Test Asus Transformer Book Trio TX201LA Convertible
Ist das Transformer Book Trio TX201LA die eierlegende Wollmilchsau? Seit zwei Jahren sind Gerätehersteller und Microsoft emsig dabei, Windows-Computer in die tragbare Welt der Touchgeräte zu überführen. Windows erhielt mehr oder weniger erfolglos eine Kacheloberfläche (die der klassische Nutzer sowieso nicht benutzt) und zahlreiche Convertible-PCs entstanden, die den Käufer zum Umstieg auf einen Tablet locken wollen.
Doch selbst die teuersten und technisch perfekten Geräte hatten immer noch einen grundlegenden Nachteil: Die Android-verwöhnte und gewöhnte Käuferschaft muss unter Windows surfen, lesen oder Unterhaltung genießen. An diesem Punkt steht dann oft der Wunsch nach einem laufzeitstarken und billigeren Android-Tablet.
Mit dem Transformer Book Trio geht Asus einen mutigen Schritt und löst das Dilemma auf seine Art: Im Tablet steckt ein selbständiges Android-System, in der Tasten-Dock arbeitet die Hardware eines Oberklasse-Subnotebooks (inklusive Anschlüsse). Der Käufer erwirbt also drei Geräte: Ein Android-Tablet mit Intel Atom Prozessor; einen kleinen Desktop-PC mit Core i7 und ein Windows- oder auch Android-Notebook, wenn beide Teile zusammengesteckt werden. Ist das Ganze wirklich mehr, als die Summe der Teile? Die Antworten gibt unser Testbericht.
Die Wahl der Konkurrenten erweist sich als schwierig. Auf Grund der ähnlichen Displaygröße, der Wertigkeit und des Preises sind wohl Dells XPS 12 (Haswell) und Sonys Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB die passenden Alternativen. Beides sind aber keine Docking-Tablets, selbiges findet sich nur in 13,3-Zoll (HP Split x2). Ferner wären das Lenovo Yoga 2 Pro (360 Grad) und das Asus Taichi 21 (Display auf Deckelrückseite) Alternativen.
Gehäuse
Das Transformer Trio kostet derzeit 1.000 bis 1.100 Euro, ein stattlicher Preis, für den der Kunde viel erwarten kann - und auch bekommt. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Base wie auch Deckel bestehen aus einem Stück Aluminium. Dadurch sind beide Komponenten zwar etwas schwer (1.703 Gramm; Tablet 714 Gramm), liegen aber sehr stabil (enorm verwindungsfest) und wertig in der Hand. Deckel und Unterseite aus eloxiertem Alu sind gebürstet und daher relativ griffig.
Die Aufnahme des Tablets auf den Dock besteht komplett aus Metall. Im Gegensatz zu anderen Tasten-Docks ist es nicht als U-Form konzipiert, sondern als L-Form. Damit die Anzeige dennoch nicht zu schlimm wackelt, wurden die Arretier-Stifte sehr breit dimensioniert. In diesen befindet sich jeweils ein Haken, der nur durch den mechanischen Druckschalter mittig des Gelenks gelöst werden kann. Das Scharnier selbst hängt sehr straff auf seiner Achse in der Base. Ohne das Tablet als Hebel kann es kaum bewegt werden. Dies muss aber auch so straff sein, denn das Tippen und Wischen im Notebook-Modus würde sonst die Anzeige nach hinten klappen lassen.
Clever: Die Aufnahmen für die zwei länglichen Haltestifte sind im Tablet mit Klappen verschlossen. Diese gehen nach innen auf, werden also beim Ansetzen von den Stiften beiseite geschoben. Das hat weniger einen funktionellen, sondern vielmehr einen optischen Nutzen.
Ausstattung
Asus setzt auf Anschlüsse, wie wir sie auch von einem Subnotebook erwarten würden. Zwei USB-Ports sind ein bisschen wenig, dafür gibt es aber ein Mini DisplayPort, das per mitgeliefertem Adapter auch mit einem VGA-Kabel genutzt werden kann. Die Anschlüsse befinden sich im hinteren Bereich des Gerätes, so können Kabel zügig nach hinten verlegt werden. Ports auf der Rückseite wären für eine PC-Station ideal (stören nicht im Blickfeld), das Scharnier macht solche aber unmöglich.
