Test Dell XPS 15 (9530, Late 2013) Notebook
Dell XPS 15 – wir befinden uns inmitten der Premium-Klasse potenter Multimedia-Notebooks. Käufer erwarten hier perfektes Design bei außerordentlicher Verarbeitung ebenso, wie Leistungsreserven auf obersten Niveau. Schließlich soll der Multimedia-Rechner für eine ganze Palette an möglichen Anwendungsszenarien herhalten. Videokonsum steht hier auf der Wunschliste aber auch Video-Editing, einfache Officearbeiten treffen auf anspruchsvolles Gaming. Die verwöhnten Kunden sind dabei durchaus gewillt, für ihr perfektes Paket auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Denn Hersteller freut's, denn das erhöht letztlich die Marge.
Wirft man aktuell einen Blick auf die Dell-Homepage zum XPS 15, wird man mit einem Angebotspreis von 1719 Euro konfrontiert, ohne Steuer. Inklusive also mehr als 2000 Euro. Klingt auf den ersten Blick nicht unbedingt nach einem Schnäppchen, allerdings bekommt man dafür ein prall gefülltes Paket Hardware: Intel Core i7-4702HQ Quadcore-CPU, Nvidia GT 750M Grafikkkarte mit dicken und ebenso schnellen 2 Gigabyte GDDR5 Videospeicher, 16 GB Arbeitsspeicher (Dual-Channel), luxuriöse 512 GByte SSD-Speicherplatz sowie ein hochauflösendes QHD+Display mit 3200x1800 Pixel Auflösung. Windows 8.1 stellt die Softwarebasis dar, 1 Jahr Vor-Ort-Service gibt's als Draufgabe. Bedenkt man, dass allein das Solid State Drive rund 500 Euro im Fachhandel veranschlagt, relativiert das den anfangs unverständlich hohen Einstiegspreis etwas.
Dennoch schade: Zum Testzeitpunkt konnten wir (abgesehen von Service- und Software-Erweiterungen) im deutschen Dell-Online-Shop keine Alternativausstattungen konfigurieren. Im US-Shop findet man zumindest 4 vorkonfigurierte Varianten. Die "deutsche"-Version entspricht hinsichtlich Ausstattung der US-Luxus-Edition um satte 2399 USD. Der Einstieg ist bei den US-Kollegen bereits mit 1599 USD möglich (i5-4200, HD4400, 8 GB RAM, 500 GB HDD, FHD-Display).
Was macht die Konkurrenz in diesem Segment? Der erste Kandidat schießt bereits beim ersten Blickkontakt mit dem XPS 15 unweigerlich in den Kopf. Richtig, Apples aktuellster Streich in Form des MacBook Pro 15 Retina. Nächster Kandidat wäre unserer Meinung nach das Asus UX51VZ, das ebenso mit einem hochauflösendem WQHD+-Display verfügbar ist, allerdings noch Ivy-Bridge-Prozessoren und die ältere GT 650M setzt. Preiswertere Alternativen wären weiters Samsungs Ativ Book 8, welches wir in der Variante 880Z5E im Test hatten. Auch stellt Asus sich mit dem N550JV erneut an, in der preisgünstigen Multimedia-Oberliga mitzuspielen. Zudem anzuführen wären in Folge das Envy 15 von HP, das abgesehen vom Display in ähnlichen Konfigurationen (CPU/GPU) erhältlich ist, während Acers V7-582PG auf schwächere Dualcore ULV-Prozessoren setzt.
Gehäuse
Bereits der Vorgänger des aktuellen XPS 15 konnte mit seinem massiven Aluminum-Body überzeugen. In der aktuellen Variante widmet sich Dell vorrangig den Abmessungen der Baseunit, und lässt sich bezüglich Materialien vom kleineren Bruder XPS 13 inspirieren. Die Baseunit misst nunmehr lediglich 18 Millimeter an ihrer dicksten Stelle (ohne Standfüße). Dies ist eine Reduktion um immerhin rund 5 Millimeter oder rund 20% im Vergleich zum direkten Vorgänger. Auch beim Gewicht hat sich einiges getan: Mit 2.0 Kilogramm speckt das XPS 15 ganze 700 Gramm im Vergleich zum Vorgänger ab, das entspricht einem Minus von rund 25%.
Um dies zu ermöglichen, bedient sich Dell wie schon beim Familienmitglied XPS 13 einer Gehäusewanne aus Kohlefaser, die von unten auf einen massiven, an den Kanten nach außen hin sichtbaren Aluminiumrahmen geschraubt ist. Die Unterseite des Gerätes als auch die Oberseite der Baseunit sind mit einem Soft-Touch-Finish ausgeführt, eine Art Silikonbeschichtung, die sich weich und samtig anfühlt und zudem warme Oberflächen gut kaschiert. Mehr dazu etwas später.
In Hinsicht Stabilität bzw. Verarbeitung und Passgenauigkeit lässt unser Testgerät nichts anbrennen. Das vorliegende XPS 15 spielt hier in der obersten Liga und besteht etwa einen Vergleich mit dem MacBook Pro 15 mit Bravour.
