Test MSI GE60H-i765M2811B Notebook
Nachdem wir bereits das GE70, das GS70, das GX70 und das GT70 näher unter die Lupe genommen haben, musste sich nun das kompaktere GE60 in unserem Test-Parcours behaupten.
Kaufanreize sind unter anderem das entspiegelte FullHD-Display und der potente Quad-Core-Prozessor. Intels 2,4-3,4 GHz schneller Core i7-4700MQ versorgt die Grafikeinheit mit mehr als genug Power. Während die günstigeren Modelle auf einen Mittelklasse-Chip zurückgreifen (GT 750M), kommt bei den kostspieligeren Vertretern die deutlich bessere GeForce GTX 765M zum Einsatz.
Der Internetshop notebooksbilliger.de, von dem auch unser Testgerät stammt, hat momentan fünf Varianten mit dem High-End-Spross im Angebot. Los geht’s beim 900 Euro teuren GE60-i565M245FD (nur Core i5-4200M) respektive 1.000 Euro teuren GE60-i765M245FD, die jeweils vier GByte Arbeitsspeicher, eine 500 GByte große HDD und einen DVD-Brenner, jedoch kein Betriebssystem von Microsoft enthalten.
Spannender ist unserer Ansicht nach das GE60-i765M281B (~1.200 Euro). Dank acht GByte DDR3-RAM, einer 1.000 GByte großen HDD und einem Blu-ray-Combo-Laufwerk bietet es eine höhere Zukunftssicherheit. Für 100 Euro mehr wandert das hier getestete GE60H-i765M2811B über die Ladentheke. Hauptunterschied ist die abweichende Festplatten-Konstellation. So gesellen sich zur Terabyte-HDD zwei 64 GByte kleine mSATA-SSDs, die der Hersteller als RAID-0-Verbund laufen lässt (insgesamt 1.128 GByte).
Wer 1.400 Euro investieren kann, bekommt mit dem GE60PH-i765M21211 das am besten ausgestattete Modell. Da sich aber nur die Menge des Arbeitsspeichers erhöht (12 vs. 8 GByte), sollten preisbewusste Spieler zum GE60 oder GE60H greifen.
Modell | GE60- i565M245FD |
GE60- i765M245FD |
GE60- i765M281B |
GE60H- i765M2811B |
GE60PH- i765M21211 |
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Prozessor | Core i5-4200M | Core i7-4700MQ | Core i7-4700MQ | Core i7-4700MQ | Core i7-4700MQ |
Grafikkarte | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M | GeForce GTX 765M |
Arbeitsspeicher | 4 GB DDR3 | 4 GB DDR3 | 8 GB DDR3 | 8 GB DDR3 | 12 GB DDR3 |
Massenspeicher | 500 GB HDD | 500 GB HDD | 1.000 GB HDD | 2x 64 GB SSD + 1.000 GB HDD | 2x 64 GB SSD + 1.000 GB HDD |
opt. Laufwerk | DVD-Brenner | DVD-Brenner | Blu-ray-Combo | Blu-ray-Combo | Blu-ray-Combo |
Display | FullHD matt | FullHD matt | FullHD matt | FullHD matt | FullHD matt |
Betriebssystem | FreeDOS | FreeDOS | Windows 8 64 Bit | Windows 8 64 Bit | Windows 8 64 Bit |
Preis | 900 Euro | 1.000 Euro | 1.200 Euro | 1.300 Euro | 1.400 Euro |
Rein optisch gleicht der 15-Zöller dem größeren Bruder GE70 und bringt entsprechend dieselben Vor- und Nachteile mit sich. Im Gegensatz zum deutlich flacheren GS70 Stealth ist das Gehäuse nicht aus Aluminium, sondern primär aus Kunststoff gefertigt. Lediglich die Tastaturumgebung und die Handballenauflage bestehen aus Metall.
Dass MSI beim Deckel auf ein Hochglanz-Finish setzt, sorgt für Kopfschütteln. Zum einen ist das Notebook dadurch sehr empfindlich (Kratzer, Fingerabdrücke usw.), zum anderen leidet der allgemeine Qualitätseindruck. In Kombination mit dem verspielten Muster wirkt der Deckel recht billig und schreit nach »China-Design«.
