Test Lenovo IdeaPad Y570-086225U Notebook
Die ursprünglich 2008 vorgestellte IdeaPad Y Serie verkörpert einen eigenartigen Auswuchs von Lenovos Notebook-Entwicklung. Sie weist sowohl die solide Verarbeitung, angelehnt an die robusten Thinkpad Line, auf, als auch die Ausstattung mit Ziel Endverbrauchermarkt. Damit konkurriert das Y570 mit entsprechenden Angeboten von Acer (Aspire TimelineX 5830TG-6402), HP (Pavilion dv6-6153cl), Samsung (RV520-W01), Dell (XPS 15z) und sogar Apple (MacBook Pro 15 inch). Obwohl es eine Fülle von neuen Technologien und netten technischen Spielereien beherbergt, machen es Gewicht und Bildschirmwahl im Vergleich zur Konkurrenz schwer...
Gehäuse
Aufgrund von Gewicht und Größe ist das Lenovo IdeaPad Y570 eindeutig in die Desktop-Replacement-Klasse einzuordnen. Lenovo scheute keine Ausgaben, um das Gehäuse so attraktiv wie möglich zu machen. Auf eine Art, die uns an die HP Pavillion Notebookserie erinnert, wurde der Bildschirmdeckel aus schwarzem, gebürstetem Metall mit einem attraktiven, minimalistischen, labyrinthartigen Punktmuster gefertigt. Leider zeigen sich an der etwas glänzenden Oberfläche des Bildschirmdeckels und im Inneren des Notebooks rasch Fingerabdrücke.
Der Bildschirm wurde durch zwei stabile Scharniere mit der Basiseinheit verbunden und ist an den Kontaktpunkten durch Gummi-Abstandshalter geschützt. Im Inneren wurde der Laptop wiederum aus gebürstetem Metall gefertigt, diesmal matt lavendelfarben mit orangen, schwarzen und weißen Akzenten an der Tastatur. Die LEDs für Strom, Tasten-Feststellung, und Lautstärke- Tasten/-Anzeigen leuchten weiß, während orange als Farbakzent an der Tastatur selbst verwendet wurde, um die Fn-Funktionen hervorzuheben.
Im Bereich oberhalb der Tastatur befinden sich 2 JBL Lautsprecher, der Stromschalter, eine eigenständige Lenovo OneKey Rescue Taste (mehr dazu im Abschnitt "Software/Zubehör"), Tasten für die Lautstärkeregelung, eine Taste zur Regelung von Bildschirmhelligkeit/Kontrast und eine weitere zur Steuerung der Lüftergeschwindigkeit. Oberhalb des Bildschirms befindet sich eine 2.0-Mega-Pixel-Webcam und links und rechts davon beschriftete Mikrofone.
Lassen wir uns durch die attraktiven Farben und Texturen nicht in die Irre führen. Mit einem Gewicht von 2.7 Kilogramm (5.95 Pfund) ist dieses Gerät ein großer Klotz, dessen Stabilität nicht enttäuscht. Nicht einmal bei großer Kraftanwendung an den üblichen Schwachstellen lassen sich Bildschirm oder Tastatur verwinden. Wie bei den meisten neueren Notebook-Modellen befindet sich die Lüfteröffnung an der linken Seite und verhindert so ein unangenehmes Erwärmen der Oberschenkel. Allerdings ist zu befürchten, dass das IdeaPad Y570 zu schwer ist, um eine Chance gegen ähnlich ausgestattete, aber leichtere Konkurrenz, wie Dells XPS 15z (≈ 2.5 kg; 5.5 Pfund) und Samsungs RV520-W01 (≈ 2.4 kg, 5.4 Pfund) zu haben, obwohl sein Gewicht ein willkommenes Anzeichen für Robustheit ist.
Ausstattung
An einem Punkt klaffen Lenovos IdeaPad und ThinkPad Serien vollständig auseinander, nämlich bei der Wahl der Schnittstellen. Die ThinkPad Linie bietet tendenziell das absolute Minimum des Business-Bereichs, während das Y570 und die anderen Notebooks der überarbeiteten IdeaPad Y Serie mit einer Fülle von Schnittstellen aufwarten, um typischen Endanwendern zu gefallen.