Das Display lässt einen Öffnungswinkel von bis zu 135 Grad zu. Zum Aufklappen werden jedenfalls zwei Hände benötigt, andererseits hat das große zentrale Displayscharnier den großen Bildschirm sicher im Griff und tendiert nicht zum Nachwippen. Das Multitouch-Display versteckt sich hinter einer Abdeckung aus kratzfestem Gorilla-Glass im Edge-to-Edge Design.
Ausstattung
Ein dünnes Gehäuse bringt zwar Vorteile in Sachen Mobilität und Design, bei der Positionierung verschiedenster Ports tun sich hier allerdings rasch unüberwindbare Probleme auf. Das aktuelle Dell XPS 15 verzichtet demzufolge sowohl auf das integrierte optische Laufwerk als auch auf einen RJ45 LAN-Port. Mini-Displayport, 3x USB 3.0, USB 2.0, HDMI und ein SD-Kartenleser bleiben dem User aber erhalten. Uns gefällt die Verteilung der USB-Ports an beide Seitenkanten jeweils im hinteren Bereich. Auch die übrigen Ports sind eher nach hinten geschoben, angesteckte Kabel können direkt nach hinten weggeführt werden, ohne neben dem Notebook für Chaos zu sorgen.
Kommunikation
Durch den Wegfall der LAN-Buchse stützt sich in Folge der gesamte Datenverkehr auf Intels Wireless-ac 7260 Modul. Wie der Name schon anklingen lässt, unterstützt das Funkmodul auch den aktuellsten Übertragungsstandard 802.11ac und wäre damit im Stande, bis zu 6933 Mbit/s über die Funkverbindung zu schaufeln, entsprechende Infrastruktur und Antennenausstattung vorausgesetzt. HWInfo spricht im Falle unseres Testgerätes von einem 2x2 Setting, insofern bliebe man auch unter optimalen Bedingungen deutlich hinter diesem theoretischen Maximalwert. Angesichts fehlender Gegenstation hatten wir leider nicht die Möglichkeit das Wifi-Modul an seine Grenzen zu bringen. Im Vergleich mit anderen Notebooks im individuellen Setup des Autors wurden zumindest keine eklatanten Schwächen bei der Leistung des Funkmoduls auffällig. Im Home-Office meldete Windows auch über Distanzen von rund 15 Metern zum Router und durch mehrere Leichtbauzwischenwände hindurch die volle Empfangsleistung, Surfen war uneingeschränkt möglich.
Das von Dell als "HD-Breitbild-Webcam" geführte Kameramodul liefert im Test mittels Skype und Google Hangout zufriedenstellende wenn auch nicht überragende Ergebnisse, sowohl bei optimalen als auch gedämpften Lichtverhältnissen. Die Array-Mikrofone trennen Sprache von Hintergrundmusik bzw. Geräuschen und wirken sich so positiv auf die Verständlichkeit für das Gegenüber aus.
Dells XPS 15 unterstützt zudem Intel Wireless Display (WiDi) 3.0, Intel Smart Connect und Near Field Communication (NFC).
Zubehör
Abgesehen von einem Quickstart-Guide und dem Netzgerät finden wir keine weiteren Beilagen im Karton. Jede Menge optionaler, wenngleich nicht speziell auf das XPS 15 zugeschnittene Accessoires, bietet Dell im Online-Shop.
Wartung
Auch wenn eine klassische Wartungsklappe fehlt, sind die Komponenten im Inneren doch für den User zugänglich, zumindest sofern man über den entsprechenden Schraubendreher verfügt (TX5). Wie hier vorzugehen ist, schildert Dell ausführlich im Owner's Manual. Da uns im Test leider das entsprechende Werkzeug fehlte, berufen wir uns an dieser Stelle auf den Dell-Guide, der von einen Tausch von Akku, Festplatte (mSATA), RAM-Modulen (2x) und Funkmodulen in Aussicht stellt. Auch Lüfter und Kühlkörper ließen sich zwecks Reinigung entfernen.
Garantie
Mit der integrierten einjährigen Garantie inklusive Vor-Ort-Service hat Dell zumindest in puncto Qualität möglichen Konkurrenten etwas voraus. Saftig sind allerdings die Aufpreise für Upgrades hinsichtlich Laufzeit: 2 Jahre 151 Euro, 3 Jahre 271 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur hat sich optisch als auch in ihrem Feedback nur unwesentlich im Vergleich zum Vorgänger verändert. Wir finden abermals ein Chiclet-Layout vor, das mattschwarz lackierte Tasten mit dezent konkav gewölbten Druckflächen integriert. Auch die Tastaturbeleuchtung finden wir wieder, die bei ungünstigen Lichtbedingungen durchaus hilfreich sein kann. Etwas gewöhnungsbedürftig erachten wir indes die in ihrer Schriftart eigenwilligen Schriftzeichen auf den einzelnen Tasten.
Am Tippgefühl haben wir – wie schon bei den Vorgängermodellen – nichts nennenswertes auszusetzen. Einmal eingetippt, finden wir durchwegs Gefallen am eher geringen Hubweg bei dennoch sehr gutem Feedback. Hier klappert nichts und auch das Durchbiegen bei hartem Anschlag hält sich in Grenzen. Kleiner Kritikpunkt (auf hohem Niveau) bleibt eine etwas zu geringe Stabilität der Tasten. Trifft man diese eher im Randbereich kippen diese weg und lassen den Druckpunkt spüren. Die gewollte Eingabe wird dabei nicht immer ausgelöst.