Für die nächste Produktgeneration würden wir uns eine matte Außenseite wünschen, wie es sie in der Vergangenheit bereits gab (man vergleiche z. B. das GT725). Das hochglänzende Tastaturbett hätte sich MSI ebenfalls sparen sollen. Wer will schon täglich die Eingabegeräte reinigen? Der matte Bildschirm(rahmen) kann nur bedingt über dieses Manko hinwegtrösten.
Etwas unzufrieden waren wir auch mit der Verarbeitung: Ein hakelig einrastender Akku, ein unsauberer Übergang zwischen Deckel und Display und eine unzuverlässige Touchpad-Mechanik (dazu später mehr) sollten bei einem 1.300-Euro-Gerät nicht auftreten. Davon abgesehen macht das Notebook qualitativ einen soliden Eindruck.
Ähnliches gilt für die Stabilität: Während die Oberseite auch kräftigerem Druck standhält, lässt sich der Boden im Bereich der Lüftungsgitter etwas durchbiegen. Wie bei den meisten Notebooks hapert es zudem an der Deckelstabilität. Auch die Scharniere können nicht vollends überzeugen. Zwar reicht zum Öffnen eine Hand (kein Mitschwingen der Base Unit), bei Untergrunderschütterungen wackelt die Anzeige jedoch merklich.
Positiver sehen wir das Gewicht und die Abmessungen. Für ein leistungsstarkes High-End-Notebook gehen knapp 2,7 Kilogramm mehr als in Ordnung. Mit einer Höhe von 40 Millimetern reiht sich das GE60 zwischen ultraflachen Zeitgenossen wie dem Razer Blade und wuchtigen 15-Zoll-Boliden wie dem hauseigenen GT60 (58 mm) ein. Dank der moderaten Größe spricht nichts gegen einen häufigen Transport.
Schnittstellen
Die Schnittstellen orientieren sich am GE70, wobei MSI den Kartenleser und einen USB-Port umverteilt hat. Insgesamt bietet das GE60 eine ordentliche Anschlussausstattung. Wer keinen eSATA-, FireWire- und DisplayPort benötigt, dürfte mit dem Angebot zufrieden sein.
Externe Monitore können analog per VGA oder digital per HDMI betrieben werden. Festplatten und sonstige Peripherie wandern an die vier USB-Ports (2x USB 3.0). Zwei Audio-Buchsen (Eingang + Ausgang) sind in dieser Preisklasse etwas mager.
Kritik muss MSI auch für die Platzierung einiger Schnittstellen hinnehmen. Gerade Linkshänder werden sich über die »Frontlastigkeit« ärgern. Zumal sie beim Einsatz einer Maus mit der ganzen Lüfterabwärme konfrontiert werden. Rechtshänder dürften dagegen keine Schwierigkeiten haben.
Kommunikation
Für die Kommunikation via RJ-45 Gigabit-Lan ist eine Netzwerkkarte von Qualcomm Atheros zuständig. Aufgrund zahlreicher Optimierungen soll die Killer e2200 besonders gut für Online-Spiele und Video-Streaming geeignet sein (Erkennung und Priorisierung von latenzsensitiven Daten). Mithilfe des vorinstallierten Network Managers lässt sich der Netzwerkverkehr nicht nur überwachen, sondern auch regulieren.
Hinzu kommt ein Funkmodul aus dem Hause Realtek. Wie ein kurzer Test gezeigt hat, kann es das RTL8723AE (unterstützt WLAN b/g/n und Bluetooth 4.0) locker mit bekannten Intel-Produkten wie dem Centrino Wireless-N 2230 aufnehmen. Selbst bei einer Distanz von knapp 15 Metern wurden durch mehrere Wände noch 3-5 Verbindungsbalken angezeigt. Manche Konkurrenten schneiden hier wesentlich schlechter ab.
Wartung
Da es sich um ein Shopgerät handelte, war es uns nicht erlaubt, die Wartungsklappe zu öffnen (Garantie-Sticker). Anhand des indirekten Vorgängers lässt sich jedoch abschätzen, dass alle wichtigen Komponenten (Massenspeicher, RAM, CPU & GPU) inklusive des Kühlkreislaufs erreichbar sind.
Neben einem klassischen 2,5-Zoll-Schacht bietet das GE60 zwei moderne mSATA-Slots für Solid State Drives. Die beiden Arbeitsspeicherbänke können mit maximal 16 GByte bestückt werden (SO-DIMM DDR3-RAM @ 1.600 MHz). Ein Austausch des Funkmoduls sollte auch möglich sein.
