Test MSI GE40-i760M2811 Notebook
13- oder 14-zöllige Notebooks mit Gaming-Aspirationen waren bisher rar gesät. Inzwischen drängen jedoch immer mehr Hersteller in das erfolgsversprechende Marktsegment. Neben Alienware und Clevo versuchen auch andere Computer-Experten wie Gigabyte oder Razer den idealen Kompromiss aus Spieletauglichkeit und Mobilität zu finden.
MSI verfolgt mit dem GE40 ein ähnliches Konzept. Der Internet-Shop notebooksbilliger.de, von dem auch unser Testgerät stammt, bietet momentan drei Varianten an, die sich hinsichtlich der Arbeitsspeichermenge, des Betriebssystems und der Festplattengröße unterscheiden. Das knapp 1.200 Euro teure Spitzenmodell GE40-i760M2811, welches die Grundlage für diesen Artikel bildet, geht mit acht GByte DDR3-RAM, Windows 8 64 Bit und einer Kombination aus 128 GByte kleiner mSATA-SSD und 1.000 GByte großer HDD auf Kundenfang.
Wer maximal 1.000 zur Verfügung hat, könnte mit dem GE40-i760M285W7 glücklich werden. Um den Preis nach unten zu drücken, verzichtet MSI hier auf ein Solid State Drive und installiert statt Windows 8 das ältere Windows 7 (Home Premium 64 Bit).
Am günstigsten kommt man mit dem GE40-i760M245FD weg. Vier GByte Arbeitsspeicher und eine 500-GByte-HDD sind zwar nicht mehr „das Gelbe vom Ei“, jedoch eignet sich die 850-Euro-Version besonders gut für Besitzer einer Windows Lizenz, da nur FreeDOS auf der Festplatte wartet.
Allen Modellen gemein ist ein 14-zölliges Non-Glare-Panel, das mit 1.600 x 900 Bildpunkten auflöst. Grafikkarte und Prozessor sind ebenfalls identisch: Während es sich beim Core i7-4702MQ um einen sparsamen Vierkerner aus Intels 22-nm-Generation handelt, basiert die GeForce GTX 760M auf Nvidias Kepler-Architektur (28 nm).
Bevor wir zu den Details kommen, gibt es noch eine wichtige Anmerkung. Hinter der vermeintlichen Laufwerksblende des Topmodells befindet sich kein DVD-Brenner, sondern – nach unseren Informationen – nur die SSD. Laut Kundenaussagen wird die Einstiegsvariante sogar ohne Abdeckung verschickt.
Modell | GE40-i760M245FD | GE40-i760M285W7 | GE40-i760M2811 |
---|---|---|---|
Prozessor | Core i7-4702MQ | Core i7-4702MQ | Core i7-4702MQ |
Grafikkarte | GeForce GTX 760M | GeForce GTX 760M | GeForce GTX 760M |
Arbeitsspeicher | 4 GB DDR3 | 8 GB DDR3 | 8 GB DDR3 |
Massenspeicher | 500 GB HDD | 500 GB HDD | 128 GB mSATA-SSD + 1000 GB HDD |
opt. Laufwerk | nicht vorhanden | DVD-Brenner | nicht vorhanden |
Display | 1.600 x 900 Non-Glare | 1.600 x 900 Non-Glare | 1.600 x 900 Non-Glare |
Betriebssystem | FreeDOS | Windows 7 HP 64 Bit | Windows 8 64 Bit |
Preis | 850 Euro | 1.000 Euro | 1.200 Euro |
Gehäuse
MSI-typisch ist das Gehäuse kein Überflieger. Wie man es vom Notebook-Hersteller kennt, sind einige Oberflächen (Displayrahmen, Tastaturbett & Tastaturumgebung) mit einem Hochglanzfinish versehen, was für eine hohe Schmutzempfindlichkeit sorgt. Innerhalb kürzester Zeit tummeln sich in diesen Bereichen Staubpartikel und Fingerabdrücke.