Touchpad und Touchscreen
Nach Windows 7 auf unserem Vorgänger-Testgerät dürfen wir uns bei der aktuellen Version am eben erst aufgefrischten Windows 8.1 erfreuen. Mit der breiten Unterstützung von Touch-Eingabe eröffnen sich dem User neue Interaktionsmöglichkeiten via Touchscreen. Speziell in der dafür vorgesehenen Kachel-Oberfläche von Windows 8 funktioniert das auch ganz gut. Das Browsen von Seiten, Durchblättern der Bildergallerie oder das Durchstöbern des Musikarchivs lassen sich hier bequem per Toucheingabe umsetzen. Dells Multitouch-Panel erfüllt hier seine Aufgabe ohne Auffälligkeiten.
Das vorhandene Touchpad bringt mit seinen großzügigen Abmessungen und der angenehmen Glasoberfläche zwar eine sehr gute Hardwarebasis mit, im täglichen Einsatz konnte uns das Device aber weniger überzeugen. Dies liegt weniger an der zur Verfügung gestellten Hardware, die mit guten Gleiteigenschaften und gut dosiertem Druckpunkt ihr Bestes gibt, sondern eher an der softwareseitigen Interpretation unserer Eingabeversuche. Insbesondere Wisch- und Scrollaufforderungen wurden nicht immer so ausgeführt wie wir uns das gewünscht hätten und wie das etwa Apple seit mittlerweile einigen Jahren nahezu in Perfektion umsetzt. Vereinzelt fühlten wir uns im Test geradezu genötigt, den Touchscreen anstatt des Touchpads zu benutzen und den brillanten Screen mit Fingerabdrücken zu bekleckern. Danke Microsoft.
Display
Kommen wir zu einem der Highlights des aktuellen Dell XPS 15 Laptops, dem Display. Das QHD+-Panel löst mit 3200x1800 Pixel auf, und kann damit sogar noch ein paar Pixel mehr als Apples MBP 15 Retina auf das (größere) 15,6-Zoll Display quetschen. Was bedeutet dies nun für den User? Etwa können am Display problemlos mehrere Fenster nebeneinander dargestellt werden. Die Inhalte sind dann zwar entsprechend kleiner, dennoch messerscharf. Sofern entsprechend fein aufgelöstes Originalmaterial vorliegt, kommt man in den Genuss besonders augenfreundlicher Grafiken und Bilder bzw. Videos. Optisch am stärksten profitiert allerdings simple Schrift, die selbst bei kleinen Schriftgraden gestochen scharf bleibt. Es gibt aber auch eine Kehrseite der Medaille: Insbesondere bei älteren Tools oder Programmen wird die hohe Auflösung nicht immer unterstützt. Die Folge sind verunstaltete bis gänzlich unkenntliche Eingabefenster, Grafiken und Icons. Inwiefern man dadurch beeinträchtigt wird hängt letztlich vom individuellen Verhalten des Nutzers ab.
Aus rein technischer Sicht setzt Dell ein IGZO (Indium-Gallium-Zink-Oxid) Display ein, das besonders hohe Auflösungen mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit ermöglicht. Die von uns gemessene maximale Helligkeit liegt bei hohen 349 cd/m² im zentralen Displaybereich, durchschnittlich leuchtet das Display immer noch mit sehr guten 322 cd/m². Hervorragend positioniert sich das Panel auch in puncto Kontrast: Ein niedriger Schwarzwert von 0.21 cd/m² ermöglicht einen maximalen Kontrast von 1662:1. Damit wird nicht nur das Panel im Vorgänger-XPS getoppt, auch das Retina-Display im letztjährigen MBP 15 kann hier übertroffen werden. Samsungs Ativ 8 als auch Asus N550 weisen ähnlich gute Displays auf bzw. werden ebenso knapp übertroffen.
Die Ausleuchtung errechnen wir mit 83% und liegt damit im guten Bereich, insbesondere angesichts der hohen absoluten Displayhelligkeit. Selbst bei dunklen Bildinhalten ist keine ungleiche Displaybeleuchtung zu erkennen.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 285 cd/m²
Kontrast: 1662:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
ΔE Color 8.27 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.99 | 0.5-98 Ø5.2
69.08% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
72.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
72.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 3.42
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 341 cd/m²
Kontrast: 1460:1 (Schwarzwert: 0.287 cd/m²)72.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.1% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
72.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wie gewohnt vermessen wir auch die Farbtreue im Auslieferungszustand unter Zuhilfenahme unseres i1 Pro 2 Photospectrometers. Die Ergebnisse fallen hier etwas durchwachsen aus. Bei den Graustufen messen wir ein durchschnittliches DeltaE von 7,99, im ColorChecker eine durchschnittliche Abweichung von 8,27 vom Optimum (dargestellte Farbe ident mit Sollwert sRGB). Positiv: per Displaykalibrierung können wir das DeltaE im ColorChecker auf 5,08 senken, immerhin auch 5,78 bei den Graustufen. Unterschiede zum Sollwert sind damit gering, für das geschulte Auge allerdings dennoch auszumachen. Speziell Apple ist hier für seine bereits im Auslieferungszustand vorkalibrierten Displays bekannt und auch daher bei Grafikern hoch im Kurs. Apples aktuelles MBP 13 Retina ließ sich mit einem DeltaE von 1,87 im ColorChecker und 2,19 bei Graustufen nicht lumpen. Werte des aktuellen MBP 15 liegen uns noch nicht vor, dürfen aber in ähnlichen Regionen vermutet werden.
