Test Lenovo Yoga 2 Pro Convertible
Letztes Jahr mischte Lenovo den Ultrabookmarkt mit dem IdeaPad Yoga 13 gehörig auf. Es war ein ungewöhnliches Konzept mit einem beträchtlichen, aber trotzdem erschwinglichen Preis. Auch wir waren von Lenovos Bemühungen angetan und lobten besonders das robuste und flexible Design, die gute Leistung, das tolle Display und die guten Eingabegeräte. Nichtsdestotrotz gab es einige verbesserungswürdige Aspekte, unter anderem die Akkulaufzeit, das Gewicht, sowie die Helligkeit und die Auflösung des Bildschirms.
Mit zahlreichen Verbesserungen und einem Haswell-Prozessor will das Yoga 2 Pro genau dort weitermachen, wo der Vorgänger aufgehört hat. Unser Testgerät verwendet einen Intel Core i5-4200U ULV-Prozessor und 4 GB DDR3L-RAM sowie eine 128 GB große SSD – ziemlich normale (trotzdem respektable) Spezifikationen für ein modernes Ultrabook. Das Highlight ist aber das Display: Ein IPS-Bildschirm mit einer Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixel, also wesentlich mehr als beim Yoga 13. Zudem ist das Yoga 2 Pro auch noch dünner sowie leichter und verspricht bessere Akkulaufzeiten zu einem Preis von 1.299 Euro. Wie schlägt sich das Yoga 2 Pro also in der heutigen Ultrabook-Landschaft? Wir lassen unsere Messungen für sich sprechen und schauen uns einen der bisher interessantesten Convertible-Nachfolger genauer an.
Gehäuse
Auf den ersten Blick sieht man kaum einen Unterschied zwischen dem Yoga 2 Pro und seinem Vorgänger, dem Yoga 13. Eine genauere Betrachtung und ein Maßband zeigen dann aber doch einige Veränderungen. Zunächst einmal ist die Stellfläche mit den Abmaßen von nur 16 mm (Höhe) x 329 mm (Breite) x 219 mm (Tiefe) kleiner geworden (zum Vergleich: Yoga 13 mit 17 x 333 x 225 mm), außerdem ist es etwas leichter mit nur noch 1,40 kg (Yoga 13: 1,55 kg). Die restlichen kosmetischen Änderungen sind unbedeutender, aber trotzdem sehr willkommen: Der Displayrahmen geht nun bis zu den Scharnieren und der Windows-Button für den Tablet-Modus wurde durch einen Touch-Button im Glas ersetzt. Auch die übrigen Tasten an den Seiten des Gehäuses wurden teilweise neu angeordnet. Der Power-Button wanderte von der viel kritisierten Position an der Vorderseite auf die rechte Seite zu den anderen Tasten. Das gesamte Gehäuse ist zudem etwas keilförmiger.
Bei der Konstruktion und den verwendeten Materialen gibt es allerdings kaum Unterschiede. Da wir beim ersten Mal nichts an diesen Punkten auszusetzen hatten, ist das aber sicherlich keine schlechte Sache. Überall gibt es Soft-Touch-Oberflächen, der Deckel erstrahlt in matten Silber und die Handballenauflage ist mit einer strukturierten Oberfläche versehen (wie schon beim Yoga 13). Nach wie vor kommt hauptsächlich Plastik zum Einsatz – aber es ist sehr fest und sehr gut zusammengebaut. Obwohl es sicherlich nicht mit den High-End-Ultrabooks aus gebürstetem Aluminium oder Kohlefaser mithalten kann, ist es den erheblich günstigeren Budgetmodellen trotzdem deutlich überlegen.