Wer nicht extrem vorsichtig mit dem Gerät umgeht, wird früher oder später Kratzer ins Material bekommen. Die metallene Handballenauflage und der ebenfalls aus gebürstetem Aluminium bestehende Deckel können nur bedingt über diese Mankos hinwegtrösten.
Mit der Verarbeitung waren wir auch nicht ganz zufrieden. Manche Stellen gehen etwas unsauber ineinander über, wobei es noch für ein passables Niveau reicht. Ähnliches gilt für die Stabilität. Während die Baseunit auch kräftigeren Druck halbwegs toleriert, hätte der Deckel mehr Festigkeit vertragen. Ein klappriger Mini-Gamer, der jede Sekunde auseinanderzufallen droht, ist das GE40 jedoch nicht.
Positiv möchten wir die kompakte Bauart hervorheben. Mit einer Höhe von maximal drei Zentimetern reiht sich der 14-Zöller zwischen dem Gigabyte P34G (2,1 Zentimeter) und dem Alienware 14 (4,2 Zentimeter) ein. Das Gewicht orientiert sich am 17 Millimeter flachen Razer Blade: 1,9 Kilogramm stehen für einen hohen Tragekomfort (P34G: ~1,8 kg, Alien 14: ~2,9 kg).
Bei der optischen Gestaltung hält sich MSI zurück. Lediglich die Hersteller-Logos, die silbern glänzende Touchpad-Leiste (Chrom-Look) und die rot unterlegten Drachenaugen (Cover) bringen etwas Farbe ins Spiel.
Ausstattung
Schnittstellen
Die Anschlussausstattung entpuppt sich als ordentlich. Auf der linken Seite hat MSI einen VGA- respektive HDMI-Ausgang, einen RJ-45 Gigabit-Lan-Port und zwei blau markierte USB-3.0-Ports integriert. Auf der rechten Seite sitzen ein Kartenleser, zwei Audio-Buchsen (Kopfhörer + Mikrofon), ein USB-2.0-Port sowie ein Eingang für Kensington Locks.
Da die meisten Schnittstellen in der vorderen Notebook-Hälfte angebracht sind, muss man beim Einsatz einer externen Maus mit Berührungskonflikten rechnen. In der hinteren Hälfte wären die Anschlüsse besser aufgehoben.
Kommunikation
Dass MSI die Zielgruppe durchaus ernst nimmt, stellt der Netzwerk-Controller unter Beweis. Qualcomm hat die Killer e2200 angeblich auf die Bedürfnisse von Online-Spielern zugeschnitten (optimiertes Handling des Datenverkehrs etc.).
Für drahtlose Übertragungen ist ein Funkadapter aus dem Hause Realtek zuständig. Das RTL8723AE beherrscht WLAN 802.11 b/g/n sowie Bluetooth 4.0. Im Reichweitentest durch mehrere Wände schlug sich das GE40 wacker. Auch über eine Distanz von mehr als 10 Metern wurden meist 3-5 Balken angezeigt. Viele Notebooks schaffen hier – wenn überhaupt – nur 1-2 Balken.
Wartung
Bei Shop-Geräten mit Garantieaufkleber ist es uns leider nicht erlaubt, die Wartungsabdeckung zu entfernen. Anhand der bisherigen Erfahrungen lässt sich jedoch abschätzen, dass MSI auch beim GE40 keine unnötigen Hürden eingebaut hat und Zugriff auf alle wichtigen Komponenten wie den 2,5-Zoll-Schacht, die DDR3-RAM-Bänke und das Funkmodul gewährt. Lüfter, Grafikkarte und Prozessor sollten ebenfalls erreichbar sein.
Software
Obwohl MSI diverse Zusatzprogramme installiert, kann man (noch) nicht von einem zugemüllten System sprechen. Einerseits sind manche Bestandteile durchaus sinnvoll, andererseits übertreibt es der Hersteller nicht mit eigenen Tools. Drei Beispiele aus dem Software-Repertoire sehen Sie unten.
