Test Lenovo G585-M8325GE Notebook
Lenovo bringt mit dem G585 einen Nachfolger für das Lenovo G575 auf den Markt. Lenovo setzt auch beim G585, wie schon beim G575, auf die AMD Fusion-Technik. Genauer gesagt kommt die AMD Brazos 2.0-Platform zu Einsatz. Beim Lenovo G575 kommt noch die erste Brazos-Generation zum Einsatz. Die Brazos-Platformen wurden eigentlich für den Einsatz in Netbooks konzipiert, Lenovo packt diese Netbook-Technik nun einfach in ein Notebook-Gehäuse.
Die Idee dahinter ist interessant: Man kombiniert die Vorteile eines Netbooks (geringer Energieverbrauch) mit dem deutlich größeren und komfortableren Bildschirm (es kommt ein 15,6 Zoll-Display zum Einsatz) eines herkömmlichen Notebooks. Herauskommen sollte ein leises, verbrauchsarmes Office-Notebook, das im unteren Bereich der Leistungsskala anzusiedeln wäre und über eine lange Laufzeit verfügen müsste. Beim G575 ist diese Verbindung nicht ganz gelungen. Einerseits loben wir die Akkulaufzeiten und den geringen Energiebedarf, andererseits bemängeln wir die Lautstärke des Geräts und das schlechte Display. Ob Lenovo es beim G585 besser macht, zeigt unser Test.
Unser Testgerät enthält einen Zweikernprozessor (AMD Vision E2-1800), einen Grafikchip von AMD (AMD Radeon HD 7430), zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, einen DVD-Brenner und eine Festplatte, die eine Speicherkapazität von 320 GB bietet.
Konkurrenten des Lenovo G585 sind, neben dem Vorgängermodell Lenovo G575, das HP 635 LH416EA, das Acer Aspire 5253 und das Acer TravelMate 5744Z-P624G50Mikk.
Lenovo steckt die gesamte Technik in ein schwarzes, glänzendes Kunststoffgehäuse. Das Notebook ist überwiegend in Klavierlack-Optik gehalten. Lediglich der untere Notebook-Körper besteht aus mattem Kunststoff. Beim Lenovo G575 kam noch ein gänzlich mattes Gehäuse zum Einsatz (lediglich der Displayrahmen glänzte). Die glänzende Oberfläche wirkt dabei durchaus wertig und versprüht nicht den üblichen Billigcharme. Bei einem Office-Gerät wünscht man sich aber eher ein mattes Äußeres. Die glänzende Oberfläche dient hier eindeutig als Blickfang. Das Design des Gehäuses ist simpel. Die Oberflächen sind völlig glatt und kommen ohne Verzierungen oder Ähnlichem daher.
Grundsätzlich macht das Gehäuse einen stabilen Eindruck. Auf Druck gibt das Gehäuse nur leicht nach. Auch der Bereich oberhalb des optischen Laufwerks macht einen guten Eindruck. Das Gehäuse des G585 ist verwindungssteifer als das des G575. Es lässt sich beim Anheben nur wenig verwinden. Das ist eine Verbesserung gegenüber dem G575. Die Spaltmaße werden nicht immer hunderprozentig eingehalten. Die Scharniere halten den Bildschirm stabil in Position. Der Deckel wippt nach, wenn das Notebook erschüttert wird - beispielsweise im Zug oder im Auto. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Käufer ein durchaus zufriedenstellendes Gehäuse bekommt. Das ist bei einem Preis von 339 Euro nicht selbstverständlich.
