Test Samsung ATIV Book 2 - 270E5E Notebook
Vor wenigen Jahren galten Netbooks als das Nonplusultra für alle, die den ultimativen Energiespar-PC suchten. Für sehr wenig Geld wurde Intels erste und zweite Atom Plattform geradezu verhökert. Bekanntermaßen ließen solche Single-Thread-Systeme nicht viel mehr zu, als ein wenig im Web zu surfen, in Social-Media-Kanälen zu chatten und vielleicht noch Videos abzuspielen. Fünf bis acht Watt im Leerlauf und höchstens 15 Watt unter Maximallast, das waren die Eckdaten der Plattform, die meistens im 10,1-Zoll-Format daherkam.
Wozu der Netbook-Exkurs in die jüngste Vergangenheit? Heute steht das Samsung ATIV Book 2 - 270E5E vor uns, ein 15-Zoller, der wie anfangs die Netbooks für knapp unter 400 Euro zu haben ist (inkl. Betriebssystem). Mit Pentium 2117U und einer guten Helligkeit von bis zu 231 cd/m² braucht er im Leerlauf genau so wenig Energie wie ein typisches Netbook: Sechs bis neun Watt zeigt unser Messgerät. Die Lastaufnahme liegt bei 30 Watt, was die gute Differenzierung zwischen Idle und Last heutiger Laptops widerspiegelt. In Sachen Geschwindigkeit schlägt das Samsung ATIV Book 2 sämtliche Netbooks um Längen.
Das Samsung hat aber noch mehr zu bieten - mehr als das schlichte, nicht sonderlich aufregende Kunststoff-Chassis vermuten lässt. Günstig oder billig? Erfahren Sie alles in unserem ausführlichen Testbericht.
Die Konkurrenz knapp unter 400 Euro ist hart. Kein Wunder, werden hier doch die größten Stückzahlen umgesetzt. Die zwei fett markierten Geräte sehen wir als die interessantesten Office-Alternativen an. Hinweis: Wir hatten ggf. abweichende Konfigurationen im Test.
- Fujitsu Lifebook AH502 (Pentium 2020M) zum Test
- Dell Vostro 2520 (i3 3120M) zum Test
- Acer Aspire E1-572 (i3 4010U) zum Vorgänger-Test
- Wortmann Terra Mobile 1512 (Celeron 1037U) zum Test
- ASUS ASUSPRO Essential P55VA (Pentium 2020M) zum Test
- HP 650 (i3 2348M) zum Test
Ein alter Bekannter? Wer sich mit den Einsteigermodellen von Samsung befasst, der weiß genau: Der Hersteller nutzt seit vielen Jahren denselben Barebone und nimmt punktuell, je nach Preisklasse, Änderungen vor. Ob RV515-S03DE, Series 3 305E7A-S03DE oder E3520-A01DE (2012) oder auch RC530-S01DE von 2011: Die Grundkonstruktionen sehen sehr ähnlich aus. So bleibt es dann auch nach wie vor bei einer nur durchschnittlichen, aber angemessenen Qualität.
Die Base hält Verwindeversuchen nicht stand. Wenn wir den Laptop an einer Ecke anfassend anheben, biegt die Konstruktion dezent durch. Richtig wackelig wird es beim Deckel, der ist deutlich biegsam, zeigt aber Druckstellen am bildgebenden Panel relativ spät. Die fest angebrachten Gelenke halten das Panel ausreichend straff, verhindern aber nicht ein deutliches Wippen. Dies ist jedoch nur bei Zug- oder Autofahrten nachteilig.
Das Finish (der Oberflächen) wurde vom Hersteller in Richtung alltagstauglich getrimmt, ohne dabei optisch wie billiges Kunststoff zu wirken. Das Panel wird in Hochglanz eingerahmt, die kleine Fläche enthält eine feine Punktierung, welche Fingerabdrücke kaschieren soll. Der Erfolg ist eher mäßig, aber das Prinzip funktioniert.
