Test HP EliteBook Revolve 810 Convertible
Mit dem EliteBook Revolve 810 präsentiert Hewlett Packard ein Convertible, das ein kompaktes Notebook mit einem Tablet vereinen und sich zudem perfekt in Unternehmen integrieren lassen soll. Laut HP soll das Convertible nicht nur leistungsfähig sein und lange Laufzeiten vorweisen können, sondern auch ein robuster Begleiter sein. Das Convertible besteht überwiegend aus einer Magnesium-Legierung und erfüllt die US-amerikanischen Militärstandards der Prüfnorm MIL-STD-810 für die Kategorien Stürze, Vibrationen, Erschütterungen, Verschmutzungen, Höhe sowie hohe und niedrige Temperaturen.
Das Gerät gibt es in fünf Ausstattungsvarianten, die sich in puncto Prozessor, Arbeitsspeicher- wie Massenspeichermenge und des Vorhandenseins eines WWAN-Modems unterscheiden. Alle Systeme werden mit Windows 8 Pro ausgeliefert. Ein Downgrade auf Windows 7 Professional ist möglich. Das Revolve verfügen außerdem über einen 11,6 Zoll großen schwenkbaren IPS-Screen, der durch Corning Gorilla Glas 2 geschützt wird.
Die folgende Tabelle listet die unterschiedlichen Modellvarianten auf. Das günstigste Gerät kostet knapp 1.769 Euro (inklusive 19 % Umsatzsteuer) und ist ausstattungsgleich mit der Variante für 2.055 Euro. Dies ist kein Versehen, wie uns ein HP-Mitarbeiter versicherte, sondern handelt sich lediglich um ein von der Stückzahl her begrenztes Angebot.
Preis | 1.768,99 € | 1.958,89 € | 2.055,12 € | 2.157,65 € | 2.253,87 € | 2.321,61 € |
Prozessor | i5-3437U | i5-3437U | i5-3437U | i5-3437U | i5-3437U | i7-3687U |
RAM | 4 GB | 4GB | 4 GB | 8 GB | 8 GB | 8 GB |
SSD | 128 GB | 128 GB | 128 GB | 256 GB | 256 GB | 256 GB |
UMTS | ja | nein | ja | nein | ja | ja |
Beim Testgerät handelt es sich um das günstige Angebots-Notebook. Es ist mit einem Intel Core i5-3437U, 4 GB Arbeitsspeicher, einer 128 GB mSATA-SSD sowie einem WWAN-Modem ausgestattet. Genauso wie das Panasonic Toughbook CF-AX2 (etwa 2.100 Euro) positioniert sich HPs Convertible damit im Premium-Segment. Beide Geräte setzen dabei auf ein solides Chassis und leistungsstarker Ultrabook-Hardware. Bedingt durch die Ausstattung gehören aber auch weniger robuste Notebooks zu den Kontrahenten. Zu aller erst ist das unser momentaner Test-Primus in der Convertible-Klasse: das Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E. Aber auch andere Ultrabooks mit Business-Ambitionen, wie unter anderem das Fujitsu LifeBook T902, das Dell Latitude XT3 und das Microsoft Surface Pro in Verbindung mit der Tastatur-Option, gehören zu den direkten Konkurrenten des HP Revolve. Wie es sich gegen diese hochklassigen Rivalen schlägt, erfahren Sie im weiteren Testverlauf.
Das Display des HP EliteBook Revolve 810 ist vollständig in Magnesium eingefasst. Das Metall fühlt sich dabei überraschender Weise nicht glatt an, sondern weich und sehr griffig. Der Panel-Deckel präsentiert sich überaus stabil und druckunempfindlich. Die schwenkbare Komponente lässt sich nur schwer verwinden und gibt dabei keinen Mucks von sich. Der Touchscreen ist sauber ins Gehäuse eingelassen und auch die Spaltmaße zwischen dem Metall und dem Screen sind passgenau und gleichmäßig.
