Test Asus Taichi 21 Convertible Ultrabook
Hat das Taichi das Zeug zum Revoluzzer? Das technische Prinzip ist simpel. Man nehme ein Subnotebook nach Ultrabook-Kriterien und setze ein Touch-Panel in die Rückseite des Deckels. Hier und da noch ein paar Details für gutes Handling abstimmen und schon ist er fertig, der Weltverbesserer. Das scheinbar Geniale an der Idee: Äußerlich muss sich kein Käufer von den eingebrannten Vorstellungen über die Praktiken der Laptop-Nutzung trennen. Das Taichi kann nach wie vor als normaler Klapp-PC benutzt werden. Nach und nach wird der Nutzer den offensichtlichen Tablet-Mode, aber auch den Mirror- und den Dual-Screen-Mode mit seinen Vorteilen explorieren und schätzen lernen, zumindest wenn es nach der Vorstellung der Asus-Ingenieure geht.
Während sich die Konkurrenz mit Dock-Screens (HP Envy X2, Acer Iconia W510P), Flip-Rahmen (Dell XPS 12), Slider-Mechanik (Sony Vaio Duo 11, Toshiba Satellite U920t) und 360-Grad-Deckel (Lenovo Ideapad Yoga) beschäftigt, umgehen die Taiwaner den konstruktiven Aufwand mit dieser mechanisch einfachsten Lösung.
Das Gehäuse des Taichi 21 ist ein Alu-Unibody ähnlich dem Zenbook UX21A. Der Wortlaut liegt auf „ähnlich“, denn wir haben es mit einem veränderten Unibody zu tun. Die Form eines spitzen Keils, welche dem UX21A seinen prägnanten Look verlieh, ist nur noch abgeschwächt vorhanden. Die Base läuft erst im vorderen Bereich spitz zu. Markant und ein extremer Unterschied zum Zenbook ist der relativ dicke Deckel, welcher zirka drei Millimeter an allen Seiten über die Base hinausragt.
Dort befindet sich eine umlaufende Alu-Umrandung, welche die Hände zum Öffnen oder Schließen gut greifen können. Eine umlaufende Gummilippe am TFT-Rahmen fängt die Wucht des Schließens ab. Der Deckel wird im Tablet-Mode magnetisch am Chassis gehalten. Die geringe Kraft der Magnete vermag es nicht, selbigen kopfüber geschlossen zu halten. Das ist auch nicht nötig, denn durch die größeren Abmessungen des Deckels wird das Taichi 21 am Deckel festgehalten, wobei die Finger gezwungenermaßen auch die Base-Unit umschließen.
Das durchgängige Scharnier sitzt sehr fest am Gehäuse. Zum Öffnen genügt eine Hand, denn die Base ist im vorderen Bereich relativ schwer (Akku). Ab einem Öffnungswinkel von 100 Grad schiebt sich der Deckel mit zwei Mini-Standfüßen unter die Base-Unit und hebt selbige um wenige Millimeter an. Kratzgefahr besteht an der Alu-Umrandung, welche das aber aushalten sollte.
Die Stabilität der Base ist erstklassig, ob unten oder oben, hier dellt nichts ein und nichts verbiegt. Beim Deckel mit den beiden Displays ist die Festigkeit bauartbedingt schwächer aufgestellt. Zwei Hände können selbigen verwinden. Wenn wir ihn aber an einer Ecke fassend öffnen, so verbiegt sich kein Stück.
Das Innen-Panel (Non-Touch) ist vergleichsweise unempfindlich für Berührungen. Gleiches gilt für das Touchpanel auf der anderen Seite. Die hohe Druckfestigkeit eines hochwertigen 10-Zoll-Tablets sollten Interessenten aber nicht erwarten.
Die räumlichen Bedingungen des 18 Millimeter flachen Chassis (dickste Stelle inkl. Standfüße) sprechen gegen eine Ausrüstung mit vielen Ports. Hinzu kommt der optische Aspekt. Hier wären Anschluss-Batterien fehl am Platz. Die Bestückung des Taichi ist daher spartanisch auf USB 3.0 (2 x), Micro-HDMI, Mini-VGA (für Dongle) und Kopfhörer beschränkt.
