Test HP 655 B6M65EA Notebook
Günstig geht immer. Wie viel Laptop gibt es für unter 300 Euro? HP weiß darauf eine Antwort, denn der Hersteller hat für dieses preisaggressive Segment des Marktes seine HP 6xx Serie im Portfolio. In der Vergangenheit waren es HP 620, HP 625 (2009-2010), HP 630 oder HP 635 (2011-2012), die um die klammen Geldbörsen buhlten.
Mit einem aufgefrischten 635er Gehäuse geht es in die nächste Runde. Der Name: HP 655, wobei die fünf am Ende für die tendenziell günstigere AMD Bestückung steht. Die Intel Versionen firmieren als HP 650 und sind dieser Tage mit Pentium B970 oder Celeron B820 ausgestattet. Zu Preisen ab 335 Euro fragt sich der Schnäppchenjäger: AMD oder Intel? Unser Testgerät ist mit AMDs neuer E2-1800 APU (2 x 1.70GHz) mit Radeon HD 7340 (IGP) ausgestattet. Wir helfen bei der Entscheidungsfindung zwischen den Plattformen und zwischen den Billig-Alternativen der Konkurrenzhersteller.
Das HP 655 kommt in einem Gehäuse ganz aus Kunststoff daher. Die Oberflächen sind jedoch unterschiedlich gestaltet: Einmal unbehandelt, rau (Base Unit, TFT-Rahmen) und einmal glatt, lackiert (Handauflage, Tastaturumfassung, Deckel). Letztere Flächen berühren sich angenehm und hinterlassen keine deutlichen Fingerabdrücke. Ob die Handauflage kratzfest ist, das bezweifeln wir. In diesem Fall müsste der Kunststoff durchgefärbt sein. Über kurz oder lang wird an den Kanten die Lackierung abgewetzt sein.
Die Optik der dezent keilförmigen Base-Unit wirkt grundsolide und alltagstauglich. Mit 2.3 Kilogramm ist der 15.6-Zoller aber kein Fliegengewicht. Für den dauerhaft mobilen Einsatz taugt das HP 655 auf Grund seiner brauchbaren Stabilität auch. Hohe physische Belastungen sollten dem 655er aber fern bleiben. Das Chassis und der Deckel lassen sich verbiegen. Die Gelenke halten den Deckel stabil und sind fest an der Base Unit angesetzt. Sie sitzen so stramm, dass wir zwei Hände zum Öffnen benötigen. Der maximale Öffnungswinkel liegt bei zirka 130 Grad. Der Deckel wippt geringfügig.
Die Spaltmaße sind durchweg in Ordnung, die Bestandteile sind sauber gespritzt und fest aneinander gefügt. Die Handballenauflage sitzt fast an jeder Stelle fest auf, nur das Areal unter dem Ziffernblock können wir minimal eindrücken.
Den Deckel können wir einfacher verwinden, aber auch nur mit begrenztem Spielraum. Die Deckelfläche kann mit Druck in der Mitte eingedellt werden. Die Scharniere selbst hängen sicher an der Base Unit. Für den Betrieb auf dem Schoß ist der maximale Aufklappwinkel von 135 Grad ausreichend.
Das Entriegeln und Herausnehmen des Akkus funktioniert mit einer Hand. Er kann für den Einsatz auf dem Schreibtisch entnommen werden, es befinden sich keine Standfüße daran. Letztere sind weich und groß, was dem HP 655 einen wackel- und rutschfesten Stand gibt. Die Bodenplatte lässt sich nur an den Lüftungsöffnungen und unter dem DVD-Laufwerk eindellen.
Die zwei Öffnungen an der Unterseite bieten Aufrüstmöglichkeiten. Zum Abnehmen selbiger muss nur der Akku herausgenommen (Verschraubung wird sichtbar) und anschließend für jede Klappe eine Schraube gelöst werden. Aufrüstbar/Ersetzbar sind: Festplatte 2.5 Zoll, Arbeitsspeicher (DDR3 SDRAM, ein Sockel unbelegt), CMOS-Batterie und WLAN-Modul (Mini PCI-Express Half Size).
