Test Lenovo IdeaPad Y50-70 Notebook
Unsere detaillierten Tests zu den letztjährigen IdeaPad Y500 und Y510p waren sehr beliebt, aber die Tatsache, dass solch ein zumeist businessorientierter Hersteller wie Lenovo so schnell Gaming Notebooks etablieren konnte, war gleichermaßen überraschend wie unerwartet. Das diesjährige IdeaPad Y50 setzt diesen Trend fort. Dabei gibt es Updates bei dem Design und den Komponenten, während die charakteristischen Oberflächen aus gebürstetem Metall und die roten Akzente unangetastet blieben.
Unsere Testkonfiguration verwendet einen Core i7-4700HQ mit 16 GB RAM, eine 1 TB große SSHD, eine Nvidia GTX 860M sowie ein 15,6-Zoll-1080p-Display. Lenovo bietet verschiedene Konfigurationen an, alle Geräte verwenden jedoch eine GTX 860M-GPU sowie einen matten Full-HD-Bildschirm. Der günstigste Einstiegspreis liegt bei 1.050 US-Dollar. Interessanterweise sind einige Modelle mit der 4-GB-Version der GTX 860M anstatt der 2-GB-Version ausgerüstet. Nur die teureren Modelle verwenden standardmäßig eine SSD anstelle einer SSHD. Die separate Y50-UHD-Serie bietet hochauflösende spiegelnde Displays mit der 2160p-Auflösung. Einen umfangreichen Test der UHD-Variante finden Sie hier bei Notebookcheck.
In Deutschland wird die günstigste Variante, ausgestattet mit einer i5-4200H CPU ab 899 Euro gelistet, ist allerdings noch nicht verfügbar. Die Mainstream-Variante, vergleichbar mit unserer Testkonfiguration (FHD-Display) kommt mit i7-4710HQ CPU zu einem Preis ab 999 Euro. Die UHD-Variante startet ab 1.399 Euro, dann aber ohne inkludiertes Betriebssystem.
Abgesehen von den offensichtlichen Konfigurationsunterschieden und dem Update zu Nvidias 8xxM-Serie gegenüber der alten Y500-Generation, kann das Y50 nicht mehr mit dem UltraBay-Schacht für einen SLI-Verbund aufwarten. Dieser Verzicht ermöglicht im Gegenzug eine drastische Reduzierung des Gewichtes sowie der Dicke des Gerätes. Ist der potenzielle Leistungsverlust die verbesserte Mobilität und das bessere Aussehen wert? Oder kann die deutlich leistungsfähigere GTX 860M die Dual-GPU-Lösungen mit der GT 650M und der GT 750M im Y500 bzw. Y510p kompensieren? Unsere Messwerte und Analysen im Laufe dieses Tests sprechen für sich selbst.
Gehäuse
Das vorliegende Chassis ist eine verwirrende Kombination von mindestens drei oder vier verschiedenen dunkelgrauen sowie schwarzen Oberflächen und Texturen. Trotzdem kann das Gesamtergebnis mit einem ansprechenden und kantigen Design gegenüber anderen dünnen Gaming Notebooks wie dem Razer 14, Aorus X7 oder MSI GS60 Ghost überzeugen. Der glänzende Displaydeckel und die Unterseite aus gebürstetem Metall, die matte und gummierte Handballenauflage sowie der glänzende Displayrahmen aus Plastik unterscheiden sich alle deutlich voneinander. Sie ähneln vom Material und dem Design her zwar dem Y500 und Y510p, aufgrund des dünneren Profils erscheinen sie aber nun deutlich schnittiger. Prinzipiell ist das Y50 das komplette Gegenteil von einem Unibody-Gehäuse und ist daher beim Design sowie der Haptik ziemlich einzigartig.
Die Zusammenstellung von diesen sehr unterschiedlichen Materialen führt zu einem weiteren Nachteil, den es so bei Unibody-Designs kaum gibt. Zunächst einmal gibt es mehr Materialübergänge mit Spalten, insbesondere an den hinteren Ecken im Bereich der Lautsprecher. Damit gibt es theoretisch auch mehr Teile, die sich über die Zeit lösen bzw. kaputt gehen können. Bei unserem Testgerät wurde beispielsweise die rechte Ecke während des Transports von dem Wabengitter abgetrennt, und der Unterschied gegenüber der linken Seite ist deutlich sichtbar. Des Weiteren kommt es häufiger zu Knarzgeräuschen, wenn man den Deckel oder die Baseunit verwindet – erneut ein Resultat der komplizierteren Konstruktion des Gehäuses.
