Test Samsung RV515-S03DE Notebook
Samsung Laptops werden seit zwei Jahren in den Serien zwei bis neun kategorisiert und heißen dann etwa NP-530U3C-A01DE (Serie 5). Unser aktuelles Testgerät weicht davon ab und nennt sich RV515-S03DE. Ein ganz besonderes Notebook? Sicherlich nicht, die RV-Serie gibt es schon seit vielen Jahren. Im März 2011 hatten wir den letzten RV511-Kollegen im Test, damals im gleichen Look, aber mit Intel Core i3 380M und GeForce 315M.
Heute ist der alte Bekannte komplett anders bestückt auf dem Markt. Brandneu sind aber weder AMD E-450 (1,65 GHz), noch die Radeon HD 6470M und schon gar nicht das erneut verwendete Chassis. Beide 2011er Zacate-APU- und GPU-Modelle waren oft im Test und ringen dem Tester nur ein müdes Gähnen ab (Nachfolger im Markt). Interessant ist jedoch die Kombination, die hat es bis dato noch nicht gegeben.
Zaubert die HD 6470M uns ein wenig Game-Feeling aufs Gesicht? Selbiges war bei der Radeon HD 6320, welche normalerweise im AMD E-450 werkelt, nie passiert. Spiele waren für die APU bisher ein No-Go-Thema. Ob sich das jetzt ändert und ob das RV515-S03DE in Summe ein guter Kauf ist, das erklärt unser ausführlicher Testbericht.
Die Verarbeitung des Samsung RV515 steht dem Vorgänger RV511 in nichts nach, was in diesem Falle aber keine positive Wertung ist. Die Steifigkeit überzeugt uns nicht: Mit zwei Händen können wir die Base Unit unter einem deutlichen Knarren verwinden. Die Kunststoff-Bodenplatte können wir rechts und links eindellen. Speziell das DVD-Laufwerk ist eine Schwachstelle.
Die Scharniere halten den Deckel straff, verhindern das Nachwippen aber nicht. Sehr gut ist die Verschlusskraft des Deckels. Hier müssen wir deutlich Kraft mit zwei Händen aufwenden. Ein versehentliches Öffnen beim Transport wird dadurch vermindert. Der maximale Aufklappwinkel liegt bei zirka 140 Grad.
Die grau schimmernden Oberflächen im Innenraum sind matt, aber kratzempfindlich. Die Lackierung wird bei intensivem Gebrauch an den scharfen Kanten rechts und links der Handauflage abwetzen. Die mit Riefen gestanzte Oberfläche des Deckels hat haptisch eine sehr angenehme Struktur, die vor allem Fingerabdrücke vollständig verhindert und sehr griffig ist.
Die Verbindungen sind bis auf einen USB-2.0-Port auf der linken Seite des Gehäuses gebündelt. Die Platzierung der Steckplätze erscheint angemessen. Es gibt zwar wie so oft keine Anschlüsse auf der Rückseite. Aber immerhin befinden sich die zwei rechten USB-2.0-Ports ganz hinten, VGA und HDMI sitzen mittig. Die sperrigen Kabel können folglich auf dem Tisch nach hinten abgeführt werden.
Kommunikation
Das WLAN-Modul nach Draft-N-Standard (Atheros AR9285) enthält keine Bluetooth-Komponente. Der Realtek PCIe GBE Family Controller kann mit Gigabit-Geschwindigkeit im Netzwerk Daten übertragen. Dies ist zum PC-PC-Datentransfer via Switch immer noch die schnellste Option.
Zubehör
Samsung legt einen Windows-7-Recovery-Datenträger in den Karton. Die komplette Werksauslieferung inklusive der eigenen Installationen kann sich der Kunde mit der Samsung Recovery Solution auf Datenträger brennen.
