Test-Update Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A7-002DGE Ultrabook
Wenn man Lenovo eines nicht vorwerfen kann, dann ist dies mangelnde Innovationsbereitschaft: Mit dem X1 Carbon wagte sich der Hersteller als einer der ersten an ein Ultrabook speziell für all jene Business-Kunden, denen ein "normales" ThinkPad zu klobig oder altbacken erscheint.
Mittlerweile ist die zweite Generation des Notebooks auf dem Markt, die sich bereits vor einigen Wochen unserem strengen Testprozedere stellen musste. Dabei konnte das ThinkPad nicht in allen Disziplinen restlos begeistern – speziell an den abermals überarbeiteten Eingabegeräten scheiden sich die Geister. Während dem Anwender in diesem Punkt leider keinerlei Wahlmöglichkeiten offenstehen, bietet Lenovo immerhin eine Reihe verschiedener Hardware-Konfigurationen zum Kauf an.
Wir wollen uns in diesem Test-Update dem rund 2.000 Euro teuren Topmodell zuwenden. Dessen Core i7-4550U kann mit Intels HD Graphics 5000 aufwarten, die im Vergleich zur sonst üblichen HD Graphics 4400 eine höhere 3D-Leistung verspricht. Zudem fällt die Speicherausstattung mit 8 GB RAM und einer 512-GB-SSD besonders üppig aus. In allen weiteren Details gleicht die Ausstattung unserem früheren Testgerät, sodass wir uns nachfolgend vor allem auf die Performance-Unterschiede konzentrieren werden.
ThinkPad X1 Carbon (20A70027GE) | ThinkPad X1 Carbon (20A7005MGE) | ThinkPad X1 Carbon (20A7002DGE) |
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Core i5-4200U | Core i5-4200U | Core i7-4550U |
4 GB RAM | 8 GB RAM | 8 GB RAM |
128 GB (SSD) | 180 GB (SSD) | 512 GB (SSD) |
HD Graphics 4400 | HD Graphics 4400 | HD Graphics 5000 |
14", 2.560 x 1.440 Pixel | 14", 2.560 x 1.440 Pixel | 14", 2.560 x 1.440 Pixel |
kein WWAN | UMTS/HSDPA/HSPA+ | UMTS/HSDPA/HSPA+ |
ab 1.300 Euro | ab 1.600 Euro | ab 2.000 Euro |
Display
Lenovo stattet das aktuelle X1 Carbon mit zwei verschiedenen Displays aus: Zum einen wird ein Einstiegsmodell mit TN-Panel und WXGA-Auflösung angeboten (1.600 x 900 Pixel, 131 dpi, nicht auf allen Märkten erhältlich), zum anderen die hier vorliegende Touchscreen-Version mit IPS-Panel im WQHD-Standard (2.560 x 1.440 Pixel, 210 dpi). Genau dieses Modell hatten wir schon einmal im Test; aus diesem Grund wollen wir nur kurz untersuchen, ob mögliche Serienschwankungen zu beobachten sind.
Und in der Tat: Mit durchschnittlich 226 cd/m² ist das Display nochmals rund 10 Prozent dunkler als bei unserem ersten Testmuster (252 cd/m²). Bereits damals forderten wir, dass Lenovo in diesem Punkt nachbessern sollte – schließlich verspricht der Hersteller selbst stolze 300 cd/m², und auch Konkurrenten wie das Dell Latitude E7440 (302 cd/m²) oder Fujitsus Lifebook U904 (306 cd/m²) erreichen deutlich höhere Leuchtdichten. Für Innenräume ist das ThinkPad zwar ohne größere Einschränkungen geeignet, doch leidet die Outdoor-Tauglichkeit spürbar.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 228 cd/m²
Kontrast: 991:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 6.29 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.79 | 0.5-98 Ø5.2
51.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
55.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
77.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.36
Auch das Kontrastverhältnis von 991:1 kommt nicht ganz an das vorherige Testsample (1434:1) heran. Anders als bei der mäßigen Maximalhelligkeit wollen wir hier aber keine allzu starke Kritik üben: Werte um 1000:1 entsprechen dem typischen Standard eines guten IPS-Panels (in diesem Fall ein LG Philips LP140GH1-SPA2) und sorgen für eine sehr satte und plastische Darstellung. Gegenüber einem preiswerten TN-Display sticht insbesondere das tiefe Schwarz hervor, welches allerdings im unteren Bereich von leichten Lichthöfen beeinträchtigt wird.