Das Gelenk besteht ebenfalls aus der Magnesium-Legierung und vermittelt einen sehr stabilen Eindruck. Das Display lässt sich damit geräusch- und stufenlos in die gewünschte Position bringen. Es wird auch von stärkeren Erschütterungen der Base-Unit nicht aus der Ruhe gebracht und schwingt nicht nach. Drehen lässt sich das Gelenk um 180° im Uhrzeigersinn. Gegen den Uhrzeigersinn ist eine Drehung nicht möglich. Ein vollständiger Schwenk des Displays und das anschließende Zurückklappen macht aus dem kleinen Notebook ein Tablet.
Die Oberseite der Base-Unit besteht gleichermaßen aus der Magnesium-Legierung, dies umfasst auch die Handballenauflage und das Tastaturbett. Die Unterseite ist schwarz gummiert und damit ebenfalls sehr griffig. Das Basis-Chassis präsentiert sich noch stabiler als der Displaydeckel. Hier lässt sich gar nichts verwinden und auch nach einem Knarzen und Knacken lauscht man hier vergebens.
Die beiden Komponenten schließen zusammengeklappt bündig ab. Dafür Sorge trägt zusätzlich ein Magnet, der die beiden Teile fest zusammenhält. Dies trifft sowohl im Notebook- als auch im Tablet-Modus zu. Das Testgerät misst 285 x 212 x 25 mm (Breite x Tiefe x Höhe) und wiegt exakt 1.352 Gramm. Es ist damit etwas dicker als von HP angegeben, aber auch ein wenig leichter.
Die eingangs erwähnte Einhaltung von militärischen Standards wurden von HPs Ingenieuren zwar viele Stunden lang getestet und dahingehend optimiert, doch weist der Hersteller im Kleingedruckten darauf hin, dass diese Tests keine Garantie einschließt, dass das Convertible sie unter den gleichen Bedingungen unbeschadet übersteht. Zudem erläutert HP auch nicht, welche Tests genau gemacht wurden. Die kleinen Ablaufrinnen im Inneren des Gehäuses bezeugen aber, dass das HP zumindest gegen einen verschütteten Kaffee gerüstet ist.
Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass der robuste Eindruck des Revolve 810 nicht nur Schein ist, sondern das Gerät echte Nehmerqualitäten besitzt. Die 810 in der Bezeichnung des Convertibles wird nicht zufällig mit der Kennung des militärischen Standards übereinstimmen. Wer in Sachen Robustheit auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte einen Blick auf das Panasonic Toughbook CF-AX2 werfen. Dieses Gerät verkraftet Druck bis zu 100 kg und Stürze aus 75 cm Höhe unbeschadet. In summa hinterlässt das Testgerät einen hervorragenden Eindruck in puncto Verarbeitung.
Die Anschlusspositionierung des HP Revolve 810 ist vorbildlich. Weder Links- noch Rechtshänder werden sich durch potenzielle Kabel gestört fühlen können, da die meisten Anschlüsse auf der Rückseite des Gerätes zu finden sind. Das Anschließen von externen Peripherie-Geräten ist dadurch jedoch etwas umständlicher. Der Power-Schalter und die Rotationssperre sind keine drückbaren Tasten, sondern schiebbare Schalter. Damit wird die Chance, das Gerät versehentlich ein- oder auszuschalten, auf ein Minimum reduziert.
Die Anzahl der Ports ist recht gering und beschränkt sich auf das Wesentliche. Von den zwei USB-3.0-Anschlüssen ist einer in der Lage, ein Smartphone oder Tablet mit Strom zu versorgen, auch wenn das Revolve ausgeschaltet ist. Diese Funktion kann in der BIOS deaktiviert werden. Der DisplayPort ermöglicht eine Bildausgabe an externen Geräten. Mittels optionalen Adaptern können damit auch HDMI- und D-Sub-Ports angesteuert werden. Der Dockingport und der Gigabyte-LAN-Steckplatz sorgen außerdem für ein einfaches Einbinden des Gerätes in die Infrastruktur eines Unternehmens oder dem heimischen Arbeitsplatz.
Kommunikation
Kommunikation ist eine Paradedisziplin des Revolve 810. Das Gerät lässt in dieser Kategorie kaum Wünsche offen. Neben der kabelgebundenen Variante über den Gigabit-LAN-Port von Intel bietet es zahlreiche kabellose Alternativen.
