Test Toshiba Qosmio X870-119 Notebook
Mit dem neuen Toshiba Qosmio X870 Gaming-Notebook hält Intels aktuelle Ivy-Brige-Prozessortechnologie nun auch in die 17-Zoll-Notebooks bei Toshiba Einzug. Schon die Vorgängermodelle des X870 (das X770-10J und das X770-11C) konnten in unseren damaligen Testberichten punkten und hinterließen ein durchaus positives Bild. Das X870-119 ist in diesem Fall der direkte Nachfolger des X770-11C, das wie das aktuelle Testmuster des X870 über ein 3D-Display mitsamt Shutter-Brille verfügt. Neben dem etwas abgeänderten Design sind aber vor allem die inneren Werte interessant.
Zum Testzeitpunkt bietet Toshiba das Qosmio X870 in drei unterschiedlichen Varianten an. Den Einstieg in die Serie gibt es für 1.799,00 Euro mit dem X870-124. Dafür gibt es dann den Intel Core i7-3610QM, die Nvidia GeForce GTX 670M mit CUDA und Optimus, 8 GB DDR3 Ram und eine 750 GB große Festplatte. Ein 128 GB großes SSD-Laufwerk und ein Blu-Ray-Laufwerk sind ebenfalls mit an Bord.
Das nächstgrößere Modell ist das X870-11D für 1.899,00 Euro. Prozessor, Festplatte, Laufwerk und Grafikkarte bleiben im Vergleich zum kleineren Modell gleich, Toshiba verdoppelt hier allerdings den Ram. So kommt das X870-11D auf 16 GB DDR3 Ram.
Das Spitzenmodell der Reihe, das X870-119, welches wir auf für folgenden Test vorliegen haben, kostet 2.199,00 Euro. Im Gegensatz zu den anderen beiden Modellen verfügt es über ein 3D-fähiges Full-HD Display und eine 1 TB große Festplatte. Verzichten muss man hier aber auf die automatische Grafikumschaltung Nvidia Optimus.
Das Datenblatt des X870 liest sich zumindest ausgesprochen gut - wie sich das Notebook dann allerdings im praktischen Einsatz schlägt, zeigt folgender Test.
Verglichen mit den vorhergehenden X770 Modellen hat das Gehäuse des Qosmio X870 ein paar kleine Updates erhalten. So hat Toshiba an der roten Farbe gespart. Der Displaydeckel ist jetzt nur noch einfarbig, und auch auf der Innenseite dient die rote Farbe nur zum Akzentuieren - ingesamt wirkt das Design im Vergleich zu den Vorgängern erwachsener. Sehr gut gefällt uns aber der rote Rahmen, der sich einmal um das Notebook zieht, und auch das beleuchtete Qosmio Logo im Deckel macht einiges her. Die Oberflächen sind zum größten Teil aus Aluminium gefertigt, woduch das Notebook eine gute Haptik erhält. Mit der „gepunktet-reliefartigen“ Oberflächenstruktur des Displaydeckels muss man sich zwar erst anfreunden, dafür werden Fingerabdrücke aber weitestgehend vermieden.
Auch aufgeklappt kann das X870 in Sachen Stabilität punkten. Die Handballenauflagen und der Bereich über der Tastatur geben selbst bei großem Druck keinen Millimeter nach. Belastet man allerdings die Tastatur, ist ein Nachgeben im Bereich des Nummernblocks spürbar. In anderen Bereichen der Tastatur ist das Nachgeben jedoch vernachlässigbar.
Das große Display wird von zwei Scharnieren an Ort und Stelle gehalten. Sie ermöglichen ein bequemes Öffnen des Notebooks mit einer Hand, obwohl sie recht straff eingestellt sind. Das Display lässt sich mit mittlerem Kraftaufwand verwinden, und es werden kleinere Bildfehler sichtbar.
Insgesamt können das Design und die Stabilität des Qosmio überzeugen, wobei es sicherlich einige Benutzer geben wird, die dem alten Design nachtrauern werden.
