Test Sony Vaio SV-T1511M1E/S Ultrabook
Hersteller Sony fackelt nicht lange und rüstet sein erstes 15,6-Zoll-Ultrabook sofort mit einem Multi-Touch-TFT aus. Das ist nicht nur angemessen hell, sondern löst auch in 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. Das lässt aufhorchen, schließlich hat die Konkurrenz in diesem Formfaktor erst ab 1.400 Euro Touch-Angebote. Im Speziellen ist das HPs SpectreXT Touchsmart 15-4000eg (C1S43EA) mit Full-HD Touch IPS-Panel. Auch die Non-Touch-Geräte Asus Zenbook UX51VZ (1.550 Euro), Vaio SV-S1511X9E/B (1.300 Euro), Apple MacBook Pro 15 Retina 2.3 GHz Mid 2012 (1.950 Euro) und Samsung 900X4C-A04DE (1.500 Euro) sind nicht gerade das, was wir als günstige Laptops bezeichnen würden.
Wir müssen das Vaio SVT-1511M1E/S auf Grund des deutlich geringeren Preises mit anderen Consumer-Notebooks (< 1.000 Euro) vergleichen. Welche aber sind das? Den Preisvorteil erkauft sich Sony durch die eingesparte dedizierte Grafik (Prozessorgrafik Intel HD 4000) und durch das günstige TN-Panel. Folgende Konkurrenten sind zumindest bei der Gaming Performance im Vorteil, sie besitzen nämlich durchweg mehr oder weniger starke Grafikkarten. Ein Touch Panel besitzt jedoch kein Konkurrent und auch bei der Bauhöhe der Base legen alle 15-Zoller mindesten drei Millimeter drauf.
Full-HD-Consumer unter 1.000 Euro
- Acer Aspire V3-571G-53214G50Maii (IPS, GT 640M, i5 3210M, 650 Euro)
- MSI GE60-i760M245FD (GTX 660M, i7 3630QM, 800 Euro)
- Lenovo IdeaPad Y580 (GTX 660M, i7 3610QM, Free DOS, 880 Euro)
- Medion Akoya P6635 (GT 630M, i5 3210M, 650 Euro)
- Dell Inspiron 15R 2013 (HD 7670M, i5 3337U, 650 Euro - andere Version)
- ASUS N56VJ-S4045H (GT 635M, i5 3210M, 800 Euro - andere Version)
- Dell Vostro 3560 (HD 7670M, i5 3210M, 650 Euro)
Hinweis: Im Test bei NBC befand sich oftmals die HD-Variante der Laptops, und die Konfiguration von CPU, GPU und Massenspeicher kann different sein.
Die Verarbeitung der Schwester Vaio T13 war in den drei vorangehenden Tests immer wieder gelobt worden (Vorserie, Serie, Touch-Version). Oberflächen aus (teils gebürstetem) Aluminium, eine geringe Bauhöhe und ein verwindungsfestes Chassis ließen das Herz des Notebook-Freundes höher schlagen.
Die Faktoren Optik, Material und Haptik setzt Sony fort, bei der Stabilität indes muss der Nutzer Abstriche hinnehmen: Der größere Formfaktor bringt einen etwas biegsameren Deckel mit sich. Die Festigkeit ist aber immer noch deutlich besser als bei vielen Konkurrenten.
Die Base ist fünf Millimeter höher als die des T13 (T15: 23 mm ohne Standfüße, mit Füßen 28 mm hinten), muss jetzt aber mit der Öffnung durch ein optisches Laufwerk zurechtkommen. Über selbigem dellen die Tasten etwas ein und von unten kann die Bodenplatte am Rand deutlich eingedrückt werden. Die Festigkeit eines Alu-Unibodys, welches die T-Serie aber ohnehin nie hatte, dürfen Interessenten nicht erwarten. Der Akku ist wie gehabt austauschbar, wodurch der 15-Zoller aber nicht an Festigkeit verliert. Dafür liegt die Anfassqualität auf einem sehr hohen Niveau, das war bereits beim T11 und beim T13 der Fall.
Der Display-Deckel ist als Edge-to-Edge-Cover ausgeprägt. Die flächig aufliegende Scheibe ist angemessen druckfest (nicht so hochfest wie bei den meisten Tablets). Das Edge-to-Edge Design unterstützt die Festigkeit des Deckels. Dies war bei den Non-Touch-Versionen des T13 anders, hier hatten die Tester den biegsamen dünnen Deckel kritisiert.
