Test Samsung Series 7 XE700T1A-H01DE Tablet/MID
Samsung stellt mit dem XE700T1A seine eigene Interpretation eines Windows 7 Tablets vor. Es trägt offiziell den etwas sperrigen Namen Samsung Notebook Serie 7 Slate PC 700T1A. Dabei nennt Samsung das XE700T1A bewusst Slate PC und nicht etwa Tablet, denn es wird als vollständiger PC beworben. Tatsächlich findet sich im Innern ein Intel Core i5 ULV Prozessor der zweiten Generation wie er auch in den aktuellen Ultrabooks verbaut wird.
Mit dem Tablet wird eine zweite Box mit Zubehör geliefert, die den Slate PC erst komplett macht. Man findet eine handliche Dockingstation und eine hübsche Bluetooth-Tastatur. Ebenfalls im Lieferumfang ist ein Digitizer Pen, der sich als Alternative zum Finger als Eingabegerät nutzen lässt. Diese umfangreiche Ausstattung hat allerdings auch ihren recht hohen Preis von etwa 1300 Euro.
Aber nicht nur als mobiler Computer soll das XE700T1A funktionieren, auch als Konkurrent zu Android Geräten möchte sich der Slate PC positionieren. Dazu wurde das Programm Touch Launcher installiert, mit dem man über eine Oberfläche, die sehr an die Startbildschirme von Android Tablets angelehnt ist, kleine Anwendungen, wie zum Beispiel einen Kalender, eine To-do-Liste oder einen RSS-Reader starten kann.
Das Konzept ist nicht völlig neu - vor etwa einem Jahr hatten wir bereits ein ähnliches Gerät im Test: das Asus Eee Slate EP121. Dieses ist ebenfalls mit einem Intel Core i5 ausgestattet und arbeitet mit Windows 7. Allerdings fehlt dem Eee Slate der Dockingstation-Anschluss, sodass man auf die Annehmlichkeiten einer Dockingstation verzichten muss.
Wollen wir nun im Test herausfinden, ob Samsung den Mund zu voll genommen hat, oder ob das XE700T1A wirklich das Beste aus Windows 7 Notebook und Android Tablet vereinen kann.
Die Front präsentiert sich mit einer großen Glasplatte, die unten mittig vom Home Button durchbrochen wird. Oben in der Mitte findet man die Front Camera. Ebenfalls auf der Vorderseite sind die üblichen Aufkleber von Windows 7 und Core i5, allerdings verbraucherfreundlich auf einer leicht zu entfernenden, transparenten Folie aufgebracht. Ebenso findet man auf dieser Folie den Serviceaufkleber von Samsung mit der Seriennummer. Wenn man die drei Aufkleber aus ästhetischen Gründen entfernt, sollte man sie aber zwecks Garantie gut aufbewahren.
Die Seiten des Slate PC sind zweigeteilt. An die Glasplatte angrenzend bestehen sie aus hochglänzendem Kunststoff und nach hinten aus grauem, mattem Kunststoff. Die Rückseite besteht aus einem gebürsteten Metallstück, in das mehrere Gruppen von Lüftungsschlitzen gefräst wurden. Unten findet man, in das Material eingraviert, das Intel- und das Windows-7-Logo, wie auch die notwendigen Konformitätserklärungen. Mittig ist das silberglänzende Samsung Logo eingelassen. Oben links findet sich, umrahmt von einem dünnen silbernen Ring, die Rear Camera. Auch auf der Rückseite lassen sich Fingerabdrücke leider, abhängig vom Blickwinkel, sehr gut erkennen.
Aufgrund der durchgehenden Glasplatte in der Front und die Metallplatte auf der Rückseite ist das XE700T1A sehr steif. Es lässt sich auch mit viel Kraft nicht verwinden, gibt aber bei diesem Versuch Knarrgeräusche von sich. Das Tablet ist sehr gut verarbeitet und erfüllt die hohen Erwartungen dieser Preisklasse. Alle Spaltmaße sind ordentlich, und zusammen mit der guten Stabilität und den attraktiven Materialien wirkt der Slate PC sehr wertig.