Lässt man den relativ kleinen Farbraum einmal außen vor, kann die Anzeige sogar für gelegentliche Foto- und Grafikarbeiten genutzt werden – vorausgesetzt, sie wurde zuvor kalibriert. Bei den Farbwerten sinken die Abweichungen so auf ein Delta E von nur noch 3,0 ab, die Graustufen erreichen mit 0,75 sogar fast Referenzniveau. Das dafür notwendige ICC-Profil stellen wir Ihnen wie üblich zum Download bereit, zu finden rechts neben der obenstehenden Grafik zur Displayausleuchtung.
Obwohl Lenovo von einem Touchscreen mit "AntiGlare"-Oberfläche spricht, reflektiert das Display einen nicht unerheblichen Teil des Umgebungslichtes. Speziell im Außeneinsatz erschwert dies in Kombination mit der zu schwachen Hintergrundbeleuchtung die Lesbarkeit, sodass der Anwender einen möglichst schattigen Arbeitsplatz bevorzugen sollte. Besser als ein vergleichbar helles Glossy-Panel schlägt sich das semi-matte X1 Carbon aber auf jeden Fall.
Während ein TN-Panel selbst kleine Kopfbewegungen mit starken Bildveränderungen quittiert, erlaubt die IPS-Technologie weitaus stabilere Blickwinkel. Allerdings gibt es auch hier gewisse Qualitätsunterschiede: Ab einem Winkel von etwa 30 Grad zur Senkrechten werden beim ThinkPad feine Farbverschiebungen sowie eine leichte Helligkeitsabnahme erkennbar – das können einige Konkurrenten noch etwas besser. Dennoch wollen wir betonen, dass die Anzeige diesbezüglich noch immer jedes TN-Display übertrifft.
Leistung
Auf den ersten Blick mag die mit 1,5 GHz sehr niedrige Basistaktrate des Core i7-4550U ein wenig irritieren, da selbst der günstigere Core i5-4200U schon 100 MHz höher taktet. Blickt man dagegen auf die Turbo-Stufen von 2,7 (2 Kerne) respektive 3,0 GHz (1 Kern), entspricht der i7-4550U exakt dem Schwestermodell Core i7-4500U. Einziger Unterschied zwischen beiden: Während der 4500U nur die HD Graphics 4400 integriert, kommt der 4550U mit der schnelleren HD Graphics 5000 daher. Deren höhere (maximale) Leistungsaufnahme ist somit die Ursache für die unterschiedliche Grundfrequenz des CPU-Teiles. Wie alle Haswell Prozessoren wird der Core i7-4550U in einem 22-Nanometer-Prozess gefertigt und ist als ULV-Modell mit einer TDP von nur 15 Watt spezifiziert.
Ein Grund für den stattlichen Kaufpreis der hier getesteten Konfiguration ist die 512 GB große SSD, die bereits in moderner M.2-Bauweise (Interface: SATA 6.0 Gbps) daherkommt. Weitere Pluspunkte gibt es für den mit 8 GB ausreichend dimensionierten Arbeitsspeicher, insbesondere weil selbiger fest verlötet und somit nicht weiter aufrüstbar ist.