Die rechte Seite des Laptops wird zu einem großen Teil vom Slimtype DVD-/CD-Kombi-Laufwerk eingenommen. Nach vorne zu folgen zwei USB-3.0-Ports, nach hinten zu der Stromanschluss und der Kensington-Security-Lock-Slot. An der Vorderkante befinden sich ein SD-Kartenleser sowie zwei Schalter: der erste zum Umschalten zwischen eigenständiger und integrierter Grafik, der zweite zum Steuern der WiFi-Module. Links finden sich schließlich ein analoger VGA-Ausgang, ein HDMI-Anschluss, eine Ethernet-Schnittstelle, ein USB-/eSATA-Kombi-Port, gefolgt von einem USB-2.0-Port und Kopfhörer- und Mikrofonbuchse.
Die Wahl der Schnittstellenanordnung ist ungünstig. Die meisten Schnittstellen befinden sich entlang der Seitenkanten, womit leicht Kabelwirrwarr seitlich des Notebooks entsteht. Erfreulich ist, dass das Stromkabel mittels eines rechtwinkeligen Steckers an der rechten Seite des Notebooks angeschlossen wird, welcher weniger vorsteht als ein gerader Stecker und das Beschädigungsrisiko an der Buchse verringert.
Eine generelle Beschwerde, die wir auch an viele andere Hersteller richten, bringen wir gegen das Schnittstellen-Design von Lenovo vor: Etwas mehr Platz zwischen Kensington-Lock-Slot und den anderen Schnittstellen des Laptops wäre wünschenswert! Im Falle des Y570 befindet sich der Lock-Slot gefährlich nahe beim Stromanschluss. Für die meisten Nutzer mag dies kein Problem darstellen, doch viele große und klobige Computer-Schlösser können eventuell nicht gleichzeitig mit dem Stromkabel angeschlossen werden.
Kommunikation
Das IdeaPad Y570 ist mit den üblichen Netzwerkoptionen ausgestattet. RJ45 wird durch einen Broadcom NetLink Gigabit Ethernet zur Verfügung gestellt, welcher für 10/100/1000 Mbit/s Geschwindigkeit ausgelegt ist. Kabellos sorgt Intels WiFi link 1000 BGN, welches auf einen Durchsatz von 300 Mbps vorgesehen ist, für Netzwerkverbindungen. Zudem war unser Testmodell mit dem optionalen Bluetooth-Modul in Form eines integrierten 65-nm-BCM2070-Chips von Broadcom ausgestattet.
Alle drei Module funktionierten auf Anhieb wie angepriesen. Netzwerkverbindungen mit LANs waren schnell und fehlerlos, kabellos konnten wir uns problemlos in managed 802.1x-Infrastrukturen und unmanaged 802.11bgn-Home/Business-Netzwerke einklinken.
Vorinstallierte Software/Zubehör
Auf Lenovos IdeaPad Y570 ist eine 64-bit-Version von Windows 7 Home Premium neben einer Fülle von Software wie Google Chrome, Testversionen von McAfee Antivirus Plus und Microsoft Office 2010 und Microsoft Live Essentials 2011 vorinstalliert. Zudem liefert Lenovo ein paar Tools mit, von denen die meisten aber eher als Bloatware eingestuft werden können:
- Lenovo OneKey Recovery, eine an die Hardware gebundene Disk-Image-Backup-Software
- Lenovo DirectShare, eine One-Touch-Media-Synchronisationsanwendung, mit welcher Dateien auf zwei Lenovo Computer ohne Internet benutzt werden können.
- Lenovo EE Boot Optimizer, welcher den Windows Startup Prozess optimiert, um die Zeit eines vollständigen Systemstarts zu verringern.
- Lenovo Games Console, eine Reihe von Flash Spielen für den Desktop
- Lenovo Robust Intelligent Companion (R.I.C.), ein Utility, das dabei hilft, Kindern den Umgang mit einem Computer zu lehren
- Lenovo Smile Dock, ein Desktop Dock, mit welchem zentral auf die Lenovo Utilities zugegriffen werden kann.
