Test Toshiba Qosmio X70-A-11R Notebook
Das Toshiba Qosmio X70-A-11R löst den auf Ivy Bridge basierenden Qosmio X870-119 mit modernerer Haswell-Technik ab. Beinahe alle Komponenten haben im neuen Modell ein Upgrade erfahren. Lediglich die 3D-Fähigkeit des Displays wurde von Toshiba gestrichen. Der alte Core i7-3610QM wurde durch einen flotteren 4700MQ ersetzt, der Arbeitsspeicher zudem auf 32 GB verdoppelt. An der Speicherplatzschraube haben die Japaner ebenfalls stark gedreht. Das integrierte Solid State Drive (SSD) fasst nun 256 GB. Doch damit ist es noch nicht genug. Als "echter" Massenspeicher kommen zwei herkömmliche Festplatten von HGST zum Einsatz, die jeweils 1,5 TB Kapazität besitzen. Damit erreicht das X70 ein gewaltiges Gesamtspeichervolumen von 3,3 TB. Anders als beim Vorgänger X870-119 ist nun auch NVIDIAs Optimus Technik an Bord und schaltet automatisch zwischen der im SoC integrierten Intel HD Graphics 4600 und der dedizierten NVIDIA GeForce GTX 770M um. Letztere verspricht eine enorme Grafikleistung.
Das Qosmio X70 hat noch zwei kleinere Schwestermodelle. Das X70-A-11Q (1.899 Euro) verfügt über 16 GB RAM sowie eine 256-GB-SSD und eine 1,5-TB-HDD. Mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher, ohne SSD und zwei 750 GB großen HDDs ist das X70-A-110 (1.549 Euro) bestückt. Die sonstige Ausstattung ist in allen drei Serienmodellen identisch. Toshiba lässt sich das Mehr an RAM und Speicherplatz teuer bezahlen, doch auch andere Hersteller verlangen diese Beträge.
Die Konkurrenz bei den Gaming-Notebooks ist zwar nicht riesig, aber hochwertig. Das One K73-3N (1.750 Euro), das Schenker XMG P703 (2.660 Euro), MSIs GT70H-Serie (ab 1.500 Euro) und das Deviltech Fragbook DTX (1.500 Euro) gehören in diesen Kreis. Alle Kontrahenten im Vergleichsfeld setzen auf Intels Haswell-Architektur in Verbindung mit einer High-End-Grafikkarte von NVIDIA. Wie gut sich das aktuelle Gaming-Flaggschiff von Toshiba schlägt, lesen Sie in diesem Test.
Im Vergleich zum Vorgänger Qosmio X870 hat sich beim X70-A nur wenig verändert. Die in dunklem Silber gehaltene Paneleinfassung besteht zum größten Teil aus Aluminium, welches mit einem Haarlinien-Muster versehen ist. Es präsentiert sich relativ verwindungssteif, größerer Druck auf die Rückseite wird aber auf dem Screen sichtbar. Das Qosmio-Logo ist rot beleuchtet. Es ist nun nicht mehr zentral auf Displaydeckel positioniert, sondern wurde in die untere linke Ecke verschoben. Der Screen kann ohne Probleme mit einer Hand in die gewünschte Position gebracht werden und schwingt nur minimal nach.
Das Tastaturbett und die Handballenauflage sind aus dem gleichen Aluminium gefertigt. Haptisch ist dies sehr angenehm und die Oberfläche zeigt sich recht unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken. Der Gehäuseboden, welcher aus schwarzem Kunststoff besteht, wurde mit einer genoppten Oberfläche versehen. Für einen 17,3-Zoll-Boliden mit Abmaßen von 418,6 x 272,5 x 44 mm entpuppt sich das Gerät als verhältnismäßig leicht (~3,4 Kilogramm).
Das Notebook ist sehr verwindungssteif. Hier lässt sich nichts drehen oder biegen, auch ein Knarzen respektive Ächzen lässt sich dem Gerät nicht entlocken. Bei den roten Design-Highlights handelt es sich um lackiertes Aluminium, welches dem Gaming-Riesen eine ganz eigene Note verleiht. Die Spaltmaße sind in allen Bereichen passgenau. Ungleichmäßigkeiten lassen sich keine erkennen, sodass ein guter Gesamteindruck in puncto Verarbeitung entsteht.