Die Scharniere sind straffer eingestellt als beim Non-Touch T13, jetzt müssen beide Hände zum Öffnen benutzt werden. Die Base wird sonst beim Aufklappen nach oben gezogen. Dies erfüllt einen Zweck: Beim Antippen des Screens mit dem Finger soll das TFT schließlich nicht allzu schnell zurückgedrückt werden. Leider lässt das Gelenk den Deckel dennoch wippen, was beim hektischen Tippen schnell stört.
Was die Anschlüsse angeht, setzt Sony auf die übliche Standardkost: VGA und HDMI sind an Bord, dies ist, bis auf Inspiron 15R (nur HDMI), bei allen obigen Full-HD-Konkurrenten der Fall. Auf den Ethernet-Port verzichtet das Vaio nicht, dafür aber auf ein Kensington Lock. Die Frontseite beherbergt gleich zwei Kartenleser: Den Sony eigenen Standard Memory Stick (Pro/Duo), sowie einen Leser für SD-Karten.
Unter den preislich passenden Konkurrenten kann das Asus N56VZ gleich mit vier USB-Ports sowie einem speziellen Subwoofer-Port dienen. Die übrigen Geräte besitzen allenfalls mehrere USB 3.0 Ports, sind aber sonst ident gerüstet.
Wer tiefer in die Tasche greift, der bekommt nicht zwangsläufig mehr: Das SpectreXT Touchsmart 15-4000eg bringt einen Mini-Displayport-/Thunderbolt-Anschluss mit (aber kein VGA), das Apple MacBook Pro 15 Retina ebenso. Samsungs 900X4C-A04DE (kein RJ-45, Micro HDMI) und Asus Zenbook UX51VZ verzichten auf VGA und haben dafür Mini VGA an Bord.
Kommunikation
Bei den Kommunikationsschnittstellen setzt Sony auf die heute üblichen Schnittstellen Gigabit-Ethernet und WLAN nach IEEE 802.11b/g/n, das nur auf 2,4 GHz funkt und das meist weniger frequentierte 5-GHz-Band außen vor lässt. Mit Bluetooth 4.0 HS setzt Sony hingegen auf die aktuelle Version des Kurzstreckenfunks.
Kann uns die Empfangsleistung des WLAN-Funkadapters zufriedenstellen? Sie kann es, sogar auf lange Distanzen. Bei drei und zehn Metern Entfernung (Obergeschoß) ist die Empfangsleistung hervorragend. Außerhalb des Gebäudes sinkt sie auf zwei Balken (15 m), bei 40 Metern ist es noch einer. Die Sendeleistung des Routers (Fritz!Box 7270) liegt bei 50 %.
Wartung
Sony gibt das Aufrüstpotenzial des 15-Zollers mit 8 GB an. Die zwei DIMM-Slots (1x 4 GB belegt) befinden sich unter einer Aluklappe auf der Unterseite. Der Intel Chipsatz - oder besser gesagt der Prozessor mit dem Dual Channel DDR3 Speicherkontroller - sollte eigentlich bis 16 GB unterstützen (DDR3-1333MHz). Wir haben das jedoch nicht ausprobiert. Unter der zweiten Wartungsklappe befindet sich lediglich der 2,5-Zoll-HDD-Schacht. WLAN-Modul, CMOS Batterie und Kühlung (für Reinigungszwecke) sind nicht zugänglich.
Zubehör
Das Zubehör erschöpft sich neben dem Netzteil in einer Schnellstartanleitung, den Wiederherstellungshinweisen und einigen Windows-8-Tipps. Das früher übliche Poliertuch liegt nicht mehr bei.
Garantie
Sony gewährt dem Käufer seines Vaio SVT-1511M1E/S eine 12-monatige Bring-in-Garantie. Diese Standardgarantie kann kostenlos erweitert werden, wenn über einen Sony-Online-Partner gekauft und das Gerät registriert wird. Beim Kauf über den Vaio-Online-Store sind die 24 Monate inbegriffen. 1 Jahr Garantieerweiterung kostet 130 Euro, dann sind 5 Werktage für Abhol- und Reparaturservice sowie telefonische Unterstützung inbegriffen. Der vierjährige Rundumschutz kostet teure 350 Euro, enthält aber einen Produktaustausch-Service in den ersten 3 Monaten (nur in Deutschland) sowie eine 4 Jahre Komplettgarantie bei Unfällen.
