Da die Eingabegeräte ebenso wie das Gehäuse ohne erkennbare Unterschiede mit dem Deviltech Fire DTX übereinstimmen, wollen wir uns auf eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften beschränken.
Test MSI GE60-i789W7H Notebook
Warum erfreuen sich gerade Gaming-Notebooks im 15,6-Zoll-Format so großer Beliebtheit? Die Antwort auf diese Frage fällt leicht: Für viele Käufer bilden diese Geräte den optimalen Kompromiss aus hoher Spieleleistung und einer gewissen Restmobilität, die auch den gelegentlichen Betrieb abseits des heimischen Schreibtisches erlaubt.
MSI ist seit Jahren überaus stark in diesem Segment vertreten und bringt nun mit dem GE60 ein neues Mittelklassemodell für Spieler auf den Markt. Der kleine Bruder des kürzlich getesteten GE70 wird zunächst in 4 verschiedenen Konfigurationen angeboten, die eine Preisspanne von 799 bis 1099 Euro abdecken. Den Weg in unser Testlabor hat heute das GE60-i789W7H gefunden, welches für knapp unter 1000 Euro mit beachtlicher Ausstattung aufwartet: Neben der äußerst beliebten Kombination aus Core i7-3610QM und GeForce GT 650M hat der Hersteller auch 8 GByte RAM sowie eine 750-GByte-Festplatte verbaut. Hohe Erwartungen haben wir zudem an das entspiegelte FullHD-Display, welches bei bisherigen MSI-Notebooks wie dem teureren GT60 bereits überzeugende Leistungen ablieferte.
Im Kampf gegen harte Konkurrenten wie das Asus N56VZ oder das Schenker XMG A502 wird unser Testkandidat alle Trümpfe auf den Tisch legen müssen. Wer kann sich als "King of the Hill" in der 1000-Euro-Klasse behaupten?
Spiegelnder schwarzer Klavierlack wohin das Auge blickt - optisch mag dies zwar schick aussehen, erweist sich im Alltag aber als recht unpraktisch. Staub und Fingerabdrücke lassen sich selbst durch tägliches Putzen nicht vollständig eliminieren, hier hätte uns ein mattes Design besser gefallen. Die Displayrückseite wurde, ähnlich dem GE70, mit zwei roten Streifen verziert, was die ansonsten etwas eintönige Farbgebung angenehm auflockert.
Für ein flottes Gaming-Notebook fällt das Gewicht mit etwa 2,6 Kilogramm recht akzeptabel aus, in einer vergleichbaren Größenordnung liegt auch das Deviltech Fire DTX. Kein Wunder: Beide setzen auf das identische MSI-Barebone (MS-16GA), wenngleich in unterschiedlicher Lackierung. Bestätigen sich damit die eher durchschnittlichen Eindrücke unseres vorangegangenen Tests?
Leider ja: Leichte Stabilitätsmängel kann das Gehäuse nicht verbergen. Sowohl die Basiseinheit als auch das Display lassen sich mit gewissem Kraftaufwand in sich verdrehen. Beim Öffnen des von äußerst straffen Scharnieren gehaltenen Deckels sollte man darum darauf achten, mittig und mit beiden Händen zuzugreifen. Mit typischen Problemstellen wie dem Bereich oberhalb des Akkus oder DVD-Laufwerkes hat das GE60 hingegen kaum zu kämpfen, hier biegt sich selbst bei stärkerem Druck nichts durch.
Auch die Verarbeitungsqualität würde noch ein wenig Feintuning vertragen. Einige Materialübergänge sind etwas scharfkantig geraten, zudem lassen sich bei einer Berührung des oberen Displayrahmes Abdrücke auf dem Bildschirm provozieren. Insgesamt wollen wir mit MSI allerdings nicht zu hart ins Gericht gehen, denn im alltäglichen Gebrauch dürften die meisten der angesprochenen Mängel kaum ins Gewicht fallen. Dennoch: Das je nach Ausstattung ähnlich teure Schenker XMG A502 (Clevo W150ER) hat uns in dieser Diszipin besser gefallen - ist durch seine 4,7 Zentimeter Dicke (GE60: 3,8 Zentimeter) und das leicht höhere Gewicht aber deutlich immobiler.