In Sachen Anschlussausstattung überrascht Lenovo mit zwei USB 3.0-Anschlüssen. Zwei Anschlüsse dieser Art finden sich in derart niedrigpreisigen Geräten selten. Die beiden Anschlüsse sitzen auf der linken Seite des Geräts. Wer das Gerät als Abspielstation am heimischen Flachbildfernseher nutzen möchte, wird sich über den HDMI-Anschluss freuen. Neben den genannten Anschlüssen finden sich an der linken Seite auch noch ein VGA-Steckplatz und ein Ethernet-Anschluss. An der rechten Seite des Geräts befindet sich ein dritter USB-Steckplatz. Dieser unterstützt lediglich den USB 2.0-Standard. Darüber hinaus ist ein Komboanschluss für Kopfhörer und Mikrofon vorhanden. An der Vorderseite des Notebooks hat das Speicherkartenlesegerät seinen Platz gefunden. Dieses Gerät ermöglicht die Verwendung von SD- und MMC-Karten.
Kommunikation
Unser Testgerät kommt mit der erwarteten Ausstattung an Kommunikationsgeräten. So steckt ein WLAN-Modul der Firma "Atheros" ("AR9285") in dem Notebook. Das Modul unterstützt die Standards 802.11 b/g/n. In Sachen Ethernet enttäuscht das Gerät ein wenig. Lenovo verbaut lediglich einen Fast-Ethernet-Chip. Ein Gigabit-Ethernet-Chip sollte heutzutage eigentlich Standard sein - auch bei Notebooks aus dem Tiefpreissegment. Ein Bluetooth-Modul hat ebenfalls seinen Weg in das Gerät gefunden. Allerdings steckt in unserem Testgerät - entgegen den Angaben einiger Onlineshops - ein Bluetooth-3.0-Modul und kein Bluetooth-4.0-Modul. Für Anhänger der Videotelefonie à la Skype packt Lenovo noch eine Webcam (0,3 Megapixel) in den Rahmen des Bildschirmgehäuses.
Zubehör
Der niedrige Preis von 339 Euro muss an irgendeiner Stelle seinen Tribut einfordern. Das geschieht im Bereich des Zubehörs. Lenovo spart am Betriebssystem. Unser Testgerät kommt ohne Windows 7-Betriebssystem. Es ist lediglich ein DOS-Betriebssystem vorhanden. Um unsere diversen Tests durchführen zu können, haben wir Windows 7 installiert. Wer Windows 7 auf dem Gerät nutzen möchte, muss es selbst kaufen. Aktuell ist die Version "Windows 7 Home Premium" für etwa 60 bis 80 Euro zu haben. Die nötigen Treiber liegen dem Notebook auf einer DVD bei. Alternativ können die Treiber von der Lenovo-Webseite heruntergeladen werden.
Selbstverständlich können auch andere Betriebssysteme genutzt werden. Hier sollte aber vorab überprüft werden, ob Treiber für das jeweilige Betriebssystem verfügbar sind. Wir haben die Betriebssysteme Windows 8 (Release Preview, 32bit-Version) und Ubuntu Linux 12.04 (64bit-Version) ausprobiert. Beide Betriebssysteme funktionieren problemlos.
Windows 8 bringt keine Treiber für das Bluetooth-Modul und den Speicherkartenleser mit. Ein Treiber für das Bluetooth-Modul konnte über das Windows-Update nachinstalliert werden. Um den Speicherkartenleser in Betrieb zu nehmen, haben wir den entsprechenden Windows 7-Treiber von der Lenovo-Webseite benutzt.
Ubuntu Linux 12.04 funktionierte genauso problemlos. WLAN-Modul, Webcam, Speicherkartenleser und Bluetooth funktionierten sofort. Die Videobeschleunigung konnte per Nachinstallation des AMD-Treiber aktiviert werden. Unser Testvideo (Full HD, H.264) lies sich problemlos wiedergeben. Auch Youtube-Videos in Full HD-Auflösung konnten nach der nachträglichen Installation des Adobe Flash Players ruckelfrei abgespielt werden.