Das Toshiba Qosmio C870 bietet für seine Größe zwar nicht gerade die Fülle an Anschlüssen, mit vier USB-3.0-Anschlüssen dürften die meisten Benutzer aber mehr als gut bedient sein. Die braucht man allerdings auch, wenn man eine externe Festplatte mit dem Notebook verbinden möchte, um größere Datenmengen zu übertragen. Alternativen zu USB 3.0 gibt es am X870 nämlich nicht. Bei den restlichen Anschlüssen gibt es weiter nichts Besonderes.
Erwähnenswert ist noch, dass Toshiba das optische Laufwerk auf der linken Seite des Notebooks verbaut und nicht wie beim Großteil anderer Notebooks auf der rechten Seite.
Ungünstig in Sachen Hardwareverteilung: die Abluftöffnung findet an der rechten Seite Platz und bläst so in Richtung Hand bei Nutzung einer externen Maus durch einen Rechtshänder.
Kommunikation
Zur Kommunikation dient dem Qosmio X870 zum einen der RJ45 Anschluss, der an der Atheros AR8161/8165 Karte (Gigabit) angeschlossen ist, zum anderen eine Intel Centrino Wireless N 2230 Karte. Diese versteht sich auf die WLAN-Standards 802.11b/g/n. Bluetooth 4.0 wird ebenfalls mitgeliefert.
Lieferumfang
Die Lieferumfang ist, trotz des gehobenen Preises, nicht der Rede wert. Neben dem Notebook, dem Akku, dem Netzteil und den entsprechenden Kabeln befinden sich noch die übliche gedruckte Dokumentation und die Garantiekarten im Karton. Wer sich für die 3D-Version des Notebooks entschieden hat, wird noch einen kleineren Karton vorfinden, in dem sich die Shutter-Brille und ein USB-Kabel befinden.
Wartung
Auf der Rückseite des Toshiba X870 befindet sich eine große Klappe, über die man Teile der Hardware recht einfach erreichen kann. Die Klappe wird durch eine Schraube gesichert, die sich über dem Akkuschacht befindet. Die Schraube wiederum wird von einem Gummistopfen verdeckt, den man am besten mit einer Nadel oder einem dünnen Schraubendreher entfernt. Ist die Klappe erst einmal beiseite geräumt, erhält man Zugriff auf die Festplatte und das SSD-Laufwerk, zwei der vier Ram-Bänke und die Intel Centrino WLAN Karte. Zunächst waren wir etwas erschrocken, dass das SSD-Laufwerk auf den ersten Blick nur durch die Anschlüsse gehalten wurde und ansonsten frei in dem Fach lag. An der Klappe befindet sich allerdings noch ein kleines Polster, dass das Laufwerk an Ort und Stelle hält.
Lüfter als auch Kühlkörper sind für den Laien nicht zugänglich und mit einer weiteren Öffnung des Gehäuses riskiert man einen Verlust der Garantie.
Garantie
Toshiba gewährt auf die Qosmio Modelle eine Garantie von zwei Jahren. Nach einer Registrierung bei Toshiba kann das Gerät bei einem Defekt innerhalb Deutschlands und Österreichs abgeholt werden. Wie gesagt ist dafür eine Anmeldung bei der Toshiba Hotline notwendig.
Tastatur
Toshiba stattet das X870 mit einer Tastatur mit einzelnen, freistehenden Tasten aus. Jede der Tasten misst 14 x 14 Millimeter und dürfte für die meisten Benutzer groß genug sein. Der Abstand zwischen den Tasten beträgt 4 Millimeter. Das Tippgeräusch ist angenehm und weder zu laut noch zu leise. Der Anschlag der Tasten könnte unserer Meinung nach aber noch etwas klarer definiert sein. Während des Tests kam es des öfteren vor, dass einige Buchstaben buchstäblich „verschluckt“ wurden. Der Hubweg der Tasten ist wiederum in Ordnung und für ein Gaming-Notebook durchaus angemessen. Wie es sich für Notebook des gehobenen Preissegments gehört, besitzt das Qosmio eine Tastaturbeleuchtung, die das Tippen oder das Spielen, im Dunkeln ermöglicht. Die Farbe der Beleuchtung ist rot und fest vorgegeben.