Die Verwandtschaft mit dem Deviltech Fire DTX wird ebenso bei der Schnittstellenausstattung deutlich. Wie das Schwestermodell besitzt auch das MSI GE60 insgesamt 4 USB-Ports, von denen zwei bereits den modernen USB-3.0-Standard beherrschen. Das Schenker XMG A502 kann sich darüber hinaus noch mit einem dritten USB-3.0- sowie zusätzlichen eSATA-Anschluss profilieren. Die vor allem von aktuellen MacBooks bekannte Thunderbolt-Schnittstelle oder DisplayPort suchen wir leider vergeblich, hier muss der Nutzer auf VGA oder HDMI zurückgreifen. Auch die weiteren Anschlussoptionen in Form von GBit-LAN, Kensington Lock oder einem 4-in-1-Kartenleser (SD, MMC, MS Pro, xD) entsprechen nur der Standardausstattung eines Gaming-Notebooks dieser Preisklasse.
Wie schon in unserem ersten Test des MSI-Chassis müssen wir Kritik an der Schnittstellenverteilung üben. Dies betrifft nicht nur die allgemein zu weit vorne platzierten Anschlüsse - störende Kabel im Arbeitsbereich des Nutzers sind damit vorprogrammiert -, sondern auch die zum Teil zu geringen Abstände. Ein etwas breiterer USB-Stick wie der Corsair Flash Voyager blockiert leicht mehrere Ports auf einmal; ein Problem, welches jedoch auch viele Konkurrenten betrifft.
Kommunikation
Zusammen mit der Ivy-Bridge-Plattform hat Intel auch einige neue WLAN-Module vorgestellt, von denen das Centrino Wireless-N 135 in unserem Testgerät verbaut wurde. Wirklich aufregende Features hat dieses Modell jedoch nicht zu bieten, die Spezifikationen entsprechen nur der Einstiegsklasse. Maximal je ein Sende- und Empfangsstream (1x1) ermöglichen bis zu 150 MBit/s Bruttodatenrate, gefunkt wird ausschließlich im 2,4-GHz-Band nach IEEE 802.11b/g/n.
Während auf Intels Wireless-Display-Technologie zum drahtlosen Anschluss eines TV-Gerätes verzichtet werden muss, ist Bluetooth in Version 4.0 mit an Bord. WWAN in Form von UMTS/HSPA oder LTE wird hingegen generell nicht angeboten.
Für Videochats oder Schnappschüsse steht eine HD-Webcam zur Verfügung, welche Aufnahmen bis zu einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel ermöglicht. Die Bildqualität fällt für Notebookverhältnisse recht ordentlich aus, allerdings ruckelt die Wiedergabe bei maximaler Auflösung stark. Neben der Webcam wurde auch ein ausgesprochen hochwertiges Stereo-Mikrofon in den Displayrahmen integriert.
Zubehör
Wie üblich hat der Hersteller dem Notebook nur das allernötigste Zubehör beigelegt. Im Falle des GE60 finden wir nur einige Broschüren (Kurzanleitung, Garantiedokumente) sowie eine Treiber-CD, einen Recovery-Datenträger muss sich der Käufer selber brennen.
Die dafür passende Anwendung hat MSI bereits vorinstalliert, ebenso eine Webcamsoftware (CyberLink YouCam) sowie verschiedene Testversionen (Magix Foto Manager 9, Music Maker 16, Video easy SE; Trend Micro Titanium Internet Security 2012). Wer all diese Programme nicht benötigt, muss sie einzeln über die Systemsteuerung wieder entfernen.
Wartung
Prinzipiell ist die Wartung oder das Aufrüsten des MSI-Barebones mit wenigen Handgriffen möglich: Nur einige Schrauben halten die große Wartungsklappe an der Unterseite, welche den Zugang zu den wichtigsten Komponenten gewährt.