Die Notebook-Tools von Samsung erscheinen mehrheitlich sinnvoll: EasyMigration (Datenumzug), PhoneShare (Sharing der Internet-Verbindung mit dem Mobiltelefon), Easy File Share (Dateizugriff auf anderen PC), Easy Network Manager (WLAN-Standorte) oder das Update Plus (Treiber-Updates). Interessant: Der Battery Life Extender. Dieser setzt die maximale Akkuladung auf 80 Prozent, was die Lebenszeit des Akkus verlängert.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf 24 Monate (inkl. Vor-Ort-Service). Garantie-Plus nennt sich die kostenpflichtige Erweiterung der Standardgarantie. Für ungefähr 50 Euro gibt es einen 3-jährigen Vor-Ort-Abholservice (ab Kaufdatum).
Tastatur
Die Tasten des Ziffernblockes sowie die Richtungstasten sind schmaler als die übrigen. Das Standard-Layout des Ziffernfeldes mit Komma und Enter rechts unten entspricht den Desktop-Eingaben. Die Richtungstasten sind zwischen Shift-Taste und Ziffernblock eingequetscht.
Auf der Tastatur können wir recht zielsicher und schnell schreiben. Der Tastenhub ist mittelgroß und der Anschlag fest (nicht hart). Die Fläche federt über dem DVD-Laufwerk jedoch deutlich ein, was das Tipp-Feedback hier klapprig werden lässt. Der Druckpunkt ist zwar deutlich erkennbar, aber die plane Fläche behindert die Zielgenauigkeit.
Schreiber werden die erhöhte Handauflage lieben. Hier haben große Hände Platz, zum Nutzer hin neigt sich die Fläche und die schwachen Isolation-Tasten liegen gut erreichbar in einer Mulde. Kontraproduktiv erscheint aber der schwarze Hochglanz-Kunststoff, welche die Tasten umsäumt. Hier sammeln sich seitlich, unter und inmitten der Tasten Staub und Fingerabdrücke. Auch Kratzer werden nicht lange auf sich warten lassen.
Touchpad
Das Multitouch-Mousepad (Elan Smart Pad) mit der ausreichend großen Fläche ist bis in die Ecken berührungsempfindlich. Es besitzt zwei Scrollbars (vertikal & horizontal), die aber optisch nicht markiert wurden (deaktivierbar). Die Fläche ist matt und in der Reibung eher rutschig. Mehr-Finger-Gesten wie Drehen, Rollen oder Zoom werden zügig umgesetzt. Mit dem mittleren Hub der Tasten, ihrem sanften Anschlag und deren Leichtgängigkeit ist zügiges Klicken möglich. Allerdings ist das helle Klick-Geräusch laut und stört auf Dauer.
Samsung setzt neuerdings wieder auf ein spiegelndes HD-Panel (1.366 x 768 Pixel, Typ: CMO N156BGE-L21). Es ist nicht mehr matt wie im RV511. Der Kontrast fällt mit 237:1 durchschnittlich aus. Letzteres bis 200:1 ist aber typisch für Office-Laptops und Multimedia-Geräte der untereren und mittleren Preisklassen. Das CMO-Panel zeigt schwarze Farben nicht so schön tiefschwarz an, wie es mit einem hochwertigen Panel möglich wäre. Der Glare-Type "vertuscht" diesen Nachteil aber etwas.
Der Farbraum ist von der Referenz Adobe RGB 1998 (t) weit entfernt, Gleiches gilt bei sRGB (t). Dieses Kriterium ist jedoch nur für Profi-Nutzer relevant.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 213 cd/m²
Kontrast: 237:1 (Schwarzwert: 0.9 cd/m²)56% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das TFT verteilt die Luminanz noch gleichmäßig über die Fläche: 87 %. Die Abweichungen der LED-Helligkeit sind gering. Minimum und Maximum liegen lediglich 28 cd/m² auseinander. Mit einem Schnitt von 207 cd/m² ist die Luminanz nur durchschnittlich aufgestellt. Ein sehr guter Wert läge bei 250 bis 300 cd/m².
Die schwächelnde Helligkeit der Displayanzeige genügt nicht, um der Spiegelung im Tageslicht wirksam entgegen zu treten. Ein augenfreundliches Ablesen ist damit unmöglich. Im Akkubetrieb dimmt die Helligkeit nicht herunter. Einen Lichtsensor zur adaptiven Luminanz-Regulierung besitzt der 15.6-Zoller nicht.