Die Handauflage wurde mit einem feinen Relief gestanzt, das den Händen einen rutschfesten, fingerabdruckfreien und angenehmen Eindruck vermittelt. Der Deckel wurde gebürstetem Aluminium nachempfunden, es handelt sich aber um einen glänzenden Kunststoff. Da sich die Riefen der Bürsten nicht unter Klarlack, sondern auf der Oberfläche befinden, fühlt sich die Fläche angenehm matt an. Nachteil: Fingerabdrücke lassen sich nur mit viel Mühe und hohem Druck entfernen.
Minimalismus pur bei den Anschlüssen: Drei USB Ports, aber nur als USB 2.0, finden sich in angenehmer Verteilung am Gerät. Den Ethernet Port spart Samsung zum Glück noch nicht ein (etwa bei Dell Inspiron 15 2013).
Kommunikation
Der Fast-Ethernet-Steckplatz für das Netzwerkkabel (Realtek PCIe FE Family Controller 10/100) ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit, aber immerhin leistet der Atheros AR9485WB-EG Wireless Adapter eine gute Arbeit. Der 2,4-GHz-Adapter wird oft in preisgünstigen Geräten verbaut. Er leistete sich in unseren Tests bisher aber kaum Schwächen (z. B. Lenovo IdeaPad S405, Sony Vaio SV-T1511M1E/S). Wir betrachten wie üblich in einem Schnelltest die Reichweite bzw. Signalstärke, angezeigt im Status-Icon des Funkmoduls. Bei zehn Metern Distanz über eine Geschossebene stehen noch vier von fünf Balken zur Verfügung. Bei 15 und 40 Metern (jeweils außerhalb des Hauses) bleibt die Netzwerkanbindung intakt, selbst wenn nur noch drei bzw. ein Balken angezeigt werden. Das ist ein gutes Ergebnis, zumal unser Router nur mit 50 % Signalstärke läuft.
Zubehör & Software
Samsung legt ein 40-Watt-Netzteil in den Karton sowie Papierkurzanleitungen und Garantieinformationen. Datenträger zur Wiederherstellung gibt es keine, dafür meldet sich nervend eine Backup Software, die an das Brennen von Recovery-DVDs erinnert.
Interessanter ist da schon die Software: PowerDVD und Power2Go sind die CyberLink-Produkte, die zum sofortigen DVD-Playback bzw. zum Brennen/Kopieren von Daten, Filmen oder Musik einladen. Solche Tools sind durchaus keine Selbstverständlichkeit.
Die Samsung Settings bündeln Hard- und Software-Einstellungen in einem einfachen Tool. Interessant ist hier der Leisemodus, der auch per Fn-Taste zwischen Auto und Aus schaltet. Neu ist Samsungs SideSync, ein Tool, das den Smartphone Screen aufs Notebook bringt (und umgekehrt). Den Abschluss machen, wie bei vielen Herstellern üblich, Testversionen von Adobe Photoshop Elements 11 und Norton Internet Security.
Wartung
Die Wartung beschränkt sich auf den Tausch von Festplatte (2,5 Zoll, SATA, 9 mm) und den beiden RAM-Modulen (Testgerät: ein Modul 4.096 MB belegt, Single-Channel).
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate (inkl. Vor-Ort-Abholservice). Serviceerweiterungen auf 36 oder 48 Monate müssen innerhalb von 90 Tagen nach Kaufdatum erworben und aktiviert werden. Samsung beschreibt die Garantieleistung als „Flexibler Service“. Das bedeutet: Der Samsung Support entscheidet, ob das defekte Gerät eingeschickt werden muss oder abgeholt wird. Die 36 Monate kosten z. B. 60 Euro.
Die Kamera (1.280 x 720 Pixel) eignet sich nicht für Fotos oder gar Videos, hierfür ist die Qualität zu schlecht. Die Bilder wirken vermatscht und konturlos. Außerhalb der Bildmitte verzerren Konturen bis zur Unkenntlichkeit.
Tastatur
Die Tasten des Ziffernblockes sowie die Richtungstasten sind schmaler als das restliche Feld. Das Standard-Layout des Ziffernfeldes mit Komma und Enter rechts unten entspricht Desktop-Eingaben. Die Richtungstasten sind mit etwas Freiraum unter die Shift-Taste gesetzt worden. Für das blinde Erfassen dieser Tasten ist das eine sehr gute Idee.