Kommunikation
Asus integriert einen WLAN-Adapter nach neuestem AC-Standard (Intel Wireless-AC 3160). Der bringt Gigabit-Geschwindigkeit erstmals per Funk. Bis zu 3,5 GBit/s sollen damit möglich sein. Für die tatsächliche Nutzung von „Gigabit WLAN“ ist ein entsprechender Router nötig (Standard 802.11ac). Als AC-Modell kann der Adapter im Falle überlasteter Funkwellen auf das weniger frequentierte 5-GHz-Band ausweichen. Der Adapter hat zudem Bluetooth 4.0 integriert.
In unserem nicht repräsentativen Reichweite-Test zeigte das Intel-Modul stabil hohe Verbindungsstärken bei kurzen und mittleren Distanzen. Selbst am 15-Meter-Messpunkt außerhalb des Gebäudes zeigt Windows noch vier Empfangsbalken an. Darüber hinaus (45 Meter) geht die Verbindung zum Router verloren (Fritz!Box 7270 @100 % Sendeleistung).
Diese Angaben bezogen sich auf die Base, also den Windows-PC. Das Android Tablet ist nur mit einem 802.11n, Single-Band-Adapter ausgerüstet, der Bluetooth 3.0 integriert.
Zubehör
In den Karton legt Asus zwei Netzteile. Der 45-Watt-Versorger dient der PC-Station und dem Notebook. Das Tablet allein wird mit einem kleineren USB-Netzteil (Bild) versorgt. Es liefert 20 Watt, wobei das Tablet per Micro USB angeschlossen wird. Für den Mini DisplayPort liegt ein Konverter im Karton, jetzt kann der Nutzer auch sein altes d-Sub VGA-Kabel benutzen. Nach Putztuch, Garantiekarte und kleinem Benutzerhandbuch hat sich das Zubehör dann auch schon erschöpft.
Wartung
Tablet und Dock besitzen keine Wartungsklappen. An der Base können wir zwar den kleinen Torx-Schrauber ansetzen und alle Schrauben entfernen (auch unter den Standfüßen), jedoch verweigerte die Alu-Platte das Abnehmen. Sie sitzt direkt vor dem Scharnier fest. Aus Rücksicht auf den Leihsteller haben wir von Kraftanwendung abgesehen. Durch den Spalt war die 2,5-Zoll-Festplatte erkennbar.
Garantie
Asus gewährt eine Herstellergarantie von 24 Monaten (Pick-Up & Return). Das Gerät wird nach Anmeldung beim Support abgeholt. Das ist bei günstigen Asus-Geräten anders, das Transformer Book T100TA genießt nur 12 Monate Schutz. Der Zeitraum lässt sich für 90 Euro um weitere 12 Monate erweitern.
Software
Android Jelly Bean 4.2 und Windows 8 Pro 64 Bit sind als Betriebssysteme installiert. Dazu gibt es Asus Tools, wie die Console. Sie versorgt den Nutzer mit Statusinformationen (Wieviel Speicher ist noch frei?) und erlaubt zahlreiche sinnvolle Settings rund um die Nutzung des Trios. So kann die PC-Base als Hotspot für das Android-Tablet fungieren. Disk Share fragt nach den Ordnern / Laufwerken, welche gleichzeitig unter Windows und Android zugreifbar sein sollen. Sinnvoll: Webpage Share bringt die zuletzt besuchte Website auf dem jeweils anderen OS zum Erscheinen. Smart Charging erlaubt dem Nutzer zu bestimmen, welcher Akku zuerst aufgebraucht werden soll (PC-Station oder Tablet). Der Trio OS Switcher läuft im Hintergrund und schaltet per Fn-Taste zwischen Windows und Android hin und her. Das jeweils inaktive OS bliebt geht in den Standby-Modus. Der Nutzer kann es aber auch manuell herunterfahren, nach diesem Vorgang betreitt das jeweils andere OS den Bildschirm. Zuletzt gibt es noch eine MS Office Testversion.
