Test Gigabyte P34G v2 Notebook
Ebenso wie der insgesamt gelungene Vorgänger hat auch die Neuauflage des Gigabyte P34G mit der zusätzlichen Bezeichnung v2 das Potenzial, für erstaunte Blicke zu sorgen. Ein Intel Core i7-4700HQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 Watt) nebst potenter Nvidia Grafik in einem 14 Zoll kleinen und nur knapp über 2 cm hohen Gehäuse? Kann das gut gehen, oder muss man das Gerät mit Ohrschützern und auf einer feuerfesten Unterlage bespielen? Nein, muss man nicht. Unser Speedy Gonzales bleibt zwar nicht ganz so cool wie das Zeichentrick-Vorbild, muss sich aber auch vor wesentlich größeren Gaming Notebooks nicht verstecken, denen es einen viel höheren Mobilitätsfaktor voraus hat.
Wegen Formfaktor, Zielgruppe und Preis steht das Testgerät in direkter Konkurrenz zum ersten Vergleichs-Notebook, dem Razer Blade 14 Zoll, das auf den weniger stromhungrigen, aber auch etwas langsameren Intel Core i7-4702HQ (4x 2,2-3,2 GHz, Hyperthreading, TDP 37 Watt) und eine Nvidia GeForce GTX 765M aus der Vorgängergeneration der aktuellen Maxwell Chips setzt. Während das Gigabyte ein IPS-Full-HD-Display mitbringt, muss das Razer Blade mit 1.600 x 900 Pixeln und TN auskommen. Bei sonst ähnlichen Maßen ist es sogar noch 4 mm dünner als das Testgerät. MSI stellt mit dem 2PE Ghost Pro 3K Edition (2PEWi716SR21) das dritte Notebook im Bunde, das mit einem 2.880 x 1.620 Pixel auflösenden, 15,6 Zoll messenden IPS-Display glänzt und vom nominal schnellsten der drei Prozessoren, nämlich dem Intel Core i7-4710HQ (4x 2,5 - 3,5 GHz, Hyperthreading, TDP 47 Watt) angetrieben wird. Hier kommt für die Grafikberechnungen die rasante Nvidia GeForce GT 870M zum Einsatz, sodass der 15-Zöller das höchste Leistungspotenzial der drei Kandidaten aufweist. Trotz dem größeren Format kommt auch das MSI mit knapp 2 kg Gewicht und 2 cm Bauhöhe aus, kostet mit etwa 2.000 Euro aber auch am meisten (Gigabyte: ca. 1.500 Euro, Razer Blade: ca. 1.700 Euro).
Gehäuse
Vom Design her könnte man auf den ersten Blick auf die Idee kommen, dass Gigabyte sich ein wenig an den schicken MacBooks Air orientiert hat. Zwar besteht die Unterseite des Gehäuses komplett aus glattem Kunststoff, bei der Oberseite der Base und der Deckelrückseite hat Gigabyte sich aber für Aluminium mit silbernem bzw. anthrazitfarbenem, mattem Finish entschieden. Die helle Oberfläche zeigt sich weitestgehend unempfindlich für Fingerabdrücke, was für die dunkle nicht gilt. Das Notebook kommt durchaus edel daher, dieser Eindruck trübt sich bei eingehender Betrachtung aus der Nähe aber, weil die Verarbeitung einige Unregelmäßigkeiten wie überstehende Kanten an den Seiten und eine nicht perfekt eingepasste Tastaturwanne aufweist. Wirklich nicht schön: Der Boden schließt an den Seiten im Bereich der Ports nicht bündig mit der Base-Oberseite ab. Drückt man die beiden Teile dort zusammen (was eigentlich gar nicht möglich sein sollte), entstehen wenig vertrauenerweckende Knackgeräusche. Von einer stabilen Anmutung kann bei unserem Exemplar keine Rede sein. Allerdings sind derartige Probleme mit dem identischen Gehäuse des Vorgängers nicht aufgetreten, sodass man Gigabytes Qualitätssicherung in diesem Einzelfall zwar eine schlechte Note ausstellen muss, aber ansonsten darauf hoffen darf, dass wir es im Test mit einem Montagsgerät zu tun haben. Werten müssen wir aber das, was wir konkret vorfinden.