Prozessor
Zwingende Voraussetzung für die volle Performance aktueller CPUs ist ein umfassend ausgeschöpfter Turbo Boost – ein Punkt, an dem es in unserem letzten Test noch etwas hakte. Offensichtlich hat Lenovo das verantwortliche Problem gefunden und behoben, denn nun erzielt der Core i7-4550U problemlos seine maximal mögliche Taktrate. In Single-Thread-Benchmarks wie SuperPi liegt diese bei 3,0 GHz und wird auch über längere Zeit stabil gehalten. Multi-Thread-Tests, beispielsweise den Cinebench R15, bewältigt der Prozessor mit anfänglich 2,7 GHz; nach etwa 30 Sekunden fällt der Takt auf 2,5 GHz ab, um die Einhaltung der TDP zu gewährleisten. Exakt das gleiche Verhalten ist auch im Akkubetrieb zu beobachten.
Im Ergebnis entspricht die Leistungsfähigkeit des i7-4550U genau dem bereits erwähnten i7-4500U, sodass der niedrigere Basistakt als praktisch belanglos betrachtet werden kann. Mehr Rechenleistung ist in einem Notebook dieser Größe derzeit kaum erhältlich, wie auch der nachfolgende Vergleich mit der Konkurrenz beweist.
Massenspeicher
Lenovo hat das X1 Carbon konsequent auf Leichtbau getrimmt und verbaut deshalb ausschließlich kompakte M.2-SSDs. Unser Proband setzt dabei auf das Samsung-Modell MZNTD512HAGL, wobei es sich vermutlich schlicht um eine Abwandlung der Samsung PM841 für den mSATA-Slot handelt. Als Übertragungsprotokoll dient übrigens der normale SATA-Standard mit maximal 6 GB/s, einen Leistungsvorteil bietet der neue Formfaktor also nicht. (Anmerkung: M.2-Laufwerke können laut Spezifikation auch per PCI Express angebunden werden, was derzeit allerdings nur bei wenigen Modellen der Fall ist.)
Die von uns vermutete Verwandtschaft mit der PM841 bestätigt sich beim Blick auf die nahezu identischen Benchmarkergebnisse. Beim sequentiellen Lesen stößt der Datenträger mit 517 MB/s an die Grenzen der SATA-Schnittstelle, die Schreibgeschwindigkeit (die im Gegensatz zu Sandforce basierten SSDs nicht von der Komprimierbarkeit der Daten abhängt) pendelt sich bei ebenfalls guten 336 MB/s ein. In den vor allem für den Praxiseinsatz wichtigen 4K-Tests hält das Laufwerk zwar nicht ganz mit High-End-Modellen wie der Samsung SSD 840 Pro mit, doch kann sich die Gesamtperformance trotzdem absolut sehen lassen.
System Performance
Erwartungsgemäß schlägt sich die flotte Hardware auch in den Benchmarks zur Anwendungsleistung nieder. 5.312 Punkte im PCMark 7 platzieren das X1 Carbon knapp vor dem ThinkPad T440s (5.022 Punkte) sowie dem Fujitsu Lifebook U904 (4.825 Punkte), obwohl beide den nominell noch etwas stärkeren Core i7-4600U integrieren. Der auffällig große Rückstand der vor einigen Wochen getesteten Alternativkonfiguration entspricht nicht dem realen Leistungsbild und dürfte einem Messfehler geschuldet sein.
Im Alltag ist es vor allem die schnelle SSD, die für ein direktes Ansprechverhalten, kurze Start- und Ladezeiten sowie rasante Installationsvorgänge sorgt. Aber auch der Prozessor trägt seinen Teil bei und bewältigt nicht nur für Office- und Internet-Anwendungen, sondern auch anspruchsvollere Software- und Multitasking-Szenarien mit erstaunlicher Leichtigkeit.
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A7-002DGE | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE |
PCMark 7 Score | 5321 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2981 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3248 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3802 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Wo liegt nun die Besonderheit der HD Graphics 5000 gegenüber der HD Graphics 4400? Beide sind in den ULV-Prozessoren der Haswell Generation zu finden, allerdings verfügt die HD 5000 über doppelt so viele Shadereinheiten (40 statt 20 EUs). Wer nun jedoch erwartet, dass auch die 3D-Leistung in gleichem Maße ansteigt, dürfte enttäuscht sein: Zum einen wird die Performance in vielen Fällen durch die Speicheranbindung limitiert, zum anderen taktet die HD 4400 in der Praxis meist deutlich höher – eine Folge der geringeren ALU-Anzahl bei gleicher TDP-Einstufung.