Die 5-MP-Rückseiten-Kamera kann nur unter Android benutzt werden. Die Aufnahmen haben eine angemessene Qualität und der Autofokus schafft es tatsächlich die relevanten Objekte scharf zu stellen. Bei Betrachtung im Detail fällt natürlich auf, dass die Schärfe im Detail nicht mit einer SLR mithalten kann. Weil Windows auf den Datenspeicher des Android-Systems zugreifen kann, ist es aber durchaus praktikabel für Foto- oder Videoaufnahmen schnell ins Android zu wechseln.
Die Frontkamera bietet nicht nur eine niedrige aber übliche HD-Auflösung, sie leidet auch unter einem sehr starken Rauschen. Konturen sind kaum noch erkennbar, das Bild sieht verwaschen aus. Unserem Modell versperrte zudem ein winziges Folien-Fragment die Sicht (hinter dem Glas). Wir nehmen an, dass es sich nicht um einen Serienfehler handelt.
Eingabegeräte
Tastatur
Die hintergrundbeleuchtete Tastatur des Transformers hat einen deutlichen Tastenhub, einen festen aber keinen harten Anschlag sowie einen knackigen Druckpunkt. Die Tasten bieten den Händen ein ziemlich gutes Feedback beim Tippen. Die Tastenfläche liegt komplett fest auf und die Pfeiltasten sind abgesetzt. Die Tasten befinden sich in einer deutlichen Senke. Dies schützt das draufliegende Tablet und macht das Schreiben angenehmer. Die Handballenauflage ist auch noch für größere Hände ausreichend groß.
Touchpad
Das ClickPad hat zwar dieselbe Farbe, wie die umliegende Handauflage, es ist aber deutlich rutschiger als selbige (stumpf, griffig). Dadurch kann es auch blind ertastet werden, obwohl es dieselbe Höhe wie die umliegende Fläche hat. Der Hubweg ist im unteren Bereich ausreichend groß, leider klickt das Pad aber sehr laut und dumpf. Druckpunkt und Feedback sind aber deutlich.
Touchpanel
Das Touchpanel (10-Finger-Multitouch) bedient sich bis in die Randbereiche reaktionsschnell und flüssig. Ein Finger kann auf dem schwarzen Rand entlangfahren und erzeugt immer noch eine Aktivität (z. B. das Ziehen eines Fensters). Selbst höherer Druck auf die Anzeige erzeugt keine Unregelmäßigkeiten (Touch Mura-Free).
Display
Das FHD-Panel (1.920 x 1.080 Bildpunkte; 199 ppi) stammt von AUO (Modell: B116HAN03) und ist nach Modellnummer ident mit dem Panel des Medion Akoya P2211T, ebenfalls ein 11,6-Zoller. Helligkeit, Kontrast und Farbmessungen fallen daher im Rahmen der Toleranzen nahezu identisch aus.
AUO gibt eine Helligkeit von 350 cd/m² und einen Kontrast von 800:1 an (Glare-Version). Wir messen in der Mitte 360 cd/m², der Durchschnitt liegt bei 331 cd/m². Das schafft die Konkurrenz ebenso, am hellsten leuchtet das Panel des Vaio Duo 11 mit 417 cd/m². Der Kontrast weicht mit 720:1 leicht von der Definition ab. Hier sind Konkurrenten wie das Dell XPS 12 oder das Taichi 21 besser. Die Ausleuchtung des Panels ist mit 86 % immer noch gleichmäßig genug, der „dunkelste“ Bereich auf der Anzeige ist immer noch 311 cd/m² hell. Lichthöfe an den Randbereichen erkennen wir keine.