Software
Bei der Software-Ausstattung übertreibt es MSI etwas. Während ein Media-Player zum Abspielen von DVDs bzw. Blu-rays (CyberLink PowerDVD 10) und eine Trial-Version von Microsoft Office 365 und Norton Internet Security durchaus Sinn machen, riechen andere Programme wie der BluStacks App Player nach Bloatware. Viele Käufer erwarten inzwischen eine saubere Windows Installation.
Lieferumfang
Als Zubehör liegen dem Notebook eine Treiber-DVD, ein Quick Start Guide, ein Garantiebuch/-zettel und eine Recovery-Anleitung dabei. Wer das Betriebssystem gerne extern gesichert hat, muss sich die entsprechenden Datenträger manuell brennen. Dank einer Recovery Partition besteht auch die Möglichkeit, Windows 8 von der Festplatte zu erneuern.
Garantie
Wie üblich gewährt der Hersteller eine 24-monatige Garantie.
Tastatur
MSI vertraut auf eine Chiclet-Tastatur, die in Zusammenarbeit mit SteelSeries entstanden ist und einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Lob hagelt es für die Beleuchtung. Je nach Intensität strahlt das Keyboard in einem hellen oder etwas dunkleren Blau.
Negativ müssen wir das Layout ankreiden. Neben der ><|- und der '#-Taste befindet sich auch die Windows Taste nicht an ihrem gewohnten Platz (halbiertes Enter). Dieses »Tuning« mag für Hardcore-Gamer eine Bereicherung sein, Vielschreiber werden jedoch ein Standard-Layout vermissen. Andere 15-Zoll-Kontrahenten wie das Clevo W355STQ sind hier konventioneller eingestellt.
Beim Tippgefühl gibt sich das Notebook keine Blöße. Die Eingabe ist halbwegs knackig und vermittelt eine ordentliche Rückmeldung. Für ein Referenz-Niveau reicht es jedoch nicht. Um Fehleingaben zu minimieren, hat MSI die Tasten knapp 15 x 15 Millimeter groß gestaltet.
Touchpad
Über das Touchpad kann man ebenfalls streiten. Auf der positiven Seite wäre die üppige Dimensionierung (106 x 70 Millimeter) und der gute Multi-Touch-Support zu nennen. Bereits im Auslieferungszustand lassen sich Dokumente, Fotos und Webseiten komfortabel mit zwei Fingern drehen, zoomen oder scrollen. Da das Touchpad leicht nach rechts versetzt ist und sich bei angeschlossenem Nager automatisch deaktiviert, droht bei Multiplayer-Partien kein unabsichtlicher Schuss.
Wie man es sogenannten Clickpads kennt, fehlen dedizierte Tasten. Die ins Hauptfeld eingearbeiteten Druckflächen funktionierten beim Testgerät leider nicht optimal. Ein Klick wurde oft von einem hörbaren Knackgeräusch begleitet, so als ob das Touchpad auf einen ungewollten Widerstand stieß. Wir tippen auf eine leicht unsaubere Innenkonstruktion, die aber nicht jedes Seriengerät betreffen muss. Ärgerlich ist der Umstand dennoch, zumal manche Eingaben überhaupt nicht angenommen wurden.
Ansonsten punktet das Elan Smart-Pad mit einer guten Präzision und einer angenehmen Oberfläche, die über tolle Gleiteigenschaften verfügt.
Die Bildqualität des matten Full-HD-Displays entpuppt sich als durchschnittlich. Das mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattete LG Philips LP156WF1-TLF3 auf TN-Basis, welches schon in dutzenden Gaming-Notebooks wie dem Schenker W503 oder dem One K56-3N2 Verwendung fand, ist zwar nicht schlecht, aber auch kein wirkliches Highlight.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 246 cd/m²
Kontrast: 492:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
ΔE Color 7.89 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.25 | 0.5-98 Ø5.2
56% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
59.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
86.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.42
Angefangen bei der Luminanz, die sich mit rund 230 cd/m² nur im Mittelfeld ansiedelt. Manche Panels schaffen hier über 300 oder sogar 350 cd/m² (siehe z. B. das MSI GT70H). Eine Ausleuchtung von 81 % sorgt ebenfalls nicht für Begeisterung.