Asus legt einen Mini-VGA auf VGA D-Sub und einen USB auf RJ45 Adapter bei. Die Netzwerkkarte ist nicht im Gerät verbaut, stattdessen eine reine USB-Lösung. Der USB-Dongle beherrscht allerdings nur 10/100 MBit Ethernet. Adapter für Micro-HDMI auf HDMI Typ A, 19-polig gibt es für wenige Euro im Handel.
Kommunikation
Eine LAN-Karte ist zwar nicht integriert, dafür aber ein WLAN-Adapter nach aktuellem DraftN-Standard (Intel Centrino Advanced-N 6235). Damit unterstützt das Taichi Wireless Display (TFT, Fernseher per Funk ansteuern, muss unterstützt werden bzw. WIDI-Box). Hinzu kommt Bluetooth 4.0+HS, die Low-Energy-Version, welche selbst in Geräten mit Knopfzellen eingesetzt wird. Eine 3G-Variante des Taichi hat Asus nicht im Angebot.
Zubehör
Neben den VGA/Ethernet-Dongles und den Kurzanleitungen befindet sich ein hochwertiges Slim-Case aus Lederimitat und robustem Stoff im Karton. Recovery-Datenträger für Windows 8 64 Bit liegen nicht bei. Der Digitizer Pen aus Aluminium wird sich später noch als eine nützliche Beigabe entpuppen.
Garantie
Asus gewährt eine Herstellergarantie von 24 Monaten auf seine Ultrabooks und auch auf den Taichi (inklusive Pick-Up & Return). Wenn das nicht ausreicht, so gibt es für zirka 90 Euro eine Garantieerweiterung auf drei Jahre.
Webcam
Die Kenndaten hören sich ganz gut an: 0,9 Megapixel (Notebook, innen), 5,0 Megapixel (Tablet, hinten). Leider kann der Tablet Mode nicht als gigantischer Sucher einer Kamera genutzt werden, hier hätte es einer Kamera auf der Unterseite des Taichi bedurft. So bleibt nur die Tablet-Frontkamera und der Nutzer muss sich umständlich aus dem Bild stehlen. Sony löst das im Duo 11 viel besser (echte Rear Kamera im Tablet Mode) und auch die Bildqualität ist (zumindest bei hellem Tageslicht) viel besser. Die Asus Kameras lösen zwar teils sehr hoch auf (5 MP), jedoch sind die Bilder blass, ausgewaschen und in den Konturen unscharf.
Tastatur
Die Tasten liegen vertieft in einer Mulde, welche Bestandteil der Alu-Oberseite der Base ist. Eingedrückte Tasten liegen mit diesem Gitter gleichauf. Die Handauflage bietet auch großen Händen Platz. Die kleinen, aber abgesetzten Pfeiltasten können auch blind ertastet werden. Das muss aber nicht sein, denn eine Tastenbeleuchtung (drei Helligkeitsstufen) hat Asus ebenfalls verbaut. Der Power-On-Taster befindet sich nicht mehr auf dem Keyboard (Zenbooks), sondern an der rechten Chassis-Seite. Das ist logisch, denn im Tablet-Mode will das Taichi 21 auch angeschalten werden.
Die Tasten sind komplett plan, also ohne konische Innenwölbung. Der deutliche Druckpunkt und der feste Anschlag gefallen uns auf Anhieb. Der ausreichende Tastenhub von knapp drei Millimetern sorgt einhergehend mit dem knackigen Druckpunkt für ein angenehm agiles Schreib-Feedback. Die Tasten haben eine glatte Oberfläche, die Fingerabdrücke erfolgreich abwehrt. Die Blindschreiber-Markierungen sind sehr deutlich ausgeprägt.
Touchpad
Das Multi-Touch-Pad fällt mit einer Diagonale von 12,1 Zentimetern größer aus als bei manchem 15-Zoller. Es ist matt (keine Fingerabrücke, gute Gleiteigenschaften) und der darübergleitende Finger kann es deutlich von der Alu-Umgebung unterscheiden. Die Besonderheit des "Click Pads" ist eine „linke Maustaste“ unter dem kompletten Bereich der sensitiven Oberfläche. Die Pad-Fläche drückt beim Klick einen Millimeter nach unten (linker Mausklick, auch Doppelklick).
Die rechte und linke Maustaste befinden sich im vorderen Bereich. Direkt darüber ist das Pad nicht berührungsempfindlich. Das gefällt, denn ein irritierendes Bewegen des Cursors kann so vermieden werden. Der Tastenhub der Maustasten ist gut (zwei Millimeter) und der Druckpunkt ist knackig. Das Klick-Geräusch ist ziemlich laut und wird in einer Bibliothek schnell auf die Nerven gehen. Der einzig echte Kritikpunkt am Pad ist aber der hohe Kraftaufwand und der zu knappe Tastenhub beim Klick in die Mitte.