Webcam
Die Webcam löst mit 1.280 x 800 Bildpunkten auf. Die Fotos zeigen selbst im Tageslicht ein deutliches Rauschen und eine schlechte Fokussierung. Die Farben haben einen Rotstich. Die "HD Web Camera powered by Exmor for PC" liefert damit fast unbrauchbare Bilder ab. Das Asus VivoTab TF810C schafft selbst mit seiner 2-MP-Rear-Kamera deutlich schärfere Aufnahmen.
Tastatur
Sony verbaut eine Chiclet-Tastatur mit Nummernblock. Die Haupttasten haben eine angenehme Größe von 15 mm x 15 mm. Der Abstand zwischen den Tasten beträgt 4 mm. Der Tastenhub ist gering, was zusammen mit dem weichen, undeutlichen Druckpunkt zu einem schlechten Feedback beim Tippen führt. Obwohl das Tastenbett an keiner Stelle bei normalem Schreibdruck nachgibt, ist der Anschlag eher weich, dafür aber auch leise.
Das großzügige Layout mit der breiten Shift-Taste, dem großen Enter, den eindeutig positionierten Strg- und Entf-Tasten bietet auch großen Händen viel Platz. Die etwas verkleinerten Richtungstasten sind deutlich vom Rest abgesetzt, weshalb sie blind ertastet werden können. Finger finden sich trotz der planen Tastenoberfläche schnell zurecht, und die Trefferquote beim Blindschreiben ist hoch. Bei Dunkelheit oder dämmrigem Licht hilft die Tastenbeleuchtung (ohne Stufen, nur On/Off). Um sie dauerhaft aus zu schalten, muss immer erst das Vaio Control Center aufgerufen werden. Es gibt keine Fn-Taste dafür.
Oberhalb der Tastatur befinden sich wie üblich Zusatztasten. Die Taste "Vaio" ruft das "Vaio Control Center" auf, die Taste "Web" öffnet den Standardbrowser. Die Taste "Assist" ruft Vaio Care auf. Care bietet Tools zur Fehlersuche und -behebung. Die Erstellung einer Recovery-DVD bspw. wird hier begonnen.
Touchpad
Sony spendiert dem SVT-1511M1E/S ein 5,6 cm x 9,9 cm großes Clickpad von "Synaptics" (V8.1). Bei einem Clickpad handelt es sich um ein Touchpad ohne separate Maustasten. Das gesamte Pad ist eine einzige, große Taste. Je nach Fingerposition am unteren Rand interpretiert es die linke bzw. rechte Maustaste. Das Clickpad hat einen feinen, leisen, aber angenehmen Druckpunkt. Er ist eindeutig erkennbar und fügt sich perfekt in den mittleren Hub des Pads ein.
Die Oberfläche ist matt und wie der Rest der Handauflage eher glatt (aber nicht rutschig). Durch den haptisch kaum zu erfühlenden Unterschied zwischen diesen beiden Flächen wischen wir oftmals neben dem Clickpad herum. Das Pad ist multitouchfähig (wie das Touch Panel) und unterstützt Funktionen, wie beispielsweise das Zoomen von Bildern per Zweifingergeste.
Das 1.920 x 1.080 Pixel (WUXGA, FHD) fassende Multitouch Panel von CMN (auslesbar: N156HGE LB1) entpuppt sich leider nicht als treibende Kraft des Vaio T15. Sony hat sich, wie allerdings die meisten Konkurrenten der Preisklasse unter 1.000 Euro, für ein TN-Panel entschieden. Twisted Nematics ist die traditionelle und einfachste Art der Bildgebung einer Flüssigkeitskristall-Anzeige (TFT). Der größte Nachteil gegenüber dem IPS-Typ sind die deutlich schwächeren Blickwinkel, wie wir weiter unten auch feststellen werden.
Die Anzeige hat, wie oben bereits beschrieben, ein kapazitives Multitouch Panel, das mit dem Finger, aber nicht mit einem Stylus-Pen bedient werden kann. Nutzer dürfen also auch keine Handschuhe tragen. Der Kontrast von 516:1 geht für ein Office- oder Multimedia-Notebook in Ordnung. Die Helligkeit ist ausreichend gleichmäßig verteilt, Lichthöfe oder Wolken sind bei Schwarzbild nicht erkennbar.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 230 cd/m²
Kontrast: 516:1 (Schwarzwert: 0.595 cd/m²)55.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
76.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wir vergleichen den Farbraum des Panels mit sRGB, Adobe RGB (Zielfarbräume) und weiteren hochwertigen Panels (Full HD & HD+). Nur das Lenovo X1 Carbon besitzt ein TN-Panel, die anderen sind vom IPS-Typ. sRGB und Adobe RGB werden deutlich verfehlt. Die Konkurrenten schaffen das auch nicht viel besser, auch wenn deren Räume größere Dimensionen abdecken. Das Thema Farbraum ist vor allem für Profi-Bildbearbeiter wichtig.