Die Dockingstation ist ausgesprochen klein und handlich und kann leicht transportiert werden. Dies hat sie vor allem dem einklappbaren Ständer des Tablets zu verdanken, wodurch sich die Dockingstation in einen rechteckigen, nur 17 mm hohen Kasten verwandeln kann. Dieser Ständer besteht aus gebürstetem Metall, der Rest der Oberseite ist Kunststoff, der in der gleichen Optik lackiert wurde. Die Seiten bestehen aus einem umlaufenden Metallband, in das vorne das Samsung Logo eingelassen wurde. Hinten wurden Aussparungen für die fünf Anschlüsse gefräst. Die Unterseite besteht aus einer Schicht rutschfesten Gummis, in das ebenfalls das Samsung Logo eingeprägt wurde.
Die Tastatur ist flach und wiegt knapp 300 g. Die Oberseite besteht aus Kunststoff, hat aber durch die Lackierung eine Optik wie die gebürstete Rückseite des Tablets. Die Tasten sind aus mattem, schwarzem Kunststoff. Die Unterseite besteht aus glattem, schwarzem Metall, auf dem Fingerabdrücke und Fettschlieren sehr gut zur Geltung kommen. Unter einer leicht abnehmbaren Kunststoffblende, die die Tastatur hinten etwas aufbockt, findet man den Schacht für die beiden benötigten AAA-Batterien. Die Tastatur lässt sich ein wenig verwinden, allerdings bleiben unheilvolle Knarzgeräusche aus.
Das XE700T1A hat seine Anschlüsse rundherum auf die Seiten verteilt. Oben findet man zwei Aussparungen für das Mikrofon. Dazwischen wurde der Micro-SD-Slot platziert. Links kann man hinter einer Blende die SIM-Karte einstecken. Da der Schacht sehr tief liegt, ist es eine zeitraubende Angelegenheit, die SIM-Karte einzustecken und wieder zu entfernen. Letzteres funktionierte nur mit Zuhilfenahme eines kleinen Schlitzschraubendrehers, mit dem die Karte tiefer in den Schacht gedrückt wird, wonach sie dann von einer Feder wieder in erreichbare Nähe geschoben wird.
Rechts ist der Hauptanteil der Anschlüsse platziert. Von unten nach oben findet man die Buchse für das Netzteil, dann Micro HDMI und eine Kopfhörer-/Mikrofon-Kombi. Darüber versteckt sich hinter einer Blende der USB-2.0-Anschluss. Diese Blende ist sehr schwer zu öffnen und ist dann auch nicht mehr mit dem Tablet verbunden, sodass es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese unbeabsichtigt irgendwo liegengelassen wird.
Auf der Unterseite findet sich der Dockingstation-Anschluss. Über diesen können mit der Dockingstation die Anschlüsse erweitert werden. Neben einem weiteren USB-2.0-Anschluss und einem ausgewachsenen HDMI findet man außerdem einen neuen Anschluss an der Dockingstation: Gigabit-Lan.
Insgesamt kann die Auswahl der Anschlüsse überzeugen. Wünschenswert in dieser Preisklasse wäre noch ein vollwertiger Kartenleser und USB 3.0 gewesen.
Kommunikation
Wie es sich für ein hochportables Gerät wie einen Slate PC gehört werden alle gängigen Kommunikationstechnologien angeboten. Ins Internet kommt man wahlweise mit WLAN b/g/n oder über ein 3G-Modem (HSUPA, HSDPA, UMTS, EDGE, GPRS). Mit anderen mobilen Geräten oder auch mit der beiliegenden Tastatur lässt sich das XE700T1A leicht per Bluetooth 2.1 verbinden. Mit der Dockingstation kommt dann noch Gigabit-LAN hinzu.