Die Anschlussausstattung ist nahezu identisch mit der des Vorgängers: vier USB-3.0-Anschlüsse, HDMI- sowie VGA-Port, Gigabit-LAN und zwei Audio-Klinken. Genauso wie im X870 unterstützen zwei der USB-Anschlüsse das Laden externer Geräte selbst im ausgeschalteten Zustand. Ist das X70-A heruntergefahren, bleibt der Mikrofon-Port ebenfalls aktiv. Dieser kann dazu genutzt werden, ein Handy oder ein anderes Gerät mit einer Audioausgabe über 3,5-mm-Klinke, zu verbinden, um die Lautsprecher des Notebooks zu verwenden. Allerdings müssen diese Funktionen erst per BIOS oder Toshiba System Settings aktiviert werden.
Eine Detailverbesserung hat Toshiba am HDMI-Ausgang vorgenommen. Dieser ist sowohl 3D- als auch UHD-fähig (Ultra High Definition, 4k). Des Weiteren gibt es ein Upgrade des optischen Laufwerks, das Blu-Rays nicht nur lesen, sondern – einen entsprechenden Rohling vorausgesetzt – auch beschreiben kann. Bei der Positionierung der Anschlüsse hat sich leider nichts geändert. Die meisten Ports befinden sich auf der rechten Seite, sodass es bei einer Vollbelegung zu Platzproblemen in puncto Mausnutzung kommen kann.
Kommunikation
Der RJ45-Anschluss ist mit einer Netzwerkkarte aus dem Hause Atheros verbunden, welche Datenübertragungen bis zu 1.000 MBit/s (Gigabit) unterstützt. Das Intel Centrino Wireless-N 2230 WLAN-Modul beherrscht die IEEE-802.11 Standards b, g sowie n und funkt im Frequenzbereich mit 2,4 GHz. Dies ermöglicht zwar keine sonderlich hohen Datenraten, dafür verfügt das Testgerät über eine gute Reichweite. Selbst 20 Meter vom Router entfernt konnte durch zwei Wände ohne spürbaren Geschwindigkeitsverlust eine Webseite aufgebaut werden. Windows 8 bescheinigte dem X70-A auch dann noch eine gute Verbindungsqualität.
Bluetooth ist in der Version 4.0 mit LE (Low Energy) vorhanden. Außerdem kommt das Notebook sowohl mit Intels Wireless Display (WiDi) als auch dem offenen Peer-to-Peer-Funk-Screencast-Standard Miracast zurecht.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist spärlich. Lediglich ein Netzteil mit einer Nennleistung von 180 Watt (19 Volt, 9,5 Ampere), welches sowohl TÜV- als auch GS-geprüft ist, liegt dem Gaming-Notebook bei. Speziell auf das Qosmio X70-A zugeschnittenes Zubehör gibt es nicht. Momentan kann noch nicht mal ein Ersatzakku erworben werden. Taschen, Port-Replikatoren und vieles mehr gibt es modellübergreifend.
Wartung
Über eine große Wartungsklappe auf der Unterseite der Base-Unit gelangt man an einzelne Hardware-Komponenten. Um sie zu öffnen, muss lediglich eine Schraube gelöst werden. Danach hat man Zugriff auf die beiden HDD-Festplatten sowie zwei der vier RAM-Bänke. Das WLAN-Modul ist ebenfalls zugänglich, außerdem lässt sich (im Gegensatz zum Vorgänger X870) die Lithium-Knopfzelle austauschen, welche den CMOS-RAM und die Systemuhr mit Strom versorgt.
Die Bodenabdeckung kann auch vollständig abgenommen werden. Hierfür müssen zahlreiche Schrauben gelöst werden, die sich alle unter Gummischonern befinden. Ist dies erledigt, muss man zusätzlich noch das Blu-Ray-Laufwerk entfernen, denn darunter befinden sich zwei weitere Schrauben. Erst jetzt können wir an den Gehäuselüfter gelangen. Eine Reinigung desselben fällt umständlich aus.
