Test Lenovo IdeaPad Y580 Notebook
Bereits in den letzten Jahren wurde in den Y-Modellen immer eher eine leistungsstärkere Intel CPU verbaut und performante GPU-Optionen angeboten. Beispielsweise arbeiteten in den Modellen Y460/Y560 aus dem Jahr 2010 Mittelklasse Radeon GPUs (HD 5650, HD 6570M), während die 2011er Modelle Y470/Y570 zu den GeForce-Karten 550M/555M wechselten.
Mit den Debuts von Ivy Bridge und Kepler war es logisch, dass die Y480/Y580 Modelle mit den neuesten Angeboten von Intel und Nvidia ausgestattet werden. Lenovo stellte diese auf der CES in diesem Jahr vor und versprach ein System mit Core i7-3610QM, 2GB GeForce GTX 660M GPU und 8 GB RAM für 899 US-Dollar.
In diesem Test nehmen wir das 15,6-Zoll US-Modell Y580-20994BU unter die Lupe. Während das Testmodell ab 1.099 US-Dollar zu haben ist, erhält man das Basismodell mit gleicher CPU, GPU und Hauptspeicherkapazität für 200 Dollar weniger. Die einzigen erwähnenswerten Unterschiede sind die Festplattenkapazität der 5400 U/min Festplatten (500 GB vs. 1TB) und die Bildschirmauflösung (720p vs. 1.080p). Trotzdem sollte der Benutzer die schnelleren i7-3xx0M CPUs und ein mSATA Laufwerk für RST (Rapid Storage Technology) Caching konfigurieren können.
In Deutschland werden vorerst nur vorgefertigte Bundles angeboten. Den Einstieg macht das Y580 mit 3610QM CPU, GTX 660M GPU, HD-Display, 750GB HDD und 4GB RAM ab 799 Euro. Unsere Testkonfiguration mit FHD-Display, 8GB RAM und 1000 GB HDD ist hierzulande um rund 1100 Euro zu haben.
Gehäuse
Täuschen Sie sich nicht: Entscheiden Sie sich für ein IdeaPad statt für ein Profi ThinkPad, müssen sie Kompromisse bei der Gehäusequalität und Langlebigkeit zu Gunsten einer möglicherweise besseren Leistung und Features für Consumer in Kauf nehmen. Daher wirkt das Y580 eher wie ein stationäres DTR als ein Notebook für häufigen Transport.
Das Aussehen hat sich nach Meinung des Testers im Vergleich zum Y570 des letzten Jahres deutlich verbessert. Während es mit 35,7 mm gleich hoch geblieben ist, weisen der schlankere dunkelgraue Bildschirmdeckel und die schwarzen Handballenablagen nun statt des langweiligen Kunststofflooks des Vorgängers die glänzende, seidige Optik gebürsteten Metalls auf. Das Gehäuse ist sowohl aus Aluminium als auch aus Polycarbonat-Kunststoff gefertigt, wobei das Metall zurückhaltender eingesetzt wurde. Der innere Rahmen ist beispielsweise vorwiegend aus glänzendem Kunststoff und damit deutlich weniger wertig als die edle, gebürstete Oberfläche an Bildschirmdeckel und der Basis. Mit anderen Worten wirkt das Y580 mit dieser Kunststoffverkleidung etwas billig. Ansonsten sieht das Notebook, angefangen mit den Chrome-Rahmen um Touchpad,Tasten und JBL Lautsprecher, ziemlich stylisch aus. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich Fingerabdrücke und Staub leicht sammeln.
Obwohl das Aussehen generell verbessert wurde, ist die Gehäusequalität durchwachsen. Der Bildschirmdeckel ist sehr druckempfindlich und fühlt sich sehr dünn an. Legt man auch nur ein Smartphone auf das Notebook, so kann bereits ein leichtes Nachgeben beobachtet werden. Im Vergleich mit anderen bereits getesteten Notebooks, ist die Stabilität der Bildschirmdeckels unterdurchschnittlich. Daher würden wir eine Tasche oder einen Sleeve empfehlen, falls das Notebook mit anderen Gegenständen gemeinsam transportiert wird.