Taichi - das Doppel-Display
Tai-Chi ist der Name für chinesisches Schattenboxen bzw. einen Volkssport, in welchem die Bewegungslehre und die Selbstbeherrschung eine zentrale Rolle spielt. Die Idee passt zum Gerät, denn wer sich darauf einlässt, der verlässt die ausgetretenen Pfade der typischen Laptop-Nutzung. Wir wollen die Szenarien nicht ausführlich schildern, denn Asus hat eine sehr gute Taichi-Website auf die Beine gestellt. Dort werden in Video und Bild die Einsätze vorgestellt: taichi.asus.com
Nur so viel: Während der mobile Tablet-Mode offensichtlich ist, fallen die Szenarien Sharing (Mirror Mode) und Conference (Dual-Screen Mode) erst auf den zweiten Blick auf. Uns gefällt das Tool Asus Screen-Share. Bild oder PDF hereinziehen und schon wird dieses auf dem Touchscreen angezeigt. Den Rest des Desktops sieht der Betrachter nicht.
Interessant auch der erweiterte Desktop über beide TFTs, denn der bietet erstmals die Option der Bedienung durch zwei Personen. Einer an Tastatur und Touchpad, der andere per Finger oder Stylus am Multi-Touch Display. Sicher, die Einsatzgebiete des letzteren Szenarios werden sich in Grenzen halten.
Grundsätzlich steht die Benutzung im Präsentations-Modus, bei dem das Taichi inmitten zweier gegenübersitzender Personen positioniert ist bzw. auch bedient wird, unter einem ergonomischen Fragezeichen. Zwar verfügen die beiden IPS-Screens über eine sehr gute Blickwinkelstabilität, dennoch sind beide User aufgrund des senkrechten Displays zu einem Blickwinkel von schräg oben auf das kompakte 11-Zoll Display gezwungen, welches zudem im Normalfall lediglich am niedrigen Schreib- bzw. Besprechungstisch steht.
Asus legt einen Digitizer Pen in den Karton. Der aktive Stift hat eine Batterie und erlaubt handschriftliche und vor allem exakte Eingaben. Für uns sind Digitizer und Full HD die perfekte Kombination. Durch die hohe Pixeldichte auf dem 11,6-Zoller arbeitet der Finger, speziell in kleinen Menüs und Dateistrukturen, nicht immer exakt genug. Der Stift aus Aluminium liegt wegen seines Gewichts gut in der Hand (Alu + Batterie). Er kann aber nirgends im Gerät versteckt werden.
Erneut sind wir überrascht, wie zielgenau das Panel bzw. Windows 8 Bewegungen umsetzt, selbst mit dem Finger. Den Vergleich mit einem hochwertigen kapazitiven Tablet muss das Windows-Convertible nicht scheuen. Ein präzise arbeitender Lagesensor richtet das Bild automatisch aus. Eine Sperrtaste (Rotation Lock) kann die Ausrichtung fixieren.
Die beiden 11,6-Zoll Panels des Taichi sind jeweils mit 1.920 x 1.080 Pixeln (Full HD) ausgerüstet. Hinzu kommt die Multitouch-Funktionalität des Deckel-Panels (Kapazitiv). Die Panels stammen aus dem Hause CMN (N116HSG WJ1, IPS) und sind auf Seiten des Touchpanels nicht entspiegelt. Den Laptop-Mode kann der Nutzer jedoch auf einer matten Non-Touch-Anzeige genießen. Die IPS-Panels haben beide einen hohen Kontrast, 1.258:1 bzw. 1.651:1 messen wir (Non-Touch/Touch).