Die meisten Anschlüsse befinden sich kompakt auf der linken Seite des Gehäuses, wo sich auch der Luftauslass befindet. Hier gibt es den Ethernet-Port für das Netzwerkkabel, den VGA-/HDMI-Port für die externe Anzeige und einen USB-2.0-Steckplatz für Peripherie. Der ExpressCard34-Schacht für Erweiterungskarten, wie ihn HP im HP 620/625 noch einbaute, entfällt.
Auf HDMI muss der preisbewusste Käufer nicht verzichten. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie der Test des Acer Aspire 5250 (ebenfalls Low Cost) zeigte. Der Kartenleser liest SD-, SDHC- und MCC-Speicher. Die eingelegte Speicherkarte verschwindet bis auf wenige Millimeter im Gehäuse (kein Abbrechen bei Transport). Einen Plastik-Dummy (Staubschutz) hat sich HP gespart. Im Alltag geht ein solcher aber sowieso verloren.
Auf der Rückseite gibt es keine Anschlüsse. Beim dauerhaften Betrieb auf dem Schreibtisch mit externem TFT via HDMI, Lautsprechern und diversen USB-Geräten ist das durchaus problematisch: Alle Kabel versammeln sich an den sichtbaren, Seitenbereichen. Gerade das sperrige HDMI-Kabel oder die langen Audio-Klinke-Stecker sind zumindest optisch ein Ärgernis. Pluspunkt: Rechts stört nichts als eine externe Maus. USB und Stromstecker sind weit hinten angeordnet. Ein Low-Cost-Notebook, das in dieser Hinsicht vorbildlich war und fast alle Ports rückseitig anordnete, war das MSI CR630.
Kommunikation
Draft-N Funkmodul und Gigabit-LAN gehören heute zum Standard und haben in Form entsprechender Realtek Chips auch den Weg ins HP 655 gefunden. Ein Bluetooth-Modul ist aber nicht an Bord. Die Webcam zeigt mit einer weißen Status-LED ihren Betrieb an und zeichnet in 640 x 480 Pixeln Fotos und Filme auf. Diese 0.3 Megapixel sind das Auflösungsminimum in aktuellen Laptops. Eine Webcam-Software hält HP im Windows-Download-Bereich nicht bereit. Bei entsprechender Software wie Skype (Video-Telefonat) oder CyberLinks Power Director 8 (genutzt für Benchmark, Video-Editor, Renderer) wurde die Kamera anstandslos erkannt.
Software
Sparfüchse und Windows Feinde werden sich wie wir für die Low-Cost-Version des HP 655 mit SUSE Linux entscheiden. Wir haben selbiges nicht ausprobiert, da unser Testprozedere auf Windows basiert. Wir haben Windows 7 Ultimate 64 Bit für diesen Zweck installiert und alle Treiber von der HP-Support-Website geladen. Die Liste dort war vollständig, jedoch war das einzelne Laden jedes Treibers mühselig. Bei Lenovo können sich Kunden bspw. ein Download-Paket zusammenstellen und dann gebündelt laden.
Vorteil der aufwendigen Prozedur: Unser HP 655 war im Anschluss frei von Ballast-Software, Testversionen und nicht benötigten Tools. Eine Software zum Sichern des Systemabbildes (z. B. Zustand nach der vollständigen Einrichtung) muss sich der Nutzer dann aber auch selbst suchen; der HP-Download-Bereich hat keines im Angebot.
Zubehör
Dem HP 655 liegen keine Treiber-Datenträger bei. Das kann ein Vorteil sein, denn Nutzer werden gleich gezwungen, die neuesten Treiber zu laden. Im Karton befinden sich eine Garantiekarte und ein Schnellstart-Poster.
Wartung
Die zwei Klappen auf der Unterseite führen zwar zu HDD, WLAN, CMOS-Batterie und RAM (zwei Slots), die Reinigung des Lüfters erlauben sie aber nicht.
Garantie
Selbige beschränkt sich auf den 12-monatigen Einsendeservice (Bring-In), bei dem der Käufer selbst das Porto trägt. Care Packs auf 3 Jahre Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag sind für zirka 160 Euro zu haben. Günstiger ist der 3-Jahre-Abhol- und -Lieferservice für 80 Euro.