|
Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 360 cd/m²
Kontrast: 720:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
ΔE Color 3.35 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.61 | 0.5-98 Ø5.2
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.37
Asus Transformer Book Trio TX201LA HD Graphics 4400, 4500U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Lenovo Yoga 2 Pro HD Graphics 4400, 4200U, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | Dell XPS 12 Haswell HD Graphics 5000, 4650U, Liteonit LMT-256M6M | Sony Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB HD Graphics 4000, 3317U, Toshiba THNSNS128GMCP | Asus Taichi 21-CW001H HD Graphics 4000, 3517U, SanDisk SD5SE2256G1002E | |
---|---|---|---|---|---|
Display | -33% | -29% | -25% | -7% | |
Display P3 Coverage | 64.3 | 42.03 -35% | 44.15 -31% | 46.89 -27% | 63.2 -2% 61.3 -5% |
sRGB Coverage | 89.5 | 63.3 -29% | 66.2 -26% | 69.6 -22% | 82.8 -7% 81 -9% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 65.3 | 43.42 -34% | 45.65 -30% | 48.56 -26% | 60.2 -8% 58.9 -10% |
Bildschirm | -4% | -0% | 13% | 22% | |
Helligkeit Bildmitte | 360 | 371.5 3% | 359 0% | 417 16% | 210 -42% |
Brightness | 332 | 340 2% | 348 5% | 382 15% | 211 -36% |
Brightness Distribution | 86 | 87 1% | 83 -3% | 84 -2% | 78 -9% |
Schwarzwert * | 0.5 | 0.749 -50% | 0.355 29% | 0.46 8% | 0.13 74% |
Kontrast | 720 | 496 -31% | 1011 40% | 907 26% | 1615 124% |
Delta E Colorchecker * | 3.35 | 3.14 6% | 5.42 -62% | ||
Delta E Graustufen * | 4.61 | 1.24 73% | 3.72 19% | ||
Gamma | 2.37 93% | 2.44 90% | 2.5 88% | ||
CCT | 6561 99% | 6461 101% | 6299 103% | ||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60 | 40.49 -33% | 42 -30% | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -19% /
-12% | -15% /
-8% | -6% /
-2% | 8% /
6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Farbräume sRGB und AdobeRGB deckt das Trio nicht ab, von AdobeRGB sind es gerade einmal 60 %. Dieses Kriterium ist für Grafiker wichtig, die auf dem Screen exakt dieselben Farben sehen wollen wie definiert. In dieser Hinsicht ist aber kein Konkurrent besser, eher schlechter (typisch sind zirka 40 % von AdobeRGB).
Mit dem Fotospektrometer betrachten wir die TFT-Eigenschaften im Detail: Bei den Graustufen liegt das DeltaE als Beschreibung der Farbgenauigkeit bei 4,6. Die Farbsättigung zeigt kaum Abweichungen, das ist selten. Der ColorChecker meldet daher auch einen niedrigen DeltaE von 3,35. Hier wird bezüglich Farbgenauigkeit also fast der Idealzustand erreicht. Ein Wert unter drei bedeutet: Das menschliche Auge kann keinen Unterschied zwischen sRGB-Farbkarten und der Farbe auf dem Panel ausmachen.
Der Außengebrauch ist dank der stabilen Luminanz (Akkubetrieb) gut machbar. Störend sind nur die Reflexionen auf der spiegelnden Anzeige. Der Helligkeitssensor befindet sich neben der Webcam. Er sorgt für eine automatische Anpassung der Luminanz an das Umgebungslicht. Für die Outdoor-Fotos haben wir den Sensor deaktiviert.
Das AHVA-Panel (Advanced Hyper-Viewing Angle) soll für weite Blickwinkel sorgen. Eine Farbverschiebung tritt nicht auf. Die Augen können nach rechts, links, oben oder unten abweichen. Die Konkurrenten bieten das mit ihren IPS-Panels aber auch.
Leistung
Der Intel Core i7 4500U verfügt über zwei Kerne mit einer Taktrate von 1,8 bis 3,0 GHz (TDP 15 Watt). Die Haswell-CPU unterstützt Hyper-Threading sowie die neue AVX2-Erweiterung. Einzelheiten zu diesen und weiteren Features hält unsere Datenbank bereit. Die CPU ist neben dem günstigeren i5 4200U die einzige CPU-Alternative von Asus (knapp 1.000 Euro kostet das Trio dann). Beachtlich: Dieser i7 wird auch im 17-Zoller Dell Inspiron 7737 verwendet. Kann ein kleines Gehäuse hinsichtlich der Kühlung damit klarkommen? Unter Emissionen werden wir das ergründen.
