Test Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE Ultrabook
Was zeichnet ein sehr gutes Business Notebook aus? 2013 tendierte so mancher Leser in Richtung des X1 Carbon von Lenovo. Auch wenn sich das 1.300-Euro-Gerät (Minimalkonfiguration) sicher nicht jeder leisten konnte. Mit dem Carbon brachte der Hersteller ein Geschäftsführer-Book auf den Markt, das in Bereichen wie Eingabegeräte, Gewicht, Akkulaufzeit und Performance brillierte. Schwachpunkte waren die hohe Wärmeabgabe unter Last, die unter Business-Vorzeichen geringe Konnektivität (kein Docking-Port) und natürlich das TN-Panel mit relativ knappen Blickwinkeln. Alle diese Themen geht Lenovo mit der neusten Ausgabe seines X1 Carbon an. Ob dies von Erfolg gekrönt ist, das erfahren sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Wer tritt gegen Lenovos neues X1 Carbon an? Im Premium-Preissegment gibt es gar nicht so wenige Aspiranten. Die drei Kontrahenten mit den besten Aussichten (höchste Gesamtwertung) haben wir fett markiert. Auf diese drei werden wir vergleichend eingehen.
91% | Apple MacBook Pro Retina 13 Zoll Late 2013 | 13,3" | 2560x1600 | i5 4258U |
91% | Lenovo ThinkPad T440s | 14" | 1920x1080 | i7 4600U |
89% | Samsung ATIV Book 9 Plus 940X3G | 13,3" | 3200x1800 | i5 4200U |
85% | HP EliteBook Folio 9470m (HD+ optional) | 14" | 1366x768 | i5 3437U |
84% | Dell Latitude E7440 | 14" | 1920x1080 | i5 4300U |
81% | Fujitsu Lifebook U904 | 14" | 3200x1800 | i7 4600U |
- | HP EliteBook Folio 1040 G1 - Test in Kürze | 14" | 1600x900 | Haswell |
Gehäuse
Das 2013er-Carbon bot im Rahmen des Gewichts von nur 1.513 Gramm (Non-Touch Version: 1.347 Gramm) eine sehr gute Stabilität. Das hochwertige Material wird für den Nutzer nicht sichtbar. Haptisch fühlen sich Base, Arbeitsumgebung und Deckel wie matt lackierter Kunststoff an. Die Oberfläche ist aber härter und verbiegungsresistenter als Kunststoff. Im Gegensatz zu Aluminium berühren sich die Oberflächen nicht metallisch kalt. Trotzdem ist es Lenovo gelungen, das Gewicht auf 1.411 Gramm zu reduzieren.
Durch die matte, dezent gummierte Oberfläche (alle Bereiche) liegt der 14-Zoller griffig in der Hand. Die Verwindungsfestigkeiten von Deckel und Base sind nicht so gut, wie bei (deutlich schwereren) Alu-Unibodies (Apple MacBook Pro Retina 13, ATIV Book 9 Plus). Bein Anheben des geöffneten Gerätes an einer Ecke bemerkt der Nutzer ein leichtes Verziehen der Base. Gleiches beim Deckel: Die Rückseite gibt sich sehr druckfest (selbst punktuell in der Mitte), seitlich kann er aber begrenzt verzogen werden.
Was sich wie Kritik auf hohem Niveau anhört, sollte der Leser aber nicht als solche verstehen: Wer ein absolut steifes Gehäuse sucht und dafür mehr Gewicht in Kauf nimmt, der kommt um einen Alu-Unibody nicht herum. Wer hingegen mit seinem Premium-Subnotebook nicht den Kindern die Hebelwirkung erklären will, der kann getrost bei Magnesium, Kohlefaser und Teil-Alu zugreifen (Lifebook U904, EliteBook Folio, ThinkPad T440s, Latitude E7440). Ein negatives Beispiel in Sachen instabiler Kohlefaser-Konstruktion war Sonys Vaio Pro 13 (1.066 Gramm), aber auf diesem Niveau bewegt sich das X1 Carbon nicht. Sony hat es mit dem geringen Gewicht übertrieben.
Neben den optisch offensichtlichen Veränderungen am Chassis (Touch-Schaltleiste über der Tastatur, Veränderung der Anschlüsse), gibt es einige Veränderungen in Details (Position Fingerprint, Lufteinzug und Auslass Unterseite, Standfüße, Lautsprecheröffnung). Eine wesentliche Änderung betrifft das Innenleben und sowie die Art und Weise des Öffnens. Beim neuen Carbon wird nicht mehr die Oberschale abgenommen, sondern schlichtweg die Bodenplatte nach dem Lösen einiger Schrauben. Die Fotos zum Innenleben hält die Bildergalerie bereit.
