Test Microsoft Surface Pro 2 Tablet
Microsofts Surface Pro 2 ist mit potenter Hardware der Haswell-Generation ausgestattet, verfügt über ein vollwertiges Windows 8.1 und kann dadurch grundsätzlich alle aus der Windows-Welt bekannten Programme und Hardwareerweiterungen nutzen. Technisch handelt es sich um ein Ultrabook im Tablet-Format, dem im Auslieferungszustand lediglich eine echte Tastatur fehlt. Dafür ist bereits ein Digitizer-Stift im Karton zu finden, der die virtuelle Tastatur und die Finger sehr gut ergänzt.
Das Surface Pro 2 wird seit dem 22. Oktober in Deutschland ausgeliefert und ist zunächst in der 128-GB-Version und in der 512-GB-Version erhältlich gewesen. Bereits eine Woche später werden beide Varianten im Store als nicht mehr vorrätig markiert. Die Modelle mit 64 GB oder 256 GB Festspeicher sind sowieso erst für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen und sollen ab dem 15. Dezember ausgeliefert werden. Inzwischen haben die Verfügbarkeiten der Modelle mehrfach gewechselt und scheinen tagesaktuell zu variieren. Ein Surface Pro 2 mit integriertem WWAN-Modul wird wahrscheinlich erst im Frühjahr erscheinen. Jedes Microsoft Surface Pro 2 ist mit 200 GB SkyDrive Onlinespeicher (2 Jahre) und unbegrenzten Skype-Minuten (VOIP) für 1 Jahr ausgestattet. Alternativ ist derzeit noch das Microsoft Surface Pro für 699 Euro (64 GB) und 799 Euro (128 GB) im Microsoft-Store verfügbar.
Unser Testmodell ist ein Microsoft Surface Pro 2 mit 128 GB Speicherplatz und kostet 980 Euro, wenn es denn wieder verfügbar ist. Die weitere Ausstattung beinhaltet 4 GB RAM, ein FullHD-IPS-Display, eine Intel Core i5-CPU, einen Digitizer-Stift, zwei 720p-Webcams und Windows 8.1 Pro.
Das VaporMg-Gehäuse hat sich im Vergleich zum Vorgänger augenscheinlich nicht verändert. Gewicht, Ausmaße und Materialien sind identisch. Lediglich am Kickstand findet man neben der bekannten 45-Grad-Position nun eine weitere Arretierungsmöglichkeit, die das Surface Pro 2 deutlich steiler aufstellt. Wie gehabt führt das recht hohe Gerätegewicht bei der Handhabung im Tablet-Modus schnell zu Ermüdungserscheinungen. Bereits ohne zusätzliche Tastatur ist es mit seinen 915 Gramm schwerer als Sonys vollwertiges Ultrabook Vaio Pro 11, mit Tastatur sogar schwerer als das Sony Vaio Pro 13. Den Vergleich mit aktuellen Tablet-Topsellern, wie iPad Air, Google Nexus 10 oder Samsung Galaxy Tab 3 braucht man erst gar nicht anstellen. Die Verarbeitungsqualität ist wie gehabt top und bietet keinen Anlass zur Kritik. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und fein, die Materialanmut ist hochwertig und die Bedienelemente und Schnittstellen an der Gehäusekante sind sauber eingelassen.
Ein vollwertiger USB 3.0-Anschluss und ein Mini-Displayport sind die Schnittstellen-Highlights des Microsoft Surface Pro 2. Ansonsten findet man die übliche Lautstärkewippe, einen Kopfhörerausgang, den Ein-/Ausschalter, einen Micro-SDXC-Karten-Slot und einen magnetischen Dockingport. Dieser Docking-Anschluss (Cover-Anschluss) kann optional gegen Aufpreis entweder eine der verschiedenen Tastaturen oder eine Dockingstation anbinden, die wiederum weitere Anschlüsse wie USB, LAN, Audio, Mini-DisplayPort und auch eine Ladefunktion bietet. Die Dockingstation soll in Kürze verfügbar sein und wird mit einem Preis von 199 Euro ausgewiesen. Das Netzteil ist zusätzlich mit einem eigenen USB-Anschluss zum Laden externer Geräte wie Smartphones oder Digicams ausgestattet.