Die folgenden drei Screens zeigen die Farbanalyse mit dem i1 Pro 2 Fotospektrometer und der CalMAN 5 Software. Vermessen im werkseitig voreingestellten Farbprofil (vor Kalibrierung!) wird eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von Grautönen erkennbar. Insbesondere mittlere Grautöne zeigen ein DeltaE(2000) von über 10 (Durchschnitt 13). Auffällig: Mit 6.823 K ist der Weißpunkt fast exakt im Optimum von 6.500 K (siehe Farbsättigung). Dennoch leidet die Farbgenauigkeit stark: Cyan und Magenta laufen fern ihrer Zielkoordinaten, was mit einem DeltaE 2000 von über 10 (Magenta) bzw. über 5 (Cyan) quittiert wird. Der so oft bei TN-Panels erlebte Blaustich ist auch hier wieder vertreten.
Die spiegelnde Oberfläche disqualifiziert das Touch Vaio für den Einsatz auf der Terrasse. Selbst bei Bewölkung reflektiert der Glare Type die Umgebung so stark (trotz 230 cd/m² Akkubetrieb), dass an ein angenehmes Arbeiten nicht zu denken ist. Dass im Akkubetrieb die Helligkeit auf 230 cd/m² (Mitte) gedrosselt wird, ist vor diesem Eindruck unverständlich. Viel geholfen hätten 283 cd/m² im Tageslicht jedoch auch nicht.
Bei der Aufnahme des Webcam-Fotos hatten wir größte Schwierigkeiten, denn ein seitliches Einblicken ins Panel ist auf Grund der kleinen Blickwinkel fast unmöglich. Dies bestätigt dann auch unsere Standardmessung in der Dunkelkammer. Der TN-Paneltyp (Twisted Nematics) erlaubt dem Vaio nur horizontale Einblicke bis höchstens 45 Grad (seitliche Betrachtung, siehe Bild). Danach beginnen massive Invertierungen. Zu solchen Geisterbildern kommt es bei vertikaler Abweichung bereits bei kleinsten Veränderungen ab 15 Grad. Unter den < 1.000-Euro-Konkurrenten gibt es derzeit nur das Aspire V3-571G mit erstklassigen Blickwinkeln dank IPS und Entspiegelung (Preis: 650-800 Euro je nach Konfiguration). Die hochpreisige Konkurrenz ist viel besser aufgestellt (IPS bzw. PLS Panels).
Das Vaio SVT-1511M1E/S ist mit einem Intel Core i5 3337U (2x 1,8 GHz) ausgerüstet. Diese CPU haben wir erstmals im Test. Es handelt sich um einen Ivy-Bridge-Ableger und den neuen großen Bruder des Core i5 3317U (2x 1,7 GHz). Alternativen bietet Sony derzeit im freien Handel nicht an. Im eigenen Vaio Store sind jedoch auch manuelle Konfigurationen mit Core i3 und i7 zu haben. Gleiches bei der Festplatte. Unser Testgerät enthält eine 500-GB-HDD nebst 24 GB SSD Cache. Online kann bei Sony auch ein T15 mit 128-, 256- oder 512-GB-SSD bestückt werden.
Prozessor
Per Turbo Boost 2.0 kann unsere CPU auf bis zu 2,7 GHz (3317U: 2,6 GHz) hinauftakten, was im Vergleich zum i3 (kein Turbo) zu einer Steigerung der Prozessorleistung führt. Voraussetzung ist jedoch immer ein passend dimensioniertes Kühlsystem, was viele dünne Ultrabooks in der Vergangenheit aber nicht hatten. Ob der Turbo T15 ordnungsgemäß funktioniert, das ermitteln wir mit den Cinebench R11.5 Tests (Multi- & Solo-Core). Hierbei ist auch die integrierte Intel HD Graphics 4000 inkludiert, welche ebenfalls einen Turbo besitzt (OpenGL-Test).