Das obligatorische Herzstück bildet hier sicherlich das Intel Centrino Advanced-N 6235 WLAN-Modul. Es bedient sowohl die Frequenzen mit 2,4 als auch mit 5 GHz und beherrscht die IEEE-802.11-Standards a, b, g und n. In der Praxis kann die Komponente mit einer sehr guten Reichweite überzeugen. Selbst über 30 Meter vom Router entfernt, durch eine dicke Hauswand, hatten wir noch eine gute Verbindungsqualität und Webseiten bauten sich ohne Verzögerung auf.
Wer viel auf Reisen ist, wird seine Freude am integrierten WWAN-Modem von Sierra Wireless haben. Zwar unterstützt die Komponente, welche auf Qualcomms Gobi 3000 basiert, kein LTE und lediglich HSPA+ bis zu einer Download-Geschwindigkeit von 14,4 Mbps, dafür findet es sich aber in den meisten Netzen der Welt zurecht. Denn anders als im Toughbook kommt in HPs Geräten das Multi-Mode-Design zum Einsatz, welches GPRS/GSM/EDGE (850, 900, 1.800 und 1.900 MHz), HSPA+ (800, 850, 900, 1.900 und 2.100 MHz) sowie EV-DO/CDMA (800, 1.900 und 2.100 MHz) unterstützt. Damit steht einem weltweiten Einsatz im Datennetz nichts im Wege. Nutzungsabhängige „Pay-as-you-go“-Services (PAYG) wie HPs DataPass (momentan nur in den USA verfügbar) machen es dem Nutzer besonders einfach, ohne eine Wechsel der Micro-SIM-Karte vornehmen zu müssen.
Für die Videotelefonie gibt es eine HD-Webcam, welche über 0,9 MP (1.280 x 720 Pixel) verfügt. Diese löst zwar nicht sonderlich hoch auf, macht ihre Arbeit aber dennoch sehr gut. Vor allem bei schwachem Licht liefert sie noch gute Ergebnisse. Die integrierten Dual-Array-Mikrofone arbeiten ebenfalls zuverlässig und sorgen dafür, dass der Sprecher glasklar verstanden wird. Dabei können Sie sich auch gerne mal entspannt zurücklehnen, denn Entfernungen von rund einem Meter stellen für die Mikrofone kein Problem dar. Vervollständigt wird das Angebot durch Bluetooth 4.0 und NFC.
Sicherheit
In puncto Sicherheit hat Revolve ebenfalls einiges zu bieten. Zum einen dient Windows 8 Pro als Betriebssystem, welches über erheblich mehr Sicherheits-Features verfügt als die Standard-Variante und sich zudem auch in Netzwerke mit einer Domäne integrieren lässt. Die Laufwerksverschlüsslung kann mittels Microsofts BitLocker erfolgen oder über Absolut Data Protect. Außerdem bietet HP weitere nützliche Funktionen wie BIOS Protection, SpareKey, One-Step Logon, DriveLock und HP Client Security kostenlos an.
Auf Hardware-Basis gibt es ein Trusted Platform Modul 1.2 und ein Kensington-Schloss. Das war es aber auch schon. Ein Fingerabdruckscanner oder ein Smartcard-Slot sind weder integriert, noch gibt es sie als optionale Erweiterung.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist spärlich. In der Verpackung befindet sich neben dem Gerät selbst nur ein Netzteil mit einer Nennleistung von 45 Watt, welches TÜV- und GS-geprüft ist. Außerdem gibt es drei kleine Broschüren. Eine bietet einen Schnelleinstieg in das Gerät, eine weitere in Windows 8. Das dritte Heftchen bietet knappe Informationen zur mobilen Internetnutzung.
Beim optionalen Zubehör lautet die Devise „Klotzen, nicht kleckern!“. Das betrifft nicht nur die Auswahl, sondern vor allem auch die Preise. Für einen baugleichen Zusatzakku (HP OD06XL) für das Revolve 810 müssen knapp 202 Euro gezahlt werden. Die entsprechende UltraSlim-Docking-Station (Artikel-Nr. B9C87AA) schlägt mit 191 Euro zu Buche. Einen DisplayPort zu VGA Adapter (8460p) gibt es für 32 Euro.
