Test Lenovo B5400 MB825GE Notebook
Ob Privatmann oder Unternehmer: Wer in Technik investiert, der möchte gern etwas haben, das auch noch in fünf Jahren seine Dienste ausreichend schnell verrichtet. Mit „bahnbrechender Prozessorleistung und robusten Sicherheitsfunktionen“, wie Lenovo titelt, sollte man doch gut bedient sein, oder? Wir schauen uns Lenovos Business-15-Zoller an, der mit Core i5 4200M (Standard Voltage), Terrabyte-Festplatte und GeForce GT 720M sehr gut ausgerüstet scheint. Die Business-Geräte ohne „ThinkPad“ im Namen stellen Lenovos Low-Cost-Serie dar. Sie grenzen die ThinkPads der L-Serie (ab 650 Euro) nach unten hin ab.
Low-Cost-Office-Rechner gibt es viele. Wir picken uns auf Grund des Preises Lenovos ThinkPad Edge E540 (Core i3; ab 570 Euro) sowie HPs ProBook 450-H0V92EA (Core i3; 599 Euro) heraus. Von letzterem gibt es das baugleiche ProBook 455 mit AMD APU.
Gehäuse
Schlicht, sachlich, aber dennoch modern - so zeigt sich das Vollkunststoff-Chassis des B5400. Die kantige Formsprache mit den keilförmigen Seiten und den flachen Seitenbereichen erinnert an das Lenovo B580 (Mai 2013), das Gehäuse hat sich aber in vielen Details verändert. Die Stabilität der Konstruktion ist nicht die beste, darunter leidet der Werteindruck. Die Handballenauflage liegt fest auf, die gesamte Base kann an den Ecken anfassend aber verzogen werden. Der Deckel wippt stark, ist jedoch mit straffen Scharnieren ausreichend sicher an der Base befestigt.
Der Plastikrahmen des Panels liegt teilweise locker und mit einem kleinen Spalt auf der Anzeige. Den Deckel können wir mittig deutlich eindellen und an den Ecken anfassend kann er verbogen werden. Wer den relativ schweren 15-Zoller an einer Ecke anfasst und anhebt, der bemerkt, wie sich das überforderte Chassis verzieht.
Ausstattung
Über den Standard hinaus geht der Anschluss für eine ThinkPad OneLink (Pro) Dock. Früher war der Netzanschluss rund und gelb, heute ist er schwarz, eckig und kann nach dem Entfernen einer Abdeckung verbreitert werden. Dann passt das OneLink-Dock (ab 95 Euro) dran. Nur die Pro-Version für 160 Euro bringt zusätzlich zu den bereits enthaltenen Anschlüssen DisplayPort und DVI.
Kommunikation
Der RJ45-Port liegt wie üblich als Gigabit-Adapter vor (Realtek PCIe GBE Family Controller). Beim Funkmodul setzt Lenovo auf das preisgünstige Single-Band-Modell Realtek RTL8723BE Wireless LAN 802.11n. Im Falle sich störender WLAN-Netzwerke kann nicht auf das 5-GHz-Band ausgewichen werden. Von der Reichweite der Antennen sind wir nicht beeindruckt, aber zufrieden: Beim 15-Meter-Messpunkt unseres nicht standardisierten Tests zeigt Windows noch vier von fünf Balken Signalstärke an, und wir surfen zügig auf notebookcheck.com. Wie die meisten Laptops verfehlt das B5400 aber die 40-Meter-Marke. Die Sendeleistung unseres Routers (Fritz!Box 7270) ist auf 100 % eingestellt. Ergänzend hat das Funkmodul Bluetooth 4.0 an Bord.
Sicherheit
Den „integrierten Fingerabdruck-Sensor“ (Produktseite) können wir nicht entdecken. Weil es außer Intels Anti-Theft (via Drittanbieter-Vertrag) keine weiteren Schutzmechanismen gibt (auch nichts Spezielles im Bios) steht eigentlich ein simples Consumer-Notebook vor uns.
Zubehör
Mitgeliefert werden bei unserem B5400 nur einige Hinweis- und Garantieunterlagen sowie das 90-Watt-Netzteil. Recovery-Medien für Windows 8 gibt es keine. Das Handbuch liegt auf der Festplatte.