Der 3337U unseres T15 schafft identische Punkte wie ein 3317U in 900X4C-A04DE, Inspiron 15R-5521 und Spectre XT TouchSmart 15-4000eg (Multi 64 Bit). Alle anderen Konkurrenten im Chart basieren auf Core i5 und i7 Standard Voltage Prozessoren (35 statt 17 Watt). Dies erlaubt ihnen ein Leistungsplus von 30 bis 60 %. Die Taktung während des Tests lag stets bei 2,5 GHz.
Die Consumer-Konkurrenz steht im OpenGL-Test auf Grund verschiedener dedizierter Grafikkarten natürlich viel besser da. Am besten klappt es mit einer GeForce GTX 660M (IdeaPad Y580) oder einer GT 650M (Asus N56VZ). Die gleichwertige HD 4000 in 900X4C-A04DE und Spectre XT TouchSmart 15-4000eg schneidet auf Grund des Single-Channel-Speichers (HP) oder niedrigerer Taktung (Vaio T15: OpenGL 950 MHz) etwas schlechter ab.
Die Kühlung des kleinen Chassis schafft es also, den Prozessor ausreichend zu kühlen. Throttling tritt nicht auf. Im Akkubetrieb bleibt die Leistung identisch, alle drei CB R11.5 Tests schließen mit gleichen Resultaten ab.
System Performance
Die Rechenpower ist im Vergleich zu den Standardprozessoren niedrig. Wie wirkt sich das auf die Anwendungsleistung aus? Wir messen mit dem PCMark 7 (2011) und erleben eine Überraschung: Unser T15 bricht nach oben hin aus, und die teuren High-End-Boliden Asus UX51VZ und Apple MacBook Pro Retina 15 haben nur noch einen Vorsprung von knapp 60 % (Rechenleistung zirka +135 %). Quadcore-Systeme wie das MSI GE60 oder das Asus N56VZ liegen um knapp 30 % zurück. Woher kommt dieser ungewöhnliche Auftrieb?
PCMark 7 Score | 3492 Punkte | |
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Massenspeicher
HD Tune liest im Durchschnitt mit 84 MB/s, ein üblicher Wert für eine 5400-RPM-Festplatte, kein Grund für den starken PCMark 7 Score. Der Crystal Disk Mark zählt 100 MB/s, hier gilt dasselbe. Der 4K-Test des CDM rockt auch nicht gerade: 0,488 steht auf dem Zähler, SSDs schaffen 6 bis 20 MB/s, also das 12- bis 40-fache.
Es ist der 24-GB-SSD-Cache, der für einen starken HDD Score im PCMark 7 sorgt. Die reinen HDD-Systeme sind in in dieser Messung zirka 30 % langsamer. Echte SSD-Systeme legen 90 bis 100 % drauf. Leider konnte nur HD Tune die SSD direkt ansprechen und messen. AS-SSD und Crystal Disk Mark waren von der Existenz des Cache nicht zu überzeugen. Der Nutzer übrigens auch nicht, denn ganz im Sinne eines Lese-/Schreib-Cache gibt es kein sichtbares Windows Laufwerk über jene 24 GB. Der Speicherplatz wird für oft zu lesende Daten benutzt. Das beschleunigt Programmaufrufe, den System-Kaltstart und offensichtlich auch den PCMark 7. Windows bewertet die Primäre Festplatte mit 5,9. Das ist kein besonders hoher Wert und geht kohärent mit HD Tune und Crystal Disk Mark.
Grafikkarte
Die HD 4000 im Prozessor unterstützt DirectX 11. Wer Videos konvertiert, kann von Intels Quick Sync profitieren (z. B. Cyberlink Power Director). Die GPU besitzt ebenfalls einen Turbo (350 - 1.050 MHz). Der obige Cinebench OpenGL-Test hatte jedoch gezeigt: Der Takt pendelt sich bei 950 MHz ein. Unter Akkuenergie kann die Taktung bei konstant 350 MHz liegen, sofern das im Intel Treiber festgelegt wird (Energie sparen). Im Modus "Leistung" steht die volle GPU-Power zur Verfügung - auch im Akkubetrieb.
