Test Acer Iconia W700-53334G12as Tablet
Mit einer Displaydiagonalen von 11,6 Zoll wählt Acer die gleiche wie Sony für sein Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB Ultrabook. Was für ein Notebook klein wirkt, ist für ein Tablet schon groß. Doch während das Ultrabook von Sony ganz klar zu den ultramobilen Notebooks zählt, so muss das Acer Iconia W700-53334G12as aufgrund seines Formfaktors als Tablet angesehen werden. Damit ist es ebenfalls mit dem Slate-PC von Samsung, dem Series 7 XE700T1A-H01DE Tablet, vergleichbar, auch wenn dieses noch auf Sandy-Bridge-Basis gefertigt wurde.
Das Acer W700 greift somit auf breiter Front an. Mit seiner Tabletbauform nimmt es die Konkurrenz von Apple und Android ins Visier, aber zugleich ist es auch ein mobiler Computer mit einem vollwertigen Windows 8 Betriebsystem. Aufgrund des verbauten Intel Core i5-3337U greift das Iconia auch den Markt der ultramobilen Notebooks an. Ob dieser Spagat gelingt, wird sich zeigen.
Mit gerade mal 12 mm Höhe ist das Acer Iconia W700 nur minimal dünner als das Samsung Series 7 XE700T1A-H01DE Tablet. Das Gehäuse besteht aus einem Aluminium-Unibody. Mit seinen 950 Gramm ist es deutlich schwerer als Tablets mit ARM- oder Atom-SoCs, doch dank seiner abgerundeten Kanten liegt es dennoch gut in den Händen. Liegt das Tablet im Smart-Cover, ist es gerade mal 190 Gramm schwerer. Dennoch gehört es dann eher auf den Schoß oder einen Tisch, da es deutlich sperriger wird.
Die Vorderseite nimmt größtenteils der 11,6 Zoll große Touchscreen ein. Umrahmt wird er von einem 17 mm breiten schwarzen Rahmen, der das Display im ausgeschalteten Zustand größer wirken lässt. Darin befinden sich die 1,3 Megapixel (MP) Webcam und der Helligkeitssensor. Die Kehrseite zeigt sich vollständig im silberfarbenen Aluminium-Look, unterbrochen durch einen dicken Gummistreifen, der den Zugang zu den Wartungsschrauben abdeckt. Außerdem befindet sich auf der Rückseite eine 5 MP Kamera. Neben beiden Kameras befinden sich kleine eingelassene LEDs, die grün leuchten, wenn die jeweilige Kamera aktiv ist.
Das Gehäuse wirkt überaus robust. Nichts knarzt und auch bei Druck bleibt es stabil. Bei den Spaltmaßen hat es Acer nicht so genau genommen. Der Touchscreen ist nicht passgenau ins Gehäuse eingelassen und steht am Rahmen in unterschiedlicher Höhe über.
Die Anschlüsse des Acer Iconia W700 sind übersichtlich, nicht nur in ihrer Anordnung, sondern auch anhand ihrer geringen Anzahl. Links vom Display befindet sich ein Steckplatz für das mitgelieferte 65W AC-Netzteil. Darüber angeordnet befinden sich ein USB-3- und ein Micro-HDMI-Anschluss. Auf der Gegenseite sind ein kombinierter 3,5-mm-Soundausgang/Mikrophoneingang und der Powerknopf sowie eine Lautstärkewippe angebracht. Auf der Oberseite sind die Auslasse für die Lüfter zu finden, außerdem ein Rotation-Lock-Schalter. Erfreulich ist, dass der USB-Port genügend Spannung für 2,5-Zoll-Festplatten liefert. Schön wären ein weiterer USB-Anschluss und ein MicroSD/SD-Karten-Steckplatz gewesen, das macht das Sony Vaio Duo 11 SV-D1121X9EB besser. Ein entsprechender Stylus für das Tablet kann separat erworben werden.
