Watch Dogs Benchmarks
Technik
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Details
Ob die Grafik an die ersten Präsentationsvideos des Publishers heranreichen kann, wird momentan hitzig diskutiert. Für ein Spiel aus dem Jahr 2014 sieht Watch Dogs zweifelsohne gut aus, wobei es sich nicht um einen absoluten Grafikkracher handelt. Während der Third-Person-Titel nachts und bei Regenwetter mit schicken Reflexionen und erstklassigen Licht- respektive Schatteneffekten aufwartet, kann die Beleuchtung tagsüber nur bedingt überzeugen. Außerhalb geschlossener Räume wirkt die Umgebung irgendwie zu hell und zu wenig abgestuft.
Dass Watch Dogs trotzdem eine stimmige Atmosphäre entfaltet, liegt unter anderem an der hohen Vegetations- und Menschendichte. Dank der glaubwürdigen Animationen und der guten Charaktermodelle erscheinen die Figuren nicht allzu künstlich. Als weitere Stärke der eigens für Watch Dogs programmierten Disput Engine entpuppt sich die hervorragende Wasserdarstellung, die definitiv in der ersten Liga angesiedelt ist.
Hinzu kommen – wenn man hohe oder ultra hohe Grafikoptionen nutzt – recht scharfe Texturen. Dass bei schnellen Autofahrten nur selten Objekte aufploppen und »ins Bild springen«, verdient ebenfalls Lob. Havoks gleichnamige Physik-Software garantiert zudem eine gelungene Physik. Besonders beeindruckt waren wir dabei von der Stoffsimulation (Kleidung etc.).
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. So wird bereits in den ersten Spielminuten deutlich, dass Ubisoft die PC-Version etwas vernachlässigt hat. Neben dem misslungenen Fahrverhalten (die Vehikelsteuerung fühlt sich mit Maus und Tastatur schwammig an) wären auf der negativen Seite die häufigen Performance-Einbrüche zu nennen. Trotz brandneuer (Beta-)Treiber stürzt Watch Dogs auch gerne mal ab.
Dass Ubisofts Online-Plattform Uplay, welche zur Installation des Titels nötig ist, dem Käuferansturm nicht gewachsen war und nach dem Release nur unzureichend funktioniere (kein Login möglich, Fehlermeldung bezüglich der Cloud-Dateien...), hatte man ebenfalls befürchten können.
Startprobleme hin oder her: Das Grafikmenü ist für ein PC-Game durchaus respektabel. Während im Display-Reiter die Auflösung, der Bildmodus, die Kantenglättung und andere Standardoptionen einstellbar sind, warten im Reiter Graphics Quality vier Presets (Overall Quality) und acht Einzeloptionen, die von A wie Ambient Occlusion bis hin zu W wie Water reichen.
Da Watch Dogs zu Nvidias TWIMTBP-Programm gehört, ist als Kantenglättung nicht nur FXAA, SMAA und MSAA, sondern auch TXAA verfügbar. Abgesehen von der Texturqualität (für Ultra sollten es drei GByte VRAM sein) lassen sich alle Settings direkt im laufenden Spiel ändern.
Benchmark
Die Performance des Triple-A-Titels überprüfen wir mithilfe eines Autorennens. Sobald Hauptcharakter Aiden nach dem Prolog aus dem Stadion geflüchtet und der Polizei entkommen ist, darf man in der Nähe seines Unterschlupfs einen sogenannten Fixer Contract annehmen (= Nebenmission).
Wie Sie anhand unseres Videos nachvollziehen können, rasen wir vom ersten bis zum sechsten Checkpoint und zeichnen dabei die durchschnittliche Framerate auf. Die komplette Sequenz dauert etwa 40 Sekunden und steht exemplarisch für den Hardware-Hunger. Wegen des hohen Spieltempos und der angeführten Leistungseinbrüche sollten als Benchmark-Ergebnis mindestens 35 fps herauskommen. Andernfalls treten hin und wieder störende Ruckler auf.
Obwohl bei den meisten Systemen die Grafikkarte den limitierenden Faktor darstellt, ist der Prozessor durchaus von Bedeutung. In niedrigen und mittleren Settings richtet sich die Leistung oft nach der CPU (zumindest bei High-End-Notebooks und/oder Geräten auf AMD-Basis). Apropos AMD: Die Grafikchips des Nvidia Konkurrenten schneiden in moderaten Settings reproduzierbar schlechter ab (siehe R9 280X und HD 8970M). Auch die minimalen fps sind nach unseren Erfahrungen niedriger.