- OneKey Theater, ein Bildschirmhelligkeits-/Kontrastumschalter, mit den Betriebsarten "normal", "Kino" und "intelligent"
- ooVoo, ein Chat-Client
- Power2Go, eine DVD-/CD-Brenn-Software
- UserGuide, eine Anwendung, die das Benutzerhandbuch des Y570 in der gewünschten Sprache lädt
- VeriFace, eine Gesichtserkennungssoftware zur Authentifikation mittels der eingebauten Webcam
- YouCam, eine Webcam und Screenshot Software
Insgesamt betrachtet ist die Fülle an gebotenen Utilties nicht schlecht, wenn man sie mit den aktuell angebotenen, etwa bei ASUS vergleicht. Dennoch ist sie weit entfernt vom Optimum, wenn man bedenkt, dass die meisten dieser Utilities die Produktivität eher einengen und in der Regel durch freie, potentere und einfacher zu bedienende Software ersetzt werden könnten. Unser Empfehlung? Ditch DirectShare, Games Console, Smile Dock, ooVoo, Power2Go, VeriFace und UserGuide deinstallieren. Auf Ninite.com und für minimalen Aufwand Pidgin (ersetzt ooVoo) und imgBurn (ersetzt Power2Go) herunterladen und installieren. Letztlich entscheidet hier aber der Nutzer selbst was er braucht oder nicht.
Erfreulicherweise ist die eingebaute Hardware nicht so aufgebläht. Wie schon zuvor im Abschnitt Gehäuse erwähnt, arbeitet die eigenständige OneKey Rescue Taste oberhalb der Tastatur mit der OneKey Rescue Software zusammen, die das Wiederherstellen des Computer in einen vorigen Zustand via Recovery Console, das Erstellen eines Systembackups in ein Image File und das Erstellen einer Recovery Disk für den Fall, dass die normale Systemfunktion gestört ist, ermöglicht.
Das IdeaPad Y570 wird mit wenig Zubehör ausgeliefert. Wenn Sie das Y570 als Home Theater PC (HTPC) nutzen und von einiger Distanz steuern wollen, könnte das Lenovo Wireless Keyboard N5901 mit eingebauter Maus und USB-Schnittstelle möglicherweise interessant sein. Für Telefonkonferenzen könnten das Lenovo Headset P550 und/oder der Lenovo Notebook Stand S1801A in Betracht gezogen werden.
Garantie
Lenovo gewährt für das IdeaPad Y570 12 Monate Basisgarantie für Hardwareinstandhaltung. Zusätzliche Garantieabdeckungen wie Next Business Day Service, Onsite-Techniker-Service und Schutz bei versehentlicher Zerstörung können während der Online-Bestellung ausgewählt werden. Die zusätzlichen Kosten bewegen sich dafür zwischen US-$ 39 und US-$ 160.
Eingabegeräte
Tastatur
Ähnlich den anderen Laptops der überarbeiteten IdeaPad Y Produktlinie besitzt das IdeaPad Y570 eine Tastatur in voller Größe. Separierte, konkave Tasten im Chiclet-Design findet man dagegen nur beim Y470 und Y570. Dieses Design vereinfacht zwar die Reinigung, doch Tippen kann anfangs etwas unangenehm sein. Der Druckpunkt der Tasten ist etwas steif und für jene, die noch "konventionelle" Tastaturen gewohnt sind, kann der Zwischenraum zwischen den Tasten etwas gewöhnungsbedürftig sein.
Nachdem wir uns an die Lenovo Tastatur gewohnt hatten, war es uns eine Freude, mit ihr zu tippen. Da eine direkte Tastaturbeleuchtung (im Gegensatz zum Dell XPS 15z) fehlt, gestaltet sich Tippen in dämmriger Umgebung oder Arbeiten in der Nacht schwierig. Das vollständige Nummernfeld rechts der QWERTY-Tastatur ist ein Segen für die Dateneingabe.
Touchpad
Das Touchpad unterhalb der Tastatur ist nützlich und spricht mit Default-Einstellungen gut an. Gescrollt wird durch Bewegen eines Fingers entlang der rechten oder unteren Kante des Pads. Die Maus-Buttons (linke und rechte Taste unter einer einzigen Einheit) fühlen sich etwas zu schmal an. Am äußeren Rand sprechen diese bei normaler Kraftanwendung gut an, doch Klicken in der Mitte (wo wir das Gelenk vermuten) kann auf Dauer anstrengend sein.
