Test Schenker M504 (Clevo W650SJ) Notebook
Nachdem wir bereits einen ausführlichen Blick auf die GeForce GTX 880M (Schenker XMG P704), die GTX 870M (One K73-4N) und die GTX 860M (Schenker XMG P304 bzw. A504) geworfen haben, trudelte mit der GeForce GTX 850M der letzte High-End-Spross aus Nividias brandneuer Grafikkartengeneration bei uns ein. Das DirectX-11-Modell schickt sich an, den besten Kompromiss aus Leistung, Abwärme und Stromverbrauch zu erzielen. Grundlage bildet die vielversprechende Maxwell Architektur.
Doch auch abseits der Performance hat das Allround-Notebook jede Menge zu bieten. Größtes Alleinstellungsmerkmal ist unserer Ansicht nach das matte Full-HD-Display. Während die meisten Notebooks mit einem günstigen TN-Vertreter ausgestattet sind, kann das M504 auf die blickwinkeltreue IPS-Technik zurückgreifen.
Der im Grundpaket enthaltene Prozessor (Pentium 3550M) sollte nach Möglichkeit ausgetauscht werden. Dank ihrer hohen Leistungsfähigkeit profitiert die GeForce GTX 850M durchaus von stärkeren Modellen. Wer kein Problem damit hat, dass ein Vierkerner die Akkulaufzeit verringert und die Temperaturen erhöht, ist bei der i7-Reihe ab dem Core i7-4702MQ (37 Watt TDP) respektive i7-4700MQ (47 Watt TDP) richtig. Die teureren CPUs würden wir dem Notebook eher nicht zumuten. Für Gelegenheitsspieler genügt indes schon ein Dual-Core aus der i5-Serie.
Neben dem Prozessor lassen sich auf der Homepage mysn.de auch andere Komponenten upgraden. Angefangen beim Arbeitsspeicher, der von vier bis maximal 16 GByte reicht (zwei Slots). Darüber hinaus kann das Notebook mit einem 2,5-Zoll-Schacht und einem Slot für mSATA-SSDs auftrumpfen. Hinzu kommen mehrere Funkadapter, Tastaturen und optische Laufwerke. Anders als in der Vergangenheit ist ein Betriebssystem inzwischen standardmäßig dabei (Windows 8.1 64 Bit).
Je nach verbauter Hardware kostet das M504 zwischen 850 und 2.500 Euro. Eine ausgewogene Mischung, wie sie auch in unserem Testgerät steckte, kommt auf etwa 1.000 bis 1.500 Euro.
Gehäuse
Optisch erinnert das 15-Zoll-Gehäuse – wie eingangs erwähnt – nicht unbedingt an ein leistungsfähiges Multimedia- oder Gaming-Notebook, sondern vielmehr an eine preisgünstige Arbeitsmaschine für Büro oder Uni. Lediglich ein auf dem Notebook-Deckel angebrachtes, glänzendes »S« sticht Unbeteiligten ins Auge.
Schenker nutzt beim M504 das W650SJ Barebone von Clevo, das stark mit dem alten W650SR verwandt ist. Aufgrund der extremen Ähnlichkeit werden wir die Kategorien Gehäuse, Ausstattung, Tastatur und Touchpad nur kurz besprechen und erst beim Display in die Tiefe gehen. Genauere Infos erhalten Sie im Test des One K56-3F.
Doch zurück zum Thema: Da Barebone-Produzent Clevo kein Aluminium einsetzt, fühlt sich das Notebook nicht gerade hochwertig, sondern eher durchschnittlich an. Immerhin sorgen das matte Finish und der silbergraue Farbton für eine geringe Schmutzempfindlichkeit. Wegen der recht dünnen Bauart (~3,5 Zentimeter inklusive Füße) mangelt es jedoch etwas an der Stabilität. Besonders im Laufwerksareal, das bei vielen Notebooks zum Nachgeben tendiert, hätten wir uns eine höhere Festigkeit gewünscht. Gleiches gilt für den Deckel.
