Test Samsung SSD 470 Series Upgrade Kit
Das Samsung SSD 470 Series ist ein alter Bekannter der uns bereits in vielen Notebooks als PM810 (OEM Version mit anderem Gehäuse) beehrt hat. Zum Beispiel setzen Dell/Alienware und Apple gerne auf das als zuverlässig geltende Solid State Drive von Samsung.
Das Gehäuse des SSD kann optisch überzeugen. Das auf der Herstellerhomepage gepriesene Metallgehäuse beschränkt sich jedoch auf eine dünne Zierplatte die nicht der Stabilität dient. Das restliche Gehäuse wird aus Kunststoff gefertigt. Die gefühlte Stabilität ist jedoch in Ordnung.
Das Innenleben offenbart sich nach etwas fummeligem Abheben der orangen Kunststoffschicht, welche mit Plastikhaken mit der Unterseite verbunden ist. Dort finden wir wie zu erwarten Controller, Cache und die MLC Speicherchips von Samsung.
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Details
Lieferumfang
Samsung schickte uns zur Evaluierung die “Upgrade Kit” Version mit integriertem 3.5” Adapter, Anschlusskablen für den Desktop und Norton Ghost 15 Software für die Systemmigration. Leider scheiterten wir mit einem Sony Vaio VPCCA2 Testgerät beim Klonen der HDD, da Ghost anscheinend nur einzelne Partitionen kopiert und nicht die gesamte HDD. Das Vaio Notebook hat die primäre HDD jedoch auf 3 Partitionen aufgeteilt (Recovery, Windows, Bootloader?) wobei nur die Windows Partition sichtbar ist. Beim Kopieren der Windows Partition erhielten wir leider keine bootbares SSD, wodurch wir auf den Paragon Partition Manager 10 zurückgegriffen haben. Mit diesem lies sich die ganze HDD, Sektor für Sektor, auf das SSD kopieren.
Weiter liefert Samsung noch die veraltete Version 1.2 der Magician Software mit (online 2.0 erhältlich). Diese Toolsammlung erlaubt das Optimieren von System und SSD, ähnlich der Intel SSD Toolbox.
Testsystem
Als Haupttestsystem für das SSD benutzten wir einen Intel Desktop mit Intel Core i7-2600K (ohne Übertaktung), Intel DP67BG Mainboard, 8GB DDR3 Hauptspeicher und Nvidia GeForce GTS 450 Grafikkarte. Die SSD hing dabei am SATA 6G Port 0 und wurde mit dem Intel Rapid Storage Treiber unter Windows 7 64Bit genutzt.
Sequentielle Performance
Kurz vorweg, für ein 3Gbit/s Laufwerk schlägt sich das Samsung 470er in diesen Tests sehr gut. In den AS SSD Tests kann es das Intel 320er, OCZ Agility 3 und auch das ADATA S510 hinter sich lassen. Auch im CrystalDiskmark zeigt sich ein ähnliches Bild, wobei aber das Intel 320 bei sequentiellen Lesen um 5% schneller ist.
Die aktuellen High-End SSDs wie das Intel 510 oder OCZ Vertex 3 sind aber bei beiden Tests deutlich schneller.
Der Kopierbenchmark von AS SSD zeigt ein ähnliches Bild. Interessanterweise kann beim Kopieren einer großen ISO Datei das Samsung SSD sogar in die Spitzengruppe aufschließen. Das Vertex 3 ist hier sogar 16% langsamer und das Intel 510 nur 1% schneller.
Alle sequentiellen Tests vereint, liegt das Samsung ziemlich genau zwischen der ADATA S510 (-31%), Intel 320 (-20%), OCZ Agility 3 (-29%) und den High End SSDs OCZ Vertex 3 (+29%) und Intel 510 (+37%).
CrystalDiskMark 3.0 | |
Write Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Read Seq (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop |
AS SSD | |
Seq Write (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Seq Read (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Copy Game MB/s (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Copy Program MB/s (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Copy ISO MB/s (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop |
4K Leistung
Im Durchschnitt ähnelt die 4K Performance der Samsung SSD 470 der Intel 320 mit 300GB. Im Detail sind die Leseraten deutlich schlechter und dafür die Schreiberaten deutlich besser. Dadurch kann die High-End Intel SSD 510 auch deutlich abgehängt werden (-23%). Sandforce basierte Modelle wie die Vertex 3 oder Agility 3 sind mit 77% im Schnitt jedoch deutlich schneller.
AS SSD | |
4K-64 Write (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
4K-64 Read (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
4K Write (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
4K Read (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop |
CrystalDiskMark 3.0 | |
Write 4k QD32 (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Read 4k QD32 (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Write 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop | |
Read 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
Schenker XMG A701 | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop |
Herstellerangaben - ATTO
Die Herstellerangaben der Datenraten entstammen meist aus dem älteren ATTO Disk Benchmark, da hier die höchsten Datenraten erzielt werden. Man erkennt hier deutlich die Limitierung der SATA 3GBit/s Schnittstelle bei den älteren SSDs, da die aktuellen High End Laufwerke deutlich höhere Ergebnisse erzielen. Im Endeffekt ist es wieder ein Kampf auf Augenhöhe mit der SSD 320 von Intel mit Vorteilen beim Schreiben für das Samsung SSD und beim Lesen für Intels Speichermedium. Besonders beim Lesetest bekleckert sich das 470er jedoch nicht mit Ruhm. Neben den geringen maximalen Werten, ist das Ergebnis bei geringen Paketgrößen ebenfalls nicht überzeugend.