Wartung
Die Wartung des Notebooks stellt kein Problem dar. Auf der Unterseite des Geräts befindet sich eine große Wartungsklappe, die Zugang zu den meisten Komponenten gibt. Die verbaute Festplatte ließe sich ohne großen Aufwand gegen ein anderes Modell tauschen. Der Festplattenkäfig wird nur von zwei Schrauben gehalten. Auch eine Aufrüstung des Arbeitsspeichers ist kinderleicht zu bewerkstelligen. Nur eine der zwei verfügbaren Arbeitsspeicherbänke ist belegt. Das Notebook kann bis zu 16 Gigabyte Arbeitsspeicher nutzen. Wer die vorhandenen zwei Gigabyte auf vier Gigabyte verdoppeln möchten, muss dafür aktuell etwa 15 Euro investieren. Auch auf das WLAN-Modul hat man Zugriff. Der Zugang zum Lüfter ist nur eingeschränkt möglich.
Garantie
Lenovo gewährt dem Gerät eine 12-monatige Bring-in-Garantie. Der Kunde schickt das Notebook im Fall eines Defektes direkt an Lenovo. Lenovo bietet eine Aufstockung des Garantiezeitraums auf 24 Monate zu einem Preis von etwa 30 Euro an. Aber diese Aufstockung wäre im Falle unseres Testgeräts nicht notwendig. Zwischen den Handbüchern des Notebooks verbarg sich ein kleiner Zettel, durch den der Käufer eine erweiterte Garantie von insgesamt 2 Jahren bekommt. Das ist sehr löblich. Derart preisgünstige Notebooks erhalten in der Regel nur eine zwölfmonatige Garantie. Wir wissen nicht, ob diese Garantieerweiterung jedem Lenovo G585 beiliegt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Erweiterung bestimmten Händler vorbehalten ist. Lediglich auf den Akku bekommt der Käufer weiterhin die übliche einjährige Garantie.
Tastatur
Das Lenovo G585 verfügt über eine Chiclet-Tastatur (bei Lenovo "AccuType"-Tastatur genannt) inklusive eines Nummerblocks. Wie schon die Tastatur des Lenovo G575, erlaubt auch die Tastatur des G585 ein angenehmes Tippen. Die Tasten verfügen über einen ausreichenden Hub und bieten einen guten Anschlag. Die "Enter"-, "Backspace"- und die rechte "Shift"-Taste sind kleiner ausgefallen als üblich. Diese Tasten verfehlt man leicht. Daran gewöhnt man sich aber mit der Zeit. Vielschreiber bekommen hier eine gute Tastatur in einem preisgünstigen Notebook.
Touchpad
Das Touchpad besitzt eine Größe von 9,7 cm x 4,7 cm und ist ein Teil der Handablage. Touchpad und Handablage gehen ohne Kante ineinander über. Die Oberfläche des Touchpads ist ganz leicht genoppt. Der Finger kann problems über die Oberfläche gleiten. Unterhalb des Touchpads sitzen die beiden Maustasten. Beide besitzen einen klaren Druckpunkt. Das Touchpad stammt von Synaptics und ist Multitouch-fähig. Funktionen wie beispielsweise das Zoomen per Zweifingergeste stehen damit zur Vefügung.
Lenovo bringt das Gerät mit einem in dieser Preisklasse üblichen und erwarteten 15,6-Zoll-Display, das eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten besitzt, auf den Markt. Die Oberfläche des Bildschirms glänzt. Die Beleuchtung des Displays erfolgt durch LEDs. Andere Displays bietet Lenovo nicht an. Für ein derart preisgünstiges Notebook verfügt das Lenovo über ein ungewöhnlich helles Display (durchschnittlich 236 cd/m²). Selbst deutlich teurere Geräte kommen da oft nicht heran. Auch die Helligkeitsverteilung geht in Ordnung.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 233 cd/m²
Kontrast: 145:1 (Schwarzwert: 1.61 cd/m²)
Anders sieht es im Bereich Kontrast und Schwarzwert aus. Hier merkt man dem Display wieder an, dass es in einem sehr preisgünstigen Notebook steckt. Der Schwarzwert ist mit 1,61 cd/m² sehr hoch. Schwarze Bereiche werden in Grautönen dargestellt. Auch der Kontrastwert von 145:1 ist nicht der Rede Wert. Es macht keinen Spaß Filme auf dem Display anzuschauen. Dunkle Töne verschwimmen zu einer grauen Masse. Besser sieht es bei Animationsfilmen aus, die kräftige, bunte, helle Farben bieten. Filme sollte man sich auf diesem Display eher in abgedunkelten Räumen anschauen.
