Test HP Pavilion g6-1352eg Notebook
Nachdem wir kürzlich das 17-zöllige Pavilion g7-1353eg näher unter die Lupe genommen haben, war nun die 15-Zoll-Variante des preiswerten Multimedia-Notebooks dran. Wenig überraschend bietet HP das Pavilion g6-1300 in mehreren Versionen an. Da hätten wir einerseits die Intel-basierten Geräte, die entweder mit einem Pentium B960 (2.2 GHz, 2 MB L3-Cache) oder einem Core i5-2450M (2.5-3.1 GHz, 3 MB L3-Cache) bestückt sind. Darüber hinaus existieren einige AMD-Geräte, die etwas weniger kosten und den zweikernigen A4-3305M (1.9-2.5 GHz, 1 MB L2-Cache) enthalten.
Unterschiede offenbaren sich auch bei der Grafikkarte: Während sich manche Modelle mit Intels HD Graphics 3000 begnügen müssen, werden andere Modelle von der Radeon HD 7450M und/oder der Radeon HD 6480G beschleunigt. Die Festplattenkapazität reicht von 320 bis 640 GByte, der DDR3-Arbeitsspeicher umfasst vier oder sechs GByte. Betriebssystem (Windows 7 Home Premium 64 Bit), optisches Laufwerk (DVD-Brenner) und Monitor (1366 x 768, Glare) sind jeweils identisch.
Mit dem Pavilion g6-1352eg (UVP: 499 Euro) haben wir uns eine der günstigeren Varianten geschnappt und auf Herz und Nieren überprüft.
Wie beim größeren Bruder Pavilion g7 macht das Gehäuse einen ordentlichen Eindruck. Die rundliche Formgebung und die anthrazitgrauen Oberflächen (Deckel & Tastaturumrandung) sorgen für einen individuellen Look. Das Hochglanz-Finish ist definitiv Geschmackssache; aufgrund der hohen (Schmutz-)Empfindlichkeit hätten wir ein mattes Finish präferiert.
Qualitativ sollte man nicht allzu viel vom Notebook erwarten, da HP lediglich Kunststoff verwendet. Obwohl einige Elemente etwas unsauber abschließen (z. B. der Übergang zwischen Deckel und Displayrahmen) empfanden wir die Verarbeitung als akzeptabel. Die Stabilität geht - bis auf den etwas wackeligen Deckel - ebenfalls in Ordnung. Zwar lässt sich die Oberseite an mehreren Stellen durchdrücken, die Unterseite gibt hingegen kaum nach. Weiterer Pluspunkt: Dank dem moderaten Gewicht (~2.4 kg) und der moderaten Ausmaße (374 x 245 x 36 mm) kann man den 15-Zöller anständig transportieren.
Die in Metall-Optik gehaltenen Scharniere sind unterdessen verbesserungswürdig. Trotz der relativ straffen Einstellung (beim Aufklappen schwingt die Baseunit deutlich mit) führen Untergrunderschütterungen zu einem Wippen des Displays. Mit Blick auf den Notebookpreis sollte man hier jedoch eine Auge zudrücken können. Die Gehäusequalität orientiert sich insgesamt am Mittelfeld.
Schnittstellen
Die Anschlüsse entsprechen 1:1 dem Pavilion g7. Während Vorder- und Rückseite keine Verbindungsmöglichkeiten aufweisen, enthält die rechte Seite ein Kensington Lock, einen USB-2.0-Port und den Stromeingang. Auf der linken Seite dominiert die Zahl 2: Zwei Bildausgänge (VGA + HDMI), zwei USB-2.0-Ports und zwei Audiobuchsen (Kopfhörer + Mikrofon). Den Abschluss bilden ein Kartenleser (SD + MMC) und ein RJ-45 Fast-Ethernet-Lan-Port.
Schade: USB 3.0 fehlt ebenso wie FireWire und eSATA. Obwohl einige Schnittstellen etwas (zu) weit vorne sitzen, hat uns die Anschlussanordnung ganz gut gefallen.
Drahtlose Kommunikation
Wer möglichst wenig Kabelsalat haben will, kann auch drahtlos im Internet surfen. Das verbaute Funkmodul (Realtek RTL8188CE) kommt mit den wichtigsten W-Lan-Standards zurecht. Auf Bluetooth legt HP keinen Wert.