Der Tastenhub ist überragend groß: Gut zwei Millimeter, das haben nur manche Business-Laptops zu bieten. Der Anschlag ist fest (nicht hart). Die Fläche federt über dem DVD-Laufwerk deutlich (wirkt dort klapprig beim Tippen) und auf dem Rest dezent. Dennoch dellt die Fläche nirgends ein.
Der deutliche Druckpunkt der planen Tasten hätte zusammen mit dem Hub für ein sehr gutes Feedback sorgen können. Leider macht uns die fehlende konkave Tastenwölbung einen Strich durch die Rechnung. Unsere Hände fühlen sich nicht wohl auf den Tasten, beim Wechsel kollidieren sie immer wieder mit den benachbarten Tasten (Mangel an Zielgenauigkeit). Schreiber werden die erhöhte Handauflage schätzen. Hier haben selbst große Hände Platz. Die Isolationstasten liegen gut erreichbar in einer Mulde.
Touchpad
Das Multitouch-Mousepad (Synaptics TouchPad V7.5) mit der ausreichend großen Fläche ist nicht ganz bis in die Seiten berührungsempfindlich. Es besitzt keine Scrollbars (vertikal & horizontal), sie können auch nicht in der Synaptics Software reaktiviert werden. Die Fläche ist matt und in der Reibung eher rutschig als stumpf. Mehrfinger-Gesten wie Drehen, Rollen oder Zoom werden zügig umgesetzt. Mit dem geringen Hub der Tasten, ihrem weichen Anschlag und ihrer Leichtgängigkeit ist zügiges Klicken möglich. Allerdings ist der niedrige Tastenhub auf Dauer ein armes Feedback.
Samsung setzt auf ein nicht spiegelndes HD-Panel (1.366 x 768 Pixel, Typ: TN LED, AUO B156XTN0). Der Kontrast fällt mit 420:1 nur durchschnittlich aus. Letzteres ist aber typisch für Office Laptops und Multimedia-Geräte der unteren und mittleren Preisklassen. Das AUO Panel zeigt schwarze Farben nicht so schön tiefschwarz an, wie es mit einem hochwertigen IPS-Panel möglich wäre. Ein solches muss die Kundschaft der 400-Euro-Klasse aber lange suchen. Die Konkurrenten Lifebook AH502 und Terra Mobile 1512 kommen beide mit ausreichend hellen und matten Panels daher. Beim Kontrast steht Wortmanns 15-Zoller einen Tick besser da, der Fujitsu verblasst (189:1). Von einem hohen Kontrast würden wir erst bei 800 - 1.300:1 sprechen.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 231 cd/m²
Kontrast: 420:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 6.77 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.42 | 0.5-98 Ø5.2
55% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
59.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.88
Der Farbraum ist von der Referenz Adobe RGB 1998 (55 % Abdeckung) weit entfernt, gleiches gilt bei sRGB (80 %). Dieses Kriterium ist jedoch nur für Profi-Nutzer relevant.
Wir haben vor der Kalibrierung eine Farbanalyse mit CalMAN 5 durchgeführt (i1 Pro 2 Fotospektrometer). Wir sehen eine deutliche Schwäche bei der Darstellung der Graustufen. Alle Felder leiden unter einem starken Blaustich. Das durchschnittliche DeltaE(2000) liegt bei 8. Weil auch der Weißpunkt in Richtung Blau verschoben ist (Farbsättigung), wirkt die Anzeige kühl. Gleiches Bild zeigt Magenta und Cyan deutlich im blauen Bereich. Die zwei haben einen hohen DeltaE(2000) von 7 bzw. 14. Das bedeutet: Die Farbverfälschungen hinsichtlich sRGB-Raum sind bereits mit dem ungeübten Auge erkennbar (wenn beide Farben nebeneinander liegen, wie in den CalMAN Screens).