In Sachen Farbraumabdeckung kann das Panel sRGB großteils bedienen, im Vergleich zu AdobeRGB liegt der Abdeckungsgrad bei 69%. Für Heimanwender ist dies allerdings nicht wirklich von Relevanz.
Dell aktiviert beim XPS 15 ein Vorabsetting bei der Farbdarstellung. Im Windows Mobilitätscenter kann der "Spendid Mode", der Farben besonders hervorhebt, auf Wunsch deaktiviert werden. Einfluss auf unsere Farbmessungen hatte dies allerdings nicht.
Für den Betrieb unter ungünstigen Umgebungslichtbedingungen, etwa unter freiem Himmel oder bei Lichtquellen hinter dem User, stellt das spiegelnde Display keine optimale Voraussetzung dar. Zwar kann das XPS 15 dank hoher Helligkeit und ausgezeichnetem Kontrast hier gut externen Lichtquellen gegenhalten, nichtsdestotrotz sehen wir uns im Test wiederholt mit störenden Spiegelungen konfrontiert, insbesondere bei dunklen Bildinhalten.
Dell spricht beim eingesetzten Display von einem PPS Panel, ähnlich der aktuell häufig verwendeten IPS-Technologie in Touchscreens. In der Tat kann der Bildschirm mit sehr guten Blickwinkeln aufwarten, bleibt aber speziell bei einem spitzen Blickwinkel von oben auf das Display doch etwas hinter den Erwartungen zurück. Hier wird ein zunehmendes Ausbleichen der Farben sichtbar. Im Alltag führt dies allerdings zu keinerlei Beeinträchtigung, problematischer sehen wir hier schon eher die bei ungünstigen Blickwinkeln umso vermehrt auftretenden Spiegelungen.
Leistung
"Klotzen, nicht Kleckern!" – Diesem Motto zufolge dürften die für Deutschland zuständigen Produktmanager bei Dell ihre Wahl hinsichtlich der bislang hierzulande einzig verfügbaren Ausstattungsvariante getroffen haben. Techies erfreuen sich an folgenden Spezifikationen: Intel Core i7-4702HQ Quadcore, Nvidia GT 750M mit 2 GB GDDR5 VRAM, 16 GB RAM und eine 512 GByte SSD von Samsung. Unterm Strich befinden wir uns damit ausstattungstechnisch in der gehobenen Mittelklasse, seitens Massenspeicher sogar am oberen Ende der Fahnenstange.
Prozessor
Bei der eingesetzten CPU handelt es sich um einen Spross der aktuellen Intel Haswell Generation. Die "2" im Produktcode weist auf eine hinsichtlich TDP abgespeckte Variante hin (37W vs. 47W bei Standard-Voltage) , sprich ist für den Einsatz in dünnen Notebooks konzipiert. Im Vergleich zur voll ausgebauten Variante i7-4700HQ bleibt der Chip rund 5-10% zurück (Cinebench Single- bzw. Multi-CPU-Rendering).
In den von uns durchgeführten CPU-Benchmarks spielt die CPU auf erwartetem Niveau. Bei Einkernbelastung kann der Turbo bis auf 3,1 Ghz gesteigert werden, im Multi-Thread-Test werden maximal 2,9 GHz erreicht, die allerdings den gesamten Test durchgehend anliegen. Die oft eingesetzten Ivy-Bridge-Vorgänger 3610QM und 3630QM spielen in etwa auf selben Niveau, die 17-Watt Dualcore-Kollegen (i7-4500U) bleiben im Cinebench R11.5 Benchmarktest 5% (1xCPU) bzw. rund 55% (XxCPU) zurück. Unterm Strich kann man hier von einer sehr potenten CPU sprechen, die für alle möglichen Einsatzszenarien des XPS 15 bestens gewappnet ist.
Auch im Akkubetrieb liefert die CPU die volle Leistung. Die durchgeführten Cinebench CPU-Benchmarks lieferten auch fernab der Steckdose annähernd gleiche Ergebnisse wie im Netzbetrieb.
Apple bietet sein MBP 15 Retina wahlweise mit einer i7-4750HQ (2,0-3,2 GHz) oder i7-4850HQ (2,3-3,5 Ghz) an. Bei beiden handelt es sich um Chips mit 47W TDP mit integrierter GT3e Grafik (L4-Cacche), die je nach Kühlleistung des Notebooks rund 5-15% über den im XPS 15 eingesetzten Prozessoren anzusiedeln sind.