Software
Die vorinstallierte Software von Samsung besteht einerseits aus den üblichen Testversionen, aber beim Slate PC auch aus ausschließlich für das Tablet vorgesehenen Programmen. Doch zuerst die gängige Bloatware: Vorinstalliert sind Skype, Microsoft Office Starter, Norton Online Backup und eine 60-Tage-Testversion von Norton Internet Security.
Über den Home Button erreicht man das Programm Touch Launcher, das die Oberfläche von anderen Tablet-Betriebssystemen imitiert. Über diese Oberfläche kann man nun eigenständige Programme starten, die für die Bedienung mit dem Touchscreen ausgelegt sind. Man findet ein Programm zum Abspielen von Musik und Videos, zur Anzeige von Bildern, einen RSS-Reader, einen Kalender, in den man komfortabel Termine eintragen und mit Google synchronisieren kann. Auch ein Tool zur Nutzung von Facebook und Twitter auf dem Tablet sind mit an Bord. Mit den Easy Settings lassen sich die wichtigsten Einstellungen einfach mit dem Finger verwalten.
Leider war es das auch schon an extra abgestimmten Programmen. Genau das ist auch die große Schwäche des Windows-7-Betriebssystems gegenüber Android. Es gibt für Windows (noch) keinen Pool an Anwendungen, die für ein Touchscreen optimiert wurden. Während man im Android Market zu fast allen Themen eine passende App findet, ist der Markt für Windows Tablets noch sehr spärlich. Aber dies soll sich mit dem neuen Betriebssystem Windows 8 ja ändern.
Garantie
Die Garantielaufzeit beträgt in der Regel 24 Monate. Innerhalb von 90 Tagen nach dem Kauf kann eine Garantieerweiterung auf bis zu 48 Monaten erworben werden.
Touchscreen
Die Eingabe mit dem Finger geht flüssig und leicht von der Hand. Multitouch wird wie erwartet unterstützt und man kann alle gewohnten Gesten mit dem Finger ausführen. Durch die voreingestellte Zoom-Stufe von 125 % werden auch kleine Elemente gut mit dem Finger getroffen. Rechtsklick wird mit langem Drücken an einer Stelle realisiert. Der Touchscreen ist gut kalibriert und erkennt sicher die Position des Fingers.
Digitizer Pen
Um genauere Eingaben machen zu können und um das Schreiben per Hand zu erleichtern, liegt dem Slate PC ein Eingabestift bei. Dieser hat zwei Funktionstasten: Die eine am Schaft erwirkt einen Rechtsklick, während man mit dem anderen Ende des Stiftes Geschriebenes wieder „ausradieren“ kann.
Die Genauigkeit der Positionsbestimmung ist in den oberen Ecken und in der Mitte des Bildschirms sehr gut. In den unteren beiden Ecken ist sie dagegen miserabel. Teilweise liegt der Klick 8 mm neben der Spitze des Stiftes. Hier enttäuscht Samsung den Benutzer.
Handschrifterkennung und Bildschirmtastatur
Die integrierte Handschriftenerkennung von Windows 7 funktioniert in der Praxis mit dem Eingabestift sehr gut. Nur sehr ungewöhnliche Wörter werden nicht direkt richtig gedeutet. Diese lernt Windows aber schnell hinzu. Mit dem Finger wird die Schrift etwas unklarer, wodurch die Erkennung nicht immer richtig in Druckschrift umwandelt. Alternativ kann die normale Bildschirmtastatur von Windows oder die installierte Swype Tastatur genutzt werden. Bei letzterer kann die Eingabe ohne das Abheben des Stiftes mit etwas Übung deutlich schneller getätigt werden.
Tastatur
Die beiliegende Tastatur hat ein großzügiges Layout, was vor allem dadurch ermöglicht wurde, dass einige Tasten mittels der Fn-Taste doppelt belegt wurden. Die Pfeiltasten sind auf eine Zeile gestaucht, nach kurzem Eingewöhnen trifft man aber dennoch die richtige Taste. Negativ aufgefallen ist die Strg-Taste, die sich im Test bei unserem Gerät manchmal verklemmt und eine Sekunde gedrückt bleibt, bis sie dann mit einem lauten Klack nach oben springt. Der Hub der Tasten ist recht kurz und der Anschlag hart. Zusammen mit einem klaren Druckpunkt ergibt sich ein angenehmes Tippgefühl.