Lieferumfang
Der Lieferumfang entspricht dem derzeitigen MSI-Standard. So entdeckt man in der Packung nicht nur eine Treiber-DVD, einen Quick Start Guide und eine Recovery-Anleitung, sondern auch ein Garantiebuch plus entsprechender Karte. Besonders gut hat uns das 130 x 55 x 30 Millimeter kleine Netzteil gefallen, wobei 90 Watt recht gewagt sind (dazu später mehr). Das moderate Gewicht von Akku und Netzteil (~350 Gramm) ist ein weiterer Pluspunkt.
Garantie
Die Garantie beläuft sich auf zwei Jahre. Ein kaputter Sticker sollte in Deutschland nur dann zum Problem werden, falls Umbauarbeiten nicht fachmännisch durchgeführt wurden und Beschädigungen entstanden sind.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur erfordert ein lange Eingewöhnung. Zwar schafft MSI mit den freistehenden und wohl dimensionierten Tasten (~15 x 15 Millimeter) eine gute Grundlage, die nicht abgerundeten Ecken und das eigenwillige Layout bergen jedoch die Gefahr von Fehleingaben. Besonders in der Anfangszeit werden sich manche Käufer über das einzeilige Enter und die verschobene '#- bzw. ><|-Taste ärgern. Hinzu kommt ein recht klappriges und damit billig wirkendes Tippgeräusch.
Beim Feedback gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die meisten Eingaben werden sauber erkannt. Lob hagelt es auch für die Positionierung der Sonderfunktionen. Lautstärke und Helligkeit lassen sich blitzschnell über die Pfeiltasten regeln. Schade: Auf eine Beleuchtung hat MSI verzichtet.
Touchpad
Wenn man einmal von der mageren Größe absieht (80 x 43 Millimeter), kann das Touchpad weitgehend überzeugen. Die leicht strukturierte Oberfläche garantiert eine brauchbare Rückmeldung, ohne die Gleitfähigkeit arg in Mitleidenschaft zu ziehen. Etwas kritischer beobachten wir das Schleifgeräusch, das bei der Nutzung entsteht und einige Spieler nerven dürfte.
Im Gegenzug wartet der Mausersatz mit einer guten Multi-Touch-Unterstützung auf. Per 2-Finger-Geste lassen sich Dokumente, Websiten und Bilder komfortabel drehen, scrollen oder zoomen. Da das Touchpad kaum abgesenkt ist, spürt man beim Übergang zum Handballenbereich nur einen geringfügigen Widerstand. Apropos Widerstand: Die beiden Klicktasten, welche in einer durchgehenden Leiste vereinigt sind, könnten für unseren Geschmack weicher auslösen.
Display
Zum Preis von 1.200 Euro sollte man ein hochwertiges Panel vom Schlage eines AUO113D (Gigabyte P34G & Alienware 14) erwarten dürfen. MSI sieht den Sachverhalt anscheinend anders und integriert – wie Razer im Blade 14 (AUO103E) – nur ein ordinäres 08/15-Display, das auf den Namen AUO303E hört.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 226 cd/m²
Kontrast: 377:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 11.39 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.82 | 0.5-98 Ø5.2
43% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
47.09% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
67.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.92% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.41
Im Vergleich zum Razer-Pendant ist zwar der Schwarzwert nicht ganz so hoch (0,6 vs. 1,0 cd/m²), dafür fällt die Leuchtkraft gut ein Drittel niedriger aus: Durchschnittlich 220 cd/m² sind recht wenig, wobei man in Innenräumen nur selten mehr benötigt. Außerhalb von Gebäuden gestaltet sich die Situation etwas anders. Um auch an helleren Tagen anständig arbeiten und im Internet surfen zu können, müsste der Wert über 250 oder besser gleich 300 cd/m² liegen. Für etwas dunklere Tage (siehe Fotos) reicht die Leuchtkraft jedoch allemal.
Insgesamt kam das Testgerät auf einen Kontrast von knapp 380:1, was ungefähr dem Level des Razer Blade entspricht. Während sich das Gigabyte P34G mit rund 520:1 nur bedingt absetzen kann, knackt das Alienware 14 eine Marke von 900:1.