Kommunikation
Das Herzstück der kabellosen Kommunikation im Acer Iconia W700 kommt aus dem Hause Qualcomm, mit der Bezeichnung Atheros AR5BMD222. Es unterstützt die gängigen WLAN 802.11-Standards a/b/g/n und damit sowohl das 2,4 GHz als auch das 5 GHz Frequenzband. Das Wi-Fi-Modul überzeugt. Selbst durch zwei Wände hindurch, mit etwa 12 Metern Abstand zum Router (Fritz!Box 6360), zeigt Windows noch vollen Empfang an und der Seitenaufbau im Internet Explorer klappte zügig. Hinter der dritten Wand (15m), baute die Verbindung im Test doch recht schnell ab. Jeder weitere Meter kostete einen Balken in der Verbindungsanzeige. Jedoch konnte – solange eine Verbindung zum Router bestand – immer in guter Geschwindigkeit eine Webseite aufgebaut werden, womit das Produkt eine gute Vorstellung abliefert.
Das Acer Iconia W700 hat zu dem noch Bluetooth+HS mit am Bord. Damit sind die Kommunikationsmöglichkeiten des Tablets ausgeschöpft. Weder einen LAN-Anschluss noch GPS, NFC (Near Field Communication) oder eine Docking-Schnittstelle sind vorhanden. Um mobil ins Internet zu gelangen, wird ein entsprechender USB-Stick oder ein anderes mobiles Endgerät benötigt, das über einen Zugang zum Internet verfügt und diesen auch teilen kann, beispielsweise ein Smartphone mit WLAN-Tethering.
Kamera
Die Front-Kamera, mit einer maximalen Auflösung von 1.280 x 960 Pixeln, dient primär zu Videotelefonie, zu mehr taugt sie auch nicht. Selbst bei guten Lichtverhältnissen ist ein Bildrauschen vorhanden und das Bild ist extrem grobpixelig. Tatsächlich können Videos in 720p mit dieser Optik aufgezeichnet werden, die jedoch niemals den Verdacht aufkommen lassen, dass dies High-Definition sein könnte. Die 5 MP Knipse (maximal 2.592 x 1.944 Pixel) auf der Rückseite muss ohne Blitz und zusätzliche LED-Leuchte auskommen und ist leider nicht viel besser. Bei Fotos ist eine starke Überbelichtung zu erkennen und auch im Videomodus (1080p) wirken die Aufnahmen sehr verpixelt und unscharf. Berechtigter Weise macht Acer keine genaueren Angaben zu den Kameras. Das verbaute Mikrofon schneidet ebenfalls nicht gut ab. Die Stimme wird leicht verzerrt und klingt blechern, manchmal war der Sprecher gar nicht zu verstehen. Selbst für Videotelefonie ist diese Komponente nur bedingt geeignet.
Zubehör
Neben dem Smart-Cover mit einer integrierten Bluetooth-Tastatur liegt ein TÜV und GS geprüftes 65 Watt-Netzteil aus dem Hause LiteOn bei. Außerdem gibt es einen Adapter von Mikro-HDMI auf VGA sowie ein Ladekabel für die Tastatur. Die Bluetooth-Tastatur verfügt über einen Mikro-USB-Anschluss, mit dem Kabel kann dieses direkt an den USB-Anschluss des Iconia angeschlossen werden.
Neben zwei verschiedenen mehrsprachigen Kurzanleitungen befinden sich auch vier DVDs im Lieferumfang: Eine System-DVD mit Windows 8 64-bit, zwei Recovery-Datenträger und eine weitere Scheibe mit dem deutschen Sprachpack. Der Vorteil der beigelegten Datenträger ist, dass lediglich 400 MB auf der SSD für eine Recovery Partition verschwendet werden. Diese könnte man löschen, um zusätzlichen Speicher zu gewinnen. Dafür wird dann ein externes optisches Laufwerk benötigt, sollte Windows 8 einmal neu installiert werden müssen.