Grundsätzlich reicht die Helligkeit des Displays für den Außeneinsatz aus. Man sollte dabei aber die direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Ansonsten würde die spiegelnde Oberfläche einen Strich durch die Rechnung machen. Auch der geringe Kontrast des Displays erfordert es unbedingt auf eine direkte Sonneneinstrahlung zu verzichten. Im Schatten fühlt sich das Lenovo G585 wohl. Nicht zu vergessen ist das glänzende Gehäuse des Notebooks. Bei einer direkten Sonneneinstrahlung könnte man von Reflexionen des Gehäuses geblendet werden.
Eine Veränderung des vertikalen Blickwinkel führt schnell zum Einbruch des Bildes. Anders sieht es beim horiziontalen Blickwinkel aus. In diesem Fall bleibt das Bild über einen größeren Winkel hinweg stabil. Alles in allem ist dieses Ergebnis keine Überraschung.
Das Lenovo G585 spielt in der Liga der Office-Geräte. Es soll alltägliche Aufgaben wie chatten, das Surfen im Internet, die Wiedergabe von Youtube-Videos, die Wiedergabe von DVDs und die Textverarbeitung meistern. Es macht sich aber auch gut als Video-Abspielstation im heimischen Wohnzimmer, da es leise arbeitet und einen HDMI-Anschluss bietet.
Aktuell hat Lenovo noch eine weitere Variante des G585 (AMD Vision C-60, AMD Radeon HD6290) im Angebot. Diese basiert auf der ersten AMD Brazos-Platform und verfügt über einen schwächeren Prozessor. Das Gerät kommt aber mit Windows 7 daher. Der Preis liegt aktuell bei etwa 370 Euro.
Hinweis: Einen Screenshot von GPU-Z können wir an dieser Stelle nicht bereitstellen. Das Tool konnte nicht alle Daten der GPU auslesen und hat sich zudem bei jedem Versuch aufgehängt.
Prozessor
Lenovo stattet das Lenovo G585 mit einer APU (Accelerated Processing Unit; eine Kombination aus CPU und GPU) der Firma AMD aus. Diese trägt die Bezeichnung "AMD Vision E2-1800". Der CPU-Teil der APU besteht aus einem Zweikernprozessor, der mit einer Geschwindigkeit von 1,7 GHz arbeitet. Auch im Akkubetrieb steht die volle Leistung des Prozessors zur Verfügung. Die Arbeitsgeschwindigkeit der GPU hingegen wird von 523,1 MHz auf 283,3 MHz gesenkt.
AMD hat diese APU für den Einsatz in Netbooks oder Subnotebooks vorgesehen. Entsprechend gering ist mit 17 Watt auch die TDP der APU. Diese liegt auf einem Niveau mit ULV-Prozessoren von Intel. Die Konkurrenten des E2-1800 sind aber nicht die Core-Prozessoren von Intel, sondern der Intel Atom-Prozessor und eventuell auch langsame Celeron-Prozessoren. In den Cinebench-Tests positioniert sich der E2-1800 auf dem Niveau anderer Netbook-Prozessoren wie dem Intel Atom oder auch dem AMD E-450.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo G585-M8325GE | |
Acer Aspire One 725 | |
Acer Aspire One 722-C62kk | |
Asus U32U-RX042V | |
Lenovo ThinkPad X130e | |
Lenovo ThinkPad Edge E130 (NZU36PB) |
System Performance
In den PCMark-Tests kann sich das Lenovo G585 gegen Konkurrenten wie das Lenovo G575 (AMD E-350, AMD Radeon HD 6310), das HP 635 LH416EA (AMD E-240, AMD Radeon HD 6310) und das Acer Aspire 5253 (AMD E-350, AMD Radeon HD 6310) durchsetzen, die auch auf Netbook-Technik setzen. Anders sieht es bei einem Gerät mit 'echter' Notebook-CPU, wie dem Acer TravelMate 5744Z-P624G50Mikk (Intel Pentium P6200, Intel HD Graphics), aus. Dieses liegt vor dem Lenovo G585.