Der größte Unterschied liegt wohl in der beachtlichen Stabilität: Wenn die Basiseinheit auf einem festen Untergrund steht, lässt sich das Gehäuse praktisch nicht eindrücken, und mit Ausnahme des oberen mittleren Bereiches gilt das auch für die Tastatur. Im geöffneten Zustand kann man das Display und die Basiseinheit zwar verwinden und es entstehen auch sichtbare Verzerrungen auf dem Display, allerdings reicht das nicht aus, um ernsthafte Bedenken zu äußern – insbesondere wegen der guten Stabilität im geschlossenen Zustand. Leider gibt es ein kleines Problem mit den Scharnieren. Sie sind zwar straff genug, um das Display in Position zu halten, allerdings kommt es im normalen Betrieb zu störendem Nachwippen beim Tippen. Zusammen mit dem spiegelnden Display hat man also mit herumwandernden Reflexionen zu kämpfen, sobald helle Lichtquellen in der Nähe sind.
Natürlich liegt die charakteristische Eigenschaft der Yoga-Serie in der Fähigkeit sich zu verwandeln. Auch das Yoga 2 Pro beherrscht diese akrobatischen Aktionen und unterstützt dieselben vier Betriebsarten (Laptop, Tent, Stand und Tablet). Aufgrund des zuvor genannten Nachwippens der Scharniere wird der Betrieb, abgesehen vom Tablet-Modus, schnell zu einem Problem in hellen Umgebungen, aber zumindest sind die Tasten im Stand-Modus nun einfacher zu verwenden (dank der nicht mehr vorhandenen vorstehenden Lippe an den Ecken der Unterseite). Auch der Tent-Modus wurde verbessert, denn der Metallrand auf der Oberseite des Displaydeckels wurde zur Verbesserung der Stabilität durch eine Gummivariante ersetzt. Zu guter Letzt gibt es immer noch die Eigenheit, dass die Tastatur im Tablet-Modus ungeschützt ist, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Der Zugang zu den internen Komponenten des Yoga 2 Pro wurde deutlich verbessert, denn beinahe alle wichtigen Teile befinden sich direkt hinter der Bodenplatte. Diese ist durch elf Torxschrauben gesichert und erfordert demzufolge einen speziellen Schraubenzieher – trotzdem ist die Wartbarkeit dem alten Yoga 13 überlegen.
Ausstattung
Die Schnittstellen des Yoga 2 Pro entsprechen dem Vorgänger, allerdings wurden sie teilweise neu angeordnet. Es gibt immer noch zwei USB-Anschlüsse – einmal USB 2.0 und einmal USB 3.0 – aber der Anschluss auf der linken Seite hat nun etwas mehr Platz, denn statt eines normalen HDMI-Ausgangs gibt es nun einen Mini-HDMI-Stecker. Der SD-Kartenleser und der Netzanschluss befinden sich nun ebenfalls auf dieser Seite. Die einzigen Anschlüsse auf der rechten Gehäuseseite sind der kombinierte 3,5-mm-Audioanschluss sowie der USB-2.0-Anschluss neben den bereits erwähnten Tasten zur Bedienung des Gerätes. Insgesamt wurde das Handling also verbessert.
Kommunikation
Das Yoga 2 Pro verwendet einen Intel Wireless-N 7260 WLAN-Adapter (2x2) mit einer maximalen Transferrate von 300 MBit/s. Das Dual-Band-Modul unterstützt somit 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Netzwerke. Neben der WLAN-Funktionalität stellt das Modul zudem Bluetooth 4.0 + HS für die Datenübertragung auf kurze Distanzen zur Verfügung. Aufgrund des schmalen Gehäuses hat das Yoga 2 Pro keinen Ethernet-Anschluss.
Wir hatten einige ernstzunehmende Schwierigkeiten mit dem WLAN-Empfang des Yoga 2 Pro. Obwohl die Verbindung stets erhalten blieb, kam es nach einiger Zeit zu einer Fehlermeldung, laut der keine Netzwerkverbindung bestehe. In diesen Fällen half nur ein erneutes Verbinden mit dem Netzwerk. Wir haben das Notebook mit verschiedenen Routern verwendet, aber das Problem trat sowohl mit dem Asus RT-N66U als auch dem MediaLink MWN-WAPR150N auf. Ein Treiberupdate hat in unserem Fall geholfen, allerdings gibt es im Lenovo-Forum zahlreiche Besitzer des Notebooks mit ähnlichen Problemen. Der gemeinsame Nenner bei diesem Problem ist das Intel WLAN-Modul in Verbindung mit Windows 8.1, und es beschränkt sich anscheinend nicht nur auf das Yoga 2 Pro.