Das eingesetzte Display kommt von Samsung selbst und hat eine Größe von 11,6 Zoll. Die Auflösung ist mit 1366 x 768 Pixeln angemessen und ergibt ein Format von 16:9. Leider ist die Oberfläche des Displays stark spiegelnd.
Samsung wirbt für seinen Slate PC mit einer Helligkeit von maximal 400 cd/m². Diese wird bei unseren Messungen mit maximal 397 cd/m² praktisch erreicht. Die Ausleuchtung von 88% fällt ebenso noch überaus gut aus.
Die Helligkeit im Durchschnitt von 372 cd/m² ist sehr gut und liegt vergleichsweise auf selben Niveau von Apples iPad 2. Der Schwarzwert und somit auch der Kontrast sind allerdings nicht so gut wie beim letztgenannten, wenn auch nicht viel schlechter. Der Schwarzwert von 0,6 cd/m² kann sich trotzdem noch sehen lassen, und auch der Kontrast von 662:1 ist gut. Vergleichen mit den zumeist in Notebooks vorzufindenden Panels haben wir es hier mit einem erstklassigen Display zu tun.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 397 cd/m²
Kontrast: 662:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)42.61% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.06% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Farbräume sRGB und AdobeRGB werden nicht annähernd erreicht, allerdings sind diese meist auch nur für professionelle Fotografen und Grafiker interessant.
Im Außengebrauch leidet die Darstellung stark durch die spiegelnde Oberfläche, auch die hohe Helligkeit kann dies nicht wettmachen. Direkt in der Sonne lässt sich kaum noch etwas erkennen, allerdings findet sich immer ein Winkel zur Sonne, bei dem die Lesbarkeit ausreichend ist.
Die Blickwinkel des Slate PC sind sehr gut, sprich auf IPS-Niveau. Von allen Seiten bleiben die Farben gut zu erkennen und sehr natürlich. Nur die Helligkeit vermindert sich mit zunehmendem Blickwinkel.
Rechenarbeit erledigt im Slate PC von Samsung ein aktueller Intel Core i5 der zweiten Generation. Der Core i5 2467M ist ein ULV-Prozessor, der zwar ähnlich aufgebaut ist wie die großen Brüder der i5 Serie, aber nur mit einem Basistakt von 1,6 GHz arbeitet. Dafür benötigt der 2467M aber mit 17 Watt TPD nur rund die Hälfte der Kühlkapazität eines Standard-Voltage Core i5. Doch auch dieser Prozessor hat das Feature Turbo Boost und kann somit (zumindest theoretisch) mit beiden Kernen auf bis zu 2 GHz übertakten, wenn sehr viel Leistung benötigt wird. Besonders beliebt ist dieser Prozessor derzeit bei Ultrabooks, die ebenfalls sehr dünn sind und deshalb in ihren Kühlkapazitäten begrenzt sind.
Zusammen mit dem Prozessor auf einem Die befindet sich die Grafiklösung von Intel, die HD Graphics 3000. Diese arbeitet mit einem Basistakt von 350 MHz und kann mit Turbo Boost auf bis zu 1 GHz übertakten. Für Office-Aufgaben und das Abspielen von FullHD-Videos ist diese Grafikkarte noch ausreichend, mit Spielen oder anspruchsvollen 3D-Anwendungen ist die Grafiklösung aber stark überfordert.
Als Arbeitsspeicher wurde ein schneller DDR3-Speicher mit 1333 MHz Takt und 4 GB Kapazität fest auf das Mainboard gelötet. Stark zur Leistung des Tablets trägt auch die SSD bei, die mit einer Kapazität von 64 GB für manche User schon zu knapp bemessen sein könnte.
