Benchmarkcheck: Fifa 14
Technik
Auf den ersten Blick erinnert die Optik sehr stark an Fifa 13. Während die Spielfiguren durch Detailreichtum und glaubwürdige Animationen zu überzeugen wissen, sind die realistisch nachgebauten Stadien nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Neben den teils schwachen Texturen sticht – wie schon beim Vorgänger – das recht platte und pixelige Klon-Publikum ins Auge. Ständiges 3D-Gras ist ebenso Fehlanzeige wie eine hohe Polygondichte. Da können auch die netten Licht-, Wetter- und Schatteneffekte nur bedingt trösten.
Die enormen Bildwiederholraten legen ebenfalls den Verdacht nahe, dass technisch mehr drin gewesen wäre. Schade, dass Electronic Arts nicht auf die brandneue »Ignite«-Engine vertraut, welche bei den Next-Gen-Konsolen Playstation 4 und Xbox One zum Einsatz kommen wird. Trotz der besseren Rechenpower müssen sich PC-Fans auch in diesem Jahr mit der Optik von Playstation 3 und Xbox 360 begnügen. Wie unsere Benchmarks zeigen, kommen selbst günstige Multimedia- und Allround-Notebooks nicht wirklich ins Schwitzen.
Das Grafikmenü (nur außerhalb des Spiels zugänglich) wurde 1:1 von der 13er-Ausgabe übernommen. So dürfen wir nicht nur die Auflösung und den Darstellungsmodus, sondern auch die Render-Qualität (Very Low, Low, Medium, High) und die Kantenglättung regeln. Electronic Arts setzt wieder auf hochwertiges MSAA, das in einer zwei- oder vierfachen Variante angeboten wird und für ein ruhigeres Bild sorgt.
Bei Bedarf kann man zusätzlich eine Frame-Begrenzung und eine vertikale Synchronisation aktivieren. Erstere reduziert unter Umständen die Geräuschentwicklung. Letztere kümmert sich um nervige Zeilenverschiebungen. Für die Benchmarks waren beide Optionen deaktiviert (maximale Frame-Raten). Innerhalb des Spiels lässt sich übrigens nur die Helligkeit ändern.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen muss man oft mit der Lupe suchen. Lediglich beim Wechsel von »(Sehr) Niedrig« auf »Mittel« oder umgekehrt werden größere Abweichungen sichtbar. Da die Hardware-Anforderungen extrem gering sind, können fast alle Notebook-Nutzer die minimale Stufe ignorieren. Generell wirkt die Technik sehr ausgereift. Bei unserem Test hatten wir weder mit Grafikfehlern oder Abstürzen noch mit anderen Bugs zu kämpfen.
Benchmark
Als Benchmark dient uns ein einfaches »Kick Off«-Match zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund, das in der Allianz Arena stattfindet. Mit dem Tool Fraps wird die Bildwiederholrate für etwa 10 Spielminuten protokolliert (siehe Video).
Um eine möglichst hohe Chancengleichheit zu gewährleisten, meiden wir Wiederholungen und Nahaufnahmen. Bei entsprechenden Szenen bricht die Framerate gerne über 50 % ein. Aus diesem Grund sollte das Benchmark-Ergebnis mindestens 60 fps betragen. Mit einem geringeren Durchschnittswert ruckelt Fifa 14 in bestimmten Situationen. Trotz des festgelegten Ablaufs kann es von Durchgang zu Durchgang zu gewissen Schwankungen kommen. Im Extremfall variiert das Endergebnis um mehr als 10 %.
Dass sich schwächere Grafikkarten vor vermeintlich stärkeren Brüdern einordnen, liegt zum Teil auch am Prozessor. Wie unsere Tabelle belegt, limitiert in moderaten Einstellungen häufig die CPU. Bestes Beispiel ist die Desktop Radeon HD 7770, welche im Ultra-Setting hinter der GeForce GTX 670MX verweilt, bei anderen Grafikoptionen jedoch an der GeForce GTX 780M vorbeirauscht (Core i7-3770K vs. Core i7-4700MQ).
Die Resultate von Radeon HD 7970M und HD 8970M deuten zudem an, dass AMD momentan etwas schlechter wegkommt. Insgesamt orientiert sich die Performance am Vorgänger. Sprich: Wer Fifa 13 ruckelfrei zocken konnte, wird auch mit Fifa 14 seinen Spaß haben.
Resultate
Wie bereits mehrfach angedeutet, ist die Technik nicht sehr anspruchsvoll. Selbst mit der leistungsschwachen Intel HD Graphics 3000 sind mittlere Details ordentlich spielbar (1.024 x 768). Besitzer einer HD Graphics 4000 oder 4600 können sogar hohe Details und zweifache Kantenglättung aktivieren (1.366 x 768). Für 1.920 x 1.080 Bildpunkte und vierfaches MSAA sollte es zumindest ein Vertreter aus der unteren Mittelklasse sein. Die GeForce GT 630M bewältigte den Benchmark mit über 70 fps. Aktuelle High-End-GPUs werden gnadenlos unterfordert.
Fazit
Warum Electronic Arts nicht auf die Engine der neuen Konsolen zurückgreift, bleibt uns ein Rätsel. An Hardware Power mangelt es der jetzigen Notebook-Generation jedenfalls nicht. Immerhin deckt Fifa 14 dadurch eine hohe Bandbreite ab. Kaum ein Triple-AAA-Spiel ist derart genügsam, was die Komponenten betrifft.
Testsysteme
Unsere vier Haupt-Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M, Radeon HD 8970M & HD Graphics 4600)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
- XMG P502 (Core i7-3610QM, 8 GB DDR3, GeForce GTX 660M, GTX 670MX, GTX 675MX, GTX 680M, Radeon HD 7970M & HD Graphics 4000)
- Xesia M501 (Core i7-2630QM, 8 GB DDR3, GeForce GT 630M & HD Graphics 3000)
Ein weiteres Dankeschön geht an Micron für die 480 GByte große Crucial M500, auf der Windows 7 Professional 64 Bit installiert ist.
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 327.23, AMD 13.9 & Intel 9.18.10.3257 bzw. 9.17.10.3223