Worauf nach wie vor kein Zugriff besteht, sind die beiden übrigen RAM-Bänke sowie die SSD-Festplatte. Um diese zu erreichen, muss wahrscheinlich die Tastatur abgenommen werden. Letztere ist jedoch so passgenau angebracht, dass wir darauf verzichteten, um das Leihgerät nicht zu beschädigen. Toshiba selbst weist darauf hin, dass einige Wartungsarbeiten nur von entsprechend zertifizierten und qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden dürfen. Aber ausgerechnet den Zugriff auf die SSD zu verwehren, ist in unseren Augen nicht nachvollziehbar. Der Akku ist problemlos austauschbar.
Garantie
Toshiba gewährt von Werk ab eine 12-monatige Garantie auf sein Notebook. Diese lässt sich direkt beim Hersteller upgraden. Das japanische Unternehmen offeriert in seinem Shop verschiedene internationale Garantieerweiterungen zwischen zwei und vier Jahren (34 bis 109 Euro). Im Schadensfall muss das Gerät an Toshiba gesandt werden.
Die sogenannte „Egal was passiert Garantie“ ist für ein Jahr (59 Euro) oder drei Jahre (74 Euro) erwerbbar. Sie umfasst neben dem üblichen Garantiefall auch einen Unfall- und Diebstahlschutz sowie einen Datenrettungsservice.
Einen Vor-Ort-Service (99 bis 119 Euro) hat Toshiba ebenfalls im Angebot, welcher für Europa, den Mittleren Osten sowie Afrika (im Umkreis von 100 km um Großstädte) verfügbar ist.
Käufer aus Österreich und Deutschland kommen zudem in den Genuss der zweijährigen Händlergewährleistung.
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur bietet insgesamt 102 Tasten, inklusive des separaten Nummernblocks. Die QWERTZ-Tasten sind 14 x 14 mm groß, mattschwarz und flach. Sie liegen großzügige vier Millimeter weit auseinander. Sie verfügen über einen angenehmen mittleren Hub. Das Feedback ist ordentlich, könnte aber etwas klarer definiert sein. Die Klickgeräusche sind deutlich hörbar, jedoch nicht zu laut.
Standesgemäß besitzt das Qosmio X70-A eine rote Hintergrundbeleuchtung. Diese ist nicht in verschiedenen Stufen dimmbar, ermöglich bei schlechtem Licht oder im Dunkeln aber einen guten Überblick über das Geschehen. Bei Bedarf lässt sie sich vollständig über die Tastenkombination Fn + Y ausschalten. Von Werk aus ist sie so konfiguriert, dass das Licht nach 15 Sekunden Pause erlischt. Über das BIOS kann jedoch eine Dauerbeleuchtung aktiviert werden.
Die F-Tasten lassen sich nur über die Funktionstaste (Fn) ansteuern und sind werkseitig mit Aufgaben zur Medien-, Lautstärke-, Funk- und Displaysteuerung vertraut. Dieses Verhalten kann in den Toshiba System Settings allerdings umgestellt werden.
Touchpad
Das Touchpad des X70-A ist mit 112 x 78 Millimetern großzügig dimensioniert. Die Oberfläche ist glatt und entsprechend gleitfreudig. Das Pad erkennt Multitouchgesten und setzt diese präzise um. Auch das Scrollen über das Touchpad funktioniert prima. Die Tasten sind direkt in der Eingabefläche integriert (Clickpad). So kann man einen linken Mausklick auf der gesamten Fläche ausführen. Der Druckpunkt ist sehr hart. Im unteren Areal gibt es einen separaten Bereich für die Maustasten mit deutlich sanfterem Druckpunkt. Das Klickgeräusch ist gut hörbar und etwas dumpf, aber keinesfalls störend.
Das Touchpad lässt sich durch einen simplen Doppeltipp im oberen linken Eck deaktivieren. Dort leuchtet dann eine entsprechende Status-LED auf. Um das Pad zu reaktivieren, muss die Geste an der gleichen Stelle wiederholt werden.
Das Display des Toshiba Qosmio X70-A-11R stammt aus der Fertigung von AU Optronics. Alle Modelle der X70-A-Reihe verfügen über ein Full-HD-Panel (1.920 x 1.080 Bildpunkte). Es handelt sich um ein spiegelndes TN-Modell, welches Toshiba mit einer Reaktionszeit von acht Millisekunden (schwarz-weiß-Zeit) beziffert.