Software
Das Solution Center ist ein Tool zur Überwachung des Systems. Hier finden wir die Backup-Optionen ebenso wieder wie Diagnosetools (Hardware Scan) und die Verwaltung von Internetverbindungen. Selbst der Garantiestatus und die Produktregistrierung können hier eingesehen werden. Die Sicherheitseinstellungen des Solution Centers greifen jedoch lediglich auf Windows eigene Optionen zurück. Spezielle Akku-Optionen oder das bequeme Deaktivieren einzelner Geräte (z. B. Webcam abstellen), wie wir es von den ThinkPads kennen, ist nicht möglich.
Rescue und Recovery ist Lenovos Tool zum Erstellen eigener Recovery-Datenträger. Normalerweise - bei unserem B5400 war es gar nicht aufgespielt. Es kann bei Lenovo aber heruntergeladen werden. Wer die HDD bereits eingebüßt hat, der kann ein Recovery-Kit auf dieser Website bestellen: lenovorecovery.com. Weitere vorinstallierte Anwendungen sind Lenovos Quick Control (mit Smartphone PC steuern), Cloud Storage (SugarSync, 30 Tage Trial), PowerDVD (Player) sowie MS Office als Testversion.
Wartung
Eine Wartungsklappe führt einfach zu den Innereien des B5400. Hier kann nicht nur der Lüfter gereinigt werden, auch das WLAN-Modul und die CMOS-Batterie sind einfach austauschbar. Wir finden einen freien M.2 Edge Steckplatz (M.2 PCIe: SSDs im Handel, Größen: M.2 2242, 2260, 2280) und ein RAM-Slot ist frei (1x 8 GB belegt). Durch letzteren könnte die interne Grafikkarte vom Dual-Channel-Modus des Arbeitsspeichers profitieren.
Garantie
Das Lenovo B5400 ist standardmäßig mit einer einjährigen Carry-in-Garantie bestückt. Das Gerät muss eingeschickt werden. Erweiterte und damit kostenpflichtige Garantieoptionen, wie die Verlängerung auf bis zu drei Jahre, oder einen Unfallschutz, findet man auf der entsprechenden Lenovo Seite. 2 Jahre Reparatur nach Versand kosten 27 Euro, mit Unfallschutz 60 Euro.
Webcam
Große Töne spuckt Lenovo bei der Kamera: „Mit der 720p-HD-Webkamera des B5400 hat man bei Webkonferenzen und Online-Chats das Gefühl, mit dem Gesprächspartner im selben Raum zu sein.“ Sofern man diesen auch erkennen kann - die Bildqualität ist nämlich bereits bei Tageslicht sehr schlecht, Fotos sind de facto unbrauchbar.
Eingabegeräte
Tastatur
„Die viel gelobte AccuType Tastatur sorgt für komfortableres Arbeiten und weniger Tippfehler.“ Von Lob kann nicht die Rede sein, denn uns begrüßen Tasten mit einem schwammigen Anschlag, einer planen Oberfläche (geringe Treffsicherheit) und einem relativ kurzen Hubweg. Der Druckpunkt ist knackig, kann das Feedback aber auch nicht retten. Die Pfeiltasten befinden sich eingequetscht zwischen Tastenfeld und Ziffernblock. Der Anschlag ist schwammig, weil das Tastenfeld auf der gesamten Fläche dezent nachgibt, etwas stärker über dem optischen Laufwerk.
Touchpad
Das Touchpad mit den klassischen Tasten hat eine relativ glatte Kunststoff-Oberfläche. Wir haben es nicht mit einem harten Kunststoff zu tun, was bereits nach einiger Nutzungszeit zu unschönen Schleifstellen auf dem Pad führen wird. Die Fläche ist reaktionsschnell genug, was leider nicht für die Tasten gilt. Sie haben einen viel zu niedrigen Hubweg und geben ein helles (links) oder dumpfes (rechts) Klicken von sich. Der Druckpunkt, speziell rechts, ist undeutlich. In Summe geben die Tasten ein sehr schlechtes Feedback.