Abgesehen von den zuvor genannten Problemen ist die Verarbeitung insgesamt gut. Das Eindrücken des Displaydeckels oder der Unterseite der Baseunit führt nur zu minimalen Verformungen. Ähnlich sieht es auch bei der Handballenauflage bzw. der Tastatur aus. Das Nachgeben ist sichtbar, aber die wiederum minimalen Verformungen sind kein Grund zur Sorge. Das einzelne Displayscharnier ist zudem stark genug, um ein Nachwippen des Bildschirms beim Tippen zu verhindern. Der maximale Öffnungswinkel beträgt 135 Grad. Allerdings hinterlassen der glänzende Bildschirmrand aus Plastik sowie das glänzende Scharnier einen billigen Eindruck und passen damit nicht so recht zu den restlichen Oberflächen des Notebooks mit gebürstetem Metall und einer matten Gummierung. Diese Plastikteile sind zudem Anfälliger für Kratzer.
Die Höhe (23,9 mm) und das Gewicht (2,4 kg) des Y50 sind deutliche Verbesserungen gegenüber dem Y500 (39 mm, 2,93 kg). Damit kann es auch das ähnlich ausgestattete MSI GE60 (33 mm, 2,7 kg) unterbieten, gegen das dünnere und deutlich teurere MSI GS60 Ghost (19,9 mm, 1,96 kg) hat es aber keine Chance. Das Lenovo ist ebenfalls etwas dicker und schwerer im Vergleich mit dem rivalisierenden Gigabyte P34G V2 sowie dem Razer Blade 14, allerdings haben diese Modelle auch einen deutlich kleineren Bildschirm. Wenn man bedenkt, dass es sich beim Y50 um ein günstiges 15,6-Zoll-Gaming-Notebook mit einer GTX 860M-GPU handelt, dann hat Lenovo für diesen Preis ein beeindruckendes Notebook konstruiert.
Ausstattung
Die Anschlussvielfalt gleicht dem Y500 mit einer wichtigen Ausnahme. Der UltraBay Schacht ist nicht mehr vorhanden, auch wurde auch der VGA-Anschluss gestrichen. Obwohl das vermutlich kein Problem für die Zielgruppe sein wird, hätten wir gerne noch einen DisplayPort gesehen, damit neben dem HDMI-Ausgang ein weiterer Videoanschluss zur Verfügung steht. Bei den USB- und Audio-Anschlüssen hat sich derweil nichts geändert. Glücklicherweise wurde die Anschlussverteilung verbessert – die Anschlüsse befinden nun weiter hinten am Gerät und nicht mehr so nah an der Vorderkante, weil es die großen Lüfteröffnungen des Vorgängers nicht mehr gibt. Somit wird das Problem von störenden Kabeln auf dem Schreibtisch reduziert.
Ein weiterer kleiner Nachteil ist das Fehlen der Sleep-and-Charge-Funktion, obwohl 3 USB-Anschlüsse vorhanden sind. Das ist nur ein kleiner Makel, trotzdem handelt es sich um eine nützliche Funktion, die in dieser Preisklasse eigentlich verfügbar sein sollte.
Kommunikation
Um die WLAN-Konnektivität kümmert sich eine Intel Wireless-AC 3160 Mini-PCIe-Karte (bis zu 433 Mbit/s in AC-Netzwerken) mit integriertem Bluetooth 4.0. Das Dual-Band-Modul unterstützt sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Netzwerke. Da es sich aber lediglich um eine 1x1-Karte handelt, können beide Netze nicht parallel verwendet werden. Alternative WLAN-Module stehen nicht zur Verfügung, und die Karte spielt sicherlich nicht in der Klasse einer Broadcom BCM4352, die in einigen Asus-ROG-Modellen zum Einsatz kommt. Für Gaming-Zwecke sollte die Intel 3160 nichtsdestotrotz ausreichend sein. In einem Wireless-N-Netzwerk konnten wir keine Verbindungsprobleme oder -abbrüche feststellen.
Andere Verbindungen wie z. B. GPS oder WWAN sind beim Y50 nicht verfügbar. Solche Kommunikationsmodule werden in dieser Notebook-Klasse nicht erwartet.
Zubehör
Spezielles Zubehör ist nicht erhältlich, da das Y50 über keinen Docking-Anschluss verfügt. Somit können lediglich normale Zubehörartikel oder USB-3.0-Dockingstationen verwendet werden. Beispielsweise könnte ein externes optisches Laufwerk irgendwann durchaus nützlich sein.
Garantie
Standardmäßig verfügt das Gerät über eine einjährige Garantie. Allerdings stehen im Gegensatz zu rivalisierenden Herstellern deutlich mehr Service-Optionen bereit. Verlängerungen auf zwei bzw. drei Jahre mit Unfallschutz und Vor-Ort-Reparaturen beginnen bei 50 US-Dollar. Der nächste Schritt wäre der Premium-Support, der zusätzlich Software-Probleme wie die Diagnose, Malware oder die Fehlerbehebung abdeckt.