Prozessor
In Cinebench wird eine 3D-Szene gerendert; anhand der Dauer des Renderns wird dann der Prozessor beurteilt. Hier schneidet der Intel Core i5 2467M relativ schlecht ab: Er liegt mit 1,63 Punkten im Cinebench R11.5 deutlich unter seinen Artgenossen, die in Ultrabooks verbaut werden. Denn dort erzielt der gleiche Prozessor 1,9 Punkte. Grund dafür ist vermutlich die schlechtere Wärmeabfuhr im Slate PC und in Folge eine geringere Wirksamkeit des Turbo-naBoosts.
System Performance
Mit dem PCMark wird die Anwendungsleistung in unterschiedlichen Szenarien beurteilt. Auch hier liegt das XE700T1A etwas unterhalb der ähnlich ausgestatten Ultrabooks. Das Toshiba Satellite Z830-10J hat im PCMark 7 mit 2951 Punkten nur ein paar Punkte Vorsprung gegenüber dem Slate PC mit 2885 Punkten. Deutlich darüber befindet sich mit 3476 Punkten dagegen das Asus Zenbook UX21E-KX004V mit gleichem Prozessor und gleicher Grafikkarte. Durch die SSD kann es sich allerdings im PCMark gegen deutlich stärkere Systeme mit Core i7 2630QM und Nvidia GeForce GTX 560M, wie z. B. das Asus G74SX-3DE, durchsetzen. Natürlich reicht das Samsung Serie 7 nicht annähernd an die Rechenleistung eines DTR heran.
PCMark Vantage Result | 8386 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2885 Punkte | |
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Massenspeicher
Die verbaute SSD fasst 64 GB und kommt ebenfalls von Samsung. Sie nennt sich MZMPA064HMDR und ist über mSATA an das System angeschlossen. Auch bekannt ist sie unter dem Namen Serie 470 oder PM810. In unserem Test mit AS SSD schlägt sich der Massenspeicher sehr gut. Er liegt deutlich über den Speicherchips von Toshiba, die derzeit unter anderem im Toshiba Portégé Z830-10N eingesetzt werden. Ebenfalls überragt die SSD von Samsung die Serie 310 von Intel. Der Nachfolger 320 kann die eingebaute SSD allerdings bezwingen.
Durch die SSD wird das ganze System sehr stark beschleunigt. So bootet Windows 7 so schnell, dass die Startanimation mit den vier Lichtkugeln bereits nach der Hälfte abgebrochen und der Anmeldebildschirm gezeigt wird. Insgesamt braucht das XE700T1A zum Booten bis zur Anzeige des Desktops unter 20 Sekunden.
Grafiklösung
Die Intel HD Graphics 3000 sitzt mit dem Prozessor auf einem Die. Dadurch werden Platz und Energie gespart. Allerdings ist diese Lösung nicht sonderlich leistungsfähig. Für die üblichen Office-Anwendungen reicht die Leistung aus, und auch das Surfen im Internet klappt selbst bei aufwendigen Flash-Animationen. Allerdings sind Computerspiele oder 3D-CAD-Programme deutlich zu anspruchsvoll für das Tablet.
Auch hier steht das Tablet, was die Rechenleistung angeht, sehr schlecht neben den ähnlich aufgebauten Ultrabooks. Das Acer Aspire S3 hat im 3DMark 06 bei gleicher Grafikkarte einen Punktestand von 3171, während der Slate PC auf gerade mal 1850 Punkte kommt.