Eine weitere Schwäche des GE40 ist der kleine Farbraum: 63 % sRGB und 43 % AdobeRGB sind ziemlich bescheiden. Professionelle Nutzer werden das Gerät noch aus anderen Gründen ablehnen: Graustufen, Gamma und Farbgenauigkeit weichen teils deutlich vom Optimum ab (CalMan Screenshots).
Auch subjektiv macht das Bild keinen überragenden Eindruck. In der Praxis stören besonders die eingeschränkten Blickwinkel. Schon kleine Abweichungen führen zu einer veränderten Bildwiedergabe. Speziell im vertikalen Bereich offenbaren sich große Defizite.
Kurzum: Wir raten MSI dringend dazu, den Paneltypen zu wechseln. Das matte und reflexionsarme Finish ist aktuell die einzige Stärke.
Leistung
Prozessor
Wie eingangs erwähnt, dient als Prozessor der Intel Core i7-4702MQ. Mit einer TDP von 37 Watt ordnet er sich 10 Watt unter dem 200 MHz schnelleren Core i7-4700MQ ein, der noch häufiger in Notebooks verbaut wird.
Dank der Turbo Boost Technologie kann der Vierkerner seinen Takt unter Last auf bis zu 3,2 GHz erhöhen (Grundwert: 2,2 GHz). Hyper Threading ist für die Simulation von vier virtuellen Kernen zuständig. Zusammen mit den vier realen Kernen sind dadurch acht Threads parallel möglich. Sechs MByte L3-Cache und 1,4 Milliarden Transistoren kommen der Geschwindigkeit ebenfalls zugute.
Der integrierte Grafikchip bleibt beim GE40 nicht ungenutzt: Nvidias Optimus Technik wechselt – je nach Anforderung – dynamisch zwischen der HD Graphics 4600 und der GeForce GTX 760M, was sich positiv auf den Akkubetrieb auswirkt.
Turbo Boost
Während das bauähnliche Deviltech Fire DT14 mit einem starken Throttling zu kämpfen hatte, konnten wir bei unserem Testgerät keine CPU-Drosselung auf knapp 1,0 GHz feststellen (extreme Bedingungen). Vermutlich hat MSI inzwischen die Firmware respektive das BIOS erneuert.
2,7-3,1 GHz in Single-Core-Anwendungen und 2,4-2,9 GHz in Multi-Core-Benchmarks bleiben zwar etwas hinter den Möglichkeiten des Core i7-4702MQ, für ein derart flaches und kompaktes Notebook sind die Werte jedoch ordentlich. Zu einer Deaktivierung des Turbo Modus kommt es nur unter Volllast, einem Szenario, das im Spiele-Alltag eher selten auftritt.
Leistung CPU
Die meisten CPU-Benchmarks fielen erwartungsgemäß aus. Der Cinebench R15 bescheinigt dem GE40 einen Single-Core-Wert von 124 Punkten, was nahe am Niveau des Nexoc B509II liegt, das im Test ebenfalls mit einem Core i7-4702MQ ausgestattet war (126 Punkte). Der zweikernige Bruder Core i5-4200M rechnet etwa 10 % langsamer (111 Punkte @ HP Envy 15), wohingegen das 47-Watt-Modell Core i7-4700MQ knapp 6 % flotter arbeitet (132 Punkte @ Gigabyte P25W).
Beim Multi-CPU-Test driften die Haswell-Brüder stärker auseinander. Mit 534 zu 298 Punkten sprintet der Core i7-4702MQ rund 80 % am Core i5-4200M vorbei. Der Core i7-4700MQ geht derweil mehr als 10 % in Führung (607 Punkte).