Das RV515 hat kleine Blickwinkel, so wie fast alle Office- und Multimedia-Notebooks. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), so erscheinen Farbinvertierungen ab zirka 15 Grad. Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen, ohne von den Geisterbildern gestört zu werden. Bessere Panels sind allerdings Mangelware und unter 800-1000 Euro nicht zu haben.
Samsung rüstet seinen 15,6-Zoller mit der Zweikern-APU AMD E-450 (2 x 1,65 GHz) aus. Die Accelerated Processing Unit wurde seit Anfang 2011 in unzähligen Low-Cost-Laptops verbaut. Für 15,6-Zoller ist die sparsame 18-Watt-Plattform (TDP) eigentlich gar nicht vorgesehen, sondern auf Grund der geringen Abwärme und guten Laufzeit für 10- bis 13,3-Zoller. Der Markt hält sich aber nicht an technische Guidelines, weshalb die schwache APU bisweilen in monströsen 17-Zollern Platz findet (siehe Packard Bell EasyNote LK11-BZ-080GE).
Die integrierte Grafikeinheit ist keine Radeon HD 6310, sondern eine HD 6470M. Das Feature-Set DirectX-11 und UVD3 Video-Decoder für HD-Videos (MPEG-2, H.264, VC-1) unterstützen sie unisono. Die 6470M besitzt allerdings 160 statt 80 Shader. 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher stecken im Gerät. Das mögliche Upgrade auf 8 GB ist dank des zweiten (leeren) RAM-Slots für wenig Geld zu erledigen.
Prozessor
Wir vergleichen den AMD E-450 (2 x 1,65 GHz) mit dem Nachfolger E2-1800 (1,7 GHz), welcher aktuell in die Notebooks Einzug hält. Die noch im Markt befindlichen AMD Llano APUs sind mit Preisen ab zirka 400 Euro ebenfalls eine Alternative. Deren Rechenleistung ist auf Seiten CPU und GPU höher, denn die Plattform wurde nicht für 11,6-Zoller geschaffen. Hier gibt es dann sogar schon Quadcores wie den AMD A6-3420M in Geräten ab 450 Euro.
Der AMD E-450 erreicht im Multi-Core-Benchmark Cinebench R11.5 64 Bit 0,63 Punkte. Ein E2-1800 schafft bestenfalls 0,66 Punkte (HP 655). Ein AMD A6-3420M ist bereits 200 % schneller (zirka 1,95 Punkte). Der neuere A6-4455M (Trinity) rechnet immerhin 35 % schneller. Bereits ein Pentium 987 ist 79 % schneller (Acer Aspire One 756, 11,6-Zoller). Dies zeigt, dass wir uns bei diesem Vergleich auf einem insgesamt sehr niedrigen Niveau bewegen.
Der Single-Core-Test macht es dem Multi-Core gleich: 0,33 versus 0,34 (E2-1800) sind noch kein großer Aufreger. Der Pentium 987 legt schon 79 % drauf. AMD Trinity (A6-4455M, Samsung 535U4C, HD 7550M) ist 91 % schneller.
Die Leistung (CPU/GPU) kann im Akkubetrieb in gleicher Höhe wie am Netzstrom abgerufen werden. Der R11.5-Multi- bzw. der Shading-Test endete auf dasselbe Ergebnis wie im Netzbetrieb.
Cinebench R11.5 | |
Samsung RV515-S03DE | |
CPU Multi 64Bit | |
HP 655 B6M65EA | |
CPU Multi 64Bit | |
Samsung 535U4C | |
CPU Multi 64Bit | |
HP Probook 4535s-A1F21EA | |
CPU Multi 64Bit | |
System Performance
Die CPU-Tests oben lassen kein gutes Haar am RV515. Wie sieht es bei der Anwendungsleistung aus? Nicht viel besser, wie die Vergleichsbalkendiagramme für den PCMark 7 aufzeigen. Trotz dedizierter HD 6470M hat das RV515 kaum mehr Gesamtpunkte als das E2-1800-System HP 655. AMD Llano, wie im HP Pavilion g6-1352eg (A4-3305M), kann 31 % drauflegen. Ein aktuelles Intel Low-Cost-System, das sei hier zur Gesamteinordnung genannt, ist mit Pentium B950 (HD Graphics) 61 % besser im PCMark 7.