Wartung
Erwartungsgemäß sind lediglich das Funkmodul, der Arbeitsspeicher und die Festplatte zugänglich. Nach dem Entfernen zweier Schrauben kann die Bodenklappe relativ leicht entnommen werden. Zur Reinigung des Lüfters muss man das Notebook komplett auseinander schrauben (wobei dann wohl die Garantie erlischt).
Software
Hätte HP doch lieber an der Software als an den Schnittstellen gespart. Wie zahlreiche Konkurrenten installiert der Hersteller jede Menge (unnötige) Programme. Damit man nicht von Pop-Up-Meldungen belästigt wird und das Notebook sein ganzes Potenzial entfalten kann, sollte man sich von manchen Anwendungen trennen. Die System-Recovery befindet sich in einer eigenen Festplattenpartition und kann optional auf DVDs gebrannt werden.
Lieferumfang
Wenn man einmal vom Akku und dem Netzteil absieht, bietet das Pavilion g6 nicht viel Zubehör. HP spendiert dem Käufer lediglich einen Quick Start Guide – mager.
Garantie
Im Gegensatz zu teureren Notebook-Reihen wie dem Envy 17 gewährt HP nur eine Garantie von 12 Monaten (Abhol- und Bring-Service). Wem das zu wenig sein sollte: Gegen Aufpreis lässt sich die Garantie erweitern, zum Beispiel auf drei Jahre.
Tastatur
Die Tastatur ist leider kein Knaller. Auf der negativen Seite hätten wir nicht nur den im Vergleich zum g7 fehlenden Nummernblock, sondern auch das billig wirkende Tippgeräusch und den recht schwammigen Anschlag. Der kurze Hub und die kantige Tastenform wollten uns ebenfalls nicht imponieren. Trotz der „tiefergelegten“ Ränder tippten wir häufig daneben. Eventuell kommt man nach einer längeren Einarbeitungszeit besser mit dem Design klar.
Am Layout gibt es indes weniger zu bemängeln – HP hält sich weitgehend an den Standard. Lobenswert sind zudem die vielen Sonderfunktionen: Per F-Reihe können unter anderem das Wlan-Modul, die Helligkeit und die Lautstärke geregelt werden. Die Tastengröße fällt mit 15 x 15 Millimetern durchschnittlich aus.
Touchpad
Das 90 x 49 Millimeter große Touchpad kann eine höhere Wertung absahnen. Zwar hat die (auf Dauer etwas unangenehme) Noppen-Oberfläche negative Auswirkungen auf die Gleitfähigkeit, dafür ist jedoch das Feedback überragend. Die gute Präzision, die meist zuverlässigen Gesten (Multi-Touch) und die optionalen Scrollleisten sind weitere Stärken. Falls Sie sich bei den Bildern über die Vertiefung wundern: Die kleine Mulde im linken oberen Eck dient der Deaktivierung des Touchpads.
Die Touchpadposition dürfte derweil nicht jedem gefallen. Anders als bei den meisten Geräten liegt das Touchpad nämlich nicht mittig unter der Leertaste, sondern ist leicht nach rechts versetzt. Was manche stören könnte, ist für andere eher eine Bereicherung (keine unabsichtlichen Eingaben).
Beim Display wird schnell klar, dass HP auf gewohnte Standardkost setzt. 1366 x 768 Bildpunkte sind im 15-Zoll-Bereich üblich und aufgrund der schwachen Grafikleistung genau richtig. Wer viel arbeitet oder oft Multitasking betreibt, sollte jedoch lieber zu einem Notebook mit HD+- (1600 x 900), etwa das bereits getestete HP g7, oder Full-HD-Display (1920 x 1080) greifen.
Doch zurück zum Thema: An die Bildqualität dürfen Sie - vorsichtig ausgedrückt - keine hohen Ansprüche stellen. Das 15.6-zöllige und mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung versehene Glare-Panel von LG Philips (LP156WH4-TLC1) offenbart in der Praxis diverse Schwächen.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 167 cd/m²
Kontrast: 129:1 (Schwarzwert: 1.53 cd/m²)49.87% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
67.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Beginnen wir am besten mit der Leuchktraft. Wie beim kürzlich getesteten Pavilion g7-1353eg strahlt der Monitor nicht sonderlich hell - 185 cd/m² liegen etwas unter dem Notebook-Durchschnitt (190-220 cd/m²). Solange man sich in Innenräumen aufhält, genügt die Luminanz aber.
