Test HP Envy 17-j110eg Leap Motion Notebook
Es ist erst wenige Monate her, da haben wir uns mit dem HP Envy 17t-j003 (Nvidia GT 740M) befasst. Jetzt hat HP die matte Anzeige durch ein spiegelndes Touchpanel ersetzt und auf der rechten Handauflage ziert ein schwarzer Leap-Motion-Sensor den 17-Zoller. Diese Steuerung per Handgesten haben wir uns in einem separaten Artikel bereits genau angesehen. Siehe: Test Leap Motion Bewegungssteuerung
Im August 2013 war unser Fazit nüchtern: Mangels Anwendungen für den Consumer (Spiele) und schlechter Unterstützung im Windows-Betriebssystem konnten wir den Kauf des separaten Leap-Moduls (USB) nicht empfehlen. Ob sich diese Ansicht in nur drei Monaten geändert haben könnte?
Die zweite Neuerung betrifft das TFT, es ist zum Touchpanel in gleicher FHD-Auflösung mutiert. Das dritte Update trifft die Grafikkarte, statt der GT 740M werkelt jetzt eine GT 750M der oberen Mittelklasse im Envy 17. Diese GPU ist aber nicht der alleinige Partner des Leap Motion-Modells, sie findet ihren Weg derzeit auch in günstigere Versionen des Envy 17.
Die Konkurrenten finden sich derzeit an der Spitze der Top 10 Multimedia. Das Asus N750JV-T4110H (i7 4700HQ, GT 750M; 1.300 Euro) fährt ähnliche Rechenleistung auf und setzt auf die gleiche GPU. Das Samsung ATIV Book 8 Touch 880Z5E X01 (i7 3635QM, HD 8870M; 1.300 Euro) basiert noch auf Ivy Bridge und holt sich die Spiele-Power von AMD.
Auf Grund des baugleichen Chassis verzichten wir in diesem Test auf die eingehende Prüfung und Beschreibung von Verarbeitung, Anschlüssen, Lautsprechern und Ausstattung. Aus letzterem Punkt greifen wir nur den Leap Motion Controller heraus. Für die ausgesparten Punkte, siehe Test HP Envy 17t-j003
Tastatur
Ein Wort zur Tastatur müssen wir verlieren, denn HPs Qualitätskontrolle hat einen Mangel abgestellt. Die Tastatur liegt jetzt inklusive Ziffernblock auf der kompletten Fläche fest auf. Nur ein kleines Areal links und eines rechts gibt beim Berühren der Tasten nach. Dieses minimale Eindellen bemerken wir aber nicht beim Tastenanschlag (eingedrückte Tasten), sondern zuvor schon beim Auftreffen der Finger auf den Tasten. Kurzum: Wenn wir nicht explizit nach dem „Eindellen“ gesucht hätten, so wäre es uns gar nicht aufgefallen. Die Stabilisierung seitens HP führt bei sonst gleich bleibenden Eigenschaften (wie Vorgänger-Test: deutlicher Druckpunkt, mittlerer Hubweg, plane Tasten) zu einem insgesamt guten aber nicht sehr guten Schreib-Feedback. Sehr gut wird eine Tastatur erst mit mehr Tastenhub, konisch gewölbten Tasten und perfekten Tastengrößen.
Unter der Bodenklappe erkennen wir den Grund für die verbesserte Stabilität: HP hat in den zweiten, leeren Laufwerksschacht eine massive Metallplatte einsetzen lassen.
Touchpanel
Im Vergleich zur Non-Touch-Version bringt das Touchpanel einen Edge-To-Edge-Look der Anzeige mit sich. Das ist bei fast allen berührungsempfindlichen Notebooks der Fall. Diese Kunststoff-Fläche vor dem eigentlichen bildgebenden Panel ist deutlich härter, kratzfester und druckresistenter als einfache Laptop-TFTs. Mit dem 10-Finger-Touchpanel (bis zu 10 einzelne Finger werden gleichzeitig erkannt) kommen wir gut zurecht, Eingaben werden exakt und reaktionsschnell umgesetzt.
Leap Motion
Der Leap Motion-Controller ziert die rechte Handballenauflage. Per Fn+Space wird selbiger aktiviert, was auch im Akkubetrieb klappt. Im Leap Visualizer bemerken wir gleich, was die rechtsbündige Verortung des Infrarot Sensors bedeutet: Die linke Hand wird erst erkannt, wenn sie sich über dem Touchpad befindet. Der Nutzer muss seine Hände also ein Stück nach rechts verlagern, was in der Praxis aber kaum stört.
