technologie sind heute auch große Gaming Notebooks keine Energiefresser mehr, solange sie sich im Idle-Modus befinden. Natürlich steigt der Verbrauch sprunghaft an, sobald sich die GeForce GTX 880M zuschaltet und erreicht dann bis zu 178 Watt, was ziemlich genau der Nennleistung des Netzteils entspricht. Selbst unter etwas geringerer Last liegt der Verbrauch noch bei 126,6 Watt.
Im Idle-Betrieb sind die Werte viel geringer: Mit 9,8 Watt kommt das Erazer X7831 aus, wenn es zwar läuft, aber nicht beansprucht wird. Dieser Verbrauch lässt sich auf 31,1 Watt steigern.
Mit diesen Werten liegt das Testgerät in der Norm: Die etwas schwächer ausgestatteten Vergleichsgeräte brauchen auch etwas weniger Strom, das MSI GT70 mit seinem schnelleren Prozessor dagegen etwas mehr.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9.8 / 17.9 / 31.1 Watt |
Last |
126.6 / 178 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Akku ist im Vergleich zum Erazer X7825 mit der gleichen Kapazität ausgestattet: 86,6 Wattstunden kann er liefern. Das reicht für praxistaugliche Laufzeiten, die aber von vielen Vergleichsgeräten überboten werden. So bietet beispielsweise das MSI GT70 trotz kräftigerem Prozessor das bessere Energiemanagement: Gut 2 Stunden surft man damit länger im WLAN als mit dem Erazer X7831. Von Blu-ray sind zwei Filme hintereinander möglich, allzuviel Überlänge sollten sie aber nicht haben: Nach 3:46 Stunden ist hier die Energie zu Ende. Den Spieletest machen wir mit "Tomb Raider" in Ultra-Einstellungen, hier hält das System etwas über eine Stunde durch.
Für so ein großes und schweres Notebook, das ohnehin selten bewegt wird, sind die Akkulaufzeiten durchaus in Ordnung. Die Wettbewerber zeigen aber, dass theoretisch noch mehr drin ist.
Fazit
Zum bösen Zwilling könnte das Medion Erazer X7831 für das MSI GT70 tatsächlich werden. Der Hersteller aus dem Ruhrgebiet macht mit seinem neuen Gaming Notebook nämlich eine klare Ansage: So viel Spieleleistung zu diesem Preis gab es bisher selten.
Für 1.649 Euro bekommt man eine superschnelle GeForce GTX 880M, der geringere Texturspeicher fällt dabei leistungstechnisch kaum ins Gewicht. Auch der Prozessor kann überzeugen, ein teureres Modell lohnt sich nur, wenn man wirklich noch das letzte Quentchen Leistung herausholen möchte. Dazu gibt es eine SSD, die zwar nicht wahnsinnig groß ausfällt, aber immerhin den Systemstart beschleunigt.
Allerdings ist das Chassis etwas in die Jahre gekommen; der dezentere Look im Vergleich zum fast baugleichen MSI GT70 gefällt uns jedoch besser. Ein knarzender Displaydeckel sollte sich aber für so viel Geld vermeiden lassen. Außerdem kann das Gerät ganz schön heiß werden, aber das muss man bei so einem potenten Notebook wohl in Kauf nehmen. Das Lüftergeräusch ist recht angenehm, im "Cooler Booster"-Modus aber schon sehr laut. Dafür holt man damit noch ein bisschen mehr Leistung aus der Grafikkarte und dem Prozessor raus.
Am Monitor missfällt die grobgekörnte Beschichtung, die sich auf die Bildqualität auswirkt und der Blaustich. Die Akkulaufzeiten kommen nicht ganz mit der Konkurrenz mit und der Akku entlädt sich unter Volllast. Im Gegenzug gibt es ein tolles Soundsystem und schnelles WLAN mit guten Empfangswerten.
Insgesamt ist das Medion Erazer X7831 ein sehr gutes Angebot – keiner der Schwachpunkte ist so gravierend, dass man keine Kaufempfehlung aussprechen könnte, und außerdem machen es die anderen nicht unbedingt besser. Andererseits steht einiges auf der Haben-Seite, und wenn man sich mit dem Gehäusedesign anfreunden kann, dann sollte langen Spieleabenden im blauen Widerschein der Notebook-Beleuchtung nichts mehr im Wege stehen.