Matte Panels gelten als Musterbeispiel für den Outdoor-Einsatz. Beim ATIV Book 2 erwarten wir daher die Benutzbarkeit in der Sonne oder zumindest im hellen Tageslicht. Die Helligkeit (ident im Netz- und Akkubetrieb) reicht dazu aus; ungünstige Einfallswinkel können den Betrachter dennoch stark stören.
Blickwinkel sind keine Stärke des TN-Paneltyps. Vertikale Einblicke von oben oder unten quittiert die Anzeige schon bei 20 Grad mit starken Farbinvertierungen. Horizontal tritt dieser Effekt etwas später ein (zirka 45 Grad von der Mitte ausgehend).
Der Intel Pentium 2117U (2x 1,8 GHz) kommt zwar erst jetzt auf den Markt, er entspringt aber der verflossenen Ivy-Bridge-Generation. Das U im Namen meint Ultra Low Voltage (ULV). Durch die Fertigung in 22 nm sind sowohl die Energieaufnahme als auch die Wärmeabgabe niedrig.
Im Gegensatz zum Core i3 3120M (2,5 GHz) kann der Pentium kein HyperThreading. Letzterer wird neben Core i5 3230M alternativ im ATIV Book 2 angeboten (ebenfalls Ivy Bridge, 22 nm, 35 Watt TDP). Während im Core i3/i5 die Intel HD Graphics 4000 integriert ist, muss der Pentium 2117U mit der schwächeren HD Graphics (Ivy Bridge) auskommen.
Die Hitachi Travelstar Z5K500 bestückt den 15-Zoller mit 500 GB Speicherplatz. Es gibt keine Versionen mit SSD. Zuletzt wäre da nach 4.096 MB RAM (ein Modul), das als Single-Channel PC3-12800 arbeitet.
Prozessor
Die Pentium Klasse ist für Einsteiger- bzw. Low-Cost-Konfigurationen gedacht. Nach unten hin wird sie durch den Celeron abgerundet. Wir vergleichen die synthetische Rechen-Power der zwei Kerne mit einigen Modellen der Unter- und Mittelklasse von AMD und Intel (Low- und Standard-Voltage). Ob sich der Aufpreis zur i3-3120M-Version lohnt?
Der Cinebench R11.5 Multi-Thread-Test zeigt den 2117U gleichauf mit dem Celeron 1000M (Standard Voltage). Der Pentium gleichen Voltage-Typs ist 17 bis 31 % schneller (B950, B970, B980; 35 Watt). Ein i3, wie der 3110M, rechnet gar 72 % schneller. Die i5-Version gibt es für 580 Euro, dann aber auch mit 750 GB und GeForce 710M. Auf Grund des Turbos dürfte diese Kaufoption gut 100 % schneller sein. Das lohnt sich mitunter, um fit für die nächsten Computerjahre zu bleiben.
Der Fujitsu Konkurrent mit seinem Pentium 2020M (35 Watt) geht mit +37 % als klarer Sieger hervor. Das Terra Mobile 1512 schafft mit seinem Low-Voltage-Celeron nur +6 %. AMDs Trinity Plattform, die oft in preiswerten Konfigurationen zu finden ist, rechnet 19 % langsamer (sofern nur der Prozessorkern betrachtet wird).
Zu Beginn des Tests wunderten wir uns über niedrige Benchmark Scores, z. B. 0,38 Punkte im CB R11.5 Multi-/0,20 im Single-Test. Im Akkubetrieb blieben diese Resultate gleich. Der CPU-Takt lag - auch unter Last - stets bei 800 MHz. Ursache hierfür ist der Leisemodus, welcher per Fn-Taste nur zwischen "Auto" und "niedrig" schaltet. Erst die manuelle Abschaltung erlaubt den Standardtakt von 1,8 GHz (konstant, ohne Throttling). Jetzt konnten wir die Ergebnisse messen, die auch den Leistungsbetrachtungen zu Grunde liegen (auch Spieletests).