Die durchschnittliche Helligkeit hat gegenüber dem X870 (323 cd/m²) etwas nachgelassen und erreicht einen immer noch ordentlichen Wert von 302 cd/m². Als Schwachpunkt stellt sich die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung heraus, welche lediglich 77 % beträgt. Da zeigen sich aber auch die Konkurrenten nicht unbedingt als Überflieger. Lediglich das Panel des MSI GE70 (312 cd/m², 84 %) ist in beiden Disziplinen besser. Zwei kleine Lichthöfe (Screen Bleeding) konnten wir beim Testgerät am rechten Bildschirmrand feststellen. Aber weder diese noch die mäßige Ausleuchtung fallen im alltäglichen Betrieb negativ auf.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 316 cd/m²
Kontrast: 645:1 (Schwarzwert: 0.49 cd/m²)
ΔE Color 8.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.76 | 0.5-98 Ø5.2
65% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
68.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.37
Mit einem Schwarzwert von 0,49 cd/m² und einem Kontrast von 645:1 liefert das X70-A gute Messergebnisse. Der Schwarzwert könnte zwar etwas besser sein, liegt aber noch im passablen Bereich. Subjektiv wirkt das Schwarz dunkel und satt.
Überraschend hoch sind die Farbraumabdeckungen des Gerätes. 65 Prozent des Adobe RGB- und sogar 96 Prozent vom kleineren sRGB-Farbraum werden vom Display dargestellt. Das schafft keiner der Konkurrenten auch nur annährend. Leider ist das Panel von Werk aus nicht kalibriert. Bei den Graustufen ergibt sich ein durchschnittlicher DeltaE-Wert von 8,8. Zwischen 40 und 80 Prozent überschreiten die Messwerte sogar den dE von 10, sodass für geübte Augen durchaus Abweichungen sichtbar sind. Außerdem zeigt sich der für TN-Screens typische Blaustich. Ähnliche Werte ergeben sich beim Color Checker, und auch bei der Farbsättigung und der Farbtreue kommt es zu sichtbaren Abweichungen im unkalibrierten Zustand. Nach einer Kalibrierung könnte sich dies deutlich verbessern und im Zusammenhang mit der hohen sRGB-Abdeckung wäre das Gerät dann sicherlich auch für ambitionierte Hobby-Fotografen interessant.
Im Außeneinsatz sollte stets ein schattiges Plätzchen aufgesucht werden. Zwar bleibt der Bildschirminhalt auch bei hellem Umgebungslicht sichtbar, doch stören die Spiegelungen auf dem Panel sehr. In geschlossenen Räumen gibt es keine größeren Schwierigkeiten. Hier sorgen die ordentliche Leuchtkraft und der hohe Kontrast für einen störungsfreien Bildgenuss.
Die Betrachtungswinkel des Qosmio X70-A sind für ein TN-Panel recht gut. Horizontal stellt auch ein 45°-Winkel kein Problem für das Display dar. Vertikal ist es nicht ganz so blickwinkelstabil, hier kommt es deutlich früher zu Farbinvertierungen. Trotzdem kann auch mit mehreren Personen ein Film auf dem Gerät angeschaut werden, ohne dass sich jemand über das dargestellte Bild beklagt.
In puncto Leistung trumpft das Toshiba Qosmio X70-A-11R richtig auf. Neben einem modernen Quad-Core-Prozessor auf Basis von Intels aktueller Haswell-Architektur verfügt das Notebook über satte 32 GB Arbeitsspeicher, eine schnelle SSD sowie zwei 1,5 TB große Festplatten. Ein dickes Ausrufezeichen setzt Toshiba außerdem mit der dedizierten Highend-Grafikkarte. Das Testgerät stellt ein üppig ausgestattes DTR (Desktop-Replacement) dar, das sowohl als Gaming-Maschine als auch als Multimedia-Notebook herhalten kann.
