Test Gigabyte P25X v2 Notebook
Kein Zweifel: Das Gigabyte P25X v2 gehört mit seiner üppigen Ausstattung zur Oberklasse der Gaming-Notebooks. Trotz des eingeschränkten Platzangebots packt der taiwanesische Hersteller nicht nur eine 1.000 GByte große HDD, sondern auch zwei mSATA-SSDs mit jeweils 128 GByte unter die Haube. 16 GByte DDR3-RAM (2x 8 GB @ 933 MHz) verdienen ebenfalls Respekt. Hinzu kommt ein Blu-ray Brenner, der mit dutzenden Formaten umgehen kann.
Der eigentliche Kracher ist jedoch das matte Full-HD-Panel. Statt TN-Technik, wie man sie bei fast allen Notebooks entdeckt, kommt beim P25X v2 ein IPS-Display zum Einsatz. Neben der Blickwinkelstabilität fällt auch die Farbwiedergabe besser als bei vielen Kontrahenten aus. Ähnliches gilt für die Leistung. Dank der GeForce GTX 880M hat das P25X v2 auch mit Grafikbrettern wie Battlefield 4 keine Schwierigkeiten. Abgerundet wird das Paket von einem Quad-Core-Prozessor aus dem Hause Intel. Der Core i7-4810MQ taktet ganze 300 MHz flotter als das »Standard-Modell« Core i7-4710MQ/HQ.
Haken an der Geschichte: Die eben genannte Konfiguration bringt es auf knapp 2.000 Euro. Wer etwas Geld sparen möchte und/oder eine Windows-Lizenz übrig hat, ist bei der Version für 1.600 Euro richtig. Zwar enthält diese kein Solid State Drive und nur 8 GByte RAM, aufgrund der passablen Wartungsmöglichkeiten spricht jedoch nichts gegen ein späteres Upgrade.
Gehäuse
Wie beim Vorgänger P25W entpuppt sich das Design als ungemein mutig. Gigabyte setzt erneut auf einen knallgelben Kunststoffdeckel, der sicher nicht jeden Geschmack trifft (das Notebook soll auch in einer schwarzen Variante verfügbar sein). Dank der hellen Farbe sind Fingerabdrücke – trotz des Hochglanzfinishs – kaum sichtbar.
Anders verhält es sich mit dem silbernen »Chromrahmen«, der bei Berührung sehr schnell verschmutzt und zu Reflexionen neigt. Im geöffneten Zustand wirkt das P25X v2 nicht ganz so verspielt. Die Handballenauflage, welche aus gebürstetem Aluminium besteht, ist ebenso schwarz wie der Tastaturbereich und der Displayrahmen.
Apropos Displayrahmen: Die Verarbeitung wird dem Notebook-Preis leider nicht gerecht. Analog zum P34G v2 und P35W v2 zeigen sich diverse Detailmängel. Sei es nun das unebene Keyboard (speziell am rechten Rand) oder die lockere Bildschirmeinfassung, welche man insbesondere beim Aufklappen bemerkt. Dazu gesellen sich ein paar generelle Design-Schwächen. So hat Gigabyte die vorderen Notebook-Füße derart mickrig gestaltet, dass der 15-Zöller zum Rutschen tendiert. Warum die linke und rechte Seitenkante alle Ports verdecken muss (schlechte Erreichbarkeit), ist uns ebenfalls ein Rätsel.
Beim Thema Stabilität bewegt sich das P25X v2 im Mittelfeld. Zwar lässt sich das Chassis hier und da merklich durchbiegen (Nummernblock, optisches Laufwerk), im Alltag stören diese Punkte jedoch kaum. Zumal das P25X v2 mit einer Höhe von knapp vier Zentimetern und einem Gewicht von 2,8 Kilogramm nicht allzu dick bzw. schwer für ein High-End-Notebook ist. Andere 15-Zoll-Gamer wie das Clevo P150SM oder das MSI GT60 sind voluminöser und unkomfortabler zu transportieren.