Zubehör
Im Lieferumfang des Lenovo Yoga 2 Pro befindet sich ein relativ kompaktes 65-Watt-Netzteil mit einem Gewicht von nur 292 Gramm. Das war es aber auch schon, weiteres Zubehör befindet sich nicht in der Verpackung. Standardmäßig wird das Gerät mit einer zweijährigen Garantie ausgeliefert, aber wie bei allen Produkten von Lenovo gibt es hier zahlreiche zusätzliche Serviceleistungen, z. B. eine Erweiterung auf fünf Jahre mit Vor-Ort-Service, einen Unfallschutz oder einen Service zum Einbehalten der Festplatte.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur des Yoga 2 Pro entspricht weitestgehend dem Vorgänger Yoga 13, allerdings gibt es einige kleine Veränderungen. Trotz des relativ gut definierten Anschlags und den leichtgängigen Tasten, wurde der bereits recht geringe Tastenhub des Vorgängers beim Yoga 2 Pro noch weiter verringert. Dadurch wird das Tippgefühl etwas schlechter – allerdings fällt das nur auf, wenn man beide Geräte direkt miteinander vergleichen kann. Die Tastatur verfügt nun endlich über eine Hintergrundbeleuchtung, genau diese hatten wir beim Yoga 13 noch schmerzlich vermisst. Es ist eine willkommene Ergänzung, auch wenn die Beleuchtung nicht wirklich gleichmäßig ist und es lediglich eine Helligkeitsstufe gibt. Ein anderer Kritikpunkt wurde aber nicht beachtet: Die Tasten auf der rechten Seite sind immer noch sehr schmal und benötigen daher etwas Eingewöhnungszeit. Trotzdem sind wir mit dem Tippgefühl des Yoga 2 Pro, gerade im Vergleich mit anderen Ultrabook-Tastaturen, mehr als zufrieden.
Touchpad
Da die Tastatur des Yoga 2 Pro etwa zweieinhalb Zentimeter nach unten gerückt wurde, ist das Touchpad dementsprechend auch kleiner als beim Yoga 13. Abgesehen davon lässt es sich immer noch komfortabel bedienen, auch wenn es in Anbetracht der verfügbaren Displayfläche insgesamt etwas zu klein wirkt. Durch die glatte Glasoberfläche sind die Gleiteigenschaften sehr gut. Im Vergleich zu anderen Clickpads (inklusive den Modellen in günstigeren IdeaPad-Modellen wie dem Flex 14) arbeiten die beiden integrierten Maustasten sehr viel besser; es kam in unserem Test zu keinen ungewollten Cursorbewegungen beim Betätigen der Tasten. Auch die Gesten haben ohne Probleme funktioniert.
Touchscreen
Das dritte Eingabegerät des Yoga 2 Pro ist der Touchscreen. Er erkennt bis zu 10 Finger gleichzeitig und wie schon beim Yoga 13 konnten wir keine Probleme mit der Eingabe feststellen. Auch bei der Verwendung von allen 10 Fingern interpretierte das Gerät unsere Gesten fehlerfrei. Es gibt immer noch keine Schutzschicht aus Cornings Gorilla-Glas, aber trotzdem macht der Bildschirm einen ziemlich robusten Eindruck.
Motion Control
Die Bewegungssteuerung ist weiterhin nicht viel mehr als eine nette Spielerei, aber die Grundfunktionen von Lenovos vorinstallierter Motion-Control-Software klappen erstaunlich gut. Kompliziertere Gesten, wie das Rotieren von Fotos, sind immer noch schwierig, aber einfache Aktionen wie das Scrollen durch Fotosammlungen funktionieren mit horizontalen Wischbewegungen recht zuverlässig bei einem Abstand von maximal 1,80 m.