3DMark 03 Standard | 5162 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3498 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1850 Punkte | |
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Geräuschemissionen
Das XE700T1A ist an sich ein sehr ruhiger Geselle. Die einzige Lärmquelle des Tablets ist der Lüfter, der die CPU kühlt. Dieser kann im „Leisemodus“ auf niedrigster Stufe betrieben werden, so dass man ihn nur noch erahnen kann. Wenn der Lüfter unter Last mal richtig aufdreht, ist er zwar klar zu hören, aber nie wirklich störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 30.8 / 31.6 dB(A) |
Last |
| 33.4 / 34.7 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung ist bei einem so schmalen Gerät immer eine spannende Sache, da hier die Wärme sehr schlecht abgeführt werden kann. Die Schwachstelle des Tablets ist ganz klar der Luftausstoß an der oberen Kante. Hier wird das XE700T1A schon im Leerlauf etwa 36 °C warm. Unter Last erwärmt sich dieser Bereich auf bis zu 45 °C, ein sehr hoher Wert für ein Gerät, das hauptsächlich in der Hand gehalten wird. Der Rest des Slate PC bleibt dagegen unter 30 °C und fällt nicht negativ auf.
Stresstest
Der Stresstest ist ein Belastungstest für CPU und GPU, bei dem über eine Stunde lang volle Leistung von dem System gefordert wird. Hier muss sich dann vor allem die Kühlung beweisen, da sonst das Gerät zu warm oder die Leistung der Komponenten heruntergefahren wird. Leider kann das XE700T1A hier nicht überzeugen.
Beim Start des Testes kann der Turbo Boost noch wirken und taktet den Prozessor mit den maximal möglichen 2 GHz. Doch schon wenige Minuten später sinkt der Takt und schwangt heftig zwischen 1 GHZ und 1,9 GHz. Zehn Minuten nach dem Start schwankt der Takt dann nur noch zwischen 0,8 GHz und 1,4 GHz, wobei die meiste Zeit mit 1 GHz getaktet wird. Für andauernde Rechenarbeit ist der Slate PC also nicht geeignet. Dafür wurde er aber auch nicht konzipiert.
Die Benchmarkergebnisse die teils deutlich unter den Erwartungen zurück blieben sind durch dieses Phänomen zu erklären.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der wiedergegebene Sound kann zwar recht laut werden und tönt zudem in Stereo aus dem Gerät, vermag insgesamt aber dennoch nicht zu überzeugen: Die Bässe fehlen, und bei voller Lautstärke verzerren die hohen Töne. Wer also ernsthaft Musik mit diesem Gerät genießen möchte, sollte sich einen guten Kopfhörer anschaffen oder andere externe Wiedergabegeräte anschließen.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch ist durch den Einsatz eines ULV-Prozessors mit integrierter Grafikkarte entsprechend gering. Auch die SSD ist deutlich sparsamer als herkömmliche Festplatten. Mit 7 – 10 Watt im Leerlauf kann sich das Tablet durchaus sehen lassen. Das ähnlich aufgebaute Eee Slate von Asus benötigt zwischen 7,6 – 12 Watt im Leerlauf und bis zu 30 Watt unter Last, das XE700T1A bleibt dagegen mit maximal 20 Watt deutlich sparsamer. Auch im Standby ist der Slate PC von Samsung mit 0,2 Watt ein gutes Stück besser als das Eee Slate mit hohen 0,8 Watt.
Windows Tablets, die auf der Atom-Plattform aufbauen, wie zum Beispiel das Dell Latitude ST, sind noch stromsparender, und so braucht das Dell Tablet maximal 12 Watt. Dafür hat es aber auch nicht annähernd die recht hohe Leistung des Sandy Bridge Slate PC von Samsung.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7 / 9.7 / 9.7 Watt |
Last |
20.1 / 19.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Samsung verspricht eine maximale Laufzeit von 6 Stunden und 6 Minuten. Diese konnten wir bei unseren Messungen überaschenderweise deutlich überbieten. Mit ausgeschaltetem WLAN, dunkelster Display-Stufe und im Leerlauf erreichten wir fast siebeneinhalb Stunden.
Praxisnäher ist unser WLAN-Test, bei dem über WLAN im Internet gesurft wird. Die Displayhelligkeit wird dabei auf mittlere Helligkeit (150 cd/m²) gestellt. Hier erreicht das Tablet immer noch sehr gute fünfeinhalb Stunden und hebt sich damit deutlich von dem konkurrierenden Asus Eee Slate mit nur drei Stunden Surfzeit ab.