Display
Das Lenovo IdeaPad Y570 ist mit einem spiegelnden, High-Definition- (1366 x 768), LED-beleuchteten, 15.6”-Liquid-Crystal-Bildschirm ausgestattet. Zwar ist diese Ausstattung für typische Verwendung mehr als ausreichend, doch erstaunt es, dass Lenovo bei einem Gerät, das als Media-Laptop der Spitzenklasse gedacht ist, hier spart. Bedenkt man, dass das 15-Zoll MacBook Pro ein etwas größeres 16:10 Display (1440 x 900) und Dell XPS 15z ein 1080p Display (1920 x 1080) bietet, könnte es erforderlich sein, dass Lenovo auch einen Bildschirm mit höherer Auflösung für Laptop-Kunden, die die bestmögliche Bildschirmauflösung eines bestimmten Formfaktors benötigen, anbietet.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 203.4 cd/m²
Kontrast: 578:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)51.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
72% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.83% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die mit dem X-Rite i1 Display 2 Colorimeter ermittelten Ergebnisse sind ermutigend: Im Netzbetrieb kann der Bildschirm des Y570 mit über 200 cd/m2 Helligkeit und einem sehr guten Kontrast von 500:1 punkten. Wichtiger noch: Die Helligkeit ist vergleichsweise gleichmäßig über den ganzen Bildschirm verteilt.
Während sich der darstellbare Farbraum dem Adobe sRGB annähert, sind Blautöne im Vergleich zum Standard etwas zu präsent. Eines muss erwähnt werden: Apples 15” MacBook Pro, das mit dem Lenovo nur in Bezug auf Bildschirmgröße gleichauf ist, übertrifft das Y570 und den sRGB-Standard bei Weitem, und das XPS 15z erzielt beim Vergleich dieser drei den zweiten Platz.
Die Bilddarstellung ist für Außenanwendungen in Ordnung, aber nicht ideal. Bei starkem direkten Lichteinfall verhält sich der glänzende Bildschirm eher wie ein Spiegel. Die Helligkeit des Bildschirms ist zwar hilfreich, dennoch ist es schwierig zu erkennen, was man gerade tippt.
Die Blickwinkel des Y570 sind ziemlich gut. Dennoch gehört es hier nicht zu den Besten. Horizontal erschienen die Farben fast den ganzen Bereich bis zu einer Abweichung von ±90° von der zentralen Achse hell und stabil. Vertikal fängt das Bild ab nur 35-40° zu invertieren an.
Leistung
Es werden ein paar ausgewählte Konfigurationen des Lenovo IdeaPad Y570 angeboten, die sich hauptsächlich durch die CPU-Wahl unterscheiden:
- Intel® Core™ i3-2330M (2.20 GHz, 3 MB L3 cache)
- Intel® Core™ i5-2430M (2.40 GHz, 3 MB L3 cache)
- Intel® Core™ i7-2670QM (2.2 GHz, 6 MB L3 cache)
Diese unterschieden sich, abgesehen von der Taktrate, durch einige wichtige Details. Core i5 und i7 Prozessoren nutzen Turbo Boost, ein Stromspar-Feature, welches abhängig von Systemtemperatur und aktueller CPU-Last, den Prozessor dynamsich unter- und übertaktet, während Core i3 CPUs ohne diese Technologie auskommen müssen. Zudem unterscheiden sich Core i5 und i7 durch die Anzahl der Threads, die sie gleichzeitig abarbeiten können. Mobile Core i5 Prozessoren sind immer Zwei-Kern-CPUs. Dank Intels Hyper Threading Technologie können sie 4 Threads abarbeiten. Dagegen gibt es mobile i7 Prozessoren in Zwei-Kern- und Vier-Kern-Ausführung, womit entweder 4 oder 8 Threads gleichzeitig ablaufen können.
Unser Testmodell hingegen war mit keiner der oben erwähnten CPUs ausgestattet, sondern mit einer etwas älteren 2.3 GHz Core i5-2410M.
Das soll nicht heißen, dass das 2410M ein mittelmäßiger oder schlechter Prozessor für diesen Computer ist. Im Windows 7 Experience Index erreicht er im Prozessorteilergebnis gute 6.9 Punkte bei möglichen Werten zwischen 1.0-7.9.
Nachdem wir uns kurz angeschaut haben, was die CPU zur Gesamtleistung des IdeaPad beiträgt, betrachten wir nun die restlichen Ergebnisse des Experience Index. Zuerst teilen wir diese in zwei Kategorien: Ergebnisse, die in Anbetracht der entsprechenden Komponenten sinnvoll, und solche, die weniger zweckdienlich sind.