Anwendungsperformance
Die Anwendungsperformance messen wir mittels der Profile im IOMeter (Workstation und IOMix) und h2benchw. In allen Tests bleibt das Samsung Laufwerk hinter den modernen Sandforce basierenden SSDs und meistens auch hinter der Intel 320. Hier sehen wir anscheinend den Schwachpunkt des älteren SSDs.
Auch beim PCMark Vantage HDD Test gibt es eine Enttäuschung. Die Intel Speichermedien sind um etwa 50% schneller, die Sandforce basierten Modelle sogar um 130%.
PCMark Vantage - 1024x768 HDD Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung SSD 470 Desktop | |
Intel SSD 320 Desktop | |
Intel SSD 510 250GB Desktop | |
OCZ Agility 3 240GB Desktop | |
ADATA S510 120GB Desktop |
Komprimierte Daten
Im Unterschied zu aktuellen Sandforce SSDs, unterscheidet sich die Leistung der Samsung Disk nicht je nach komprimierbarkeit der verwendeten Daten. Das Diagramm des AS SSD Benchmarks zeigt für Schreib- und Leseraten ein gleichmäßiges lineares Ergebnis.
Performance nach starker Nutzung
Um die Performance einer stark benutzten SSD zu emulieren, liesen wir IOMeter mit dem Profil IOMix eine Stunde lang auf den ganzen 120GB arbeiten. Am Ende dieser Phase wurden nur noch 28MB / Sekunde gemessen (im Vergleich zu 73MB / Sekunde bei einer neuen 10GB Partition). Ein kurze Zeit später durchgeführter AS SSD Durchlauf ermittelte nur geringfügig schlechtere Ergebnisse. Einzig der 4K Schreibbenchmark mit 64 Threads war mit 49 versus 61MB / Sekunde deutlich geringer. Der Gesamtscore verringerte sichdadurch von 375 auf 342 Punkte. Nach einigen Minuten ohne Benutzung erholte sich die SSD wieder und erreichte 371 Punkte.
Upgrade einer Notebook HDD
Wie bereits beschrieben, klonten wir die interne HDD eines Sony VPCCA290X Notebooks mittels Paragon Partition Manager 10. Da der Sony nur einen HDD Schacht bietet, kann man die integrierte Festplatte nur mittels USB Adapter oder einem anderen PC klonen.
Zuerst maßen wir die Bootzeiten der Samsung 470 im Vergleich zur integrierten 320GB WDC WD3200BPVT-55ZEST0 Scorpio Blue HDD. Mit 18 versus 36 Sekunden bis zum sichtbaren Desktop kann das SSD hier einen deutlichen Vorsprung herausspielen. Achtet man auf die HDD LED am Laptop dann beruhigt sich diese bei der WDC erst nach 76 Sekunden. Mit SSD jedoch bereits nach 22 Sekunden. Somit ist das System viel schneller voll einsatzbereit.
Auch beim Programmstart bietet das SSD deutliche Vorteile. Das extrem anspruchsvolle Witcher 2 startete mit HDD in 71 Sekunden, mit SSD in 56 Sekunden. Bei Programmen, die hauptsächlich Ladeoperationen durchführen, kann ein SSD noch deutlich mehr beschleunigen.
Fazit
Die Samsung SSD 470 mit 256GB Speicherplatz lieferte im Test mit synthetischen Benchmarks eine ausgewogene Leistung. Der Abstand zu den modernen High-End SSDs mit SATA 6GBit/s Interface ist zwar deutlich sichtbar, im Vergleich zum Intel 320, schlägt sich das Samsung Drive aber tapfer. Glänzen kann das Samsung Drive beim Kopieren von Daten. Im Gegenzug liegt das 470er jedoch bei den Anwendungsprofilen (IOMeter und h2benchw) deutlich zurück.
Mit einem Verkaufspreis in der EU von 280-316 Euro bietet die 256 GB Version ein gutes Preis-pro-Gigabyte Verhältnis. Dadurch kann sie sich gegenüber der Intel SSD 320 gut behaupten. Schnellere High-End SSDs wie das Vertex 3 sind deutlich teurer.
Mit den Intel SSDs gemeinsam, haben das Samsung SSD 470 und baugleiche PM810 OEM Version den Ruf der guten Zuverlässligkeit. Und auch in unserem Test gab es keinerlei Probleme oder Auffälligkeiten.
Wie im Test gezeigt, können auch Mittelklasse Notebook-Systeme durch den Einsatz eines Solid State Drives extrem profitieren. So werden etwa Bootzeit, der Start von diversen Anwendungen und das Öffnen von Dateien erheblich beschleunigt.
Der Nachfolger namens Samsung SSD 830 mit 6Gb/s Interface ist jedoch bereits in den Startlöcher. Dadurch könnten demnächst noch die Preise für das bestehende 470er fallen.