Positiv dagegen ist, dass die Scharniere ziemlich steif sind (nur wenig Vibrationen auf nicht stabilen Oberflächen) und der Bildschirmdeckel auf Verwindungskräfte nur geringfügig nachgibt. Die Basis des Notebooks ist mäßig gut gefertigt und robust, wobei es unter Verwindungskräften nur wenig nachgibt und nicht knarrt. Sogar im zentralen Bereich, eine Schwachstelle bei vielen Notebooks, hält sie Druckeinwirkung überdurchschnittlich gut stand. Wahrscheinlich bedarf nur das Touchpad selbst Verbesserungen, da es sich ziemlich dünn und billig anfühlt.
Insgesamt sieht das Gehäuse zufriedenstellend aus, doch Haptik und Textur erinnern an Kunststoff und entsprechen selbst dem fairen Einstiegspreis nicht.
Ausstattung
Multimedia-orientierte Notebooks sollten eine Fülle von Schnittstellen bieten. In dieser Hinsicht wurde das Y580 für den Heim-Entertainment-Einsatz ausreichend ausgestattet.
Alle Schnittstellen sind leicht erreichbar, da sich die meisten entlang der linken und rechten Kante befinden. Die Schnittstellen wurden dabei neu angeordnet. Die Schnittstellen an der linken Kante könnten, wenn dickere Kabeln oder USB-Geräte angeschlossen werden, immer noch etwas gedrängt wirken. Leider befinden sich viele der oft benutzten Ports, wie USB und die 3,5 mm Audio-Buchsen weiter vorne, was langfristig störend sein könnte.
Erwähnenswert ist, dass das Y580 im Vergleich zum Vorgänger einen zusätzlichen USB-3.0-Port bietet. Dafür fehlt aber der eSATA Port. Erfreulicherweise wird VGA noch immer unterstützt und das Notebook kann beide Bildausgänge (VGA und HDMI) gleichzeitig nutzen.
Kommunikation
Es fehlen unter anderem ExpressCard-, Smartcard-Slot und Support für eine eigenständige Docking Station. Dies sollte für die IdeaPad-Zielgruppe jedoch nicht von Belang sein.
Bezüglich kabelloser Verbindungen bietet das Y580 standardmäßig eine dual-stream (2x2) Centrino Wireless-N 2200 PCIe Half Mini-Card mit integriertem Support für Bluetooth und WiDi. WWAN und GPS Funktionalität liegen außerhalb des Rahmens dieses Notebooks, das außer WLAN diesbezüglich nichts bietet. Ein zweiter PCIe Mini Card Slot mit mSATA Support für zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten ist jedoch vorhanden.
Zubehör
Lenovo ist nicht unbekannt dafür, eine große Auswahl an Notebookzubehör aus eigener Herstellung anzubieten. Da ein eigenständiger Dockingport fehlt, sind die Optionen für das Y580 etwas kleiner, doch an allgemeinem Zubehör, wie Taschen oder Headsets, mangelt es keinesfalls.
Garantie
Wie üblich beträgt die Garantiedauer bei Notebookkäufen 24 Monate. Schutz vor versehentlicher Zerstörung und Vorort-Service sind für ungefähr 50 US-Dollar erhältlich und können für 150 Dollar auf bis zu 3 Jahre ausgedehnt werden.
Eingabegeräte
Tastatur
Layout, Abstände und Abmessungen (34 cm x 11 cm) der Tastatur wurden vom Y570 übernommen. Seit Lenovo von der klassischen, abgeschrägten Tastatur abgekommen ist, findet man die geschwungenen und leicht gerundeten Tasten im Chiclet-Stil in praktisch allen neuen Lenovo Notebooks vom U410 Ultrabook bis zum ThinkPad T530.
Das Feedback der Tasten ist eher weich, Tiefen und Abstände sind dagegen zufriedenstellend und nicht übermäßig gedrängt. Die Tasten des Nummernblocks und die Pfeiltasten sind im Vergleich zu den QWERTY Tasten etwas schmaler und Umschalt- und Eingabetaste sind etwas kürzer als üblich, was zumindest anfangs zu unbeabsichtigten Betätigungen führen kann. Da Lenovo endlich eine direkte Tastaturbeleuchtung standardmäßig ergänzt hat, können wir über diese kleineren Schwächen hinweg sehen. Anders als in bestimmten ThinkPad-Modellen, kann das Licht nur ohne Zwischenstufen an- und abgeschaltet werden. Dennoch ist es besser als gar keine Tastaturbeleuchtung zu haben.