Display
Billige TN-Panels mit geringer Auflösung sind ein leidiges Thema, nicht nur für die Tester, sondern vor allem für die Käufer, die damit jahrelang arbeiten müssen. Das Testgerät kommt mit seinen 1.366 x 768 Pixeln (16:9) nur auf bescheidene 100 ppi. Immerhin ist es matt. Es zeigt nach Kalibrierung eine subjektiv angenehme Farbdarstellung, der Blaustich verschwindet fast. Allerdings werden wohl die wenigsten Anwender ihr TFT kalibrieren, weshalb wir den starken Blaustich als Nachteil auflisten.
Die Helligkeit von durchschnittlich 205 cd/m² lässt zu wünschen übrig. Für den Betrieb im Büro reicht diese Helligkeit noch aus, leider wird sie im Akkubetrieb auf 120 cd/m² gedrosselt, wodurch die Anzeige für den Einsatz im Freien nahezu untauglich wird.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 120 cd/m²
Kontrast: 500:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
ΔE Color 9.13 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.13 | 0.5-98 Ø5.2
50% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
54.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
79.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.7
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Farbräumen messen wir 50 % von AdobeRGB. Das ist viel zu wenig für den professionellen Einsatz, etwa in der Druckvorstufe. Ein solches Fachgebiet würde aber schon auf Grund der niedrigen Auflösung scheitern. Das Fotospektrometer untersucht die Graustufen und Farben im Auslieferungszustand. Hier wird der Blaustich mit Zahlen untermauert, das DeltaE liegt bei zirka zehn. Der Zielbereich wäre ein Wert kleiner drei. Dennoch zeigt obige Tabelle: Auf insgesamt niedrigem Niveau steht das Panel des B5400 mit seinem vergleichsweise hohen Kontrast gar nicht so schlecht da.
Die Outdoor-Anwendung des B5400 ist auf Grund der geringen Akkuhelligkeit nur im Schatten möglich. Die Fotos entstanden knapp vor Sonnenuntergang im Winter, die Lichtintensität war also relativ gering.
Stabile Blickwinkel liefert das B5400 leider nicht. Das Display zeigt nur im Idealwinkel brauchbare Bilder; sobald der Nutzer den Sweetspot verlässt, ist die Bildqualität dahin. Beim Blick von oben ist der Displayinhalt zu dunkel, beim Blick von unten ist vor allem im oberen Displaydrittel kaum noch etwas zu erkennen. Auch von den Seiten lässt sich der Bildschirm nur schwer ablesen. Hier sind die Winkel zwar etwas größer, ab spätestens 40 Grad treten Farbinvertierungen auf, die das Bild im weiteren Verlauf bis zur Unkenntlichkeit verzerren.
Leistung
Die Basis des B5400 bildet ein Intel Core i5 4200M aus der aktuellen Haswell Generation. Dieser wird von 8 GB Arbeitsspeicher unterstützt, welcher im Single-Channel-Mode arbeitet. Die dedizierte Grafikeinheit Nvidia GeForce GT 720M ist eher unüblich für die Office-Ambitionen, für Gelegenheitsspieler ist sie aber die passende Wahl. Den Abschluss macht eine Seagate Momentus SpinPoint M8 mit einem Terrabyte Speicherplatz. Davon sind bei Auslieferung zirka 870 GB frei.
Prozessor
Mehr und mehr Notebooks werden heute mit den sehr sparsamen Low-Voltage-CPUs der Haswell Generation ausgerüstet (TDP 15 Watt). Manchmal sogar in 17-Zollern, bei denen es gar nicht auf Laufzeiten und geringe Emissionen ankommt. Dies ist mit dem Core i5 4200M (37 Watt) nicht der Fall, was zu einem nicht unerheblichen Leistungsplus führt, z. B. gegenüber einem Core i5 4200U (z. B. Dell Latitude 3540). Das U im Namen führt zu 18 bis 23 % weniger Rechenleistung.