Wir laden aus dem Airspace Store "Touchless For Windows", was schon einmal den Dienst verneinte. Jack Lumber und einige andere Free Apps lassen sich mehr schlecht als recht steuern. Der Sensor kann mit einer reflektierenden Fläche kalibriert werden, was wir in Hoffnung auf bessere Navigationsergebnisse auch gemacht haben. Danach klappt es leider auch nicht besser.
Beispielanwendungen wie Cyber Science – Motion zeigen zwar die Möglichkeiten. Beim Herumwackeln mit den Fingern fragen wir uns aber, warum dieser Eingabeweg besser sein soll als der Touchscreen oder die Maus. Der hyperaktive Zeiger will einfach nicht den Button drücken, die Figur lenkt nicht so, wie wir es wollen und exakt gemeinte Gesten nehmen einen ungewollten Verlauf. Schneller war die Gestensteuerung in keinem Fall, das stellten wir mit Blick auf die Uhr fest. Zwei Stunden Leap-Motion-Ausprobieren waren vergangen, ohne dass wir etwas wirklich Fesselndes an dieser Eingabemethode entdeckt hätten.
Noch viel mehr Zeit und Ambitionen hat der Autor unseres Artikels Leap Motion Bewegungssteuerung investiert. Dort können sie seine Erfahrungen mit Leap Motion nachlesen. Folgendes Video entstand ebenfalls für diesen Artikel.
Das nun nicht mehr entspiegelte AUO-Panel (Typ AUO219D) bringt eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln in 17,3 Zoll mit. Das ist eine Pixeldichte von 127 ppi. HP setzt nicht auf ein IPS-, aber auf ein TN-Panel höchster Güte. Scheinbar sind die IPS-Panels in 17-Zoll knapp, denn auch die Konkurrenten Asus N750JV (TN) und ATIV Book 8 Touch 880Z5E (MHVA) setzen nicht auf die Referenz in Sachen Blickwinkelstabilität.
Die Helligkeit fällt mit 260 cd/m² recht gut aus, doch sie fällt nicht besser aus als der Durchschnitt der Konkurrenz. Das N750JV wartet sogar mit 331 cd/m² auf. Ähnliches beim Kontrast, der mit 753:1 etwas besser ist als beim N750, aber deutlich geringer als beim ATIV Book 8 Touch mit 1.017:1.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 271 cd/m²
Kontrast: 753:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)
ΔE Color 9.81 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.65 | 0.5-98 Ø5.2
64.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
87.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.34
Der Farbraum könnte eine Rolle spielen, wenn das Envy mit Profi-Tools wie Adobe Lightroom, Quark XPress oder InDesign verwendet wird. Hierfür sollte ein TFT in besten Fall AdobeRGB oder wenigstens sRGB abdecken. Bis auf wenige HighEnd-Workstations haben Laptops diese Ziele allerdings fast nie erreicht. Auch beim Envy 17 und seinen Konkurrenten ist das der Fall.
Wir haben das Display vor der Kalibrierung mit einem Fotospektrometer vermessen und hohe DeltaE-Abweichungen festgestellt. Der ColorChecker meldet einen DeltaE von knapp 10. Das können N750JV und ATIV Book 8 Touch besser, sie liegen bei einem Wert von drei. Die echte und die abgebildete Farbe können mit dem Auge dort bereits nicht mehr unterschieden werden. Bei den Graustufen spricht der DeltaE ebenfalls deutlich gegen unser Envy 17 und für Asus und Samsung (DeltaE: 2-3).
Wer mit dem Laptop ins Freie geht, der wird die matte Anzeige der Envy-Schwester vermissen. Trotz guter Helligkeit behindern starke Spiegelungen die Sicht. Bei Bewölkung oder im Schatten können Nutzer diesen aber entgehen und dann zeigt sich die Anzeige angenehm ausgeleuchtet.
Was die Blickwinkel betrifft, so müssen unser Envy 17 und das Asus N750 neben dem Ativ Book 8 klein beigeben. Das dortige MVA-Panel kommt nahe an die stabilen vertikalen Einblicke eines IPS-Panels heran. So gut kann es unser Touchpanel aber nicht. Bei vertikaler Abweichung treten schnell Bildinvertierungen auf. Horizontal bleibt der Betrachter sehr lange von den Kontrastverschiebungen verschont, etwa 140 Grad beträgt der Spielraum.