Nicht ganz zufrieden waren wir auch mit den Scharnieren. Trotz der recht straffen Mechanik (die Baseunit schwingt beim Aufklappen mit), wackelt die Anzeige, sobald es zu Untergrunderschütterungen kommt. Insgesamt ist die Gehäusequalität (noch) ordentlich.
Ausstattung
Schnittstellen
Die Anschlussvielfalt orientiert sich am Multimedia-Standard. Ein analoger und ein digitaler Bildausgang sind ebenso vorhanden wie zwei Audio-Buchsen und ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port. Dazu gesellen sich ein USB-2.0-Port, zwei USB-3.0-Ports und eine eSATA-/USB-3.0-Combo. Per Kensington Lock darf man das Notebook optional gegen Diebstahl sichern.
Wer auf der linken oder rechten Seite eine Maus nutzen möchte, wird sich aller Voraussicht nach über die frontlastige Positionierung ärgern, die bei vielen angesteckten Kabeln ungewollte Kollisionen verursachen kann.
Andere Clevo Barebones wie das P150SM oder das W355SS bieten eine durchdachtere Verteilung. Dass der Lüfter auf Höhe der WASD-Tasten sitzt, erscheint uns auch nicht ideal (Temperatur, unangenehmer Luftstrom für Linkshänder...).
Drahtlose Kommunikation
Angesichts der moderaten Aufpreise ist die Wahl eines passenden Funkadapters recht schwierig. Schenker verpasste unserem Testgerät das Wireless-AC 3160, das nicht nur mit den Standards 802.11 b/g/n, sondern auch mit der neuen ac-Technik umgehen kann.
Laut Intel beträgt die maximale Geschwindigkeit 433 Mbit/s. Als Frequenzen sind 2,4 und 5,0 GHz verfügbar. Bezogen auf die Reichweite schneidet das Produkt passabel ab. Bei einer Router-Distanz von 10-15 Metern bleiben durch mehrere Wände noch 1-3 Balken übrig.
Wartung
So einfach kann es sein: Werkzeug in die Hand, zwei Schrauben herausdrehen, Bodenklappe wegschieben und schwups…: Schon hat man vollen Zugriff auf alle Komponenten. Sei es nun der Massen- respektive Arbeitsspeicher oder das Funkmodul. Die Hitze von CPU (wechselbar) und GPU (fest mit dem Mainboard verbunden) wird per Heatpipe an einen Kühlkörper weitergeleitet, der direkt an einen Lüfter grenzt. Jedes der genannten Elemente lässt sich bei Bedarf entfernen.
Software
Das Wort Schenker steht synonym für eine saubere Windows Installation ohne nervige Bloatware, die nur das System verlangsamt.
Zubehör
Wenn man kein Betriebssystem ordert, ist der Lieferumfang reichlich unspektakulär. Neben einem 326 Gramm schweren 6-Zellen-Akku und einem 148 x 74 x 26 Millimeter großen 120-Watt-Netzteil entdeckt der Kunde nur eine Kurzanleitung, eine Treiber-DVD und einen Datenträger mit Nero 12 Essentials Trial.
Garantie
Die Garantie erstreckt sich über 24 (Basis), 36 (Premium) oder 48 Monate (Platinum). Schenker verspricht in dieser Zeit einen Pickup- & Return-Service. Die Länge der »Sofort-Reparatur« hängt vom jeweiligen Garantie-Paket ab.
Eingabegeräte
Tastatur
Das matt-schwarze Chiclet-Keyboard kann nur bedingt überzeugen. Während das Layout und das Tippgefühl ordentlich sind, gäbe es akustisch noch Raum für Optimierungen. So hört sich die Tastatur an einigen Stellen (z. B. im Bereich der Pfeiltasten) arg klapprig und somit billig an. Die Rückmeldung der Leertaste ist – Clevo typisch – ebenfalls nicht perfekt. Besonders ärgerlich finden wir, dass sich der Hersteller eine Beleuchtung spart. Nachtaktive Menschen sind deshalb auf Umgebungslicht angewiesen.