Auf Sondertasten hat Toshiba fast komplett verzichtet. Oben links gibt es nur einen einzigen Button, mit dem man die 3D-Funktion schnell aktivieren oder deaktiveren kann. Das Gegenstück auf der rechten Gehäuseseite ist der Power-Button.
Touchpad
Das Touchpad des X870 konnte nicht so überzeugen wie die Tastatur. Zwar ist es mit einer Breite von 112 Millimetern und einer Höhe von knapp 81 Millimetern ausreichend groß ausgefallen (Diagonale zirka 130 Millimeter), nur hinterließen die Tasten einige Zweifel. Diese sind nämlich in das Touchpad integriert (Clickpad), und bei der Betätigung einer Taste bewegt sich das komplette Touchpad, was der Tester und weitere Testpersonen als sehr störend empfanden. Dabei besitzt das Touchpad ansonsten gute Voraussetzungen für eine hohe Punktzahl. Die Oberfläche ist angenehm, und das Arbeiten mit dem Touchpad ist präzise, selbst Druckpunkt und Klickgeräusch der Maustasten sind gut.
Toshiba verbaut in der Qosmio-X870-Serie zwei unterschiedliche Arten von Displays, zum einen - in den beiden günstigeren Modellen - das HD+-Display mit einer Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln. Das Topmodell ist mit dem 17-Zoll-Full-HD-Display (1920 x 1080 Pixel) ausgestattet und ist zudem 3D-fähig. Aus diesem Grund liegt dem Notebook auch eine 3D-Brille von Nvidia bei. Ein weiteres nettes Gimmick des Topmodels sind die beiden Webcams, die in der Lage sind, ein Stereobild, also 3D-Bild, aufzunehmen. Die aufgenommenen Bilder und Videos lassen sich dann allerdings nur an einem 3D-fähigen Wiedergabegerät korrekt wiedergeben.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 340 cd/m²
Kontrast: 829:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
Bei unseren Helligkeitsmessungen schneidet das Display des Qosmio X870 gut ab. Die maximale Helligkeit des Displays liegt bei bis zu 370 cd/m2; der Durchschnitt beträgt immerhin noch 334.5 cd/m2. Leider ist der Helligkeitsabfall von der unteren Kante des Displays hin zur oberen Kante des Displays recht groß ausgefallen. Das Absinken der maximalen Helligkeit von 370 cd/m2 auf 292 cd/m2 ist schon deutlich und gerade bei dunklen Szenen oder Bildern auch leicht wahrnehmbar. Das resultiert auch in der eher mittelmäßigen Ausleuchtung von 77 Prozent.
Erfreulich wiederum ist der gute Schwarzwert von 0.41 cd/m2. Schwarze Flächen in Bildern, Filmen oder Spielen sind dadurch auch wirklich tiefschwarz und nicht grau. Aus dem niedrigen Schwarzwert und der guten maximalen Helligkeit ergibt sich auch der ordentliche Kontrast von 821:1. Ein weiterer Punkt, der für das Display spricht, ist, dass Toshiba die Helligkeit im Akkubetrieb nicht automatisch drosselt.
Auch bei der Farbwiedergabe schlägt sich das Display gut. Den sRGB-Farbraum kann das Panel fast vollständig wiedergeben, nur beim Adobe RGB gibt es noch größere Differenzen. Den Gamer stört dies aber nicht weiter, ist dies doch lediglich für professionelle Grafiker von Interesse.
Im Außeneinsatz schlägt sich das Qosmio X870 trotz der spiegelnden Displayoberfläche recht ordentlich. Verantwortlich dafür sind der gute Kontrast und die hohe Helligkeit des Displays. Direkter Sonneneinstrahlung hat das Display allerdings nichts entgegenzusetzen.