Die leicht abgesenkte Tastatur lässt sich wie beim P34G (v1) ohne viel Kraftaufwand eindrücken. Einen besseren Eindruck hinterlassen die Scharniere, die bei ruckartigen Bewegungen, wie sie etwa unterwegs im Auto oder in der Bahn auftreten können, kaum nachschwingen. Geschickt positioniert sind die Hauptlüftungsschlitze, die hinten untergebracht sind und auch auf beim Betrieb auf dem Schoß nicht verdeckt werden. Drückt man auf der Rückseite des stabilen Deckels herum, dessen maximaler Öffnungswinkel übrigens genau 135 ° beträgt, kann man vorne Bildstörungen erzeugen.
Ausstattung
Moderne Anschlüsse wie Thunderbolt oder DisplayPort sucht man vergeblich, und was heutzutage ein VGA-Anschluss bei einem Gaming Notebook zu suchen hat, erschließt sich uns nicht. Von den vier USB-Ports arbeiten zwei noch nach 2.0, was nicht ganz zu Gigabytes Preisvorstellungen passt. Sinnvoll ist hingegen der Ethernet-Port, weil engagierte, Ping-fixierte Spieler sich oft nicht auf ein WLAN verlassen mögen. Da die warme Luft hinten abgeführt wird, sind die meisten Ports immerhin in die Mitte der beiden Seiten gelandet, wo USB-Sticks und Kabel weniger stören als ganz vorne.
Kommunikation
Erste Wahl scheint für viele Hersteller, die ihre Notebooks mit dem auch "Gigabit-WLAN" genannten, neuesten Standard IEEE 802.11ac ausstatten wollen, das Modul Intel Dualband Wireless-AC 7260 zu sein, das zudem auch das weniger überlaufene 5-GHz-Band beherrscht. Der Vorgänger muss noch mit dem Intel Wireless-N 7260 auskommen. Das Razer Blade kommt sogar mit einem speziell für die Anforderungen von Spielern entwickelten Killer-Modul von Qualcomm mit erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten.
Zubehör und Software
In der Packung befindet sich neben dem Netzteil noch ein Medium mit der vorinstallierten Vollversion von PowerDVD 10, ein gedrucktes Handbuch, Garantiehinweise und ein großes Mikrofasertuch. Installations- und Recovery-Medien fehlen. Sehr schön: Im Sinne der beworbenen Mobilität legt Gigabyte eine gepolsterte Kunstledertasche mit Klettverschluss bei. Sonstiges, speziell für das P34G v2 entworfenes Zubehör bietet der Hersteller nicht an. Erwähnenswert finden wir den überaus praktischen Gigabyte smart manager (Bild), mit dem sich die am häufigsten genutzten Systemeinstellungen aus einem einzigen Menü heraus komfortabel vornehmen lassen. Hier findet sich auch die Einstellung Fan Tweak, die Zugriff auf die Lüftermodi Stealth, Auto und Turbo gewährt. Sämtliche Benchmarks haben wir mit der werkseitigen Einstellung Auto durchgeführt. Wählt man Turbo, laufen die Lüfter unabhängig von der anliegenden Last durchgehend auf der höchsten Stufe.
Wartung
In der Mitte des Bodens befindet sich eine verschraubte Wartungsklappe, die allerdings nur Zugang zu den beiden RAM-Bänken gewährt, von denen eine unbelegt ist. Alles Weitere ist erst nach Demontage des Bodens zugänglich, die nicht jedermanns Sache ist und sich garantieschädigend auswirken kann. Sind die immerhin 14 Schrauben erst einmal gelöst, darf man sich über eine hervorragende Zugänglichkeit aller zu wartenden Komponenten freuen — mit Ausnahme ausgerechnet des Akkus, der nur von innen erreichbar und mit dem Gehäuse verschraubt ist.