Der 3DMark 2006 fällt für eine HD 4000 relativ hoch aus, was im Falle dieses Benchmarks wohl durch die Unterstützung des Prozessor-Turbo möglich wird. Die Masse der i5-Ultrabooks ist mit zirka 4.500 Punkten dabei. Der weniger CPU abhängige 3DMark 11 zeigt hingegen den Nachteil des einzelnen RAM-Moduls: Dual-Channel-Speicher, sprich zwei RAM-Module, könnten den Score auf zirka 650 Zähler anheben und die folgende Spiele-Performance dezent aufwerten.
3DMark 06 Standard Score | 4892 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 587 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Games sind nur marginal ein Thema für die HD 4000, was nicht am fehlenden Dual-Channel-Speicher liegt, sondern generell an ihrer Einstufung als integrierte Einsteiger-GPU. Die folgende Grafik zeigt: Allenfalls sehr anspruchslose Titel wie Diablo III laufen flüssig. Auch ältere Titel, z. B. Starcraft 2 oder Anno 2070, müssen sich mit der niedrigsten Detailstufe zufrieden geben. Die dann eingestellten 1.024 x 768 Pixel sind natürlich fern der Möglichkeiten eines Full-HD-Panels.
Die Tabelle zeigt auf, wo besonders dünne Kontrahenten (hochpreisig) spieletechnisch liegen: UX51VZ und MacBook Pro 15 trumpfen mit einer GT 650M auf, da haben das Spectre XT mit HD 4000 wie auch unser Testgerät keine Chance. Wer ernsthaft spielen möchte und eine Full-HD-Anzeige will, der sollte sich an den Consumer-Konkurrenten für unter 1.000 Euro orientieren. Wir haben selbige in den obigen Compare-Elementen (Balkendiagramme) aufgeführt. Ein echtes Performance-Schnäppchen in beiderlei Hinsicht ist derzeit das Acer Aspire V3-571G-53214G50Maii mit IPS-FHD-Panel und GT 640M (ab 650 Euro; GT 730M Version teurer).
Sony Vaio SV-T1511M1E/S HD Graphics 4000, 3337U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-9WS142 + 24 GB SanDisk U100 SSD Cache | HP Spectre XT TouchSmart 15-4000eg HD Graphics 4000, 3317U, Samsung SSD PM830 256 GByte mSATA | Asus UX51VZ GeForce GT 650M, 3612QM, 2x ADATA XM11 256 GByte | Apple MacBook Pro Retina 15 inch 2012-06 GeForce GT 650M, 3615QM, Apple SSD SM256E (Samsung) | |
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StarCraft 2 | ||||
1360x768 medium | 28 | 79 182% | ||
Anno 2070 | ||||
1366x768 Medium Preset AA:on | 21 | 17.9 -15% | 61.2 191% | |
Diablo III | ||||
1366x768 High AA:on | 26 | 95.6 268% | 106.4 309% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -15% /
-15% | 230% /
230% | 246% /
246% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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StarCraft 2 (2010) | 151 | 28 | 18 | |
Anno 2070 (2011) | 42 | 21 | 13 | 7 |
Diablo III (2012) | 51 | 31 | 26 | 17 |
Geräuschemissionen
Im Leerlauf geht der Lüfter streckenweise aus. Dann ist nur das dezente Surren der HDD zu vernehmen (30,5 dB(A)). Sofern ihre Lese-/Schreibköpfe arbeiten, messen wir das mit lediglich 31 dB(A). Zum temporären Aufdrehen (kurzzeitig) auf 36 dB(A) kommt es nach Lastphasen, etwa einer Videokonvertierung oder einem Spiel. Im Office-Betrieb, wenn der Rechner die meiste Zeit im Idle steht, tritt das extrem selten auf.
Mittlere Last, wie ein 3DMark 06, fordert den Lüfter zu höherem Pegel heraus, wir messen bereits 42 dB(A). Das ist bereits fast der Maximalpegel von 44 dB(A). Letzteren provozieren wir im Stresstest aus Prime95 (CPU, Multi-Core Test) und Furmark (GPU). Die Kühlung rotiert in beiden Fällen konstant.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 30.6 / 36 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 42.2 / 43.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf bleibt der T15 ziemlich kühl, und bei hoher, konstanter Last erhöhen sich die Oberflächentemperaturen nur punktuell auf bis zu 42 Grad. Die Durchschnittstemperatur steigt im Stresstest um lediglich 3 Grad (Oberseite), was an den kühl bleibenden Flächen liegt, die in unserer Grafik blau markiert sind. Der Betrieb auf dem Schoß ist jederzeit möglich.