Auf einen Stylus muss man bei dem Gerät nicht verzichten. Dieser kann in zwei verschiedenen Varianten bei Acer im Online-Shop erworben werden und kostet 24,95 bis 29,95 €.
Cloud
Acer bietet seinen Kunden ebenfalls eine kostenlose Speichererweiterung in der Cloud an. Das Unternehmen beschreitet in diesem Bereich jedoch einen anderen Weg als die Konkurrenz. Andere Cloudspeicher-Anbieter offerieren ihren Kunden ein begrenztes Volumen gratis an und lassen sich mehr benötigten Speicher teuer bezahlen. Der taiwanische Computerhersteller stellt seinen Kunden unbegrenzten Speicher zur Verfügung, um Medien und Dokumente auf alle Geräte gleichermaßen zu verteilen. Die einzige Einschränkung ist, dass die Daten nur 30 Tage verfügbar sind und danach wieder gelöscht werden. Der Dienst eignet sich damit nicht als Langzeitspeicherplatz. Dafür lassen sich darüber gut Dokumente teilen, die häufig bearbeitet werden und vielen Geräten zugänglich gemacht werden müssen.
Wartung
Der Zugang zur Hardware des Iconia W700 gestaltet sich schwierig. Zunächst müsste auf der Rückseite der gummierte Streifen entfernt werden, um an die Wartungsschrauben zu gelangen. Da dieser teilweise verklebt ist, haben wir das Tablet geschlossen gehalten.
Es ist aber möglich auf diesem Weg eine größere Festplatte einzubauen. Wie dies funktioniert wird in diesem Video demonstriert.
Wir möchten an dieser Stelle aber davor warnen, dies nachzumachen, da mit einem Eingriff in das Gerät ein Garantieverlust verbunden sein kann. Wie die meisten anderen Tablets ist das W700 somit nicht sehr wartungs- und erweiterungsfreudig.
Garantie
Auf das Iconia W700 gibt Acer ein Jahr Garantie. Dies gilt sowohl für das Tablet als auch für das Zubehör und den Akku. Der Kunde muss im Falle eines Schadens das Gerät an eine Fachwerkstatt von Acer schicken (Mail-in). Über den Acer Online-Shop können unterschiedliche Garantieverlängerungen erworben werden, welche diese auf drei Jahre erweitern und zwischen 99,- und 139,- Euro kosten, je nachdem, ob eine Unfall- oder Auslandsversicherung gewünscht wird. Private Käufer genießen in Deutschland und Österreich die zweijährige Händler-Gewährleistung.
Touchscreen/Virtuelle Tastatur
Im Tablet kommt ein kapazitiver Touchscreen zum Einsatz, sodass Berührungen und Gesten auf dem Display ohne Druckaufwand umgesetzt werden. Der Multi-Touchscreen erkennt bis zu zehn Finger gleichzeitig. Acer liefert direkt ein praktisches Tool mit, das sich dies zu Nutzen macht: AcerRing. Tippen fünf Finger gleichzeitig auf den Bildschirm startet das Programm, das einen unter anderem den Schnellzugriff auf Dokumente, Fotos und die meist genutzten Apps bietet. Zu dem befindet sich darin die Möglichkeit in der Gerätesteuerung die Kommunikationsmodule sowie den Helligkeitssensor schnell und unkompliziert ein und aus zu schalten. AcerRing ist durch seine touch-optimierte Oberfläche eine sinnvolle Eingabeergänzung.
Die virtuelle Tastatur von Windows 8 ist gewohnt übersichtlich und reagiert ohne Verzögerungen. Durch das große Display sind auch die Tasten entsprechend groß, weshalb auch Anwender mit breiteren Finger keine Probleme haben sollten. Kleinere Texte oder Chats lassen sich auch bequem über den Touchscreen eingeben. Die Eingabegenauigkeit des Displays weiß zu überzeugen, weshalb sich auch auf dem Desktop gut mit den Fingern arbeiten lässt.