System Performance
PCMark 7 und Vantage sind zur Hand, wenn es um die Bewertung der Anwendungs-Performance geht. Diese Tools beziehen HDD, GPU-Teil und Speicher mit ein und formulieren neben dem Gesamtscore auch Sub-Scores. Da wäre etwa der System Storage Score (1.399 Punkte) mit einem normal niedrigen Ergebnis für HDD bestückte Systeme. Standard-Voltage fährt abermals besser, Lenovo B590 (i5; HDD) und B580 (3210M; HDD) gehen in Führung (24 %), was wohl an ihrer bis zu 72 % höheren CPU Power liegt.
Vor allen anderen muss sich unser ATIV Book 2 nicht verstecken: Selbst die Pentium Systeme Asus F55A, HP Compaq Presario CQ58 und HP 650 sind um zirka 15 % abgeschlagen. Der direkte Konkurrent Lifebook AH502 mit dem aktuellen Ivy Bridge Pentium steht jedoch 19 % im Plus. Der zweite in der Runde, das Wortmann Terra Mobile 1512, liegt hingegen mit seinem Low Voltage Celeron ganze 20 % zurück.
Der subjektive Eindruck bestätigt die Messung. Das ATIV Book 2 agiert ausreichend flüssig mit schnellen Programm- und Systemstarts. Wem die Eckdaten des Gerätes gefallen, der sollte getrost zum sparsamen Pentium greifen (anspruchsloser Nutzertyp).
PCMark Vantage Result | 4247 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2053 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Hitachi Festplatte (Typ Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380) mit einer Bruttokapazität von 500 GByte liest mit 79 bzw. 103 MB/s im Sequential Read gar nicht mal so langsam für eine 5.400-RPM-HDD. Die Zugriffszeit von 22 ms ist hingegen sehr langsam (besser: ~17 ms). Der 4K-Read-Test (0,48 MB/s) zeigt dann aber, wie chancenlos der rotierende Massenspeicher generell ist. SSDs schaffen in dieser Disziplin wenigstens knapp 20 MB/s, manche High-End-Modelle sogar über 30 MB/s. Nicht so die Konkurrenten, die mit 0,385 bzw. 0,467 MB/s noch einen Tick langsamer lesen.
Grafikkarte
Für die Grafikausgabe ist Intels HD Graphics (Ivy Bridge) zuständig. Sie arbeitet mit Geschwindigkeiten von 350 bis 1.000 MHz und unterstützt DirectX 11. Die GPU ist leistungsfähiger als der gleichnamige Sandy-Bridge-Vorgänger, wie der OpenGL 64Bit zeigt (HP Compaq Presario CQ58 bis Asus F55A). Die HD 3000 älterer Sandy-Bridge-Modelle, etwa Dell Vostro 2520, als auch die Intel HD im Celeron 1037U (Terra Mobile 1512) liegen gleichauf. Die Intel HD im 35 Watt Pentium 2020M ist lediglich 6 % schneller (Fujitsu Lifebook AH502).
Mit einer GT 710M, der kleinsten dedizierten Nvidia GPU (ATIV Book 2 - 270E5E), erhöht sich die synthetische Leistung der Shader um 210 % (am Lenovo IdeaPad U410 ermittelt). Das hört sich nach viel an, aber für Spieler ist auch diese GPU recht uninteressant, zumal sie nicht in der 400-Euro-Klasse zu finden ist. Ein Kompromiss könnte eine HD 7520G (+130 %) aus der Trinity Plattform sein (IdeaPad N586), wobei die niedrige CPU-Leistung hier einige Games beschneidet.
3DMark 03 Standard | 7434 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5196 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2903 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 20669 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1887 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 253 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spiele-Performance sieht dann alles andere als rosig aus. Aktuelle Games sind ein No-Go für das ATIV Book 2 mit ULV-Pentium. Besser sieht es mit einer GeForce 710M aus (+196 % 3DMark 06; +219 % Anno 2070 Low). Da nützt es auch wenig zu sehen, dass Lifebook AH502 (-17 % Anno 2070) oder auch Asus F55A (-21 %) mit 35-Watt-Pentium noch weiter einknicken. Der 3DMark 06 zeigt Ähnliches. Die integrierte HD 4000 ist nur 50 % schneller, was keinen nennenswerten Vorteil bedeutet.