Das schwache Ergebnis bestätigt die Messungen anderer Zacate-E-450-Systeme: 965 @Vaio SVE-1111M1E/P; 982 @Lenovo G585-M8325GE). Eine Abgrenzung nach unten gibt es durch Atom-Netbooks mit N2600 bzw. N2800 (-26 %, Asus Eee PC R052C). Wir prüfen die Hardwarebeschleunigung durch die HD 6470M mit dem Videoschnitt-Tool Power Director 8 unter "Grafikkarte".
PCMark 7 | |
Samsung RV515-S03DE | |
Score | |
HP 655 B6M65EA | |
Score | |
HP Pavilion g6-1352eg | |
Score | |
HP Probook 4535s-A1F21EA | |
Score | |
PCMark Vantage Result | 2620 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1001 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die PCMark-7-Wertung enthält 1.324 System-Storage-Punkte. Für eine 5400-RPM-HDD ist das unterdurchschnittlich, aktuelle HDDs dieser Güte erreichen bis zu 1.600 Punkte. Die Datendurchsätze laut HD Tune und Crystal Disk Mark sehen zwar gut aus (Sequential Read), die Access Time von 19.5 ms sowie das Auslesen kleiner, verstreuter Dateien ist aber sehr schlecht. Richtig gute 5400er HDDs sind im CDM 4K Read 158 % schneller. Verbaut ist eine Seagate ST500LM012 mit 500 GB Bruttokapazität.
Grafikkarte
Die Radeon HD 6470M (1024 MB) ist eine DirectX-11-GPU im Einsteiger-Segment. Die GPU taktet mit 800/800 MHz (Kern/Speicher) und damit oberhalb der AMD Spezifikation. Die 3D-Performance spielt nicht in der ersten Liga, 3.366 3DMarks06 sind ein Indiz für Entry-Gaming. Die CPU-Abhängigkeit des 3DMarks sorgt für eine deutliche Minderung: Zusammen mit einem Intel Core 2410M schafft die GPU nämlich 4.500 Punkte. Der 3DMark 11 Performance Score ist weniger CPU-anfällig, weshalb die Scores hier nur 2 bis 15 % über unserem RV515 liegen: Sony Vaio VPC-CA1S1E (2410M, +15 %).
Spiele sind nur eine Aufgabe, eine Reihe von Anwendungsprogrammen können die 160-Stream-Prozessoren mittels DirectX 11, OpenGL 4.1, DirectCompute 11 oder OpenCL für Berechnungen heranziehen. Magix- & CyberLink-Produkte sollen dazu gehören. Wir benutzen ein selbst erstelltes 1080p-Video-Projekt im Power Director 8, um eine mögliche Hardwarebeschleunigung durch die Radeon zu prüfen. Das Ergebnis ist enttäuschend, speziell weil ein zum Vergleich gestellter Pentium 987 nur die Hälfte der Zeit braucht (8 statt 16 Minuten, Aspire One 756). Das AMD Accelerated Parallel Processing bzw. der Intel Effektbeschleuniger waren aktiviert.
3DMark 06 Standard Score | 3366 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1485 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 555 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Radeon HD 6470M zeigte sich bei den Testspielen schwächer, als wir es von dieser Einsteiger-GPU gewohnt sind. In Laptops mit Intel-Core-CPU schob die HD 6470M aktuelle Spieletitel in niedrigen Details immer auf spielbare Frameraten jenseits der 30 FPS. Mittlere Details laufen bei Intel Begleitung nur bei etwas anspruchsloseren Titeln wie Call of Duty: Black Ops.
Dieselbe Aussage lässt sich von der Spieletabelle ableiten, welche bspw. Deus Ex Human Revolution (2011), Total War: Shogun 2 (2011) und Anno 2070 (2011) in der niedrigsten Stufe Spiebarkeit zuordnet. Gleiches gilt für das ältere Risen 1, welches allerdings schon 2009 hohe Anforderungen an die GPU hatte. Intel-Core-Prozessoren puschen die Frameraten um 8 (Anno 2070) bis 15 FPS (Risen), wie unsere Spiele-Datenbank zeigt. Der schwache Zacate Prozessor ist also eine kleine Bremse für die HD 6470M. Dies zeigen bereits die synthetischen 3D-Benchmarks.