Tastatur
Die Tasten haben einen knackigen, deutlichen Druckpunkt und einen großen Tastenhub. Das Klick-Geräusch ist weich und leise. Die Tastenfläche ist im Wesentlichen fest, sie gibt im Bereich des DVD-Laufwerks nur geringfügig nach. Das Schreibgefühl erscheint uns dennoch etwas hölzern und nicht schön flüssig. Der Grund: Die Zielgenauigkeit ist auf den planen Tasten (keine konkave Wölbung) nicht sehr hoch. Hinzu kommt eine vglw. lockere Aufhängung selbiger, was beim Darübergleiten die schnelle Positionsbestimmung erschwert.
Gelungen ist die leuchtende Caps-Lock- und die WLAN-Taste. Dort befindet sich eine winzige LED. Wenn sich jemand unerwartet über Großbuchstaben ärgert, so ist der Schuldige gleich erkannt.
Zu Gunsten einer großen Tastatur hat das HP 655 keinen Ziffernblock. Den rechten Bereich zieren daher nur die Bild-auf-/ab-, Entfernen-, Pos1- und Ende-Tasten. Diese sind einfach blind zu finden. Den Tastenstil mit dem Sockel hat HP seit der 620/625er Serie beibehalten. Das Layout hat seitdem einer größere rechte Shift-Taste bekommen. Die HP 630/635 Serien haben dieselbe Tastatur.
Die Tastatur fällt nach unserer Einschätzung in die Kategorie Consumer Office tauglich, fürs Business müssten Feedback und Genauigkeit besser sein.
Touchpad
Der Mausersatz ist ein Multitouch Pad (Synaptics V7.7). Die Oberfläche des Pads ist nicht ebenerdig mit der Handauflage und besteht aus feinen Noppen. Die Oberflächenbeschaffenheit der Tasten ist glatt und identisch mit dem Rest der Handauflage. Die Noppenstruktur gibt ein angenehm raues Feedback an die Finger und bedient sich zügig. Das Pad besitzt nur eine vertikale Scrollbar (optisch nicht markiert, aktivierbar). Horizontal entfällt, weil zwei Finger dieselbe Funktion erfüllen.
Der PalmCheck schaltet das Pad ab, wenn eine Handauflage auf dem Pad liegt (beim Schreiben). Über die kleine Vertiefung (Doppelklick) links oben wird das Touchpad abgeschalten. Die LED daneben leuchtet dann.
Die Tasten klicken laut, haben einen knappen Hub und verlangen viel Druck. Gute Tasten, die für eine schnelle Bedienung taugen, müssten gegenteilige Eigenschaften aufweisen. An das feedbackstarke Touchpad der ProBooks oder EliteBooks kommt das Mousepad nicht heran.
HP setzt ein HD-Panel mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln ein (16:9). Die Anzeige vom Hersteller AUO (B156XW02 V3) wurde deutlich entspiegelt. Deshalb gibt es zur Freude des Büronutzers keine Reflexionen. Der Kontrast ist mit 118:1 extrem gering, aber typisch für die Preisklasse und für einfachste Büro-Laptops. Der gemessene Schwarzwert liegt bei 1.4 cd/m². Die Folge: Schwarz ist nicht tiefschwarz, ein gräulicher Schimmer bleibt immer enthalten. Farben sind nicht knackig und leuchtend.
Von Seiten des Farbraumes hat das AUO-Panel nichts zu bieten. Von Adobe RGB (t) deckt das Panel nur knapp die Hälfte ab. Etwas besser sieht es bei sRGB (t) aus, jedoch fehlen auch hier etliche Farbnuancen. Wir müssen dem HP 655 aber zu Gute halten, dass wir noch keinen Laptop dieser Preisklasse in den Händen hatten, der eine deutlich bessere Farbraumabdeckung hatte. Zumal diese Eigenschaft vornehmlich für Profi-User an Workstations relevant ist.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 165 cd/m²
Kontrast: 118:1 (Schwarzwert: 1.4 cd/m²)52.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wer den HP 655 nach draußen mitnimmt, um im Sonnenlicht zu arbeiten, der wird wenig Freude haben. Dem 15.6-Zoll-Panel fehlt zwar nicht die Entspiegelung, jedoch ist die Helligkeit bei weitem zu gering (unterdurchschnittlich). Statt der 162 cd/m² hätte es mindestens einer Luminanz von 250 cd/m² bedurft. So bleibt im direkten und indirekten Tageslicht stets ein zu dunkler Desktop, mit dem die Arbeit extrem mühsam und belastend für die Augen ist.