Anno 2070 - 1024x768 Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung ATIV Book 2 - 270E5E | |
Asus F55A-SX099D | |
Fujitsu Lifebook AH502 | |
Wortmann Terra Mobile 1512 | |
Lenovo B575e | |
Lenovo IdeaPad U410 Touch-59372989 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 27.8 | 11.4 | ||
Dishonored (2012) | 19 | 15.2 | ||
Tomb Raider (2013) | 22.5 | 11 | ||
BioShock Infinite (2013) | 16.4 | 8.55 |
Geräuschemissionen
Wer vor dem Textdokument nach Ideen und Formulierungen ringt, der wird vom ATIV Book nicht gestört. Gerade mal 30 dB(A) messen wir im Leerlauf (Leisemodus Auto). Sofern sich die HDD abschaltet, sinkt der Pegel auf den Grundpegel des Messraumes. Positiv: Die Festplatte arbeitet nahezu geräuschlos, es ist nicht einmal ein Klackern der Lese- und Schreibköpfe zu hören.
Unter Last (Leisemodus Aus) erhöht sich der Geräuschpegel nur auf gut 32 dB(A). So laut sind viele Laptops teilweise im Leerlauf. Leider stört das DVD-Laufwerk den Gesamteindruck mit 38 dB(A) beim Abspielen einer Film-DVD. Hier können Nutzer aber mit einem Tool, das die Geschwindigkeit reduziert, Abhilfe schaffen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 30.1 / 30.1 dB(A) |
HDD |
| 30.7 dB(A) |
DVD |
| 38.3 / dB(A) |
Last |
| 31.5 / 32.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bis auf die punktuell höhere Erwärmung auf 42 Grad Celsius in der Nachbarschaft der CPU gibt es keinen Unterschied in der Wärmeabgabe bei Idle (Leisemodus Auto) oder im Stresstest (Leisemodus aus). Der Durchschnitt auf der Unterseite erhöht sich um lediglich einen Grad. Die Grafik zeigt sogar Bereiche, die unter Last kühler werden. Der Grund: Die temporäre Lüfterabschaltung im Leerlauf staut Wärme im Chassis. Diese und die neu produzierte Warmluft werden durch den Lüfter bei Last nach außen befördert.
Die Abwärme liegt am Prozessor selbst während des Stresstests bei nur 67 Grad; der Takt steht währenddessen stabil bei 1,8 GHz (GPU @1.000 MHz). Dass ein Pentium 2117U (1,8 GHz) bei mangelhafter Kühlung durchaus throtteln kann, das bewies kürzlich Gigabytes U2142-2117U Convertible (1,0 GHz).
Insgesamt gefällt das Kühlsystem sehr gut. Wir gehen davon aus, dass es genügend Reserven für eine Kühlung eines Core i5 nebst kleiner GT 710M hat. Lautstärke und Abwärme dürften dann, zumindest bei Last, etwas höher ausfallen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3 °C).
Lautsprecher
Der Klang der Stereo-Lautsprecher ist stark mittenlastig (dünn) und verzerrt bei Maximalpegel etwas. Die Speaker sitzen im Lochgitter über der Tastatur. Für die Ausgabe steht sowohl der HDMI-Port, als auch ein 3,5-Klinker-Stecker zur Verfügung (kombiniert mit Mikrofon, ideal für Headsets mit einem Stecker).
Energieaufnahme
Mit der niedrigen Energieaufnahme sind wir in diesen Test eingestiegen. Sechs bis neun Watt sind das Aushängeschild vor der Konkurrenz: Fujitsu Lifebook AH502 (Pentium 2020M, 8-12 Watt); Dell Vostro 2520 (i3 3120M, 7-13 Watt); Wortmann Terra Mobile 1512 (Celeron 1037U, 9-15 Watt).
Die Differenz ist freilich nicht gigantisch, denn alle Intel Prozessoren werden in einem ähnlich kleinen Herstellungsverfahren (22 nm @17 & 35 Watt) gefertigt. Zudem sind über alle Modelle hinweg zahlreiche Features aktiv (z. B. Enhanced Speedstep, integrierte HD Graphics, DDR3 Memory Controller). Anders gesagt: Ob Celeron, Pentium oder Core i5, im Leerlauf sind die Intel Systeme generell ähnlich sparsam (bei gleichem Formfaktor). Erst die Quadcores nebst starken dedizierten GPUs erhöhen die Energieaufnahme auf 15 bis 25 Watt im Idle (Min./Max.).