Eine der Schrauben wird von einem Siegel verdeckt, welches Unbefugte vor dem Öffnen des Gerätes warnt. Allzu eng muss man diese Warnung jedoch nicht sehen: Bei fachmännischem Umgang hat der Nutzer keinen Garantieverlust zu befürchten. Wer hingegen durch eigenes Verschulden einen Defekt verursacht, dürfte auf seinem Schaden sitzenbleiben.
Die möglichen Auf- oder Umrüstoptionen des Notebooks umfassen nicht nur den Arbeitsspeicher (beide Slots belegt) oder die Festplatte (ein Schacht vorhanden, bereits belegt), sondern auch das WLAN-Modul sowie einen freien mSATA-Steckplatz. Versierte Nutzer können sogar die CPU wechseln und das Kühlsystem reinigen, Laien würden wir davon aber abraten.
Garantie
Die Herstellergarantie für das MSI GE60 gilt 24 Monate und schließt einen Pick-up & Return Service ein. Eine Verlängerung auf 3 Jahre ist für die Gaming-Notebooks der Serien GT, GE und CX je nach Händler bereits ab günstigen 49 Euro erhältlich.
Tastatur
Die größte Besonderheit der schwarzen Chiclet-Tastatur des GE60 ist ihr eigenwilliges Layout, welches zunächst etwas Eingewöhnungszeit erfordert. Dies betrifft beispielsweise die kleine Enter-Taste - bekannt von vielen US-Tastaturen -, aber auch die ungewöhnliche Position von "Entf" oder "><|". Immerhin sind die Buchstaben mit 14 Millimetern Kantenlänge angenehm groß, Spieler werden sich zudem über die vollwertigen Pfeiltasten freuen.
Der feste und knackig-präzise Anschlag des SteelSeries-Keyboards entschädigt vollkommen für die gewöhnungsbedürftige Tastenanordnung, sodass auch das Schreiben längerer Texte leicht von der Hand geht. Ein wenig stört dabei höchstens die klapprige Geräuschentwicklung, die insbesondere bei der Leertaste ein wenig den Charme von billigem Kunststoff versprüht. Dieser subjektive Eindruck untergräbt etwas die objektiv gute Verarbeitungsqualität und hohe Stabilität der Tastatur.
Touchpad
Während das Elan Touchpad beim Fire DTX noch mit Treiberschwierigkeiten zu kämpfen hatte, verrichtet es beim GE60 tadellos seinen Dienst. Endlich funktionieren die Multitouch-Gesten, welche auf Wunsch allerdings auch einzeln deaktiviert und konfiguriert werden können. Die raue Eingabefläche liefert dabei ein klares Feedback über jede Bewegung und ermöglicht es auch verschwitzten Fingern, ohne Stocken über das Pad zu gleiten. Ob man diese deutliche Strukturierung mag oder nicht, ist jedoch auch ein wenig Geschmackssache. In puncto Genauigkeit gibt es bei unserem Testgerät nichts zu kritisieren.
Dies gilt leider nicht für die sehr schwergängigen Maustasten. Der durchgängige Button erfordert selbst am äußersten Rand noch einen überaus hohen Kraftaufwand, außerdem vermissen wir einen klar erkennbaren Klick-Punkt.
Die Erwartungen sind hoch gesteckt: Besonders das matte 15,6-Zoll-Display mit FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln dürfte für viele Käufer einer der Hauptanreize sein, zum MSI GE60 zu greifen. Wer noch nie ein Notebook mit einer derart hohen Pixeldichte von 141 dpi sein Eigen nannte, wird sich zunächst an die sehr feine Darstellung von Schriften und Symbolen gewöhnen müssen. Ein modernes Betriebssystem wie Windows 7 ermöglicht es allerdings, die Anzeigegröße an den persönlichen Geschmack anzupassen.