Auch wenn der Windows 7-Leistungsindex den Prozessor als die schwächste Komponente ausmacht, muss man sagen, dass sich die Festplatte im Alltagsbetrieb als schwächstes Glied in der Kette darstellt. Das Starten von Anwendungen bzw. Installationsprogrammen und das Aufrufen von Dateien verläuft zähflüssig. Wir haben probeweise eine gebrauchte SSD (Crucial C300 64 GB, Gebrauchtpreis etwa 50-60 Euro) in das Notebook eingebaut und waren mehr als positiv überrascht. Das System lief deutlich flüssiger. Wir können jedem Käufer empfehlen, die Festplatte auszutauschen. Selbst nagelneue SSDs mit Speicherkapazitäten um 120 GB gibt es aktuell zu Preisen von etwa 80 - 100 Euro. Wer keine große Mengen an Speicherplatz benötigt, sollte darüber nachdenken.
PCMark Vantage Result | 2242 Punkte | |
PCMark 7 Score | 982 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Lenovo stattet das G585 mit einer Festplatte aus der Scorpio Blue-Serie von Western Digital aus. Die Festplatte bietet eine Speicherkapazität von 320 Gigabyte und arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die durchschnittliche Zugriffsgeschwindigkeit liegt mit 59,5 MB/s allenfalls im hinteren Mittelfeld. Die Zugriffszeit liegt mit 20,9 ms in einer zu hohen Region. Wie bereits an früherer Stelle gesagt, fühlt sich die Festplatte im Alltagsbetrieb nicht sehr gut an. Die Ausführung von Programmen und Anwendungen zieht sich sehr in die Länge.
Grafikkarte
Der GPU-Teil der AMD Vision E2-1800-APU trägt die Bezeichnung "AMD Radeon HD7340". Es handelt sich hierbei um einen Grafikchip aus der Einsteigerklasse. Er unterstützt DirectX 11 und das Shadermodell 5.0. Der Chip arbeitet im Idle-Betrieb mit einer Geschwindigkeit von 283,3 MHz und damit etwa 40 Prozent schneller als der AMD Radeon HD6310-Grafikchip, der in der APU des Lenovo G575 steckt. Die Basisgeschwindigkeit des Radeon HD7340 liegt bei 523,1 MHz und kann per Turbo auf bis zu 680 MHz beschleunigt werden. Dies geschieht automatisch. Im Akku-Betrieb läuft die GPU konstant mit einer Geschwindigkeit von 283,3 MHz.
Die Testergebnisse der diversen 3DMark-Versionen liegen auf dem Niveau von Intels HD Graphics (Sandy Bridge) -Chip. Das Vorgängergerät Lenovo G575 wird in allen 3DMark-Benchmarks ganz klar geschlagen. Auch die Konkurrenten HP 635 LH416EA, Acer Aspire 5253 und Acer TravelMate 5744Z-P624G50Mikk können von dem Lenovo G585 auf Distanz gehalten werden.
Die 3D-Leistung ist für ein Gerät wie dem G585 absolut zweiträngig. Daher spielen auch die 3DMark-Ergebnisse keine allzu große Rolle. Die GPU ist aus einem anderen Grund deutlich nützlicher: Sie kommt mit einem integrierten Videodecoder (AMD UVD3-Decoder) daher. Dieser übernimmt die Hauptarbeit bei der Videowiedergabe. Und diese Aufgabe erledigt er gut. Wir haben ein Testvideo (Full HD-Auflösung, H.264) auf dem G585 abgespielt und dabei die Prozessorauslastung beobachtet. Diese lag überwiegend (deutlich) unterhalb von 25 Prozent. Kurzzeitig waren auch Spitzen bis zu 50 Prozent zu beobachten. Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Wiedergabe von Youtube-Videos der gleichen Qualitätsstufe.