Garantie
Die Garantie für in Deutschland erworbene Notebooks beläuft sich auf zwei Jahre, für Zubehör wie den Akku aber nur auf ein Jahr. Einzelheiten kann man hier einsehen.
Eingabegeräte
Tastatur
Im Hinblick auf die flache Bauweise überrascht es nicht, dass die Tasten des Chiclet Keyboards mit wenig Hub auskommen müssen. Die Oberfläche ist eben und leicht rutschhemmend, nicht aber gummiert. Minimal zu schwammig fällt für den Geschmack des Testers der Druckpunkt aus, wogegen der weiche Anschlag auch längere Tipp-Sessions begünstigt. Das Tastaturbett gibt schon bei leichtem Druck auf die Tasten etwas nach. Das leise, aber etwas klapprige Anschlaggeräusch vermittelt zusammen mit der nicht optimalen Stabilität keinen besonders hochwertigen Eindruck.
Was positiv auffällt, sind die zahlreichen Spezialfunktionen, die über die Fn-Taste erreicht werden können und über das Maß des Üblichen hinausgehen. Auch das weitgehend standardkonforme Layout bietet keinen Anlass zur Klage. Die Tasten sind groß genug und haben ausreichend Abstand. Besonders gut hat uns die zweistufige Tastaturbeleuchtung gefallen, die sich hell und gleichmäßig präsentiert.
Touchpad
Im Hinblick auf den zur Verfügung stehenden Platz hätte das völlig glatte Touchpad ruhig etwas größer ausfallen dürfen. Die beiden Maustasten besitzen eine gemeinsame, durchgezogene Oberfläche, die sich in der Mitte nicht herunterdrücken lässt. Präzision und Ansprechverhalten zeigten sich unauffällig, auch schnelle Bewegungen wurden nachvollzogen. Am äußeren Rand des Eingabegeräts gibt es einen überdurchschnittlich breiten Bereich, der nicht mehr auf Berührungen reagiert. Widerstand sowie akustisches und haptisches Feedback der Maustasten mit ihrem kurzen Hubweg und dem knackigen Druckpunkt empfand der Tester als nahezu ideal. Die wesentlichen Konfigurationsmöglichkeiten des ELAN-Treibers kann man den beiden Screenshots oben entnehmen.
Display
In den meisten Gaming Notebooks kommen TN-Panels zum Einsatz, was damit zu tun haben könnte, dass die Alternative IPS, für die Gigabyte sich beim Testgerät entschieden hat, nicht für schnelle Schaltzeiten bekannt ist. Dafür profitiert das P34G v2 natürlich von den Vorteilen der IPS-Technologie wie höheren Kontrasten, besserer Farbgenauigkeit und der überlegenen Blickwinkelstabilität. Die Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln (16:9) ergibt verteilt auf 14 Zoll eine sehr anständige Pixeldichte von 157 ppi. Die Bildschärfe ist mustergültig, was die Lesbarkeit der teilweise schon zu kleinen Schrift erleichtert. Alternative Displays werden nicht angeboten.
Nicht überragend, aber OK fällt die maximale Helligkeit aus. In diesem Aspekt sind die beiden Konkurrenten im Test dem P34G v2 um 20 bzw. 34 % voraus. 85 % Ausleuchtung gehen absolut in Ordnung. Der subjektive Eindruck fällt schlechter aus, weil sich bei einem komplett dunklen Bild (RGB 0,0,0) wolkige Lichthöfe zeigen, ohne dass man deswegen von Screen Bleeding sprechen muss.