Ansonsten macht das Keyboard eine gute Figur. Dank der klaren Beschriftung und den praktischen Sonderfunktionen (per F-Reihe lassen sich unter anderem das Touchpad, der Sound, der Bildschirm, die Webcam und das Funkmodul (de)aktivieren) ist eine komfortable Nutzung möglich. Drei Millimeter breite Zwischenräume tragen ebenfalls zur Übersicht bei.
Touchpad
Eine Touchpad-Größe von 107 x 62 Millimetern sieht man im 15-Zoll-Bereich eher selten. Obwohl die Präzision und die Gleiteigenschaften kein Referenzniveau erreichen, ist der Nutzer im Windows Alltag nicht unbedingt auf eine externe Maus angewiesen.
Da Schenker auf dem Testgerät keinen Treiber installiert hatte, musste das Notebook jedoch ohne Gesten zurechtkommen. Beim One K56-3F funktionierte der Multi-Touch-Support prima. Nachbessern sollte Clevo vor allem bei den Maustasten, die unter dem Touchpad angebracht sind und seitlich zum Wegkippen tendieren.
Display
Was haben ein Solid State Drive und ein IPS-Panel gemeinsam? Korrekt, nachdem man die entsprechende Technik in Aktion gesehen hat, will man nie mehr etwas anderes. So oder so ähnlich wird es vielen Käufern des M504 ergehen. Kostengünstige TN-Panels, wie sie in den meisten Notebooks verbaut sind, haben im Direktvergleich keine Chance. Vorteil Nummer 1 ist die hohe Farbintensität. Egal ob Fotos, Videos oder Computerspiele: Jeglicher Inhalt wirkt ungemein kräftig und natürlich.
Zwar kann die Farbraumabdeckung des LG Philips LP156WF4-SPB1 (steckt auch im Acer Aspire V3-571G) mit 72 % sRGB und 50 % AdobeRGB nicht wirklich begeistern, jedoch attestiert die Profi-Software Calman dem Display eine brauchbare Farbtreue und RGB-Balance (siehe Screenshots). »Normale« Panels wie das im One K73-4N integrierte Chi Mei N173HG sind oft deutlich ungenauer.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 307 cd/m²
Kontrast: 930:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 6.98 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.63 | 0.5-98 Ø5.2
50% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
51.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.46
Abseits der reinen Farbdarstellung schlägt sich das M504 ebenfalls wacker. Mit einem Schwarzwert von rund 0,3 cd/m² und einem Kontrast von über 900:1 spielt das IPS-Panel in der ersten Liga. 90 % Ausleuchtung und 296 cd/m² Helligkeit sind auch respektabel.
Kleinere Einschränkungen müssen Käufer beim Outdoor-Einsatz hinnehmen. So ist die Display-Oberfläche nicht ganz so matt, wie man es sonst von entspiegelten Zeitgenossen kennt.
Mithin das größte Highlight der IPS-Technik sind die hervorragenden Blickwinkel. Im Gegensatz zu TN-Panels kann man auch vertikal ungünstig vor dem Monitor sitzen, ohne dass das Bild gleich Amok läuft. Markantere Abweichungen offenbaren sich nur von schräg oben.
Interessanterweise war der Vorgänger mit einem anderen IPS-Typ ausgestattet. Das LG Philips LP156WF4-SLB5 besticht zwar durch eine knapp 20 % höhere Leuchtkraft und eine minimal bessere Vorstellung in CalMan, dafür sind der Schwarzwert und der Kontrast nicht ganz so gut. Farbraumabdeckung und Blickwinkel nehmen sich dagegen nicht viel.