Bluetooth-Tastatur
Die im Smart-Cover eingefasste mechanische QWERTZ Tastatur wird mittels Bluetooth mit dem Tablet verbunden und verfügt über 68 Tasten. Die Standardtasten haben eine angenehme Kantenlänge von 15 mm. Die Tastatur ist in einem ähnlichen Silberton gehalten wie das Gehäuse des Iconia W700 und wirkt ein wenig billig. Doch der Eindruck täuscht. Zwar macht sie in den Händen keinen sehr stabilen Eindruck, doch ist sie haptisch angenehm. Die Tasten sind leichtgängig und reagieren prompt auf die Eingabe des Benutzers. Der Hubweg der Tasten ist angenehm kurz, sie machen ein hörbares Klickgeräusch und verfügen über keinerlei Hintergrundbeleuchtung.
Das 11,6 Zoll große CineCrystal IPS Display löst mit 1920 x 1080 Pixeln (1.080p) auf und kann damit eine Pixeldichte von knapp 190 PPI vorweisen. Der Name lässt vermuten, dass sich das Gerät besonders für Filme eignen soll. Gemessen an den Konkurrenten aus dem Hause Apple oder Samsung wirkt der Wert gering, doch für ein Windows-Gerät in dieser Preisklasse ist diese Auflösung üppig. Das Sony Vaio Duo 11 reißt bei gleicher Displayauflösung ein größeres Loch in den Geldbeutel. Kleine Schriften, wie etwa die Beschreibungstexte im Store, bleiben stets gut leserlich. In der Tat hinterlässt der spiegelnde Touchscreen einen guten ersten Eindruck. Die Farben wirken knackig und der Blickwinkel ist prima.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 281 cd/m²
Kontrast: 972:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)48.01% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
68.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
46.24% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Bei einer technisch tiefer gehenden Untersuchung bestätigt sich der gewonnene erste Eindruck des Displays. Mit einem Kontrast von 963:1 liefert das Acer Iconia W700 einen sehr guten Wert ab. Die Helligkeit wird in der Displaymitte mit 378 cd/m² gemessen, was ebenfalls gut, wenn auch nicht überragend ist. Im Akkubetrieb schafft das W700 mit Licht auf dem Helligkeitssensor, der die Leuchtkraft des Panels regelt, maximal 281 cd/m². Ein eher ernüchternder Wert. Die gemessenen Weißwerte liefern hinsichtlich Farbtemperatur einen Mittelwert von 6.529 K, was sich ganz knapp um das Optimum von 6.500 K bewegt.
Die Grauwerte bleiben ebenfalls in einem guten Rahmen. Den größten Ausreißer gibt es bei einer Helligkeit von 90% mit einem Wert von 5,0. Der Gamma-Wert ist im Durchschnitt mit 2,3 in Ordnung und hat keine größeren Ausreißer. In puncto Farbtreue schwächelt das Display bei Blau und Magenta, was dadurch wie Flieder wirkt. Der DeltaE von Blau kratzt schon beinahe an der 30er Marke. Bei der Farbsättigung es ebenfalls diese beiden Farbtöne, die negativ herausstechen.
Beim Außeneinsatz macht sich die geringe Helligkeit des Bildschirms bemerkbar. Die Spiegelungen sind bereits bei leichter Bewölkung störend und das Lesen von Texten wird anstrengend für die Augen. Hält man das Gerät direkt vor sich und reduziert die Spiegelungen auf ein Minimum, klappt es auch mit dem Einsatz im Freien gut. Der hohe Kontrast des Displays gleicht in dem Fall die geringe Helligkeit genügend aus.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Screens ist tadellos. Der von Acer beworbene Betrachtungswinkel in Höhe von 178 Grad wird problemlos erreicht. Farbabweichungen sind selbst bei Blickwinkelneigungen von mehr als 45 Grad mit dem Auge kaum auszumachen. In heller Umgebung stört in solchen Fällen lediglich das spiegelnde Display. Eine Nutzung des Gerätes mit mehreren Personen stellt kein Problem dar.