Eingabegeräte
Tastatur
Obwohl das Gehäuse deutlich verändert wurde, gleicht die AccuType Tastatur beinahe vollständig ihrem Vorgänger. Sowohl die moderne rote Farbgebung, die glatten Plastiktasten, die zweistufige rote Beleuchtung als auch die Funktionstasten wurden eins zu eins in Funktion und Position übernommen. Das ist keineswegs eine schlechte Nachricht, denn sowohl das Layout als auch die zusätzlichen Funktionen waren beim Y500 ziemlich praktisch. Eine Ausnahme ist die Taste für Lenovos OneKey-Recovery, die sich neuerdings neben dem Power-Button befindet.
Trotzdem mussten wir in den Tests des Y500 und Y510 das teilweise schwammige und ungenaue Tippgefühl bemängeln. Leider treffen diese Aussagen auch in diesem Fall zu. Die Tasten sind sicherlich nicht so schwammig wie beim Samsung Serie-9 900X3C, allerdings sind sie auch keinesfalls so fest oder angenehm beim Tippen wie beispielsweise die schrägen Tasten der alten ThinkPad Tastaturen. Ungenauigkeiten beim Tippen verschwinden meist nach einer kurzen Eingewöhnungszeit von selbst. Die Leertaste mit ihrem flachen Hub und dem unzureichenden Feedback beim Betätigen könnte allerdings verbessert werden.
Sowohl die Tasten des Nummernblocks als auch die Pfeiltasten sind aufgrund des begrenzten Platzes etwas schmaler als die normalen QWERTZ-Tasten. Daher fühlen sie sich im Vergleich auch etwas schwammiger an. Leider gibt es keine dedizierten Tasten für die Lautstärkeregelung. Zusätzliche Pfeile auf den WASD-Tasten wie bei anderen Gaming Notebooks wären nett gewesen, allerdings ist das nur ein kosmetisches Thema.
Touchpad
Auch das große Touchpad (106 x 70 mm) bleibt unverändert. Als Treiber kommt erneut die Synaptics ClickPad V1.1-Software zum Einsatz, die zahlreiche Anpassungen ermöglicht, etwa das Wischen aus den Ecken, Palm-Tracking, Scrollen oder Multi-Touch-Gesten mit bis zu vier Fingern. Die eigentliche Touchpad-Oberfläche besteht aus hartem und mattem Plastik (im Gegensatz zu Glas bei einigen ThinkPad Modellen) und bietet gute Gleiteigenschaften im Betrieb. Die Eingabe hat auch keine Probleme mit dem Erkennen von Bewegungen oder Multi-Touch-Gesten wie dem Scrollen, was beim Y500 nicht der Fall war.
Die Maustasten sind in dem Touchpad integriert, aber leider ist der Hub sehr begrenzt. Klicks werden nur auf der unteren Touchpad-Hälfte erkannt, was bei größeren Modellen keine Seltenheit ist. Bei Tap-to-Click kann es weiterhin zu ungewollten Zeigerbewegungen kommen. Dieses Problem könnte bei zukünftigen Modellen sicherlich verbessert werden.
Obwohl das Touchpad rein äußerlich keine Unterschiede zum Y500 aufweist, konnten wir im normalen Betrieb keine Instabilität der Oberfläche feststellen. Bei der vorherigen Generation führte dieses Problem noch zu einiger Frustration. Abgesehen von dem begrenzten Hub gefiel uns das Touchpad für die normale Navigation gut.
Display
Wie schon das letzte IdeaPad Y510p verwendet unser Y50 ein mattes 15,6-Zoll-Display mit der 1080p-Auflösung. Die Y50-UHD-Serie bietet spiegelnde Bildschirme mit der Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln für einen Aufpreis von 250 US-Dollar. Einen umfangreichen Test der UHD-Variante finden Sie hier bei Notebookcheck.
Solch ein hochauflösendes Display kommt auch beim 15,6 Zoll großen MSI GS60 Ghost zum Einsatz, allerdings kostet es auch fast doppelt so viel. Wir bevorzugen eindeutig den normalen matten Bildschirm, denn selbst kleinste Reflexionen von spiegelnden Bildschirmen können beim Spielen stören. Subjektiv sind Farben und Texte knackig, und bei normaler Distanz zum Bildschirm konnten wir keinen Gittereffekt oder Farbrauschen feststellen.