Etwas ärgerlich finden wir die Tatsache, dass bei stärkerem Druck und beim Verwinden des Deckels teils Quietsch- oder Knackgeräusche auftreten. Das sollte im 2.000-Euro-Segment nicht der Fall sein. Insgesamt ist die Gehäusequalität nur mittelprächtig, was sich auch in der Endnote äußert. Wer es möglichst flach und trotzdem schnell mag, sollte einen Blick auf das MSI GS60 (GTX 870M) oder das Lenovo Y50-70 (GTX 860M) werfen. Letztere wiegen nur 2,0-2,4 Kilo und sind maximal 2,5 Zentimeter hoch.
Ausstattung
Schnittstellen
Eine exzessive Anschlussausstattung darf man vom P25X v2 nicht erwarten. Gigabyte orientiert sich am Multimedia-Bereich und integriert zwei USB-3.0-Ports, eine eSATA/USB-2.0-Combo, zwei Audio-Buchsen und einen analogen respektive digitalen Bildausgang (VGA + HDMI). Die Anwesenheit eines Kensington Locks, eines Cardreaders und eines RJ45-Ports dürfte auch niemanden überraschen. Dass der Hersteller auf FireWire, DisplayPort und Thunderbolt verzichtet, ist angesichts des Notebook-Preises schade.
Kritik gibt es auch für die Verteilung der Schnittstellen. Da das Blu-ray Laufwerk im linken Bereich sitzt und die Rückseite für den Akku gedacht ist (hebt das Chassis um mehrere Millimeter an), warten die meisten Ports rechts. Mausnutzer sehen sich bei vielen angeschlossenen Kabeln mit einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit konfrontiert. Für eine höhere Konnektivitätswertung müsste Gigabyte die Anschlussvielfalt noch optimieren. Neben dem Schenker XMG A504 und dem One K56-4N bietet auch das MSI GT60 mehr Ports.
Drahtlose Kommunikation
Beim Funkadapter geht Gigbyte keine Kompromisse ein. Das Wireless-AC 7260 unterstützt – wie es die Bezeichnung schon verrät – den neuen ac-Standard. WLAN 802.11 a/b/g/n und Bluetooth 4.0 dürfen natürlich auch nicht fehlen. Als maximale Geschwindigkeit gibt Intel 867 Mbit/s an (2,4 & 5,0 GHz). In unserem Praxistest bot das Wireless-AC 7260 eine ordentliche Reichweite. Über eine Distanz von 10-15 Metern war selbst durch mehrere Wände eine Verbindung möglich.
Wartung
Gigabyte hat sich für ein Dual-Fan-Konzept mit vier Heatpipes entschieden, das sich um die Abwärme von CPU und GPU kümmert. Wie sich nach dem Entfernen der Wartungsklappe herausstellt, ist jedoch nur ein Teil des Kühlsystems erreichbar (siehe Fotos). Wer beide Lüfter reinigen will, muss notgedrungen das komplette Chassis auseinandernehmen. Top: An die mSATA-SSDs und den 2,5“-Schacht gelangt man sehr komfortabel. Der Arbeitsspeicher und das Funkmodul lassen sich ebenfalls austauschen.
Software
Gigabyte ist für seine praktischen Software-Beigaben bekannt. Da hätten wir einmal den Smart Manager, welcher Zugriff auf diverse Funktionen gewährt (Lautstärke, Helligkeit, WLAN-Adpater, Kamera, Energiesparmodus, Touchpad, Mausgeschwindigkeit...). Per Fan Tweak kann man z. B. die Lüfteraktivität anpassen. Wie beim P35W v2 und P34G v2 haben wir alle Tests mit der Standard-Option »Auto« durchgeführt. In die Kategorie »nett« fällt auch das Programm Smart Update. Auf einer übersichtlichen Oberfläche werden dem Nutzer veraltete Treiber angezeigt. Smart Backup dient schließlich zum Speichern des Systems (kein Recovery-Datenträger).