Bei den Blickwinkeln sieht es für das von Toshiba eingesetzte Display wieder gut aus. Schaut man von vorne auf den Bildschirm, gibt es keinerlei Probleme. Man kann auch bequem mit mehreren Personen vor dem Notebook sitzen, um einen Film zu gucken. Allerdings nur in 2D, im 3D-Modus muss man sich ziemlich frontal und im richtigen Abstand vor dem Notebook befinden. Zudem sind für jeden Betrachter entsprechende Brillen notwendig. Im 2D-Modus kann das Display auch geneigt werden, ohne dass das Bild verfälscht wird. Irgendwann ist aber auch beim Qosmio X870 Schluss und die Farben beginnen zu invertieren.
Nvidia 3D Vision
Das Spitzenmodell der Qosmio-Reihe verfügt über ein 3D-fähiges Display (120 Hz), was wir natürlich auch ausgiebig getestet haben. Wer die benötigten 3D Filme bereits sein eigen nennt, der kann sich freuen. Das Display bringt den Effekt mit Hilfe der Shutter-Brille sehr gut rüber. Zwar verliert das gesehene Bild durch die Brillen an Helligkeit, dank der hohen Helligkeitswerte, lässt sich der Verlust problemlos verkraften.
Auch Spiele lassen sich in 3D wiedergeben. Bei einigen Spielen entsteht durch die 3D Funktion ein echter optischer Mehrwert, bei anderen spielt man lieber ohne den Effekt. Diablo 3 beispielsweise macht mit der 3D Brille richtig Spaß. Es wirkt alles insgesamt plastischer und die Beschriftung von Gegenständen oder die Namen von Charakteren "poppen" dem Spieler richtig entgegen. Anders das Bild bei besonders leistungsintensiven Games, da hier das Qosmio an seine Leistungsgrenzen gerät. Mehr dazu im Kapitel Leistung.
Das Toshiba Qosmio X870 in der von uns getesteten Ausstattung lässt in puncto Hardware kaum Wünsche offen. Der schnelle Quad-Core-Prozessor aus Intels aktueller Generation sorgt für mehr als ausreichend Rechenleistung und die GeForce GTX 670M wird auch mit anspruchsvollen Spielen fertig. Die 16-GB-Arbeitsspeicher und das SSD-Laufwerk sorgen für einen zusätzlichen Schub. Um das Full-HD-Display auch mit dem nötigen Input zu versorgen, steht ein Blu-Ray-Laufwerk zur Verfügung. Dank des 3D-Displays und der Nvidia Shutter-Brille sind auch 3D-Filme kein Problem für das Notebook. Somit eignet es sich ideal als Gaming-Rechner sowie als Multimediastation.
Prozessor
Der Intel Core i7-3610QM ist einer von Intels neuen Prozessoren auf Ivy-Bridge-Basis. Dank Hyperthreading kann der Vierkernprozessor bis zu acht Threads gleichzeitig abarbeiten. Jeder Kern taktet standardmäßig mit 2.3 GHz. Sollte es dennoch zu Engpässen kommen, besteht dank TurboBoost immer noch die Möglichkeit des dynamischen Übertaktens. Werden alle vier Kerne benötigt, sind 3.1 GHz möglich. Bei zwei Kernen sind 3.2 GHz und bei einem Kern bis zu 3.3 GHz möglich. Dadurch, dass es sich bei Ivy Bridge (verglichen mit Sandy Bridge) größtenteils nur um einen Die-Shrink handelt, halten sich die Verbesserungen eher in Grenzen. Verglichen mit einem ähnlich getakteten Modell aus der Sandy-Bridge-Familie beträgt der Leistungsgewinn gerade einmal rund 5 Prozent. Trotzdem reicht die Leistung des Prozessors locker aus, um auch anspruchsvollere Aufgaben wie Videoschnitt problemlos zu bewältigen. Der TDP des Prozessors liegt bei 45 Watt. Mit eingerechnet ist die Intel HD Graphics 4000 Karte. Diese wurde beim Topmodell der Qosmio-X870-Serie allerdings deaktiviert.