Der hohe Schwarzwert stellt unserer Ansicht nach ein größeres Manko dar. Während die meisten Notebooks einen Schwarzwert von rund 1.0 cd/m² erreichen, gab unser Messgerät beim Pavilion g6-1352eg knapp 1.5 cd/m² aus. Dunkle Video- und Spielpassagen werden dadurch sehr gräulich wiedergeben.
Auch der Kontrast enttäuscht auf ganzer Linie: 129:1 sind extrem dürftig. Die Farben erscheinen relativ blass - nicht mal der sRGB-Raum wird anständig abgedeckt. Kurzum: Sind knackige Farben gewünscht, sollte man nach Möglichkeit einen externen Bildschirm verwenden.
Weiterer Minuspunkt ist die hohe Reflexionsanfälligkeit. Je nach Standort muss man tagsüber bereits in Innenräumen mit nervigen Spiegelungen leben. Im Außenbereich kann es sogar passieren, dass man fast überhaupt nichts mehr auf dem Bildschirm erkennt. Eine bessere Leuchtkraft und/oder eine matte Displayoberfläche würden die Problematik mildern.
Nachholbedarf besteht auch bei den Blickwinkeln. Wer vertikal etwas schräg auf die Anzeige sieht, wird mit deutlichen Helligkeitsveränderungen konfrontiert. Und selbst wenn man optimal vor dem Monitor sitzt, variiert in Kinofilmen bereits die Beleuchtung der schwarzen Balken ober- bzw. unterhalb des Bildes.
Prozessor: AMD A4-3305M
Um das Pavilion g6-1352eg möglichst billig anbieten zu können, greift HP auf einen günstigen Dual Core von AMD zurück. Der A4-3305M hört auf den Codenamen Llano, wird im 32-nm-Verfahren hergestellt und ist - trotz einer Milliarde Transistoren - eine der schwächsten momentan auf dem Markt erhältlichen CPUs. Taktraten von 1.9-2.5 GHz sind im Vergleich zu Intels Sandy-Bridge-Modellen recht wenig, der beliebte Core i5-2430M läuft beispielsweise mit 2.4-3.0 GHz.
Hinzu kommt ein magerer L2-Cache. Anders als die teureren A4-Modelle verfügt der A4-3305M nur über 1024 statt 2048 KByte. Intels Sandy-Bridge-Generation ist mit einem drei bis acht MByte großen L3-Cache bestückt. Da der A4-3305M den Speichercontroller und einen integrierten Grafikchip (Radeon HD 6480G) enthält, geht eine TDP von 35 Watt in Ordnung. Wegen der vielen Bestandteile kann man den Dual Core auch als APU (Accelerated Processing Unit) bezeichnen.
Turbo
Die automatische Übertaktung erwies sich als reine Luftnummer. Die maximalen 2.5 GHz wurden beim Testgerät nur im Idle-Betrieb erreicht, unter Last waren es stets 1.9 GHz. Intels Turbo-Boost-Technologie ist dem AMD-Pendant deutlich überlegen. Zum einen übertakten sich die Sandy-Bridge-Modelle stufenweise, zum anderen wird der Takt auch bei der Belastung mehrerer Kerne angehoben.
Leistung CPU
Aufgrund des niedrigen Taktes und des kleinen L2-Caches fällt die Leistung eher bescheiden aus. 2293 Punkte im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 liegen zwar etwas über dem vierkernigen Bruder A6-3420M (2199 Punkte @ HP Pavilion g7-1353eg) aber weit unter dem Intel-Konkurrenten Core i3-2310M (3458 Punkte @ Dell Inspiron 15R).
Im Multi-Core-Rendering sieht die Situation noch schlechter aus. Mit 4340 Punkten muss sich der A4-3305M rund 38 % hinter dem A6-3420M (6952 Punkte) und knapp 42 % hinter dem Core i3-2310M (7531 Punkte) einordnen. Im Praxisalltag merkt man schon einen gewissen Unterschied zu anderen Multimediageräten; trotz ordentlicher HDD und sechs GByte DDR3-RAM fühlt das Notebook oft recht lahm an.