Zwei Teilergebnisse des Experience Index, die absolut Sinn machen, sind jene für Hauptspeicher und Festplatte. Hauptspeicher ist eine Stärke des IdeaPad Y570, und wie schon für die CPU hat der Benutzer bei Online-Bestellung drei Wahlmöglichkeiten:
- 4 GB PC3-8500 DDR3 SDRAM @ 1067MHz
- 4 GB PC3-10600 DDR3 SDRAM @ 1333MHz
- 8 GB PC3-8500 DDR3 SDRAM @ 1067MHz
Das Testmodell von Lenovo nutzt die zweite der oberen Möglichkeiten. Obwohl das RAM Single Channel DDR3 ist (heute ist Dual-Channel Standard) erreicht es im Experience Index aufgrund einer maximalen Transferrate von 10667MB/s 7.2 Punkte. Zur Festplatte ist zu sagen, dass sie den primären Flaschenhals in der Gesamtsystemleistung darstellt. Detaillierter werden wir uns mit diesem Thema weiter unten auseinandersetzen.
Der erste Wert, der in Anbetracht der verbauten Komponenten nicht wirklich von Nutzen ist, ist eigentlich kein Einzelwert. Ich beziehe mich natürlich auf die beiden Grafik-Subergebnisse. Wenn man eine Eigenheit von Windows 7 versteht, ergeben die Windows Experience Index Werte durchaus Sinn. Der Experience Index nutzt standardmäßig den integrierten Grafikchip, womit die Grafiksubergebnisse für einen Computer mit einer derart leistungsstarken GPU (NVIDIA GeForce GT 555M) erklärbar sind! Der Test wird mit der Intel HD Graphics 3000 ausgeführt, die am selben Chip wie die 2410M CPU sitzt und deren Leistung von der CPU-Taktrate abhängt.
Stop! Die Y570 hat zwei Grafikkarten? JA, antworten wir mit Nachdruck, doch bevor wir die Leistung beider diskutieren, müssen wir die Grundlagen verstehen, die beide Technologien koexistieren lassen.
NVIDIAs Optimus Technologie
Ein aktueller Trend, den beide großen Hersteller mobiler Grafikkarten, Nvidia und AMD/ATI verfolgen, sind umschaltbare bzw. hybride Grafik-Lösungen. Nvidia nennt seine Implementierung "Optimus", AMD/ATI "Hybrid Graphics". Doch was bedeutet "umschaltbare Grafik" genau? Kurz gesagt handelt es sich dabei um einen Kompromiss zwischen stromsparender, integrierter Grafik (z. B. Intel HD Graphics 3000 Grafik in allen Core CPUs der zweiten Generation) und der Leistung einer eigenständigen Grafikkarte, im Falle des IdeaPad Y570 einer NVIDIA GeForce GT 555M).
Wie funktioniert die NVIDIA Optimus Technologie im Lenovo IdeaPad Y570 nun eigentlich? Eine detaillierte Erklärung finden Sie hier.
Führt die Optimus Technologie zu einer besseren Leistung in der Praxis und, noch wichtiger, spielt sie gut mit den anderen Komponenten in Lenovos IdeaPad Y570 zusammen? Mit den Grafik- und Prozessor-Benchmarks finden wir dies heraus.
PCMark 7 Score | 1806 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 12299 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9774 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4752 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1162 Punkte | |
Hilfe |
Die Leistung des Lenovo IdeaPad Y570 liegt in etwa mit Notebooks gleicher CPU/GPU gleich auf. Damit unterscheidet sich das Optimus Setup in diesem Computer zumindest nicht wesentlich von jenem in anderen Notebooks.
Die Wahrheit zeigt sich aber im direkten Vergleich mit den Hauptkonkurrenten des Y570, erwähnenswert etwa das Dell XPS 15z, dessen Preis ungefähr im selben Bereich liegt. Die Ergebnisse gleichen einem Gemetzel. Das Y570 übertrifft das XPS 15z sowohl im 3DMark 06 (9774 Punkte vs. 7486 Punkte für den Dell) als auch im 3DMark Vantage (4752 Punkte vs. Dells 3914 Punkte) bei Weitem. Andererseits erreichte das Acer Aspire Ethos 5951G, ein noch schwereres Desktop-Replacement-Notebook mit der gleichen GPU in beiden Benchmarks fast 1000 Punkte mehr als das Y570. Die Ergebnisse scheinen unerklärlich, doch ergeben mehr Sinn, wenn man berücksichtigt, dass das Lenovo eine GT 555M, die auf GF108 Chip basiert, mit 96 Kernen und 128-Bit-GDDR5-Speicher nutzt, das Acer dagegen eine GT 555M, die auf dem älteren GF106 Chip basiert, mit 144 Kernen und (langsamerem) 128-Bit-DDR3-Speicher.