Die Farbqualität und die Blickwinkel sind mit guten Tablet-Anzeigen vergleichbar. Anzeigen dieser Güte finden wir bei den Konkurrenten Vaio Duo 11 und Dell XPS 12. Folgende Clamshell-Ultrabooks haben gleichwertige Panels: Asus Zenbook UX31A (FHD, IPS), Acer Aspire S7-391 (FHD, IPS), Samsung Serie 9 900X3C (1.600 x 900, PLS) und natürlich Apple MBP 13 Retina.
|
Ausleuchtung: 71 %
Helligkeit Akku: 168 cd/m²
Kontrast: 1220:1 (Schwarzwert: 0.177 cd/m²)60.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
|
Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 213 cd/m²
Kontrast: 1615:1 (Schwarzwert: 0.13 cd/m²)60.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die maximale Leuchtdichte von 223 bzw. 216 cd/m² (Non-Touch/Touch) orientiert sich am Laptop-Durchschnitt, was jedoch für den Outdoor-Einsatz nicht von Vorteil ist. Hinzu kommt ein Dimmen der Hintergrundbeleuchtung auf 168 cd/m² beim Non-Touch-Panel. Im Tablet Mode wird nicht gedimmt, allerdings ist die Luminanz an sich schon ziemlich niedrig.
Die Referenzfarbräume (Adobe RGB und sRGB) verfehlt unser Testgerät mit beiden Anzeigen. Die Vergleichsbilder der Farbräume zeigen, dass es sich höchstwahrscheinlich um idente Panels handelt. Der unterschiedliche Kontrast kann durch die unterschiedliche maximale Helligkeit (Mitte) hervorgerufen sein. Im siebten Bild stellen wir die beiden Taichi-Panels gegenüber und sehen fast 100 % Deckung. Einen deutlich besseren Farbraum bietet Acers Aspire S7.
Das matte Innen-Panel haben wir leider nicht im Außengebrauch abgelichtet. Die etwas gedrosselte Luminanz (168 cd/m²) vermochte es aber nur im Schatten / bei Bewölkung, ausreichend Licht bereitzuhalten. Den Helligkeitssensor (auf beiden Seiten!) hatten wir für die Messungen deaktiviert. Das Touchpanel drosselt nicht im Akkubetrieb. Weil die Luminanz insgesamt niedrig ist und der Glare Type starke Reflexionen hervorruft, kann der Einsatz in der Sonne aber auch hiermit schwierig werden.
Die Blickwinkel begeistern. Sie liegen horizontal und vertikal bei zirka 85 Grad. Die üblichen TN-Panels der Laptop-Szene (Twisted Nematic) kommen horizontal nicht über 45 und vertikal über 15 Grad hinaus. Die bisher getesteten Ultrabook-Convertibles hatten bis dato allesamt sehr gute IPS-Panels (XPS 12, Vaio Duo 11, IdeaPad Yoga).
Der Core i7 3517U (2 x 1,9 GHz) ist ein schneller Low-Voltage-Prozessor für Subnotebooks. Er führt derzeit die Riege der 17 Watt (TDP) Ultrabook-CPUs an und liegt leistungsmäßig über den Core i3- und Core i5-Varianten. Asus bietet den Taichi 21 alternativ nur mit dem i5 3317U an. Die Taktung kann theoretisch, sofern die Kühlung mitspielt, bis zu 3,0 GHz betragen (Turbo-Boost 2.0 @Single-Core-Last).
Der Ivy Bridge i7 integriert eine Intel HD 4000 sowie den Speichercontroller für die fest verbauten 4.096 MB Arbeitsspeicher. Der Festspeicher besteht aus einer SanDisk 256 GB SSD (SD5SE2256G1002E SATA III).
Prozessor
Das Taichi 21 in der i7-Version kostet stattliche 1.600 Euro. Ob eine günstigere i5-Variante für 1.300 Euro ausreicht (128 GB SSD)? Die Cinebench-Tests belegen: Es geht höchstens um 17 % Leistungsdifferenz zum i5 3317U (Vaio Duo 11, MBP Air 11). Das XPS 12 mit dem leicht höher taktenden i7 3667U (2,0 GHz) lief im Test sogar langsamer (Throttling, Vorserien BIOS). Im Akkubetrieb muss der Nutzer nicht auf Leistung verzichten. Die R11.5-Tests (inkl. OpenGL GPU-Test) enden identisch wie unter Netzstrom.
Wir lassen dazu einen Prime95 Multi-Test laufen und beobachten einen CPU-Takt, der schnell auf 2,0 GHz fällt, dort aber konstant verharrt. Das Taichi kann also ein Stückchen des Turbo Boost aufrecht erhalten (Theorie: 3,0 GHz). Die CPU-Temperatur liegt bei 77 Grad (HWinfo).