All das führt dazu, dass die HD 5000 je nach Benchmark nur marginal in Führung geht. Im 3DMark Fire Strike liegt das X1 Carbon lediglich auf dem Niveau der schnellsten HD-4400-Notebooks, im CAD-Benchmark SPECviewperf 11 springt immerhin ein kleiner Vorsprung von 15 bis 20 Prozent heraus. Wer regelmäßig mit Konstruktionssoftware wie Catia arbeitet, sollte jedoch besser zu einer speziellen Profi-GPU à la AMD FirePro M4100 greifen, die vor allem dank speziell optimierter Treiber fast Faktor 6 schneller rechnet.
Für sonstige Office- und Multimedia-Zwecke ist die Intel GPU natürlich dennoch uneingeschränkt geeignet, sogar 4K-Videos können flüssig und mit geringer CPU-Auslastung abgespielt werden. Weitere nützliche Features umfassen unter anderem den effizienten Quick-Sync-Transcoder oder die OpenCL-Unterstützung (z. B. zur Beschleunigung verschiedener Filter in Photoshop).
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A7-002DGE HD Graphics 5000, 4550U, Samsung MZNTD512HAGL | Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSCKHF240A4 | Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | HP ZBook 14 FirePro M4100, 4600U, Samsung SSD 840 Pro 256GB MZ7PD256HAFV-0Z000 | |
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SPECviewperf 11 | -13% | -20% | 580% | |
1920x1080 Siemens NX | 1.26 | 1.15 -9% | 1.06 -16% | 21.28 1589% |
1920x1080 Tcvis | 1.77 | 1.62 -8% | 1.47 -17% | 13.56 666% |
1920x1080 SolidWorks | 7.95 | 6.77 -15% | 6.04 -24% | 37.88 376% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.42 | 1.39 -2% | 1.72 21% | 8.87 525% |
1920x1080 Maya | 12.95 | 10.69 -17% | 7.81 -40% | 37.65 191% |
1920x1080 Lightwave | 13.34 | 10.81 -19% | 9.88 -26% | 48.54 264% |
1920x1080 Ensight | 2.06 | 1.58 -23% | 1.29 -37% | 11.29 448% |
1920x1080 Catia | 25.05 |
3DMark 06 Standard Score | 6160 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3981 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1048 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35290 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4360 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 658 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 305 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Aktuelle Spiele werden von der HD Graphics 5000 zumeist nur in niedrigen Einstellungen flüssig dargestellt, in einigen Fällen (Metro: Last Light, Company of Heroes 2) reicht aber nicht einmal das für akzeptable Frameraten. Wer sich dagegen auf ältere oder grafisch weniger aufwändige Titel konzentriert, kommt auch in den Genuss höherer Details. Für die native Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln reicht es leider selbst im recht anspruchslosen Fifa 14 nicht, Full-HD wird aber in sehr guter Qualität interpoliert.
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 29.5 | 18.4 | 11.6 | |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 40.5 | 28 | 14.1 | |
Metro: Last Light (2013) | 18.9 | 13.9 | 10.4 | |
GRID 2 (2013) | 58.6 | 31.3 | 22.7 | 12.5 |
Company of Heroes 2 (2013) | 13.3 | 10.4 | 6 | |
Dota 2 (2013) | 59.6 | 31.5 | 15.5 | |
Total War: Rome II (2013) | 39.8 | 29.4 | 21.6 | 6.6 |
Fifa 14 (2013) | 165.1 | 100.2 | 71.4 | 39.3 |
F1 2013 (2013) | 51 | 34 | 28 | 12 |
Battlefield 4 (2013) | 28.6 | 19.9 | 13.3 | |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 24 | 20.5 | 6.2 | |
Thief (2014) | 11.9 | 8.4 | 7.6 | 3.9 |
Titanfall (2014) | 33.2 | 20.2 | 13.2 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Nicht nur im Leerlauf, sondern auch bei vielen einfachen Alltagsaufgaben agiert das X1 Carbon absolut lautlos. Der einzige Lüfter schaltet sich dann konsequent ab und eliminiert damit die einzige Geräuschquelle – eine mechanische Festplatte besitzt das ThinkPad ohnehin nicht. Passive Kühlung bei niedriger Belastung ist allerdings auch bei vielen Konkurrenten anzutreffen, wie beispielsweise das Fujitsu Lifebook U904 beweist.