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4702MQ | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4702MQ | |
Core i5-4200M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4700MQ |
Grafikkarte
Um anspruchsvolle 3D-Programme kümmert sich ein waschechtes High-End-Modell von Nvidia. Die GeForce GTX 760M verfügt wie die GTX 765M über 768 Shader-Einheiten und einen 2.048 MByte großen GDDR5-Videospeicher, der per 128-Bit-Leitung angebunden ist und mit üppigen 1.000 MHz läuft. Nachteil der GTX 760M ist der geringere Kerntakt: Statt 850 MHz sind es standardmäßig nur 628 MHz, wobei dank der GPU Boost Technik bis zu 719 MHz erreicht werden (laut dem Tool GPU-Z).
Um stets die maximale Performance zu erhalten, empfiehlt sich ein häufiges Treiber-Update. Die auf dem Testgerät installierte Version 311.43 kann man nicht gerade als neu bezeichnen. Unsere Benchmarks basieren auf der ForceWare 331.82, die wir direkt von der Nvidia Homepage heruntergeladen haben. Bis auf ein paar Bluescreens gab es mit dem offiziellen WHQL-Treiber keine Schwierigkeiten.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.82) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 760M (311.30) | |
GeForce GTX 765M (311.54) |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.82) | |
GeForce GT 750M DDR3 (311.54) | |
GeForce GTX 760M (311.30) | |
GeForce GTX 765M (311.54) |
Leistung GPU
Bezogen auf die Notebook-Größe ist die Grafikleistung beachtlich. Ein GPU-Score von 2.271 Punkten im Fire Strike Test des 3DMark 13 bleibt Allroundern der oberen Mittelklasse verwehrt. So schafft die DDR3-Variante der GT 750M etwa 30 % weniger (1.574 Punkte @ One K56-3F). Das teurere Familienmitglied GTX 765M erarbeitet sich ein Plus von 13 % (2.560 Punkte @ One K33-3E).
Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark (1.920 x 1.080, High, Tessellation normal) sind die Abstände vergleichbar. Mit 31,4 fps macht es sich die GTX 760M rund 40 % über der GT 750M (22,3 fps) und 13 % unter der GTX 765M (36,3 fps) bequem.
3DMark Vantage P Result | 13255 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3532 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 70655 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 11347 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2178 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
MSI kombiniert im vorliegenden Modell eine mSATA-SSD mit einer 1.000 GByte großen HDD. Widmen wir uns zuerst dem Solid State Drive. Die X110 SD6SF1M128G aus dem Hause SanDisk bietet – wie es der Name schon verrät – eine Kapazität von 128 GByte.
Im Vergleich zu anderen mSATA-Modellen schneidet die X110 eher dürftig ab. Zwar pendelt sich die sequentielle Schreibrate mit 227 MB/Sek zwischen der 128-GByte-Version der Samsung SSD PM841 (127 MB/Sek @ Razer Blade) und der Liteonit LMT-128M6M (301 MB/Sek @ Gigabyte P34G) ein, der Lesewert fällt mit 265 MB/Sek jedoch etwas mager aus. Die eben genannten mSATA-Drives kommen hier auf ein doppelt so hohes Ergebnis (~500 MB/Sek @ AS SSD Benchmark). Im 4K-Bereich und bei den Zugriffszeiten nehmen sich die Konkurrenten nicht so viel.
Wer mit großen Datenmengen hantiert, wird sich auch über die konventionelle Magnetfestplatte freuen. Für ein 2,5-Zoll-Modell mit 5.400 U/Min ist die Leistung der WDC Blue WD10JPVX nicht von schlechten Eltern. Maximal 105-107 MB/Sek im CrystalDiskMark (sequentieller Test) und durchschnittlich 82 MB/Sek in HDTune sind für die meisten Artgenossen unerreichbar. Nimmt man alle Aspekte zusammen, darf die SSD/HDD-Mischung als gelungen gelten.
System Performance
Dank dem Solid State Drive kann das GE40 mit einer enormen Systemgeschwindigkeit auftrumpfen. 3.437-4.868 Punkte ähneln den PCMark 8 Scores des Razer Blade, das im Test auf 3.769-4.800 Punkte kam. 5.185 Punkte im PCMark 7 sind ebenfalls gut, wobei das Alienware 14 (5.919 Punkte) und das Gigabyte P34G (5.951 Punkte) von ihrer schnelleren SSD profitieren.