Ausstattung
Beim Vorgänger mäkelten nicht nur wir über das magere Angebot: kein Docking Port für eine bürofreundliche Andock-Station, kein VGA, kein HDMI und kein Ethernet RJ45. Lenovo bessert mit dem OneLink-Anschluss das Docking-Bedürfnis nach. Diese Station arbeitet an allen neuen S- und E-Serien ThinkPads und sogar am Budget-Office B5400. Der Portreplikator bringt zwar keine zusätzlichen Ports, er erspart aber lästiges Kabelumstecken. Der Flugmodus-Schalter entfällt, dafür gibt es jetzt HDMI und einen kleinen Port für das mitgelieferte Ethernet-Dongle. Leider fällt der Kartenleser für SD-Speicherkarten.
Kommunikation
Statt Centrino Advanced-N 6205s funkt jetzt ein Intel Wireless-AC 7260 inklusive Bluetooth 4.0 im X1. Bei unserem einfachen Reichweite-Check fiel die begrenzte Distanz von zirka 15 Metern außerhalb des Hauses auf (2-3 Balken Windows-Anzeige). Darüber hinaus verlor das X1 sofort die Verbindung zum Router (Fritz!Box 7270 @100%). Den 45-Meter-Messpunkt erreichte z.B. das zeitgleich getestete ProBook 640 G1 (Broadcom BCM943228HM4L 2x2 WiFi) spielend (2 Balken, weiterhin schneller Website-Aufruf). Die im Vergleich zu älteren WLAN-Modulen bei AC beschränkte Reichweite war uns bereits bei Asus Transformer Book Trio TX201LA, Medion Akoya P2211T (beide Wireless-AC 3160) als auch bei Dell XPS 12 und Sony Vaio Pro 13 (beide Wireless-AC 7260) aufgefallen. Für eine Mobilfunkverbindung sorgt das integrierte Modem ThinkPad Ericsson N5321 Mobile Broadband HSPA+ (M.2 Steckplatz wie WLAN-Modul).
Sicherheit
Die Security-Anforderungen in professionellen Umgebungen sind deutlich höher als im privaten Umfeld. Daher fährt das ThinkPad X1 eine Reihe von Sicherheitsfeatures auf. Das wären ein integriertes TPM-Modul, ein Fingerabdruck-Sensor (liegt nicht mehr unpraktisch unter den Richtungstasten), Festplattenverschlüsselung und Intel Anti-Theft/Computrace sowie eine USB- bzw. Bios-Anschlusssperre. Das BIOS bietet zahlreiche Einstellungen bezüglich Hardwarefunktionen und Sicherheit, siehe dazu folgende Screenshot-Reihe. Auf Seiten der Software kann das Kennwortvault (Passwortmanager) verwendet werden.
Wartung
Das Aufschrauben des Gerätes ist deutlich einfacher als beim Vorgänger: Bodenplatte nach dem Lösen einiger Schrauben abnehmen, fertig. Die Bilder dazu befinden sich in der seitlichen Galerie. Der Arbeitsspeicher kann nicht getauscht oder aufgerüstet werden, er ist onboard. Dafür besteht ein sehr guter Zugang zum Reinigen des Lüfters und alle Kommunikationsmodule sind als M.2-Karten gesteckt (WLAN, HSPA+, SSD). Der 45-Wh-Akku ist nur verschraubt und kann ebenfalls ersetzt werden. Nicht so der Prozessor, dieser ist aufgelötet.
Software
Die vorinstallierte Software beläuft sich auf folgende: QuickCast, Skitch Touch, Solution Center, QuickControl, User Guide, MS Office 365 Trial. Zusätzlich gibt es über 70 Einträge in der Programm-Liste der Systemsteuerung, darunter einige Driver Packages und hardwarespezifische Tools (z.B. Intel Smart Connect, Intel Management and Security).
Zubehör
Wer ein Kabel für die Netzwerkanbindung bevorzugt, der nutzt den mitgelieferten Gigabit-Dongle (Intel I218-LM), der an einen proprietären Lenovo-Port angeschlossen wird.
Garantie
Die bei deutschen Online-Shops gelisteten Modelle des ThinkPad X1 Carbon (2014 20A7005RGE) sind durchgehend mit einer drei-jährigen Vor-Ort-Garantie versehen. Mögliche Upgrades sind mit bis zu einer Dauer von 5 Jahren möglich (ThinkPlus Service, plus 169 Euro). Wahlweise gibt es einen Unfallschutz (Stoß, Fall und Flüssigkeit).