Lieferumfang
Das P25X v2 wird mit recht viel Zubehör ausgeliefert. So packt Gigabyte nicht nur eine Treiber-DVD, ein Handbuch und eine Garantiekarte, sondern auch ein Reinigungstuch und zwei DVDs mit CyberLink-Programmen (PowerDVD 10 & Power2Go 7) in den Karton. Während das 154 x 74 x 30 Millimeter große Netzteil 640 Gramm wiegt, kommt der ungewöhnlich geformte Akku auf 456 Gramm.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Eingabegeräte müssen sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Zwar erreicht das Keyboard kein Topniveau, die meisten Nutzer dürften mit der Qualität jedoch zufrieden sein. Egal, ob Druckpunkt, Anschlag oder Tippgeräusch: In den meisten Disziplinen schneidet das P25X v2 ordentlich ab, wobei sich manche Stellen etwas unsauber anfühlen und/oder klapprig anhören.
Erwartungsgemäß vertraut Gigabyte auf ein Chiclet-Design mit freistehenden, abgerundeten Tasten. Im Gegensatz zum Hauptblock sind die Richtungspfeile und die Tasten des Ziffernblocks nur 12 statt 15 Millimeter breit, was allerdings noch ausreichend ist. Falls Sie die Lautstärke gern mit einem Knopfdruck regeln: Links neben dem Powerbutton hat Gigabyte entsprechende Tasten angebracht. Am besten hat uns die weiße Beleuchtung gefallen, die sich per Fn + Leertaste (de-)aktivieren lässt. So kann man den 15-Zöller auch nachts perfekt verwenden.
Touchpad
Um Spielern eine stressfreie Eingabe zu ermöglichen, hat Gigabyte das Touchpad deutlich nach rechts versetzt. Vorteil: Beim Zocken mit den WASD-Tasten drohen keine ungewollten Kameraschwenks. Die Hand liegt einzig und allein auf der Handballenauflage. Auch sonst konnte uns das Touchpad überzeugen. An der angenehm glatten Oberfläche und der guten Präzision dürfen sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen. Die Multi-Touch-Funktion ist ebenfalls gelungen. Inhalte lassen sich komfortabel mit zwei Fingern zoomen oder scrollen. Das Synaptics v7.4 unterstützt sogar einen Bildlauf am Touchpadrand (in der Grundeinstellung recht schmal).
Kommen wir zur Dimensionierung, welche im typischen 15-Zoll-Bereich liegt. 93 x 53 Millimeter sind weder klein noch riesig. Mausklicks erkennt das Notebook über eine extra Leiste. Bauartbedingt variiert der Druckwiderstand von außen nach innen massiv.
Display
Einer der größten Pluspunkte des P25X v2 ist das kontrastreiche Display. Beim LG Philips LP156WF4 handelt es sich um ein 15,6-zölliges IPS-Panel, das auch im Gigabyte P35W v2 seine Arbeit verrichtet. Obwohl die Ausleuchtung mit 80 % keine Preise gewinnt (Helligkeitsverlauf zum rechten Rand), kann das Notebook mit einer erstklassigen Bildqualität auftrumpfen. Zwar war die Leuchtkraft mit 288 cd/m² etwas niedriger als beim 15-Zoll-Bruder, dafür konnten wir einen besseren Schwarzwert messen. So gab die Profi-Software CalMan 0,27 statt 0,35 cd/m² aus, was zu einem Kontrast von knapp 1.000:1 führt. Derartige Schwankungen können mit der Produktion zusammenhängen.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 273 cd/m²
Kontrast: 1011:1 (Schwarzwert: 0.27 cd/m²)
ΔE Color 4.25 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.17 | 0.5-98 Ø5.2
83.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
83.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.57
Unabhängig davon besticht das P25X v2 durch ein ausgewogenes Bild, das farbtreuer und natürlicher als bei einem TN-Panel wirkt. Anhand unserer CalMan-Screenshots lassen sich die Unterschiede besonders gut sehen. Im Vergleich zu einem CMN N156HG (Clevo W355SS) oder LG Philips LP156WF1-TLF3 (Clevo P150SM) schlägt sich das IPS-Modell viel besser (kein Blautouch, höhere Genauigkeit).