Die geringste zu erwartende Laufzeit wurde mit dem Tool BatteryEater Classic ermittelt, das bei hellstem Display eine bewegte 3D-Szene rendert. Hier hält der Slate PC fast zwei Stunden durch. Ein guter Wert, wenn man ihn mit dem Asus Eee Slate mit nur anderthalb Stunden Rechenzeit vergleicht. Allerdings steht im Akkubetrieb auch nicht die volle Leistung zur Verfügung. Im Cinebench R11.5 schafft das XE700T1A nur noch 1,51 statt 1,63 Punkte.
Zum Aufladen benötigt das Tablet etwa 180 Minuten.
Samsung schlägt mit dem Slate PC einen ungewöhnlichen Weg ein und bietet ein interessantes Konzept. Dafür verlangt der Hersteller aber auch eine ganze Stange Geld. Im Gegenzug werden dem User das Beste aus Notebook und Tablet versprochen. Und tatsächlich konnte das XE700T1A überzeugen.
Das Gehäuse wirkt edel und ist präzise verarbeitet. Die Materialien wurden kundig ausgewählt, und das Tablet fühlt sich sehr wertig an. Besonders gelungen ist auch die zusammenklappbare Dockingstation, die ebenfalls mit einer guten Verarbeitung glänzt. Die Bluetooth Tastatur passt optisch hervorragend zum Rest der Ausstattung. Insgesamt wirkt das Design funktional und ausgeklügelt, aber eben auch stylisch.
Die Auswahl der Anschlüsse ist ausreichend und wird durch die Dockingstation gut ergänzt. Mit WLAN b/g/n und 3G kann man fast überall mit dem Internet verbunden sein. Ein aktueller USB-3.0-Port hätte das Tablet nochmal mehr aufgewertet.
Auf die Software wurde bei diesem Test ein besonderes Augenmerk gelegt. Die vorinstallierte Software ist gut auf das Tablet abgestimmt und passt sich ordentlich in Windows 7 ein. Leider kann diese nur umständlich erweitert werden, vor allem weil für Windows Programme für Tablets das Angebot sehr klein ist. So kann das Tablet nicht gegen Android Market konkurrieren, der ja für fast alle Bedürfnisse eine passende App bereithält.
Die Eingabegeräte sind größtenteils überzeugend: Das Touchscreen reagiert sehr genau auf die Eingabe mit dem Finger. Nur mit dem Eingabestift hapert es in den unteren Ecken. Dort weicht der Zeiger dann stark von der Spitze des Stiftes ab.
Das verbaute Display ist, trotz der starken Spiegelungen, beachtlich. Die hohe Helligkeit macht den Bildschirm auch in heller Umgebung gut lesbar, und die sehr guten Blickwinkel lassen eine Betrachtung aus allen Richtungen zu.
Die Leistung ist für ein Tablet sehr gut, für ein Notebook eher im unteren Bereich. Für Windows 7 ist die gebotene Leistung ausreichend. Auch für Office-Anwendungen und das Surfen im Internet ist der Slate PC geeignet. Im Vergleich zu Windows Tablets auf Atom-Basis kann das XE700T1A brillieren.
Die hohe Leistung in Form von Wärme wird allerdings nicht immer zur Genüge abtransportiert, wodurch die Oberseite des Tablets teils sehr warm werden kann. Die Lautstärke des Lüfters ist angemessen und bleibt dezent im Hintergrund. Die Akkulaufzeit ist mit über fünf Stunden beim Surfen im Internet auch für ein Tablet gut.
Insgesamt hat Samsung ein wirklich stimmiges Angebot geschaffen, bei dem es kaum gravierende Kritikpunkte anzukreiden gibt. Auch wenn das Samsung Tablet hinsichtlich Usability nicht mit Android-Geräten oder der Leistung eines Notebooks mithalten kann, wurde doch eine gute Symbiose aus Tablet und Notebook erzielt. Für professionelle User die auf eine Windows-Umgebung angewiesen sind eine interessante Option.