BIOS Seiten/Unterseiten
Eingabegeräte
Tastatur
Der konventionelle Teil der Tasten wurde erneut vom Hersteller überarbeitet. Dies betrifft aber nicht die mechanischen Eigenschaften (Hubweg, Anschlag, konische Wölbung, geschwungene Form der Tasten), hier bleibt es nämlich auf dem erstklassigen Niveau der 2013er Carbons. Vielmehr ging es dem Layout an den Kragen, was Traditionalisten durchaus als höchst experimentell kritisieren könnten. Funktions- und F-Tasten sind komplett aus der mechanischen Riege verschwunden, Extra-Tasten über dem Keyboard entfallen. Weil die oberste Zeile des alten Layouts verschwindet, mussten Esc, Pos1, Ende, Einfügen und Entfernen verschoben werden. Pos1, Ende gehen zu Lasten der früheren Caps-Taste (links). Sie entfällt ersatzlos, was viele Schreiber sogar freuen wird. Einfügen entfällt ebenfalls, Entfernen nimmt jetzt einen Teil des alten Backspace ein. Gerade letzteres sorgt für manche Fehleingabe.
Touchpad
Das Trackpad (70 mm x 100 mm) musste sich ebenfalls einer Kur unterziehen. Die zwei Tasten des TrackPoints bzw. des Touchpads sind physisch verschwunden. Klicks werden aber passend interpretiert, je nachdem wo der Finger gerade ruht. Das Pad lässt sich deutlich (2 mm) und gleichmäßig drücken. Das ist bei Consumer ClickPads nicht der Fall, sie haben im oberen Drittel meistens gar keinen Hubweg mehr. Lenovo spricht von einer Glass Surface, die matte Oberfläche berührt sich hart, dezent matt, wertig aber nicht kühl. Schnelles, agiles Arbeiten ist damit möglich. Profis werden sowieso den roten TrackPoint vorziehen, wobei einige sicher die physischen Tasten vermissen werden. Auf dem ClickPad tippt es sich nicht mehr ganz so schnell und agil wie auf den früheren, echten Tasten.
Touchpanel
Unser X1 Carbon ist mit einem 10-Finger Multitouch-Screen ausgerüstet. Das ist nicht Standard, es gibt auch die Variante 20A7005MGE (Core i5, 180 GB SSD) als Non-Touch. In beiden Fällen ist die Anzeige entspiegelt, was Lenovo durch eine aufgeklebte Folie erreicht. Fingerabdrücke hält diese zwar nicht komplett fern, aber die Entspiegelung rechtfertigt diesen Schritt allemal. Unter der Folie ist mit dem bloßen Auge das Raster der kapazitiven Fingererkennung auszumachen. Die Fläche ist bis in die Randbereiche sensibel, Eingaben werden zügig erkannt und auf Grund der hohen Performance (SSD, i7) fast verzögerungsfrei umgesetzt.
Gesture Control
Lenovo preist das Feature der Kameragesten an (Gesture Control). Die Webcam erfasst einfache Bewegungen der Hand und lässt Dokumente blättern, verringert / erhöht die Lautstärke oder startet / stoppt Musikwiedergabe. Das alles funktioniert, wenn sich die Hand 0,5 bis 2 Meter in Sichtweite der Webcam befindet schon ganz gut. Gängige Programme wie Windows Media Player, Adobe PDF Reader oder Power Point unterstützen das sog. EyeSight. Wir haben es ausprobiert, unser Fazit: Nett, doch Nutzer sollten erst üben, um nicht in einer Präsentation mit verstummten Lautsprechern dazustehen.
Touch-Leiste
Adaptive Keyboard nennt Lenovo den neuen Standort der F-Tasten. Es handelt sich um eine hintergrundbeleuchtete Leiste, die fünf verschiedene Modi anzeigt. Einer davon ist der Funktionsmodus mit den F-Tasten, ein anderer der Webkonferenzmodus mit Lautstärke plus Mikrofon-Pegel, Helligkeit, Webcam On/Off, Gestensteuerung On/Off oder Spracherkennung. Welche Tasten die einzelnen Modi mitbringen, das zeigen folgende Screens. Die Reihenfolge als auch die zur Verfügung stehenden Modi können beeinflusst werden. Zudem kann der Nutzer wählen, welcher Modus bei welcher Anwendung eingeblendet wird (Dynamischer Modus). Neue Symbole können nicht eingestellt werden, da es sich schlichtweg um hintergrundbeleuchtete Tasten handelt (kein LCD), daher erscheint an einem einzigen Platz immer nur dasselbe Symbol.