Leistung
Prozessor
Neben mehreren Quad-Core-CPUs enthält der Konfigurator auch diverse Dual-Core-Varianten. Mit einem Aufpreis von 113 Euro siedelt sich der getestete Core i5-4310M im Mittelfeld der aktuellen Haswell Generation an.
Während das Herstellungsverfahren bei allen Modellen identisch ist (22 nm), weichen andere Faktoren teils deutlich voneinander ab. Da hätten wir zum Beispiel den L3-Cache, der – je nach Prozessor – zwischen zwei und acht MByte liegt. Die thermische Verlustleistung, welche Auskunft über den Kühlbedarf gibt, unterscheidet sich ebenfalls. Anders als die meisten Vierkerner sind die Zweikerner mit 37 Watt TDP klassifiziert, was auf eine geringere Abwärme und einen niedrigeren Stromverbrauch hindeutet.
Bis auf den Pentium 3550M können alle Prozessoren via Hyper-Threading die Menge der gleichzeitigen Threads verdoppeln. Die automatische Übertaktungsfunktion Turbo Boost wird erst ab der Core-i5-Reihe unterstützt. Beim Core i5-4310M sind es unter Last bis zu 3,4 GHz.
Wie es sich für ein Notebook aus dem Jahr 2014 gehört, beherrscht das M504 eine Grafikumschaltung. Nvidias Optimus Technologie agiert selbstständig und – wenn die Datenbank per Update auf dem neuesten Stand gehalten wird – sehr fehlerfrei.
Turbo Boost
Mithilfe von Cinebench R10 und Hitman: Absolution haben wir die Turbo-Mechanik des Core i5-4310M beobachtet. Obwohl der Takt zwischenzeitlich auf 3,0 GHz sank, waren es im Schnitt 3,3-3,4 GHz (Single-Core-Belastung) respektive 3,2-3,3 GHz (Multi-Core-Belastung). Mehr ist bei diesem Typ kaum realisierbar.
Leistung CPU
Sofern nur ein Kern beansprucht wird, kann der Core i5-4310M noch gut mit seinen teureren Brüdern mithalten. Im Single-CPU-Test des Cinebench R15 ordnet er sich anhand von 128 Punkten genau zwischen dem Core i7-4702MQ (124 Punkte @MSI GE40) und dem Core i7-4700MQ (132 Punkte @Gigabyte P25W) ein. Das kleinere Schwesternmodell Core i5-4200M rechnet indes knapp 8 % langsamer (118 Punkte @Lenovo IdeaPad Z510). Von der i3-Reihe sollte man wegen des fehlenden Turbos besser Abstand nehmen. So erreicht ein Core i3-4000M nicht einmal 100 Punkte (95 @Lenovo ThinkPad Edge E540).
Im Multi-CPU-Test sehen alle Zweikerner alt aus. Egal ob Core i3-4000M (240 Punkte @HP ProBook 650 G1), Core i5-4200M (298 Punkte @HP Envy 15-j011sg) oder Core i5-4310M (325 Punkte): Die Ergebnisse reichen nicht ansatzweise an die i7-Riege heran. Laut unserem Benchmark erkämpft sich der Core i7-4702MQ einen Vorsprung von etwa 80 % (581 Punkte @HP ProBook 450 G1) auf das Testmodell, wohingegen der Core i7-4700MQ ca. 100 % schneller arbeitet (642 Punkte @Lenovo IdeaPad Y510p).
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i5-4310M | |
Core i3-4000M | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i5-4310M | |
Core i3-4000M | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ |
Grafikkarte
Im Gegensatz zur GTX 880M und GTX 870M basiert die GeForce GTX 850M auf Nvidias taufrischer Maxwell Architektur, die erneut im 28-nm-Prozess entsteht.