Das Wort »zweitklassig« passt auch zum Schwarzwert: 0,5 cd/m² führen in dunklen Film- und Spielszenen zu einem leichten Graustich. Ein sattes Schwarz erhält man nur unter 0,3 cd/m². Umgerechnet kam das Testgerät auf einen Kontrast knapp 500:1. In anderen Notebooks waren dem LG Philips LP156WF1-TLF3 über 600:1 vergönnt. Damit liegt das Panel zwischen einem ordinären 08/15-Display (<400:1) und einem hochwertigen TN-Vertreter (>800:1).
Wagen wir einen kurzen Blick auf die Farbraumabdeckung, die mit 82 % sRGB und 56 % AdobeRGB weder sonderlich gut, noch enttäuschend niedrig ist. Professionelle Nutzer werden vor allem die CalMAN-Screenshots mit Sorge betrachten (Gamma, Graustufen etc.). Subjektiv wirkt das Bild jedoch knackig und farbenfroh. Otto-Normal-Gamer können bedenkenlos zuschlagen.
Trotz der mäßigen Leuchtkraft schreckt das GE60 auch vor einem Outdoor-Einsatz nicht zurück. Solange es zu keiner direkten Sonneneinstrahlung kommt, lässt sich der Bildschirminhalt – wie die unteren Fotos belegen – ordentlich erkennen. Nur an sehr ungünstigen Standorten tritt eine übermäßige Belastung der Augen auf.
Die Blickwinkel fallen besser als bei den meisten TN-Konkurrenten aus. Horizontal bleibt die Anzeige so stabil, dass auch mehrere gleichzeitige Betrachter keinen Grund zur Beanstandung haben. Vertikal sind die Blickwinkel naturgemäß enger, aber immer noch brauchbar.
Prozessor
Der Core i7-4700MQ ist ein Vierkerner aus der aktuellen Haswell Generation und wird entsprechend im 22-nm-Prozess gefertigt. Mit sechs MByte L3-Cache und einem Takt von 2,4-3,4 GHz entspricht er dem alten Core i7-3630QM, wobei Intel die Architektur massiv überarbeitet hat. Die TPD wurde im Vergleich zum Vorgänger leicht erhöht: Statt 45 Watt kommt der neue Quad-Core auf 47 Watt.
Weitere Änderungen betreffen den Grafikchip. Die HD Graphics 4000 der Ivy Bridge Reihe musste der leistungsstärkeren HD Graphics 4600 weichen. Per Optimus Technik kann das Notebook nach Lust und Laune zwischen der integrierten und der dedizierten GPU umschalten. Während simple Office-, Browser- oder Video-Tätigkeiten von der HD 4600 übernommen werden, kümmert sich die GeForce GTX 765M um anspruchsvolle 3D-Programme.
Da der Wechsel ohne sichtbaren Übergang geschieht, bekommt der Nutzer in der Praxis nichts mit. Per Nvidia Systemsteuerung kann man Anwendungen auch manuell einer bestimmten Grafikeinheit zuordnen. Meist ist dieser Schritt aber nicht nötig – Optimus ist sehr ausgereift.
Turbo Boost
Zu den besten Features der Intel CPUs gehört die dynamische Übertaktung. Je nach Auslastung und Temperatur beschleunigt Turbo Boost den Core i7-4700MQ auf über 3,0 GHz. Im Test mit dem Cinebench R10 und dem Unigine Heaven Benchmark waren es sogar um die 3,2-3,3 GHz. Der Turbo-Modus der GeForce GTX 765M wird meist auch ausgereizt (bis zu 902 MHz Kerntakt).
Leistung CPU
Obwohl die Benchmark-Ergebnisse etwas über dem Niveau vergleichbarer Notebooks liegen, bewegt sich die CPU-Leistung im typischen 4700MQ-Rahmen.
Mit 1,51 Punkten rechnet das GE60 beim Single-Core-Test des Cinebench R11.5 knapp 6 % schneller als das in Spielen ebenbürtige Asus G75VX-T4020H (1,42 Punkte), das auf einen Core i7-3630QM und eine GeForce GTX 670MX zurückgreift. Beim Multi-Core-Test hält sich der Vorsprung der Haswell Architektur ebenfalls in Grenzen: 6,98 Punkte bedeuten nur ein Plus von 9 % auf den Core i7-3630QM (6,42 Punkte @ MSI GT60 0NG-405DE).