Touchpad
Die Tastatur mag zwar keinen Veränderungen unterzogen worden sein, doch das Touchpad hat Lenovo vorwiegend zum Besseren vollständig neu gestaltet. Zu Gunsten einer größeren Ausdehnung (10,5 cm x 7 cm) wurden die eigenständigen Tasten des Y570 entfernt und die texturierte Oberfläche wurde durch eine flache, glatte, leicht Schimmernde ersetzt. Die Chrome-Umrandung verleiht dem Touchpad eine elegante Note und zeigt, dass Lenovo beim Redesign vor allem auf Ästhetik Wert gelegt hat.
Abgesehen vom neuen eleganten Aussehen, funktioniert das Touchpad zudem entsprechend gut. Das Ansprechverhalten beim Bildlauf ist gut und die Multi-Touch-Steuerung funktioniert aufgrund der größeren Fläche besser als üblich. Klicken spricht ebenso gut an, könnte aber sogar, verglichen mit den meisten Ultrabooks, fester sein. Dies könnte mit der zuvor erwähnten billigen Anmutung des Touchpads zu tun haben, da die Oberfläche schlicht nicht besonders steif sondern ziemlich nachgiebig ist.
Display
Viele Nutzer klagen über eine 1.366 x 768 Auflösung bei 15,6-Zoll Notebooks, da diese die Arbeitsfläche auf derart großen Bildschirmen offensichtlich einschränkt. Allerdings lösen die meisten preisgünstigen Einstiegsangebote im 15,6-Zoll-Bereich nicht höher auf. Wie eingangs erwähnt, bietet Lenovo erfreulicherweise ein Upgrade auf 1080p für 100 US-Dollar Aufpreis zum Basispreis (nur USA, Europa vorkonfigurierte Modelle verfügbar). Der glänzende FullHD-Bildschirm in diesem Testgerät mag attraktiv wirken und die 1080p Auflösung in der Praxis nützlich, es gibt jedoch leider wie bei den meisten IdeaPads keine matte Option.
Mit dem Gossen Mavo-Monitor ermittelten wir eine maximale Helligkeit von 248 cd/m2, die ungefähr mit dem Y570 auf einer Ebene ist, aber etwas dunkler als einige Konkurrenten, etwa das Asus N56VZ und sogar das weniger teure Inspiron 15R. Trotzdem ist das Y580 für den Einsatz in Innenräumen und bei typischen Umgebungslichtbedingungen ausreichend hell. Mit Energiesparprofil oder Profil "Ausgewogen" fällt die maximale Helligkeit im Akkubetrieb jedoch auf 178 cd/m2, lediglich im Profil Höchstleistung wurde die maximale Helligkeit aufrecht erhalten.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 246 cd/m²
Kontrast: 535:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)60.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Farbdarstellung ist mit 91% des sRGB Spektrums deutlich überdurchschnittlich, da die meisten Bildschirme üblicherweise zwischen 60-80 Prozent schaffen. Der Standardnutzer mag den größeren Gamut nie bemerken, doch professionelle Grafiker würden dies sicherlich begrüßen.
Ein Außeneinsatz ist möglich, aber nicht empfehlenswert. Der glänzende Bildschirm spiegelt die Umgebung ziemlich deutlich wider und dies ist zumindest etwas störend. Die ungünstige Spiegeloberfläche wird etwas durch die akzeptable maximale Helligkeit ausgeglichen. Im Schatten zu arbeiten ist, wenn möglich, die beste Option, da direkte Sonneneinstrahlung außer Frage steht.
Die Blickwinkelstabilität ist für einen TN Bildschirm ausgezeichnet. Obwohl eine Farbverschlechterung bei flachen Winkeln beobachtet werden kann, wirkt sich diese nicht so schwer aus. Horizontal ist die Blickwinkelstabilität besser, sodass es kein Problem sein sollte, dass viele Benutzer gleichzeitig auf den Bildschirm schauen. In Kombination mit dem ausgezeichneten Schwarzwert und dem Farbraum, handelt es sich um eine hochkarätige Anzeige für das Y580.