640 Unified Shader sind deutlich mehr als beim Vorgänger GT 750M (384 CUDA-Cores) und entsprechen exakt dem Niveau der GTX 860M. Hauptunterschied ist der verwendete Speicher. Während die GTX 860M komplett auf GDDR5 setzt, existiert die GTX 850M auch in einer DDR3-Version. Zwar wurde der Speicher mit 2.048 MByte ordentlich dimensioniert, eine Kombination aus DDR3-VRAM und 128-Bit-Interface ist inzwischen aber nicht mehr zeitgemäß.
Dank der Architektur-Verbesserungen nähert sich der DirectX-11-Chip trotzdem dem High-End-Bereich. Ein Grund sind die üppigen Taktraten. Laut dem Tool GPU-Z wird der Kern unter Last auf bis zu 1084 MHz beschleunigt. Den vorinstallierten GPU-Treiber (ForceWare 332.35) ließen wir unangetastet.
Leistung GPU
Für eine Grafikkarte mit DDR3-VRAM sind die Benchmark-Werte erstaunlich hoch. Den Fire Strike Test des 3DMark 13 absolvierte das M504 mit einem GPU-Score von 3.086 Punkten. Sowohl die GTX 765M (2.768 Punkte @Schenker XMG A503) als auch die DDR3-Version der GT 750M (1.589 Punkte @HP Envy 17-j110eg) fallen hier merklich zurück. Die negativen Auswirkungen des Speichertyps zeigen sich erst beim Vergleich mit der GTX 860M. Letztere rechnet im Fire Strike Test knapp 30 % flotter (3.936 Punkte @Schenker XMG A504).
Ähnlich sieht die Situation beim Unigine Heaven 3.0 Benchmark aus (1.920 x 1.080, Tessellation normal). Mit durchschnittlich 40,2 fps liegt die GTX 850M zwar 12 % vor der GTX 765M (36,0 fps @Schenker W503), jedoch 19 % hinter der GTX 860M (49,6 fps @Schenker XMG P304). An der betagten GT 750M sprintet der Maxwell Chip etwa 80 % vorbei (22,3 fps @One K56-3F).
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 765M (311.54) | |
GeForce GTX 860M (332.60) |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 765M (311.54) | |
GeForce GTX 860M (332.60) |
3DMark Vantage P Result | 13226 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 4270 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 78759 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9764 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2695 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Preisbewusste Anwender, die gern ein reaktionsschnelles Betriebssystem UND viel Speicherplätz hätten, sind mit einer Mischung aus mSATA-SSD und HDD sehr gut beraten. Um die Kosten des Testgeräts nicht allzu stark in die Höhe zu treiben, integrierte Schenker die 120-GByte-Version der Crucial M500, welche auf die Bezeichnung CT120M500SSD3 hört.
mSATA-Format hin oder her: Eine sequentielle Schreibrate von 129 MB/Sek ist nach heutigen Standards nicht mehr berauschend. Neben der Samsung 840 EVO sollte auch die Intel 530 flotter sein, wobei die entsprechenden SSDs über 20 Euro teurer sind. Die Schreibrate muss sich derweil keine Kritik anhören. Maximal 491 MB/Sek werden den Erwartungen, die man an ein SATA-III-Modell stellt, gerecht. Zugriffszeiten von 0,11 und 0,07 ms (Read/Write) können sich ebenfalls sehen lassen.
Im 2,5-Zoll-Schacht werkelte die Standard-HDD des Konfigurators. Bei der Seagate Momentus ST500LM012 handelt es sich um ein 500-GByte-Drive mit 5.400 U/Min. Die Geschwindigkeit der HDD ist ordentlich, was bis zu 90 MB/Sek im CrystalDiskMark untermauern. Größere Konkurrenten wie die HGST Travelstar 5K1500 (Schenker XMG A504) erreichen hier meist über 100 MB/Sek.
