Test Asus Eee PC R052C-WHI002S Netbook
Es ist still geworden um den einst boomenden Netbook-Sektor: Die Absatzzahlen sinken, einige Hersteller überlegen gar, sich ganz aus dem Markt zurückzuziehen. Höchste Zeit also, dass Intels neue Atom-Plattform "Cedar Trail" frischen Wind in die Klasse der kleinen Mobilgeräte bringt.
Nachdem wir bereits zwei Modelle mit der Einstiegs-CPU N2600 getestet haben, hat heute mit dem Asus Eee PC R052C der etwas stärkere N2800 den Weg zu uns gefunden. Diesem stehen schmale 1 GByte Arbeitsspeicher sowie eine 320 Gbyte große Festplatte zur Seite, verpackt in einem klassischen 10,1-Zoll-Chassis mit non-glare Display. Inklusive Betriebssystem (Windows 7 Starter, 32 Bit) verlangt Asus einen recht selbstbewussten Preis von etwa 320 Euro, dessen Rechtfertigung wir nachfolgend genauer untersuchen wollen.
Im Konkurrenzumfeld lauert unter anderem das kürzlich getestete Acer Aspire One D270, welches bereits für deutlich unter 300 Euro erhältlich ist, sowie eine Handvoll anderer Geräte mit den neuen Cedarview-Atoms. Ausgesprochen interessant sind zudem die Modelle auf Basis von AMDs Ontario-Serie, beispielsweise das ebenfalls von Acer stammende Aspire One 722 (mittlerweile auch mit C-60 erhältlich).
Hinweis: Unter der Bezeichnung Eee PC 1025C existiert ein weiteres, vermutlich mit dem R052C exakt baugleiches Modell.
Mit einer Masse von 1,25 Kilogramm und 34 Millimetern Dicke übertrifft der Eee PC zwar so manches weitaus größere Ultrabook, kann aber dennoch ohne Einschränkungen als höchst mobil bezeichnet werden. Das eigentliche Gehäuse fällt zudem recht schlank aus, lediglich der nach unten herausstehende Akku, welcher gleichzeitig als Standfuß dient, treibt die Ausmaße in die Höhe.
Optisch macht der kleine Rechenzwerg einen durchaus schicken Eindruck: Fingerabdrücke haben auf dem matt-weißen Kunststoff keine Chance, aber auch von Staub und anderem Schmutz lässt sich das Netbook erstaunlich leicht befreien. Dezente Chrom-Applikationen an den Seite lockern das Design etwas auf, ohne dabei zu verspielt oder überladen zu wirken. Einzig ein kleiner Kritikpunkt betrübt uns etwas: Der Displayrahmen fällt mit ringsum 2 Zentimetern zu breit aus, hier hätte durchaus auch ein größeres Panel Platz finden können.
Auch an der Stabilität gibt es nicht viel auszusetzen. Druck pariert das Gehäuse ohne übermäßige Verformung oder Knarzgeräusche, die Verwindungssteifigkeit von Basiseinheit und Deckel ist ebenfalls ordentlich. Besonders loben können wir die exakt arbeitenden Displayscharniere, welche angenehm straff und mit nur minimalem Nachschwingen ihren Dienst verrichten.
Abgesehen von nicht vollkommen perfekten Spaltmaßen im Bereich der Bildschirmeinfassung bewegt sich die Verarbeitungsqualität auf einem ungewohnt hohen Niveau. Alle Kanten wurden sorgfältig abgerundet und Materialübergänge exakt eingepasst. Das R052C führt damit die guten Leistungen bisheriger Eee PCs fort und kann sich auch mit dem Aspire One D270 messen.
Was lange währt, wird endlich gut: Mit der neuen Cedar-Trail-Plattform gehört nun endlich auch ein digitaler HDMI-Ausgang zur Standardausstattung eines Netbooks - dies war bislang den AMD-Geräten vorbehalten. Die ältere VGA-Schnittstelle ist weiterhin mit an Bord, allerdings können nicht beide Displayausgänge gleichzeitig benutzt werden.