Leistung
Die meisten aktuellen Modelle des IdeaPad Y580 sind standardmäßig mit einem leistungsstarken 22 nm Quad-Core 2,3 GHz i7-3610QM ausgestattet. Dieser 45 Watt TDP Prozessor ist einer der häufiger verwendeten Ivy Bridge Vierkern-CPUs und wird in vielen neuen Hochleistungsmodellen eingesetzt, unter anderem im HP Envy 17, Asus G75VW und Alienware M17x R4. Aufgrund der Miniaturisierung der Lithographie sollte die Ivy Bridge-Serie theoretisch bei gleichem Energieverbrauch schneller sein als das Sandy Bridge-Gegenstück. Weitere Informationen und Benchmarks des i7-3610QM finden sie in unserem Spezialartikel.
Alternativ zur 3610QM CPU werden in Deutschland auch Varianten mit der i5-3210M CPU angeboten. Dieser Prozessor verfügt lediglich über zwei Rechenkerne und ist bei Multithread-unterstützten Anwendungen der 3610QM CPU unterlegen.
Bezüglich RAM wurde unser Testmodell mit 2x 4 GB DDR3 PC3-12800 von Hyundai ausgestattet. Beide Module, die Festplatte und die beiden Mini PCIe Slots sind von unten nach Entfernen zweier Kreuzschlitzschrauben einfach zugänglich.
Prozessor
Die synthetischen CPU-orientierten Benchmarks fallen ähnlich wie bei anderen Notebooks mit der gleichen CPU aus, etwa verglichen mit dem Asus N76VM und dem Schenker XMG A502. Die Leistung des i7-3610QM liegt dabei nahe jener der i7-2920XM, die als mobile Spitzen-CPU der Sandy Bridge-Generation bekannt ist. Super Pi, ein guter Benchmark für Einkern-Leistung, wird vom i7-3610QM nur um Sekunden später beendet als vom i7-2920XM, da das Turbo-Potential bei einem aktiven Kern höher ist als bei letzterem. Für Multimedia-Anwendungen aller Art stellt der 3610QM-Prozessor eine gute Wahl dar.
Systemleistung
PCMark Vantage und PCMark 7 werden zur Bewertung der allgemeinen Systemleistung benutzt. Mit Ergebnissen von 9.746 und 2.646 Punkten positioniert sich das Y580 aufgrund der leistungsstarken i7-3610QM und GTX 660M unter anderen aktuellen Spielenotebooks mit Festplattenlösungen.
Ein Solid-State-Laufwerk hätte die Leistung zu Lasten des Preises verbessern können. Das Laden von Programmen fühlt sich subjektiv am Y580, das einen mäßigen HDD Score vom 3.456 im PCMark Vantage einfährt, langsamer an.
Um zu überprüfen, ob das Leistungniveau im Akkubetrieb erhalten bleibt, führten wir 3DMark 06 ohne Stromadapter aus und vergleichen die Endergebnisse. Aufgrund der deutlich niedrigeren Endergebnisse von 5.983 (gesamt) und 3.980 (CPU) im Vergleich zu 13.704 (gesamt) und 4.569 (CPU) Punkten, kann man festhalten, dass die Leistung deutlich verringert wird.
PCMark Vantage Result | 9746 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2646 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Wie beim ähnlich ausgestatteten Asus G55VW erweist sich der Massenspeicher als größte Schwachstelle des Y580, da Multimedia-Nutzer und Spieler üblicherweise der Kapazität gegenüber den Geschwindigkeitsvorteilen einer SSD den Vorzug geben. Das 1 TB Seagate Momentus Laufwerk in unserem Testmodell arbeitet mit einer dürftigen Geschwindigkeit von 5400 U/min, erreicht aber trotzdem laut HDTune eine respektable durchschnittliche Übertragungsrate von 84,3 MB/s. Dieser Vorteil wird jedoch durch die hohe Zugriffszeit von fast 21 ms relativiert. Typische Festplatten in teuren Notebookmodellen haben oft Zugriffzeiten, die sich näher bei 15 oder 16 ms bewegen. Daher sind Systemleistung und die Ladezeiten beim Y580 langsamer. Wir maßen im Auslieferungszustand eine Kaltbootzeit von ungefähr 1 Minute und 28 Sekunden - kein Rekord für mechanische Laufwerke.