Der Core i7 4700MQ (2,4 GHz) bekam im ersten Test der Envy-Schwester HP Envy 17t-j003 den Titel Prozessor-Protz. Warum? Der MQ ist einer echter Mobil-Quadcore mit 47-Watt-TDP. Hier verzichtet Intel auf eifrige Mechanismen, welche den TDP auf 17 oder gar 15 Watt herabsetzen. Das ist beim i7 4702MQ (2,2 GHz) nicht mehr der Fall, der TDP wurde auf 37 Watt gesenkt und der Takt um 200 MHz. Der Turbo Boost kann Frequenzen von bis zu 3,2 GHz erreichen (4700MQ: 3,4 GHz).
Die Intel HD Graphics 4600 des Prozessors wird ergänzt durch eine GeForce GT 750M der oberen Mittelklasse. Das könnte für Gamer ein echter Fortschritt sein. Wir werden explizit mit der GT 740M des ersten Envy 17 Schwestermodells vergleichen.
Als Multimedia-Notebook benötigt das Envy 17 viel Speicherplatz, hierfür sorgt eine Toshiba-HDD mit einem Terrabyte Speicher. Eine SSD bietet HP nicht an, es gibt aber einen zweiten Laufwerksschacht. Dort mal eben eine SSD oder zweite HDD einzubauen, funktioniert aber nicht. Hierfür benötigt man ein passendes SATA-Anschlusskabel (Flachband) sowie einen Einbaurahmen.
Prozessor
Zu welchen Performance-Einbußen führt das Downgrade des Prozessors? Wir nutzen Cinebench R11.5, um einerseits die reine Rechenleistung und andererseits die Ausnutzung der Turbo Range zu analysieren. Erstere fällt 7 (Single-) bis 11 % (Multi-Thread) schlechter aus, als beim HP Envy 17t-j000 mit dem 4700MQ. Nennenswerte Unterschiede verbuchen erst Systeme mit Low-Voltage-i7, hier etwa der Edel-17-Zoller Dell Inspiron 7737 oder das Acer Aspire V7-582PG. Beide haben einen Dual Core i7 mit 15 Watt TDP, der 60 bis 70 % weniger Leistung aufbringt. Performance-Geeks wissen jetzt für welchen Prozessor-Typ sie sich entscheiden sollten. Die beiden Konkurrenten, ATIV Book 8 und Asus N750 weisen mit geringsten Differenzen dieselbe Performance auf.
Die hohe Leistung sehen wir beim Turbo-Takt bestätigt, bis 3,1 GHz schnell agiert der 4702MQ im Single-Thread. Mehrkern-Belastung liegt bei 2,9 GHz. Im Akkubetrieb liegen dieselben, hohen Frequenzen an (alle R11.5-Ergebnisse inklusive OpenGL ident).
System Performance
In eine außergewöhnliche Anwendungsperformance, bezogen auf PCMark Werte, kann unser Envy 17 die Rechenpower aber nicht ummünzen. Das Ergebnis liegt im Schnitt aller 17-Zoll-Boliden, die mit einer HDD ausgerüstet sind. Selbst das prozessorschwache Inspiron 7737 hängt nur 15 % hinter unserem Testgerät. Das Acer Aspire V7-582PG fällt mit seinem SSD-Cache positiv aus der Reihe (+34 %), was besonders deutlich im Storage Score auffällt (+154 %).
PCMark 7 Score | 3185 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3447 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 4134 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4479 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Terrabyte-HDD (Toshiba MQ01ABD100) liegt im Mittel vergleichbarer 5400-RPM-Festplatten. Im HP Envy 17t-j000 war derselbe Typ verbaut. Die um 16 % höheren 4K-Werte liegen in der Messtoleranz des Benchmarks. Eine SSD würde diese Scores um ein Vielfaches erhöhen. Bei 4K schaffen solche Festspeicher regelmäßig 20 bis 30 MB/s statt mickriger 0,35.