Mit seiner durchschnittlichen Helligkeit von 248 cd/m² sollte das Display für die meisten Anwendungsfälle ausreichend gerüstet sein, wenn es auch etwas hinter den fast 300 cd/m² des Asus N56VZ zurückbleibt. Leichte Kritik könnte man an der nach unten abfallenden Leuchtdichte üben, doch fällt dieser Makel bei der praktischen Nutzung kaum auf. Gewisse Schwankungen der Helligkeit und Ausleuchtung sind ohnehin fertigungsbedingt und können von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich ausfallen.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 262 cd/m²
Kontrast: 546:1 (Schwarzwert: 0.48 cd/m²)
Durch einen niedrigen Schwarzwert von nur 0,48 cd/m² errechnet sich ein respektables Kontrastverhältnis, welches mit 546:1 auf einem Niveau mit dem N56VZ oder Deviltech Fire DTX liegt. Alle drei setzen auf das identische TN-Panel von LG Philips (Asus teilweise auch auf ein vergleichbares Samsung-Modell), welches zwar nicht zur absoluten Spitzenklasse zählt, aber deutlich über den minderwertigen Anzeigen der meisten Einstiegsmodelle liegt.
Das MSI GE60 ist ein reines Consumer-Gerät, welches nicht für professionelle Grafiker oder Fotografen ausgelegt ist. Weder der sRGB- noch der größere AdobeRGB-Farbraum werden vollständig abgedeckt, was für normale Anwendungen jedoch keine Einschränkung darstellt. Filme und Spiele werden kontrastreich und mit lebhaften Farben dargestellt.
Der größte Pluspunkt im Außeneinsatz ist die matte Displayoberfläche, die störende Reflexionen auf ein Minimum reduziert. Für Extremsituationen mit direkter Sonneneinstrahlung würden wir uns eine noch etwas kräftigere Hintergrundbeleuchtung wünschen, prinzipiell ist das Notebook aber ohne Einschränkungen im Freien benutzbar. Andere Konkurrenten mit verspiegeltem Display, beispielsweise das Alienware M14x, haben es da deutlich schwerer.
Neben der Außentauglichkeit und dem guten Kontrastverhältnis punktet die Anzeige auch mit vergleichsweise großzügigen Blickwinkeln. Vor allem bei seitlicher Betrachtung bleibt der Bildinhalt über einen weiten Bereich nahezu unverändert, was den gemeinsamen Filmgenuss mit weiteren Betrachtern erlaubt. In der Vertikalen werden bei zu starken Abweichungen invertierende Kontraste sichtbar, allerdings schlägt sich das GE60 auch hier besser als viele andere Modelle.
Wer noch auf den älteren VGA-Port angewiesen ist, darf sich freuen: Selbst bei FullHD-Auflösung liefert der Ausgang eine ausgezeichnete Signalqualität, die für eine scharfe und flimmerfreie Darstellung sorgt. Alternativ steht selbstverständlich auch der digitale Übertragungsweg per HDMI zur Verfügung.
Wer derzeit einen leistungsstarken aber dennoch bezahlbaren Quad-Core-Prozessor sucht, wird kaum um den neuen Intel Core i7-3610QM herumkommen. Die 2,3 GHz schnelle CPU hat sich zu einem der beliebtesten Modelle der aktuellen Ivy-Bridge-Generation gemausert und gehört zur Standardausstattung vieler Gaming-Boliden.
Neben den vier Rechenkernen, die dank Hyper-Threading-Support bis zu 8 Threads parallel verarbeiten können, sorgt auch ein kräftiger Turbo Boost von bis zu 3,3 GHz (3,1 GHz für 4 Kerne) für bestechende Leistungswerte. Mit modernen Befehlssatzerweiterungen wie AES-NI (beschleunigt Verschlüsselungsoperationen) oder AVX ist der in 22 Nanometer gefertigte i7-3610QM auch für zukünftige Herausforderungen gut gerüstet. All das hat natürlich seinen Preis: 45 Watt TDP liegen deutlich über den meisten Mittelklasse-CPUs, die in der Regel mit nur 35 Watt spezifiziert sind.
Noch wichtiger als ein starker Prozessor ist eine flotte Grafikkarte, zumindest wenn es um aufwändige 3D-Spiele geht. MSI hat für das GE60 Nvidias Kepler-Baureihe ausgewählt, aus der entweder die GeForce GT 650M oder die GTX 660M (Aufpreis 100 Euro) zum Einsatz kommen. Unser Testmodell setzt auf die kleinere GT 650M, welche mit ihren 384 Shader-Einheiten und 745 MHz Kerntaktrate (Turbo bis 835 MHz) eine ebenfalls hohe Performance verspricht. Dem GK107-Chip steht ein üppiger 2 GByte großer und 1000 MHz schneller GDDR5-VRAM zur Seite.