Wie wir im Ergonomie-Teil noch feststellen werden, bricht der Takt jedoch ein, wenn zeitgleich Grafikleistung abverlangt wird. Einzeln ausgeführte GPU-Tests (Bilder zwei und drei, R11.5 Shading) laufen je nach GPU-Settings mit reduzierter (Max. Battery Life) oder voller Leistung (Max. Performance).
System Performance
Der PCMark 7 bewertet die Anwendungsleistung im Ganzen, indem HDD, RAM, CPU und GPU einer Reihe von kombinierten Tests unterzogen werden. Der PC Mark Vantage endet fehlerhaft, weshalb wir hier kein Ergebnis angeben. Das Ergebnis übertrifft mit stolzen 5.097 Punkten alle Erwartungen. Die Konkurrenz wird deutlich abgehängt, wobei das Vaio Duo 11 Convertible mit seinem Core i5 dem Taichi überraschend dicht auf den Fersen ist (- 6%). Der Grund hierfür ist der höhere System Storage Score des Vaio (+5 %). Das Asus UX21A mit gleichem Prozessor hinkt deutlich hinterher (- 20%). Das liegt am vglw. "schwachen" Storage Score der SanDisk U100 128 GB SSD (SDSA5JK-128G-Q). Unser Taichi 21 arbeitet auch mit SanDisk, aber mit dem 256-GB-Modell SD5SE2256G1002E (beide SATA III).
PCMark 7 Score | 5097 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die SanDisk SSD schaufelt extrem schnell Daten über die Sektoren. An dieser Stelle prüfen wir, ob die hohen Sequential-Read-Werte durch starke 4K-Werte gestützt werden. Viele SSDs sind nämlich auf hohe Read/Write-Durchsätze getrimmt (für die Werbung), vernachlässigen aber die in der Windows Praxis wichtigeren 4K- oder auch 512K-Tests (verstreute, kleine Dateien). Das Ergebnis beeindruckt, auch bei 4K geht die Sandisk SSD des Taichi in Führung. Mehr Informationen zu SSDs gibt es in der entsprechenden Benchmarktabelle der FAQ-Sektion.
Grafikkarte
Die integrierte HD-4000-Grafikkarte unterliegt je nach CPU-Begleitung großen Schwankungen. Siehe dazu Performance-Übersicht und Skalierung der Intel HD Graphics 4000. Dies ist abhängig von der GPU-Taktspanne (hier 350-1050 MHz) und dem Kühlsystem. Der Core i7 3517U lässt seiner HD 4000 theoretisch Spielraum bis 1.150 MHz, praktisch sehen wir den Takt bei GPU Last bei 950-1.050 MHz. Dem Cinebench Shading-Test beschert das jedoch kein unterdurchschnittliches Ergebnis. Siehe oben R11.5-OpenGL-Test.
Der 3DMark 06 endet auf 4.415 Punkte. Zum Vergleich: Das Aspire S7 mit gleicher CPU/GPU schneidet mit 4.953 Punkten besser ab. XPS 12 (-7 %), Duo 11 (+11 %, i5) und IdeaPad Yoga (-1 %, i5) tummeln sich in direkter Nachbarschaft. Abermals fällt das Duo 11 positiv auf, denn es schafft eine höhere Leistung mit dem schwächeren Core i5. Der Vaio hat aber nicht etwa eine schnellere HD 4000, sondern es hakt beim CPU-Takt des Taichi, wenn CPU und GPU-Last gleichzeitig abgefordert werden (typisch für 3DMark 06). Siehe Ergonomie/Temperatur.