Über neun Testquadranten konnten wir eine durchschnittliche Helligkeit von 221 cd/m² messen, was für ein Indoor-Notebook gut ist. Gleichzeitig ist das Ergebnis aber auch etwas enttäuschend, denn viele Modelle, z. B. das Gigabyte P34G v2, Aorus X7, Razer Blade 14 und selbst die älteren IdeaPad Y500 und Y510p haben deutlich stärkere Hintergrundbeleuchtungen. Bei normalen Lichtverhältnissen war alles unter Stufe 8/10 zu dunkel für die komfortable Betrachtung. Auch der sehr geringe Kontrast von rund 300:1 passt nicht so recht zu einem Mittelklasse-Notebook. Wir haben uns The Dark Knight angesehen, der passenderweise viel dunkle Szenen beinhaltet. Dabei waren dunkle Flächen meistens zu grau und zu ausgewaschen, um komplexe Details darzustellen. Das Problem betrifft auch Spiele mit dunklen oder schlecht ausgeleuchteten Bereichen.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 185.2 cd/m²
Kontrast: 315:1 (Schwarzwert: 0.722 cd/m²)
ΔE Color 10.13 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.04 | 0.5-98 Ø5.2
34.26% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
37.28% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
52.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
35.98% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.15
Wir messen die Farbraumabdeckung mit einem X-Rite i1Display 2 Kolorimeter und das Ergebnis ist bestenfalls durchschnittlich. Mit lediglich 34 Prozent und 49 Prozent des AdobeRGB- bzw. sRGB-Standards ist ein professioneller Einsatz im Foto- und Grafikbereich wohl eher ausgeschlossen. Nach dem kürzlichen Test der deutlich teureren Workstation Eurocom X3 fällt uns zudem auf, dass die Farben auf dem Y50 nicht ganz so satt dargestellt werden. Glücklicherweise ist das kein so großes Problem für die Zielgruppe, denn bei schnellen Spielen ist die geringe Reaktionszeit eines TN-Panels deutlich wichtiger als der darstellbare Farbraum.
Die weitere Analyse mit einem X-Rite i1Basic Pro 2 Spektralfotometer offenbart ungenaue Farben und eine schlechte RGB-Balance vor der Kalibrierung. Rot, Blau und Magenta zeigen die größten Abweichungen, wohingegen Grün, Türkis sowie Gelb vor allem bei höheren Sättigungsleveln etwas besser dargestellt werden. Die entsprechend hohe Farbtemperatur von 10.438 K im Werkszustand ist zudem zu kühl.
Eine Kalibrierung kann diese Ungenauigkeiten teilweise reduzieren, allerdings gibt es vor allem bei Blau kaum eine Verbesserung. Die Graustufendarstellung ist ebenfalls die meiste Zeit ungenau bei einer durchschnittlichen DeltaE-Abweichung von 8,59. Die Ergebnisse dieser genauen Bildschirmmessungen zeigen, dass beim Display einige Abstriche gemacht wurden, um den Preis niedrig zu halten.
Die Outdoor-Tauglichkeit ist stark eingeschränkt. Die maximale Helligkeit reduziert sich im Akkubetrieb um etwa 40 cd/m², was in Verbindung mit dem ohnehin geringen Kontrast schnell zu einem ausgewaschenen Bild führt. Wir empfehlen das Arbeiten mit der maximalen Helligkeitsstufe im Schatten für die beste Sichtbarkeit. Aber selbst unter diesen optimalen Bedingungen hatten wir teilweise Probleme.
Die Blickwinkelstabilität entspricht einem günstigen TN-Panel. Die optimale Position ist ziemlich klein, denn selbst bei idealer Sicht kommt es am oberen Ende des Bildschirms zu ausgewaschenem Schwarz. Dieses Problem ist in dunklen Szenen am deutlichsten, in helleren und bunteren Szenen fällt es aber weniger stark auf.
Leistung
Lenovo bietet für den US-Markt zwei Prozessoren für das Y50 an: den i7-4700HQ und den i7-4710HQ. Beide Modelle sind High-End-Haswell-Quad-Core-Prozessoren, die sich leistungstechnisch kaum unterscheiden. Tatsächlich hat der i7-4710HQ nur einen 100 MHz höheren Grund- sowie Turbo-Takt, ansonsten sind alle Eigenschaften, angefangen vom Cache bis hin zu den Funktionen, identisch. Die i7-4700HQ-CPU in unserem Testgerät läuft im Energiesparmodus nur mit 800 MHz, und dank der integrierten HD 4600 wird Nvidias Optimus Technologie unterstützt.
Alle am deutschen Markt bislang gelisteten Varianten des Y50 setzen entweder auf die schnellere i7-4710HQ oder aber auf die i5-4200H.
Zwei PC3-12800 RAM Module von Samsung stellen insgesamt 16 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung. Nach dem Entfernen der Unterseite erhält man Zugang zu der Festplatte, dem Akku, den zwei SODIMM-Steckplätzen, der Mini-PCIe-WLAN-Karte sowie den beiden Lüftern. Zunächst müssen ein Dutzend Kreuzschrauben gelöst werden, allerdings konnten wir die Klappe an unserem Testgerät nicht abnehmen, obwohl wir die offiziellen Anweisungen befolgt haben. Es scheint, dass unsere Klappe an den Ecken im Bereich der Lautsprecher klemmt, weshalb wir sie nicht anheben konnten. Selbstverständlich werden wir das in einem Test-Update erneut überprüfen. Nichtsdestotrotz stellt Lenovo eine sehr detaillierte Anleitung für die Demontage des Y50 bereit.