Wartung
Der Akku des HP EliteBook Revolve 810 lässt sich einfach entriegeln und anschließend entnehmen. Darunter befindet sich dann auch der Einschub für die Micro-SIM-Karte. Das Gerät kann auch ohne den eingesetzten Akku am Netzteil betrieben werden. Da durch das Entfernen des Energiespeichers der halbe Unterboden verloren geht, ist dies nicht sehr ratsam.
Um an die übrigen Komponenten des Revolve zu gelangen, müssen zunächst acht Kreuzschrauben gelöst werden. Vier davon befinden sich unter dem Akku, die übrigen sind mit gummierten Abdeckungen verdeckt.
Einmal geöffnet, gelangt man einfach an die verbauten Einzelteile. Die mSATA-Festplatte lässt sich genauso leicht auswechseln wie die Kommunikationsmodule. Bei einem potenziellen Tausch der SSD gilt es jedoch zu beachten, dass Windows 8 Pro nicht auf einem Datenträger beiliegt, sondern auf einer Recovery-Partition abgelegt ist.
Das Convertible lässt sich bei Bedarf einfach reinigen. Der Lüfter ist gut zugänglich und kann mit wenigen Handgriffen auch selbst ausgewechselt werden. Der freie Arbeitsspeicher-Slot kann mit einem SODIMM-Riegel erweitert werden. Bei einer Maximalbelegung sind damit bis zu 12 GB RAM möglich. Über eine Erweiterung des Arbeitsspeichers sollte nachgedacht werden. Durch einen zweiten Speicherbaustein wäre ein Dual-Channel-Betrieb möglich, welcher eine spürbare Performance-Verbesserung bewirken würde.
Garantie
Hewlett Packard gewährt auf sein Produkt eine 36-monatige eingeschränkte Garantie. Diese kann durch flexible HP Care Packs erweitert werden. Die umfassen neben der herkömmlichen Garantie-Erweiterung auf bis zu 60 Monate auch einen optionalen Vor-Ort-Service im Inland. Das Care Pack kann auch auf das Ausland erweitert werden, dabei werden 100 von HP benannte Länder abgedeckt. Zusätzlich gibt es noch einen Diebstahl- und Unfallschutz. Bei ersterem übernimmt der US-Konzern sogar das Aufspüren und die Wiederbeschaffung der Hardware mittels Hardware-Tracking.
In der kleinsten Ausführung für ein Jahr, ohne nennenswerte Zusatzleistungen, ist das Care Pack ab 39 Euro zu haben. In der All-Inclusive-Variante für fünf Jahre, mit Vor-Ort-Service, Reiseschutz, DMR, Unfall- und erweitertem Diebstahlschutz summieren sich die Servicekosten auf 755 Euro (inklusive Umsatzsteuer).
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur muss aus Platzgründen auf einen separaten Nummernblock verzichten. Auch exotische Sondertasten sucht man unter den 83 Tasten vergebens. Der Hersteller beschränkt sich hier auf das Wesentliche. Die QWERTZ-Tasten sind mit 16 x 16 mm recht groß und liegen drei Millimeter weit auseinander. Die leicht nach innen gewölbten Tasten verfügen über einen mittleren Hub und einen klaren Druckpunkt. Auch unter festen Anschlägen gibt das Tastaturbett kaum nach. Die Klickgeräusche sind angenehm leise. Lediglich die Enter-Taste hätte etwas größer ausfallen können.
Die oberste Tastenreihe ist stark verkleinert und beherbergt die Funktions- sowie die F-Tasten. Die Numlock- und die Capslocktaste verfügen über eine eigene kleine weiße LED. Außerdem besitzt die Flugzeugmodus-Taste, auf Position von F12, eine orangefarbene LED. Die gesamte Tastatur ist mit einer zweistufigen Hintergrundbeleuchtung ausgestattet und hinterlässt einen sehr guten Eindruck.