Nimmt man alle Aspekte zusammen, siedelt sich die Farbwiedergabe vor dem LG Philips LP156WF4-SPB1 des Schenker M504, jedoch hinter dem Samsung 156HL01-102 des Asus GL550JK an (nur GTX 850M). Beim Farbraum nehmen sich die IPS-Panels kaum etwas. Mit 84 % sRGB (Korrektur 20.5.2015 zufolge fehlerhaften Referenz-sRGB-Profils) und 55 % AdobeRGB geht das P25X v2 leicht in Führung.
Trotz der nicht überragenden Leuchtkraft kann man den 15-Zöller auch außerhalb geschlossener Räume einsetzen. Wie man es von Non-Glare-Panels gewohnt ist, spiegelt die Anzeige kaum. Ein weiteres Kaufargument sind die hohen Blickwinkel. Im vertikalen Bereich haben TN-Modelle spürbar das Nachsehen.
Leistung
Prozessor
Der Core i7-4810MQ stammt aus Intels Haswell Generation und wird im 22-nm-Verfahren produziert. 47 Watt TDP entsprechen dem Niveau des kleineren Bruders Core i7-4710MQ, der nur mit 2,5-3,5 statt 2,8-3,8 GHz taktet. Beiden CPUs gemein ist die Hyper-Threading-Technik, welche jedem realen Kern ein virtuelles Pendant zur Seite stellt. Dadurch können die Vierkern-Modelle bis zu acht Threads parallel bearbeiten.
Wenig überraschend unterstützt das P25X v2 die Optimus Technologie von Nvidia. Wenn das Notebook nur mit anspruchslosen Aufgaben wie Office, Video oder Web beschäftigt ist, legt sich die GeForce GTX 880M schlafen und es werkelt die Grafikeinheit des Prozessors. Intels HD Graphics 4600 beherrscht ebenfalls DirectX 11, eignet sich aufgrund der schwachen Leistung aber kaum für Spiele.
Turbo Boost
Wie die Resultate der nachfolgenden Benchmarks zeigen, läuft der Turbo-Modus nicht immer am Anschlag. Laut Intel würde der Vierkerner bei Single-Core-Last theoretisch bis zu 3,8 GHz und bei Multi-Core-Last bis zu 3,7 GHz schaffen. Bei uns lag der Takt jedoch eher zwischen 3,6 und 3,7 GHz (mit kurzen Einbrüchen auf 3,2-3,3 GHz) respektive 3,1 und 3,3 GHz, also ein paar 100 MHz unter den Hersteller-Angaben. PC-Spiele sind wegen der hohen Grafiklast kaum betroffen. Selbst mit eingeschränktem Turbo ist der Core i7-4810MQ mehr als flott genug.
Leistung CPU
Trotz der suboptimalen Taktraten sprintet das P25X v2 an den meisten Gaming-Notebooks vorbei. Mit 146 Punkten rechnet die Testkonfiguration im Single-CPU-Benchmark des Cinebench R15 knapp 20 % schneller als die Gigabyte Kollegen P35W v2 (126 Punkte @ Core i7-4710HQ) und P27G v2 (123 Punkte @ Core i7-4710MQ). Beim Multi-CPU-Test ist der Abstand nicht ganz so groß. 631 Punkte sind umgerechnet ein Plus von 7 % (588 Punkte @ P35W v2) bzw. 5 % (599 Punkte @ P27G v2).
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
Gigabyte P35W v2 | |
Gigabyte P27G v2 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
Gigabyte P35W v2 | |
Gigabyte P27G v2 |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
Gigabyte P34G v2 | |
Gigabyte P35W v2 | |
Gigabyte P27G v2 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
Gigabyte P34G v2 | |
Gigabyte P35W v2 | |
Gigabyte P27G v2 |
Grafikkarte
Nvidia präsentiert mit der GeForce GTX 880M eine höher getaktete Version der alten GTX 780M. Statt 823-849 MHz sind es beim Kern 954-993 MHz, was einen Leistungssprung von etwa 15 % ergibt. Der verdoppelte Videospeicher (8 vs. 4 GByte GDDR5) macht sich in der Praxis nicht bemerkbar.