Prozessor
Die i7-4700HQ-CPU in unserem Testgerät liegt in den meisten Benchmarks auf einem Level mit anderen Notebooks, die ebenfalls diesen Prozessor verwenden. Das betrifft auch das Asus N750JK sowie das Gigabyte P34G V2, die zusätzlich auch mit der gleichen dedizierten Grafikkarte ausgestattet sind. Leider befindet sich der Prozessor im Vergleich zu anderen i7-4700HQ-Prozessoren aus unserer Datenbank in einigen Tests am unteren Ende der Leistungsskala. Ein Beispiel hierfür ist der Benchmark Ice Storm Physics mit 31.331 Punkten, was etwa 10.000 Punkte unterhalb des nächst schnelleren i7-4700HQ unserer Datenbank liegt. Auch das 3DMark-06-CPU-Ergebnis liegt mindestens 1.000 Punkte unterhalb des nächst schnelleren i7-4700HQ in unserer Datenbank.
Die Multi-Thread-Leistung in wPrime ist rund 100 Sekunden langsamer im Vergleich mit derselben CPU im MSI GE70. Bei der Single-Thread-Leistung liegt unser Testgerät laut Super PI vorne, allerdings nur mit einem sehr kleinen und prinzipiell vernachlässigbaren Vorteil gegenüber anderen i7-4700HQ-Prozessoren in diesem Benchmark.
Die unerwartet geringen Ergebnisse in einigen Benchmarks können durch die eingeschränkte Verwendung des Turbo Boosts im Y50 erklärt werden. Der CPU-Takt fällt unter Last (siehe auch Stresstest weiter unten) schnell auf seine Nennfrequenz von 2,4 GHz.
Weitere Benchmarks und Informationen zum Core i7-4700HQ stehen in unserer Technik-Rubrik zur Verfügung.
Stresstest
Wir belasten das Notebook, um mögliche Probleme mit Throttling oder der Stabilität zu identifizieren. Mit Last durch Prime95 konnten wir beobachten, dass die CPU ihren maximalen Turbo-Takt nur für einige Sekunden aufrechterhalten konnte, bevor sich der Takt auf die Nennfrequenz von 2,4 GHz eingependelt hat. Tatsächlich kommt der Turbo Boost beim Y50 nur sehr kurz zum Einsatz, was auch einige der geringeren Ergebnisse in den CPU-Benchmarks erklärt. Die CPU-Temperatur überstieg dabei nur selten die Marke von 60 °C.
Bei der Belastung durch FurMark konnte die Nvidia GPU einen Speichertakt von 2.505,6 MHz aufrechterhalten, während der Kerntakt laut GPU-Z zwischen 1.006 MHz und 1.045 MHz fluktuierte. Das Ergebnis liegt im Bereich der Nennfrequenz von 1.029 MHz, der Turbo Boost kommt also kaum zum Einsatz. Im Vergleich zur CPU arbeitet die GPU mit deutlich höheren Temperaturen von rund 80 °C, zudem war die Kühlung deutlich lauter.
Bei gleichzeitiger Last durch Prime95 und FurMark lagen sowohl die CPU als auch die GPU stabil auf dem zuvor beobachteten Level mit 2,4 GHz bzw. 1.006 MHz bis 1.045 MHz. Der Kerntakt der GPU fiel ab und zu auf 993 MHz, bevor er wieder auf das normale Niveau zurückkehrte. Nach einer Stunde voller Auslastung lagen die CPU- und GPU-Kerne bei 90 °C bzw. 85 °C. Ein 3DMark 2013 Fire Strike HD-Durchlauf direkt im Anschluss an den Stresstest zeigte keine Beeinträchtigungen bei der Punktezahl und bestätigte damit, dass es keine Probleme mit Throttling gibt.
Leider kommt es im Akkubetrieb zu einer Leistungsreduzierung. Ein 3DMark-11-Durchlauf im Akkubetrieb lieferte 4.175 und 3.913 Punkte für die CPU und die GPU, im Netzbetrieb sind es aber 6.232 und 4.904 Punkte. Die Überwachungs-Tools HWiNFO und GPU-Z zeigen, dass der Prozessortakt zwischen 800 MHz und 2,4 GHz (mit sehr kurzem Turbo Boost) schwankt. Auch die Grafikkarte läuft mit einem deutlich reduzierten Kerntakt zwischen 405 MHz und 548,6 MHz. Die reduzierte Leistung im Akkubetrieb ist bei Gaming Notebooks keine Seltenheit, zum Spielen sollte demnach eine Steckdose in der Nähe sein.