Resultate
Nimmt man alle Benchmarkwerte zusammen, ist die Technik von Watch Dogs recht anspruchsvoll. Einsteiger-GPUs, wie man sie aus günstigen Office-Notebooks kennt, werden den Anforderungen nicht gerecht. Intels beliebter Prozessor-Chip HD Graphics 4600 hat selbst mit 1.024 x 768 Pixeln und geringen Settings arge Schwierigkeiten. Mehr als 24 fps waren im Benchmark nicht drin (Iris Pro 5200: ~33 fps). Um Watch Dogs überhaupt flüssig spielen zu können, muss es schon eine Multimedia-GPU ab der GeForce GT 740M sein (~40 fps @1.024 x 768, Low). Für normale Details und 1.366 x 768 Bildpunkte empfiehlt sich eine GeForce GT 750M oder besser.
Wer den Titel mit hohen Einstellungen, 1.920 x 1.080 Pixeln und zweifacher MSAA-Kantenglättung genießen möchte, benötigt ein bärenstarkes High-End-Modell auf dem Level der Radeon HD 8970M, GeForce GTX 780M oder GeForce GTX 870M. Ohne Antialiasing steigt die Framerate um knapp 35 % (+30 % FXAA vs. 2x MSAA), wodurch bereits eine GeForce GTX 770M oder GTX 860M genügt. Eine Kombination aus maximalen Settings, 1.920 x 1.080 Pixeln und 4x MSAA packt momentan kein Single-Chip-Notebook ruckelfrei. Lediglich die GeForce GTX 880M kratzt an der 35-fps-Marke.
Watch Dogs | |
1920x1080 Ultra Overall Quality, Ultra Textures AA:4x MS 1920x1080 High Overall Quality, High Textures AA:2x MS 1366x768 Medium Overall Quality, Medium Textures 1024x768 Low Overall Quality, Medium Textures | |
Radeon R9 280X, 3770K | |
GeForce GTX 880M, 4700MQ | |
GeForce GTX 660 Ti, 3770K | |
GeForce GTX 780M, 4700MQ | |
GeForce GTX 870M, 4700MQ | |
Radeon HD 8970M, 4700MQ | |
GeForce GTX 770M, 4700MQ | |
GeForce GTX 860M, 4700MQ | |
GeForce GTX 765M, 4700MQ | |
GeForce GTX 850M, 4340M | |
GeForce GT 750M, 4702MQ | |
Radeon R7 512 Cores (Kaveri Desktop), A10-7850K, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
GeForce GT 740M, 4200M | |
GeForce GT 720M, 4200M, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
Iris Pro Graphics 5200, 4750HQ, Intel SSD 525 Series SSDMCEAC180B3 | |
Radeon HD 8650G, A10-5750M, Samsung SSD 470 Series MZ-5PA256/EU | |
HD Graphics 4600, 4700MQ |
Prozessor Performance
Um die Auswirkungen verschieden schneller Prozessoren zu testen, haben wir eine Nvidia GeForce GTX 680 Desktop Grafikkarte mit vier unterschiedlichen CPUs gepaart. Der schwache A4-5300 mit einem Piledriver Modul (2 Integer, 1 FP Kern) schafft nicht einmal auf niedrigesten Einstellungen flüssige Frameraten.
Weiters kann man bei den Ergebnissen des Achtkerners FX-8350 (4 Piledriver Module) gut sehen, dass die zusätzlichen Kerne im Vergleich zum Kaveri Quad-Core genutzt werden. Die Intel Architektur liegt Watch Dogs jedoch am besten, wie man anhand der Ergebnisse zum älteren Sandy Bridge Topmodell erkennen kann.
Testsysteme
Vier unserer Testgeräte stammen von Schenker Technologies (mysn.de):
- W504 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 860M, GTX 870M, GTX 880M)
- W503 (Core i7-4700MQ, 8 GB DDR3, GeForce GTX 765M, GTX 770M, GTX 780M, Radeon HD 8970M)
- M504 (Core i5-4340M, 8 GB DDR3, GeForce GTX 850M)
- M503 (Core i7-4702MQ, 8 GB DDR3, GeForce GT 750M)
Auf diesen Notebooks ist jeweils Windows 7 in der 64-Bit-Edition installiert. Danke an Micron für die 480 GByte große Crucial M500.
Ein weiteres Testgerät wurde von Nvidia zur Verfügung gestellt:
- HP Envy 15-j011sg (Core i5-4200M, 12 GB DDR3, GeForce GT 740M)
Verwendete GPU-Treiber: Nvidia 337.88, AMD 14.6 Beta, Intel 15.33.18.64.3496
Hinzu kommen Benchmarks von anderen Notebooks mit eventuell abweichenden Treibern.