Das Acer Iconia W700 ist mit einem Core i5-3337U von Intel ausgestattet. Diese Dual-Core-Prozessoren sind wegen ihres relativ niedrigen Stromverbrauchs häufig in Ultrabooks verbaut, wie dem Dell XPS 13 L322X oder dem Sony Vaio SV-T1511M1E/S. Bei allen Geräten wurde der gleiche i5-Doppelkernprozessor verwendet, ein 22-nm-Ivy-Bridge-ULV-CPU mit 17 Watt TDP, womit diese etwa halb so viel Strom benötigen wie die Standardprozessoren. Der ULV-i5-CPU verfügt über einen 3.072 KB großen L3-Cache, vier Threads und einen potenziellen Boost bis zu 2.700 MHz. Er arbeitet mit einem Basistakt von 1.800 MHz und einem Idle-Takt von knapp 800 MHz im Energiesparmodus. Weiter kommt das Tablet mit 4GB Dual-Channel DDR3 RAM daher.
Prozessor
Mittels Cinebench wird der Prozessor beurteilt, indem ein dreidimensionales Bild gerendert wird. Hier schneidet der Intel Core i5-3337U im Iconia W700 schlechter ab als gleiche Prozessoren in anderen Geräten. Er liegt mit 2,18 Punkten im Cinebench R11.5 hinter den Erwartungen zurück. Dort erreichen die gleichen Prozessoren einen Wert von 2,4. Dies bestätigt sich auch in den anderen CPU-Benchmarks. Er befindet sich damit im Bereich eines Intel Core i3-2310M. Wie sich u.a. im Stresstest noch zeigen wird, ist dieser schlechtere Wert einer Drosselung der CPU geschuldet.
System Performance
Trotz begrenzter Rechenpower schneidet das Iconia W700 auch gegen Systeme mit stärkeren Prozessoren überraschend gut in Sachen Anwendungsperformance ab. Dies verdankt es vor allem seiner SSD. Der mit PCMark 7 (2011) ermittelte Wert fällt jedoch hinter der vergleichbar ausgestatteten Konkurrenz deutlich zurück. Sonys Vaio Duo 11 schafft an dieser Stelle fast 500 Punkte mehr als das Acer, dabei ist die Hardware-Ausstattung beinahe identisch. Eine mögliche Ursache könnte sein, dass der Turbo des Iconias nicht ausgereizt wird sowie die deutlich schlechteren 4k-Werte der SSD. Die gefühlte Geschwindigkeit des Systems ist aber dennoch sehr gut, da es zu keinerlei Rucklern kommt und sowohl Apps als auch Anwendungen schnell geladen werden.
PCMark 7 Score | 4311 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Zum Einsatz kommt ein Solid State Drive (SSD) aus dem Hause Toshiba mit der Bezeichnung THNSNS128GMCP. Die Festplatte ist mittels eines 6 Gbit-SATA-Kontroller angebunden und bietet nominell Platz für 128 GB Daten. Bei der ersten Inbetriebnahme waren davon 89 Gigabyte verfügbar. Dies scheint erst nicht viel, doch kann die nicht benötigte vorinstallierte Software gelöscht werden, da diese notfalls noch auf DVD verfügbar ist. Windows 8 selber benötigt 18,5 GB auf der Partition.
Im Sony Vaio Duo 11 ist die gleiche Festplatte verbaut, sodass die Transferraten beinahe identisch sind. Anders sieht der Vergleich mit der 64 GB SSD im Samsung Series 7 Tablet aus, diese ist gerade mal halb so schnell beim sequenziellen Lesen und Schreiben und bricht beim 4K-64 Write mit 35.67 MB/s etwas ein.
Die Toshiba-SSD ist schnell und das System spiegelt dies gefühlt wieder. Acer bewirbt somit zurecht ein reaktionsschnelles System und die angepriesenen 1,5 Sekunden zum Aufwecken des Tablets sind realistisch.