3DMark 03 Standard | 7258 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 4464 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2474 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1023 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 357 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Ein Gerät für Anhänger aufwändiger Computerspiele ist das Lenovo G585 nicht. Das soll es auch gar nicht sein. Selbst in der geringsten Qualitätsstufe reichen die Frameraten nicht aus, um ein flüssiges Spielerlebnis zu erzeugen. Das geht aber vollkommen in Ordnung und ist auch so erwartet worden. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass das Gerät von Netbook-Komponenten angetrieben wird. Die Stärken des G585 liegen eindeutig in anderen Bereichen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 23.78 | 10.14 | ||
Fifa 12 (2011) | 33.2 | 20.12 | 15.7 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 14.66 | 9.25 | 7.52 |
Geräuschemissionen
Das Lenovo G575 erntet Kritik von uns für seinen Lüfter. Dieser ist teilweise sehr laut - selbst im Idle-Betrieb. Unter Volllast erreichte die Lautstärke schon deutlich störende Bereiche. Das Lenovo G585 schneidet hier deutlich besser ab. So bleibt das Gerät im Idle-Betrieb immer leise. Der Lüfter läuft konstant, man hört ihn aber praktisch nicht. Sehr löblich. Lenovo hat es zudem vollbracht, die Lautstärke unter Last von 39,6 - 41,3 db (G575) auf 33,2 - 36 db (G585) zu senken. Auch dafür gibt es von uns Lob.
Es muss gesagt werden, dass die großen Lautstärken nur während unseres Volllastests erreicht wurden. Dieser Test quält das Noteboobok parallel mit den Benchmarks "Furmark" und "Prime95". Im Alltagsbetrieb hat sich das Lenovo G585 als ein leises Notebook herausgestellt. Lediglich das DVD-Laufwerk macht etwas Krach. Das könnten die meisten Nutzer allenfals beim Anschauen einer Video-DVD bemerken. Aber dann wird das DVD-Laufwerk vom Ton des Films übertönt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.1 / 31.1 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 37.4 / dB(A) |
Last |
| 33.2 / 36 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Beim Lenovo G575 haben wir die niedrigen Betriebstemperaturen gelobt. Selbst unter Volllast wurde nur an einem Messpunkt die 30 Grad Celsius-Marke erreicht. Das Lenovo G585 kann diese Werte nicht ganz erreichen. Es wird sowohl im Idle- als auch im Volllastbetrieb wärmer. Allerdings liegen die Temperaturen auch beim G585 im grünen Bereich. Unter Vollast erreicht das Notebook an zwei Messpunkten eine Maximaltemperatur von 34°C. Im Idle-Betrieb konnten wir an zwei Messpunkten das Überschreiten der 30 Grad Celsius-Marke messen. Alles in allem lässt sich mit dem Gerät selbst unter Vollast angenehm arbeiten. Auch dann, wenn das Gerät auf Beinen balanciert wird. Die Handballenablage bleibt immer kühl.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 33.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-5.3 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Lenovo G585 sitzen - im Gegensatz zum G575 - auf der Unterseite des Notebooks. Die Lautsprecher produzieren eine durchaus annehmbare Geräuschkulisse. Sprache ist gut zu verstehen. Wir haben schon viele Notebooks mit deutlich schlechteren Lautsprechern getestet. Für ein Office-Gerät sind die Lautsprecher mehr als ausreichend.