Für drinnen ist die Helligkeit ausreichend, sofern der Schreibtisch nicht direkt neben einem lichtdurchfluteten Fenster steht. Ein Helligkeitsabfall über die Nutzungsjahre muss auf Grund der LED-Hintergrundbeleuchtung nicht befürchtet werden. Die früher eingesetzten Leuchtstoffelemente hatten dieses Problem.
Die knappen Blickwinkel bringen dem AUO-Panel weitere Minuspunkte. Horizontal treten schon bei kleinen Winkeln (ab 40 Grad) Verfälschungen von Farben und Helligkeit auf. Vertikal kommt es bereits bei 10 Grad zu negativen Bildveränderungen. Größere Blickwinkel wären für das Office-Notebook wünschenswert, können in der Preisklasse aber von keinem Notebook erwartet werden.
HP rüstet seinen 15.6-Zoller mit einer Zweikern-APU von AMD aus. APU steht für Accelerated Processing Unit, das ist ein Prozessor mit eingebauter Grafikkarte und Single-Channel-Speichercontroller (bis DDR3-1333). Im Gegensatz zu den Intel CPUs mit integrierter HD Graphics sind die Bobcat-Kerne des AMD E2-1800 relativ rechenschwach. Wegen ihrer geringen Energieaufnahme soll die APU aber lange Laufzeiten für Netbooks und Subnotebooks ermöglichen, was die Rechenleistung kompensiert.
Die ultimative Sparversion des HP 655 bringt eine E1-1200 APU mit 1.4 GHz Taktung und Radeon HD 7310 Grafik daher. Auf Grund der bereits niedrigen Leistung des Testsystems und des geringen Preisunterschiedes können wir dafür keine Empfehlung aussprechen. Wo die integrierte Radeon HD 7340 in der Performance liegt, das prüfen wir erneut. Die bisherigen Ergebnisse in Lenovo G585-M8325GE und Sony Vaio SVE-1111M1E/P gaben kaum ein besseres Bild ab als die Vorgänger E-350 und E-450 (im Markt seit Anfang 2011).
Der TDP liegt bei 18 Watt und die Taktung bei 1.7 GHz (statt 1.6 GHz beim E-450). Einen Turbo-Mode gibt es nicht. Ferner stecken 4.096 MB DDR3 Arbeitsspeicher im HP 655 (1 x 4 GB, 1 x freier SO-DIMM Slot). Wir setzen für den Test das 64 Bit Windows 7 Ultimate auf, weshalb die 64-Bit-APU bestmöglich ausgenutzt wird.
Prozessor
Wir vergleichen die Leistung des E2-1800 (1.7 GHz) mit den Vorgängern AMD E-450 (2 x 1.65 GHz) und E-350 (2 x 1.60 GHz). Zweitens ist auch noch interessant, wie viel schneller/langsamer eine aktuelle Intel-Pentium-Low-Voltage-CPU ist. Letztere bewegt sich im gleichen Preisgebiet unter 400 Euro.
Der Cinebench R11.5 64 Bit als Single- und Multi-Core-Test ist das passende Tool. Der E2-1800 erreicht im Multi-Core-Benchmark 0.66 Punkte. Das Ergebnis liegt marginal über dem des E-450 (z. B. Samsung 305U1A, -3 bis 6 %). Ein E-350 ist knapp 10 % langsamer. Ein Pentium 987 rechnet bereits 71 % schneller auf ebenfalls zwei Kernen (Acer Aspire One 756, 11.6-Zoller).
Der Single-Core-Test macht es dem Multi-Core gleich: 0.34 versus 0.31 Punkte (E-450, -9 %). Der Pentium 987 legt abermals 74 % drauf. Die Intel 3317U Low-Voltage-CPU aus den meisten Ultrabooks legen im Mittel 200 % zu. AMDs Pumori Plattform für Subnotebooks (A10-4600M) ist 106 % schneller.
Die CPU-Leistung kann auch im Akkubetrieb abgerufen werden. Der R11.5 Multi endete auf dasselbe Ergebnis wie im Netzbetrieb.