Gigabyte P34G v2 GeForce GTX 860M, 4700HQ, Liteonit LMT-128M6M | Razer Blade 14 inch GeForce GTX 765M, 4702HQ, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 GeForce GTX 870M, 4710HQ, 2x Kingston RBU-SNS8100S3128GD (RAID 0) | |
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Display | -35% | 0% | |
Display P3 Coverage | 63.6 | 40.92 -36% | 64.7 2% |
sRGB Coverage | 90.3 | 60.6 -33% | 89.3 -1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 65 | 42.33 -35% | 64.7 0% |
Bildschirm | -53% | 1% | |
Helligkeit Bildmitte | 270 | 361 34% | 323 20% |
Brightness | 265 | 337 27% | 310 17% |
Brightness Distribution | 85 | 89 5% | 82 -4% |
Schwarzwert * | 0.25 | 1 -300% | 0.43 -72% |
Kontrast | 1080 | 361 -67% | 751 -30% |
Delta E Colorchecker * | 4.59 | 7.32 -59% | 3.25 29% |
Delta E Graustufen * | 5.36 | 6.88 -28% | 3.1 42% |
Gamma | 2.69 82% | 3.06 72% | 2.16 102% |
CCT | 6859 95% | 7581 86% | 6054 107% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58 | 38.17 -34% | 59 2% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -44% /
-48% | 1% /
0% |
* ... kleinere Werte sind besser
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 270 cd/m²
Kontrast: 1080:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 4.59 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.36 | 0.5-98 Ø5.2
58% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
90.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.69
Der Kontrast des Testnotebooks, der sich aus Schwarzwert und maximaler Helligkeit ergibt, erreicht mit 1.080:1 einen Spitzenwert. Das Razer Blade mit seinem TN-Panel weist einen wirklich miesen Schwarzwert von 1 auf. Da nützt dann auch die tolle maximale Helligkeit nichts mehr: Der Kontrast landet bei schlecht zu vertretenden 361:1. Das MSI GS60 ordnet sich bei allen bisher erwähnten Einzelwerten zwischen den beiden anderen Kandidaten ein.
In Sachen Farbtreue spielen die beiden IPS-Bildschirme ihre technischen Vorteile aus und kommen auf gute DeltaE-Werte von 5 (Gigabyte) bzw. 3 (MSI), während das Razer Blade mit immer noch nicht schlechte 7 DeltaE die Rote Laterne hält. Der Gammawert des P34G v2 liegt immerhin 0,5 über dem Windows Soll von 2,2. Für IPS-Panels sind knapp 60 % Abdeckung des hauptsächlich bei (semi-)professioneller Bildbearbeitung relevanten, großen AdobeRGB Farbraums normal, für TN-Panels um die 40 % - und genau in diesen Bereichen bewegen sich die drei Geräte im Test.
Dieses Gaming Notebook nimmt man auch gerne mal mit, also ist auch von Interesse, wie der Bildschirm sich im Freien schlägt. Zwar ist die maximale Helligkeit nicht so üppig, dass man von optimaler Ablesbarkeit sprechen kann, aber wenn man direkte Sonneneinstrahlung vermeidet und der Bildschirm nicht direkt auf den hellen Himmel gerichtet ist, kann man dank matter Oberfläche weitgehend störungsfrei arbeiten.
Für IPS-Verhältnisse schlägt sich die Blickwinkelstabilität unseres Gaming-Zwergs gut, aber nicht überragend. Schaut man gleichzeitig horizontal und vertikal versetzt auf das Display, bekommt man es mit einem leicht milchigen Bildeindruck mit verringerten Kontrasten und verfälschter Farbdarstellung zu tun. Dieses Phänomen lässt sich aber in der Praxis ohne Weiteres vermeiden, denn bei nur auf einer Achse verschobenen Einblickwinkeln ist die Darstellung ohne Fehl und Tadel.
Leistung
Eigentlich ist der verbaute Intel Core i7-4700HQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 Watt) im Hinblick auf die relativ hohe TDP erst für Notebooks ab 15 Zoll geeignet. Zur Seite stehen ihm 8 GB RAM, die im Single-Channel-Modus betrieben werden. Dafür steht eine freie Speicherbank zum Aufrüsten bereit. Schon die CPU-Leistung für sich gesehen ermöglicht die flüssige Nutzung fast aller handelsüblichen Programme bis hin zu stark parallelisierter Software für 3D-Rendering, die zudem oft über Nvidias CUDA-Schnittstelle Berechnungen auf die potente Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 860M auslagern kann. Die ist mit 4 GB eigenem GDDR5-RAM ausgestattet und reicht aus, um die meisten aktuellen und grafisch aufwändigen Games in hohen, aber nicht den höchsten Einstellungen flüssig wiederzugeben.