Damit Shortcut-Liebhaber wenigstens teilweise auf ihre Kosten kommen, hat Lenovo einige unbeschriftete Fn-Tastenkombinationen aktiviert. Hierfür muss das Fn-Touch-Symbol gehalten und ein entsprechender Buchstabe / Ziffer gedrückt werden (siehe Screen). Mit Fn+4 schicken wir den X1 z. B. in den Standby-Modus.
Display
Lenovo reagiert auf den größten Kritikpunkt seiner alten X1 Carbon und spendiert eine 14-Zoll-WQHD-Version (2.560 x 1.440), die wir vorliegend auch im Test haben. Es handelt sich um ein IPS-Panel, die HD+ Version (1.600 x 900) hat wie vordem eine TN-Anzeige. Unser WQHD hat eine Pixeldichte von 210 ppi, HD+ liegt bei nur 131 ppi. Was hier ausreichend ist, das muss der Nutzer selbst entscheiden. Soviel ist allerdings sicher: Mit WQHD ist der Käufer bezüglich Kontrast und Blickwinkel (IPS) am besten beraten.
Nicht nur das Carbon bietet derart hohe Auflösungen. Dells Latitude E7440 kann mit 1.920 x 1.080 Pixeln erworben werden, Samsungs ATIV Book 9 Plus 940X3G tischt 3.200 x 1.800 Pixel auf und ist dabei 13,3 Zoll klein. Das Apple MacBook Pro Retina 13 bringt 2.560 x 1.440 Pixel, das Fujitsu Lifebook U904 Ultrabook liegt bei 3.200 x 1.800. Selbst Lenovos ThinkPad T440s ist bei 1.920 x 1.080 Pixeln angekommen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 253 cd/m²
Kontrast: 1434:1 (Schwarzwert: 0.175 cd/m²)
ΔE Color 5.81 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.23 | 0.5-98 Ø5.2
50% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
52.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
74.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.22
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSCKHF240A4 | Lenovo Thinkpad T440s 20AQ0069GE HD Graphics 4400, 4600U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD2560/0L9 | Samsung ATIV Book 9 Plus HD Graphics 4400, 4200U, Samsung MZNTD128HAGM | Dell Latitude E7440 FHD SSD256 HD Graphics 4400, 4300U, Liteonit LMT-256M6M | Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | |
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Display | 28% | 19% | 30% | ||
Display P3 Coverage | 51.5 | 66.9 30% | 65.2 27% | 66.9 30% | |
sRGB Coverage | 74.3 | 92.8 25% | 83.7 13% | 96.5 30% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 52.5 | 67.8 29% | 60.9 16% | 68.3 30% | |
Bildschirm | -7% | -9% | 9% | 9% | |
Helligkeit Bildmitte | 251 | 310 24% | 301 20% | 318 27% | 317 26% |
Brightness | 252 | 282 12% | 284 13% | 304 21% | 306 21% |
Brightness Distribution | 87 | 85 -2% | 84 -3% | 92 6% | 90 3% |
Schwarzwert * | 0.175 | 0.38 -117% | 0.39 -123% | 0.24 -37% | 0.25 -43% |
Kontrast | 1434 | 816 -43% | 772 -46% | 1325 -8% | 1268 -12% |
Delta E Colorchecker * | 5.81 | 4.56 22% | 4 31% | 4.29 26% | 4.17 28% |
Delta E Graustufen * | 6.23 | 5.12 18% | 4.4 29% | 4.68 25% | 4.87 22% |
Gamma | 2.22 99% | 2.66 83% | 2.43 91% | 2.69 82% | 2.45 90% |
CCT | 5604 116% | 6116 106% | 7434 87% | 6131 106% | 6792 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 50 | 64 28% | 54.8 10% | 64.5 29% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 11% /
2% | -9% /
-9% | 14% /
12% | 20% /
15% |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Kontrast von 1.434:1 ist besser als bei den meisten Konkurrenten, nur das Latitude E7440 FHD und das Lifebook U904 haben einen Kontrast größer 1.000:1. Die Helligkeit reiht sich indes nur durchschnittlich ein (252 cd/m²), sie bleibt im Akkubetrieb auf Wunsch aber konstant. Wie alle Konkurrenten deckt die Anzeige nicht den Adobe-Farbraum ab. Gerade mal 50 % schafft das X1, wobei die Konkurrenz bis auf das U904 (64 %) nicht besser ist. Selbst mit sRGB klappt es nicht: 74 %.