Um die Leistung des Prozessors einschätzen zu können, nutzen wir das Programm CineBench 11.5. Zunächst betrachten wir die Leistung eines einzelnen Prozessors mit dem CPU-Single-64-Bit-Benchmark. Das Toshiba Qosmio X870-119 Notebook erzielt hier 1.33 Punkte. Verglichen mit anderen Notebooks, die den Intel Core i7-3610QM nutzen, liegt das X870 ungefähr gleich auf. Die Werte gehen um maximal 3 Prozent auseinander. Spitzenreiter mit i7-3610QM Prozessor ist das Medion X7817 (MD98058) (3610QM, GTX 670M) mit 1.37 Punkten.
Auch beim CPU-Multi-64-Bit-Benchmark, bei dem alle Kerne des Prozessors in den Test mit einbezogen werden, liegen die i7-3610QM Prozessoren recht dicht beieinander. Das Qosmio X870M erreicht nun eine Punktzahl von 6.03. Das Medion X7817 (MD98058) (3610QM, GTX 670M) Notebook zum Vergleich kommt hier auf 6.21 Punkte. An den großen Bruder, den Intel Core i7-3720QM, reicht das Toshiba Notebook allerdings nicht heran. Das Asus G75V (3720QM, GTX 670M) beispielsweise kommt in dem CPU-Multi-Benchmark auf 6.8 Punkte und ist damit 13 Prozent schneller als das Toshiba Notebook.
Während unserer Prozessortests lief die Turbo-Boost-Funktion ohne Probleme, und auch ein Throtteln des Prozessors ist im praktischen Einsatz nicht aufgetreten.
System Performance
Um die Systemleistung einschätzen zu können, nutzen wir das Programm PC Mark 7. Hier erzielt das Toshiba Qosmio X870 eine Punktzahl von 3752 Punkten. Auch hier liegen die Notebooks mit i7-3610QM Prozessor recht dicht beieinander. In diesen Test fließen aber nicht nur die Leistung von Prozessor und Grafikkarte ein, sondern die des ganzen Systems. So haben Systeme mit SSD-Laufwerk Systemen mit Festplatte gegenüber einen großen Vorteil. Das Asus G75VW-T140V (3610QM, GTX 670M, SSD) beispielsweise erzielt 4788 Punkte.
PCMark Vantage Result | 17187 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3752 Punkte | |
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Massenspeicher
Im Toshiba Qosmio X870 arbeiten zwei verschiedene Festplatten: Ein schnelles SSD-Laufwerk mit 128 GB (Brutto-)Speicher für die Systempartition und eine herkömmliche Festplatte mit 1 TB (Brutto-)Kapazität als ergänzender Datenfriedhof.
Im Vergleich mit anderen SSDs ist das verbaute SanDisk Laufwerk zwar flott aber nicht das Schnellste. Mit rund 400 MB/s beim sequentiellen Lesen wird sie noch von einigen anderen SSD-Laufwerken überboten. Als Beispiel sei hier die Crucial RealSSD M4 aus dem Gigabyte U2442N Notebook. Die M4 schafft knapp 500 MB/s. Besser sieht es da schon beim Schreiben aus: Hier kommt die SSD des Toshiba auf knapp 300 MB/s und liegt damit deutlich höher in unserer Wertungstabelle.
Grafikkarte
Bei der verbauten Grafikkarte handelt es sich um eine Nvidia GeForce GTX 670M, einer High-End-Grafikkarte aus Nvidias aktuellem Angebot. Allerdings basiert die Grafikkarte noch auf der etwas älteren Fermi Architektur und nicht, wie einige andere Grafikkarten aus der 600er Serie, auf der neuen Keppler Architektur. Trotz der etwas veralteten Architektur liegt die Leistung der GTX 670M über der einer GTX 570M, auf der die GTX 670M auch aufbaut. Im Vergleich zur GTX 570M besitzt die GTX 670M allerdings gesteigerte Taktraten. Somit liegt die GTX 670M in etwa auf Niveau der AMD Radeon HD 6970M. Die meisten neueren Spiele wie Battlefield 3 oder Anno 2070 lassen sich mit der GTX 670M flüssig und in hohen Detailstufen und Auflösungen wiedergeben.