Kommunikation
Im Gegensatz zum Surface 2 mit Windows RT hat man das Surface Pro 2 lediglich mit zwei 720p-Webcams ausgestattet. Die Bildqualität reicht für Videotelefonie-Aufgaben aus, dürfte andererseits für Schnappschüsse unterwegs dagegen aber eher seltener genutzt werden. Für die Einbindung in ein kabelloses Netzwerk hat es Microsoft nicht geschafft den aktuellen WLAN-Standard 802.11ac zu integrieren. Hier muss man weiterhin mit der deutlich langsameren Verbindung nach 802.11n zurechtkommen. Immerhin funkt das Marvell-Modul sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Band und ist mit seinen 2 Antennen auch MIMO-fähig (gleichzeitiges Empfangen und Senden). Die Verbindungsqualität bewegt sich auf gleich gutem Niveau wie beim Vorgänger und lässt keine auffälligen Schwächen oder Verbindungsabbrüche erkennen. Komplettiert wird die Kommunikationsausstattung mit Bluetooth 4.0. Ein optionaler LAN-Adapter (40 Euro) eröffnet die Möglichkeit das Surface Pro 2 über den USB 3.0-Anschluss per Kabel ins Netzwerk einzubinden. Eine Variante mit integriertem WWAN-Modul ist bisher nicht erhältlich, soll aber wohl für Anfang 2014 geplant sein.
Wartung
Das Gehäuse ist nicht für das Öffnen durch den Endanwender bestimmt. Der Akku und alle anderen Systemkomponenten sind fest verbaut und lassen sich nur durch autorisierte Servicepartner tauschen.
Garantie
Microsoft gewährt neben der gesetzlichen Gewährleistungspflicht eine Herstellergarantie von 2 Jahren. Garantieerweiterungen haben wir auch für das Surface Pro 2 weder bei Microsoft direkt noch bei den einschlägigen Händlern gefunden.
Multitouch-Display & Digitizer
Der hochauflösende Bildschirm bietet, anders als bei den iPads mit Retina-Display, die Möglichkeit, die zusätzlichen Pixel auch für eine größere Darstellungsfläche zu nutzen. Für die Bedienbarkeit hat das allerdings den Nachteil, dass man mit dem Finger die dann zu kleinen Icons und Symbole abseits der Kachelwand nicht mehr zuverlässig trifft.
Bei diesem Problem kommt der im Lieferumfang befindliche Stift ins Spiel. Mit seiner guten Genauigkeit lassen sich kleinere Icons und Bedienfelder recht zuverlässig aktivieren und verbessern so den Workflow bei der nativen Größendarstellung. Während am oberen Rand des Displays kaum eine Abweichung zwischen Stiftspitze und elektronischem Fadenkreuz auf dem Bildschirm zu erkennen ist, beträgt die Abweichung am unteren Rand etwa 1 Millimeter. Auch das ist noch gut verkraftbar und verlangt nur wenig Eingewöhnung vom Anwender. Alternativ kann man generell eine Vergrößerung der Darstellung auf 125 oder 150 Prozent auswählen. Diese Anpassung wird von den meisten Programmen gut unterstützt und sorgt für eine dann ausreichende Größe. Die Interpolation gelingt aber nicht so gut wie beim iPad und wirkt etwas unscharf. Neben der besseren Treffergenauigkeit eignet sich der Eingabestift auch für handschriftliche Notizen, handgefertigte Zeichnungen oder die eine oder andere Freistellaufgabe bei der Bildbearbeitung. Der Stift verfügt über eine magnetische Halterung, die am Netzanschluss ihr Gegenstück findet. Ansonsten reagiert der Bildschirm gut auf Fingereingaben, bietet eine gute Gleitfähigkeit und unterstützt die üblichen Multitouch-Gesten wie zum Beispiel das Zoomen und Drehen.