Touchpad
Das Touchpad ist 92 x 48 mm groß. Es ist haptisch sehr angenehm und besitzt hervorragende Gleiteigenschaften. Eingaben werden schnell und präzise umgesetzt. Außerdem unterstützt es Multitouchgesten. Die Mausklicks mit dem Pad werden gut umgesetzt und geben ein angenehmes Feedback. Das Touchpad lässt sich mit einem Doppel-Tipp in der linken oberen Ecke deaktivieren. Ist das Pad ausgeschaltet, leuchtet in der Ecke eine integrierte orange LED. Eine Wiederholung der Geste im selben Bereich aktiviert die Eingabefläche wieder.
Touchscreen
Der kapazitive glänzende Bildschirm erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig. Seine Gleiteigenschaften sind recht ordentlich, könnten aber etwas weicher sein. Über eine Digitizer-Unterstützung verfügt das Panel nicht.
Dank der relativ geringen Auslösung von 1.366 x 768 Pixeln werden die Icons und Eingabeflächen angenehm groß angezeigt. Auch auf dem Windows-Desktop kann ohne Skalierung zielgenau gearbeitet werden. Im Tablet-Modus kann der Nutzer auf eine physikalische Windows-Taste im Display-Rahmen zurückgreifen. Am Rand befinden sich dazu eine Rotationssperre und die Lautstärkewippe.
Im Revolve 810 kommt ein IPS-Panel von LG zum Einsatz, das mit 1.366 x 768 Bildpunkten auflöst und somit über eine Pixeldichte von 135 PPI verfügt. Für ein Gerät im Premium-Segment ist die Auflösung etwas niedrig. Konkurrenten wie das Sony Vaio Duo 13 oder das Surface Pro bieten Full-HD-Displays an. Aufgrund der geringen Auflösung wird der Arbeitsbereich zwar übersichtlicher, aber auch deutlich verkleinert. Über den DisplayPort können externe Bildschirme angeschlossen werden. Bei gängigen Auflösungen konnten wir dabei keinerlei Einschränkung feststellen.
Die maximale Leuchtkraft des Displays beträgt 434 cd/m² und die Ausleuchtung ist mit 91 Prozent sehr gleichmäßig. Leider fällt im Akkubetrieb die Helligkeit auf 328 cd/m² ab. Das ist zwar schade, stellt aber immer noch einen guten Wert dar. Lichthöfe konnten wir bei unserem Testgerät nicht feststellen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 328 cd/m²
Kontrast: 723:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
ΔE Color 4.84 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.69 | 0.5-98 Ø5.2
42% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.37% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.6
Der Schwarzwert ist mit 0,6 cd/m² etwas erhöht, ermöglicht aber dennoch einen guten Kontrast von 723:1. Von einem wirklich tiefen Schwarz kann hier somit nicht gesprochen werden. Dabei ist das Panel von Werk aus schon recht ordentlich kalibriert.
Die Werte können aber weiter deutlich verbessert werden. Nur die Farbungenauigkeiten von Blau und Magenta lassen sich nicht ganz in den Griff bekommen. Beide Farben wirken dadurch etwas weniger brillant. Da die Abdeckung des sRGB-Farbraumes mit 61 Prozent nicht annährend gegeben ist, sind die leichten Farbabweichungen nicht allzu tragisch, da sich das Gerät ohnehin für professionelle Grafik- und Fotobearbeitung nicht eignet.
Im Außeneinsatz macht sich die reduzierte Helligkeit bemerkbar. Bedingt durch die spiegelnde Panel-Oberfläche ist das Ablesen des Panels zwar auf Dauer anstrengend, aber durchaus möglich. Im Schatten hingegen ist das Gerät uneingeschränkt nutzbar.
Die Betrachtungswinkel spielen unterwegs durchaus eine wichtige Rolle. Da sich das Revolve 810 bedingt durch sein schwenkbares Display auch hervorragend für Präsentationen eignet, ist dieser Punkt von besonderer Bedeutung. Hier leistet sich das Convertible von HP keinen Patzer. Selbst extremste Blickwinkelveränderungen werden ohne erkennbare Auswirkungen gemeistert. Lediglich die Spiegelungen fallen hier zeitweise störend auf.