Grafikkarte
Die GT 750M hatten wir bereits einige Male im Test. Ihr eigener DDR3-Videospeicher (4 GB) ist mit schnellen 128 Bit angebunden und die GPU-Kerne takten im Turbo bis zu 1.085 MHz. Mit GDDR5 könnte die GPU noch mehr Leistung auffahren, wie Dells XPS 15 erst dieser Tage zeigte. Im 3DMark (2013) Firestrike schafft das Dell im GPU-Test fast 30 % mehr Punkte. Der Konkurrent Samsung ATIV Book 8 Touch 880Z5E legt aber noch mehr drauf, nämlich 46 bzw. 48 % mit seiner HD 8870M. Das MSI GE70 ist mit der GTX 765M Oberklasse-GPU außer Reichweite (+55 %).
3DMark 06 Standard Score | 13797 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 8632 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1527 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Gaming-Performance spielt sich in den hohen Detailstufen ab. Nicht jedoch in FullHD, sondern meistens in HD (1.366 x 768). Die GT 740M des Schwestermodells hatte mit dieser Detailstufe oftmals Schwierigkeiten. Am Beispiel des XPS 15 (i7 4702HQ) sehen wir abermals den Vorteil von GDDR5. Die Radeon HD 8870M ist für ambitionierte Spieler eine bessere Wahl, als die GT 750M mit DDR3. Die GT 740M kann in keinem Fall mithalten.
HP Envy 17-j110eg GeForce GT 750M, 4702MQ, Toshiba MQ01ABD100 | Asus N750JV-T4110H GeForce GT 750M, 4700HQ, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | HP Envy 17t-j000 GeForce GT 740M, 4700MQ, Toshiba MQ01ABD100 | Samsung ATIV Book 8 Touch 880Z5E X01 Radeon HD 8870M, 3635QM, Toshiba MQ01ABD100 | Dell XPS 15 (Late 2013) GeForce GT 750M, 4702HQ, Samsung SSD SM841 512GB | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim | |||||
1366x768 High Preset AA:8x AF:8x | 39.9 | 31.3 -22% | 25.4 -36% | 54.4 36% | |
Tomb Raider | |||||
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 38.1 | 40.2 6% | 23.8 -38% | 58.4 53% | 58.2 53% |
BioShock Infinite | |||||
1366x768 High Preset | 44.8 | 31 -31% | 61.1 36% | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -8% /
-8% | -35% /
-35% | 45% /
45% | 45% /
45% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 39.9 | 21.8 | ||
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 39.2 | 15.3 | ||
Dead Space 3 (2013) | 64 | 38.6 | ||
Tomb Raider (2013) | 38.1 | 17.8 | ||
BioShock Infinite (2013) | 44.8 | 16.3 |
Geräuschemissionen
Bei den Geräuschemissionen geht es richtig zur Sache, selbst im Leerlauf läuft der Lüfter penetrant weiter und schaltet sich zu keiner Zeit ab. Fast alle Vergleichsgeräte sind in dieser Beziehung einen Tick leiser. Samsungs ATIV Book 8 Touch 880Z5E fällt positiv mit fast lautlosen 30 dB(A) aus der Reihe. Auch während der Last-Zustände bleibt Samsungs 17-Zoller mit Abstand der ruhigste. Der zweite Konkurrent, das Asus N750, folgt mit Abstand, es ist im Stresstest aber immer noch 7 % leiser als unser Testgerät. Der Lüfter des Envy 17 hat eine konstante, sonore Charakteristik. Die Lautstärke von 38 dB(A) unter normaler Last ist daher ertragbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.8 / 34.4 / 34.4 dB(A) |
HDD |
| 32.8 dB(A) |
DVD |
| 36.2 / dB(A) |
Last |
| 38.3 / 46.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme zeigt sich der Vorteil eines konstant arbeitenden Lüfters. Das Envy 17 ist im Leerlauf (24 °C) kühler als Asus N750 oder Samsung ATIV Book 8. Unter hoher, konstanter Last (Stresstest) bleibt das HP 20 % kühler (Durchschnitt) als das ATIV Book 8. Das N750 weist ähnlich geringe Temperaturen von zirka 45 °C an der Oberseite auf.
Im Inneren erhitzt sich der Prozessor während des Stresstests auf bis zu 95 °C. Die Taktung sinkt dadurch etwas und schwankt konstant zwischen 2,4 und 2,7 GHz. Die GT 750M bleibt davon unbeeindruckt, sie kann ihren höchsten Turbo-Takt (1.162 MHz) stets aufrechterhalten. Sobald wir den GPU-Stress anhalten und nur noch Prime 95 die CPU belastet, so sinkt die Prozessortemperatur auf 83 °C und der Takt stabilisiert sich bei 2,6 GHz. Das ist etwas weniger, als einem solo ausgeführten Cinebench R11.5 Multi zukommen (2,9 GHz). Von Throttling kann aber nicht gesprochen werden, der Standard-Takt von 2,2 GHz wird in diesen Last-Situationen niemals unterschritten.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.2 °C).