Bei den Office-Konkurrenten der unteren Preisklassen sind oft auch Pentium- und Celeron CPUs (2117U), AMD APUs oder Core-i3-Prozessoren zu finden. Der R11.5 Benchmark zeigt deutlich, wie der i5 4200M die gesamte Riege in den Schatten stellt. Am härtesten trifft es die veraltete Trinity-APU (-68 %), und auch ein Celeron 1037U (-55 %) erledigt den Job nicht schneller. Die geringste Differenz entdecken wir beim Core i3 (-21 bis 30 %), abhängig vom Benchmark-Modus.
Der Turbo unseres Core i5 4200M (2,5 bis 3,1 GHz) wird in den Tests fast voll ausgefahren und hält sich konstant, auch bei kontinuierlicher Last. Im Akkubetrieb bleibt es nicht bei den guten Scores, der wiederholt ausgeführte Cinebench R11.5 schließt wie folgt ab: Single 1,34 Punkte; Multi 2,86 Punkte; OpenGL (GT 720M) 30,5 fps. Dabei fiel auf: Erst wiederholte Ausführungen führten den OpenGL-Test von 25 auf besagte 30,5 fps.
System Performance
Die Anwendungsperformance ermitteln die PCMarks 7 und 8. Bei ersterem setzt sich das Testsystem deutlich in Führung. Alle Systeme in der Grafik sind mit konventionellen Festplatten ausgerüstet, ein Vorteil durch eine SSD ist also ausgeschlossen. Der PC Mark 8 differenziert mit seinen vier Einzel-Scores deutlicher, hier verliert das B5400 die Führung im Storage- und im Home-Score. Eine SSD würde den Führungsanspruch sofort wiederherstellen, eine solche ist herstellerseitig in dieser Preisklasse aber nicht drin.
PCMark 8 | |
Storage Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 | |
Work Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 455 G1 H6P57EA | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 | |
Creative Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 | |
Home Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 455 G1 H6P57EA | |
HP ProBook 450-H0V92EA | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 |
PCMark 7 Score | 2885 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2949 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 3062 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 4719 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der CrystalDiskMark zeigt im Detail: Die Seagate Momentus SpinPoint ist nicht die schnellste ihrer Gattung. Beim sequentiellen Lesen schafft sie noch den Durchschnitt, beim Read 4K sind die Vergleichsmodelle schneller. Die WDC Scorpio Blue des Low-Cost Terra Mobile 1512 ist in Summe sogar 39 % besser.
Lenovo B5400 MB825GE GeForce GT 720M, 4200M, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | HP ProBook 450-H0V92EA HD Graphics 4000, 3120M, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | HP ProBook 455 G1 H6P57EA Radeon HD 7420G, A4-4300M, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 HD Graphics 4600, 4000M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Wortmann Terra Mobile 1512 HD Graphics (Ivy Bridge), 1037U, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -9% | 10% | 15% | 39% | |
Read Seq | 98.7 | 82.9 -16% | 107.8 9% | 110.3 12% | 99.4 1% |
Write Seq | 91.7 | 79.2 -14% | 102.5 12% | 109.6 20% | 99.3 8% |
Read 4k | 0.323 | 0.315 -2% | 0.351 9% | 0.373 15% | 0.467 45% |
Write 4k | 0.625 | 0.607 -3% | 0.682 9% | 0.708 13% | 1.26 102% |
Grafikkarte
Für die grafische Ausgabe ist die HD Graphics 4600 von Intel zuständig. Hinzu kommt die Einsteigerlösung GT 720M von Nvidia (1 GB DDR3), die per Optimus abgeschaltet werden kann. Beide Kerne unterstützen DirectX 11.1. Die Intel HD arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 200 MHz und 1.100 MHz. Nvidia ist mit 775-938 MHz (Kerntakt) dabei.
Die 3D Marks führen wir mit der dedizierten GPU aus (GT 720M). Sie schafft es locker, jede HD Graphics 4000, HD Graphics (Ivy Bridge) und Radeon HD 7420G in den Schatten zu stellen. Aber: Das ThinkPad Edge E540 werkelt mit einer HD 4600 (im Core i3) und ist lediglich 9-14 % schlechter. Die beiden Grafikkerne des Testsystems liegen scheinbar leistungsmäßig fast auf einer Höhe. Hier stellt sich berechtigterweise die Frage, warum denn überhaupt eine dedizierte Lösung vonnöten ist. Ist die GT 720M besser in Games?