Erfreulicherweise bietet Lenovo mSATA Caching Optionen. Leider erhöht die bescheidene 32 GB mSATA SSD den Preis um weitere 140 US-Dollar. Da bei unserem Testgerät eine SSD fehlt, Intel RST Support aber unabhängig von der Modellwahl am Y580 verfügbar ist, installierten wir eine 60 GB Renice X5 mSATA SSD, um zu überprüfen, ob dies einen spürbaren Leistungsgewinn bringt.
Leider setzt die Aktivierung von RST am mSATA Laufwerk voraus, dass SATA PCH im BIOS auf RAID konfiguriert wird. Diese Funktion erlaubt Lenovo offensichtlich beim Y580 nicht. Solch ein Setup führt üblicherweise der OEM durch. Daher können Endverbraucher zumindest mit normalen Mitteln kein mSATA Laufwerk als RST Systemcache einrichten und können stattdessen nur ein von Lenovo vorkonfiguriertes Modell mit mSATA Laufwerk wählen. Abgesehen davon konnte Windows unsere Renice SSD sofort erkennen und mit einem Laufwerksbuchstaben bezeichnen. Daher kann bei Bedarf trotzdem das OS auf diesem Laufwerk installiert und von dort gebootet werden.
Von den 931,51 GB Kapazität des 1 TB Laufwerks sind 25,47 GB für Wiederherstellung reserviert und 886,32 GB für den Benutzer verfügbar.
Grafik/Gaming Performance
Die 28 nm GeForce GTX 660M (basiert auf dem GK107 Core) ist mit 2GB GDDR5 RAM ausgestattet und eine der stärkeren GPUs auf Kepler-Basis, da es sich bei der GTX 670M und der 675M einfach um neu benannte 40 nm Fermi-Karten handelt. Die 660M hat einen schnelleren Kern und höhere Speichertaktraten als die beiden letzteren, doch Nvidia hat die Leistung der 660M entsprechend skaliert, indem sie die Busbreite der 660M halbiert hat: 128-bit versus 256-bit bei der 675M.
Dennoch ist die Leistung in Spielen bemerkenswert. Jedes Spiel ist bei hohen Einstellungen mehr als spielbar und einige laufen sogar mit 1080p ultra Settings mit respektablen 30 fps, insbesondere Skyrim und Arkham City. Battlefield 3 bleibt einer der fordernsten first-person Shooter, doch sogar dieses Spiel ist mit 40+ fps bei hohen Einstellungen spielbar.
Spieler, die sich für den Bildschirm mit 1.366 x 768 Auflösung entscheiden, sollten bei den meisten Titeln die Detaileinstellungen problemlos maximieren können. Wer für die 1080p Variante optiert, wird auf einige grafische Verzierungen verzichten müssen, um eine ausreichend hohe Bildwiederholrate zu erzielen. Abgesehen davon laufen viele Spiele auf der GTX 660M bei 1080p. Weitere Informationen und Benchmarks der GTX 660M finden sie auf der entsprechenden GPU Seite.
3DMark 03 Standard | 35347 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 19857 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 15144 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10148 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2307 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 112 | 76 | 38 | 11 |
StarCraft 2 (2010) | 256 | 85 | 73 | 41 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 160 | 81 | 30 | |
F1 2011 (2011) | 79 | 66 | 30 | |
Batman: Arkham City (2011) | 119 | 103 | 58 | 30 |
Battlefield 3 (2011) | 75 | 52 | 42 | 19 |
CoD: Modern Warfare 3 (2011) | 163 | 97 | 85.9 | 82.1 |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 90 | 62 | 50 | 29 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Mit einem Geräuschpegel von 34 dB(A) im Idle-Betrieb ist das Y580 leise wenngleich deutlich hörbar aber beim Surfen oder der Textverarbeitung nicht unangenehm auffällig. Jedes Video übertönt das leise aber konstante Lüftergeräusch mit Leichtigkeit.
Unter intensiver Last steigt das Geräusch auf den niedrigen 40er-Bereich, ein Bereich typisch für die meisten Spiele-Notebooks. Obwohl dies im Grunde genommen laut ist, ist das Y580 nicht lauter oder leiser als schwere Geschütze a là Alienware M17x R4 oder MSI CX70. Während leiser Spielszenen kann das konstante Rauschen etwas störend sein, die hohen Oberflächentemperaturen empfanden wir aber lästiger.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.7 / 33.9 / 34 dB(A) |
DVD |
| 35.1 / 46.3 dB(A) |
Last |
| 41 / 43.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb bewegen sich die Temperaturen sowohl an Ober- als auch Unterseite bei ungefähr 30 Grads Celsius. Die untere Vorderkante kann dabei insbesondere bei aufgezeichneten 36 Grad Celsius deutlich wärmer werden, doch insgesamt bewegen sich die Temperaturen bei wenig fordernder Nutzung im Komfortbereich.