Ansonsten basiert die GeForce GTX 880M auf der leicht betagten Kepler Architektur (28 nm). Maxwell, der direkte Nachfolger, kommt im Gaming-Segment bisher nur bei der GeForce GTX 850M und teilweise bei der GeForce GTX 860M zum Einsatz. Dank 1.536 Unified Shadern bietet die High-End-GPU trotzdem eine sehr ansprechende Leistung. Zum Vergleich: Der GeForce GTX 870M (ebenfalls Kepler) sind nur 1.344 Rechenwerke und ein 192 statt 256 Bit breites Speicherinterface vergönnt.
Leistung GPU
Wie kräftig die GeForce GTX 880M ist, wird unter anderem im Fire Strike Test des 3DMark 2013 deutlich. 6.044 Punkte, die unser Modell als GPU-Score erreichte, bleiben für die meisten Notebooks ein Wunschtraum. Weder das MSI GT60-2PC81B (4.701 Punkte @ GeForce GTX 870M) noch das Schenker XMG A504 (3.936 Punkte @ GeForce GTX 860M) können an das P25X v2 heranreichen. Lediglich ein High-End-Spross mit Radeon R9 M290X (5.294 Punkte @ One K56-4N) wird der GeForce GTX 880M ansatzweise gefährlich.
Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark erhöht sich der Abstand zum AMD Pendant. Mit 81,5 fps positioniert sich Nvidias Luxus-Chip knapp 30 % vor der Radeon R9 M290X (62 fps). Die GeForce GTX 870M fällt mit 64,4 fps nicht ganz so stark zurück. Eine GeForce GTX 860M kommt nur auf rund 50 fps.
Unigine Heaven 3.0 - 1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K56-4N | |
Schenker XMG A504 |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K56-4N | |
Schenker XMG A504 |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K56-4N | |
Schenker XMG A504 |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K56-4N | |
Schenker XMG A504 |
3DMark Vantage P Result | 27151 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 8234 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 118583 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 18199 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 5432 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Gigabyte verpasst dem P25X v2 zwei mSATA-SSDs der Marke Lite-On (LMT-128M6M), welche als RAID-0-System eingerichtet sind. Im Vergleich zu einer einzelnen SSD ist die sequentielle Performance beinahe doppelt so hoch.
Während das Gigabyte P34G v2 im Lesetest des AS SSD Benchmarks knapp 500 MB/Sek und beim Schreibtest ca. 300 MB/Sek schafft, pendelt sich das P25X v2 auf 940 respektive 585 MB/Sek ein. 4K-Dateien packt der RAID-0-Verbund dagegen nur manchmal schneller. Die Zugriffszeit erinnert mit 0,082 und 0,062 ms an die Single-SSD des P34G v2 (0,092/0,063 ms). Doch egal, ob RAID oder Non-RAID: In der Praxis gibt es kaum Unterschiede.
Zusätzlich zum mSATA-Duo enthält das P25X v2 noch einen konventionellen Massenspeicher. Die HGST Travelstar 7K1000 ist 1.000 GByte groß und arbeitet mit 7.200 U/Min. Eine sequentielle Leserate von 150 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 143 MB/Sek (CrystalDiskMark) deuten auf ein sehr flottes Modell hin. Insgesamt beträgt die Speicherkapazität 1,256 Terabyte (für den Nutzer sind es nicht ganz so viel).
System Performance
Wenn es nach dem PCMark 7 geht, zählt das P25X v2 zu den potentesten Notebooks überhaupt. Mehr als 6.000 Punkte wurden in der Vergangenheit nur selten erreicht. Das Schenker XMG P704 (Core i7-4910MQ, GeForce GTX 880M, Crucial M500) und das One K56-4N (Core i7-4700MQ, Radeon R9 M290X, Samsung 840 EVO) gehören zu den wenigen Ausnahmen.
PCMark 7 Score | 6328 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3669 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4282 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4455 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die GeForce GTX 880M hat genug Power, um die meisten Titel mit maximalen Details und aktivierter Kantenglättung auf den Bildschirm zu zaubern. Selbst Hardware-Killer wie Crysis 3 oder Far Cry 3 wurden in unserem Ultra-Setting mit über 30 fps dargestellt.