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6480G + HD 7450M
Bei der Grafikkarte weicht HP deutlich von der Masse ab und kombiniert eine Radeon HD 6480G mit einer Radeon HD 7450M (= Dual Graphics). Die im Prozessor integrierte HD 6480G ist wie Intels HD Graphics 3000 relativ schwach auf der Brust. Im Vergleich zu den restlichen A4-Modellen wurde die Shadermenge von 240 auf 160 heruntergefahren. Dafür taktet die GPU knapp 33 % höher (593 statt 444 MHz). Über einen eigenen Videospeicher verfügt die HD 6480G leider nicht.
Bei der Radeon HD 7450M handelt es sich derweil um eine dedizierte Einsteiger-Grafikkarte, die auf dem Seymour-Chip basiert (40 nm) und wie die HD 6480G mit 160 Stream-Prozessoren ausgestattet ist. Der Kerntakt beträgt 700 MHz, der Speichertakt 900 MHz. 1024 MByte DDR3-VRAM klingen ebenfalls ordentlich, wäre da nicht das schmale Interface von 64 Bit. Um Limitierungen zu vermeiden, sollte DDR3-VRAM mit mindestens 128 Bit angebunden sein. Featuremäßig ist dagegen alles Wichtige an Bord: Beide Grafikkarten unterstützten DirectX 11 und können hochauflösende Videos dekodieren.
Doch was bringen zwei Grafikkarten überhaupt? Während viele Hersteller die integrierte GPU lediglich für Energiesparzwecke nutzen, geht HP einen Schritt weiter. AMDs CrossFire-Technologie bündelt die vorhandene Power und lässt beide Grafikkarten gleichzeitig laufen. In manchen Anwendungen stellt sich dadurch eine spürbare Leistungsverbesserung ein. Das aktivierte CrossFire kann jedoch auch das Gegenteil bewirken. Besonders in DirectX-9-Titeln ist die Performance oft schlechter als mit einer Single-GPU.
Weitere Probleme sind die unangenehmen Mikroruckler. Das zugrunde liegende AFR-Verfahren (die Bildberechnung wird abwechselnd von beiden Grafikkarten übernommen) sorgt nämlich für teils unterschiedliche Frame-Abstände. Folge: Spiele ruckeln subjektiv mehr, als es die Bildwiederholrate vermuten lässt. Insgesamt lohnt sich CrossFire kaum, mit einer einzelnen Grafikkarte ist man meist flüssiger unterwegs.
Leistung GPU
Aktuelle DirectX-10- und DirectX-11-Benchmarks weisen den Multimedianer gnadenlos in seine Schranken. Beim Einsatz von 1280 x 1024 Bildpunkten, hohen Details und normaler Tessellation schaffte die Dual-GPU im Unigine Heaven 2.1-Benchmark lediglich 11.4 fps. Low-End-Grafikkarten bleiben hier gewöhnlich unter 10 fps. Das mit einer GeForce GT 520M ausgestattete Samsung 300V3A-SO2DE kam nur auf 7.7 Bilder pro Sekunde.
Auch im 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) distanziert sich das Notebook vom Einsteigerbereich. Mit einem GPU-Score von 977 Punkten liegt der CrossFire-Verbund etwa auf dem Niveau der GeForce GT 550M (891 Punkte @ Asus N53SN-SX091V).
Sobald es an ältere DirectX-9-Benchmarks geht, muss sich das Pavilion g6-1352eg jedoch von der Mittelklasse verabschieden. 4786 Punkte im 3DMark 06 dürften wohl niemanden vom Hocker hauen. Manch ein Notebook kommt selbst ohne dedizierte Grafikkarte auf ein höheres Ergebnis. Beispiel gefällig? Dells Latitude E6320 (Core i7-2620M & HD Graphics 3000) erreichte im Test 4815 Punkte.
3DMark 03 Standard | 11037 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7024 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3648 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2899 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 996 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Festplatte verrichtet eine 500 GByte große 2.5-Zoll-HDD ihren Dienst. Die SpinPoint M8 von Samsung (HN-M500MBB) ist 9.5 Millimeter hoch und läuft mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Für ein 5400er-Modell kann sich die Leistung definitiv sehen lassen. Je nach Tool betrug die durchschnittliche Übertragungsrate zwischen 80 und 90 MB/Sek. Zum Vergleich: Billig-HDDs müssen oft mit 60-70 MB/Sek vorliebnehmen. Die mittlere Zugriffszeit fällt ebenfalls ordentlich aus (18.3 ms).