Prozessor
Als Prozessor kommt ein Intel Core i7-4700MQ zum Einsatz. Der auf Haswell basierende Vierkerner wird in 22 nm gefertigt, besitzt eine TDP von 47 Watt und kann acht Threads gleichzeitig verarbeiten. Die CPU verfügt über einen Basistakt von 2,4 GHz, welche durch Intels Turbo Boost 2.0 Technik auf bis zu 3,4 GHz (Single-Core) angehoben werden kann. Beim gleichzeitigen Einsatz von zwei Kernen sind bis zu 3,3 GHz und bei vier Kernen 3,2 GHz möglich. Der Vorgänger 3630QM (Ivy-Bridge-Architektur) hat zwar die gleichen Taktraten, schafft es jedoch nur auf etwa 90 % der Leistung.
Wir überprüfen die Prozessor-Geschwindigkeit mit dem Benchmark Cinebench R11.5. Im Single-Core-Test erreicht das Testgerät 1,51 Punkte und liegt damit auf Augenhöhe mit Konkurrenten, welche über das gleiche Prozessor-Modell verfügen. Die Übertaktung wurde während des Tests gleichmäßig mit 3,4 GHz ausgeführt, nur kurzzeitig fiel der Takt ein weinig auf 3,3 GHz ab. Im Multi-Core-Test erreicht die CPU 6,91 Punkte und hält den Turbo konstant bei 3,2 GHz.
Werden die acht Threads des 4700MQ mit Prime95 der vollen Last ausgesetzt, begrenzt das System die Leistung auf 3,0 GHz pro Kern. Die Temperaturen am SoC steigen dann jedoch binnen einer Minute so hoch, dass es zum Throttling kommt und die CPU immer mal wieder in den Energiesparmodus (800 MHz) versetzt wird, um kurz abzukühlen. Der Lüfter bläst dabei nicht konstant mit voller Leistung, sondern pulsiert im passenden Rythmus. Hier sollte an der Lüftersteuerung nachgebessert werden.
Bei dem Belastungstest mit Prime95 handelt es sich jedoch um ein extremes Szenario. In der Praxis wird dieses nur äußerst selten erreicht. Im Akku-Betrieb zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wobei der Turbo auf 2,8 GHz beschränkt wird.
System Performance
Die Systemleistung ist erstklassig. Hier gibt es nichts zu meckern. Windows 8 bootet vor allem Dank der SSD sehr fix. Auch die mit PCMark 7 ermittelten Werte liegen auf einem sehr guten Niveau und passieren problemlos die 20.000er-Grenze.
Der Wert bei diesen Benchmarks ist immer stark von der verwendeten Primärfestplatte abhängig. Aber auch andere Konkurrenten mit dem schnellen Flashspeicher können nicht ganz an die guten Wert des Qosmio X70-A heranreichen. So unterliegt das eigentlich stärker bestückte Schenker P703 (21.350 Punkte) knapp.
PCMark Vantage Result | 21660 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5526 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3740 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 4938 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4789 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Festplatten sind reichlich im Toshiba Qosmio X70-A-11R vorhanden. Als primäre Platte dient eine 256 GB große SSD von Toshiba. Diese kann im Gegensatz zu herkömmlichen Festplatten, welche auf rotierende Scheiben setzen, mit schnellen Zugriffszeiten und hohen Datenraten punkten.
Das Solid State Drive überzeugt auch im Vergleich mit anderen Laufwerken seiner Art. So schafft es beim sequenziellen Lesen eine Datenrate von über 500 MB/s. Auch das Lesen von kleinen Dateiblöcken (4k) läuft mit 20,2 MB/s zügig ab. 195 GB sind nach dem ersten Start noch verfügbar. 11,5 GB sind für die Recovery-Partitionen reserviert und der Rest wird vom Betriebssystem und der vorinstallierten Software aufgebraucht.
Zusätzlich gibt es als reine Datenspeicher zwei Festplatten von HGST. Die Speichermedien der Western Digital Tochter bieten jeweils 1,5 Terabyte Platz. Die Geschwindigkeit der mit 5.400 U/min rotierenden HDDs ist vergleichsweise ordentlich. Im Auslieferungszustand sind keinerlei Daten auf den beiden Platten vorhanden.