Aus / Standby | 0 / 0.5 Watt |
Idle | 5.7 / 8.9 / 8.9 Watt |
Last |
24.8 / 30.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Nach zwei Stunden Ladezeit hat das 40-Watt-Netzteil den Akkumulator (40 Wh Lithium-Ion) voll aufgeladen. Die Laufzeit des Herstellers (5,8 Stunden) kann unser ATIV Book übertreffen, allerdings nur im untätigen Leerlauf bei minimaler Helligkeit (7:04 Stunden). Realistischer ist da schon der WLAN-Test bei 150 cd/m². Hier surft unser Skript (alle 40 Sekunden Websites aufrufen) für 4:19 Stunden (Leisemodus Auto).
Die Konkurrenz verblasst allerdings nicht vor diesen Zahlen: Fujitsu Lifebook AH502 (48 Wh, 4:13 h); Wortmann Terra Mobile 1512 (49 Wh, 4:18 h). Das Dell Vostro 2520 (48 Wh, 5:24 h) mit einem Sandy Bridge Core i3 schafft sogar eine Stunde mehr, es hat aber eine höhere Akkukapazität.
Alter Wein in neuen Schläuchen? Nicht ganz. Zwar nimmt Samsung für das neue ATIV Book 2 ein altes Chassis (Serie 2) und verändert es nur optisch ein klein wenig. Die Technik wurde aber komplett generalüberholt. An Bord ist eine neue Mainstream-Plattform für die Massen, den Pentium 2117U (1,8 GHz) werden wir in sehr vielen Einsteigergeräten sehen. Ein Novum ist die Verwendung eines Low-Voltage-Chips (TDP 17 W) für ein Standard-Notebook ohne Ultrabook-Ambitionen. Acer geht mit dem Aspire E1-572 (i3 4010U) denselben Weg, Wortmann mit seinem Terra Mobile 1512 (Celeron 1037U) ebenso.
Die Befürchtung, mit lahmer Netbook-Leistung abgespeist zu werden, ist unbegründet. Das System liegt nur 25 % hinter günstigen Core-i3-Standard-Voltage-Geräten zurück (System-Benchmarks). Die reine Rechenkraft ist mit einem Celeron 1000M (35 Watt) vergleichbar, jedoch ohne dessen hohe Last-Energie-Aufnahme.
Dies führt nicht nur zu einem der sparsamsten 15-Zoller in dieser Preisklasse, sondern auch zu einem ausgesprochen leisen und kühlen Gerät. Zusammen mit der über vierstündigen Akkulaufzeit und den guten Eingabegeräten (selten: hoher Tastenhub) erfüllt das die Office-Ambitionen des entspiegelten ATIV Book 2.
Nichts ist aber perfekt, schon gar nicht für unter 400 Euro. Die Nachteile sehen wir in dem etwas wackeligen Chassis, den schlechten Blickwinkeln des TN-Panels und der nicht vorhandenen Spieletauglichkeit. In Summe hat Samsung ein für den Preis sehr ordentliches Alltags-Notebook geschaffen, das die gewählten Kontrahenten Fujitsu Lifebook AH502 (Pentium 2020M) und Wortmann Terra Mobile 1512 (Celeron 1037U) schlagen kann.
Das Lifebook AH502 eignet sich für alle, die eine sehr gute Rechenleistung (Standard Voltage) in der Preisklasse suchen und denen ordentliche Eingabegeräte sowie gute Wartungsmöglichkeiten wichtig sind. Das Terra Mobile 1512 kommt mit höherem Kontrast, guten Eingabegeräten und einem Terabyte Speicherplatz daher. Zudem ist es dank Low-Voltage-Celeron leise und kühl. Ein Energiesparer, wie das ATIV Book 2, ist das Terra Mobile 1512 aber nicht.