Display
Die Hauptattraktion des Yoga 2 Pro ist aber das spiegelnde 13,3-Zoll-IPS-Display. Es verfügt über eine QHD+-Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixel, und bietet damit jeweils genau die doppelte Anzahl des Yoga 13 (horizontal sowie vertikal). Insgesamt stehen dem Anwender also 5,76 Millionen Pixel zur Verfügung (Yoga 13: 1,44 Millionen). In Anbetracht der Displaygröße ergibt sich eine Pixeldichte von 276 dpi, was die meisten Ultrabooks bei weitem übertrifft und sich eher auf dem Niveau vieler Smartphones und Tablets bewegt (deren Auflösungen die der Notebookdisplays schnell überholt haben).
Obwohl das Ergebnis beeindruckend ist, ist es vielleicht sogar etwas zu viel des Guten – zumindest bis die Programme mit dieser enormen Pixelzahl auch klarkommen. Bei all den Vorteilen eines hochauflösenden Bildschirms gibt es zurzeit auch viele Nachteile. Dabei sprechen wir hauptsächlich die Scaling-Probleme an: Winzige Fenster und Bedienelemente in Programmen, die nicht für solch hohe Auflösungen ausgelegt wurden. Außerdem haben viele Programme noch Probleme mit der Darstellung der Schrift, was zu ausgefransten Buchstaben führt. Das ist natürlich nicht die Schuld des Yoga 2 Pro, aber der Anwender wird mit diesen Problemen konfrontiert.
Aufgrund der Pentile-Pixelanordnung sehen Texte und andere scharfe Objekte bei genauerer Betrachtung etwas ausgefranst oder verschwommen aus. Im Alltag fällt das weniger auf, bei einer guten Sehleistung macht es sich aber bemerkbar. Viele Leute stört es auch nicht, aber bei Smartphone-Displays gab es schon unzählige Diskussionen zu diesem Thema und deshalb soll es hier nicht unerwähnt bleiben. Ein zugehöriges Problem betrifft die RGBW-Hintergrundbeleuchtung (entgegen der traditionellen RGB-Variante), um den Energieverbrauch zu senken. Das Resultat ist eine reduzierte Farbdichte und wird am meisten bei gelben Farbtönen deutlich, die leicht grünlich erscheinen. Eine Kombination aus einem BIOS-Update und einem Update des Lenovo Energiemanagers sollte helfen dieses Problem zu lösen, allerdings bleibt es laut einigen Berichten in abgeschwächter Form bestehen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 302.5 cd/m²
Kontrast: 496:1 (Schwarzwert: 0.749 cd/m²)
ΔE Color 3.14 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.24 | 0.5-98 Ø5.2
40.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.42% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.03% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.44
Wir haben die ausgefransten Ecken durch das Pentile-Display bemerkt und unser subjektiver Eindruck der Farben ist auch eher ernüchternd. Aufgrund der hohen Helligkeit und dem ansprechenden Kontrast ist es insgesamt aber doch ein guter Bildschirm. Speziell bei Bewegungen (zum Beispiel beim Ansehen eines Videos) ist die Pentile-Anordnung sowieso nicht sichtbar. Unsere Messungen bestätigen diese Eindrücke: Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 340,5 cd/m² kann sich das Display deutlich von den 268,3 cd/m² des Yoga 13 absetzen und liegt nur 10 cd/m² unter der Herstellerangabe von 350 cd/m². Allerdings wird die maximale Helligkeit im Akkubetrieb auf lediglich 302,5 cd/m² begrenzt. Das Kontrastverhältnis von 496:1 liegt sogar deutlich unter dem Yoga 13 (923:1), allerdings fällt der Unterschied im Alltag kaum auf und das Ergebnis ist auch nicht wirklich schlecht. Der starke Abfall hängt mit dem schlechteren Schwarzwert von 0,749 cd/m² (Yoga 13: 0,31 cd/m²) zusammen. Auf der anderen Seite ist das Display sehr gleichmäßig ausgeleuchtet (87 %).
Interessanterweise gibt Lenovo einen Farbumfang von 74 % für das IPS-Display des Yoga 2 Pro an, wir können aber lediglich eine Abdeckung von 58 % des sRGB-Spektrums messen. Es ist möglich, dass der Unterschied mit den Eigenheiten der zuvor erwähnten RGBW-Hintergrundbeleuchtung zusammenhängt.