Die exakte Farbdarstellung prüfen wir vor und nach der Kalibrierung mit dem Fotospektrometer (Tabelle: Werte VOR Kalibrierung). Den Zielbereich, das wären ein DeltaE kleiner drei, erreicht das X1 nicht. Den Konkurrenten gelingt das auch nicht, weder bei den Graustufen noch bei den Farben. Eine Kalibrierung hilft dann nur wenig, das Graustufen DeltaE sinkt auf vier, das der Farben auf 4,3. Bei den Graustufen ist gut erkennbar: Die hellen Töne rutschen deutlich in den warmen Bereich, die Saturation Sweeps weisen die größten Abweichungen bei Grün und Rot aus. Die Kalibrierung ändert daran fast gar nichts.
Das Panel taugt auf Grund seiner matten Beschaffenheit und der im Akkubetrieb unverminderten Helligkeit für gute Sicht im Freien. Die Anti-Glare Beschichtung vermindert Reflexionen weitestgehend, bei Bewölkung gibt es kaum Einschränkungen. Die matte Oberfläche ist jedoch ein Kompromiss zwischen Touch- und Outdoor-Tauglichkeit. Sie ist nicht so gut entspiegelt wie matte Non-Touch Office-Notebooks.
Wir stellen einmal die Blickwinkel des HD+ X1 Carbon (2013) und des WQHD Carbon (2014) gegenüber. Einblicke von unten quittiert das 2013er-Modell mit deutlicher Invertierung, unser IPS bleibt hingegen stabil. Die Überblendung der unteren drei Fotos ist dem Shooting geschuldet, der Betrachter sieht ein normal gefärbtes Bild.
Leistung
Im Testgerät ist ein Intel Core i7 4600U (2,1 bis 3,3 GHz) eingebaut und damit auch die integrierte Grafikeinheit Intel HD Graphics 4400. Dem zur Seite steht eine SSD mit 240 GB Kapazität (frei bei Auslieferung zirka 160 GB) und 8 GB Arbeitsspeicher (onboard). Das neue X1 Carbon gibt es noch in einer anderen Konfigurationen mit Intel Core i5 4200U, i7 4550U und alternativer 180 GB SSD. Die günstigste Konfiguration kostet 1.635 Euro und ist mit dem WQHD (2560x1440) Panel bestückt. Die HD+ Version könnte günstiger sein, sie wird in Deutschland bisher aber nicht angeboten.
Prozessor
Mit dem Cinebench R15 schauen wir uns die CPU- und GPU-Taktung bei normaler Belastung durch Benchmarks an (kein Stresstest). Wir wollen wissen, ob und in welchen Grenzen der Turbo-Boost funktioniert. Hält das Kühlsystem der Abwärme stand, so liefert die CPU konstant Leistung, zumindest mit dem Standardtakt von 2,1 GHz (i7 4600). Wenn der Turbo bis 3,3 GHz fährt, wäre das um so besser.
Der Takt liegt während der Multi-Tests konstant bei 2,4 GHz (innerhalb Turbo-Range). Das hievt die Rechenleistung lediglich auf 170 Punkte, das sind 26 % weniger als das Fujitsu Lifebook U904 mit gleicher CPU (rechnet ebenfalls knapp über Standard-Takt). Dieses Missverhältnis zwischen den beiden identen CPUs tritt auch beim Cinebench R11.5 Multi (U904: +36 %) auf. Der Computation-Score des PCMark 7 (folgender Abschnitt) bestätigt diese Differenz abermals: Das Lifebook U904 heimst 88 % mehr Punkte ein.
Der alternative Core i5 4200U schneidet im ATIV Book 9 Plus als auch im ThinkPad T440s deutlich besser ab (zirka 30 %). Wie sich diese Konfiguration im X1 Carbon schlagen würde, darüber können wir nur mutmaßen. Ein Pessimist würde von ähnlichen Abschlägen ausgehen, wie bei obiger i7 4600-Version.
Im Akkubetrieb muss der Nutzer auf noch mehr Leistung verzichten. Die R11.5-Tests (auch OpenGL via GPU) schneiden wie folgt ab: Multi 1,64 (statt 1,9), OpenGL 14,52 (statt 15,93). Hier war das Profil Höchstleistung gewählt.
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
OpenGL 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung ATIV Book 9 Plus |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
OpenGL 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA |
System Performance
Die PCMarks machen eine ähnliche Aussage: Trotz überlegener SSD (siehe Massenspeicher-Abschnitt) spielt der PCMark 7 nur 3.015 Punkte ein. Die Konkurrenz liegt bis zu 81 % darüber, darunter wieder das Fujitsu Lifebook U904 (+60%). Der Sub Score Productivity schneidet nach gleichem Muster schlecht ab. An der SSD kann es nicht liegen, denn hier führt unser X1 Carbon die Leistungsspitze zusammen mit Lifebook U904 und MacBook Pro Retina 13. Den PCMark 8 können wir nur bedingt vergleichen, denn für die älteren Tests steht kein Score v2 zur Verfügung. So bleibt nur das Dell Latitude E7440 FHD (ohne PCMark 7 Scores) mit i5 4300U, das unserem X1 Carbon auf einmal nur noch mit 5 % davon fährt.