Beim Einsatz eines topaktuellen Treibers dürfte auch jede Neuerscheinung flüssig laufen. Die vorinstallierte Gigabyte Version 333.11 schränkt die Framerate oft unnötig ein. Neben Watch Dogs und Risen 3 war auch GRID: Autosport betroffen. Das Schenker W504 kam in den Gaming-Artikeln besser weg. Falls der GeForce GTX 880M keine Steine in den Weg gelegt werden, zieht sie knapp 30 % an der GTX 870M und 60 % an der GTX 860M vorbei.
Crysis 3 - 1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P25X v2 | |
MSI GT60-2PC81B | |
One K56-4N | |
Schenker XMG A504 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Far Cry 3 (2012) | 116.2 | 106.1 | 84.4 | 35.7 |
Crysis 3 (2013) | 137.6 | 112.4 | 81.7 | 33.3 |
Saints Row IV (2013) | 72.7 | 63.8 | 58 | 53.1 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 104.4 | 88.5 | 71.1 | 46.8 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 59.9 | 59.8 | 59.8 | 59 |
Watch Dogs (2014) | 62.5 | 53.1 | 39.5 | 29.3 |
GRID: Autosport (2014) | 195.5 | 119.8 | 96.3 | 63.7 |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 35.5 | 35.3 | 42.9 | 54.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung stellt bei den meisten Gaming-Vertretern die Achillesferse da. Abgesehen vom Asus G750 wird unter Last nahezu jedes High-End-Notebook laut. Sei es nun das One K56-4N mit 47-54 dB(A), das MSI GS60 mit 47-51 dB(A) oder das MSI GT60 mit 48-57 dB(A). Gigabyte muss sich in diesem Zusammenhang ebenfalls Kritik anhören. 45-54 dB(A) beim 3DMark 06 und 54 dB(A) im Stresstest sind nichts für empfindliche Ohren. Selbst mit hoch aufgedrehten Lautsprechern werden Spiele oft übertönt (wir raten zu einem Headset). Der Blu-ray Brenner ist beim Abspielen eines Films auch nicht unbedingt leise. Fast alle Kontrahenten bleiben hier unter 40 dB(A).
Im Idle-Betrieb und bei simplen Tätigkeiten verhält sich das P25X v2 deutlich ruhiger, wobei der Lüfter bisweilen auf knapp 39 dB(A) auftourt. Durchschnittlich 33 dB (HDD) respektive 34 dB (dezentes Lüfterrauschen) sind für ein Gaming-Produkt akzeptabel. Nach einer längeren Ruhephase ist das P25X v2 sogar komplett lautlos. Jedoch gab unser Testgerät hin und wieder ein leichtes Pfeifen von sich, was manche Nutzer stören könnte (Ursache nicht geklärt).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 32.6 / 38.8 dB(A) |
HDD |
| 32.8 dB(A) |
DVD |
| 42.6 / dB(A) |
Last |
| 54 / 54.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Chassis-Temperaturen sind weder hoch noch niedrig. Knapp 30 °C im Idle-Betrieb und 43 °C unter Volllast würden wir als unauffällig bezeichnen. Während dickere Notebooks wie das MSI GT60 oder das One K56-4N tendenziell kühler bleiben, entstehen beim MSI GS60 und beim Gigabyte P35W v2 oft höhere Werte.
Maximal 53 °C auf der Ober- und 57 °C auf der Unterseite klingen zwar nach recht viel, jedoch tritt diese Temperatur nur im Heck des P25W x2 auf. Der Handballenbereich fühlt sich meist kühl an – selbst bei 3D-Szenarien.
Den Komponenten wird im Spiele-Betrieb deutlich mehr abverlangt. Da die Lüfter sehr aktiv sind, muss man jedoch keine kritischen Temperaturen befürchten. Schade allerdings, dass in unserem Stresstest mit den Tools Furmark und Prime ein CPU- bzw. GPU-Throttling auftrat (rechtes Bild). Doch keine Angst: Solange ein Spiel nicht treiberabhängig ist, kommt die Hardware voll zur Geltung.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 53 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 56.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-8.2 °C).