Systemleistung
Potente CPU, Oberklasse-GPU, schnelle SSD und dicke 16 GByte Arbeitsspeicher lassen hinsichtlich Anwendungsleistung die Erwartungen anwachsen. Erreichte 3128 Punkte im aktuellen PCMark 8 Benchmarktest bestätigen dies. Das XPS 15 platziert sich inmitten ähnlich leistungsstarker Kollegen. im PCMark 7 fällt das Ergebnis nicht weniger überzeugend aus, im Gegenteil. Da die SSD in diesem Test einen erfahrungsgemäß wichtigere Rolle spielt, kann das XPS 15 hier sogar noch einige Plätze nach oben klettern: 5937 Punkte. Hier finden wir nun auch Vergleichswerte zu den eingangs genannten Konkurrenzprodukten. Samsungs Ativ Book 8 kann aufgrund der integrierten HDD hier lediglich 3290 Punkte klar machen und liegt damit deutlich zurück. Nicht viel besser ergeht es dem Asus N550JV, das ebenso auf eine HDD setzt. Zum Vergleich: Dells Vorgänger-XPS-15 (i7-3612QM, GT 640M, HDD+SSD-Cache) erreichte im selben Test 4009 Punkte.
Auch subjektiv können wir dem XPS 15 eine flotte Geschwindigkeit bestätigen. Der Bootvorgang ist in unter 10 Sekunden geschafft, selbst komplexe Anwendungen wie etwa Games starten ruck-zuck.
PCMark 7 Score | 5937 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3128 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 4480 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3583 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie eingangs bereits angesprochen, setzt Dell bei der in Deutschland angebotenen Variante auf einen mSATA Flash-Massenspeicher. In unserem Testgerät finden wir eine Samsung SSD SM841 mit 512 Gigabyte Bruttokapazität. Da das Dell XPS 15 auch über einen klassischen HDD-Schacht im 2,5-Zoll-Format verfügt, wird etwa in den USA in den günstigten Konfigurationen eine Festplatte eingesetzt. Im vorliegenden High-End-Modell mit 91-Wh-Akku wird der Platz des HDD-Schachtes durch den Akku belegt. Hier steht ausschließlich der mSATA-Slot für die SSD zur Verfügung.
In puncto Performance zählt die gewählte SSD zu den schnelleren aktuell verfügbaren Lösungen. Crystaldiskmark attestiert dem Speicher sequenzielle Lese- und Schreibraten von 512 bzw. 413 MB/s. Deutlich schneller sind hier etwa spezielle SSD-Raid-Lösungen. Bei kleineren 4k-Blöcken kommt der Speicher im Test auf 24,6 bzw. 66,1 MB/s. Auch wenn es sich hier um sehr gute Werte handelt, bleibt die SSD hier dennoch hinter einigen alternativen Speichern zurück. Konventionelle Datenträger sind indes deutlich abgeschlagen und hinsichtlich Geschwindigkeit keinesfalls konkurrenzfähig.
Punkten kann hier Apple mit seinen PCI-e Solid State Drives. So erreichte etwa das im Apple MacBook Pro 13 getestete 256-GB-Device 705 bzw. 634 MB/s im CrystalDiskMark Test (sequenziell). In den 64k-Tests wäre allerdings wieder die mSATA-Lösung im XPS 15 voran.
CrystalDiskMark 3.0 | |
Read Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Write Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Read 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Write 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
Grafikleistung
Mit der Geforce GT 750M von Nvidia integriert Dell eine Grafikkarte der oberen Mittelklasse. Der Chip basiert auf Nvidias Kepler-Architektur und wird im 28-Nanometer-Verfahren gefertigt. Zusammen mit 2 GB schnellem GDDR5 Videospeicher (5000 MHz) finden wir den Grafikchip hier in einer sehr gut ausgebauten Variante vor. Zusammen mit dem Turbo-Overhead schaffte der Chip in unseren Tests bis zu 1058 Mhz und blieb selbst bei andauernder Auslastung der GPU deutlich über 900 MHz.
Auch in den 3DMark Benchmarktests wird die eingesetzte Grafikarte bestätigt. Das Dell XPS 15 erreicht etwa im 3DMark 11 Benchmarktest den besten Wert aller bislang bei Notebookcheck getesteten Notebooks mit GT 750M GPU. Im Vergleich zur GT 750M im Acer Aspire V7-582PG (4 GB DDR3) bedeutet dies einen Zuwachs um rund 20%. Nvidias GTX 760M liegt rund 20-30% voran, die GTX 765M schafft es, sich um bis zu 45% zu distanzieren. Die GT 640M im Vorgänger kann derweil um rund 35% abgehängt werden. Samsungs Ativ Book 8 mit AMD Radeon HD 8870M hat indes in diesem Test die Nase rund 10% vorne. Asus' N550JV liegt rund 10% zurück. Der neue 3DMark 2013 spricht etwa im Firestrike-Test von vergleichbaren Ergebnissen.
Per Nvidia Optimus nutzt das XPS 15 auch die in der CPU integrierte Intel HD 4600 GPU. Sie ist bei anspruchslosen Office- und einfachen Multimedia-Aufgaben aktiv und verrichtet ihren Dienst energiesparender als der eigenständige Nvidia-Chip. Startet man ein Game oder eine sonstige unterstützte leistungsfordernde Anwendung, wechselt das System automatisch und ohne sichtbare Unterbrechung den Grafikchip.