CPU-Throttling ist kein Thema für das Vaio T15, die CPU-Taktung im Stresstest (Multi-Core-Last) bleibt konstant auf 2,0 GHz stehen. Das ist zwar weniger als der theoretisch mögliche Turbo von 2,6 GHz, doch selbiger wird immerhin (fast) im CB R11.5 Multi Test gefahren (2,5 GHz, siehe unter Leistung). Volle Turbokraft in dünnen Notebooks ist keine Selbstverständlichkeit. Das kürzlich getestete HP Spectre XT TouchSmart 15 hält in etwa denselben Takt (~2,0 GHz), der Bolide Zenbook UX51VZ (Standard Core i7) drosselt alle vier Kerne periodisch auf 1,2 GHz. Unter den als Konkurrenten aufgeführten Consumer Notebooks leidet lediglich Lenovos IdeaPad Y580 unter der Abschaltung des Turbos im Stresstest (bleibt auf Basistakt).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-0.4 °C).
Lautsprecher
Die zwei Lautsprecher sitzen genau über der Tastatur. Der Pegel ist nicht besonders laut und kratzt bei höchster Lautstärke nicht. Wie bei vielen Notebooks stellt sich kein ausgewogenes Klangbild ein. Der Fokus liegt überdeutlich auf den Mitten, Tiefen und Höhen werden stark vernachlässigt. Dass auch dünne Notebooks einen guten Klang bieten können, das bewies Lenovos U510 vor kurzem. Der Hersteller nutzt einen Teil des Chassis als Resonanzkörper und die Lautsprecheröffnungen sind quasi unsichtbar.
Energieaufnahme
Die Leerlauf-Laufzeit von 5:34 Stunden (niedrigste Helligkeit, Energiesparen) weist nicht in Richtung besonders starker Laufzeiten. Der 15,6-Zoller hat nur einen 43-Wh-Akku. Die relativ hohe Energieaufnahme von 9 Watt (Idle, minimal) und 15 Watt (Idle, maximal) zielt auch rechnerisch nur auf knapp drei bis knapp fünf Stunden ab.
Sehen wir die Konkurrenz im gleichen Formfaktor und mit und ohne Low-Voltage-CPU an, so erkennen wir sehr ähnliche Energieaufnahmen im Leerlauf, jedoch auf Grund dedizierter GPUs bzw. Standard-Voltage-CPUs deutlich höhere Last-Aufnahmen (Idle min./Idle max./Stresstest): HP Spectre XT TouchSmart 15 (8-17 Watt; 38 Last max.), Zenbook UX51VZ (9-13 Watt; 90 Last max.), Sony Vaio SV-S1511X9E/B (7-14 Watt; 73 Last max.). Unter den günstigen Consumern benötigt Acers Aspire V3-571G-53214G50Maii (8-17 Watt; 81 Last max.) bspw. im Idle max. etwas mehr Energie.
Der Stresstest (Prime95, Furmark) provoziert die höchstmögliche Energieaufnahme, welche bei 41,5 Watt liegt. Das 65-Watt-Netzteil ist dafür gerade passend dimensioniert. Die Ladung des Akkus dauert 223 Minuten (3:43 Stunden) und findet auch unter Last statt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 9.3 / 13.2 / 15.6 Watt |
Last |
41.8 / 41.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Den Konkurrenzvergleich muss der 15-Zoller nicht scheuen, zumindest wenn wir in Richtung der Consumer unter 1.000 Euro blicken. Den WLAN-Test beendet das T15 nach 232 Minuten (3:52 h). Hierbei ruft ein Skript alle 40 Sekunden neue Websites auf, teilweise mit Video-Playback. Die Helligkeit ist auf 130 cd/m² reduziert (2 Stufen), das ist die beste Näherung an unseren 150-cd/m²-Standard. Das Dell Inspiron 15R, ebenfalls mit Low-Voltage-CPU, hält mit 430 Minuten deutlich länger durch (65 Wh).