CalMAN 5 bestätigt die zuvor erwähnten Abweichungen der gelben Farbtöne. Die Kalibrierung wurde jedoch vor dem BIOS-Update durchgeführt (und damit bevor die Lösung zur Verfügung stand), dementsprechend dürften sich die Ergebnisse noch weiter verbessern. Aber auch so sind die Resultate überwiegend positiv: Ein durchschnittlicher DeltaE-Wert von 3,14 (ideal: 0) und ein Gammawert von 2,44 (ideal: 2,2) – wohlgemerkt vor der Kalibrierung – sind ziemlich gut.
Aufgrund der randlosen Glasbeschichtung lässt sich das Gerät draußen lediglich im Schatten komfortabel verwenden. Trotz der guten maximalen Helligkeit von 303 cd/m² im Akkubetrieb, welche die Reflexionen der spiegelnden Oberfläche zum Teil kompensieren kann, gewinnen diese in hellen Umgebungen leider schnell die Überhand. Auf der anderen Seite sind die Blickwinkel des IPS-Displays wie erwartet fantastisch.
Leistung
Es gibt verschiedene Prozessoren für das Yoga 2 Pro, die alle auf der 22-nm-Haswell-Architektur basieren. Das Einsteigermodell ist der Intel Core i3-4010U (1,7 GHz) und auf der anderen Seite der Leistungsskala befindet sich der Core i7-4500U (1,8 GHz bis zu 3,0 GHz). Unser Testgerät verfügt über den Intel Core i5-4200U, mit einem Basistakt von 1,6 GHz und einem Turbo Boost von bis zu 2,6 GHz (ein Kern) bzw. 2.3 GHz (zwei Kerne) stellt dieser die mittlere Leistungsvariante dar. Intel spezifiziert die TDP mit nur 15 Watt, und damit 2 Watt weniger als beim Ivy-Bridge Core i5-3317U des Yoga 13. Weitere Informationen zu dem Prozessor finden Sie auf unsere Technik-Seite.
Zum Zeitpunkt des Tests bietet Lenovo in seinem Online-Shop lediglich Modelle mit 4 GB DDR3L-1600 MHz RAM an, die auch in unserem Testgerät verbaut sind. Allerdings gibt es bei anderen Händlern auch vorkonfigurierte Versionen mit bis zu 8 GB Arbeitsspeicher. Die Module sind direkt auf dem Mainboard verlötet, ein nachträgliches Aufrüsten ist daher nicht möglich und es gibt auch keine zusätzlichen SODIMM-Steckplätze.
Um zu überprüfen, ob die Leistung abseits der Steckdose reduziert wird, haben wir 3DMark 06 im Akkubetrieb ausgeführt. Das Ergebnis von 5.509 Punkten (vs. 5.584 Punkten am Strom) zerstreut aber alle Befürchtungen. Der DPC Latency Checker konnte keine auffälligen Verzögerungen feststellen, auch nicht mit aktivierten Funkverbindungen.
Prozessor
Leistungsmäßig liegt der Core i5-4200U laut unsere Datenbank etwa auf dem Niveau des Ivy Bridge Intel Core i5-3337U, welcher etwas schneller als der i5-3317U aus dem alten Yoga 13 ist. Die Ergebnisse der synthetischen CPU-Benchmarks sind allerdings durchwachsen. Im Vergleich zu anderen Notebooks mit dem Core i5-4200U sind 726 Sekunden in wPrime 1024m nicht schlecht (der Durchschnitt liegt im Moment bei 718 Sekunden), 804 Sekunden für SuperPi 32m reichen aber nur für den letzten Platz. Die Ergebnisse sind nicht so beständig wie bei vielen leistungsstärkeren Konkurrenten, z. B. dem Microsoft Surface Pro 2 (wPrime 1024m: 661 / SuperPi 32m: 722) und dem Lenovo ThinkPad T440s 20AQ-S00500 (658 / 740). Das Gleiche gilt auch für Cinebench R11.5 Multi 64 Bit, bei dem das Yoga 2 Pro nur mittelmäßige 2,39 Punkte erreicht.