Zur Bewertung der Leistungsfähigkeit haben wir das Benchmarkprogramm 3D Mark 11 herangezogen. Hier erreicht die GTX 670M im Toshiba Qosmio X870 eine Wertung von 2970 Punkten und befindet sich damit eher am unteren Ende der GTX-670M-Leistungsfähigkeit. Damit liegt das Notebook aber nahezu gleich auf mit dem Alienware M17x (2630QM, HD 6970M), das 3030 Punkte erreicht hat. Im Vergleich zur GTX 570M konnte die GTX 670M im Toshiba Notebook leicht zulegen. Die GTX 570M im MSI GT780DX-i71691BLW7H (2670QM, GTX 570M) kommt im Benchmark auf 2661 Punkte und ist damit rund 10 Prozent langsamer.
3DMark 06 Standard Score | 17170 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 11884 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2970 Punkte | |
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Gaming Performance
Spielt man die Spiele nur im regulären 2D-Modus, laufen die meisten aktuelle Spiele auch mit hohen Auflösungen und Details flüssig. Spiele wie Battlefield 3 treiben das Notebook bei voller Auflösung und Details aber an seine Grenzen. Im 3D-Modus, also mit 3D-Brille, sinkt die Anzahl der Bildwiederholungen pro Sekunde zwar dramatisch ab, dennoch sollten die meisten Spiele auch so, zumindest mit angepassten Detailstufen, noch flüssig laufen.
Wir haben mit ein paar aktuelleren Titeln den Test gemacht, indem wir das jeweilige Spiel in 2D und 3D ausprobiert haben. Mit Deus Ex Human Revolution testeten wir ein First-Person-Action-Spiel. Im normalen 2D-Modus waren die Wiederholraten durchweg sehr gut. Immerhin 41 fps erzielten wir mit den höchsten Einstellungen. Im 3D-Modus mit 3D-Shutter-Brille erzielten wir geringere Raten: min: 59 fps, high: 54 fps und ultra: 21 fps. Grob gesagt: Durch den 3D-Effekt werden rund 50 Prozent Geschwindigkeit eingebüßt. Was an sich ja auch logisch ist, da nun zwei Bilder parallel statt einem berechnet werden müssen.
Gleiches konnten wir auch bei den restlichen Titeln feststellen, so bei The Elder Scrolls V: Skyrim: Während im 2D-Modus die Benchmarks allesamt im grünen Bereich liegen, sah es im 3D-Modus wieder anders aus: low: 58 fps, med: 37 fps, high: 26 fps und ultra: 13 fps. Bei Skyrim fingen die Frames im 3D-Modus teils sogar an zu ruckeln.
Weitere Infos, welche Spiele auf der Geforce GTX 670M flüssig laufen, gibt es in unserem großen Vergleich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 119 | 98 | 41 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 97 | 70 | 48 | 27 |
Diablo III (2012) | 117 | 59 |
Geräuschemissionen
Die leistungsfähige Hardware des Notebooks will natürlich auch entsprechend gekühlt werden, weswegen das X870 nicht gerade ein Leisetreter ist. Bereits im Leerlauf ist das Kühlsystem ständig aktiv, wobei die Lüfter für einen Grundgeräuschpegel von 32.1 dB(A) – 34.5 dB(A) sorgen. Das so entstehende Rauschen ist durchgehend hörbar. Unter Belastung drehen die Lüfter dann noch einmal deutlich auf und der Geräuschpegel schnellt auf 39.8 dB(A) im 3DMark bis 44.1 dB(A) unter extremer Last (Stresstest) hoch. Damit ist das Notebook alles andere als unauffällig und es wird empfohlen, ein Headset zu nutzen.