Wird die Grafikkarte im normalen Desktopbetrieb nicht benötigt, kann sie sich per Optimus automatisch deaktivieren. In diesem Fall übernimmt die im Prozessor integrierte HD Graphics 4000 die Arbeit und hilft dabei, Strom zu sparen und die Akkulaufzeit zu verlängern.
Als Arbeitsspeicher dienen 8 GByte DDR3-RAM, die sich auf zwei 4-GByte-Module von Nanya verteilen. Punktabzug gibt es im Detail: Statt der maximal unterstützten 800 MHz takten die von MSI gewählten Module nur mit 667 MHz (DDR3-1333). Einen nennenswerten Leistungseinbruch dürfte dies zwar nicht bedeuten, optimal ist eine derartige Bestückung allerdings ebenso wenig. Abgerundet wird die Ausstattung durch eine 750 GByte große Festplatte.
Prozessor
Kommen wir nun zu den Performancemessungen des Core i7-3610QM. Hier liefert das GE60 mit 6,0 Punkten im Cinebench R11.5 zwar ein wie erwartet gutes Ergebnis ab, bleibt aber dennoch einige Prozentpunkte unter den Werten der schnellsten Konkurrenten mit identischer CPU zurück. Die Ursache für dieses Verhalten ist schnell gefunden: Während andere Modelle den maximalen 4-Kern-Turbo von 3,1 GHz über den gesamten Benchmark stabil halten, fällt das GE60 nach einigen Sekunden auf 2,9 GHz ab. Diese minimale Einschränkung dürfte in der Praxis kaum spürbar sein, zudem wird das ermittelte Leistungsniveau auch im Akkubetrieb konstant gehalten.
Da der optional aktivierbare Turbo-Modus ("Cooler Boost") für die Lüftersteuerung nur zu einer leichten Verbesserung auf 6,09 Punkte führt, dafür aber die Geräuschkulisse massiv erhöht, sollte man von diesem besser die Finger lassen.
Massenspeicher
Auf eine SSD muss das GE60 ab Werk leider verzichten, je nach Modell hat der Hersteller entweder eine 500 oder 750 GByte große Festplatte verbaut. Bei uns kommt die größere Variante zum Einsatz, welche sich als Western Digital Scorpio Blue (WD7500BPVT-22HXZ) entpuppt. Das Laufwerk dreht mit gemächlichen 5400 U/min und besitzt 8 MByte Cache, was eine eher mäßige Performance erwarten lässt.
Diese Vermutung bestätigt sich im HD-Tune-Benchmark, welcher dem Datenträger eine höchst mittelmäßige Übertragungsrate von durchschnittlich 74,4 MB/s bescheinigt. Die Zugriffszeit entspricht mit 19,1 Millisekunden vergleichbaren Festplatten anderer Hersteller. Zum Vergleich: Eine aktuelle SSD erreicht nicht nur Lesegeschwindigkeiten von bis zu 500 MB/s und eine Latenz von etwa 0,1 Millisekunden, sondern ist speziell beim Zugriff auf kleine Dateien teils um mehrere Größenordnungen schneller.
System Performance
Vor allem dank seines starken Prozessors schneidet das Notebook auch in den Systemleistungs-Benchmarks der PCMark-Serie mit guten Ergebnissen ab. 9761 Punkte im PCMark Vantage sowie 2532 Punkte im neueren PCMark 7 liegen knapp über dem Niveau des ähnlich ausgestatteten Asus N56VZ. Allerdings: Hätte MSI dem GE60 eine schnelle SSD spendiert, wären noch weitaus höhere Werte möglich gewesen.