SpecViewPerf 11.0 betrachtet einige CAD Tools und deren Anwendbarkeit. Die Tabelle ernüchtert: Eine HD 4400 ist nicht das richtige Tool für derartige Anwendungen, selbst dann nicht, wenn sie wie im ProBook 430-G1 ziemlich rund läuft.
Die Benchmarks scheinen etwas zwiespältig. Die erlebte Geschwindigkeit ist hingegen uneingeschränkt positiv. Der Kaltstart dauert bis zum Start-Screen (Passworteingabe) nur sechs Sekunden. Aus dem Standby erwacht das X1 mit fast keiner Verzögerung. Programme starten flink und Installationen sind rasant ausgeführt. Genau das erwarten wir auch von einem Gerät für knapp 2.000 Euro.
PCMark 7 | |
Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Productivity (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Computation (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
System Storage (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Dell Latitude E7440 FHD SSD256 | |
Storage Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
PCMark 7 Score | 3015 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2264 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2672 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3139 Punkte | |
Hilfe |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSCKHF240A4 | Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | HP ProBook 430-G1 HD Graphics 4400, 4200U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | HP ZBook 15 Quadro K2100M, 4700MQ, Hitachi Travelstar 7K750 HTS727575A9E | |
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SPECviewperf 11 | -8% | 25% | 1252% | |
1920x1080 Catia | 42.11 | |||
1920x1080 Ensight | 1.58 | 1.29 -18% | 1.94 23% | 28.25 1688% |
1920x1080 Lightwave | 10.81 | 9.88 -9% | 12.52 16% | 48.97 353% |
1920x1080 Maya | 10.69 | 7.81 -27% | 10.22 -4% | 52.8 394% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.39 | 1.72 24% | 1.73 24% | 17.6 1166% |
1920x1080 SolidWorks | 6.77 | 6.04 -11% | 9.11 35% | 42.39 526% |
1920x1080 Tcvis | 1.62 | 1.47 -9% | 2.21 36% | 34.27 2015% |
1920x1080 Siemens NX | 1.15 | 1.06 -8% | 1.68 46% | 31.34 2625% |
Massenspeicher
Die Intel SSD Pro 1500 SSDSCKHF240A4 mit 240 GB Bruttokapazität zeichnet sich durch sehr hohe Read- und Write-Durchsätze in den 4K-Tests aus. Knapp 40 MB/s wurden bis dato von den Konkurrenten noch nicht erreicht. Selbst das Write 4 K ist mit 106 MB/s Klassenbester. Der Read Sequential (weniger praxisrelevant als 4 K) liegt im gehobenen Durchschnitt, hier gibt es jedoch bei HighEnd-SSDs nur kleine Unterschiede.
CrystalDiskMark 3.0 | |
Read 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Dell Latitude E7440 FHD SSD256 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Write 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Dell Latitude E7440 FHD SSD256 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Write Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Dell Latitude E7440 FHD SSD256 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA | |
Read Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Dell Latitude E7440 FHD SSD256 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
HP EliteBook Folio 9470m H4P04EA |
Grafikkarte
Im Gegensatz zur reinen CPU-Leistung zeigten obige OpenGL-Tests für die GPU überdurchschnittliche Ergebnisse. Verkehrte Welt: Das Fujitsu Lifebook U904 (-17 %, Single Channel RAM) ist auf einmal schwächer (beide HD 4400). Samsung ATIV Book 9 Plus (+3 %, Dual Channel) mit gleicher IGP kann jedoch mithalten. Der Grund liegt beim Dual-Channel-Arbeitsspeicher, von dem die Grafik profitiert. Der variable GPU-Takt liegt während Last am Netz bei relativ konstanten 750 MHz. Hier wäre in der Theorie mehr drin (HD 4400 bis 1.100 MHz).
Auf Spiele ausgerichtete Benchmarks replizieren das Ergebnis: Das Lifebook U904 (-18 %) schneidet schlechter ab, das ATIV Book 9 Plus (+16 %, während Game: 1.000 MHz) etwas besser.