Werden Prozessor oder Grafikkarte einmal stärker gefordert, springt der kleine Ventilator recht schnell an und macht mit dezentem Rauschen auf sich aufmerksam. Wirklich laut wird das Notebook dabei jedoch nie, selbst im Stresstest erreicht der Lärmpegel nur 34,0 dB(A). Die Frequenzcharakteristik würden wir subjektiv als angenehm beschreiben, störende Nebengeräusche waren im Test nicht feststellbar.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.8 / 28.8 / 28.8 dB(A) |
Last |
| 33.7 / 34 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Trotz dem zurückhaltenden Lüfter erwärmt sich das Gehäuse nicht übermäßig. Bei ruhendem Windows Desktop messen wir Oberflächentemperaturen zwischen 25 und 32 °C, die unter Volllast (Prime95 und FurMark) auf bis zu 40 °C ansteigen. Derart hohe Werte treten jedoch nur in einem eng begrenzten Bereich rings um die CPU sowie in der Nähe des Luftauslasses auf. Große Teile des Chassis werden dagegen kaum handwarm, sodass auch ein Betrieb auf den Oberschenkeln ohne Weiteres möglich ist.
Leider bleibt der Core i7-4550U in Extremsituationen nicht von Throttling verschont, was jedoch nicht Lenovo angelastet werden kann. Vielmehr sorgt die niedrige TDP dafür, dass die CPU ihre Frequenz auf nur noch 800 MHz absenken muss. Der Großteil des Power-Budgets wird von der Grafikeinheit vereinnahmt, die mit einem Takt von 450 MHz ihren Turbo-Spielraum (200 MHz Basis-, 1.100 MHz Maximaltakt) zumindest partiell ausnutzt. Um mögliche Temperaturprobleme muss sich der Anwender auch im Hochsommer keine Gedanken machen: Laut Intel ist der Core i7 bis maximal 100 °C spezifiziert – mehr als etwa 70 °C konnten wir selbst mit Prime95 und FurMark nicht erzeugen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+0.3 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität der beiden Stereolautsprecher hat sich gegenüber unserem letzten Test nicht verändert. Auf der Habenseite steht eine ordentliche Maximallautstärke sowie der sehr klare Hochtonbereich, wohingegen Bässe den gewünschen Nachdruck vermissen lassen. Glücklicherweise kann der Anwender per Klinke auf externe Boxen oder Kopfhörer ausweichen; allzu hochohmig sollten diese aber nicht sein, denn schon mit einem AKG K 701 (62 Ohm) fällt der mögliche Pegel relativ niedrig aus.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Dank der sparsamen Haswell Plattform begnügt sich das ThinkPad mit einer minimalen Leistungsaufnahme von 4,1 Watt, die allerdings nur mit deaktivierten Funkmodulen sowie niedrigster Displayhelligkeit erzielt wird. Der Bildinhalt ist in dieser Einstellung jedoch kaum mehr erkennbar, was keinen fairen Vergleich mit der Konkurrenz zulässt. Bei alltagstauglicher Leuchtdichte und aktiviertem WLAN steigt der Leerlaufverbrauch auf etwa 7 bis 8 Watt an, ein durchschnittliches Ergebnis für diese Geräteklasse.