Während „normale“ Anwender mit der HDD zufrieden sein dürften, benötigen Poweruser, denen ausgiebiges Multitasking vorschwebt, ein flotteres 7200er-Modell oder gleich ein Solid State Drive.
Leistung System
Dass sich das Pavilion g6-1352eg im Einsteigerbereich ansiedelt, merkt man vor allem bei den System-Bechmarks. Über einen PCMark 11-Score von 1313 Punkten können viele Geräte nur müde lächeln. Typische Mittelklasse-Notebooks wie das Packard Bell EasyNote TS13HR-197GE (Core i5-2450M & GeForce GT 630M) hängen den HP´ler locker um 50 % ab. Im 500-Euro-Bereich entdeckt man durchaus leistungsfähigere Alternativen (z. B. das Lenovo G770 M533PGE).
PCMark Vantage Result | 3672 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1313 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für moderne Spiele taugt der 15-Zöller nicht wirklich. Da CrossFire eher selten einen Vorteil bringt und man oft von Mikrorucklern geplagt wird, reicht es in den meisten Titeln nur für niedrige oder mittlere Details. Manche Shooter-Highlights (z. B. Battlefield 3 oder Crysis 2) kann man gar komplett vergessen. Auch Antialiasing fällt bisweilen flach. Gelegenheitsspieler, die hin und wieder neue Titel ausprobieren wollen, werden mit dem Pavilion g6-1352eg auf Dauer nicht glücklich.
Bei den Gaming-Benchmarks traten einige Bugs auf, die wir im Folgenden kurz näher erläutern:
- F1 2011 ging nur im Fenstermodus richtig.
- In Battlefield 3 kam es zu Soundfehlern und komischen Performance-Einbrüchen.
- Call of Duty: Black Ops war ab dem zweiten Start nicht mehr spielbar -> Blackscreen.
Eventuell liegen die Probleme an der vorinstallierten Treiberversion 8.900.7.1000.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro 2033 (2010) | 29.2 | 24.6 | ||
StarCraft 2 (2010) | 90.9 | 24.1 | 14.6 | |
Mafia 2 (2010) | 26.1 | 21.6 | 18.6 | |
Crysis 2 (2011) | 24.9 | 16.9 | 12.5 | |
Dirt 3 (2011) | 41.1 | 28.2 | 26.4 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 49.7 | 29 | ||
F1 2011 (2011) | 35 | 24 | 17 | |
Fifa 12 (2011) | 88.5 | 47.6 | 34.2 | |
Battlefield 3 (2011) | 16.8 | 14.6 | 13.3 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 27.9 | 17.3 | 12.4 | |
Anno 2070 (2011) | 68.9 | 16.5 | 10.8 | |
Star Wars: The Old Republic (2011) | 23.2 | 10.7 |
Geräuschemissionen
Gleich ein wichtiger Hinweis vorweg: Deaktivieren Sie im Bios (beim Booten Esc und F10 drücken) unter „System Configuration“ unbedingt die Option „Fan always on“. Wenn diese Funktion abgeschaltet ist, bleibt der Lüfter im Idle-Betrieb nämlich oft inaktiv. Man hört dann lediglich ein dezentes Festplattenrauschen, das nicht ansatzweise stört.
Toll: Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse nur geringfügig. Dank der moderaten Lüfterdrehzahl werden in Spielen auch ruhigere Passagen nicht übertönt. Die Geräuschentwicklung des DVD-Brenners ist hingegen suboptimal: Während die Wiedergabe eines Filmes von einem akzeptablen Surren begleitet wird, brummt das Laufwerk bei Dateizugriffen extrem. Insgesamt liefert das Pavilion g6-1352eg aber eine gute Vorstellung ab; viele Multimedia-Geräte sind merklich lauter.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 32.5 / 32.5 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 35.8 / dB(A) |
Last |
| 34.4 / 36.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Obwohl der Lüfter eher gemächlich vor sich hin dreht, ist das Notebook stets angenehm kühl. Sowohl im Idle-Betrieb (~20 °C) als auch unter Last (~26 °C) liegen die Gehäusetemperaturen deutlich unter einem Standard-Notebook.