Wie uns der Windows 7 Experience Index ein paar Absätze weiter oben zeigt, gibt es jedoch einen auffälligen Flaschenhals in der Gesamtleistung des Lenovo IdeaPad Y570: die Festplatte.
Laut dem HD Tune Benchmark Utility nimmt die Transferrate ständig ab und beträgt die Zugriffszeit lange 18.9 ms. Damit ist die Hitachi HTS545050B9A300 bei Weitem die bremsende Komponente im IdeaPad Y570. Bedenkt man, dass das Y570 Intels Rapid Storage Technology unterstützt, wäre es lohnenswert, eine mSATA SSD in einen der PCIe Slots zu installieren und damit die Zugriffszeit zu reduzieren. Überraschenderweise ist eine optionale SSD-Option zwar im Datenblatt des IdeaPad Y570 aufgelistet, aber online nicht verfügbar.
Ein weiterer allgemein für Notebooks nützlicher Test ist, in wie weit der Computer Echtzeit-Datenstreams ohne Stottern und Verzögerung handhaben kann.
Die Ergebnisse der Freeware DPC Latency Checker zeigen, dass die Latenzen großteils innerhalb akzeptabler Schwankungen bleiben. Etwa alle 45 Sekunden treten allerdings kurze, hohe Latenzspitzen auf, die wahrscheinlich von einer Art Speicher-Aneignungsprozess verursacht werden.
Spieleleistung
Man könnte denken, dass das Lenovo IdeaPad Y570 mit seinen Multi-Media-Tasten, großem Bildschirm und qualitativ hochwertigen Lautsprechern durch und durch ein Multimedia-Gerät ist, mit dem man im Web surft und gelegentlich HD-Filme anschaut.
Die GeForce GT 555M im Inneren fleht um eine differenzierte Betrachtung. Da sie sich leistungsmäßig näher bei High-End-Notebook-Grafikkarten befindet, ist anzunehmen, dass die neuesten Spiele wenigstens bei mittlerer bis hin zu hoher Qualität spielbar sind.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 34 | 23 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 43 | 34 | 26 |
Spiele Fazit
Die Spiele, mit denen wir das IdeaPad Y570 testeten waren: The Elder Scrolls V: Skyrim und Metro 2033. Die Ergebnisse entsprechen unseren Erwartungen an einen mit Mittel-Klasse-Grafikkarte ausgestatteten Computer, auf welchem Spiele ausgeführt werden, die sogar für High-End-Desktop-Computer eine Herausforderung darstellen.
Jedes Spiel wurde gemäß unserer internen Spieletest-Richtlinie getestet (Links: Skyrim, Metro 2033) und die Bildwiederholraten mit der Freeware Fraps aufgezeichnet. Nach drei Versuchen wurde die durchschnittliche Framerate auf die nächste ganze Zahl gerundet und als Messwert benutzt.
Obwohl die Leistung der GeForce GT 555M für die getesteten Spiele vergleichsweise matt ist, ist dies doch verständlich. Überraschenderweise waren die Bildwiederholraten bei Metro 2033 jedoch niedriger als der Durchschnittswert dieser Grafikkarte in unserer Datenbank. Da die CPU während des Spiels nie wirklich ausgelastet war, wäre der nächstbeste Missetäter die langsame Hitachi Festplatte, die einen Flaschenhals beim Laden der Texturen in den Speicher darstellen könnte. Auch nicht optimale Treiber am Testgerät könnten hier als Erklärung dienen. Erfreulicherweise war die Bildwiederholrate in Skyrim wie erwartet und ist vergleichbar mit dem Acer 5951G (Core i7-2630QM mit GeForce GT 555M).
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Lüftergeräusch ist bezüglich Geräuschemissionen im Lenovo IdeaPad Y570 zweifellos der größte Übeltäter. Im Idle-Zustand und bei geringer Last ist es aushaltbar, doch sobald eine Anwendung die eigenständige GPU benutzt, ist es unmöglich, die Lüfter zu überhören.
Der Vorteil? Das Festplattengeräusch, falls es überhaupt eines gibt, war neben dem Getöse der Lüfter nicht ausmachbar.