3DMark 06 Standard Score | 8415 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 52859 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4782 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 782 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die GT 720M ist besser für Spiele als die integrierte HD 4600. Den Beweis erbringen Tomb Raider und BioShock Infinite. Das entsprechend bestückte ThinkPad Edge E540 liefert 45 bzw. 38 % weniger fps. Die obigen Cloud Gate Scores erscheinen daher nur bedingt aussagekräftig für die Gaming Performance.
Tomb Raider - 1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Samsung ATIV Book 2 - 270E5E | |
HP ProBook 455 G1 H6P57EA | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 |
BioShock Infinite - 1280x720 Very Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Samsung ATIV Book 2 - 270E5E | |
HP ProBook 455 G1 H6P57EA | |
Lenovo ThinkPad Edge E540 20C60041 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 52.7 | 37 | 21.3 | |
BioShock Infinite (2013) | 43.9 | 28.3 | 23.5 | |
Dota 2 (2013) | 77.1 | 29.6 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der Lüfter des B5400 zeigt sich von einer friedfertigen Seite, im Leerlauf schaltet er sich sogar zeitweise ab. Dann messen wir nur noch das sonore Rauschen der Festplatte (31,8 dB(A)). Auffällig ist leider das DVD-Laufwerk, welches im Playback viel Lärm verursacht: 46,8 dB(A)! Die meisten Laufwerke dieser Art liegen bei 35 bis 38 dB(A). Unter maximaler Belastung halten sich die Emissionen in Grenzen. Der Stresstest provoziert 38,6 dB(A) in einem leicht schwankenden Modus.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 33.5 / 34.6 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 46.8 / dB(A) |
Last |
| 37.6 / 38.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Viel Leistung, viel Abwärme? Diese simple Gleichung scheint für das B5400 aufzugehen. Die Vergleichsgeräte, ebenfalls meist 15-Zoller, bleiben etwas kühler, was bei den Low-Voltage-Prozessoren nicht wundert. Das Lenovo ThinkPad Edge E540 zeigt aber, auch Standard-Voltage-Systeme können es besser. Hier sind die Hotspots 22 bis 27 % kühler.
Wir haben einen Stresstest ausgeführt, um die höchstmögliche Belastung für die Thermik zu erzwingen. Nach 10 Minuten hat der Prozessor den Takt auf 2,5 GHz verringert, der sich dann konstant hält. Die CPU-Temperatur hat sich indes auf 81 Grad eingepegelt. Die parallel ebenfalls mit Höchstlast arbeitende GT 720M rechnet nach wie vor mit ihrem höchsten Turbo-Takt (936 MHz). Die Nvidia GPU scheint im Energiehaushalt bevorzugt zu werden. Von Throttling müssen wir an dieser Stelle nicht sprechen, der Basistakt wird jederzeit gewahrt. Der wie üblich unmittelbar nach dem Stresstest ausgeführte 3DMark 2006 zeigte keinerlei Einbußen gegenüber dem Kaltstart.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.3 °C).
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des B5400 befinden sich oberhalb der Tastatur hinter einer gelochten Kunststoffabdeckung. Sie erzeugen einen hinreichend voluminösen Klang, dem aber der Bass fehlt. Für ein Office-Notebook gehen die Lautsprecher in Ordnung, sie kratzen und scheppern auch bei höchstem Pegel nicht. Für einen besseren Klang empfehlen sich Kopfhörer oder externe Lautsprecher.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit Standard-Voltage-CPU und dedizierter GPU führt das B5400 die Energieaufnahme im Vergleich an. 77 Watt sind im Stresstest fällig, bei einfacher Last durch einen 3DMark 2006 sind es immerhin noch 64 Watt. Die Geräte mit 35/37 Watt TDP, aber ohne dedizierte GPU, liegen deutlich darunter; das Edge E540 zeigt sich knapp 50 % sparsamer (36 bis 39 Watt). Das HP ProBook 450 benötigt sogar noch weniger Energie (-57 %).