Grafikkarte
Zum Einsatz kommt die integrierte Grafiklösung Intel HD Graphics 4000. Diese wurde nicht für grafisch aufwendige Dinge konzipiert. Für das Surfen im Internet, Office-Anwendungen und Full-HD-Videowiedergabe reicht er jedoch völlig aus. Von aktuellen Spielen sollte jedoch abgesehen werden, da erreicht die HD 4000 schnell ihre Grenzen.
Auch hier positioniert sich das Acer Iconia W700 schlechter als vergleichbar ausgestattete Geräte. Das Samsung Series 7 XE700T1A-H01DE Tablet wird zwar nahezu deklassiert, doch ist dies auch mit dem älteren HD 3000er von Intel ausgestattet. Im Vergleich zu Sonys Vaio Duo 11, das ebenfalls auf die Intel HD 4000 setzt, schneidet das Iconia schlechter ab. Der ermittelte 3DMark06-Index liegt mit 3.682 Zählern knapp 25 Prozent unter dem des Duo 11. Im Grafikbenchmark 3DMark Vantage (GPU) fällt der Abstand sogar noch größer aus. Das Vaio Duo schafft hier 708 Punkte mehr, so dass das Iconia W700 nur 71 % der Leistung des Konkurrenten von Sony gelingt.
Im Stresstest der Grafikkarte wird schnell klar warum. Zum Start von FurMark sprintet die HD 4000 auf 1.100 MHz, fährt dann aber relativ schnell wieder auf eine Taktfrequenz von 850 bis 900 MHz zurück. Dies änderte sich auch im Akkubetrieb nicht, der Takt bleibt unverändert, jedoch wird dann die CPU auf 900 MHz gedrosselt. Acer setzt hier ganz klar seine Prioritäten auf einen sparsamen Energiehaushalt und nicht auf Leistung.
3DMark 06 Standard Score | 3682 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2187 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 23731 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2845 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 370 Punkte | |
Hilfe |
3DMark Vantage - 1024x768 3DM Vant. Entry GPU no Physx (nach Ergebnis sortieren) |
Gaming Performance
Die Spiele-Performance wurde unter anderen anhand von Starcraft 2: Wings of Liberty getestet. Das Spiel gehört nicht mehr zu den aktuellsten Vertretern seiner Zunft und ist damit prädestiniert, die Grenzen der integrierten Grafiklösung zu demonstrieren. Bei einem zusätzlichen Test mit minimalen Details und 1080p stellte sich heraus, dass Starcraft weiterhin gut spielbar war.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 126 | 30 | 22 | 12 |
Anno 2070 (2011) | 39 | 18 | 10 | |
Diablo III (2012) | 49 | 29 | 25 | 16 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 - T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer W700-53334G12as | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Samsung Galaxy S3 |
Mit DX Benchmark lässt sich ein plattformübergreifender Leistungsvergleich der Grafikleistung erstellen. Dies ist vor allem für den direkten Vergleich zwischen den einzelnen Systemen vom Vorteil.
Hier sieht man gut, dass der für x86-Systeme verhältnismäßig schwache Grafikchip im Acer Iconia W700 der Tablet-Elite aus den Häusern Apple und Google ihre Grenzen aufzeigt und deutlich hinter sich lässt.