System Performance
Die CPU-Tests lassen den AMD E2-1800 nur marginal besser aussehen als die Vorgänger E-350 und E-450. Sagen das auch die Anwendungsbenchmarks? Hier spielen ebenso die Festplatte, der Arbeitsspeicher und die neue GPU eine Rolle.
Das Ergebnis ist schwach, bestätigt aber die Messungen anderer APU-Systeme: 977 Punkte im PCMark 7 (965 @Vaio SVE-1111M1E/P; 982 @Lenovo G585-M8325GE). Das Acer Aspire One 756 mit Pentium 987 (HD 2000) gibt 49 % mehr Gas. Ein HDD-System mit Core i5 3317U (Dell Vostro 3360, HD 4000) ist bereits 159 % schneller. Eine Abgrenzung nach unten gibt es durch Atom-Netbooks mit N2600 bzw. N2800 (-24 %, Asus Eee PC R052C).
Diese Werte lassen das APU-System eher schlecht erscheinen. Die Stärke könnte jedoch in der Hardwarebeschleunigung durch die GPU bestehen. Wir prüfen das mit dem Videoschnitt-Tool Power Director 8 unter "Grafikkarte".
PCMark Vantage Result | 2356 Punkte | |
PCMark 7 Score | 977 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als kleine Systembremse entpuppte sich die mit 5.400 U/min drehende Festplatte von Hitachi (500 GB, HTS547550A9E384). Sie liest mit 68 MByte/s im Sequential Read Daten von den rotierenden Scheiben (HD Tune). Das wäre noch durchschnittlich für eine 5.400-U/min-HDD, jedoch zeigt Crystal Disk Mark den Hinkefuß: Kleine, verstreute Blöcke (4K Read) liest so manche andere gleichwertige HDD 100 % schneller (z. B. Samsung SpinPoint M7 HM321HI im Samsung R540). Die Aktivitäts-LED der Festplatte befindet sich übrigens kaum sichtbar an der linken Gehäuseseite.
Siehe auch: HDD-/SSD-Benchmarktabelle in der FAQ-Sektion
Grafikkarte
Die DirectX-11-fähige Radeon HD 7340 ist das Kraftpaket unter den IGP-Grafikeinheiten der AMD E2-Serie. Der Turbo Core wurde von 500-600 MHz (HD 6320 im E-450) auf 523-680 MHz heraufgesetzt. Die technischen Daten inkl. 80 unified Pipelines, UVD3 Video Decoder (Entlastung der CPU) und 40-nm-Herstellungsprozess sind gleich geblieben.
Die integrierte Radeon HD 7340 könnte, wenn wir der APU-Philosophie Glauben schenken, Intels-Chipsatz-Grafik (Low Voltage Versionen) in die Tasche stecken. Das prüfen wir im Anschluss mit unseren 3D-Benchmarks, dem Praxisfall Power Director 8 und mit aktuellen und älteren Spielen.
Der 3DMark 06 endet auf 2.512 Punkte, was nur 5 % besser ist als mit HD 6320 (z. B. Samsung 305U1A). Der 11.6-Zoller Aspire One 756 mit Pentium 987 (HD 2000) ist lediglich 9 % langsamer. Die HD Graphics 4000 eines aktuellen Core i5 3317U (z. B. HP Envy 6-1000sg) steckt beide locker in die Tasche (+200 %).
Der 3DMark 11 endet auf 361 Punkte. Das liegt knapp 30 bzw. 10 % oberhalb E-350 und E-450. Die Intel HD 2000 im Pentium ist mangels DirectX-11 nicht vergleichbar. Wohl aber die HD 4000 im 3317U: +20 bis 80 % (z. B. Vostro 3360).
Wir benutzen ein selbst erstelltes 1080p-Video-Projekt im Power Director 8, um eine mögliche Hardwarebeschleunigung durch die Radeon zu prüfen. Das Ergebnis ist im Vergleich zum Pentium 987 enttäuschend: Das Intel System Aspire One 756 braucht nur die Hälfte der Zeit (8 statt 16 Minuten). Das AMD Accelerated Parallel Processing bzw. der Intel Effektbeschleuniger waren aktiviert.