Die im Prozessor integrierte HD Graphics 4400 dient als Grafikbeschleuniger. Sie kann, sofern kein Throttling eintritt, aktuelle Spiele in niedrigen Einstellungen und Auflösungen (nicht in FHD) meistern. Die Speicherausstattung liegt bei 4 GB RAM (2x 4 GB), die im Dual-Channel-Modus arbeiten. Als Festspeicher kommt eine Hitachi Travelstar Z5K500 (500 GB) zum Einsatz.
Das Tablet arbeitet mit einem Intel Atom Z2560, einer Cloverview Plattform, die Ende 2013 von Baytrail M abgelöst wurde. Der Zweikerner taktet mit 1,6 GHz (kein Turbo) und war seinerzeit (Anfang 2012) Intels Antwort auf ARM- und Tegra-SoCs für Tablets. Android liegt auf einer kleinen 16 GB eMMC, auf welche auch von Windows her zugegriffen werden kann (10,9 GB frei). Die GPU ist eine Intel SGX544, wie sie in diesem Atom integriert ist. Danach gibt es noch 2 GB separaten Hauptspeicher für das Tablet.
Prozessor
Starke i7-CPU im kleinen Gehäuse? Das lässt immer argwöhnisch auf die Performance blicken, denn nicht zum ersten Mal könnte CPU-Throttling zu deutlichen Leistungseinbußen führen. Dies ist beim Transformer Trio aber nicht der Fall, der i7 rechnet bei Multi- und Single-Core-Last stets mit 2,7 GHz. Das liegt sehr nahe an der Turbo-Definition von 3,0 GHz. Die Benchmark-Scores fallen entsprechend hoch aus, sie liefern das, was diese CPU leisten müsste. Damit kann sie ihre Konkurrenten dezent überflügeln, bis auf den Taichi 21, der ebenfalls mit einem i7 gerüstet ist (Ivy Bridge). Das Duo 11 ist ebenfalls mit Core i7 zu haben.
Um einmal den neuen Baytrail-Atom im Vergleich zu sehen, blenden wir die 32-Bit-Werte des älteren Cinebench R10 ein. Unser Transformer Trio kann diese Plattform um 61 % schlagen. Im Akkubetrieb bleibt die Rechenleistung übrigens konstant hoch. Ein Cinebench R11.5 endete im Multi- und OpenGL-Test identisch.
Cinebench R10 - Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Book Trio TX201LA | |
HP Split x2 | |
Lenovo Yoga 2 Pro | |
Sony Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR |
System Performance
Die Anwendungsperformance leidet unter der langsam rotierenden Festplatte. Programmaufrufe oder Systemstarts laufen mit einer SSD eben deutlich schneller ab. Das gilt für Standard-SSD-Formen wie mSATA oder 2,5-Zoll-SATA. Das Asus Transformer Book T100TA ist als Low-Cost-Modell eine Ausnahme in der Tabelle, es besitzt nur eine eMMC. XPS 12 und Duo 11 gehen daher mit ihren SanDisk bzw. LiteOn SSDs deutlich in Führung, obwohl ihre Rechenleistung, wie oben gezeigt, nicht besser sondern eher etwas schlechter ist.
PCMark 7 Score | 2906 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2843 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2773 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3800 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Hitachi-Festplatte schneidet im PCMark 7 - System Storage deutlich schlechter ab, als die Konkurrenz mit ihren SSDs. Das liegt in der Natur der Sache und muss als Zugeständnis für den Komfort von 500-GB-Speicherplatz hingenommen werden. Im Detail sehen wir dann auch, wo es bei HDDs am meisten fehlt: Kleine, verstreute Dateiblöcke werden extrem langsam gelesen oder geschrieben. Selbst die schwache eMMC des Transformer Book T100TA ist 3.300 bzw. 580 % schneller (Lesen / Schreiben). Die Benchmark-Tools können nicht auf den eMMC-Speicher zugreifen, weshalb wir keine Werte hierfür liefern können.