System Performance
Unabhängig von der schwankenden CPU-Leistung ist die Systemleistung auf einem sehr hohen Niveau. Subjektiv starten Programme sehr zügig und auch Windows fährt sehr schnell hoch und herunter. Das ist primär der schnellen SSD im Yoga 2 Pro zu verdanken, die wir uns später noch genauer ansehen werden.
Um unseren Eindruck zu untermauern verwenden wir PCMark. Das Yoga 2 Pro erzielt 4.670 bzw. 10.818 Punkte in PCMark 7 und PCMark Vantage und bestätigt damit die exzellente Gesamtleistung des Systems. Das PCMark 7-Ergebnis ist etwas höher als beim Yoga 13 (4.396 Punkte) und ist hoch genug, damit sich das Notebook im Alltag niemals langsam anfühlt (PCMark Vantage war während des alten Tests nicht mit Windows 8 kompatibel und daher gibt es auch keinen Vergleichswert).
PCMark Vantage Result | 10818 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4670 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Speicherlösung, die für diese gute Systemleistung verantwortlich ist, ist in drei verschiedenen Kapazitäten erhältlich. Das Yoga 2 Pro kann entweder mit einer 128 GB, einer 256 GB oder gar einer 512 GB großen SSD ausgerüstet werden; unser Testgerät ist mit der kleinsten Lösung ausgestattet (128 GB). Genauer gesagt handelt es sich um die Samsung PM841 MZMTD128HAFV mSATA-SSD. Die Leistung ist trotzdem ziemlich gut, besonders beim Datenzugriff kann das Laufwerk mit 732 Punkten im AS SSD-Benchmark und einer sequentiellen Transferrate (lesen) von 501,27 MB/s überzeugen. Die Schreibleistung stellt sich hingegen als Schwachstelle heraus, lediglich 129,67 MB/s sind für eine SSD ziemlich wenig.
Glücklicherweise kann man das Laufwerk im Yoga 2 Pro leicht ersetzen, falls die Leistung nicht ausreicht. Alle Teile sind nach dem Entfernen der Bodenplatte zugänglich, der Austausch der integrierten mSATA-SSD durch ein schnelleres Modell ist also ein Kinderspiel.
Grafikkarte
Um die Grafik des Yoga 2 Pro kümmert sich die integrierte Intel HD Graphics 4400 mit einem Takt von 200 bis 1.000 MHz (maximaler Turbo Boost). Wie auch schon beim IdeaPad Yoga 13 im letzten Jahr (und bei vielen ULV-Notebooks), ist die GPU-Leistung eingeschränkt, denn im Vergleich zu einigen Konkurrenten hat das Notebook Probleme, die maximalen Turbo-Taktraten aufrecht zu erhalten. Während der Takt zu Beginn noch bei 1.000 MHz liegt (maximaler Turbo Boost), sinkt er nach kurzer Zeit auf nur noch 500 - 600 MHz und bleibt dann auf diesem Level. Komischerweise scheint dieser Abfall mit der Temperatur von 65 Grad Celsius im Zusammenhang zu stehen; vor dem Erreichen dieses Wertes steht der volle Turbo Boost zur Verfügung.
Das wirkt sich natürlich auch negativ auf die Leistung beim Spielen aus, allerdings liegen die Ergebnisse immer noch über dem Durchschnitt von vergleichbar ausgestatteten Geräten. 5.584 und 897 Punkte in 3DMark 06 bzw. 3DMark 11 sind beachtlich für einen Low-Voltage-Prozessor, allerdings werden sie beispielsweise vom Acer Aspire V7-582P-6673 (6.204 und 964 Punkte) noch überboten. Nichtsdestotrotz spielt das Yoga 2 Pro in einer ganz anderen Liga als das Yoga 13 mit 4.368 und 573 Punkten, die vor dem Haswell-Update den ULV-Erwartungen entsprachen.