Energieaufnahme
In Sachen Stromverbrauch hat Lenovo ganze Arbeit geleistet. Es wurde praktisch das Niveau des Vorgängers gehalten. Die maximal aufgenommene Leistung des G575 unter Volllast liegt bei 28,8 Watt, das G585 erreicht hier einen Wert von 29 Watt. Anders sieht es im Idle-Betrieb aus: Lenovo kann die guten Werte des G575 (7,9 - 11 Watt) beim G585 (5,7 - 10,5 Watt) noch etwas unterbieten. Das winzige Netzteil (8,8 cm x 3,5 cm x 2,6 cm) stellt maximal 40 Watt Leistung zur Verfügung. Das ist mehr als ausreichend für das Notebook. Der Akku besitzt eine Kapazität von 48 Wh.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 5.7 / 10 / 10.5 Watt |
Last |
23.1 / 29 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Idle-Betrieb hält das Gerät 8:40 h durch. Das Lenovo G575 schafft eine Laufzeit von 6:52 h. Wir testen den Idle-Betrieb mit dem Battery Eater Reader Test. Dabei wird der Bildschirm mit minimaler Helligkeit betrieben, das Energiesparprofil wird aktiviert und die Funkmodule (WLAN, Bluetooth) werden deaktiviert.
Unter Last schneidet das Lenovo G575 mit einer Laufzeit von 2:19 h Minuten etwas besser ab als das G585 mit einer Laufzeit von 2:02 h. Im Lasttest absolviert das Notebook den Battery Eater Classic Test. Hierbei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Eine einzige Akkuladung hielt den praxisnahen WLAN-Test 5:00 h lang am Laufen. Das Lenovo G575 holt aus einer Akkuladung noch weitere 13 Minuten Laufzeit heraus und kommt so auf insgesamt 5:13 h. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch per Skript im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Dabei ist das Energiesparprofil aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt.
Auf eine Laufzeit von 4:01 h bringt es das Notebook im DVD-Test. Das genügt, um zwei lange Spielfilme anzuschauen. In diesem Test kann das G585 wieder das G575 schlagen, welches auf eine Laufzeit von 3:31 h kommt. Für den DVD-Test werden die Funkmodule ausgeschaltet und das Display auf maximale Helligkeit gesetzt. Es wird das Energiesparprofil oder ein höheres Profil (falls die DVD nicht flüssig abgespielt wird) genutzt.
Die Akkulaufzeiten sind für ein Gerät dieser Preisklasse ausgezeichnet. Selbst viele deutlich teurere Notebooks erreichen diese Laufzeiten nicht. Hier macht sich der geringe Vebrauch der Komponenten bemerkbar.
Die Fragestellung aus der Einleitung lässt sich an dieser Stelle leicht beantworten: Lenovo bietet mit dem G585 ein ausdauerndes Office-Notebook an. Die Bezeichnung "Netbook in XL" trifft den Nagel auf den Kopf. Der Käufer bekommt ein preiswertes Notebook, welches über eine lange Akkulaufzeit verfügt, leise und kühl ist und zudem sehr wenig Energie verbraucht. Für solche Eigenschaften muss man in der Regel deutlich mehr Geld auf den Tisch legen. Es sei auch noch einmal ausdrücklich auf die gute Tastatur hingewiesen, die in einem derart günstigen Notebook alles andere als üblich ist.
Das G585 meistert die täglichen Computeraufgaben wie Textverarbeitung, E-Mails schreiben/lesen, chatten, skypen, DVD anschauen, Youtube-Videos anschauen problemlos. Aber eben auch nicht mehr. Die Leistungsfähigkeit der Netbook-APU ist begrenzt. Selbst der langsamste Intel Celeron-Prozessor bietet mehr Rechenleistung als die CPU-Teil des AMD Vision E2-1800. Wer aufwändige Computerspiele spielen oder intensive Bildbearbeitung oder Videoschnitt betreiben möchte, sollte das G585 nicht einmal ansatzweise in Betracht ziehen.
Wer hingegen eine günstige Schreibmaschine sucht, die alle Arten der Interkommunikation meistert und darüber hinaus Videos aller Art abspielen kann, fährt mit dem G585 richtig. Auch Nutzer herkömmlicher Netbooks sollten sich das Lenovo G585 anschauen. Wer es leid ist, auf einen kleinen Netbook-Bildschirm zu starren, könnte mit dem G585 besser fahren. Für einen Preis von 339 Euro bekommt der Käufer ein rundes Angebot.