Geräuschemissionen
Durch ARM-Tablets hegt man schnell die Erwartung, dass Tablets lautlos sein müssen. Doch die Leistungsfähigkeit eines Windows-Tablets liegt um ein vielfaches höher. Entsprechend muss die warme Luft, welche vor allem der Prozessor entwickelt, aus dem Gehäuse geblasen werden. Im Idle-Betrieb läuft der Lüfter nicht kontinuierlich und wenn doch, ist er kaum hörbar. Auch unter Last macht das Tablet seine Sache sehr gut. Selbst unter längerer Volllast mit FurMark war eine maximale Lautstärke von 37,4 db(A), 15 cm von der Front des Gerätes entfernt, zu messen. Sonys Vaio Duo 11 erreicht unter gleichen Umständen 39,9 db(A). Samsung zeigt mit seinem Samsung Series 7 Tablet, dass es auch noch leiser geht und entwickelt lediglich eine Lautstärke von 34,7 db(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.4 / 29.4 / 30.6 dB(A) |
Last |
| 34.5 / 37.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung ist bei einem so performanten Gerät dieser Größenordnung ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Während im Idle-Betrieb die Temperaturen maximal auf 30° C klettern, was absolut in Ordnung geht, muss man im Sommer auf der Couch schon mal aufpassen, wenn man das Tablet auf den Schoß nimmt. Denn unter Last können die Temperaturen bis auf 41,2° C steigen und zwar im Smart-Cover. Das kann auf dem Schoß durchaus unangenehm werden.
Die Kühlung wurde während des zweistündigen Stresstests auf Herz und Nieren geprüft. Könnte sie den damit verbunden Hitzeanstieg nicht bewältigen, würde sich das System herunterfahren. Doch so weit kommt es erst gar nicht. Die CPU-Temperatur stieg zu keinem Zeitpunkt auf 70°C. Doch leider war nicht die gute Kühlung die Hauptursache dafür, sondern vielmehr ein deutliches Throttling. Der Standardtakt des Core i5-3337U liegt bei 1,8 GHz. Beim Start von Prime95 kletterte der CPU-Takt noch kurz nach oben auf knappe 2 GHz, startete nun auch noch FurMark, rauschte die Taktfrequenz der einzelnen Cores auf knapp unter 1,4 GHz hinab. Zwischen 1,3 und 1,4 GHz verweilte dieser dann den gesamten Test über. Zu keiner Zeit während des Stresstests wurde der Boost auch nur annährend ausgereizt. Bei einem reinen CPU-Stresstest war das Throttling nur minimal. Die Taktfrequenz der einzelnen Kerne blieb über 1,7 GHz. Diese verminderte CPU-Leistung unter Last erklärt die vergleichsweise schlechten Benchmarkwerte.
Ein Throttling konnte zwar beim vergleichbaren Sony Vaio Duo 11 nicht festgestellt werden, dafür aber beim Samsung Tablet. Trotz der Drosselung steigt die Oberflächentemperatur beim Koreaner deutlich höher.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.8 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-8.8 °C).
Lautsprecher
Acer bewirbt sein Produkt damit, dass es mit Dolby Home Theater v4 Technologie ausgestattet ist, was für einen besonders guten Klang sorgen soll. Als Basis dienen dafür an der Unterseite zwei Stereo-Lautsprecher. In der Tat überrascht der Klang mit einer klaren und vollen Akustik. Bässe lassen sich nicht wahrnehmen, was bei dem fehlenden Klangkörper nicht verwundert. Selbst bei voller Lautstärke wissen die beiden Lautsprecher zu überzeugen. Nur deren Position ist nicht immer optimal. Wird das Tablet auf dem Schoß abgestützt, können die Lautsprecher verdeckt werden und dadurch dumpfer klingen. Hörbar bleiben sie aber jeder Zeit.