Die langsame Festplatte ist auch der Grund dafür, dass sich unser Testkandidat im Alltag oftmals kaum von günstigeren Alternativen absetzen kann. Bei Installationen, Programmstarts und ähnlichen Aufgaben wird der Datenträger zum limitierenden Nadelöhr. Als optimaler Kompromiss aus Speicherplatz und Preis bietet sich darum das Nachrüsten einer zusätzlichen (mSATA-) SSD an, um darauf das Betriebssystem sowie die meistgenutzte Software zu installieren. In rechenlastigen Anwendungsfällen wie Videotranscoding kann der Core i7 seine Leistungsreserven dagegen uneingeschränkt ausspielen und erreicht, verglichen mit Dual-Core-Prozessoren wie dem Core i5-3320M, fast die doppelte Performance.
PCMark Vantage Result | 9761 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2532 Punkte | |
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Grafikkarte
Ebenso wie den Core i7-3610QM kennen wir auch die GeForce GT 650M bereits aus verschiedenen Kontrahenten wie dem Schenker XMG A502, Asus N56VZ oder Deviltech Fire DTX. Da sich MSI streng an die Taktvorgaben von Nvidia hält, können wir auch in unseren Benchmarks kaum Leistungsdifferenzen zu den genannten Modellen feststellen. Unterm Strich standen nach einem Durchlauf des 3DMark 11 im Performance-Preset 2215 Punkte zu Buche, womit sich die Karte wie üblich in etwa auf dem Level des älteren High-End-Modelles GeForce GTX 560M ansiedelt. Vergleichbare 28-Nanometer-Karten von AMD sind derzeit noch nicht verfügbar, vermutlich wird sich die GT 650M aber ein enges Duell mit der kommenden Radeon HD 7770M liefern.
Wer das Notebook auch gelegentlich abseits der Steckdose verwenden möchte, muss eine kräftige Einschränkung der 3D-Leistung in Kauf nehmen. Im Akkubetrieb werden die GPU-Taktraten auf 405/400 MHz gedrosselt (Netzbetrieb: bis zu 835/1000 MHz), wodurch sich die Performance ungefähr halbiert. Der 3DMark-11-Score sinkt auf 1131 Punkte ab, was nur noch einer GeForce GT 620M entspricht.
3DMark 03 Standard | 36924 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 22859 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 14314 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9761 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2215 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wenden wir uns nun ab von synthetischen Benchmarks und werfen einen Blick auf reale Spiele.
Das starke Duo aus Core i7-3610QM und GeForce GT 650M meistert alle von uns getesteten Titel in hohen Einstellungen, 1366 x 768 Pixeln und aktiviertem AA/AF (auf niedriger Stufe) mit Frameraten von mindestens 40 fps. An der nativen FullHD-Auflösung und maximierten Details hat das GE60 dagegen ordentlich zu knabbern: Nur in Fifa 12 und Diablo 3 (Patch 1.03, ohne glatte Schatten) konnten wir auch in unserem höchsten Preset noch flüssig spielen.
In unserer Datenbank haben wir Benchmarks einer breiten Auswahl weiterer Spiele für Sie zusammengestellt, darunter auch den brandneuen Action-Kracher Max Payne 3. Mit der GT 650M sollte man auch für die Zukunft gut gerüstet sein, allerdings werden besonders anspruchsvolle Titel vermehrt eine Absenkung von Detailstufe und/oder Auflösung erfordern.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 78.3 | 29.4 | ||
F1 2011 (2011) | 75 | 29 | ||
Fifa 12 (2011) | 143.2 | |||
Anno 2070 (2011) | 39.8 | 18.4 | ||
Diablo III (2012) | 59.3 | |||
Dirt Showdown (2012) | 57.8 | 18.3 |
Geräuschemissionen
Obwohl das GE60 eng mit dem Deviltech Fire DTX verwandt ist, unterscheiden sich beide in ihrer Geräuschentwicklung.
Statt 30,5 bis 31,1 dB(A) konnten wir bei unserem Kandidaten von MSI 31,7 bis 33,9 dB(A) im Leerlauf ermitteln, was in besonders leisen Umgebungen bereits aus gut einem Meter Entfernung wahrnehmbar ist. Störend auffallen wird das Notebook damit aber keinesfalls, zumal der Lüfter ein sehr gleichmäßiges Rauschen von sich gibt. Auch die Festplatte bleibt mit 32,3 dB(A) dezent im Hintergrund.