Grafikkarte
Anders als beim Vorgänger X870 setzt Toshiba im Qosmio X70-A-11R auf NVIDIAs Optimus-Technik. Dabei wird die alltägliche Grafikbeschleunigung von der im SoC integrierten Intel HD Graphics 4600 übernommen. Ihre Taktspanne liegt eigentlich zwischen 400 und 1.150 MHz. Das im Testgerät verbaute Exemplar läuft jedoch konstant mit 600 MHz (laut GPU-Z). Warum Toshiba es der GPU nicht gestattet, ihren Basistakt abzusenken, um Energie zu sparen, ist uns schleierhaft.
Bei anspruchsvollen Grafikberechnungen werkelt die dedizierte NVIDIA GeForce GTX 770M, die im oberen Highend-Bereich anzusiedeln ist. Sie basiert auf dem GK106-Chip der Kepler-Reihe und wird im 28-nm-Prozess gefertigt. Sie stellt eine Weiterentwicklung der GTX 670MX dar und verfügt über einen höheren Speicher- bzw. Kerntakt als ihr Vorgänger. Der Kerntakt beträgt 811 MHz und kann mittels GPU Boost 2.0 (bei ausreichender Kühlleistung) weiter gesteigert werden.
Die mit 3DMark ermittelten Ergebnisse sind durchaus ordentlich und bewegen sich nahe an denen der Konkurrenz. So erzielt das Testgerät im 3DMark Cloud Gate 14.603 Punkte. Das One K73-3N schafft 15.337 Punkte mit der gleichen GPU, was einem Plus von rund 5 % entspricht.
Bei einer andauernden Belastung der Grafikeinheit mit dem Unigine Heaven 4.0 Benchmark finden wir den Grund dafür. Das Notebook wird einfach zu warm. Zwar bläst der Lüfter konstant, jedoch nicht mit voller Leistung, weshalb die GPU zwischenzeitlich den Takt senken muss, um einen Temperaturwert von 80° C nicht zu übersteigen. So schwankt der GPU-Takt zwischen 601 und 862 MHz. Auch hier wäre mit einer besseren Lüftersteuerung mehr drin.
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Qosmio X70-A-11R | |
MSI GE70-i765M287 | |
Deviltech Fragbook DTX (MS-1763) | |
Asus G750JX | |
One K73-3N | |
SCHENKER XMG P703 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Qosmio X70-A-11R | |
MSI GE70-i765M287 | |
Deviltech Fragbook DTX (MS-1763) | |
Asus G750JX | |
One K73-3N | |
SCHENKER XMG P703 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Qosmio X70-A-11R | |
MSI GE70-i765M287 | |
Deviltech Fragbook DTX (MS-1763) | |
Asus G750JX | |
One K73-3N | |
SCHENKER XMG P703 |
3DMark 05 Standard | 25031 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 21791 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 19081 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 4916 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 77886 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 14603 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3040 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 1486 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei der Bezeichnung NVIDIA GeForce GTX 770M schlägt das Core-Gamer-Herz höher, denn die Karte verspricht auch mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080) und hohen Details noch eine flüssige Darstellung der Inhalte.
Tatsächlich kann das Toshiba Qosmio X70-A-11R viele Titel ruckelfrei wiedergeben, die meisten davon auch in hohen Detailstufen. Hier macht sich das Throttling der GPU nicht sonderlich bemerkbar. Erst in den Benchmark-Tests mit Ultra Preset (1.080p, maximale Details) stößt das Notebook bei modernen Titeln an seine Grenzen. Vor allem GRID 2 zeigt, dass mit einer besseren Kühllösung höhere Frameraten erzielbar wären. Das DevilTech Fragbook DTX, welches über eine nahezu identische Leistungsbasis verfügt, schafft knapp 14 % mehr Frames.
Dennoch wird den meisten Spielern die bereitgestellte Leistung reichen, wobei man angesichts des hohen Preises etwas mehr Power erwarten könnte. Außerdem lässt sich bei Schwenks eine Schlierenbildung feststellen, welche wahrscheinlich auf die hohe Reaktionszeit des Panels zurückzuführen ist.