Lautsprecher
Auf dem Papier macht das Soundsystem einiges her. Vier Lautsprecher, ein Subwoofer und Dolby Digital Plus Support: Was kann da noch schiefgehen? Nun, der Klang ist tatsächlich brauchbar, aber trotzdem weit vom Niveau eines MSI GT60 oder Asus GL550JK entfernt. Notebooktypisch mangelt es an einer präzisen und kräftigen Wiedergabe. Audio-Dateien hören sich etwas matschig, dumpf und blechern an. Da hilft auch die gute Maximallautstärke wenig. Ohne Dolby Software sollte man das System generell nicht betreiben.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Obwohl das P25X v2 über stärkere Komponenten verfügt, ergibt sich im Idle-Betrieb ein ähnlicher Verbrauch wie beim P35W v2 (Core i7-4710HQ, GeForce GTX 870M). 10,3-28,9 sind nur durch Nvidias Optimus Technik realisierbar. Ohne Grafikumschaltung wären es vermutlich über 30 Watt. Mit aktivierter GeForce GTX 880M benötigt der 15-Zöller deutlich mehr Strom. 118-149 Watt in der ersten Szene des 3DMark 06 werden vom P35W v2 knapp 20 % unterboten (103-127 Watt). Der Maximalwert ist aufgrund des Throttlings nicht direkt vergleichbar.
Aus / Standby | 0.1 / 1 Watt |
Idle | 10.3 / 17.2 / 28.9 Watt |
Last |
134.1 / 186.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Applaus kassiert Gigabyte für die hervorragende Akkulaufzeit. Im Gegensatz zu den Notebooks, die wir unter »Emissionen« aufgeführt haben, beendete das P25X v2 den Idle-Test nicht nach 4-6, sondern – festhalten – nach knapp 14 Stunden. 5,5 Stunden Internetsurfen mit 50 % Helligkeit und 5 Stunden DVD-Wiedergabe bei maximaler Leuchtkraft sind ebenfalls gut. Die tolle Vorstellung verdankt das Gerät nicht zuletzt der hohen Akkukapazität: 86 Wh dürfen als Fingerzeig Richtung Konkurrenz gelten (bei den 15-Zoll-Gamern kann nur das MSI GT60 mithalten).
Fazit
Ein High-End-Rechner für Individualisten. So oder so ähnlich könnte der Marketing-Spruch für das P25X v2 lauten. Optisch polarisiert der Gaming-Spross wie kein Zweiter. Mit einem gelben Notebook in der Öffentlichkeit aufzutauchen, erfordert schon einen gewissen Mut.
Gigabyte belohnt Experimentierfreudige jedoch nicht nur hinsichtlich der Leistung, sondern auch im Bezug auf das Display. Stabile Blickwinkel, knackige Farben und ein üppiger Kontrast: So soll es sein. Wer einmal die Vorzüge eines IPS-Panels erlebt hat, will nie mehr zur TN-Technik zurück.
In Kombination mit der extrem flotten GeForce GTX 880M und dem SSD-RAID bereitet der Windows Alltag jede Menge Spaß (wenn man das dürftige 4.1-System ausklammert). Erstaunlich auch, dass das Chassis trotz der potenten Hardware nicht zum Koloss mutiert. Das P25X v2 lässt sich durchaus häufiger transportieren. Auf der positiven Seite wären noch das beleuchtete Keyboard, das gute Touchpad und die enorme Akkulaufzeit zu nennen.
Letztere kann aber nur bedingt über die Verarbeitungsmängel hinwegtrösten. Bei einem 2.000-Euro-Produkt kann man definitiv mehr Qualität erwarten (lockere Bauteile, abstehende Tastatur, rutschige Füße...). Die Geräuschemissionen sprechen ebenfalls nicht für den 15-Zöller, wobei die Konkurrenz hier kaum besser abschneidet. Summa summarum ist das Gigabyte P25X v2 ein gutes, aber kein vorbildliches Notebook.