System Performance
Das PCMark 7-Ergebnis liegt auf dem Niveau von Notebooks mit einer schwächeren Grafikkarte, wie dem Lenovo Carbon X1 Touch. Das liegt an der SSHD des Y50, die deutlich langsamer ist als eine vollwertige SSD. Das Endergebnis von 3.006 Punkten zeigt, dass das Notebook von der mechanischen Festplatte ausgebremst wird. Das ähnlich ausgestattete Gigabyte P34G V2 mit einer Life-On-SSD erreicht 5.400 Punkte. PCMark 8 zeigt ähnliche Ergebnisse.
Theoretisch sollten Hybrid-Festplatten bei häufig verwendeten Programmen ähnlich schnell sein wie eine SSD. Wir haben PCMark 7 daher dreimal hintereinander ausgeführt, um mögliche Leistungsverbesserungen zu beobachten. Allerdings war das finale Ergebnis mit 3.066 Punkten nur unwesentlich höher. Subjektiv fühlen sich die Bedienung und auch Anwendungsstarts so an, als würde das System eine normale HDD verwenden.
PCMark 7 Score | 3006 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3112 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3384 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4202 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser Testgerät verwendet eine Western Digital WD10S21X SSHD mit einer Speicherkapazität von 1 TB und einem 8 GB großen SSD-Cache. Leider erreicht das Laufwerk mit 5.400 U/min laut HD Tune nur eine Transferrate von 79,9 MB/s. Schnellere Festplatten mit 7.200 U/min, beispielsweise die Hitachi Laufwerke im HP Envy 15 und dem ThinkPad T431s, erreichen im gleichen Benchmark deutlich mehr als 90 MB/s. Wir konnten beim Testen tatsächlich ein deutlich verzögertes Erscheinen von Texturen in einigen Titeln wie Guild Wars 2 feststellen, die normalerweise nicht auftreten. Crystal Disk Mark zeigt ebenfalls niedrigere Ergebnisse im Vergleich mit normalen Festplatten mit 7.200 U/min.
Glücklicherweise kann die primäre Festplatte gegen ein anderes Laufwerk mit einer Höhe von 7 mm ausgetauscht werden. Es gibt allerdings keine zusätzlichen SATA- oder mSATA-Steckplätze für ein zweites Laufwerk oder einen RAID-Verbund. Wir empfehlen daher eine SSD mit einer hohen Kapazität, wenn Sie die Festplatte austauschen wollen.
Für weitere Benchmarks und Informationen zu verschiedenen Festplatten empfehlen wir unseren stetig wachsenden HDD-/SSD-Vergleich.
Grafikkarte
Obwohl alle Y50-Modelle eine GTX-860M-Grafikkarte verwenden, gibt es zwei verschiedene Versionen der 860M: ein GM107-Modell auf Basis der neueren Maxwell Architektur sowie ein GK104 Modell auf Basis der alten Kepler Architektur. Beide Versionen unterscheiden sich deutlich beim Takt, der Bandbreite und den Shader-Units. Dementsprechend ist die ältere Kepler-Variante rund 10 Prozent langsamer als das Maxwell Modell. Weitere Informationen, Benchmarks und Unterschiede zwischen den beiden GTX 860M-Modellen sind hier ersichtlich.
Unser Testgerät verwendet eine 860M mit dem neueren Maxwell Chip mit 640 Unfied-Shadern und einem 128 Bit-Speicherinterface. Im Vergleich zu der älteren Kepler Generation liegt die GPU in den meisten Fällen auf dem Niveau der High-End-GPU GTX 770M. Synthetische Benchmarks wie 3DMark 11 positionieren unser Y50 neben größeren Gaming Notebooks wie dem Asus G750JX und dem iBuyPower Valkyrie CZ-15.
3DMark 06 Standard Score | 20419 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 17842 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 5061 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 84568 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 13255 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3517 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 1765 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Schlägt eine einzelne GTX 860M die SLI-Systeme mit der 650M und der 750M im Y500 bzw. dem Y510p? Abgesehen von dem unmittelbaren Vorteil, dass man keine Probleme mit Mikrorucklern hat, ist die 860M in Sleeping Dogs (20 fps vs. 14 fps) und Guild Wars 2 (31 fps vs. 23 fps) deutlich schneller als die 650M SLI im Y500. Der Vergleich mit der 750M SLI im Y510p ist allerdings nicht so eindeutig, denn das Y50 ist in den beiden genannten Titeln langsamer, bei GRID 2 (37 fps vs. 45 fps) und Metro: Last Light (24 fps vs. 28 fps) ist die 860M aber schneller. Vor allem bei höheren Details, wo die fps-Zahl in der Regel geringer ist, ziehen wir die weniger komplexe und deutlich sparsamere Single-GPU-Lösung vor, um Mikroruckler und mögliche SLI-Probleme zu vermeiden.
Die solide Leistung unserer GTX 860M reicht aus, um die meisten Titel mit maximalen Details in 1080p und zumindest 30 fps zu spielen. Bei einigen aufwändigeren Titeln wie Sleeping Dogs, Metro: Last Light sowie dem erst kürzlich veröffentlichten Thief, müssen einige Einstellungen für ein flüssigeres Gameplay reduziert werden.