System Performance
Die zweitklassige SSD verhindert bei den System Benchmarks eine Leistung auf Topniveau. Mit 4.969 Punkten rangiert das M504 im PCMark 7 zwischen den kompakten 15-Zoll-Gamern Asus N56JR (Core i7-4700HQ, GeForce GTX 760M, Terabyte-HDD) und Gigabyte P25W (Core i7-4700MQ, GeForce GTX 770M, SSD-RAID), die auf 3.371 bzw. 5.840 Punkte kommen. Dem MSI GE60H (5.587 Punkte @Core i7-4700MQ, GeForce GTX 765M & SSD-RAID) wird das Notebook auch nicht gefährlich.
PCMark 7 Score | 4969 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3198 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4543 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4024 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Abhängig von der gewählten Auflösung fällt das Fazit zur GTX 850M unterschiedlich aus. Ambitionierte Gamer, die jedes Spiel mit 1.920 x 1.080 Pixeln, maximalen Details und hochwertiger Kantenglättung zocken möchten, sind beim Schenker M504 an der falschen Adresse. Erwartungsgemäß gelangt das 28-nm-Modell hier ins Straucheln.
Wer sich mit 1.600 x 900 Pixeln und hohen Details zufrieden gibt, erhält jedoch ein ausreichend schnelles System, das selbst Grafikkracher wie Battlefield 4, Metro: Last Light oder Far Cry 3 in einer guten Optik packt. Angesichts der geringen Chipgröße ist die Performance überraschend hoch.
Der Dual-Core-Prozessor äußert sich nur bei wenigen Spielen negativ. Erst wenn man die Settings stark reduziert, lassen sich gewisse Unterschiede zu Quad-Core-Systemen erkennen.
Summa summarum entpuppt sich die GeForce GTX 850M als potente DirectX-11-GPU, die ebenbürtig zur GTX 765M ist und die DDR3-Version der GT 750M um etwa 80 % übertrumpft. Eine derartige Leistungssteigerung gab es bei fast keinem Generationswechsel. Passionierte Spieler sollten aber mindestens zur GTX 860M greifen (+40 %).
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Guild Wars 2 (2012) | 84.3 | 44.3 | 24.5 | |
Hitman: Absolution (2012) | 48.8 | 44.6 | 34.9 | 14.2 |
Far Cry 3 (2012) | 76.2 | 69.4 | 47.2 | 16.2 |
Crysis 3 (2013) | 80.3 | 47.4 | 34.4 | 13.1 |
Tomb Raider (2013) | 202 | 127.5 | 65.4 | 31.6 |
BioShock Infinite (2013) | 138.4 | 95.2 | 81.7 | 27.6 |
Metro: Last Light (2013) | 56.1 | 53.9 | 40.7 | 21.5 |
GRID 2 (2013) | 110 | 83.8 | 77.5 | 36.6 |
Dota 2 (2013) | 110.2 | 88 | 65.2 | |
Saints Row IV (2013) | 54.9 | 48.5 | 36 | 22.7 |
F1 2013 (2013) | 112 | 93 | 85 | 66 |
Battlefield 4 (2013) | 100.7 | 81.1 | 55.4 | 20.4 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 71.1 | 67 | 39.2 | 20.8 |
X-Plane 10.25 (2013) | 79.9 | 39 | 22 | 15.1 |
Thief (2014) | 45.4 | 39.6 | 35.7 | 18 |
Titanfall (2014) | 60 | 59.7 | 48.8 | 35.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Clevo Experten werden vor allem die Lautstärke mit Interesse verfolgen. Kurz gesagt: Es gibt gute und schlechte Nachrichten. Bei deaktivierter Nvidia GPU hält sich das M504 im Windows Betrieb noch einigermaßen zurück. Ein Pegel von 31-32 dB(A) ist auch für geräuschsensible Nutzer nicht störend, zumal sich der Lüfter und die HDD bisweilen komplett abschalten, wodurch das Notebook mucksmäuschenstill wird.