Im Akkubetrieb brachte ein erneut durchgeführter 3DMark-Test ein rund 20% niedrigeres Ergebnis. Grafikseitig steht demnach im Batteriebetrieb nicht die vollständige Leistung zur Verfügung.
3DMark 11 Performance | 2974 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 55377 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9739 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1953 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 970 Punkte | |
Hilfe |
Spieleleistung
Auch wenn zu einem Verkaufspreis von rund 2000 Euro in jedem Fall leistungsstärkere Gaming-Hardware zu bekommen ist, wollen wir das XPS 15 einen umfangreichen Gaming-Test unterziehen. Schließlich stehen auch diese Freuden der digitalen Welt auf dem möglichen Anwendungsspektrum des Dell-Boliden.
Wir testen eine Hand voll aktueller Games und beobachten überwiegend spielbare Frameraten bis zu hohen gewählten Grafikdetails und einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Hier wird es allerdings etwa bei Crysis 3 und Company of Heroes 2 bereits etwas eng und eine Reduktion der Grafikpracht wird bereits notwendig. Full-HD bei höchsten Grafikdetails wird nur bei den wenigsten aktuellen Games möglich sein, als Beispiel sei hier etwa Fifa 14 genannt, das als bekannt ressourcenschonend gilt.
BioShock Infinite - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Acer Aspire V7-582PG-74508G52tkk |
Tomb Raider - 1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell XPS 15 (Late 2013) | |
Samsung ATIV Book 8 Touch 880Z5E X01 | |
Asus N550JV-CN201H | |
Acer Aspire V7-582PG-74508G52tkk |
Von der maximal möglichen QHD+-Grafikpracht ist man also in puncto Computerspiele meilenweit entfernt. Nadelöhr ist hier eindeutig die GT 750M Grafikkarte. Leistungsfähigere Grafikkarten sind aber aus thermischen Gründen aktuell noch nicht in entsprechend dünne Gehäuse zu bekommen.
Eine Runde Battlefield 4 ist dennoch auch am XPS 15 möglich. Und auch wenn man Abstriche bei Grafikdetails und Auflösung machen muss, bleibt dennoch etwas Luft für die eine oder andere optische Aufbesserung. Vorsicht allerdings, Nvidia Optimus war bei unserem Gerät im Auslieferungszustand übrigens der Meinung, Battlefield 4 liefe mit der integrierten HD 4600 besser, was natürlich nicht der Fall war (-50%). Hier musste manuell das entsprechende Setting angepasst werden. Regelmäßige automatische Treiberupdates der Nvidia-Software sollten dies aber rasch in den Griff bekommen.
Zudem ist bei einzelnen Games aufgefallen, dass diese nicht im Vollbildmodus bei niedrigeren gewählten Einstellungen laufen wollten. Und da etwa HD (1366x768) nicht einmal ein Viertel der zur Verfügung stehenden Displayfläche füllt, ist dies für die Augen des Users nicht unbedingt von Vorteil. Auch hier bringen GPU-Treiberupdates hoffentlich baldige Besserung.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Crysis 3 (2013) | 63.8 | 47.97 | 29.42 | 11.6 |
Tomb Raider (2013) | 132.9 | 76.3 | 58.2 | 23.6 |
BioShock Infinite (2013) | 117.5 | 76.1 | 61.1 | 21.85 |
Company of Heroes 2 (2013) | 32.84 | 27.71 | 17.42 | 7.89 |
Dota 2 (2013) | 107.5 | 82 | 40.03 | |
Fifa 14 (2013) | 398.4 | 237.3 | 197.8 | 133.3 |
Battlefield 4 (2013) | 65.1 | 45.74 | 34.8 | 14.95 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb aber auch bei wenig fordernden Office-Anwendungen bzw. beim Surfen im Internet bleibt das Dell XPS 15 absolut lautlos. Erst längere anliegende CPU- oder GPU-Last lässt den Lüfter hochdrehen und hörbar werden. Im Lastmix (3DMark) als auch in unserem Stresstest können wir das System auf bis zu 42.1 dB(A) provozieren. Die beiden Lüfter (je einer für CPU und GPU) sind dann sehr deutlich hörbar und bei leiser Umgebung an der Grenze, um als störend empfunden zu werden. Bei gleichzeitiger Audioausgabe, etwa bei einem Computerspiel, ist dies der Meinung des Autors zufolge aber durchwegs zu verkraften.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 29.8 dB(A) |
Last |
| 42.1 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bereits das Vorgängermodell präsentierte sich im Test nicht unbedingt als "coolstes" Produkt seiner Klasse. Ähnlich verhalten sich auch unsere Beobachtungen beim aktuellen Modell. Aber alles der Reihe nach.
Im Betrieb ohne nennenswerte Last (Idle, Office) bleiben die Oberflächen des XPS 15 sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite des Notebooks angenehm temperiert. Insbesondere die Handballenablagen sind fühlbar kühler als das restliche Gehäuse, die Abwärme-produzierenden Komponenten wurden unverkennbar im hinteren Gehäusebereich integriert. Zudem sorgt die Soft-Touch Silikonbeschichtung der Oberflächen für eine angenehme Haptik und kaschiert das Ausmaß der Erwärmung an den Oberflächen.