Bildschirmtastatur & Type/ Touch Cover 2
Die virtuelle Tastatur lässt sich in verschiedenen Varianten positionieren und gestalten. Grundsätzlich ist die Aufteilung praxisgerecht und bietet im Querformat große Tasten. Aufgrund des 16:9-Seitenverhältnis fallen im Vergleich zu 4:3-Displays im Hochkantformat die Tasten deutlich kleiner aus und lassen sich deshalb nicht ganz so komfortabel bedienen. Wer sein Surface Pro 2 auch als Not-Ultrabook einsetzen möchte, kann sowohl die Tastaturen des Vorgängers als auch die neuen Type Cover 2 (130 Euro) und Touch Cover 2 (120 Euro) verwenden. Die überarbeiteten Modelle haben nun auch beide eine Tastaturbeleuchtung integriert und werden wie gehabt über den Coveranschluss magnetisch befestigt.
Im Surface Pro 2 finden wir im Vergleich zum Surface Pro ein baugleiches Panel von Samsung vor. Die Messwerte unterscheiden sich nur marginal und können auf die Serienstreuung bzw. Messtoleranzen zurückgeführt werden. Das FullHD-IPS-Panel bietet eine Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und hält eine große Arbeitsfläche bereit. Bei nativer Darstellungsgröße sind Schriften, Icons und Bedienfelder dafür aber arg klein und erfordern etwas Kompromissbereitschaft. Die Darstellung kann in der Systemsteuerung auf 125 % oder 150 % vergrößert werden, verliert dann aber etwas an Schärfe. Zudem kommen nicht alle Programme mit der Skalierung vollständig zurecht, was an fehlerhaft proportionierten Schriften und Fenstern erkennbar ist.
Die durchschnittliche maximale Helligkeit erreicht 357 cd/m², die Ausleuchtung erreicht wieder sehr gute 91 Prozent und im Akkubetrieb ist weiterhin die maximale Displayhelligkeit verfügbar. Ebenfalls unverändert zeigt sich die spiegelnde Displayoberfläche vor allem im Außeneinsatz einschränkend, da selbst die hohe Luminanz die störenden Spiegelbilder nicht überstrahlen kann. Das ist aber ein Nachteil den nahezu alle sensitiven Displays aufgrund der glatten Oberfläche aufweisen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 372 cd/m²
Kontrast: 682:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 3.53 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.31 | 0.5-98 Ø5.2
40% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.74% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.23% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.55
Der Kontrast von 700:1 ist gut und sorgt für recht satte Farben und ein relativ dunkles Schwarz. Der unterstützte Farbraum hingegen ist weit von einer vollständigen Abdeckung des sRGB-Farbraums entfernt.
Dafür überzeugt die Displayabstimmung im Auslieferungszustand recht passabel und bietet hier schon durchschnittliche DeltaE2000-Werte von 3,5 bei den Mischfarben und 5,3 bei den Graustufen. Das eigentliche Potenzial wird aber auch beim Surface Pro 2 erst nach einer Kalibrierung sichtbar. Mischfarben und Graustufen liegen dann im optimalen Bereich. Lediglich die Grundfarben und die Sättigung weichen bei Magenta und Blau stark von der Norm ab und können aufgrund der fehlenden Farbraumabdeckung nicht ausgeglichen werden.
Die beim Surface Pro 2 weiten Sichtwinkel sind der IPS-Technologie zu verdanken. Hier kann man aus jedem Winkel noch gut die Bildinhalte erkennen, die sich lediglich hinsichtlich Helligkeit und Farben etwas verändern. Ein Invertieren oder Ausbleichen, wie man das oft bei TN-Displays beobachten kann, findet hier nicht statt.
Das Surface Pro 2 ist in allen Varianten nahezu identisch ausgestattet. Lediglich bei der Größe des verbauten Solid State Drives und des Arbeitsspeichers sind Unterschiede zu finden. Als CPU kommt generell Intels Core i5-4200U-Prozessor mit seiner integrierten Grafikeinheit Intel HD Graphics 4400 (GT2) zum Einsatz. Die Festspeichergrößen variieren von 64 GB bis hin zu 512 GB beim Topmodell. Die Arbeitsspeichergröße ist fest an die Massenspeichergröße gekoppelt und beträgt entweder 4 oder 8 GB. Auf allen Surface Pro 2 ist schon Microsofts aktuelles Windows 8.1 installiert. Die Preise beginnen derzeit bei 879 Euro und enden bei 1.779 Euro.