Wer im Büro nur den niedrigsten Stromverbrauch akzeptiert, der braucht nicht zwangsläufig zur niedrigen Performance eines Low-Voltage-Systems (Intel oder AMD APU) zu greifen. Bei Idle Average (Leerlauf, höchste TFT-Helligkeit) liegt das ThinkPad Edge E540 (35 Watt) den Bestwert hin (7,7 Watt), die ULV-Kollegen HP ProBook 455, Wortmann Terra Mobile 1512 und Samsung ATIV Book 2 - 270E5E folgen mit 11, 13,6 und 9 Watt. Es ist lediglich die Last-Energieaufnahme, die bei den rechenstarken Kernen deutlich höher ausfällt. Die meisten Office-Notebooks verbringen die meiste Zeit des Tages aber im Leerlauf.
Das Netzteil kommt nie in Bedrängnis, es ist auf 90 Watt ausgelegt. Es braucht im Übrigen 2:34 Stunden zum Aufladen des Akkus.
Aus / Standby | 0.3 / 0.1 Watt |
Idle | 6.5 / 13.7 / 14.6 Watt |
Last |
64 / 77.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten im Windows Modus grenzen das B5400 deutlich von der Konkurrenz ab, allerdings mit einem negativen Vorzeichen. Die versammelte Konkurrenz ist in Summe wenigstens 40 % länger unterwegs. Bezogen auf einen WLAN-Test (Skript surft alle 45 Sekunden Websites an, 150 cd/m² Luminanz) heißt das: Ein ThinkPad Edge E540 (48 Wh) ist 263 Minuten unterwegs, unser Testgerät nur 164 Minuten. Das ProBook 450 (47 Wh) legt in diesem Test nur 16 % drauf. Mit seinen 48 Wh ist das B5400 ident gerüstet wie seine Konkurrenten (37 bzw. 35 Watt TDP).
Bei unseren Tests der Akkulaufzeit ist eine Probe der Laufzeit während des DVD-Schauens üblich. Wir gaben uns zeitgemäß und haben einen hochauflösenden Film von der Festplatte abgespielt (150 cd/m², Flugzeugmodus). Die Filmschleife endete nach knapp 3:05 Stunden.
Fazit
Lenovo hat mit dem B5400 ein rechenstarkes Angebot geschnürt, dem es nicht an Leistung für viele Jahre mangelt. Die Emissionen bleiben trotz dedizierter Grafiklösung angemessen niedrig. Danach verstummt das Lob, denn ansonsten ist unser Testgerät bestenfalls durchschnittlich. Dies gilt leider auch für die im Office-Segment wichtigen Eingabegeräte. Schwammiges Tippen und Klicken auf einem billig wirkenden Mousepad haben noch nie viel Freude bereitet. Die Stabilität des biegsamen Vollplastik-Gehäuses ist gerade so akzeptabel für den Schreibtisch, Besitzerstolz mag da aber nicht aufkommen. Die Anschlüsse gehen für die eher anspruchslose Office-Klasse in Ordnung (2x USB 3.0), für mehr Bequemlichkeit kann Lenovos OneLink-Dock angeschlossen werden. Die Akkulaufzeiten fallen im Vergleich relativ knapp aus, und das TN-Panel (HD-Auflösung) kommt über knappe Blickwinkel und einen ausreichenden Kontrast (495:1) nicht hinaus (Blaustich). Zuletzt haben uns auch kleine Merkmale wie die unbrauchbare Webcam (starkes Rauschen, selbst bei Tageslicht) und das sehr laute DVD-Laufwerk missfallen.
Viele Gründe sprechen also nicht für das B5400. Wer auf eine dedizierte Nvidia GPU verzichten kann, der erwirbt für zirka 570 Euro ein ThinkPad Edge E540 (Core i3, 35 Watt) aus demselben Hause. Es erreichte durch Stabilität, Wertigkeit, sehr gute Eingabegeräte und etwas bessere Laufzeiten 84 % in der Gesamtwertung. Ein wenig teurer, aber ebenfalls die bessere Option: HPs ProBook 450-H0V92EA (Core i3; 599 Euro). Der 15-Zoller hat gute Eingabegeräte und sehr niedrige Emissionen. Das Display ist allerdings kontrastärmer.