Bei starker Auslastung der Hardware, egal ob per 3DMark 06 oder in unserem Stresstest, steigt die Geräuschkulisse auf etwa 44 dB(A) an. Wer den optionalen Turbo-Modus der Lüftersteuerung aktiviert, kann die Lautstärke sogar bis auf einen Maximalpegel von 46,9 dB(A) treiben. Damit ist das GE60 ein Stückchen leiser als das Schenker XMG A502 (46-52 dB(A)), übertrifft allerdings das Asus N56VZ (37 dB(A)) bei weitem. Wenn man den Spiele-Sound etwas stärker aufdreht oder Kopfhörer verwendet, sollte man mit derartigen Werten hingegen keine Probleme haben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 32.1 / 33.9 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 34.8 / dB(A) |
Last |
| 44.2 / 44.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Nvidias Optimus sowie ausgefeilte Stromsparmechanismen des Prozessors sorgen dafür, dass sich die Leistungsaufnahme und damit Wärmeentwicklung in Grenzen hält - zumindest im Leerlauf. Trotz einer sommerlichen Umgebungstemperatur von 24 Grad Celsius erwärmt sich das Gehäuse kaum. Im Mittel liegen die Temperaturen auf Ober- wie Unterseite nur bei etwa 28 Grad Celsius - eine Nutzung auf dem Schoß ist damit bedenkenlos möglich.
Unter Volllast würden wir davon hingegen abraten. In der Nähe des Luftauslasses konnten wir Werte von bis zu 54 Grad Celius ermitteln. Immerhin bleibt aber zumindest die Handballenauflage in einem noch erträglichen Bereich. In Anbetracht derart hoher Temperaturen sollte der Nutzer darauf achten, regelmäßig Lüfter und Kühlkörper zu reinigen sowie eine ungehinderte Frischluftzufuhr zu gewährleisten.
Auch im Gehäuseinneren geht es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. Der Prozessor knackt bereits nach kurzer Zeit die 90-Grad-Marke und pendelt sich nach längerer Belastung mit Prime95 bei etwa 93 bis 98 Grad Celsius ein. Infolgedessen setzt leichtes Throttling ein und die Taktrate sinkt auf rund 1,9 (Lüfter normal) beziehungsweise 2,2 GHz (Lüfter im Turbo-Modus). In realen Anwendungen konnten wir ein solches Verhalten allerdings nicht beobachten. Die GeForce GT 650M hält selbst im FurMark ihren maximalen Turbo-Takt von 835 MHz und erwärmt sich auf höchstens 80 Grad Celius.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 54 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 44.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-15.9 °C).
Lautsprecher
Gleich 4 Lautsprecher, davon zwei oberhalb der Tastatur sowie zwei weitere an der Vorderseite des Notebooks, sollen für einen kräftigen Sound inklusive THX-Zertifizierung sorgen.
Während wir beim technisch prinzipiell identischen Deviltech Fire DTX noch mit Störgeräuschen zu kämpfen hatten, zeigt unser Exemplar des MSI GE60 keine derartigen Probleme. Die Wiedergabe von Filmen und Musik glänzt mit hohem Detailreichtum, guter Räumlichkeit und beachtlicher Maximallautstärke, schwächelt dafür aber bei Bässen. Ferner erscheint uns der Hochtonbereich etwas zu aggressiv und überbetont, insgesamt können wir dem Soundsystem aber dennoch eine gute Gesamtnote erteilen.
Wie üblich ist der Anschluss externer Boxen sowohl klassisch per 3,5 Millimeter Klinke als auch über den HDMI-Ausgang des Gerätes möglich. Letztere Variante ermöglicht auch eine digitale Ausgabe, erfordert jedoch einen modernen AV-Receiver.
Energieaufnahme
Wie die geringe Temperaturentwicklung bereits angedeutet hat, arbeitet das GE60 im Leerlauf äußerst sparsam. 11,5 bis 17,5 Watt sind ein für diese Leistungsklasse recht gutes Ergebnis, welches ungefähr dem Asus N56VZ entspricht. Könnte sich die dedizierte Grafikkarte nicht per Optimus deaktivieren, würde der Verbrauch um mindestens 5 Watt höher ausfallen.