In unserem Stresstests (100% Last für CPU und GPU über einen Zeitraum von zumindest einer Stunde) treiben wir nicht nur die Lüfter zu Höchstleistungen, auch die Oberflächentemperaturen spiegeln den Ausnahmezustand wider. Bis zu 64 °C messen wir an der Unterseite im zentralen hinteren Bereich. Positiv: Auch in diesem praxisfernen Szenario bleiben die Handballenablagen im unproblematischen Bereich. Nach einer ausführlichen Runde Battlefield 4 können wir hinsichtlich Oberflächentemperaturen Entwarnung geben. Nicht nur die Maximaltemperaturen an der Unterseite fallen deutlich niedriger aus (max. 50-55 °C) auch an der Oberseite empfanden wir die auftretende Gehäuseerwärmung nicht als störend.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 64.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.9 °C).
Im Inneren erreicht die CPU im Stresstest rasch 95-97 °C und taktet dabei mit 2.300 - 2.600. Die GPU throttelt nach einigen Minuten auf 405 Mhz, die Chiptemperatur bleibt konstant bei rund 80 °C.
Lassen wir nur Furmark laufen (100% GPU-Last), startet die GT 750M mit 1058 MHz, reduziert nach einigen Sekunden bei rund 80 °C den Takt auf 966 MHz. Nach einigen Minuten weiter auf 914 Mhz und bleibt in Folge konstant auf dem Wert. Kommt in Folge CPU-Last hinzu (Prime 95) verringert die GPU weiter ihre Taktrate auf bis zu 405 Mhz. Nach rund 20-30 Minuten Stresstest konnten wir wiederholt einen erzwungenen Shutdown des Systems beobachten. Verantwortlich dafür könnten durchwegs die hohen CPU-Temperaturen sein. Ein Fragezeichen bleibt in diesem Zusammenhang hinsichtlich der Nutzung über mehrere Jahre, wobei die Kühlleistung aufgrund der Verschmutzung der Kühlkörper eher abnimmt. Glücklicherweise lassen diese sich auch durch den User warten bzw. reinigen.
Sofern nur CPU-Last anliegt (Prime 95) startet die CPU mit ihrem Turbo auf 2,9 GHz. Die Kerntemperatur steigt auf 80-85 °C. Der Takt reduziert sich nach einigen Sekunden auf 2,6-2,7 Ghz, Temperatur stabilisiert sich in Folge bei rund 80 °C. Zusätzliche GPU-Last (Furmark) drückt die CPU-Taktrate auf 2,3-2,6 Ghz.
Im Anschluss an den Stresstest führten wir erneut den 3DMark 11 aus. Das Ergebnis weicht nur unwesentlich von jenem im kalten Zustand ab. Auch unsere Benchmarks lassen keine Rückschlüsse auf ein mögliches Throtteln unter praxisnahen Umständen zu.
Lautsprecher
Die von uns testweise wiedergegebenen Tracks verschiedenster Stilrichtungen verlassen präsent und mit ausreichendem Volumen das Gehäuse im Bereich der Vorderkante an der Unterseite. Per MaxxAudioPro-Software werden die Titel hörbar aufpoliert. Auch ein Feintuning ist im entsprechenden Softwaretool möglich.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Für das Gesamtsystem messen wir eine Energieaufnahme von günstigsten Falles 10,2 Watt (Energiesparmodus, min. Helligkeit 20 cd/m², Funkmodule und Tastaturbeleuchtung aus). Maximale Displayhelligkeit treibt den Energiebedarf um rund 7 Watt nach oben. Im Lastmix (3DMark 2006) gönnt sich das XPS 15 rund 90 Watt, im Extremfall, bei Auslastung von CPU und GPU, konnten wir bis zu 115 Watt messen. Das mitgelieferte Netzteil scheint mit einer Leistung von 130 Watt ausreichend dimensioniert.
Vergleichen wir diese Werte mit dem Vorgänger-XPS-15, kann im Idle-Modus in etwa das Niveau gehalten werden, während unter Last ein deutlicher Zuwachs des Energiehungers zu verzeichnen ist. Dies geht allerdings einher mit einer entsprechenden Leistungssteigerung des Systems.
Samsungs Ativ Book 8 platziert sich im Idle-Betrieb sehr ähnlich, bleibt aber unter Last hinter den Verbrauchswerten des XPS 15 zurück. Einen Tick energiesparender gibt sich Asus N550JV, das im Ilde Betrieb je nach Modus ein paar Watt hinter dem XPS zurück bleibt. Angesichts der potenten verbauten Hardware erscheinen die Verbrauchswerte insgesamt plausibel und unauffällig.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 10.2 / 15.1 / 17.4 Watt |
Last |
87.4 / 115.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Dell spricht in den Datenblättern zum Gerät von einem 61-Wh bzw. einem 91-Wh-Akku, wobei letzter ausschließlich in Verbindung mit der 512-GB-SSD zum Einsatz kommt, da dieser den Platz für die 2,5-Zoll-HDD mit beansprucht. Was macht die Konkurrenz beim Energiespeicher? Apple setzt im MBP 15 auf einen Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 95 Wh, Samsung greift im 880Z5E ebenso auf einen 91-Wh-Akku zurück während sich Asus beim N550JV mit einem 59 Wh fassenden Akku begnügt.