Trotz des eher mageren Geschwindigkeitszuwachses dürfte sich der Core i7-4700MQ auch in den kommenden Jahren so gut wie nie zum limitierenden Faktor entwickeln. Der GTX 765M wird deutlich früher die Puste ausgehen – zumindest, was Spiele betrifft.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4700MQ | |
Core i5-4300M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4800MQ | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Core i7-4700MQ | |
Core i5-4300M | |
Core i7-4702MQ | |
Core i7-4800MQ |
Grafikkarte
Da wären wir auch schon beim wichtigsten Element eines Gaming Notebooks angelangt: der Grafikkarte. Wie ihre teureren Brüder GTX 770M und GTX 780M basiert die GeForce GTX 765M auf Nvidias Kepler Architektur, die in 28 nm kleinen Strukturen entsteht.
Mit 768 Unified Shadern und einem 2.048 MByte großen GDDR5-VRAM (128-bit-Anbindung) bildet sie den Einstieg in das High-End-Segment. 1.000 MHz Speichertakt können sich ebenso sehen lassen wie 850 MHz Kerntakt. Zum Vergleich: Die günstigere GeForce GTX 760M kommt nur auf einen Basistakt von 657 MHz.
Als Treiber stand unserem Testgerät die reichlich betagte ForceWare 312.29 zur Seite.
Leistung GPU
Den Fire Strike Test des 3DMark 13 bewältigt die GeForce GTX 765M nicht ruckelfrei. Mit einem GPU-Score von 2.360 Punkten ordnet sich das DirectX-11-Modell zwar 50 % über der GeForce GT 750M (1.573 Punkte @ Asus N750JV-T4110H), aber deutlich unter der GeForce GTX 770M ein (3.230 Punkte @ Toshiba Qosmio X70-A-11R).
Im Unigine Heaven 3.0 Benchmark sind die Abstände ähnlich groß. Beim Einsatz von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und normaler Tessellation kam das GE60 auf 34,3 fps. Eine GT 750M erreicht etwa 35 % weniger Frames (22,3 fps @ One K56-3F), eine GTX 770M um die 44 % mehr (49,5 fps @ One K73-3N).
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 765M (312.29) | |
GeForce GT 750M (311.54) | |
GeForce GTX 760M (311.30) | |
GeForce GTX 770M (311.27) |
3DMark Vantage - 1280x1024 P GPU no PhysX (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 765M (312.29) | |
GeForce GT 750M (311.54) | |
GeForce GTX 760M (311.30) | |
GeForce GTX 770M (311.27) |
3DMark 06 Standard Score | 19384 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 14504 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3953 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 64812 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 12227 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2228 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Größtes Alleinstellungsmerkmal des GE60H ist der RAID-0-Verbund aus zwei mSATA-SSDs. Die Toshiba THNSNF064GMCS kann mit einem Marvell Controller und hochwertigem MLC-Speicher (19 nm) auftrumpfen.
Dank der Dual-SSD-Lösung werden die von Toshiba angegebenen maximalen Transferraten deutlich übertroffen. 1.004 MB/Sek beim sequentiellen Lesen und 763 MB/Sek beim sequentiellen Schreiben (AS SSD Benchmark) sind referenzwürdig und erinnern an das RAID-Gespann des GS70 Stealth, das mit zwei 128-GByte-SSDs ausgeliefert wird.
Einzelne Solid State Drives fallen massiv zurück. Selbst bärenstarke 2,5-Zoll-Vertreter wie die Samsung 840 EVO (Schenker XMG A503) werden dem RAID-Verbund nicht gefährlich.
Bei kleinen Dateien ändert sich die Situation: Hier verliert das mSATA-Duo gegen zahlreiche Kontrahenten. Zugriffszeiten von 0,19 und 0,16 ms genügen ebenfalls nicht für das Siegerpodest. Im Alltag fühlt sich das Notebook aber extrem flott an.