PCMark 7 Score | 5185 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3437 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 4448 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4868 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Was vor ein paar Jahren nahezu undenkbar schien, ist nun Realität: Moderne Spiele mit hohen Details und aktivierter Kantenglättung auf einem 14-Zoll-Gerät. Wenn man sich notfalls mit 1.366 x 768 Bildpunkten arrangiert, laufen auch rechenintensive Titel wie Assassin's Creed IV und Call of Duty: Ghosts flüssig (High/On, 2x MSAA).
Bei 1.600 x 900 Bildpunkten, maximalen Details und vierfachem Antialiasing macht das Notebook dagegen oft schlapp (die unteren Max.-Werte basieren auf 1.920 x 1.080 Bildpunkten). Insgesamt besticht das GE40 durch eine hohe Gaming-Performance, die im 14-Zoll-Bereich fast konkurrenzlos ist.
Battlefield 4 - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 760M (331.82) | |
GeForce GT 750M GDDR5 (326.80) | |
GeForce GTX 760M (331.58) | |
GeForce GTX 765M (331.65) |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 4 (2013) | 96.1 | 65.8 | 47.1 | 18.7 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 78.5 | 59 | 37.2 | 18.8 |
Need for Speed: Rivals (2013) | 30 | 30 | 30 | 29.3 |
Assassin´s Creed IV: Black Flag (2013) | 57.1 | 50.5 | 32 | 16.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Beim Thema Emissionen lässt sich kein pauschales Urteil treffen, da die Temperatur- und Geräuschentwicklung extrem von der Auslastung des Notebooks abhängen. Im Idle-Betrieb arbeitet das GE40 überraschend leise, wie auch unsere Messungen bestätigen (~31 dB). Dass Lüfter und HDD manchmal auf 32-33 dB(A) auftouren, stört kaum.
Sobald eine 3D-Anwendung aktiv ist, erwacht das GE40 aus seinem Dornröschenschlaf und rauscht mit bis zu 50 dB(A) vor sich hin – ein deftiger Pegel, der jedoch auch von der Konkurrenz erreicht wird (Alienware 14, Razer Blade & Gigabyte P34G). Selbst im 3DMark 06, welcher inzwischen recht harmlos ist, waren es – je nach Durchgang – um die 42-46 dB(A). Empfindliche Nutzer sollten zu einem 15- oder 17-Zoll-Gerät mit stärkerer Kühlung greifen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31.2 / 32.8 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
Last |
| 45.6 / 49.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Auch die Temperaturen hinterlassen gemischte Gefühle. Während das Chassis im Idle-Betrieb mit durchschnittlich 24 °C sehr kühl und unter dem Niveau des Gigabyte P34G bzw. Alienware 14 bleibt, kommt es im Spiele-Betrieb zu einer krassen Erwärmung. Maximal 52 °C auf der Oberseite und 62 °C auf dem Gehäuseboden (nach einer Stunde Volllast mit den Tools Furmark und Prime) sprechen eine deutliche Sprache. Die Handballenauflage kann mit über 40 °C ebenfalls unangenehm werden. Ergo: Längere Gaming-Partien sollte man besser meiden oder gleich eine externe Tastatur anschließen.
Richtig zur Sache geht es im Gehäuseinneren. Unser einstündiger Stresstest förderte eine CPU-Temperatur von maximal 97 °C und einen GPU-Temperatur von bis zu 90 °C zutage. Der Takt des Core i7-4702MQ verweilte dabei meist auf dem Grundwert. Nur am Ende des Stresstests gab es eine leichte Drosselung auf rund 2,0 GHz, was aber vertretbar ist und in der Spiele-Praxis nicht vorkommen dürfte.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 53.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 62 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 44.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-15.2 °C).
Lautsprecher
MSI verpasst dem GE40 zwei Lautsprecher, welche sich in Displaynähe unter einem engmaschigen Gitter verbergen. Trotz der Sound Blaster Cinema Technologie von Creative, die drei praktische Szenarien (Musik, Film & Game) enthält und unbedingt aktiviert sein sollte, wird der Klang nur wenige Käufer begeistern.