Das HP Revolve setzt auf eine typische Ultrabook-Konfiguration, um eine möglichst ausgewogene Balance zwischen Leistung und Laufzeit zu erreichen. Im Detail bedeutet dies, dass ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor zum Einsatz kommt, der in unserer Testkonfiguration von 4 GB RAM und einer 128 GB SSD unterstützt wird. Eine Auflistung alternativer Konfigurationen finden Sie im einleitenden Abschnitt dieses Testberichtes.
Prozessor
Als Prozessor kommt eine Ivy-Bridge-ULV-CPU zum Einsatz. Der Intel Core i5-3437U verfügt über einen Basistakt von 1,9 GHz. Die beiden physikalischen Kerne können mit Hyperthreading bis zu vier Threads gleichzeitig bearbeiten. Der in 22nm gefertigte SoC verfügt über eine TDP von 17 Watt. Mittels der Turbo Boost 2.0 Technologie kann er seine Taktfrequenz zeitweise auf bis zu 2,9 GHz (Single-Core) und 2,7 GHz (Dual-Core) steigern.
Im Benchmark Cinebench R11.5 erzielt das Testgerät im Multi-Core-Test mit 2,67 Punkten ein erwartungsgemäßes Ergebnis. Es positioniert sich damit auf Augenhöhe mit einem Intel Core i5-2430M, der sowohl etwas höher taktet (bis 3,0 GHz) als auch über eine höhere TDP (35 Watt) verfügt.
Leider kann im Akkubetrieb nicht die volle Leistung der CPU abgerufen werden. In einem solchen Fall steht nur der Basistakt zur Verfügung. Dadurch kommt das System nur noch auf 1,88 Punkte im Multi-Core-Test von Cinebench R11.5 und liegt damit auf dem Niveau eines Intel Core i3-3227U.
System Performance
Die Systemperformance ist dank des Solid State Drives (SSD) richtig flott. Das System startet schnell und beim Navigieren im Betriebssystem kommt es zu keinerlei Rucklern. Der gute Eindruck wird von den PCMark-Benchmarks bestätigt. In der Vantage-Version schafft das Revolve respektable 12.636 Punkte. Die hohe Punktzahl kommt vor allem aufgrund des schnellen Flashspeichers zustande, welcher von PCMark immer großzügig mit Punkten bedacht wird.
Die alltäglichen Aufgaben eines PCs meistert das Testgerät mühelos. Selbst Videokonvertierung ist mit Intels Quick Sync keine unüberwindliche Herausforderung.
PCMark Vantage Result | 12636 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4417 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2700 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2333 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4513 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt eine 128 GB große mSATA-SSD von Samsung zum Einsatz, die auf die Bezeichnung MZ7PC128HBFU hört. Etwa 60 GB stehen davon nach dem ersten Start noch für die eigenen Programme und Daten zur Verfügung. Der Rest ist der bereits vorinstallierten Software und der Recovery-Partition zum Opfer gefallen. Wer mehr Speicher benötigt, kann auch auf eine Variante mit 256 GB zurückgreifen oder selber größere Festplatten nachrüsten.
Die Geschwindigkeit der Samsung-SSD liegt auf einem ordentlichen Niveau. Vor allem beim Lesen und Schreiben von kleinen Datenblöcken (4 k) ist der schnelle Flashspeicher den herkömmlichen Festplatten haushoch überlegen. Unser Modell liest 4k-Blöcke mit 17,28 MB/s und schreibt die mit 42,80 MB/s. Die Zugriffszeiten liegen knapp unter 2 ms.
Grafikkarte
Im Revolve 810 kommt Intels HD Graphics 4000 zum Einsatz. Ihr Takt beläuft sich von 350 bis 1.200 MHz. Den Speicher greift sie sich vom Arbeitsspeicher ab (shared memory), weshalb die vorliegende Konfiguration aufgrund des Single-Channel-Betriebs etwas schlechter abschneidet.
Im Alltag leistet sich die GPU jedoch keinerlei Schwächen. Lediglich aktuelle Spiele oder gar 3D-Games sowie 3D-CAD-Anwendungen sind für sie zu viel. Im 3DMark 11 erreicht die HD 4000 im HP Revolve 601 Punkte und bleibt teilweise deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Das Toughbook schafft dank des Dual-Channels rund 9 % mehr Leistung und das Sony Vaio Duo 13 spielt, bedingt durch den neueren HD 4400, in einer anderen Liga.