Temperatur
Obwohl NVIDIAs GeForce GT 555M jede Menge Vorteile im täglichen Betrieb mit sich bringt, so ist, zusätzlich zu dem verursachten Lüftergeräusch, auch der Temperaturanstieg beim Anlaufen der GPU ein Nachteil. Ein Vergleich der Idle- und Last-Temperaturen ist daher angezeigt:
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.8 °C).
Man beachte, dass der Unterschied zwischen Last und Idle wie Nacht und Tag ist. Dies ist das Ergebnis von Nvidias Optimus Technologie. Unter Last (in unserem Fall Skyrim und/oder Minecraft, Anspielen einer Einzelspielerschlacht) berechnet die eigenständige Grafikkarte mit ihrer hohen Leistung, den hohen Geräuschemissionen und hohen Temperaturen die meiste grafische Information. Unter Bedingungen typischer Web-/Office-Anwendungen erledigt der integrierte Grafikchip die Aufgaben leise und effizient.
Eines kann man Lenovo aber hoch anrechnen: Obwohl der Temperaturunterschied zwischen Last- und Idle-Szenario auffällig ist, weist die gleichmäßige Temperaturverteilung im Idle-Szenario doch darauf hin, dass Lenovo für diesen Fall viel Zeit in die Modellierung und Optimierung der Luftzirkulation im Inneren des Gehäuses gesteckt hat.
Lautsprecher
Abgesehen von Nvidias Optimus Technologie in Kombination mit einer blitzschnellen eigenständigen GPU und einer bereits respektablen integrierten GPU freut uns, dass wir neben den Media-Tasten und dem Stromschalter JBL Lautsprecher antreffen. Die Klangqualität ist im gesamten Lautstärkespektrum knackig und klar. Obwohl scheinbar ein integrierter Subwoofer zum Abdecken der Bass-Frequenzen fehlt, klagen wir darüber nicht allzu sehr, da die Freude, die doppelte der gewohnten Lautstärke zu erreichen, überwiegt.
Akkulaufzeit
Das Y570 ist mit einem 11.1 V, 62 Wh, 6-Zellen wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akku ausgestattet, nämlich dem Lenovo L10S6F01 mit spezifizierten 5600 mAh Entladestrom. Laut der technischen Spezifikation auf Lenovos Website beträgt die Akkulaufzeit ungefähr 4 Stunden. Stimmt das tatsächlich?
Um die Akkulaufzeit zu testen, nutzten wird das Battery Eater Tool, eine Freeware, mit welcher der Akku eines Notebooks auf verschiedene Weise entladen werden kann. Aus irgendeinem unbekannten Grund jedoch entdeckte die Anwendung einen 3-Zellen-Akku. Laut den Ergebnissen hält das Y750 ohne Nvidia Grafik wenigstens 81 Minuten durch. Auf der anderen Seite wurde eine maximale Gesamtlaufzeit von 259 Minuten, oder 4 Stunden und 19 Minuten, erreicht. Wie man an den Abbildungen unten sehen kann, ist die Akkulaufzeit dieses Computer etwas besser als der Durchschnitt.
Fazit
Das Lenovo IdeaPad Y570 in der getesteten Ausführung erscheint auf dem Papier gut designed, ist aber ein seltsamer Mix. Ausstattung und Gewicht entsprechen einem Desktop-Replacement-Laptop, die Komponentenwahl jedoch teilweise der eines stromsparendes Subnotebooks.
Insgesamt ergibt sich ein guter Verschnitt: Design und Verarbeitung und automatischer Optimus Grafikswitch von Nvidia sind für ein Notebook dieser Preisklasse erstaunlich (US-$ 999 Standard, US-$ 869 online). Durch einige Design- /Software-, Options-Fehltritte ist das Notebook aber etwa im Vergleich mit Dells XPS 15z schwerer verkäuflich:
- Mit 2.7 Kilogramm (5.95 Pfund) ist das Gehäuse etwa 0.2 Kilogramm (0.5 Pfund) zu schwer.
- Angesichts der Bildschirmgröße und Ausrichtung ist eine Auflösung von 1366 x 768 Pixel zu niedrig.
- Lenovo erwähnt ein optionales, im PCIe Slot installiertes mSATA SSD Laufwerk, das als Cache für die HDD benutzt wird. Aus unbekanntem Grund kann man diese Option in keinem online konfigurierbaren Modell auswählen.
- In der Default-Konfiguration hat Lenovo viel unnötige Bloatware installiert.