Prozessor
Wie alle CPUs aus Intels aktueller Haswell Generation wird auch der i7-4700HQ, der im Gegensatz zum ansonsten nahezu identischen i7-4700MQ (4x 2,4-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 Watt) fest verlötet ist, im 22-nm-Prozess gefertigt. Der Maximaltakt, der bei Auslastung eines Kerns erreicht werden kann, beläuft sich auf 3,4 GHz, bei zwei Kernen auf 3,3 GHz und bei vieren auf 3,2 GHz. Der Grundtakt liegt bei 2,4 GHz. Durch Hyperthreading können bis zu acht Threads vermeintlich zeitgleich bearbeitet werden. Gegenüber seinem Pendant i7-3630QM aus der Vorgängergeneration Ivy Bridge konnte die Pro-MHz-Leistung um etwa 10 % gesteigert werden. Die in die CPU integrierte, sehr sparsame GPU Intel HD 4600 kümmert sich um 2D-Grafikberechnungen. Anspuchsvollere Aufgaben wie die getesteten Spiele werden dank Nvidias Optimus Technologie automatisch auf der GeForce GTX 860M ausgeführt.
Geht es um die Messung der reinen CPU-Leistung, greifen wir wieder zum Cinebench R11.5, der keine wirklichen Überraschungen für uns bereit hält. Die Ergebnisse der auch auf dem Papier ähnlich starken Prozessoren liegen sowohl im Multi- wie auch im Single-Core-Benchmark dicht beieinander, und die Leistung des Testgerätes fällt im Vergleich mit anderen Notebooks mit der gleichen CPU erwartungsgemäß aus. Der Vier-Kern-Turbo wird in diesem Test optimal ausgenutzt. Das gilt allerdings nicht für den Akkubetrieb, wo das P34G v2 über 1,3 GHz nicht mehr hinauskommt.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P34G v2 | |
Razer Blade 14 inch | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
Gigabyte P34G | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Gigabyte P34G v2 | |
Razer Blade 14 inch | |
MSI GS60 - 2PEWi716SR21 | |
Gigabyte P34G |
System Performance
Auch die System Performance, die wir u. a. mit dem PCMark 7 messen, befindet sich noch auf dem erwarteten Niveau, allerdings mit kleinen Einschränkungen. Hier fließen neben der CPU-Leistung auch Massenspeicher- und Grafik-Performance je nach Einzeltest unterschiedlicher Gewichtung in die Ergebnisse ein. Dass das über die schnellste Hardware im Test verfügende MSI GS60 beim Gesamtscore vorne liegt, verwundert nicht. Warum aber die mit der langsameren GPU bestückte, sonst aber weitgehend identische erste Version des P34G unser Testgerät hier stets mit Abständen von 10 bis 15 % hinter sich lässt, muss offen bleiben. Generell schwächelt das Testgerät im PCMark 7 trotz absolut gesehen sehr guter Ergebnisse ganz leicht. In der Praxis, die sich durch pfeilschnelle Bedienung auszeichnet, fällt das aber nicht ins Gewicht.
PCMark 7 Score | 5400 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3362 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4079 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4233 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Gigabyte P34G v2 und Razer Blade befinden bei allen Lese-Einzeltests des AS SSD Benchmarks mit ausgezeichneter, nahezu identischer Performance auf Augenhöhe, werden aber vom GS60 mit seinem RAID-0-Verbund aus zwei 128-GB-SSDs teilweise rasant überholt. Da die Zugriffszeiten bei SSDs von solchen RAIDs grundsätzlich nicht profitieren, ist der Vorsprung im 4k-Test folgerichtig am geringsten, während er beim sequenziellen Lesen nicht weniger als 72 % beträgt. Das kann sich bei Spielen, die beim Start große Datenmengen "am Stück" einlesen, dann auch durchaus mal in der Praxis bemerkbar machen. In Sachen Schreibtempo (Score Write) stellt sich unser Gigabyte hingegen mit plus 37 bzw. 62 % als deutlich überlegen heraus.