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Fujitsu Lifebook U904 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Samsung ATIV Book 9 Plus | |
Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 | |
Fujitsu Lifebook U904 |
3DMark 06 Standard Score | 5136 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31321 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3716 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 478 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Spiele sind vor diesem Hintergrund ein No-Go für das X1 Carbon, zumindest wenn Titel der vergangenen vier Jahre avisiert werden. Aber: In geringen Details ist vieles möglich, wie unsere Testrunde zeigt. Dank der relativ starken CPU sind manche 2013er Titel sogar in mittleren Details spielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dota 2 (2013) | 56.3 | 37.8 | 19.4 | |
Total War: Rome II (2013) | 36.5 | 27.9 | 20.5 | |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 42 | 28 | 12 |
Emissionen
* ... kleinere Werte sind besser
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen des X1 sind beachtlich niedrig. Zwar erzwingen wir beim Stresstest deutliche 42 dB(A), was aber ein unrealistisches Szenario darstellt. Während des CAD-Benchmarks Specviewperf 11.0 bleibt der Lüfter konsequent aus! Der Modus Höchstleistung (CPU/GPU) war natürlich ebenso gewählt, wie die aktive Systemkühlungsrichtlinie. Ansonsten bemerken wir den aktiven Lüfter im Betrieb kaum. Das können aber auch die Konkurrenten. Bei ATIV Book 9 Plus, ThinkPad T440s und Lifebook U904 gehört der lautlose Leerlauf ebenso zum Standard. Das leiseste 14-Zoll-Ultrabook unter normaler Last war übrigens das U904 mit knapp 32 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 36.1 / 42.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme verhält es sich anders herum, knapp 50 Grad Celsius messen wir im Stresstest. So stark erwärmte sich keiner der Konkurrenten, auch wenn das ATIV Book 9 Plus direkt folgt (47 °C). Im Leerlauf sind die Unterschiede eher gering, obwohl das X1 Carbon erfreulich kühl bleibt. Die Durchschnittstemperatur (oben/unten 24 °C) liegt nur zwei Grad über der Raumtemperatur (22 °C).
Was passiert während maximaler Belastung durch unseren Stresstest im Inneren? Prime95 (CPU) und Furmark (GPU) erzwingen eine maximale Leistungsaufnahme, was unmittelbar sehr viel Abwärme freigibt. Schon bei 65 °C, keine 10 Sekunden nach Beginn des Tests, drosselt der CPU-Takt auf 1,0 GHz. Die GPU schwankt zwischen 750 bis 800 MHz. Dieser Zustand bleibt dann so.
Sobald wir den GPU-Teil (Furmark) des Extrem-Szenarios deaktivieren, schnellt der CPU-Takt wieder auf 2,2 GHz und bleibt dort stabil. Ziehen wir dann den Netzstecker, so schwankt der Takt zwischen 800 MHz bis 2,2 GHz. Dies ist der Grund für die geringeren Benchmark-Scores im Akkubetrieb.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.5 °C).
Lautsprecher
Die testweise gespielten Musiktitel unterschiedlichster Genres (bis Maximalpegel) vermochten nicht zu überzeugen. Der Klang hat ein gewisses Volumen, das auch bei maximalem Pegel nicht verzerrt. Der Höreindruck bleibt aber etwas blechern und künstlich. Wie die Fotos des aufgeschraubten X1 zeigen, hat der Hersteller an den beiden unter der Handauflage sitzenden Speakern bauliche Veränderungen vorgenommen. Der winzige Klangkörper eines Speakers wurde etwas vergrößert. Sie beschallen aber nach wie vor die Tischplatte, was im günstigsten Fall die Lautstärke aufbessert (Reflexion) und im ungünstigen Fall (Hand deckt ab) den Klang abwürgt. Die maximale Lautstärke hat sich gegenüber dem Vorgänger allerdings verbessert.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Verbessert hat sich die Akkulaufzeit, auch wenn die Kapazität mit 45 Wh ident geblieben ist. Lenovo setzt nicht mehr auf Lithium-Polymer sondern auf die übliche Li-Ion-Bauart. Ob das Auswirkungen hat, das können wir nicht sagen. In jedem Fall wirkt sich die durchweg sehr niedrige Energieaufnahme positiv auf die Laufzeiten aus. Der geringe Wert von 27 Watt bei Load Maximum kommt durch die massive Drosselung im Stresstest zustande. Bei solcher Last haben wir allerdings keine Laufzeiten gemessen. Der Classic / Load Test ist als normale Last einzustufen (Load Average 26 Watt).