Im Akku-Betrieb steht die volle Leistung der GPU zur Verfügung. Unter andauernder Last fällt der Takt ein wenig, auf 1.050 MHz.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Fujitsu Lifebook T902 | |
Microsoft Surface Pro | |
Panasonic Toughbook CF-AX2 | |
Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E |
Cinebench R11.5 - OpenGL 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook Revolve 810 | |
Fujitsu Lifebook T902 | |
Microsoft Surface Pro | |
Panasonic Toughbook CF-AX2 | |
Sony Vaio Duo 13 SVD1321M2E |
3DMark 06 Standard Score | 4546 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2917 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 601 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 30376 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3209 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 414 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 204 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Core-Gamer werden um die HD 4000 einen großen Bogen machen und auch Gelegenheitsspieler werden daran nur wenig Freude haben. Selbst weniger hardwareintensive Spiele wie Diablo III können nur in reduzierter Auflösung und mit minimalen Details flüssig dargestellt werden.
Touchoptimierte Spiele aus dem Windows Store, wie Fruit Ninja oder Solitär, sind kein Problem. Die üppige Sensorenphalanx unterstützt den Spielspaß der Tablet-optimierten Spiele zusätzlich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Diablo III (2012) | 38 | 22 | 19 | |
F1 2012 (2012) | 28 | 23 | 15 | |
Total War: Rome II (2013) | 25.6 | 19.4 |
Geräuschemissionen
Das HP EliteBook Revolve 810 verfügt über eine angenehme Lautstärkeentwicklung im Idle-Betrieb und verweilt hier konstant auf einem Niveau von 28 dB(A). Bei minimaler Last schaltet sich der Lüfter sogar zeitweise vollständig ab, sodass von dem Gerät gar nichts zu hören ist. Damit dies eintreten kann, muss im BIOS zunächst die Option „Fan always on“ deaktiviert werden.
Unter mittlerer Last, welche wir mit 3DMark 06 simuliert haben, erreicht das Convertible einen Schalldruckpegel von bis zu 37,2 dB(A). Es wird damit zwar deutlich hörbar, aber immer noch nicht störend laut. Erst unter andauernder Volllast passiert das Gerät die Marke von 40 dB(A), dies wird im Alltag aber so gut wie nie der Fall sein.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
Last |
| 37.2 / 40.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen bleiben im Idle-Betrieb erwartungsgemäß niedrig und erreichen einen Spitzenwert von 35,5° C auf der Bodenseite am Lüfterauslass. Das Convertible wird damit nicht einmal handwarm.
Unter Last steigen die Werte auf bis zu 45,8° C im Bereich der Tastaturmitte. Dieser Punkt befindet sich in etwa an der Stelle der CPU. Am Lüftergitter sind die Temperaturen nur minimal geringer. Damit wird das Gerät nicht wärmer als die meisten seiner Konkurrenten. Lediglich das Microsoft Surface Pro setzt sich hier etwas von den Kontrahenten ab und wird höchsten 40,6° C warm.
Im Stresstest werden die Komponenten mindestens für eine Stunde voller Belastung ausgesetzt. Dies wird mit den Tools Prime95 und FurMark bewerkstelligt. Werden sowohl CPU als auch GPU voll belastet, arbeitet der Prozessor nur noch mit dem Basistakt von 1,9 GHz und auch die HD 4000 pendelt sich schnell bei 1.050 MHz ein. Das System bleibt aber jeder Zeit stabil.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-6.2 °C).
Lautsprecher
Die beiden verbauten Stereolautsprecher leisten gute Arbeit. Die Höhen werden sauber und klar dargestellt, neigen bei einer hohen Lautstärke jedoch dazu, leicht zu übersteuern. Die Mitten sind sehr dünn und der Bass ist recht schwach, auf einem festen Untergrund aber vernehmbar.
Für Präsentationen im kleinen Rahmen oder ein Skype-Telefonat sind die Lautsprecher bestens geeignet. Die 3,5-mm-Stereoklinke hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck und gibt keinen Grund für Beanstandungen.