Asus Transformer Book Trio TX201LA HD Graphics 4400, 4500U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Sony Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB HD Graphics 4000, 3317U, Toshiba THNSNS128GMCP | Asus Taichi 21-CW001H HD Graphics 4000, 3517U, SanDisk SD5SE2256G1002E | Dell XPS 12 Haswell HD Graphics 5000, 4650U, Liteonit LMT-256M6M | |
---|---|---|---|---|---|
PCMark 7 | |||||
System Storage | 1392 | 3255 134% | 5384 287% 5384 287% | 5138 269% | 5395 288% |
CrystalDiskMark 3.0 | 1315% | 4541% | 5041% | 8245% | |
Read Seq | 82.3 | 109 32% | 457.6 456% | 487.2 492% | 495.9 503% |
Read 4k | 0.301 | 10.33 3332% | 19.64 6425% | 22.76 7461% | 32.93 10840% |
Write 4k | 0.593 | 4.034 580% | 40.58 6743% | 43.11 7170% | 80 13391% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 725% /
1020% | 2414% /
2840% | 2655% /
3848% | 4267% /
6256% |
Grafikkarte
Die HD 4400 ist neben der HD 4600 (Standard Voltage) die am meisten verwendete GPU der Haswell-Plattform. Mit ihrem Turbo kann sie zwischen 200 und 1.000 MHz takten. Das macht sie auch und kann deshalb in GPU-Benchmarks teilweise sogar die HD 5000 (i7 4650U) schlagen. Eine HD 4000 ist mitunter deutlich langsamer, speziell bei den CPU Y-Varianten (HP Split X2).
3DMark - 1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Transformer Book Trio TX201LA | |
Asus Transformer Book T100TA-C1-GR | |
HP Split x2 | |
Dell XPS 12 Haswell |
3DMark 06 Standard Score | 5821 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 38526 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4727 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 636 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Spiele sind für den Trio-Nutzer kein Tabu, allerdings muss er sich an niedrige Settings gewöhnen und er darf auf keinen Fall FullHD bzw. die Kantenglättung aktivieren. Eher anspruchslose Titel wie Fifa 14 sind sogar in der nativen Auflösung spielbar. In den meisten Fällen wird es bei minimalen Einstellungen bleiben. Eine Übersicht zu allen mit der HD 4400 getesteten Games finden sie im Datenblatt der GPU.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Sims 3 (2009) | 222 | 31.8 | ||
Dead Space 3 (2013) | 70.7 | 29.8 | ||
Fifa 14 (2013) | 162 | 76 | 72 | 39 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Mit der Haswell-Plattform im Dock geht Asus dem Problem aus dem Weg, kühlungsbedürftige Hardware in ein flaches Tablet-Chassis quetschen zu müssen. Der Atom-Prozessor des Android-Teils kann passiv gekühlt werden, der Alu-Rahmen eignet sich dazu bestens. Folglich gibt das Tablet keinerlei Geräusche von sich.
Anders beim Haswell-Prozessor, der braucht kräftige Unterstützung durch einen aktiven Lüfter in der Tasten-Base. Auf den ersten Blick sind die Luftauslässe gar nicht sichtbar, sie befinden sich gut kaschiert unter dem durchgängigen Scharnier. Der Lüfter schaltet sich für gewöhnlich niemals ab, dennoch messen wir im niedrigsten Fall nur 30,6 dB(A), was kaum noch hörbar ist.
Bei Last setzt die Kühlung zu Höhenflügen an, wir messen jetzt 39 bzw. 40 dB(A). Es spielt also für dem Lärm kaum eine Rolle, ob ein 3DMark 2006 den Trio belastet (39) oder ob ein Stresstest (unrealistische) Höchstlast abverlangt. Die beiden Konkurrenten werden unter Last und im Leerlauf in etwa ähnlich laut.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.7 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 31.3 dB(A) |
Last |
| 39.4 / 40.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme bemerken wir: Der Temperaturdurchschnitt zwischen den beiden Last-Zuständen (Grafik) ändert sich nur zwei (Oberseite) bzw. vier Grad (Unterseite). Einige Areale, besonders die Handauflage und Teile der Tastatur, verändern zwischen Last und Leerlauf gar nicht ihre Oberflächentemperatur. Die Grafik zeigt zwei Hotspots in der Nachbarschaft des Prozessors. 41 Grad sind aber auch hier keine bedrohliche Hausnummer.