- Acer Aspire V3-571G-53214G50Maii (169 min; 48 Wh)
- MSI GE60-i760M245FD (175 min; 49 Wh)
- Lenovo IdeaPad Y580 (405 min; 72 Wh)
- Dell Inspiron 15R 2013 (430 min; 65 Wh)
- ASUS N56VJ-S4045H (194 min; 56 Wh)
- Dell Vostro 3560 (170 min; 48 Wh)
Bei den teuren Konkurrenten sieht es besser aus, hier wird nur HPs SpectreXT Touchsmart 15-4000eg (214 min; 48 Wh) überholt. Asus Zenbook UX51VZ (317 min; 70 Wh), Vaio SV-S1511X9E/B (274 min; 49 Wh), Apple MacBook Pro 15 Retina 2.3 GHz Mid 2012 (364 min; 95 Wh) und Samsung 900X4C-A04DE (580 min; 62 Wh) fahren mit teilweise doppelter Akkukapazität auch bis zu doppelte Laufzeiten ein. Als angemessen sehen wir aber nur den Vergleich mit Geräten der Consumer-Liste, denn die letztgenannten Notebooks kosten das 1,5-Fache bis Doppelte unseres Vaio T15 Modells (900 Euro).
Das Playback eines DVD-Films (155 Minuten) ist kürzer als die WLAN-Laufzeit, denn diesen Test führen wir mit der maximalen Helligkeit durch (Funk deaktiviert; 230 cd/m² Mitte). Die Idle-Laufzeit (334 Minuten) ist eher theoretischer Natur, da praxisfern bei niedrigster Helligkeit lediglich ein TXT-File rauf und runter gescrollt wird.
Das Vaio SVT-1511M1E/S ist ein schmuckes 15-Zoll-Ultrabook, das bei Verarbeitung, Haptik, Wertigkeit und Ergonomie einen guten bis sehr guten Eindruck hinterlässt. Den Flachmann stellt sich der Nutzer gern auf den Tisch, und die beleuchteten Tasten weisen den Fingern den Weg. Leider laufen das schlechte Feedback der Tasten und das sehr gut bedienbare ClickPad konträr.
Die Touch-Bedienung des spiegelnden Panels funktioniert erwartungsgemäß, kann uns durch die ungemütliche Haltung der bedienenden Hand vor dem geöffneten TFT aber nicht überzeugen. Sollen wir damit auf dem Sofa liegen und ein eBook lesen? Oder schwungvoll im Internet surfen? Irgendwie macht Touch am Tablet dann doch mehr Freude.
Mehr Freude hatten wir uns auch von der Full-HD-Anzeige erhofft: Kontrast und Helligkeit gehen in Ordnung, die flachen Blickwinkel wirken aber nicht standesgemäß für dieses hochwertige Ultrabook. Das schwache TN-Panel hatten wir bereits bei den Schwestern T11 und T13 (Touch & Non-Touch) kritisiert.
Die Leistung des Intel Core i5 3337U wird niemals durch thermisches Throttling ausgebremst, was bei einem flachen Notebook durchaus hervorzuheben ist. Die System Performance liegt auf einem hohen Niveau, auch wenn die Kombination aus 500-GB-HDD + 24-GB-SSD nicht an schnelle SSD-Systeme herankommt (optional mit SSD, Sony Online Store).
Sony verzichtete bei der Entwicklung des Vaio SVT-1511M1E/S auf die Integration einer starken dedizierten Grafikeinheit und widersetzt sich damit dem Trend. Alle Konkurrenten der Preisklasse unter 1.000 Euro bringen mehr oder minder starke dedizierte Grafikkarten mit. Die Aussage gilt aber nicht pauschal, denn die hochpreisigen Konkurrenten setzen teilweise ebenfalls auf die Prozessorgrafik Intel HD 4000: HP SpectreXT Touchsmart 15-4000eg & Samsung 900X4C-A04DE. Ganz anders Asus' Zenbook UX51VZ: Das wird mit GeForce GT 650M zum Gamer-Ultrabook (auch Apples MacBook Pro 15 Retina 2,3 GHz Mid 2012). Das Vaio SV-S1511X9E/B kommt etwas schwächer mit GeForce GT 640M LE daher, richtet sich aber an die Business-Kundschaft.
Eine echte Alternative unter 1.000 Euro gibt es nicht. Der 15,6-Zoller Acer Aspire V3-571G (GT 640M, i5 3210M, 650 Euro) bringt für weniger Geld ein äußerst gutes, mattes IPS-Panel mit. Die Verarbeitung ist dem Vaio jedoch hoffnungslos unterlegen. Wer eine konkurrenzfähige oder gar bessere Verarbeitung sucht und beim Display nicht zurückstecken will, der muss länger sparen und sich bei Zenbook UX51VZ, SpectreXT Touchsmart 15 und Sony Vaio SV-S15 umsehen. Wir hatten diese Geräte auf Grund des deutlich höheren Preises nicht explizit zu den Konkurrenten gezählt.