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme im Idle-Betrieb ist mit 7,1 bis 10,8 Watt recht hoch. Das auf Haswell-Basis konstruierte Sony Vaio Duo (3,3 - 6,6 W) und das Panasonic Toughbook (4,9 – 8,2 W) benötigen wesentlich weniger Leistung. Lediglich das Surface Pro (8,0 – 11,8 W) hat einen noch größeren Energiehunger.
Unter Last steigt Leistungsaufnahme auf bis zu 41,1 Watt an. Auch dieser Wert wird nur von Microsofts Tablet (max. 43,2 W) übertroffen. Hier ist das Duo 13 (max. 31,3 W) aufgrund Intels neuester Prozessor-Generation deutlich im Vorteil.
Das 45-Watt-Netzteil ist in Extrem-Situationen etwas knapp bemessen, reicht aber aus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7.1 / 9.6 / 10.8 Watt |
Last |
35.2 / 41.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das HP EliteBook Revolve 810 verfügt über einen 44 Wh starken Lithium-Polymer-Energiespeicher, der Laufzeiten von über acht Stunden ermöglichen soll. Die maximale Laufzeit des Convertibles haben wir mit dem im Battery Eater integrierten Reader’s Test ermittelt. Dabei war das Display auf minimale Helligkeit (21 cd/m²) gedimmt, der Energiesparmodus aktiviert und alle Kommunikationsverbindungen deaktiviert. Doch bereits nach sieben Stunden und 38 Minuten ging dem Revolve die Puste aus. Dies ist kein gutes Ergebnis und erreicht auch nicht die vom Hersteller bezifferten Angaben. Das Toughbook CF-AX2 (31 + 17 Wh) erreicht im gleichen Szenario über zehn Stunden und das Vaio Duo 13 (47,4 Wh) läuft sogar fast einen ganzen Tag.
Die minimale Laufzeit ermitteln wir bei maximaler Panel-Leuchtkraft mit Hilfe des Classic Tests vom Battery Eater. Dabei werden alle Verbraucher aktiviert. In dieser Disziplin erreicht das Testgerät eine Laufzeit von über zwei Stunden.
Praxisnäher ist der WLAN-Test gestaltet. Hier wird das Display auf eine einheitliche Helligkeit (150 cd/m²) eingestellt und absolviert, mit aktivierter WLAN-Verbindung im Energiesparmodus, ein Browser-Skript, das alle 40 Sekunden eine andere Webseite aufruft. Auch hier schneidet das Revolve 810 mit über fünf Stunden vergleichsweise mäßig ab. Nur Microsofts Surface Pro (04:45 Std.) geht noch früher die Puste aus. Als Primus präsentiert sich das ThinkPad Helix (07:18 Std.), dicht gefolgt von Sonys Convertible (06:51 Std.) und dem Acer Iconia W700 (06:33 Std.).
Der Akku lässt sich in zwei Stunden und 15 Minuten wieder aufladen.
Das HP EliteBook Revolve 810 ist sicherlich keine eierlegende Wollmilchsau. Es handelt sich vielmehr um ein repräsentatives Edel-Convertible mit Nehmerqualitäten. Aufgrund seines eigenwilligen Designs zieht es sicherlich den einen oder anderen Blick auf sich.
Es eignet sich besonders gut für Präsentationszwecke und ist trotz seiner mäßigen Akkulaufzeiten ein prima Reisebegleiter für einen Geschäftsmann. Dies verdankt das Gerät vor allem dem guten WWAN-Modem, das mit den meisten Datennetzen der Welt kompatibel ist.
Größter Kritikpunkt ist der hohe Preis. Dies wird das Gerät vor allem für viele kleine mittelständische Betriebe wenig reizvoll machen. Zumal wichtige Features wie ein Smartcard-Reader erst noch über Drittanbieter nachgerüstet werden müssen.
Wer ein Business-Notebook sucht, das teilweise über Qualitäten eines Rugged-Notebooks verfügt, sollte einen Blick auf das Panasonic Toughbook werfen. Grafiker und Fotografen sollten sich das Sony Vaio Duo 13 genauer ansehen, welches ein noch besseres Display mit guter sRGB-Abdeckung hat.