Begleitet wird das RAID-System von einer 9,5 Millimeter hohen Western Digital WD10JPVX-22JC3T0. Dank des üppigen Fassungsvermögen (1.000 GByte) wirkt sich die fehlende 7200er-Geschwindigkeit nicht allzu negativ auf die Leistung aus. Beim sequentiellen Test des CrystalDiskMark brachte es das 2,5-Zoll-Modell auf über 110 MB/Sek. Durchschnittlich 89 MB/Sek in HDTune verdienen auch Respekt.
System Performance
Das SSD-RAID hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Systempower. Bekräftigt wird diese Aussage vom Gesamtscore des PCMark 7: 5.587 Punkte machen anderen High-End-Notebooks wie dem Acer V3-772G, dem Razer Blade und dem Toshiba X70-A-11R Konkurrenz. 20.000 Punkte im PCMark Vantage knackt auch nicht jedes Gerät. Insgesamt kann man beim GE60 von einer hohen Leistungsfähigkeit sprechen, die sich teils deutlich vom Standard abhebt.
PCMark Vantage Result | 20368 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5587 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dass die GeForce GTX 765M ein anständiger Gaming-Begleiter ist, dürfte vielen Lesern inzwischen bekannt sein. Um das 28-nm-Modell so richtig auf die Probe zu stellen, haben wir es mit sieben Titeln aus dem Jahr 2013 konfrontiert.
Während Dota 2, F1 2013 und Fifa 14 auch im Ultra-Setting flüssig dargestellt wurden, kam es bei Splinter Cell: Blacklist, Saints Row IV, Total War: Rome II und The Bureau: XCOM Declassfied zu deftigen Rucklern.
Eine Kombination aus maximalen Einstellungen und 1.920 x 1.080 Pixeln wird der GPU manchmal zu viel. Hohe Details und 1.600 x 900 Bildpunkte sind dagegen meist kein Problem. Anspruchsvolle Spieler werden dennoch erst mit einer GTX 770M oder GTX 780M glücklich.
F1 2013 - 1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
GeForce GTX 765M (312.29) | |
GeForce GT 750M (331.40) | |
GeForce GTX 770M (331.40) | |
GeForce GTX 780M (331.40) |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 (2013) | 81.4 | 52.4 | ||
Splinter Cell: Blacklist (2013) | 37.8 | 17 | ||
Saints Row IV (2013) | 36 | 23.7 | ||
The Bureau: XCOM Declassified (2013) | 48.6 | 32.4 | ||
Total War: Rome II (2013) | 90.8 | 12.5 | ||
Fifa 14 (2013) | 253.7 | 204.4 | ||
F1 2013 (2013) | 96 | 63 |
Geräuschemissionen
Die Lüftersteuerung würden wir als suboptimal bezeichnen. Im Idle-Betrieb ist die Kühlung stets aktiv und arbeitet aus einem Abstand von 15 Zentimetern mit knapp 33-35 dB. Manche Konkurrenten agieren hier nahezu lautlos. Die Geräusche der HDD gehen bis auf vereinzeltes Klackern meist unter.
Im 3D-Betrieb verhält sich das GE60 oft lauter als der 17-Zoll-Bruder. So sprang die Kühlung beim 3DMark 06 nach einer Weile von deutlich hörbaren 45 auf penetrante 51 dB, was dem Maximalpegel unter Volllast entspricht. Warum MSI hier keine Zwischenstufe eingebaut hat, können wir nicht nachvollziehen. Bei aktivem Cooler Boost (spezielle Taste oberhalb des Keyboards) wird die Geräuschentwicklung noch nerviger.
Empfindliche Nutzer sollten lieber einen Bogen um das Gerät machen, wobei es nur wenige Notebooks gibt, die auch im Spielebetrieb halbwegs ruhig sind.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.2 / 33.5 / 34.6 dB(A) |
DVD |
| 37.5 / dB(A) |
Last |
| 45.4 / 50.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen müssen sich ebenfalls Kritik anhören. Während das Gehäuse im Leerlauf-Betrieb noch erfreulich kühl bleibt (~24 °C), kommt es unter Last zu einer recht starken Erwärmung.
Problematisch ist dabei nicht einmal die enorme Bodentemperatur von bis zu 51 °C (im Bereich des Lüfters nach einer Stunde Stresstest), sondern die warme Handballenauflage. Bis zu 44 °C können über einen längeren Zeitraum unangenehm werden. Im Spielealltag werden die Oberflächen meist nicht ganz so heiß.