Den Stresstest absolviert das Transformer Book Trio TX201LA nicht so souverän, wie einfache CPU-Benchmarks. Schon nach einer Minute hat sich der Takt auf 1,2 bis 1,3 GHz reduziert. Der Grund: Unser Stresstest belastet zusätzlich zur CPU auch die HD 4400 zu 100%. Selbige steigt auf 800 MHz, bleibt dort aber konstant. Die Drosselung dämmt die Abwärmeproduktion ein und sorgt während des Stresstests für ca. konstante 66 °C am Prozessor. Nachwirkungen hat die Belastung der Thermik nicht. Sobald die GPU-Last deaktiviert wird, schnellt der CPU-Takt auf 2,4 bis 2,5 GHz, was deutlich in der Turbo-Range liegt. Der im Anschluss an den Stresstest ausgeführte 3DMark 2006 erhielt dieselben Punkte wie bei einem Kaltstart.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (+0.2 °C).
Lautsprecher
B&O ICEpower Audio System, das hört sich gut an, doch was bleibt in der Praxis davon? Tablet und PC-Station besitzen jeweils zwei Lautsprecher. Die sind allerdings nicht gleichzeitig aktiv, Windows betreibt nur die Speaker in der Base. Selbige erzeugen eine hohe Lautstärke, tendieren aber bei solchem Pegel zum Kratzen. Maxx Volume in der MaxxAudio Klangsteuerung sollte daher besser deaktiviert werden. Bass können die kleinen Lautsprecher, die an den unteren Seiten der Base sitzen, gar nicht abbilden. Der mittenlastige Sound eignet sich nur bei anspruchslosen Ohren für den Genuss von Musik. Liebhaber werden daher um Kopfhörer oder externe Lautsprecher nicht umhin kommen.
Die Lautsprecher des Tablets sitzen auf dessen Rückseite. Sie machen klanglich einen etwas besseren Eindruck, denn sie kratzen bei höchstem Pegel nicht und wir meinten sogar einen Hauch von Bass zu erkennen. Zudem haben sie den unstrittigen Vorteil nicht die Tischplatte, sondern den Raum zu beschallen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch ähnelt sehr stark den Vergleichsmodellen, zumindest im Leerlauf. Sechs bis acht Watt benötigt das System bei geladenen Akkus für den Leerlauf (minimal bzw. maximal). Bei Last schnellt der Verbrauch in die Höhe (30 Watt), allerdings nicht so hoch, wie bei Ivy Bridge CPUs. Das Vaio Duo 11 liegt damit bei 40 Watt, das Taichi 21 bei 36,5 Watt. Das 45-Watt-Netzteil benötigt drei Stunden zum Aufladen beider, vollständig entladenen Akkus. Das ist eine sehr schnelle Ladezeit für 52 Wattstunden.
Aus / Standby | 0 / 1 Watt |
Idle | 6 / 7.7 / 7.9 Watt |
Last |
33.7 / 30.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Asus Transformer Book Trio TX201LA HD Graphics 4400, 4500U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Asus Taichi 21-CW001H HD Graphics 4000, 3517U, SanDisk SD5SE2256G1002E | Sony Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB HD Graphics 4000, 3317U, Toshiba THNSNS128GMCP | Dell XPS 12 Haswell HD Graphics 5000, 4650U, Liteonit LMT-256M6M | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -23% | -17% | -4% | 60% | |
Idle min * | 6 | 7 -17% | 5.4 10% | 5.2 13% | 1.7 72% |
Idle avg * | 7.7 | 9.8 -27% | 9 -17% | 9.8 -27% | 3.9 49% |
Idle max * | 7.9 | 11 -39% | 11.3 -43% | 9.8 -24% | 3.9 51% |
Last avg * | 33.7 | 36.6 -9% | 34 -1% | 29.4 13% | 10.7 68% |
Last max * | 30.1 | 36.5 -21% | 40.5 -35% | 28.7 5% | 11.8 61% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Asus kann mit den guten Laufzeiten der Windows-Konkurrenten nicht ganz mithalten. Der praxisnahe WLAN-Test (150 cd/m² Luminanz) endet nach 4:51 Stunden. Hier werden Websites per Skript alle 45 Sekunden aufgerufen. Ein Dell XPS 12 (Haswell) hält 59 % länger durch. Das Sony Vaio Duo 11 schafft das aber nicht (-22 %).