Die Leerlauf-Energieaufnahme kann Vorbild-Charakter in der Riege teurer Subnotebooks haben. Sie ist allerdings auch in einer extrem dunklen Luminanz-Einstellung begründet, die beim Carbon möglich ist. Bei solcher Dunkelheit könnte niemand mehr etwas ablesen. Zum Laden des Akkus werden übrigens 2:28 Stunden benötigt, in Relation zur Laufzeit eine sehr angemessene Zeit.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon Touch 20A8-003UGE HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSCKHF240A4 | Samsung ATIV Book 9 Plus HD Graphics 4400, 4200U, Samsung MZNTD128HAGM | Fujitsu Lifebook U904 HD Graphics 4400, 4600U, Toshiba HG5d THNSNH256GCST | Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 HD Graphics 4400, 4200U, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | |
---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -36% | -27% | -21% | |
Idle min * | 3.7 | 4.7 -27% | 5 -35% | 4.1 -11% |
Idle avg * | 4.8 | 9 -88% | 8.4 -75% | 7.8 -63% |
Idle max * | 6.8 | 9 -32% | 9.3 -37% | 8.7 -28% |
Last avg * | 26.2 | 30.9 -18% | 25.2 4% | 26.9 -3% |
Last max * | 27.3 | 31.8 -16% | 24.7 10% | 27.4 -0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3.7 / 4.8 / 6.8 Watt |
Last |
26.2 / 27.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der realen Akkulaufzeit kommt unser Test beim WLAN-Surfen recht nahe. Nach 7:44 Stunden ist der Akku leer. Das IPS-Panel lief während dieses Tests auf zweithellster Stufe, also knapp 150 cd/m² (automatische Helligkeitsanpassung aus). Vor den Konkurrenten erscheint das nicht als Glanzleistung, sie legen 19 bis 30 % drauf. Nicht besser wird es beim Ansehen von Filmen. Der hochauflösende Big Buck Bunny H.264 1080p Clip in der Endlosschleife endete nach 5:40 Stunden. Das 2013er Carbon mit Touchscreen war nur geringfügig kürzer beim WLAN (-11 %) und Reader-Test (-5 %) unterwegs. Die größte Differenz machen wir unter Last (-18 %) aus.
Fazit
Lenovo hat alles gegeben, ist aber - je nach Sichtweise – bei manchen Aspekten über das Ziel hinaus geschossen. Zuerst die wirklich positiven Aspekte: Das IPS-Touchpanel mit seinen 2.560 x 1.440 Pixeln bringt kristallklare Gigantomanie in die Geschäftswelt. Ob nicht Full HD gereicht hätte, das steht auf einem anderen Blatt. In jedem Fall sprechen sehr hoher Kontrast, stabile Blickwinkel, Entspiegelung und gute Helligkeit (auch Akkubetrieb) für die Anzeige. Wer sich ernsthaft für das Panel interessiert, der sollte aber auch Skalierungsschwierigkeiten mancher Software einplanen (das Problem hatten auch die hochauflösenden Konkurrenten).
Die Wartung hat Lenovo ebenso vereinfacht, wie das Schnittstellenangebot. Mit OneLink kann endlich Lenovos Universal-Dock mit einem einzigen Kabel angesteckt werden. Das macht den Alltag einfacher.
Kritisch kann man das Adaptive Keyboard sehen, muss man aber nicht. Traditionsbewusste ThinkPad-Nutzer werden auf jeden Fall einen Sturm der Entrüstung gen Lenovo schicken und vom Carbon Abstand nehmen (oder die Restbestände des 2013er kaufen). Das Fehlen physischer F/Fn-Tasten kann Lenovo, sofern sich der Nutzer darauf einlässt, durch eine Kombination neuer und alter Shortcuts auf der Touch-Leiste wettmachen. So viele Personalisierungsmöglichkeiten bei der Tastatur hatte ein ThinkPad noch nie. Aus diesem Grund wollen wir Lenovos Adaptive Keyboard weder verurteilen, noch in den Himmel loben.
Den zahlreichen Konkurrenten, die teilweise ebenfalls extrem hochauflösend daherkommen, kann das X1 Carbon bei der Mobilität das Wasser reichen (geringes Gewicht, Outdoor-Panel). Mitunter macht sich aber ein technisch sehr ähnlicher Lenovo ThinkPad T440s (1.920 x 1.080, i7 4600U) eher bezahlt, vor allem wenn es nicht auf Pixel-Gigantomanie und Touchscreen ankommt. Samsungs ATIV Book 9 Plus 940X3G (13,3-Zoll, 3.200 x 1.800, i5 4200U) und Apples MacBook Pro Retina 13 (13,3-Zoll, 2.560 x 1.440, i5 4258U) sind eher Consumer-Geräte mit weniger Sicherheitsfunktionen (TPM, erweitertes BIOS, etc.). Wenn es auf letzteres nicht ankommt, sind sie auch eine gute Option. Weitere Business-Konkurrenten finden sie in der rechten Spalte bzw. im Intro dieses Tests.