Gigabyte P34G v2 GeForce GTX 860M, 4700HQ, Liteonit LMT-128M6M | Razer Blade 14 inch GeForce GTX 765M, 4702HQ, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 GeForce GTX 870M, 4710HQ, 2x Kingston RBU-SNS8100S3128GD (RAID 0) | |
---|---|---|---|
AS SSD | -12% | 19% | |
Seq Read | 497.5 | 510 3% | 854 72% |
4K Read | 27.9 | 28.06 1% | 30.61 10% |
4K-64 Read | 295.9 | 294.7 0% | 358 21% |
Score Read | 374 | 374 0% | 474 27% |
Score Write | 345 | 132 -62% | 217 -37% |
Grafikkarte
Die GeForce GTX 860M ist ein Spross aus Nvidias im März 2014 vorgestellter Maxwell Generation. Der GM107-Chip wird im 28-nm-Prozess hergestellt und bindet maximal 4 GB GDDR5-RAM über einen 128 Bit breiten Bus an. Dank breiterer Busse und mehr Ausführungseinheiten erreichen die schnelleren Modelle GTX 870M (192 Bit, GK104) und GTX 880M (256 Bit, GK104) deutlich höhere Speicherbandbreiten, was die GTX 860M zu einem kleinen Teil durch erhöhte Taktraten wieder ausgleicht.
Gigabyte P34G v2 GeForce GTX 860M, 4700HQ, Liteonit LMT-128M6M | Razer Blade 14 inch GeForce GTX 765M, 4702HQ, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | MSI GS60 - 2PEWi716SR21 GeForce GTX 870M, 4710HQ, 2x Kingston RBU-SNS8100S3128GD (RAID 0) | |
---|---|---|---|
3DMark | -27% | 8% | |
1920x1080 Fire Strike Score | 3790 | 2249 -41% | 4294 13% |
1920x1080 Fire Strike Graphics | 4051 | 2397 -41% | 4687 16% |
1920x1080 Fire Strike Physics | 8852 | 8186 -8% | 9031 2% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 15963 | 11874 -26% | 16697 5% |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 28586 | 17033 -40% | 30343 6% |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics | 6271 | 5764 -8% | 6487 3% |
3DMark 11 | -11% | 33% | |
1280x720 Performance | 5134 | 4028 -22% | 7089 38% |
1280x720 Performance GPU | 4902 | 3891 -21% | 7129 45% |
1280x720 Performance Physics | 6732 | 7394 10% | 7897 17% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -19% /
-22% | 21% /
16% |
3DMark 11 Performance | 5134 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 15963 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3790 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dank deutlich verbesserter Effizienz kann die 860M trotzdem einen Großteil der aktuellen und grafisch aufwändigen Spiele in hohen Einstellungen flüssig darstellen und einige Titel wie Bioshock Infinite, Tomb Raider (beide 2013) und das brandaktuelle Wolfenstein: The New Order sogar in den höchsten. Im Vergleich mit anderen Notebooks mit der gleichen Grafikkarte setzt sich das P34G v2 mit leichtem Vorsprung an die Spitze. GPU-Throttling konnten wir auch nach einer Stunde Volllast (Prime 95 + FurMark) nicht feststellen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Batman: Arkham City (2011) | 185 | 164 | 114 | 61 |
Anno 2070 (2011) | 178.3 | 137.4 | 94.2 | 44.1 |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 187 | 152.4 | 100.6 | 66.4 |
Hitman: Absolution (2012) | 71.5 | 69 | 47.9 | 24.6 |
Crysis 3 (2013) | 78.2 | 52 | 19.4 | |
Tomb Raider (2013) | 315.9 | 166.4 | 100.1 | 45.9 |
BioShock Infinite (2013) | 185.9 | 129 | 114.1 | 44.14 |
Company of Heroes 2 (2013) | 50.8 | 48.54 | 34.51 | 14.6 |
Battlefield 4 (2013) | 143.5 | 107.7 | 77 | 31.5 |