Beim Video-Playback (Big Buck Bunny H.264 1080p) bleibt die Zeit mit fünf Stunden nahezu identisch, bei gleicher Helligkeit wie im WLAN-Test sind hier die Funkmodule als auch das Android-System (Hintergrund) nicht aktiv.
Der WLAN-Test mit dem Tablet allein endet nach 10:25 Stunden (625 Minuten). Daran wird einmal mehr die Diskrepanz zwischen Laufzeiten unter Windows (Ultrabook Hardware; 52 Wh) und Android (Tablet Plattform, 19 Wh) deutlich. Die PC-Station kann auf ihren eigenen Akku (33 Wh), als auch auf den des Tablets zugreifen.
Fazit
Hat Asus mit seinem Transformer Book Trio TX201LA die eierlegende Wollmilchsau im Angebot? In der Tat ist es eine ungemein attraktive Idee: Nutzer können auf ein separates Android-Device verzichten, denn ihr mobiles Internet-Tablet ist ein Teil des PCs. Abstecken und davonlaufen – Brüderlein kann derweil mit dem externen TFT weiterarbeiten. Viele Nutzer haben dieser Tage sicher bereits ein Windows-Notebook und ein Android-Tablet. Für den Laien kann der Datenaustausch zwischen den Betriebssystemen etwas fummelig werden. Mit dem Trio sind die beiden Welten so eng zusammengerutscht, selbst ohne Cloud-Speicher müssen wir kaum mehr darüber nachdenken, wie denn nun an meine Fotos von der Android-Kamera heranzukommen sei.
Asus formuliert es in seiner Werbebotschaft so: Windows für den seriösen Arbeitstag, Android für Spaß und Action danach. Doch auch wer sich nicht mit dem Tablet in der Disco sieht, für den kann sich das Trio eignen. Konservative Windows-Nutzer, die gar nicht per Touch in Windows unterwegs sein wollen, finden ein Arbeitsnotebook vor und benutzen das Android-Tablet nur für Filme im Bett oder für die Fotoschau bei der Familienfeier. Die Möglichkeiten zum Einsatz in der persönlichen Praxis sind ungemein groß. Genau das ist der Vorteil des Transformer Book Trio.
Asus setzt auf ein sehr gutes Display, auf ein äußerst stabiles und wertiges Gehäuse und auf Haswell-Komponenten, die ihre volle Leistung in Alltag entfalten. Die Akkulaufzeiten sind nicht ganz vorn dabei, aber dafür hat man ja das Android-Trio mit seinen 10 Stunden (WLAN-Test). Die Anschlüsse (DisplayPort, VGA, USB 3.0, HDMI) sind nicht nur für arbeitswütige Zeitgenossen angemessen und mit Gigabit-WLAN sind wir fit für die Zukunft. Abseits der Anwenderszenarien steht ein ausgefeiltes Stück HighTech vor uns, das mit der teuersten Konkurrenz gleichzieht.
Das Dell XPS 12 (1.300 Euro) eignet sich, wenn es auf Android überhaupt nicht ankommt und auch Windows umfassend per Touch bedient werden soll. Gleiches gilt für das Vaio Duo 11, wobei selbst die Core i3 3217U-Version schon 1.000 Euro kostet. Das Transformer Book Trio ist günstiger, knapp 1.000 Euro sind für die Core-i5-Version fällig.