Prozessor
Die wesentliche Neuerung in Microsofts zweitem Surface Pro ist der Umstieg zur Haswell-CPU-Generation. Mit einer Thermal Design Power von 15 Watt hat Intel die Leistungsaufnahme gegenüber der Vorgängergeneration, die noch mit 17 Watt gearbeitet hat, deutlich reduziert. Neben dem offensichtlichen Unterschied von 2 Watt ist hier neuerdings auch noch der Chipsatz mit inbegriffen. Leistungsmäßig ist auf dem Papier zunächst eine kleine Reduzierung der Rechenperformance zu vermuten. Intels Core i5-3317U taktet mit 1,7 GHz bis 2,6 GHz, Intels Core i5-4200U mit 1,6 GHz bis 2,6 GHz. Doch die Benchmarkergebnisse zeigen sowohl bei Single-Thread- als auch bei Multi-Thread-Aufgaben einen sichtbaren Vorsprung für die Nachfolge-CPU. Beim Cinebench R10 64 bit Single werden beispielsweise 5.038 Punkte anstatt 4.544 Punkte und beim Multi-Core-Test 10.011 Punkte anstatt 7.899 Punkte erreicht. Insgesamt liegen die Unterschiede je nach Benchmark zwischen 5 und 25 Prozent Mehrleistung zugunsten des Haswell-Prozessors.
Wie schon beim Vorgänger ist auch beim Microsoft Surface Pro 2 nach etwa 10 Minuten Belastung eine Taktreduzierung feststellbar. Diese bewegt sich aber mit 1,9 GHz bis 2,3 GHz noch deutlich über dem Basistakt und trägt sicherlich auch einen Teil zu den erkennbar besseren Testergebnissen bei.
Im Akkubetrieb haben wir keine weitere Taktreduzierung festgestellt. Beim Cinebench R10 sind bis auf wenige Punkte Unterschied keine auffällig niedrigeren Ergebnisse erzielt worden.
System Performance
Bei der Systemleistung wirkt sich neben der gesteigerten CPU-Performance vor allem der schnellere Massenspeicher sehr positiv aus. Während sich die Transferleistung beim Lesen je nach Teilsequenz fast verdoppelt hat, konnte die Schreibleistung sogar verdreifacht werden. Dadurch starten Programme schneller, Dateien sind fix gespeichert und insgesamt steigt die gefühlte Systemgeschwindigkeit deutlich an. Auf den PC Mark 7 haben diese Vorteile scheinbar keine Auswirkungen, da das Ergebnis mit 4.808 Punkten zu 4.813 Punkten nahezu identisch ausfällt. Beim Geekbench 2 hingegen liegen die Unterschiede wieder im Bereich von 15 - 20 Prozent, beim Streaming sogar bei 100 Prozent, zugunsten des Surface Pro 2. Schwachpunkte bei der Konfiguration sind nicht auszumachen. Eine nochmals höhere Speicherleistung könnte bei den beiden besser ausgestatteten Modellen mit 8 GB RAM und 256-GB-SSD/ 512-GB-SSD feststellbar sein.
PCMark 7 Score | 4808 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 3012 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das 128 GB (brutto) fassende Solid State Drive von Hynix (Hyundai) überzeugt mit guten Leistungsergebnissen. Beim sequentiellen Lesen werden über 500 MB/s und beim sequentiellen Schreiben über 300 MB/s erzielt. Die Zugriffszeiten sind kurz und auch die verschiedenen Kopierleistungen (ASSSD) sind mit um die 150 MB/s für ein Tablet sehr ansehnlich. Eine Aufrüstmöglichkeit der internen Speicherkapazität besteht nicht, eine Erweiterung kann man lediglich per Micro-SDXC-Speicherkarte vornehmen. Mit einer Transcend 32 GB Micro-SDHC-Speicherkarte haben wir eine Transferrate von 20,3 MB/s erreicht, schnellere Modelle könnten durchaus flotter arbeiten.
Grafikkarte
Die integrierte Intel HD Graphics 4400 bietet im Vergleich zur Intel HD Graphics 4000 eine deutlich bessere Leistungsfähigkeit. So werden beim 3D Mark Vantage 4.194 Punkte anstatt 2.935 Punkte und beim OpenGL Shading des Cinebench R10 64 bit 6.728 Punkte anstatt 5.537 Punkte erzielt. Wirklich profitieren kann man von diesem Performance-Plus in der Praxis aber nur in wenigen Fällen. Für fordernde 3D-Aufgaben, wie aktuelle Spiele in nativer Auflösung, reicht auch die Intel HD Graphics 4400 letztlich nicht aus.