Kern- und Speicher-Takt sind sogar höher als die AMD Vorgabe gesetzt (800 statt 750 MHz) und damit nicht die Ursache für die Minderleistung. Spieler mit kleinem Geldbeutel sollten sich unter den jetzt günstiger werdenden AMD-Llano-Plattformen umsehen (Trinity-Nachfolger kommt auf den Markt). Der APU Prozessor hier ist zwar auch keine Performance-Rakete, doch er bremst die jeweilige Grafik nicht so stark aus.
Ein A4-3300M/HD 6480G (Risen -7 %) erscheint noch nicht empfehlenswert. Dann schon eher ein A6-3400M/Radeon HD 6720G2 (Risen +47 %; Asus K53TA-SX026V). Aber Vorsicht: Ein Trinity A6-4455M/Radeon HD 7550M ist zwar technisch neuer, aber am Ende langsamer: Anno 2070, -15 % (Samsung 535U4C).
Anno 2070 | |
Samsung RV515-S03DE | |
1024x768 Low Preset | |
Toshiba Satellite L755D-14U | |
1024x768 Low Preset | |
Lenovo ThinkPad Edge E525-NZ62KGE | |
1024x768 Low Preset | |
Samsung 535U4C | |
1024x768 Low Preset | |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Risen (2009) | 32.8 | 21.2 | 14.8 | |
Total War: Shogun 2 (2011) | 32.7 | 15 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 36.7 | 23 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 17.9 | |||
Anno 2070 (2011) | 42.3 | 16.7 |
Geräuschemissionen
Samsungs RV515 bleibt jederzeit kühl und selbst im Stresstest außerordentlich leise. Der Silent Mode (Fn+F8) ist für Office-User, die eine möglichst geringe Geräuschkulisse haben wollen. Wenn aktiviert, lässt der Modus den Lüfter während einfacher Büroarbeiten verstummen. Kurze CPU-Last ändert daran nichts. Erst wenn es länger dauert, so schaltet sich die Kühlung wieder zu, wird aber nicht lauter als 32.5 dB(A). Die CPU-Taktung und die Leistung bleiben unbeeinflusst.
Das Grundrauschen der rotierenden Festplatte von fast nicht mehr hörbaren 29.8 dB(A) bleibt auch im Silent Mode bestehen. Bei Belastung, das ist die große Stärke des RV515, wird der 15,6-Zoller niemals lauter als 34,4 dB(A). Dies gilt für den Speed Mode.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 30.5 / 30.5 dB(A) |
HDD |
| 31.1 dB(A) |
DVD |
| 35.3 / dB(A) |
Last |
| 33 / 34.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Beim Surfen im Web oder anderen einfachen Aufgaben erwärmt sich das Gehäuse fühlbar, der Temperaturdurchschnitt klettert jedoch nicht über 31 Grad (oben). Dies ist im Silent Mode gemessen (Lüfter aus), was punktuell die relativ hohen 40 Grad erklärt. Interessant ist nun, dass mit konstanter CPU-/GPU-Last und Speed Mode des Lüfters der Abwärmedurchschnitt nur im einen Grad steigt. Einige Areale sind im Stresstest sogar kühler als im Leerlauf. Messfehler? Nein, der Idle-Zustand bei deaktiviertem Lüfter lässt Wärme im Gehäuse anstauen. Im Normal-/Speed-Modus wird diese Abwärme schneller abgeführt als neue hinzukommt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-5.8 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher können den HiFi-Fan nicht überzeugen. Dieser wird zur Nutzung externer Lautsprecher oder von Kopfhörern gezwungen, denn der Sound ist stark mittenlastig (dünner Klang) und verzerrt bei Maximalpegel deutlich. Die Lautstärke ist für einen 15,6-Zoller angemessen. Für externe Lautsprecher oder Kopfhörer steht der 3.5-Millimeter-Klinke-Ausgang zur Verfügung. Alternativ kann das Audio-Signal auch digital per HDMI ausgegeben werden.