In unserem Test konnten wir GRID: Autosport nicht im Vollbildmodus ausführen; wir mussten daher manuell die hardware_settings_config.xml ändern, bevor wir unseren Benchmark durchführen konnten.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dirt 3 (2011) | 111 | 56 | ||
Sleeping Dogs (2012) | 69 | 20 | ||
Guild Wars 2 (2012) | 38 | 31 | ||
Tomb Raider (2013) | 97 | 44 | ||
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 78 | 49 | ||
BioShock Infinite (2013) | 103 | 65 | ||
Metro: Last Light (2013) | 53 | 28 | ||
GRID 2 (2013) | 69 | 45 | ||
Company of Heroes 2 (2013) | 35 | 14 | ||
Thief (2014) | 42 | 24 | ||
GRID: Autosport (2014) | 88 | 61 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Y50 wird von zwei Lüftern gekühlt – einem kleinen Lüfter für die CPU und einem etwas größeren Lüfter für die GPU – die beide über ihren eigenen Kühlkörper verfügen. Diese Dual-Lüfter-Lösung kommt oftmals bei größeren High-End-Gaming-Notebooks zum Einsatz, z. B. der Asus-ROG-Serie oder den meisten Clevo Barebones. In diesem Fall helfen die beiden Lüfter nicht, die Lautstärke des Lenovo zu verringern. Im Energiesparmodus ist das System mit rund 33 dB(A) etwas lauter als das Y500, das Y510p sowie das Aorus X7, die ebenfalls Kühlsysteme mit zwei Lüftern verwenden. Leerlauf im Höchstleistungsmodus erhöht die Lautstärke auf etwa 36 dB(A).
Unter Last erhöhen die beiden Lüfter ihre Drehzahl linear und nicht stufenweise. Wir konnten einen Maximalwert von 49,8 dB(A) messen, was eine deutliche Störung für den Anwender ist. Dieser Wert wurde allerdings unter unrealistisch hoher Last gemessen; Spiele werden normalerweise zu einer etwas erträglicheren Lautstärke zwischen 40 und 45 dB(A) führen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 35.9 / 36.1 dB(A) |
Last |
| 40.4 / 49.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Leerlauftemperaturen sind durchweg im grünen Bereich, sowohl auf der Ober- als auch der Unterseite des Notebooks. Die Temperaturen sind auch deutlich niedriger als beim Y510p, welches höhere Durchschnittstemperaturen unter den gleichen Bedingungen aufwies. Ein möglicher Grund für die hohen Temperaturen könnte die fehlende Optimus Unterstützung des Y510p sein. Bei leichter oder mittlerer Last ermöglicht das Y50 daher eine komfortable Arbeitsumgebung.
Bei der maximalen Auslastung sieht die Sache allerdings anders aus. In der Mitte des Notebooks konnten wir Oberflächentemperaturen von über 60 °C messen. Interessanterweise wird die Oberseite der Baseunit auch deutlich wärmer als die Unterseite, was das Handling des Notebooks nicht verbessert. Die Temperaturunterschiede sind recht groß, da die CPU und die GPU auf dem Mainboard sehr nah beisammen sind. Wir können aber nicht behaupten, dass wir von dem Ergebnis überrascht sind. Vor allem dünne Gaming Notebooks werden unter Last sehr warm.
Unsere Messungen der Temperaturen unter Last erfolgten nach einstündiger Last für den Prozessor und die Grafikkarte, im Alltag sollten diese hohen Werte also nicht auftreten. Bei längeren Gaming Sessions kann man jedoch mit schwitzenden Händen rechnen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 60.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.3 °C).
Lautsprecher
Der Sound wird von zwei JBL Lautsprechern und einem Subwoofer an der Unterseite des Notebooks erzeugt. Die Klangqualität ist sehr gut, auch bei höheren Lautstärken kommt es zu keinen Störungen oder Verzerrungen. Die maximale Lautstärke ist ziemlich hoch, und die Balance zwischen den Bässen und den Höhen ist für ein Notebook gut gelungen. Dedizierte externe Lösungen werden natürlich fast immer einen Leistungsvorteil haben, für interne Lautsprecher ist die Qualität aber vollkommen in Ordnung.
Die Dolby Digital Plus V2 Software stellt einen Equalizer und verschiedene Profile für Filme, Musik, Spiele und Sprache zur Verfügung, die an die eigenen Vorlieben angepasst werden können. Der Funktionsumfang ist nicht ganz auf dem Level der Lösungen von Sound Blaster, dafür ist die Dolby-Software aber auch viel einfacher zu bedienen.
Akkulaufzeit
Alle Konfigurationen des Y50 verwenden einen integrieren Akku mit 4 Zellen und 54 Wattstunden, andere Kapazitäten sind nicht erhältlich. Der Lithium-Ionen-Akku unterhalb der Wartungsklappe kann entfernt werden, der Vorgang nimmt aber etwas Zeit in Anspruch.