Auch unser Gaming-Test bestätigt diese Ergebnisse mit guten, aber nicht überwältigenden Frameraten. Die vollständigen Resultate sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
3DMark 03 Standard | 14227 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5584 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3742 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 897 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro 2033 (2010) | 16.67 | 12.33 | 6.29 | |
StarCraft 2 (2010) | 116.3 | 32.4 | 18.4 | 10 |
BioShock Infinite (2013) | 31.43 | 16.21 | 14.06 | 4.68 |
Emissionen
Geräuschemissionen
So sehr wir uns auch bemühen, das Yoga 2 Pro schafft es in jeder Situation leise zu bleiben. Wir konnten einen maximalen Pegel von lediglich 37,2 dB(A) unter Volllast messen, und der Durchschnitt im Leerlauf liegt bei nur 29,9 dB(A). Mit diesen Werten wird das Notebook niemals aufdringlich. Auch das Yoga 13 war unter Last nicht lauter, allerdings sind die geringeren Leerlaufwerte (5 dB(A) weniger) eine beachtliche Verbesserung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 29.9 / 30 dB(A) |
Last |
| 34.2 / 37.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Glücklicherweise führt die geringe Geräuschkulisse nur zu leicht erhöhten Temperaturen. Beim Yoga 13 lag die wärmste Stelle (41,6 °C) auf der rechten Unterseite des Notebooks und das Yoga Pro 2 ist mit 45,8 °C im oberen Bereich der Tastatur noch einmal ganze 4 °C wärmer. Dieser Wert ist aber noch nicht kritisch, und die Unterseite ist mit einem Höchstwert von nur 43,2 °C sogar noch etwas kühler. Im Leerlauf behält das Gerät mit 30,4 °C einen kühlen Kopf.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+2.9 °C).
Stresstest
Wir unterziehen Notebooks einem Stresstest, um deren Leistung unter extremen Lastszenarios zu überprüfen. Dabei kommen die Tools FurMark und Prime95 zum Einsatz.
Bei maximaler CPU-Auslastung durch Prime95 liegt der Takt bei stabilen 2,3 GHz, also dem maximalen Turbo-Takt (für zwei Kerne) des vorliegenden i5-4200U-Prozessors. Bei maximaler GPU-Auslastung durch FurMark sieht die Sache allerdings nicht ganz so positiv aus: Obwohl das Notebook mit dem maximalen GPU-Turbo-Takt von 1.000 MHz beginnt, pendelt sich der Takt nach dem Erreichen der 65 °C-Marke zwischen 550 MHz und 600 MHz ein. Das liegt weit unter dem Maximalwert, aber auch deutlich über dem Nenntakt von 200 MHz. Wir haben es also nicht mit Throttling zu tun, vielmehr kann der maximale Turbo Boost auf Dauer einfach nicht aufrechterhalten werden.
Schließlich haben wir noch den ziemlich unrealistischen Extremfall überprüft, indem wir CPU und GPU gleichzeitig ausgelastet haben. Unter diesen Bedingungen ist es nicht weiter überraschend, dass das Notebook ziemlich schnell in die Knie geht: Der GPU-Takt liegt bei nur 450 MHz und die beiden Prozessorkerne arbeiten nur mit 897 MHz, also der Hälfte des Nenntaktes (Throttling).
Direkt im Anschluss haben wir erneut 3DMark 06 ausgeführt, um zu sehen, ob die Leistung durch den Stresstest beeinträchtigt wird. Glücklicherweise ist das mit 5.531 Punkten nicht der Fall.
Lautsprecher
Das Yoga 2 Pro verfügt über zwei Lautsprecher auf der Unterseite des Notebooks. Wie bei allen Lautsprechern, die nach unten gerichtet sind, wird der Klang durch eine feste Unterlage verbessert. Die Ergebnisse in den Betriebsarten Tablet, Tent und Stand sind demzufolge auch etwas gedämpft. Trotzdem ist die maximale Lautstärke ausreichend und der Klang ist recht ausgewogen. Der Sound wird niemanden vom Hocker hauen, er ist vielen rivalisierenden Ultrabooks aber überlegen.