Aber auch bei der DVD- beziehungsweise Blu-Ray-Wiedergabe ist das Notebook nicht gerade ruhig. Hier liegt der Lautstärkepegel bei rund 38.8 dB(A). In ruhigen Filmpassagen kann sich das Notebook durchaus hin und wieder unangenehm bemerkbar machen.
Bei unserem Testmodell ist uns zusätzlich das pfeifende Netzteil aufgefallen. Hier scheint ein Kondensator bei Belastung zu „pfeifen“. Das Geräusch ist ziemlich nervig und auf Dauer wirklich störend. In der Regel handelt es sich bei solchen Fehlern allerdings um Einzelfälle, von denen nicht die gesamte Serie betroffen ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 34.4 / 34.5 dB(A) |
HDD |
| 32.1 dB(A) |
DVD |
| 38.8 / dB(A) |
Last |
| 39.8 / 44.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wir haben bereits in vergangenen Testberichten Bekanntschaft mit den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren (insbesondere dem 3610QM Quad-Core-Prozessor) gemacht, und etwas, das fast alle Notebooks gemein hatten, waren die hohen Temperaturen gewesen. Das Toshiba Qosmio macht es hier nicht viel besser: Im Stresstest konnten wir an der Oberseite des Notebooks eine maximale Temperatur von 48.2 Grad Celsius messen. Die Handballenauflagen sind mit 29.2 Grad Celsius (linke Seite) und 41.2 Grad Celsius (rechte Seite) ebenfalls nicht gerade kühl. An der Unterseite liegt die maximale Temperatur 54.5 Grad Celsius.
Je nach realer Anwendung bleiben die Oberflächentemperaturen in der Regel unter diesen theoretischen Höchstwerten bzw. können bei rechenintensiven Games (Battlefield 3) auch recht nah an diese Werte heran kommen.
Die neuen Intel Prozessoren fordern trotz optimierter Architektur noch einiges vom Kühlsystem ab. Bereits bei anderen Notebooks mit Intel Core i7-3610QM haben wir Throtteln des Prozessors, sehr hohe Temperaturen und sogar das komplette Abschalten des Notebooks beobachten können. Das Toshiba Qosmio ist hier leider keine Ausnahme, macht es aber etwas besser als einige Mitbewerber. Die Temperaturen steigen zwar immer noch auf knapp über 100 Grad Celsius an und ab zirka 40 Minuten im Stresstest (100% CPU und GPU-Last) beginnt auch das Throtteln, aber immerhin schaltet das Notebook nach länger Zeit nicht automatisch ab. Zudem sorgt das beobachtete Throtteln im Extrem-Lastszenario für keinerlei Geschwindigkeitseinbußen. So konnten wir keine Beeinträchtigungen beim anschließenden 3D Mark 06 feststellen. Auch bei Spielen wie Battlefield 3 traten keine Einschränkungen auf.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-12.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind in Ordnung, können sich aber nicht mit Top-Systemen messen. Der Klang in den Mitten ist gut, lässt in den Höhen aber etwas nach. Die Bässe fehlen leider komplett. Trotzdem lassen sich Filme oder Spiele bequem mit dem Notebook wiedergeben, und auch bei Spielen kann man getrost ohne Kopfhörer spielen.
Energieaufnahme
Das Toshiba Qosmio gehört, wie zu erwarten war, nicht gerade zu den sparsamen Notebook-Modellen. Trotzdem hält sich der Energieverbrauch, zumindest bei geringer Auslastung, dank der neuen Prozessorgeneration in Grenzen. Im Leerlauf messen wir minimal 28 Watt Verbrauch. Allerdings liegt der Maximalwert hier noch bei 52 Watt. Man merkt deutlich das Fehlen von Nvidia Optimus und die damit ständig aktive GTX 670M Garfikkarte.