3DMark 06 Standard Score | 4415 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2710 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wir machen die Gaming-Stichprobe mit aktuellen Titeln und einem 2009er Spiel (Risen). Das HD-4000-System liegt auf sehr niedrigem Niveau. Käufer müssen sich mit kleinen Auflösungen (z. B. 1.024 x 768) und deaktivierter Kantenglättung (niedrige Details) zufrieden geben. Einzig anspruchslose Games, wie Fifa 13, können auch in mittleren/hohen Details flüssig laufen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 38.8 | 22.5 | 14 | |
Anno 2070 (2011) | 26.5 | 13.2 | ||
Mass Effect 3 (2012) | 25.4 | 15.3 | ||
Fifa 13 (2012) | 130 | 64 | 34 | 22 |
Geräuschemissionen
Sehr gute Bewertungen erhält das Taichi für seine niedrige Geräuschkulisse. Die Abwärme verlässt unter dem Scharnier auf kompletter Breite des Spaltes die Base-Unit. Der aktive Lüfter schaltet sich nur ab, wenn das Gehäuse nach dem Start noch ganz kalt ist. Doch auch wenn der Kühler im Leerlauf auf niedrigster Stufe rotiert, so messen wir höchstens 30,8 dB(A). Längere Last-Phasen oder unser Stresstest ändern das nur geringfügig. Der Lüfter surrt im Stresstest mit 36,6 dB(A), während eines 3DMark 06 sind es 34,5 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 30 / 30.8 dB(A) |
Last |
| 34.5 / 36.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Geräusche und Temperaturen haben wir im aufgeklappten Notebook-Mode gemessen. Die Temperatur auf der Tastatur stieg bei Last schnell an und kulminierte bei konstantem Stress in Hotspots von fast 47 Grad. Auf der Unterseite sah das nicht anders aus, wobei vor allem der hintere Bereich nahe dem Luftauslass betroffen war.
Im Normalbetrieb mit viel Idle und kurzen Last-Phasen stellen sich derart hohe Temperaturen nicht ein. Das Chassis bleibt zwar nicht immer so kühl, wie es unsere Leerlauf-Messung zeigt, die 30-Grad-Marke wird aber nur knapp überschritten.
Das Kühlsystem scheint nicht mehr Herr der Lage zu sein, die Temperatur am Prozessor stieg im Stresstest auf bis zu 90 Grad. Diese führte zum hitzebedingten CPU-Throttling (Taktsenkung = Leistungsminderung). Screens eins und zwei zeigen sehr schön, was hier passiert. Beim Stresstest-Start agiert die CPU mit 2,3 GHz, jedoch sind bereits nach einer halben Minute 90 Grad erreicht. Jetzt drosselt der Prozessor bis auf 800 MHz herunter, was die Temperatur auf 74 Grad abkühlen lässt. Dieser Effekt tritt nur dann in dieser Heftigkeit ein, wenn zeitgleich GPU-Last abgefordert wird. Ein singulär ausgeführter CPU-Stresstest agiert mit konstant 2,0 GHz (Siehe Screens unter Kapitel Prozessor). Nach dem Stresstest war keine Leistungsminderung feststellbar (3DMark 06 konstant).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-6.4 °C).
Lautsprecher
Wo hat Asus die Lautsprecher versteckt? Es gibt zwei davon (Stereo). Rechts und links der Handauflage (Unterseite) befinden sich zwei längliche Öffnungen (wie UX21A). Sie liefern ein mittenlastiges, aber für den Formfaktor gutes Klangbild. Tiefen und differenzierte Höhen können die kleinen Membrane nur schlecht wiedergeben. Auf den höchsten Pegel muss der Nutzer nicht verzichten, die Lautsprecher verzerren auch bei maximaler Lautstärke nicht. Der seitlich angeordnete Audio-Port (Kopfhörer, Mikrofon kombiniert) funktionierte an zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP) problemlos.
Der Wave Maxx Audio Equalizer hält Presets für Film, Musik, Sprache etc. bereit und erlaubt individuelle Klangverbesserungen. Den eindrucksvollsten Effekt erzielt dies jedoch nur auf externen Lautsprechern oder auf hochwertigen Kopfhörern. Die kleinen Lautsprecher klingen so oder so nur durchschnittlich.
Energieaufnahme
Wir messen im Idle nur 7 Watt. Die sparsamen Komponenten der Ivy-Bridge-Prozessorgeneration, das SSD sowie die nicht sonderlich hohe Helligkeit sorgen für eine maximale Idle-Energieaufnahme (Profil Höchstleistung, Funk Ein) von nur 11 Watt. Ähnlich ausgestattete Ultrabook-Kollegen kommen in der Regel mit etwas weniger Energie aus.
Bei Last steigt die Energieaufnahme auf 36,5 Watt, wobei die identen Werte bei 3DMark 06 und Stresstest eine deutliche Throttling-Bestätigung sind. Der Stresstest fordert nämlich in den ersten 20-30 Sekunden 41,5 Watt, pendelt dann aber zwischen 36 und 25 Watt. Notebooks ohne Throttling haben im Stresstest immer eine höhere Energieaufnahme als im 3DMark 06.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 7 / 9.8 / 11 Watt |
Last |
36.6 / 36.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Das wird knapp. Intel fordert von Ultrabooks eine Laufzeit von mindestens fünf Stunden. Unser Asus Taichi verfehlt diese Zielstellung, zumindest im praxisnahen WLAN-Test. Nur 3:15 Stunden lang surfen wir im Tablet Mode durch den WLAN-Test. Die Helligkeit war währenddessen auf zirka 150 cd/m² reduziert (Standard-Luminanz für den Test). Nur der Leerlauf-Test schafft gerade so fünf Stunden.