Energieaufnahme
Ist das RV515 genügsamer als der Intel basierte Vorgänger RV511? Nein, 12-15 Watt im Leerlauf (je nach Helligkeit, Funkmodul on/off) sind ident mit dem Arandale Core i3 System RV511. Im Vergleich zum E2-1800-System (HP 655; 8-12 Watt) ist die Energieaufnahme angestiegen. Das HP 655 hat jedoch eine niedrigere TFT-Luminanz, was an dieser Stelle Energie einspart.
Bei Stresstestbelastung zeigt das Multimeter 41 Watt an. Das kleine 60-Watt-Netzteil (280 Gramm) ist davon nicht überfordert, es wird bei Last 55 Grad warm. Während eines 3DMarks06 klettert die Leistungsaufnahme auf gerade mal 36 Watt. Wenn nur die CPU unter Höchstlast steht (Prime95), so zieht der 15.6-Zoller 25 Watt aus der Dose.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 11.8 / 15.1 / 15.4 Watt |
Last |
36.1 / 41.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Kapazität des Akkus von 48 Wh lässt keine enormen Laufzeiten vermuten. Dies können wir bestätigen. Statt der 5:22 Stunden (WLAN-Test HP 655) eines E2-1800-Systems muss sich der Samsung Nutzer mit 3:27 Stunden begnügen. Auch die Leerlauf-Standzeit fällt in diesem Vergleich von 6:32 auf 5:22 Stunden. Die Kapazität des HP-655-Akkus ist mit 47 Wh nahezu ident.
Im Vergleich zum alten Intel-RV511 (knapp drei Stunden, WLAN-Test) fallen die Laufzeiten nur marginal besser aus. Der Laufzeitvorteil der Zacate APU wird im RV515 scheinbar durch die HD 6470M zunichte gemacht. 2:14 Stunden lädt der Akku, das ist noch eine akzeptable Zeitspanne. Für die Laufzeit unter Belastung spielt es keine Rolle, ob Prime 95 (CPU-Stress), Furmark (GPU) oder der BatteryEater Classic-Test laufen. Um die zwei Stunden sind immer das Resultat.
Das Samsung RV515 (NP-RV515-S03DE) ist ohne Zweifel ein interessantes Projekt. Die Radeon HD 6470M hübscht die Spiele-Performance der E-Serien-APU um ein paar Prozentpunkte auf. Wenn aktuelle Titel mit originären E-450 APUs in den Settings Low vordem unspielbar waren, so laufen diese Games jetzt ausreichend flüssig. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ob das als Kaufargument reicht, entscheiden zum Glück nicht die Tester. Was die Faktoren Mobilität, Ergonomie und Eingabegeräte betrifft, so macht das RV515 vieles richtig. Das Tippen geht schnell (wenn auch etwas federnd über dem DVD-Laufwerk) von der Hand und Lärm ist ein Fremdwort. Die 3:30 Stunden Laufzeit (WLAN-Test) bestätigen aber Befürchtungen, dass die Laufzeiten mit der HD 6470 niedriger ausfallen als bei E-450 und E2-1800.
Die mittelmäßige Verarbeitung, das spiegelnde und insgesamt zu dunkle Display sowie die niedrige Anwendungsleistung machen das RV515 zu einem Low-Cost-Einsteiger (399 Euro), mit dem sich der Nutzer arrangieren muss.
Wer für wenig Geld besser spielen möchte, der könnte unter den AMD-Llano-APU-Notebooks fündig werden. Hierbei sollten Geräte mit Dual Graphics (z. B. HD 6720G2) aber vermieden werden, denn unsere Spiele-Test zeigten inkonsistente und zum Teil eigenwillig niedrige Frameraten. Als Single-GPU-Lösung wäre etwa die AMD Radeon HD 7670M (Acer Aspire 5560G-8204G50Mnkk, A8-3520M ODER Aspire V3-551G-64404G50Makk, A6-4400) ab 500 bzw. 460 Euro zu haben. Damit steht dann wirklich mehr Spielekompetenz auf dem Tisch als mit dem Samsung RV515.