Notebooktypisch hören sich Audio-Dateien recht blechern, künstlich und unpräzise an. Wegen des fehlenden Subwoofers hapert es auch an der Balance, sprich der Wiedergabe von tiefen Tönen und Bässen. Größere Notebooks wie das HP Envy 15 bieten oft einen überzeugenderen Klang.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Idle-Betrieb erinnert der Energiebedarf stark an das Razer Blade: 6-17 Watt sind erfreulich wenig und zeigen dem Alienware 14 (16-28 Watt) und dem Gigabyte P34G (18-28 Watt), wie stromsparend ein 14-Zoll-Gerät sein kann.
Bei höherer Belastung steigen die Werte um ein Vielfaches. Obwohl das GE40 ohne GTX 765M auskommen muss, klettert der Verbrauch im 3DMark 06 am Blade 14 vorbei (76 vs. 68 Watt). Gigabyte P34G und Alienware 14 genehmigen sich hier 87-93 Watt. Hauptgrund ist der abweichende Prozessor mit 47 statt 37 Watt TPD.
Ein Maximalverbrauch von 109 Watt deutet auf eine grenzwertig dimensionierte Stromversorgung hin. Andere Firmen hätten dem Notebook ein 120-Watt-Netzteil zur Seite gestellt.
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 6.3 / 9.3 / 16.6 Watt |
Last |
75.6 / 108.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das größte Highlight des GE40 ist die hohe Akkulaufzeit. Obwohl der 6-Zellen-Akku mit 65 Wh (5.900 mAh) keine Kapazitätspreise gewinnt, werden viele Käufer über die Ergebnisse staunen. Knapp 10 Stunden Idle-Betrieb (minimale Leuchtkraft, maximales Stromsparen) und 5,5 Stunden Internetsurfen per WLAN (2/3 Helligkeit, moderate Energieoptionen) verdienen Applaus. Der Konkurrenz sind höchstens 3-4 Stunden vergönnt.
Beim Zocken mit aktiver Nvidia GPU sinkt die Laufzeit drastisch. Den Classic Test von Battery Eater stemmte das Notebook nur für 76 Minuten, wobei die Performance konstant blieb.
Fazit
Im Segment der kompakten 14-Zoll-Gamer hat es MSI schwer. Mit Ausnahme der Akkulaufzeit kann sich das GE40 nicht von der (zumeist teureren) Konkurrenz distanzieren.
Während das Razer Blade (85 %) mit einem schicken, dünnen und exzellent verarbeiteten Body auf Kundenfang geht und das Alienware 14 (86 %) durch eine moderne Optik, eine gute Anschlussvielfalt sowie eine umfangreiche Beleuchtung in Erscheinung tritt, versinkt das GE40 im Mittelmaß.
Bildschirm, Tastatur, Touchpad, Lautsprecher und Gehäusequalität hätten noch Luft nach oben. Auch die empfindlichen Hochglanzelemente betrachten wir als Manko. Wer sich einen ruhigen und kühlen Spielepartner erhofft, ist ebenfalls an der falschen Adresse: Im 3D-Betrieb wird das Notebook ziemlich laut und warm.
Lob gibt es für die einfache Wartung, das kleine Netzteil und die potente Kombination aus mSATA-SSD und HDD. Respekt gebührt MSI auch für die starke Hardware: Eine GeForce GTX 760M und einen Quad-Core-Prozessor in ein drei Zentimeter flaches Chassis zu packen, funktioniert nur mit einer ordentlichen Portion Mut.
Reisefreudige Spieler, die häufig unterwegs sind und/oder den Standort wechseln, können zuschlagen. Persönlich würde der Autor – trotz des höheren Preises – das Gigabyte P34G (84 %) bevorzugen. Das 13-zöllige Clevo W230ST Barebone (One K33-3E) ist ebenfalls eine gute Alternative.