Thief (2014) | 56.9 | 50.1 | 44.8 | 25.4 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 59.9 | 59.1 | 45.4 | 35.2 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ein kompaktes und dünnes Gehäuse geht häufig mit kleinformatigen Lüftern einher, die im Gegenzug auf hohe Drehzahlen angewiesen sind, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Und hohe Drehzahlen münden zumindest unter Last oft in hochfrequente, penetrante Lüftergeräusche. Dieses Problem ist beim Testgerät nicht zu beobachten. Gigabyte hat sich für separate Lüfter für Grafikkarte und CPU entschieden, die hinten links und rechts im Gehäuse Platz gefunden haben. Im Idle-Betrieb (Minimum) läuft das Gerät zumeist lautlos. Manchmal dreht der CPU-Lüfter auf die erste Stufe hoch, ohne dass dafür ein Grund ersichtlich wäre, und ist dann sofort deutlich hörbar. Bei höherer, nicht ganz konstanter Last wie beim Zocken springen die Ventilatoren oft leicht nervös zwischen ihren für unseren Geschmack etwas zu groben Abstufungen hin und her. Das laute Rauschen unter Volllast bringt ein hochfrequentes Sirren mit, das jüngere Spieler als geringfügig störend empfinden könnten; der Tester mittleren Alters hatte keine Probleme damit. Die Vergleichsgeräte kommen unter maximaler Beanspruchung ebenso wie das P34G v2 auf Schalldruckwerte von um die 50 dB. Betrachtet man die Lastzustände Idle Average und Idle Maximum, bleibt lediglich das Razer Blade ein Stück ruhiger als die beiden Konkurrenten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 34.8 / 38.6 dB(A) |
HDD |
| 30.9 dB(A) |
Last |
| 45 / 50 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie man dem Diagramm unten entnehmen kann, sind bei Auslastung des Systems nur an der Unterseite wirklich kritische Temperaturen in Richtung 60 °C zu verzeichnen, was auf dem Schoß schon unangenehm wird. Steht das Gerät hingegen auf einem Tisch, kommt man zumeist nur mit den Handballenablagen in längeren Kontakt, die nicht einmal Körpertemperatur erreichen. Vom Höllenfeuer (78 °C), das das MSI unter Volllast entfacht, sind Gigabyte und Razer Blade jedenfalls weit entfernt.
Unser Stresstest mit Prime 95 + FurMark deckt leichtes CPU-Throttling auf. Wie man dem Screenshot entnehmen kann, sind aber — je nach Umgebungstemperatur — etwa 4 Minuten andauernde Extremlast erforderlich, um diesen Effekt hervorzurufen. Die CPU erreicht dabei grenzwertige Temperaturen von bis zu 98 °C. Unter realistischen Bedingungen ist auch bei intensivem Spielen nicht mit messbaren und schon gar nicht mit spürbaren Einschränkungen zu rechnen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 58.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 36.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-7.4 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe über die beiden vorne eingebauten, nach schräg unten abstrahlenden Speaker ist sicher nicht die Stärke des Testgerätes. Schon die unterdurchschnittliche Maximallautstärke fällt zu niedrig aus. Der Sound klingt höhenlastig, dünn, leicht blechern (besonders auf dem Tisch) und besitzt weder nennenswerte Dynamik noch Räumlichkeit. Daran kann auch das vorinstallierte Dolby Home Theater mit seinen Presets für Musik, Filme etc. wenig ändern. Unter diesen Schwächen leidet der oft brachiale Sound von Spielen deutlich, sodass wir für längeren Sessions Kopfhörer oder externe Lautsprecher empfehlen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Fortschritt: Nachdem sich das Gigabyte P34G (v1) selbst in abgeschaltetem Zustand noch 0,5 Watt aus der Steckdose genehmigt, begnügt sich das neue Modell mit immer noch überflüssigen 0,2 Watt. Der Verbrauch im Idle-Betrieb liegt in etwa im Durchschnitt der wenigen 14-Zoll-Gaming-Notebooks, verbraucht in diesem Feld unter maximaler Last aber mit 141,5 Watt am meisten, während sich der Vorgänger noch mit 113,5 Watt zufrieden gibt. Das MSI GS60 ist in jedem Lastzustand um bis zu ein Drittel durstiger, das Razer Blade durchgehend um 17 bis 25 % sparsamer.