Die Komponenten werden auch nicht besonders warm. Im Stresstest (Furmark + Prime) kletterten Prozessor und Grafikkarte auf maximal 77 °C - ein tadelloser Wert. Andere Multimedianer erreichen hier gerne über 80 oder sogar 90 °C. Prima: Ein Throttling konnten wir nicht feststellen, der Dual Core lief immer mit mindestens 1.9 GHz.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 19.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 21.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+7.3 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität ist nicht gerade referenzwürdig. Obwohl HP dem Notebook die SRS-Technologie verpasst und auf Lautsprecher von Altec Lansing zurückgreift (2.0-System in der Gehäusefront), kann der Klang nur bedingt überzeugen. Jegliche Medien werden recht blechern und schwammig wiedergegeben, es mangelt an einem satten Bass. Einzig die Maximallautstärke muss sich keine Kritik anhören.
Doch ordentlicher Maximalpegel hin oder her: Für den stationären Einsatz empfehlen sich externe Lautsprecher. Mit einer richtig guten Soundqualität können leider nur wenige Geräte punkten (z. B. das Dell XPS 15 oder das Asus N55SF).
Der Energiebedarf des 15-Zöllers ist erfreulich niedrig. 9-12 Watt im Idle-Betrieb und 34-46 Watt bei höherer Belastung zeugen von anspruchslosen Komponenten und guten Stromsparmechanismen. Für gewöhnlich verbraten Multimedia-Notebooks mehr Energie. Beim Acer Aspire 5755G-2678G1TMtks (Core i7-267QM & GeForce GT 630M) ermittelten wir unter Last maximal 89 Watt, also rund das Doppelte.
Aus / Standby | 0.7 / 0.8 Watt |
Idle | 8.6 / 11.6 / 12 Watt |
Last |
33.7 / 45.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Dank dem geringen Stromverbrauch macht sich die dürftige Akkukapazität (47 Wh) nicht allzu negativ bemerkbar. Wenn das Notebook nur unwesentlich beansprucht wird, sind mit deaktiviertem CrossFire und minimaler Helligkeit über sechs Stunden möglich.
Wer mit der zweithöchsten Helligkeitsstufe im Internet surft (CrossFire on), kommt immerhin noch auf knapp 4.5 Stunden. Die meisten Kinofilme lassen sich komplett anschauen, unsere Test-DVD wurde für zwei Stunden und 44 Minuten wiedergegeben (maximale Helligkeit). Im hardwareintensiven Classic-Test von Battery Eater gab das Gerät derweil schon nach 82 Minuten auf.
Dass das Pavilion g6-1352eg auf einen günstigen Preis getrimmt wurde, kann das Notebook nicht verleugnen. Angefangen beim 15-zölligen Kunststoff-Gehäuse, das über relativ wenig Schnittstellen, eine klapprige Tastatur und ein unterdurchschnittliches Display verfügt. Ob Helligkeit, Kontrast, Schwarzwert oder Blickwinkel: Das spiegelnde Glare-Panel weiß in keinem Bereich zu überzeugen. Videos und Spiele wirken mitunter arg gräulich und blass.
Die Leistung bleibt ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Obwohl eine Dual-GPU-Konfiguration auf dem Papier sehr spannend klingt, sorgt das Ergebnis gelegentlich für mehr Frust als Lust. Neben der schwankenden Performance (in DirectX-9-Games ist der CrossFire-Verbund oft langsamer als eine Single-GPU) nerven vor allem die deftigen Mikroruckler. Kaum ein aktuelles Spiel läuft wirklich flüssig, selbst mit mittleren oder niedrigen Details treten bisweilen Ruckler auf. Mit einer einfachen Grafikumschaltung hätte uns das Notebook besser gefallen.
Doch genug gemeckert, denn das Pavilion g6-1352eg bietet auch zahlreiche Stärken. Größter Pluspunkt: Im Vergleich zu anderen Mulitmediageräten ist der 15-Zöller überraschend ruhig und kühl. Bei 3D-Anwendungen bleibt der Lüfter schön im Hintergrund, Filmdateien lassen sich adäquat genießen. Lob verdient HP außerdem für das kompakte Netzteil und den geringen Strombedarf. Eine allgemeine Kaufempfehlung kann der Allrounder jedoch nicht ergattern.