Wir stecken die zu erwartenden Akkulaufzeiten mittels BatteryEater Classic- (Last) und Readers-Test (sehr geringe Last, Idle) nach oben und unten hin ab. Im günstigsten Fall erreichen wir eine Laufzeit von mehr als 14 Stunden, unter Last allerdings nur rund 2 Stunden.
Im praxisnahen WLAN-Test, bei dem bei angepasster Helligkeit (Stufe 5 von 10, rund 150 cd/m²) per Skript im 40-Sekunden-Takt Webseiten gewechselt werden, erreichen wir eine Laufzeit von guten 8 Stunden und 50 Minuten. Dies liegt im selben Bereich wie die von Apple genannten 8 Stunden Laufzeit für ihr MacBook Pro 15, Samsung kann mit rund 6,5 Stunden beim 880Z5E nicht ganz mithalten und Asus bleibt mit rund 4 Stunden zufolge des kleineren Akkus doch weit zurück. Auch der von uns getestete Vorgänger mit 65-Wh-Akku bleibt in dieser Disziplin klar zurück. In der Ausstattungsvariante mit 61-Wh-Batterie (kleinere US-Konfigurationen) ist mit einer Reduktion von rund 30% zu rechnen. Im praxisnahen Betrieb wäre in Folge mit rund 5-6 Stunden Laufzeit zu rechnen.
Fazit
Apple MacBook Pro 15 vs. Dell XPS 15, Windows oder MacOs? Während zweite Gegenüberstellung auf jeden Fall den Rahmen dieses Tests sprengen würde, versuchen wir zumindest bei erster Überlegung eine Hilfestellung.
Beginnen wir der Reihe nach. Hinsichtlich Gehäuse steht Dell mit dem aktuellen XPS 15 dem MBP 15 der Meinung des Autors zufolge um nichts nach. Mit den gummierten Oberflächen des Alu-Gehäuses, Gehäusewanne aus Carbon und den silber-schwarzen Akzenten zeigt es eine individuelle Optik, auch wenn durchwegs Gemeinsamkeiten zu erkennen sind. In puncto Stabilität und Verarbeitung spielen beide auf höchstem Niveau.
Bezüglich Ausstattungmöglichkeiten sehen wir Apple einen Tick voraus. Nicht nur, dass hier stärkere Prozessoren zum Einsatz kommen, Apple bietet seinen Käufern mehrere Optionen zufolge CPU, RAM und SSD (Gilt für Deutschland, in den USA hat auch Dell zahlreiche Varianten bereit). Das Gerät kann folglich besser auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Dell hält allerdings gut gegen, schließlich fährt man eine Konfiguration auf, die bei Apple auf rund 2400 Euro kommen würde (2,0 Ghz, 512 GB SSD, 16 GB RAM). Das Preis-Leistungs-Argument geht folglich eindeutig auf das Konto des Dell XPS 15.
Seitens Display fehlen uns leider noch umfangreiche Messungen zum aktuellen MBP 15. Geht man allerdings davon aus, dass Apple hier beim selben Panel bleibt wie bei der letztjährigen Retina-Version, würde dies eine beinahe Patt-Stellung bedeuten. Dell legt zwar etwas mehr Pixel samt Helligkeit und Kontrast in die Waagschale (auch Touch, sofern von Relevanz), Apple könnte trotzdem mit bekannt guter Farbdarstellung kontern. Dies muss aber erst in einem kommenden Test bestätigt werden. Für Apple spricht zudem der bessere Umgang mit dem hochauflösenden Display. Unschöne Darstellungsfehler, wie wir sie am XPS 15 mit Windows 8.1 durchaus beobachten konnten, kommen bei Apple praktisch nicht vor.
Leistungstechnisch könnte Apple die Nase knapp vorne haben. So bietet man schnellere Prozessoren, zudem ist die in den CPUs eingesetzte Intel Iris Pro Grafik der HD Graphics 4600 im Dell überlegen. Geht es seitens Grafik ans Eingemachte, sollten beide Geräte mit der GT 750M mit 2 GB GDDR5 Videospeicher gleichauf liegen (Achtung, Einstiegsvariante MBP 15 nur Intel Iris Pro GPU).
Es bleiben Softskills wie Emissionen und Akkulaufzeit. Dell legt im Betrieb ohne Last ein flüsterleises Gerät vor, das unter Belastung teils sehr warm wird, in den wichtigen Bereichen allerdings stets im Rahmen bleibt. Ähnliches erwarten wir zufolge unserer Erfahrungen in der Vergangenheit und ersten Testberichten im Netz auch vom neuen Apple MacBook Pro 15.
Schließlich deckt sich auch die von uns gemessene Akkulaufzeit mit den Angaben von Apple zum aktuellen MBP 15.
Unterm Strich sehen wir also einen Punktegleichstand der beiden Edel-Boliden. Wohl oder übel ist also scheinbar doch der Ausgang der individuellen Diskussion, hinsichtlich Windows oder MacOS, das k.o.-Kriterium für die Wahl des richtigen Gerätes.