GRID 2 | |
1366x768 High Preset AA:2xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Qosmio X70-A-11R | |
Deviltech Fragbook DTX (MS-1763) | |
One K73-3N | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4xMS (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Qosmio X70-A-11R | |
Deviltech Fragbook DTX (MS-1763) | |
One K73-3N |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
F1 2012 (2012) | 182 | 134 | 117 | 67 |
BioShock Infinite (2013) | 185 | 113 | 99 | 29 |
Metro: Last Light (2013) | 93 | 75 | 40 | 21 |
GRID 2 (2013) | 187 | 132 | 115 | 30 |
Company of Heroes 2 (2013) | 56 | 47 | 40 | 15 |
Total War: Rome II (2013) | 175 | 155 | 117 | 18 |
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb bleibt das Toshiba Qosmio X70-A-11R angenehm leise. Der Schalldruck variiert zwischen 29,2 und 32,5 dB(A). Die SSD ist eh nicht hörbar und auch die HDDs geben keinen Laut von sich. Nur bei Belastung klackern die Magnetspeicher leise im Hintergrund. Befindet sich das Gerät im Energiesparmodus und wird eingeschaltet, läuft der Lüfter zunächst gar nicht und aktiviert sich erst nach mehreren Minuten. Zeitweise ist er sogar komplett aus. Läuft er dann wieder an, wirkt die Kühlung etwas "unrund". Da das Nebengeräusch recht schnell wieder verschwindet, sobald der Lüfter an Fahrt aufnimmt, ist davon auszugehen, dass er nicht gut gelagert ist.
Im 3D-Betrieb dreht die Kühlung deutlich hoch. Dies war aufgrund der leistungsstarken Komponenten auch nicht anders zu erwarten. Unter Volllast erreicht das Notebook einen maximalen Schallpegel von 45,5 dB(A), was zwar nicht mehr zu überhören, für ein Gaming-Notebook aber noch akzeptabel ist. Am lautesten dröhnt das One K73-3N im Vergleichsfeld mit 55 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 31.1 / 32.5 dB(A) |
DVD |
| 36.9 / dB(A) |
Last |
| 41.8 / 45.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächen-Temperaturen des Qosmio X70-A-11R liegen im Idle-Betrieb auf einem kühlen Niveau um die 30° C. Toshiba hat die thermalen Eigenschaften gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert. Das X870 kam noch auf bis zu 36,8° C im normalen Betrieb.
Unter Last steigen die Werte kräftig an. Am stärksten erhöhte sich die Temperatur in der Nähe des Lüfters (bis zu 51,8° C). Andere Geräte, wie das DevilTech Fragbook DTX (max. 48,6° C), bleiben etwas kühler. Das Schenker XMG P703 (54 dB(A), max. 39° C) und das One K73-3N (55 dB(A), max. 37° C) erkaufen sich ihre geringen Oberflächentemperaturen mit einer lauten Kühlung. Das MSI GE70 scheint hingegen förmlich zu glühen und erreicht Werte von bis zu 59° C.
Beim Stresstest mit Prime95 und FurMark werden die Komponenten an ihre Belastungsgrenze getrieben. In diesem Extrem-Szenario erreicht der CPU-SoC sehr hohe Temperaturen, sodass der Takt immer wieder in den Energiesparmodus versetzt wird. Der Lüfter bläst bis zur Abkühlung mit der vollen Drehzahl, nur um kurz danach die Geschwindigkeit zu drosseln und die Temperaturen steigen zu lassen. Ähnlich verhält es sich mit der GPU. Ihr Takt klettert in diesem Szenario nicht über 740 MHz. Der anschließende 3DMark 06 erreichte 21.252 Punkte und damit über 500 Punkte weniger als im kalten Zustand (21.791 Punkte).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 51.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.1 °C).
Lautsprecher
Toshiba fährt in puncto Sound große Geschütze auf. Vier Lautsprecher aus dem Hause Harman Kardon mit einer Leistung von 6 Watt sollen für einen guten Klang sorgen und werden dabei von Dolby DTS unterstützt. Die Soundqualität ist recht gut und eignet sich sowohl für Musik als auch für Filme und Spiele. Bässe sind ordentlich wahrnehmbar, die Mitten kräftig und die Höhen klar. Angesichts der vorhandenen Möglichkeiten ist das Ergebnis gelungen und auch unter maximaler Lautstärke kommt es zu keinerlei Verzerrungen.