Unter maximaler Auslastung steigen die Temperaturen an Tastatur und Handballenablagen deutlich an. An der Tastatur selbst konnten wir Temperaturen über 50 Grad Celsius messen. Diese Temperatur ist bei langdauerden Tippsessions ohne Zweifel unangenehm. Spieler, die ihre Handballen wahrscheinlich im Bereich der WASD Tasten haben werden, können während des Spielens Schweißhände bekommen.
Wegen der ziemlich flachen Gummifüße, verbessert ein Anheben des Notebooks die Luftzirkulation enorm und kann in Folge die Oberflächentemperaturen etwas absenken.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 52.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.6 °C).
Throttling
Wir nutzten die üblichen FurMark und Prime95 Stressprogramme und Monitor-Software, um auf Throttling-Probleme zu testen. Werden mit Prime 95 alle vier Kerne ausgelastet, stabilisiert sich die Taktrate vorerst beim 3,1 GHz Turbo-Boost-Maximum. Sobald die Temperaturen einige Minuten später 88 Grad Celsius erreichen, verschwindet der Turbo-Boost Vorteil sofort und alle Kerne schalten auf den Basistakt von 2,3 GHz zurück. Die Taktraten erhöhten sich nicht mehr bis wir den Stresstest stoppten und neu starteten.
Beim GPU Stresstest mit FurMark gab es keine Auffälligkeiten. Die GTX 660M arbeitete durchgehend bei ihren vollen 835/1.250 MHz Taktraten bei anhaltenden 70 Grad Celsius.
Volllast mit FurMark und Prime95 parallel brachte ähnliche Ergebnisse. Die Turbo Boost Vorteile verschwanden, doch weder CPU noch GPU Kerne fielen unter ihre Basistaktraten von 2,3 GHz und 835 MHz. Die Temperatur des Grafikkerns pendelte sich bei viel höheren 86 Grad Celsius ein, doch ein Leistungseinbruch wurde nicht beobachtet. Wir beobachteten daher beim Y580 keinerlei Throttling-Probleme.
Unmittelbar nach dem Stresstest wiederholten wir 3DMark 06, der mit einem niedrigeren CPU Score von 4.569 Punkten endete. Dies war zu erwarten, da der Turbo-Boost beim Y580 beschränkt wird, sobald die Kerne Schwellentemperaturen erreichen.
Lautsprecher
Es ist üblich, dass viele leistungsorientierte Notebooks mit Lautsprechern einer namhaften Audiofirma ausgestattet werden und auch das Y580 setzt diesen Trend mit seinen 2x 1.5W Stereolautsprechern von JBL fort. Dem Soundsystem mangelt es an einem Subwoofer, womit tiefe Bässe fehlen. Trotzdem ist die Klangqualität in Anbetracht der Größe sehr gut und ausgewogen. Bei großer Lautstärke konnten wir keine Verzerrungen feststellen. Externe Lautsprecher sind, falls verfügbar, dennoch empfehlenswert.
Akkulaufzeit
Das Y580 ist standardmäßig mit einem 6-Zellen 72Wh Akku ausgestattet. Andere Optionen mit größerer Kapazität werden nicht angeboten. Trotzdem verspricht Lenovo bis zu 5 Stunden produktive Arbeit bei voller Ladung.
Standardmäßig überprüfen wir die Herstellerangaben mit dem Tool BatteryEater. Automatische Stromsparmechanismen im Idle-Betrieb, wie Verringerung der Bildschirmhelligkeit und Schlafzustand deaktivieren wir, um konsistente Ergebnisse zu erhalten.
Bei 150 cd/m2 Helligkeit (Stufe 14/15) und Profil "Ausgewogen" zeichneten wir eine Akkulaufzeit von 4 Stunden 26 Minuten mit unserem sich wiederholenden Surf-Skript auf. Wir wissen zwar nicht, wie Lenovo "Produktiveinsatz" definiert, aber 4,5 Stunden kommen den Herstellerangaben von 5 Stunden ziemlich nahe. Der Benutzer kann daher von wenigstens 4 Stunden Textverabeitung und/oder Surfen ausgehen.