Allerdings hatte unser Testgerät mit einem leichten Klackergeräusch zu kämpfen, das wir von der Dauerleihstellung des M503 nicht kennen. Montagsmodell oder grundsätzliches Problem? Das bleibt derzeit noch offen. Als nervig kann sich auch das temporäre Auftouren erweisen. Selbst bei simplen Tätigkeiten wie Office oder Web erhöht sich die Lüfterdrehzahl manchmal grundlos. Diese plötzlich auftretenden Schwankungen sind bei Clevo Barebones gang und gäbe. Es wirkt fast so, als ob der Lüfter nicht zu einer Zwischenstufe fähig wäre.
Hauptkritikpunkt ist aber weiterhin die Lautstärke bei grafikintensiven Programmen. Durchschnittlich 47 dB(A) im 3DMark 06 werden – trotz ähnlich starker Hardware – sowohl vom MSI GE60H (~45 dB) als auch vom Gigabyte P25W (~40 dB) und Asus N56JR (~39 dB) unterboten. Das hauseigene Schenker XMG A504 arbeitet bei diesem Szenario ebenfalls ruhiger (~44 dB). Ohne ein Headset oder laute Umgebungsgeräusche ist die Kühlung in manchen Spielen arg präsent. Immerhin regelt sich der Lüfter nach einer Belastungsphase wieder schnell herunter.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 31 / 31.8 dB(A) |
DVD |
| 35.2 / dB(A) |
Last |
| 47.4 / 53 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei den Temperaturen schlägt sich das M504 deutlich besser. Nach einem 60-minütigen Stresstest mit den Tools Furmark und Prime kamen die Gehäuseoberflächen nur auf einen Maximalwert von 39 °C (Oberseite) bzw. 41 °C (Boden).
Die Komponenten wurden auch nicht sonderlich heiß. Rund 80 °C beim Prozessor und 68 °C bei der Grafikkarte sind mehr als akzeptabel und ein Indiz für eine zu krasse Lüftersteuerung. Gedanken muss man sich nur über die Temperatur der mSATA-SSD machen. Laut dem CPUID Hardware-Monitor erreicht das Solid State Drive im Extremfall bis zu 64 °C.
Optimierungsbedarf sehen wir auch bei der Handballenablage. Dass diese schon im Idle-Betrieb auf 29-34 °C kommt, ist für empfindliche Nutzer etwas ungünstig. So können sich die Hände beim Schreiben längerer Textdokumenten spürbar erwärmen. Insgesamt sind die Temperaturen jedoch passabel.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.3 °C).
Lautsprecher
Den beiden Lautsprechern (Gehäusefront) konnten wir nicht sehr viel abgewinnen. Ja, die SBX Pro Studio Technik der Sound Blaster Cinema Software spendiert dem Gerät deutlich mehr Power und Volumen.
Es wäre allerdings vermessen zu sagen, dass der Klang deswegen gut ist. Notebooktypisch hören sich Audio-Dateien recht blechern, dumpf und unpräzise an. Diese Mankos treten vor allem bei Musik zutage und werden auch von der ordentlichen Maximallautstärke nicht kaschiert. Das Asus N550/N56 und das HP Envy 15 klingen um Welten besser.
Ergo: Es empfiehlt sich, externe Lautsprecher oder ein Headset zu verwenden. Als »Notlösung« für zwischendurch genügt die Soundqualität aber. Im Klassenvergleich reicht es für ein mittleres Niveau.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Den Energiebedarf möchten wir an dieser Stelle mit dem XMG A503 vergleichen, das im Test ebenfalls von einem Dual-Core mit 37 Watt TDP angetrieben wurde. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Effizienzsteigerung der Maxwell Architektur ist unübersehbar. Statt 88-124 Watt benötigt das M504 im 3D-Betrieb nur 73-106 Watt, also gut 20 % weniger. Und das, obwohl die GTX 850M nicht langsamer als die GTX 765M ist. Dieser Trend setzt sich im Idle-Betrieb fort. 11-17 Watt werden vom XMG A503 teils deutlich übertroffen (15-25 Watt).