Bei OpenCL-Aufgaben, die bei einem für den professionellen Bereich gedachten Tablet nicht ganz unwichtig sind, kann das Surface Pro 2 mit integrierter Intel-Grafik durchaus punkten. Hiervon profitieren Programme wie Adobes Photoshop oder Sonys Vegas Pro, die Filteraufgaben auf die Grafikeinheit auslagern können. Inwiefern das eine Stärke der Intel HD Graphics 4400 oder eine Schwäche der Nvidia Quadro-Grafikchips darstellt, bleibt noch abzuwarten, bis wir auch Vergleichswerte von AMDs FirePro-Grafikchips vorliegen haben.
Im Akkubetrieb haben wir wie beim Vorgänger eine reduzierte Grafikleistung um etwa 60 Prozent festgestellt. Beim Cinebench R10 OpenGL Shading sind beispielsweise nur noch 2.900 Punkte erreicht worden.
3DMark 06 Standard Score | 6253 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4194 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 991 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 41415 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4514 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 648 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die erhöhte Leistungsfähigkeit reicht wie bereits angesprochen nicht für aktuelle Titel wie Tomb Raider, Metro Last Light oder Battlefield 4. Bei genügsameren Spielen wie World of Warcraft, Diablo III oder F1 2012 sieht das Ganze schon besser aus und lässt das Surface Pro 2 auch als eingeschränkt spieletauglich einstufen. Im Vergleich zum ersten Surface Pro kann man bei diesen Spielen etwas höhere Qualitätseinstellungen auswählen. Das gilt aber nur, solange man auch das Netzteil angeschlossen hat. Im Akkubetrieb reduzieren sich die Frameraten enorm und reichen nur noch für World of Warcraft aus. Nach wie vor uneingeschränkt nutzbar sind die für Tablets optimierten Casual Games wie Angry Birds oder Fruit Ninja aus dem Microsoft Store.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 176 | 128 | 27 | 11 |
Diablo III (2012) | 68 | 43 | 32 | 21 |
F1 2012 (2012) | 53 | 36 | 28 | 16 |
F1 2012 - 1024x768 Ultra Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Microsoft Surface Pro |
Diablo III - 1024x768 Low / off (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Microsoft Surface Pro |
World of Warcraft | |
800x600 low AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Microsoft Surface Pro | |
1024x768 med (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Microsoft Surface Pro |
Geräuschemissionen
Das Microsoft Surface Pro 2 ist ein sehr leiser Tablet-PC. Bei wenig Last arbeitet das Gerät lautlos oder mit einem kaum hörbaren Lüfter. Unter Volllast haben wir einen Schalldruckpegel von maximal 32,5 dB(A) gemessen. Das ist im Vergleich zu den 40,9 dB(A) des Vorgängers ein enormer Fortschritt und weit von einem störenden Betriebsgeräusch entfernt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 27 / 27 / 27 dB(A) |
Last |
| 32.5 / 32.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die bei wenig Last sehr geringe Leistungsaufnahme von 3,1 bis 7,2 Watt schlägt sich im lüfterlosen Betrieb direkt bei der Gehäusetemperatur nieder. Lediglich im unteren Drittel auf der Vorderseite haben wir Temperaturen von etwas über 30 °C gemessen. Ansonsten bleibt die 30-Grad-Marke unberührt und sorgt für ein insgesamt leicht handwarmes Tablet. In diesem Szenario hat sich die Gehäusetemperatur im Vergleich zum Vorgänger deutlich reduziert.