Nach dem Aufladen des fest verbauten Akkus (35 Wh) hält das Taichi 1:17 Stunden bei CPU-Last durch (höchste Luminanz). Um danach den Akku wieder voll zu laden, vergehen im Leerlauf 2:30 bis 3:00 Stunden. Nach der knappen Laufzeit ist das unerfreulich lang. Im Hinblick auf die Nutzung dieses mobilen Gerätes muss die Laufzeit enttäuschen. Die versammelte Konkurrenz fährt mehr auf: Sony Vaio Duo 11 (6:36/3:47 Stunden), Dell XPS 12 (9:38/5:34), IdeaPad Yoga (6:25/4:29).
Das Taichi hat das Zeug zum Weltverbesserer, es kann in der Tat den Umgang mit einem Windows PC revolutionieren. Der Nutzer muss sich freilich darauf einlassen, was aber mit dem hochwertigen Convertible nicht schwer fällt. Aber der Reihe nach.
Bei Technik und Verarbeitung liegt das Taichi 21 fast auf dem Niveau der Zenbook-Klasse. Die Alu-Unibody-Base ist extrem steif, der Dual-Display-Deckel kann das bauartbedingt aber nicht leisten. Die teilweise verkleinerten Ports (VGA, HDMI) und das Weglassen von Kartenleser und Ethernet kennen wir bereits vom kleinsten Zenbook UX21A. Adapter für RJ45 und VGA d-Sub liegen bei.
Die Eingabegeräte (Tastatur, Touchpad) funktionieren auf sehr hohem Subnotebook-Niveau, was in diesem Sinne die Multi-Touch Eingabe am TFT mit einschließt. Die Mobilität kann sich auf Grund des relativ schwachen Akkus und der Drosselung der Luminanz (168 bzw. 213 cd/m²) nicht so perfekt darstellen. Nach gut drei Stunden WLAN-Surfen ist der Akku leer (Tablet Mode).
Die Arbeit am matten Display (Notebook Mode) macht ebenso viel Spaß wie am Touchpanel. Der Grund: Asus verbaut idente FHD-IPS-Panels auf beiden Seiten. Die zwei haben nicht nur exzellente Kontraste, sondern auch großzügige Blickwinkel. Hochwertigen Tablet-Panels steht die Windows-Anzeige nur bei der Helligkeit nach. 223 bzw. 216 cd/m² im Netzbetrieb sind das Maximum.
Der Core-i7-Prozessor leidet unter hoher Last unter CPU-Throttling (wenn GPU belastet). Bei einfachen Anwendungen (Office, Internet,..) ist davon aber nichts zu bemerken. Auf der anderen Seite holt der SSD-Speicher eine sehr gute Anwendungsleistung heraus, die man so nicht von einem 11,6-Zoller erwarten würde.
Wir haben die Einsatz-Modi ausprobiert und bescheinigen Asus gute Ideen bei der Integration in die Praxis. Die spezielle Taichi-Taste auf der Tastatur ruft die nötigen Funktionen auf und das Umschalten dauert nicht lange. Dem Tablet steht leider keine Rear-Kamera zur Verfügung (siehe Sony Vaio Duo 11), das 5-Megapixel-Modell ist die Front-Kamera im Tablet-Betrieb. Leider ist das Bildrauschen im Tageslicht zu stark für hochwertige Fotos.
Wir sehen Sonys Vaio Duo 11 als die bis dato beste Alternative an. Der Vaio kann zwar nicht in allen Szenarien mitspielen, jedoch hat er bessere Laufzeiten (+ Akku-Slice Option), Full-Size-Ports und eine bessere Kamera. Ein starkes IPS-Touchpanel sowie einen Digitizer Pen sind gleichsam an Bord.
Hinweis: Im Zuge eines Updates auf Windows 8.1 berichten User von Treiber-Problemen mit dem Außendisplay. Die kann durch die Wahl eines geeigneten Treibers behoben werden (weitere Infos hier).