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Envy 17 liegt unter dem Klassendurchschnitt. Sieben bis 12 Watt im Leerlauf bei minimaler Helligkeit sind ein sehr guter Wert, der vom Schwestermodell HP Envy 17t-j000 (8-14 Watt) nicht erreicht wurde. Die Konkurrenten Asus N750 und Samsung ATIV Book 8 sind ebenfalls deutlich energiehungriger (9/10 bis 18/16 Watt).
Bei konstanter Höchstlast, die wir in unserem Stresstest (Prime95 + Furmark) testweise anlegen, kommt das 120-Watt-Netzteil des HP scheinbar in Bedrängnis. Zumindest geht eine Meldung auf, die den Erwerb eines stärkeren Adapters nahelegt (Smart Netzteil mit größerer Kapazität). Nur hat HP gar keinen solchen im Zubehör-Programm.
Dabei sind die 99 Watt, welche während des Stresstests konstant abverlangt werden, gar nicht so enorm. Im Vergleich zur 17-Zoll-Konkurrenz aber schon, hier liegt der Durchschnitt eher bei 80 Watt. Als Energieverschwender müssen wir das Envy 17 aber nicht beschreiben, schließlich hängt die Energieaufnahme in erster Linie vom gewählten Prozessor (TDP) und der Grafikkarte ab.
Unter normaler Last ist der 37-Watt-Prozessor 25 % sparsamer (bezogen auf das gesamte System), als Asus N750JV. Samsungs ATIV Book 8 liegt gleichauf.
Aus / Standby | 0.01 / 0.5 Watt |
Idle | 6.8 / 11.5 / 11.8 Watt |
Last |
75.6 / 99 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Spannend ist die Frage, ob das Prozessor-Downgrade den Laufzeiten Gewinn bringt. Dies trifft zu, die Idle-Laufzeit verbessert sich im Vergleich zum Core i7 4700MQ (HP Envy 17t) um 30 %. Die für die Praxis relevantere WLAN-Laufzeit steigt aber nur um 8 %. 214 Minuten sind so oder so aber eher ein Armutszeugnis als eine gute Laufzeit. Selbst Non-Low-Voltage-Konkurrenten, wie das Samsung ATIV Book 8 Touch 880Z5E (+80 %) oder das Asus N750JV-T4110H (+28 %) sind teils deutlich länger online.
HPs Multimedia-Bolide HP Envy 17 hat sein Gesicht verändert, doch der Charakter bleibt. Das Prozessor-Downgrade von 47 auf 37 Watt schadet der Performance kaum. Im Gegenteil, der Ersatzmann für die GT 740M, die GT 750M, bringt mehr Spiele-Power auf den Schreibtisch (Wermutstropfen: GDDR3). Der Hersteller hat mit einem einfachen Eingriff die Tastatur stabilisiert, so dass wir hier mehr Punkte vergeben können. Das Display ist nach wie vor vom TN-Typ, doch es spiegelt jetzt und ist berührungsempfindlich.
Mit dem heutigen Stand können wir von Leap Motion weder ab- noch zuraten. Der Aufpreis ist mit 60 Euro moderat, zumal der Käufer auch den Touchscreen nur in der Leap Motion-Edition bekommt. Bei einem Laptop-Preis von ohnehin knapp 1.200 Euro spielt es dann unter Umständen keine große Rolle mehr, ob 60 Euro mehr oder weniger investiert werden.
Das Envy 17 eignet sich in der besten Konfiguration für Technik-Enthusiasten, die gern etwas Neues ausprobieren (Leap Motion, Touchscreen) und Computerspiele lieben. Wer Wert auf ein mattes Display und ein edles Alu-Gehäuse legt, der sollte sich das Asus N750JV-T4110H genau ansehen. Hier gibt es dieselbe Spiele-Power und einen externen Subwoofer noch dazu. Samsungs ATIV Book 8 Touch 880Z5E X01 ist die beste Option, wenn beste Laufzeit und Verarbeitung auf höchstem Niveau gefragt sind. Im Samsung steckt auch das farbstärkste Displaypanel (spiegelnd), das durchaus für den Profi-Einsatz taugt (geringes DeltaE).