Bei typischen 3D-Anwendungen, welche wir mit dem 3DMark 06 simuliert haben, steigt die Leistungsaufnahme auf 78 Watt an. Dies liegt ebenfalls recht genau auf dem Niveau der Kontrahenten von Asus und Deviltech, was sich mit der vergleichbaren Ausstattung aller drei Modelle begründen lässt. Deutlich sparsamer agiert das Schenker XMG A502, welches allerdings von einem inaktiven CPU-Turbo profitiert.
Maximal konnten wir in unserem Stresstest 106,5 Watt ermitteln, was das mitgelieferte 120-Watt-Netzteil ohne Schwierigkeiten bewältigt.
Aus / Standby | 1.3 / 0.5 Watt |
Idle | 11.5 / 17.1 / 17.5 Watt |
Last |
78 / 106.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Als mobiler Langläufer ist das MSI GE60 mit seinem kleinen 49-Wh-Akku nicht konzipiert. Selbst im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) kommt das Notebook nicht über eine Laufzeit von gut 4 Stunden hinaus. Viel mehr schaffen die meisten Konkurrenten allerdings ebenso wenig, noch am besten schneidet das N56VZ mit etwa 6 Stunden ab.
In der Praxis muss mit nochmals deutlich geringeren Werten gerechnet werden. Unser WLAN-Test (Energiesparmodus, Helligkeit 150 cd/m²), bei dem wir im 40-Sekunden-Rhythmus verschiedene Webseiten und Youtube-Videos aufrufen, bescheinigt dem GE60 nur mäßige 2 Stunden und 55 Minuten. Alternativ ist auch die Wiedergabe eines längeren Kinofilmes über das integrierte DVD-Laufwerk möglich.
Wer trotz der im Akkubetrieb eingeschränkten 3D-Leistung (siehe Abschnitt Grafikkarte) unterwegs spielen möchte, sollte sich besser beeilen: Nach spätestens 49 Minuten im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule an), welcher ein solches Last-Szenario simuliert, muss das Notebook wieder zurück an die Steckdose. Im Anschluss vergehen rund zweieinhalb Stunden, bis der Akku wieder vollständig geladen und bereit für den nächsten Einsatz ist.
Notebookkäufer haben derzeit die Qual der Wahl: Im Preisbereich um 1000 Euro existiert ein derart großes Angebot an Modellen vergleichbarer Ausstattung, dass die Auswahl denkbar schwer fällt. Um mögliche Kaufinteressenten für sich gewinnen zu können, muss ein Notebook mehr als nur gute Leistungswerte bieten.
MSI hat dies erkannt und das GE60 nicht nur mit starker Hardware, sondern auch einem exzellenten Display versehen. Mit seiner hohen Helligkeit und der matten Oberfläche kann das Notebook auch im Freien verwendet werden, zudem wirken Spiele und Filme durch das kontrastreiche Bild ausgesprochen lebendig. Die Multimediaqualitäten werden durch ein kräftiges Soundsystem mit gleich 4 Lautsprechern weiter gestärkt.
In anderen Disziplinen hat sich unser Testkandidat weniger überzeugend geschlagen. Das zugrundeliegende MSI-Barebone ist zwar vergleichsweise schlank und leicht, offenbart dafür aber leichte Mängel bei Stabilität und Verarbeitungsqualität. Besondere Schnittstellen wie eSATA, DisplayPort oder Thunderbolt haben wir leider ebenfalls vergeblich gesucht.
Unterm Strich stellt sich die Frage: Wen spricht das MSI GE60-i789W7H an? Spieler werden sich über die genannten Stärken und besondere Features wie eine konsequent auf Gaming ausgerichtete Tastatur mit versetzter Windows-Taste freuen. Die besseren Allround-Qualitäten bietet hingegen das Asus N56VZ, welches im Gegensatz zum Deviltech Fire DTX oder Schenker XMG A502 aber nicht nach eigenen Vorstellungen konfiguriert werden kann.