Unter Volllast springt die Energieaufnahme für einige Sekunden leicht über die 30-Watt-Marke, um sich danach bei knapp 27 Watt einzupendeln. Der Hintergrund für dieses Verhalten: Intels Turbo Boost gestattet eine zeitlich begrenzte Überschreitung der TDP, um kurze Lastspitzen abzufedern. Das mitgelieferte 45-Watt-Netzteil zeigt sich davon unbeeindruckt und bietet ausreichende Reserven, um auch während des Betriebes den Akku laden zu können.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 4.1 / 8.7 / 10.2 Watt |
Last |
26.3 / 26.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft Energy Check 3000 |
Akkulaufzeit
Das X1 Carbon wird ausschließlich mit einem integrierten 45-Wh-Akku angeboten, der laut Lenovo Laufzeiten von bis zu 9 Stunden erlaubt. Im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) übertrifft unser Proband diese Angabe sogar noch deutlich und muss erst nach über 12 Stunden die Segel streichen. Wirklich realistisch ist ein derartiges Leerlauf-Szenario natürlich nicht unbedingt.
Bei angepasster Displayhelligkeit (circa 150 cd/m²) kann der Anwender noch rund 6 Stunden im Internet surfen oder HD-Videos schauen, was in etwa dem Niveau des Fujitsu Lifebook U904 oder HP EliteBook Folio 1040 G1 (ebenfalls je 45 Wh Akkukapazität) entspricht.
Da im Akkubetrieb weder CPU- noch GPU-Leistung künstlich beschränkt werden, fällt die Laufzeit im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule ein) mit 1 Stunde und 47 Minuten leicht hinter die soeben genannten Konkurrenten zurück. Positiv hervorstechen kann die sehr kurze Ladezeit: Schon nach 60 Minuten ist der zuvor entleerte Akku wieder zu etwa 75 Prozent gefüllt, eine weitere Stunde später vermeldet Windows den vollen Ladestand.
Fazit
Rund 700 Euro Aufpreis trennen die günstigste und die teuerste Variante des Lenovo ThinkPad X1 Carbon voneinander – ein stattliches Sümmchen, insbesondere wenn man den ohnehin sehr hohen Grundpreis von etwa 1.300 Euro betrachtet. Bereits die hiesige Basisversion bietet mit dem Core i5-4200U einen flotten Prozessor, ebenso gehören eine SSD (128 GB) sowie das knackscharfe WQHD-Display zur Standardausstattung. Für die meisten Anwender dürfte dieses Modell vollkommen ausreichen, zumal das X1 ohnehin nicht für aufwändige Workstation-Software konzipiert wurde.
Dennoch wollen wir den schnelleren Modellen ihre Berechtigung nicht absprechen: Speziell der auf 8 GB verdoppelte Arbeitsspeicher ist ein wichtiger Kaufanreiz, da dieser vom Anwender nicht selbst aufgerüstet werden kann. Hinzu kommen größere SSDs plus eine integrierte WWAN-Karte für den mobilen Internetzugang, allein letztere im Wert von gut 100 Euro. Die marginale Mehrleistung des Core i7-4550U ist hingegen kaum spürbar; Ähnliches gilt für die damit verknüpfte HD-5000-GPU.
Abseits der Performance-Überlegungen bleibt unser Gesamturteil des vorherigen Tests bestehen. Was Kriterien wie Verarbeitung, Wertigkeit der Eingabegeräte oder zentrale Sicherheits-Features betrifft, hat Lenovo ein insgesamt stimmiges Gesamtpaket auf die Beine gestellt. Lange Akkulaufzeiten und geringe Emissionen runden dieses weiter ab und rechtfertigen so die selbstbewusste Preisgestaltung. Reizvolle Alternativen hält aber auch die Konkurrenz bereit – welche individuellen Stärken und Schwächen das Dell Latitude E7440, Fujitsu Lifebook U904 oder HP EliteBook Folio 1040 G1 kennzeichnen, können Sie in unseren Testberichten nachlesen.
Hinweis: Dieser Test wurde bereits nach unserem neuen Bewertungssystem eingestuft, weshalb die Endnote nicht zwangsläufig mit älteren Artikeln vergleichbar ist.