Aus / Standby | 0.2 / 1 Watt |
Idle | 11.2 / 15.2 / 17.2 Watt |
Last |
72.6 / 106.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Dank des moderaten Stromverbrauchs kommt das M504 auf gute Laufzeiten. Trotz des schwächeren Akkus (62 vs. 77 Wh) muss sich das Notebook nicht hinter den High-End-Modellen der A- und P-Reihe verstecken.
Wenn man die Energiesparoptionen entsprechend optimiert (minimale Displayleuchtkraft etc.), sind im Idle-Betrieb über fünf Stunden möglich. Vier Stunden Internetsurfen mit 50 % Helligkeit und 3,5 Stunden DVD-Wiedergabe bei voller Luminanz sind auch nicht gerade wenig. Der Classic Test von Battery Eater, welcher eine hohe Auslastung simuliert, lief schließlich für rund 2,5 Stunden. Die meisten Notebooks geben hier nach spätestens 1,5-2 Stunden auf (siehe z. B. das XMG A504).
Top: Im Akku-Betrieb bricht die 3D-Leistung nur etwa 5 % ein.
Fazit
Anders als viele Kontrahenten ist das Schenker M504 kein unhandlicher Gaming-Klotz, der nur mit Mühe und Not transportiert werden kann. Durch die flache Bauart, das relativ niedrige Gewicht (~2,5 Kilogramm) und die guten Akkulaufzeiten wird eine hohe Mobilität gewährleistet. Da Gehäuseproduzent Clevo keine optischen Experimente wagt, eignet sich der 15-Zöller nicht nur für den heimischen Schreibtisch, sondern auch für gediegenere Anlässe, in denen es auf Understatement ankommt.
Gleiches würde für den Lüfter gelten, wenn man ihn mit einer besseren Steuerung versehen hätte. Im aktuellen Zustand müssen wir den enormen 3D-Pegel und das unnötige Auftouren anprangern. An der Anschlussverteilung, der Soundqualität und der Gehäusestabilität sollte die Herstellerfirma ebenfalls noch arbeiten. Ein unbeleuchtetes Keyboard, das hier und da zum Klappern neigt, kostet auch Sympathie.
Das entspiegelte IPS-Display ist dagegen ein absolutes Kaufargument. Helligkeit, Schwarzwert, Kontrast und Farbintensität werden bei einigen Besitzern für offene Münder sorgen. Weitere Stärken sind das große Touchpad und die komfortable Wartung. Zusammen mit der Maxwell GPU entsteht ein leistungsfähiges und preislich attraktives Gesamtpaket. Für die »eierlegende Wollmilchsau« reicht es aber nicht ganz.
Im Vergleich
Titanfall - 1920x1080 (Very) High AA:4xMS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Thief - 1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
X-Plane 10.25 - 1920x1080 ultra (fps_test=4) test_flight_c4 (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Call of Duty: Ghosts - 1920x1080 Extra / High / HBAO+ / No dynamic fur AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Battlefield 4 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
F1 2013 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Saints Row IV - 1920x1080 Ultra Preset AA:8x MS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Dota 2 - 1920x1080 High / On, Render Quality: 100 % (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (mixed driver) | |
GeForce GTX 765M (mixed driver) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
GRID 2 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Metro: Last Light - 1920x1080 Very High (DX11) AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
BioShock Infinite - 1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Tomb Raider - 1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Crysis 3 - 1920x1080 Very High Preset AA:2xSM AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Far Cry 3 - 1920x1080 DX11 Ultra Preset (HDAO, Enhanced Alpha To Coverage) AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Hitman: Absolution - 1920x1080 Ultra Preset AA:4xMS AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |
Guild Wars 2 - 1920x1080 All Maximum / On AA:FX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 850M DDR3 (332.35) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.27) | |
GeForce GTX 765M (311.27) | |
GeForce GTX 860M (332.35) |