Energieaufnahme
Durch den Einsatz einer SSD und eines Ultra-Low-Voltage-Prozessors (ULV) mit integrierter Grafikeinheit ist eine geringe Leistungsaufnahme möglich. Das Acer macht dies wirklich gut und nimmt im Idle-Betrieb lediglich 5,6 bis 7,4 Watt auf. Unter Last steigt der Energiehunger auf bis zu 28,2 Watt. Im Gegensatz dazu ist der Vaio Duo 11 ein richtiger Energievernichter mit seinen 40,5 Watt maximale Leistungsaufnahme. Selbst gegen das stromsparende Samsung XE700T1A kann sich das W700 durchsetzen. Ein klarer Vorteil, der durch das Throttling der CPU zustande kommt. Lediglich im ausgeschalteten und Stand-by-Betrieb könnten die Verbrauchswerte besser sein.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 5.6 / 6.8 / 7.4 Watt |
Last |
21.2 / 28.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Acers i5-Tablet ist mit einem dreizelligen 55,5 Wattstunden (4.850 mA) starken Litium-Polymer-Akku ausgestattet. Der Hersteller beziffert die Laufzeit auf bis zu acht Stunden, ein realistischer Wert. Mit dem Battery Eater haben wir in verschiedenen Disziplinen die Akkulaufzeit ermittelt. Die minimale Laufzeit wurde im Klassik-Modus mit maximaler Bildschirmhelligkeit und aktivierten Kommunikationsmodulen durchgeführt. Das W700 schafft dabei respektable drei Stunden und acht Minuten und übertrumpft damit die Konkurrenz deutlich. Das Sony Vaio Duo 11 und das Samsung XE700T1A kratzen beide nicht mal die Zweistundenmarke an.
Der gewonnene gute Eindruck setzt sich auch im WLAN Test fort. Hierfür wird die Display-Helligkeit auf 150 cd/m² justiert und ein Skript im Internet Explorer 10 gestartet, welches das Surfen im Web simuliert. Auch hier verweist das Iconia seine Konkurrenten auf seine Plätze und schafft gute sechseinhalb Stunden. Natürlich wollen wir auch die maximale Laufzeit erfahren und bedienen uns dafür dem Readers Test des Battery Eater, wobei die Helligkeit des Touchscreen auf das Minimum reduziert und WLAN deaktiviert wird. Auch hier können die Kontrahenten nur staunen, denn mit elf Stunden und acht Minuten übertrumpft das W700 das Duo 11 und das XE700T1A um fast vier Stunden. Ein ausgezeichneter Wert. Der Akku selbst lässt sich binnen 3:22 Stunden wieder voll aufladen, bereits nach zwei Stunden ist eine Ladung von knapp 80% erreicht.
Acers Iconia W700-53334G12as ist ein gut gelungenes Stück Technik, das trotz seiner 11,6“ Displaydiagonale relativ leicht ist. Dieser Mobilitätsbonus wird durch die überragenden Akkulaufzeiten noch stärker aufpoliert. Das Gerät positioniert sich mit seiner Hardware in der Mittelklasse für ultramobile Computer und unterbietet potente Konkurrenten wie Sony jedoch deutlich im Preis. Das günstigere Samsung ist mit seiner Hardware auf Sandy-Bridge-Basis spürbar in die Tage gekommen.
Mit dem Touchscreen leistet sich der Hersteller ebenfalls keine großen Schnitzer, das blickwinkelstabile Full-HD-IPS-Panel kann überzeugen und seinen Anspruch, besonders filmtauglich zu sein, behaupten. Auch das Bedienen der Windows 8 Modern UI macht Spaß. Lediglich der etwas magere Windows Store trübt ein wenig die Freude und das Tablet-Feeling, das die große ARM-Konkurrenz versprüht.
Eine bessere Bewertung wird vor allem durch die mäßige Verarbeitung und die geringen Anschlussmöglichkeiten verhindert. Eine optionale Dockingstation hätte es vielleicht auch für Business-Kunden interessant gemacht. Die Kameras taugen bestenfalls zur Videotelefonie, auf Schnappschussjagd sollte man damit jedoch nicht gehen.
Der Preis haftet momentan noch starr an der UVP des Herstellers, doch spätestens mit dem Erscheinen von Microsofts Surface Pro wird wohl eine neue Preisrunde eingeläutet werden. Doch bereits jetzt bietet Acer mit dem W700 eine gelungene Windows-Alternative zu den iOS- und Android-Systemen. Wer auf seine gewohnte Windowsumgebung nicht verzichten kann und dennoch nicht zum Notebook greifen möchte, könnte in diesem Produkt eine gute Alternative finden.