Unter Last steigt der Verbrauch noch einmal rapide an, nämlich auf 124-175 Watt.
Aus / Standby | 0.5 / 0.8 Watt |
Idle | 28.2 / 48.1 / 52.4 Watt |
Last |
124.8 / 175.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Entsprechend dem Stromverbrauch sehen auch die Akkulaufzeiten aus. Zum Test greifen wir wieder auf das Programm Battery Eater zurück. Um den bestmöglichen Verlauf zu testen, nutzen wir das Readers Profil. Hier erreicht das Qosmio X870 eine Laufzeit von 2 Stunden und 13 Minuten. Damit entspricht die Laufzeit grob der, die Toshiba auch auf der Produktseite des Notebooks angibt. Hier spricht man von zwei Stunden. Die anderen beiden Modelle der Serie besitzen eine Laufzeit von vier Stunden. Ein Grund für deren bessere Laufzeit wird Nvidias Optimus sein. Optimus fehlt dem X870-119 nämlich komplett. Entsprechend kurz fallen daher auch die restlichen Laufzeiten aus.
Im WLAN-Test, der dem praktischen Einsatz am nächsten kommt, erreicht das Notebook noch nicht einmal die Ein-Stunden-Marke. Die Laufzeit liegt hier bei 52 Minuten. Auch wer sich unterwegs eine DVD oder BLu-Ray ansehen möchte, wird enttäuscht: Nach 78 Minuten gehen die Lichter aus, die meisten Filme werden dann noch nicht beendet sein. Unter Last hält der Akku dann noch gerade mal 33 Minuten.
Mit dem Qosmio X870-119 offeriert Toshiba dem Kunden ein potentes Gaming- und Multimedianotebook. Die verbaute Hardware bietet ausreichend Leistungsreserven, mit der sich auch neue Spiele in hohen Auflösungen und Detaileinstellungen spielen lassen. Das Ganze hat allerdings auch seinen Preis.
Zunächst kommt da der Verkaufspreis des Notebooks: Toshiba will für das Gaming-Notebook über 2.000 Euro sehen, was nicht gerade wenig Geld ist. Zudem fühlt sich das Qosmio X870 nur an der Steckdose wirklich wohl. Ohne externe Stromzufuhr geht dem Notebook schnell das Licht aus.
Interessante Features sind natürlich die 3D-Brille von Nvidia und die Möglichkeit, viele Spiele dreidimensional zu erleben. Zwar ist das bei vielen Games nur eine Spielerei, aber bei manchen ist der Effekt doch ein Mehrwert. Außerdem lassen sich entsprechende Filme ebenfalls in 3D wiedergeben. Für den 3D-Effekt werden teure Displays benötigt, und man merkt, dass Toshiba sich um ein gutes Display bemüht hat. Das verbaute Panel konnte voll überzeugen.
Die Eingabegeräte konnten großteils ebenfalls unsere Überzeugung gewinnen. Die Tastatur ist sehr brauchbar und durchaus zum Spielen geeignet. Das Touchpad enttäuschte etwas, aber wer ernsthaft mit einem Notebook spielt, wird sowieso zu einer richtigen Maus greifen.
Negativ fallen bei unserer High-End-Version des Toshiba Qosmio X870 das Fehlen von Nvidias Optimus und die damit verbundenen kurzen Akkulaufzeiten auf. Mit Optimus wäre das Notebook im Office-Betrieb außerdem wahrscheinlich auch leiser und kühler.
Alles in allem hat das Toshiba Qosmio X870 durchaus seine Reize, allerdings muss man dafür auch einiges an Geld auf die Ladentheke legen. Ob das 3D Display nun den Aufpreis gegenüber den beiden kleineren Modellen wert ist oder nicht, entscheidet wohl jeder für sich selbst. Die "kleinste" Version des X870 gibt es aktuell bereits ab 1599 Euro, wobei die zu erwartende Performance aufgrund gleicher CPU und GPU nicht wirklich unter unserem teuren Top-Modell liegen sollte.