Es sollte jedoch unbedingt etwas Zeit darauf verwendet werden, die Einstellungen im DTS Sound Studio zu optimieren, da der Klang sonst unausgewogen ist. Das Mikrofon leistet gute Arbeit und ist bedenkenlos für Telefonate geeignet.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme beläuft sich im Idle-Betrieb auf 11,3-26,1 Watt, was im Vergleichsfeld ein recht ordentlicher Wert ist. Mit einer etwas niedriger taktenden HD 4600 hätte das Ergebnis besser sein können.
Unter Last steigt der Verbrauch auf bis zu 125,9 Watt. Dieser Spitzenwert wird bei der zeitgleichen Nutzung von Prime95 und FurMark erreicht. Ohne Throttling wäre der Strombedarf deutlich höher. Das One K73-3N mit ähnlicher Ausstattungsbasis benötigt ohne Performanceeinbußen knapp 179 Watt.
Das Netzteil des Testgerätes ist mit einer Nennleistung von 180 Watt ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 11.3 / 16 / 26.1 Watt |
Last |
95.6 / 125.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Energiespeicher des Toshiba Qosmio X70-A-11R ist mit 47 Wh (14,4 V, 3.000 mAh, Lithium-Ionen) nicht sonderlich üppig dimensioniert und lässt uns, vor allem im Hinblick auf den Vorgänger, keine langen Laufzeiten erwarten.
Die maximale Laufzeit ermittelten wir mithilfe des Reader's Test von Battery Eater. Dabei wird der Monitor auf minimale Helligkeit gedimmt und alle übrigen Verbraucher ausgeschaltet. Nach zwei Stunden und 18 Minuten war hier bereits Schluss. Das DevilTech Fragbook (09:23 Std., 87 Wh) und das One K73-3N (04:32 Std., 77 Wh) halten dank stärkerem Akku wesentlich länger durch.
Im umgekehrten Szenario wird der Akku mit dem Classic Test von Battery Eaters entleert (maximale Display-Leuchtkraft, Verbraucher an). Eine minimale Laufzeit von 40 Minuten ist ziemlich bescheiden. Auch im praxisnahen WLAN-Test fallen die Werte enttäuschend aus. Längere Filme sind ebenfalls tabu. Bei einer Blu Ray wird man den Abspann nicht zu sehen bekommen.
Der kleine Energiespeicher und die damit verbundenen Laufzeiten unterstreichen die DTR-Ambitionen des X70-A. Als Einsatzort scheinen Toshiba die eigenen vier Wände vorzuschweben, da ein längerer Betrieb ohne Steckdose unmöglich ist.
Das Toshiba Qosmio X70-A-11R möchte Gaming-Bolide, Multimedia-Center und vollwertiger Desktop-Ersatz sein. Zweifelsohne ist das Spielen mit diesem Notebook auf einem hohen grafischen Niveau möglich. Leider wird die GTX 770M von der nicht ausreichenden Kühlung ausgebremst, was zu spürbaren Leistungseinbußen führen kann. Somit ist das Gerät zwar ein guter Griff für ambitionierte Gelegenheitsspieler, Enthusiasten werden sich hingegen über die verlorenen Frames und die Schlierenbildung ärgern.
Besser sieht es bei der Multimedia-Leistung aus. Das Full-HD-Display bietet gute Betrachtungswinkel. Die Harman Kardon Lautsprecher punkten mit einem prima Klang. Selbst die Wiedergabe von 3D- oder UHD-Material ist über den HDMI-Port an einem entsprechenden Fernseher möglich. Das Panel verfügt zudem über eine hohe sRGB-Abdeckung und macht es interessant für Hobby-Fotografen und Filmer. Vor allem letztere werden sich über den starken Intel Core i7-4700MQ und den großen Massenspeicher freuen.
Für momentan rund 2.000 Euro bekommt der Käufer ein sehr vielseitiges Notebook, das dank der üppigen Ausstattung kaum Wünsche offen lässt. Wer sich mit der etwas eingeschränkten Gaming-Performance arrangieren kann, erhält ein gutes Desktop-Replacement.