Unter Volllast führt die geringere Lüftertätigkeit hingegen zu einem stellenweisen Temperaturanstieg, der in der Spitze bis zu 44,5 °C an der rechten Gehäuserückseite erreicht. Das kann im Tablet-Modus auf Dauer unangenehm werden. In der Praxis wird das jedoch nur bei anhaltender Volllast von über einer Stunde Dauer vorkommen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die Soundausgabe ist wie bei den meisten anderen Tablets auch, für Basisaufgaben geeignet. Höhenbetont mit wenig Mitten und Bässen reicht das, um sich kurze Videoclips im Internet anzusehen oder etwas Hintergrundmusik mitlaufen zu lassen. Bereits eine deutlich bessere Qualität erhält man mit Standard-Ohrhörern, die im Zug, Wartezimmer oder sonstigen wenig ungestörten Örtlichkeiten eh zur Pflichtausstattung gehören. Externe Boxen kann man über Bluetooth, 3,5-Millimeter-Klinke oder USB anbinden.
Energieaufnahme
Die von uns netzseitig gemessene Leistungsaufnahme bewegt sich im Bereich von 3,1 Watt bis hin zu 43,5 Watt in der Spitze. Die maximale Leistungsaufnahme ist aber nur von kurzer Dauer, da die kurz darauf eintretende Taktreduzierung auch zu einem geringeren Energieverbrauch führt. Bei anhaltender Last pendelt sich der Verbrauch schließlich bei 32,7 Watt ein. Im Vergleich zum Surface Pro kommt das Surface Pro 2 mit deutlich weniger Strom zurecht und profitiert in der Folge, bei gleicher Akkukapazität (42 Wh), von drastisch verbesserten Akkulaufzeiten.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 3.1 / 6.3 / 7.2 Watt |
Last |
28.4 / 43.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Beim Battery Eater Readers Test (minimale Displayhelligkeit, Flugzeugmodus, Energiesparprofil) hält das Testgerät nun etwas über 12 Stunden lang durch, bevor das Netzteil angeschlossen werden muss. Der Vorgänger hat gerade mal knapp 7 Stunden geschafft. Beim WLAN-Test mit 62 % Displayhelligkeit (167 cd/m²) und eingeschalteten Funkmodulen bleiben davon noch etwa 6,5 Stunden übrig. Unter Volllast erreicht das Surface Pro 2 beim Battery Eater Classic Test (Maximale Displayhelligkeit, Funk an, Höchstleistungsprofil) schließlich noch eine Akkulaufzeit 1:42 Minuten, was bis auf 9 Minuten dem Vorgängerniveau entspricht.
Microsofts Ultrabook im Tablet-Format ist nach wie vor eine attraktive Alternative zu den etablierten Geräteklassen und findet sich letztlich auch irgendwo dazwischen wieder. Die Kombination aus vollwertigem Windows 8.1, leistungsstarker Hardware und Digitizer-Stift-Eingabe ist derzeit noch einzigartig und dürfte für viele professionelle Bereiche genau die richtige Lösung sein. Das vergleichsweise hohe Gerätegewicht, der üppige Preis und das zudem recht teure Zubehör sind weiterhin wesentliche Nachteile, die auch das zweite Surface Pro mit sich herumschleppen muss.
Dafür erhält man neben den bereits genannten Vorteilen eine ordentliche Schnittstellenausstattung, ein gutes hochauflösendes Display, ein hochwertiges Gehäuse und eine uneingeschränkte Kompatibilität zur Windows-Welt.
Verändert hat Microsoft beim Surface Pro 2 im Vergleich zum Vorgänger im Grunde lediglich die eingesetzte Prozessorgeneration, damit aber gleich mehrfache Verbesserungen herbeigeführt. Neben einer merklich gesteigerten Leistungsfähigkeit, bietet das Microsoft Surface Pro 2 nun praxisgerechtere Akkulaufzeiten und eine unter Last hörbar geringere Geräuschentwicklung. Während die geringe Leistungsaufnahme bei wenig Last auch zu geringeren Gehäusetemperaturen verhilft, führt die reduzierte Lüftertätigkeit bei Volllast aber auch zu einem Nachteil: erhöhte Oberflächentemperaturen.
Insgesamt hat Microsoft an den richtigen Stellschrauben gedreht und das Surface Pro 2 behutsam attraktiver gemacht. Ob das gegen die wachsende Konkurrenz ausreicht, bleibt abzuwarten. Bei den Ultrabooks könnten Geräte wie Sonys Vaio Pro 11 gefährlich werden und im Tablet-Bereich positionieren sich so langsam die Modelle mit Intels Atom-Plattform Bay Trail.