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 8.8 / 13.6 / 21.6 Watt |
Last |
83.8 / 141.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Trotz identischem Akku hat sich in Sachen Laufzeit gegenüber dem Vorgänger einiges getan. Im Reader's Test, der bei minimaler Leuchtkraft und abgeschalteten Verbrauchern wie WLAN durchgeführt wird und im Idle-Betrieb die maximal mögliche Akkulaufzeit misst, sind sage und schreibe 62 %, unter Last noch 24 % mehr drin. Auch die beiden Vergleichs-Notebooks liegen in dieser Disziplin um etwa 33 % zurück. Unter Last stehen 124 Minuten beim v2 94 Minuten beim alten P34G gegenüber, hier schießt das MSI mit nur 36 Minuten den Vogel ab. Der WLAN-Test soll typisches Surfverhalten bei auf etwa 150 cd/m² gedimmter Beleuchtung simulieren. Viereinhalb Stunden sind für ein Notebook mit einer so starken CPU ein stattlicher Wert und dominieren unser Test-Triumvirat. Das potenziell potentere GS60 gerät verständlicherweise mit etwas mehr als drei Stunden ins Hintertreffen, und das schlanke Razer Blade platziert sich dazwischen.
Fazit
Leider verdirbt sich Gigabyte eine bessere Gesamtwertung durch die Verarbeitungsmängel unseres Testsamples, die beim Vorgänger so nicht zu beobachten waren und nicht zur anvisierten Preisklasse passen. Und das Beste an der instabilen Tastatur sind tatsächlich die feine Beleuchtung und die zahlreichen Sonderfunktionen. Davon abgesehen handelt es sich beim P34G v2 um ein gelungenes, clever durchkonstruiertes Gaming Notebook, bei dem der Hersteller trotz der kompakten Maße und dem für diese Klasse geringen Gewicht Thermik und Geräuschkulisse im Griff behält. In seiner wichtigsten Domäne Gaming leistet sich das Gerät keine Schwächen. Ein weiteres Highlight ist das überzeugende IPS-Display, das kaum Wünsche offen lässt. Schade finden wir, dass bei einem Notebook, das den Spagat zwischen Mobilität und Power wagt, die Gaming Performance im Akkubetrieb so stark einbricht.
Wer ein Gaming Notebook im 14-Zoll-Format sucht, mit dem man aktuelle und mittelfristig auch künftige Games in ansprechender Optik flüssig zocken kann, ist mit dem P34G v2 und generell auch mit der smarten Nvidia GeForce GTX 860M gut bedient. Das Razer Blade ist noch etwas leichter und dünner, erreicht aber auch nicht die Performance des Testgerätes. Die geringere Auflösung fällt im Gaming-Bereich im Hinblick auf den relativ kleinen Bildschirm weniger ins Gewicht, wohl aber das billige TN-Panel. In Sachen Verarbeitung und Anmutung ist das Razer Blade unserem Gigabyte haushoch überlegen. Wer sich auch mit 15,6 Zoll anfreunden kann und noch mehr Leistung will, sollte einen Blick auf das MSI GS60 2PE Ghost Pro 3K Edition (2PEWi716SR21) werfen; viele Alternativen gibt es ohnehin nicht. Für das GS60 spricht sein leider spiegelndes 4k-IPS-Display, der bessere Sound und das höherwertige Gehäuse. Negativ schlagen hingegen die thermischen Probleme zu Buche.