Akkulaufzeit
So neu und beeindruckend das Konzept des Yoga 13 auch war, bei den Akkulaufzeiten konnte uns das Convertible nicht überzeugen. Es wird interessant sein zu sehen, ob der Haswell-Prozessor im Yoga 2 Pro den Mehrverbrauch des hochauflösenden Displays ausgleichen und die Akkulaufzeiten des letztjährigen Gerätes übertreffen kann.
Unser erster Test simuliert die maximale Auslastung des Systems und damit die minimale Akkulaufzeit. Mit dem Höchstleistungsprofil, der maximalen Displayhelligkeit und aktivierten Funkverbindungen führen wir den Batter Eater Pro Classic Test durch. Die Laufzeit beträgt nur 1 Stunde und 51 Minuten, etwas weniger als beim Yoga 13.
Das andere Extrem, die maximale Laufzeit, ermitteln wir mit dem Energiesparprofil, minimaler Displayhelligkeit, deaktivierten Funkverbindungen und dem Battery Eater Pro Readers Test. In diesem Szenario hält das Notebook 9 Stunden und 15 Minuten durch.
Schließen verwenden wir unseren WLAN-Test, um die Laufzeit beim typischen Surfen im Internet zu simulieren. Mit einem ausgewogenen Energieprofil und einer angepassten Helligkeit von rund 150 cd/m² (in diesem Fall Stufe 5/10) benutzen wir ein Skript, welches Internetseiten jede 40 Sekunden aktualisiert. Mit diesen realistischeren Rahmenbedingungen liegt die Laufzeit bei 5 Stunden und 35 Minuten – rund eine Stunde mehr als beim Yoga 13 (4:29), aber auch deutlich unter vielen modernen Ultrabooks. Dazu gehören auch ähnlich ausgestattete Geräte mit hochauflösenden und hellen Displays, wie z. B. dem Dell XPS 12-9Q33 mit einer Laufzeit von 8 Stunden und 47 Minuten in demselben Test.
Fazit
Das Yoga 2 Pro ist ein ambitioniertes Gerät mit einem besonders hoch auflösenden Display. Der Vorgänger wird in diesem Bereich deutlich übertroffen, trotzdem kann das Yoga 2 Pro mit den gleichen akrobatischen Betriebsarten aufwarten. Es verfügt nicht nur über eine tolle Verarbeitung und eine exzellente Systemleistung, es ist zudem mit einer guten Tastatur, einem überzeugendem Touchpad sowie einem exzellenten 10-Finger-Multitouch-Display ausgestattet. Auch die Temperaturen bleiben im Rahmen, und selbst unter Last ist das Notebook angenehm leise.
Es ist sicherlich eine Verbesserung gegenüber dem Yoga 13, aber trotz der genannten Vorteile gibt es immer noch verbesserungswürdige Aspekte. Zunächst einmal produzieren das Pentile-Display und die RGBW-Hintergrundbeleuchtung einige unerwünschte Nebeneffekte (ausgefranste Ecken und Kanten sowie Schwächen bei der Farbdarstellung), die einige Anwender stören dürften. Auch Windows unterstützt diese enorme Auflösung nicht in allen Bereichen, immer wieder kommt es zu seltsamen Scaling-Problemen, die sich durch pixelige Texte oder zu kleine bzw. zu große Bedienelemente bemerkbar machen. Das Yoga 2 Pro schwächelt auch bei den Akkulaufzeiten, denn viele moderne Ultrabooks halten deutlich länger durch. Bei maximaler GPU-Auslastung kommt es zudem zu reduzierten Taktraten und es gibt noch weitere kleinere Mängel, z. B. die Probleme mit dem WLAN-Modul oder dem leichten Nachwippen des Displays beim Tippen oder Bedienen des Touchscreens.
Interessante Alternativen zu unserem Testgerät sind das HP Spectre 13-h205eg x2, das Dell XPS 12-9Q33, das HP EliteBook Revolve 810 und das Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E. Alles in allem ist das Yoga 2 Pro aber eine überzeugende Ergänzung für den Convertiblemarkt - und sollte trotz seiner Nachteile beim Kauf eines neuen Gerätes in Betracht gezogen werden.