Die maximale Akkulaufzeit wurde bei Energiesparprofil, minimaler Helligkeit und ausgeschalteten Wifi mit dem BatteryEater Readers Test ermittelt. Das Notebook hielt unter diesen optimalen Bedingungen 8 Stunden durch.
Um die minimale Akkulaufzeit aufzuzeichnen, wählten wir das Höchstleistungsprofil, maximale Helligkeit und aktivierten die eigenständige GPU. Mit dem BatteryEater Classic Test war der Akku in zirka 1 Stunde 30 Minuten leer.
Insgesamt hat sich die Akkulaufzeit im Vergleich zum Vorgänger verbessert und hält deutlich länger durch als bei vielen anderen beliebten 15,6-Zoll Notebooks mit eigenständigen Grafikkarten wie das MSI GE60, das MSI GT60 und das Asus N56VZ. Das ähnlich ausgestattete Asus G55VW ist für das Y580 auch kein Vergleich, obwohl man fairerweise erwähnen muss, dass das Asus Notebook Nvidia Optimus nicht hardwaremäßig unterstützt. Die Akkulaufzeit ist praktisch gleich lang wie beim Samsung Serie 5 550P7C, obwohl letzteres mit einem kleineren 57 Wh Akku und einem größeren 17,3-Zoll Bildschirm ausgestattet ist.
Der Nutzer kann generell von respektablen Akkulaufzeiten bei voller Ladung ausgehen, wenn der integrierte Grafikchip genutzt wird. Dafür sorgt Nvidia Optimus, also die automatische Umschaltung zwischen der GTX 660M GPU und der in der CPU integrierten und stromsparenden HD Graphics 4000 GPU.
Fazit
Wir können das Y580 über weite Strecken loben. Die GTX 660M bringt die erwartete gute Gaming-Performance und auch die Ivy Bridge-CPU sollte mit allen Anforderungen an einen Heimcomputer zurechtkommen. Zudem schneidet die Tastatur überdurchschnittlich gut ab.
Die Folgen der dichten Schnittstellenanordnung an den Seitenkanten anstatt an der Rückseite mag einige Nutzer stören. Der unerwartete qualitativ hochwertige 1080p Bildschirm und die Tastaturbeleuchtung in Kombination mit einem bescheidenen, schlanken Redesign ergeben ein gute Balance aus Leistung und Aufmachung und einen definitiv würdigen Nachfolger des Y570.
Der größte Nachteil des Y580 ist, dass es besser aussieht und arbeitet, als es sich anfühlt. Die glänzende Lackierung und der nette metallische Schimmer fühlen sich wie Kunststoff mittelmäßiger Qualität an. Das Touchpad und der Bildschirmdeckel schneiden noch schlechter ab. Die Reflexionen am Bildschirm beim Spielen und bei der Video-Wiedergabe und die rasche Ansammlung von Fingerabdrücken mag viele Nutzer, die matte Bildschirme und langweiligere Gehäuse gewohnt sind, stören. Die Außeneinsatzfähigkeiten sind bestenfalls bei günstigen Bedingungen durchschnittlich (Glare-Display), was in Anbetracht der guten Akkulaufzeit schade ist.
Zudem wird die Gesamtleistung des Y580 unserer Meinung nach durch die 5400 U/min Harddisk beschränkt. Spieler werden die Speicherkapazität begrüßen, doch eine Hybrid-Speicher-Lösung (optional auch mSATA SSD) arbeitet flotter, kostet dafür auch mehr.
Kurzum, der Fokus des IdeaPad Y580 ist nicht Portabilität und das ist absolut in Ordnung. Zielgruppe sind Multimedia-Heimnutzer und Gamer. Für Nutzer die mehr im Freien arbeiten als drinnen spielen, ist das Y580 weniger geeignet. Für seinen Zweck arbeitet das Y580 außerordentlich gut. Unsere einzigen Wünsche wären standardmäßig zumindest eine 7200 U/min Festplatte und in Anbetracht des Verkaufspreises von rund 1000 Euro der großzügigere Einsatz hochwertiger Materialien.