Lenovo bewirbt die Akkulaufzeit mit bis zu 5 Stunden. Unsere eigenen Messungen mit dem Battery Eater Readers Test zeigen sogar eine Laufzeit von über 8 Stunden, allerdings befindet sich das System dabei im Leerlauf mit minimaler Bildschirmhelligkeit und abgeschalteten Verbrauchern – nicht wirklich ein typisches Szenario. Unser realistischerer WLAN-Test verwendet die Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m², während ein Skript das Surfen im Internet simuliert. Das Ergebnis sind fast 4,5 Stunden – mit einer etwas geringen Helligkeit wären wir den Angaben von Lenovo vermutlich sehr nahe gekommen.
Die Akkulaufzeiten haben sich im Vergleich zu dem Y500 und dem Y510p deutlich verbessert, dabei haben beide Modelle größere Akkus mit 72 Wh bzw. 62 Wh. Aufgrund ihrer SLI-Konfigurationen fehlt beiden Systemen aber die Optimus Unterstützung, ein direkter Vergleich ist also nicht sehr aussagekräftig. Ein besseres Vergleichs-Notebook ist das Gigabyte P34G V2, welches bei den durchschnittlichen Laufzeiten etwas vor dem Y50 liegt. Das leistungsfähigere MSI GS60 Ghost kommt hingegen nicht an die Laufzeiten des Y50 heran, obwohl es einen größeren 52-Wh-Akku bei identischer Bildschirmgröße hat. Insgesamt sind die Akkulaufzeiten für ein Gaming Notebook durchaus respektabel.
Fazit
Notebooks der IdeaPad-Serie waren schon immer sehr erschwinglich. Insbesondere die Y-Serie kombiniert hohe Leistung, günstige Preise und attraktive Gehäuse und spricht damit eine breite Zielgruppe an. Allerdings bedeutet das auch, dass einige Abstriche gemacht werden müssen, und das Y50 ist keine Ausnahme. Während der Prozessor gut und die Grafikkarte sogar noch besser ist, fühlen sich einige physische Qualitäten bestenfalls durchschnittlich an.
Zunächst einmal leidet das günstige 1080p-Panel unter schlechten Farben und einem niedrigen Kontrast. In Kombination mit den eingeschränkten Blickwinkeln wirken dunkle Szenen in Spielen und Filmen ausgewaschen, und Anwender werden vermutlich häufig den Bildschirm kippen, um das Bild zu verbessern. Auch der glänzende Displayrahmen aus Plastik passt nicht so recht zu den restlichen Materialien wie den qualitativ hochwertigen Oberflächen aus gebürstetem Metall oder der gummierten und matten Handballenauflage. Bei einem günstigen Notebook gehen diese Einschränkungen durchaus in Ordnung, bei einem mobilen Gaming-Notebook für 1.000 US-Dollar erwarten wir aber mehr.
Die Tasten der AccuType-Tastatur sehen mit der roten Hintergrundbeleuchtung zwar gut aus, sie bieten aber nicht genügend Rückmeldung beim Tippen. Auch die Oberflächentemperaturen sind im Vergleich zu rivalisierenden Notebooks deutlich höher.
Die Leistung der Hybrid-Festplatte mit 5.400 U/min ist subjektiv sehr langsam, aber zum Glück kann man sie auswechseln. Allerdings limitiert der fehlende zweite Speicherplatz (kein mSATA-Steckplatz) die Möglichkeiten für preisbewusste Anwender auf normale Festplatten, um die Kapazität für aufwändige Spielinstallationen bereitzustellen.
Einige andere negative Aspekte des Systems, beispielsweise der schwer zu wechselnde Akku oder die reduzierte Bildschirmhelligkeit im Akkubetrieb, sind nicht so wichtig, da das Notebook zum Spielen in geschlossenen Räumen und am Stromnetz konzipiert wurde.
Nichtsdestotrotz bietet das Y50 für diesen Preis eine hohe Gaming-Performance. Für alle anderen Anwender glauben wir aber, dass besser spezialisierte Geräte gibt. Trotzdem handelt es sich beim Y50 zum Zeitpunkt dieses Tests um eines der günstigsten 15,6-Zoll-Notebooks mit einer GTX 860M-GPU.
Potenziellen Käufern empfehlen wir ein Upgrade auf eine große SSD, um die Leistung auch abseits von Spielen deutlich zu verbessern. Der Preis des Y50 ist schwierig zu unterbieten, aber hoffentlich wird das standardmäßige TN-Panel in der nächsten Generation verbessert, damit wir das IdeaPad preisbewussten Spielern uneingeschränkt empfehlen können.
Einen umfangreichen Test der UHD-Variante finden Sie hier bei Notebookcheck.