3DMark 2001SE Standard | 9548 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 7451 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 4630 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2512 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1070 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 361 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bisherige Tests der neuen E2-1800 APU mit HD 7340 zeigten eine überaus schwache Spiele-Leistung und stellen sich damit auf eine Stufe mit den E-450- bzw. E-350-Vorgängern. Die von Rot beherrschte Spieletabelle braucht an dieser Stelle nicht im Detail erläutert werden. Gerade einmal ältere Games von 2008 und 2009 laufen in niedrigsten Details halbwegs flüssig.
Auf diesem niedrigen Niveau sehen wir die HD 2000 (Pentium 987) etwas langsamer Risen (2009) abspielen (-17 %). Far Cry 2 (2008) läuft auf Intel nur 2 % langsamer. Eine für Ultrabooks typische HD 4000 (i5 3317U) schafft Risen bereits 88 % schneller.
Im Vergleich zu Intel-Core-Low-Voltage ist die 3D-Performance der neuen APU extrem gering. Daher sind Computerspiele keine sinnvolle Aufgabe für das HP 655. Das Argument, eine Intel HD werde locker überflügelt, sehen wir nicht als bestätigt an. Im Gegenteil: Eine HD 4000 scheint der beste Kompromiss aus Spieletauglichkeit und Sparsamkeit zu sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Far Cry 2 (2008) | 28.6 | 16 | ||
Risen (2009) | 31.2 | 15.4 | ||
StarCraft 2 (2010) | 53 | 16.9 | ||
Battlefield 3 (2011) | 10.3 | 7.3 | ||
Mass Effect 3 (2012) | 15.6 | 11 | ||
Diablo III (2012) | 29.2 | 19.8 |
Geräuschemissionen
Das Belüftungssystem kennt keine großen Sprünge bei der Rotationsgeschwindigkeit. 33 dB(A) messen wir im Leerlauf und bei einfachen Bürotätigkeiten. Vor diesem Hintergrund können wir das DVD-Laufwerk beim Abspielen eines Filmes fast schon als lärmend bezeichnen: 36.8 dB(A). Im Stresstest treiben wir den Geräuschpegel auf deutliche 38 dB(A), egal, ob ein Computerspiel läuft oder der synthetische Stresstest aus Furmark (GPU) und Prime95 (CPU).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.7 / 32.8 / 32.9 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 38.1 / 38.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während einfacher Office-Tätigkeiten und Surfen im Internet liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei lediglich 31 Grad (viel Idle). Die Handauflage wird nur 29-30 Grad warm. Bei Belastung ändert sich das Bild erkennbar, aber nicht wesentlich. Der Durchschnitt oben und unten steigt nur um jeweils vier Grad. Auch jetzt wird die Handauflage höchstens 33 Grad warm.
Einen Turbo-Modus besitzt AMDs APU nicht, weshalb Throttling keine Rolle spielt. Im Cinebench R11.5 Multi rechnet der E2-1800 konstant mit 2 x 1.7 GHz. Währenddessen meldet der Sensor für CPU und GPU (ein Package) nur 67 Grad. Intel Core Prozessoren erwärmen sich an dieser Stelle unter Stress auf 80 bis knapp 100 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-5.2 °C).
Lautsprecher
Das HP 655 bringt zwei Stereo-Lautsprecher mit, die sich frontseitig unter der Handauflage befinden. Der Klang betont die Mitten übermäßig, Höhen und Tiefen geben die Lautsprecher schlecht bzw. gar nicht wieder. Die Endlautstärke ist für einen 15.6-Zoller angemessen. Die kleinen Membranen kratzen bei höchstem Pegel nicht. Für externe Lautsprecher hat das Notebook einen Klinke-Audio-Stecker. Ton kann aber auch über die HDMI-Schnittstelle übertragen werden, z. B. an einen Fernseher oder ein externes TFT mit eingebauten Lautsprechern.