Bei den Komponenten ist die Lage auch nicht zum Besten bestellt. Wenn man das Notebook zu 100 % auslastet (ein eher ungewöhnliches Szenario), pendeln sich der Core i7-4700MQ und die GeForce GTX 765M auf 90-100 °C ein – und das trotz temporär ausgeschaltetem GPU-Turbo und leichtem CPU-Throttling (~2 GHz). Hier zeigt sich, dass das Kühlsystem grenzwertig dimensioniert wurde.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-14.8 °C).
Lautsprecher
MSI verbaut vier Lautsprecher, die sich zum Teil über der Tastatur und zum Teil in der Gehäusefront verbergen. Dank der überraschend hohen Maximallautstärke und der Sound Blaster Cinema Technologie weiß der Klang durchaus zu überzeugen.
Obwohl externe Lautsprecher ein besseres Ergebnis liefern können, ist die Vorstellung aus Notebook-Sicht ziemlich gut. Inhalte werden recht ausgewogen und klar abgespielt, je nach Audiodatei vernimmt man sogar einen ordentlichen Bass. Viele Kontrahenten klingen selbst mit Subwoofer schlechter.
MSI gehört in dieser Kategorie definitiv zu den Vorreitern, wie auch das GT70 belegt (Dynaudio Speaker).
Energieaufnahme
Der Stromwerte lehnen sich an das GE70 an. Kein Wunder, verfügen beide Notebooks doch über fast identische Komponenten. Im Idle-Betrieb senkt Nvidias Optimus Technik den Energiebedarf auf moderate 9-27 Watt (abhängig vom Energiesparplan und der Display-Helligkeit).
Wenn im 3D-Betrieb die GeForce GTX 765M das Ruder übernimmt, zieht das Notebook deutlich mehr Saft aus der Steckdose. Bei der ersten Szene des 3DMark 06 gab unser Messgerät etwa 94 Watt aus (GE70: ~97 Watt). Maximal 122 Watt unter Volllast deuten auf eine gute Auslastung des Netzteils hin.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 8.8 / 14.5 / 27.4 Watt |
Last |
93.7 / 122.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Aufgrund der geringen Akkukapazität (49 Wh, 4.400 mAh) sind die Laufzeiten nur durchschnittlich. Knapp 60 Minuten Spielebetrieb und 2,5 Stunden DVD-Wiedergabe werden kaum einen Nutzer vom Hocker hauen. Bei einer drahtlosen Internet-Session hält der 15-Zöller etwa drei Stunden durch. Da der Reader's Test von Battery Eater nur mit der GeForce GTX 765M laufen wollte, haben wir den Idle-Wert nicht eingetragen.
Schade: Laut dem 3DMark 13 bricht die Grafikleistung im Akku-Betrieb um rund 85 % ein (GPU-Score: 350 statt 2.360 Punkte).
Für Spieler, die nicht mehr als 1.500 Euro ausgeben wollen, ist das GE60H keine schlechte Wahl. Dank der intelligenten Hardware-Zusammenstellung mit Quad-Core-Prozessor, High-End-GPU und mSATA-SSDs bietet das Notebook eine hohe Allround-Leistung. Vor allem der RAID-0-Verbund sorgt trotz kleinerer Schwächen bei kompakten Dateien für große Augen.
Obwohl der Bildschirm und die Lautsprecher keine neuen Rekorde aufstellen, werden auch die Bild- und Tonqualität dem Kaufpreis gerecht. Weitere »Schmankerl« sind die einfache Wartung, die Tastaturbeleuchtung und das Blu-ray-Laufwerk (hatte im Test mit einigen DVDs Probleme). Nvidias Optimus Technik garantiert zudem einen akzeptablen Stromverbrauch.
Dummerweise erlaubt sich der Hersteller viele unnötige Patzer. Dazu gehören der hochglänzende Deckel, der schwachbrüstige Akku und mehrere Verarbeitungsmängel, die in der Summe doch etwas stören. Mit einem stärkeren Kühlsystem müsste im Gaming-Betrieb auch die Temperatur- und Geräuschentwicklung nicht so hoch sein.
Hauptkonkurrent ist das Clevo W355STQ Barebone. Ein vergleichbar ausgestattetes Schenker XMG A503 landet bei knapp 1.300 Euro, also dem Niveau des GE60H.