Energieaufnahme
Preisbewusste Käufer sind meistens auch Energiesparer und freuen sich über eine niedrige Energieaufnahme (vor Netzteil gemessen, ohne Akkuladung). Acht bis 12 Watt im Leerlauf sind sehr wenig, besonders wenn wir dies mit dem 11.6-Zoller Aspire One 756 vergleichen: Acht bis zehn Watt zieht das Low-Voltage-Pentium-System aus der Dose. Intel Ultrabooks mit Core i5 3317U verlangen je nach Formfaktor 4 bis 12 Watt. Die 13.3-Zoller Toshiba Satellite Z930-119 und Fujitsu LifeBook UH57 liegen bei 6 bis 9 bzw. 10 Watt. Extrem sparsam ist das Asus Zenbook Prime UX31A (4-10 Watt). Der 15.6-Zoller Samsung 900X4C-A04DE benötigt 7 bis 12 Watt.
Den maximalen Strombedarf ermitteln wir mit Prime95 und Furmark (Stresstest). Das Multimeter zeigt jetzt 32.5 Watt an. Das 65-Watt-Netzteil ist ausreichend dimensioniert. Wenn nur die CPU rechnet (Prime95), so liegt die Energieaufnahme bei 25.4 Watt.
Aus / Standby | 0.15 / 0.5 Watt |
Idle | 8.4 / 10.8 / 11.8 Watt |
Last |
26.5 / 32.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Billiger Laptop mit kurzer Laufzeit? Das war früher einmal. Wenn AMDs APU Laptops schon nicht zu Performance-Höhenflügen ansetzten, so waren sie in der Regel doch in der Lage, den Billig-Notebooks gute bis sehr gute Laufzeiten zu bringen.
Das HP 655 zeigt mit seinen 5:22 Stunden (WLAN-Surfen, 322 Minuten) wo der Hammer hängt. Wesentlich kürzer ist die Laufzeit nur unter konstanter Last. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob CPU und GPU oder nur jeweils eine Komponente rechnen. Wir haben die Last-Laufzeit unter Furmark (GPU-Stress) und unter Prime95 (CPU-Stress) separat wiederholt. Ergebnis: 2:24 bzw. 2:17 Stunden. Kein großer Unterschied zu den 2:08 Stunden im normalen Stresstest via Battery Eater Classic.
Nutzer können die Laufzeit im Leerlauf auf 6:32 Stunden (Idle) anheben (BatteryEater Reader Test). Ein angenehmer Betrieb ist dann aber nicht mehr möglich, weil die Helligkeit minimiert und die Funkmodule ausgeschalten wurden.
Ein DVD-Film endet erst nach 3:41 Stunden. Für die nächste Film-Session ist der Akkumulator wieder nach 1:56 Stunden bereit. So lange dauert die komplette Aufladung. Wir haben die Zeiten des Intel Vorgängers HP 630 (P6200, kein Low Voltage) und des APU-Vorgängers HP 635 (E-240) in Klammern gesetzt. Im Vergleich zum APU-Vorgänger hat sich keine deutliche Veränderung eingestellt. Im Vergleich zum Intel System war und ist die WLAN-Laufzeit aber um 50 % länger (nicht die Idle-Laufzeit).
Hewlett Packard hat mit der HP 6xx-Serie 15.6-Zoller in der Office-Grundausstattung im Programm. Der jüngste Spross, das HP 655, hält sich an die Tradition: mattes Panel, gutes Tasten-Layout, geringe Emissionen und sehr gute Akkulaufzeiten. Das alles gibt es je nach APU-Version, RAM, Festplatte und Betriebssystem schon für unter 300 Euro. Wir hatten die Version HP 655 (B6M65EA) mit AMDs E2-1800, 500 GB HDD, 4 GB RAM und Linux im Test.
Leider zeigten sich einige Schwachstellen, welche die Benotung trübten. Es reicht zwar immer noch für ein „GUT“ (76 %), jedoch hat die Stabilität des Chassis gegenüber HP 620/625 nachgelassen, und das Display eignet sich nicht mehr für den Einsatz in der Sonne. Mit schwachem Kontrast und schlechten Blickwinkeln muss der Käufer in dieser Preisklasse einfach leben. Das dunkle Display ist im Tageslicht aber nicht zu gebrauchen, da nützt auch die beste Entspiegelung wenig.
Die Konkurrenz im Bereich 300 bis 350 Euro ist vielfältig. Siehe Textblock „Die Konkurrenz“ in der rechten Spalte. Eine Reihe der Billig-Alternativen hatten wir im Test. Einen Test des Intel Schwestermodells HP 650 wird es schon bald auf dieser Website geben.