Leider keine Neuerungen gibt es in Bezug auf die 3 USB-2.0-Ports, welche mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate von circa 30 MB/s aufwarten. Bis der moderne USB-3.0-Standard auch im Netbook-Markt auf breiter Front anzutreffen ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Ebenso wie die antiquierte Fast-Ethernet-Schnittstelle wird dies den angedachten Einsatzzweck als mobiles Zweitgerät wohl aber kaum einschränken. Praktisch bedeutsamer ist da beispielsweise der integrierte Kartenleser, welcher die Formate SD, SDHC sowie MMC akzeptiert.
Asus hat die begrenzten Platzverhältnisse des kompakten 10-Zöllers gut genutzt und alle Ausgänge sinnvoll auf die rechte sowie linke Gehäuseseite verteilt. Die meisten stationär genutzten Anschlüsse wie der des Netzteils, LAN oder VGA wurden in den hinteren Bereich verlagert, USB-Ports finden sich beidseitig. Besonders ausladende Stecker können zwar im Ausnahmefall benachbarte Schnittstellen blockieren, doch lässt sich dies bei einem Netbook nur schwerlich vollständig verhindern.
Kommunikation
Bei dem verbauten WLAN-Adapter von Atheros (AR9285) handelt es sich zwar nur um ein Einstiegsmodell mit maximal 150 MBit/s Bruttoübertragungsrate (1x1 Antennenlayout), was zum normalen Surfen jedoch vollkommen ausreichen sollte. Ärgerlicher ist da schon die Einschränkung auf die Funkstandards 802.11b/g/n - Netzwerken im 5-GHz-Band kann der Eee PC somit nicht beitreten. Bezüglich Reichweite und Verbindungsstabilität hinterließ das Netbook in unseren Tests einen guten Eindruck.
Im Gegensatz zum Acer Aspire One D270 muss der Käufer leider auf Bluetooth verzichten, ein UMTS-Modul gehört bei Geräten dieser Preisklasse ohnehin nicht zur Standardausstattung. Beides kann bei Bedarf lediglich selbst per USB-Stick nachgerüstet werden.
Die in den Displayrahmen integrierte Webcam löst mit 0,3 Megapixeln auf und liefert dementsprechend grobpixelige Fotos und Videos. Für Chats per Skype oder gelegentliche Schnappschüsse reicht die Qualität indes aus, ebenso wie das etwas dumpfe Mikrofon.
Zubehör
Reichhaltige Beigaben sind wir von günstigen Netbooks nicht gerade gewohnt, und auch das R052C bildet hier keine Ausnahme. Das Notebook mit dem Akku, 30-Watt-Netzteil und einige Broschüren - mehr ist in dem kompakten Karton nicht zu finden.
Auf dem Gerät selbst hat Asus ein Aufnahmeprogramm für die Webcam sowie einige mehr oder minder sinnvolle Tools vorinstalliert. Insgesamt kann das System als aufgeräumt und sauber konfiguriert bezeichnet werden.
Wartung
Mangels Wartungsklappe ist es nicht möglich, das Netbook ohne Garantieverlust zu öffnen oder aufzurüsten. Wer dies in Kauf nimmt, kann nach dem Entfernen von insgesamt 5 Schrauben (4 im Akkufach, eine weitere zentral unter einer Gummi-Abdeckung) den Speicher auf bis zu 4 GByte aufrüsten oder die Festplatte austauschen. Unerfahrene Nutzer sollten die Finger von dieser Prozedur lassen, die Kunststoffnasen des Gehäuses wirken filigran und nicht sonderlich beständig.
Garantie
Der Eee PC kommt ab Werk mit einer 24-monatigen Herstellergarantie, welche gegen einen fairen Aufpreis von etwa 60 Euro auf drei Jahre verlängert werden kann. Das entsprechende Pick-Up & Return Servicepaket für Deutschland und Österreich wird von einer Vielzahl von Onlinehändlern angeboten.
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur des R052C lehnt sich eng an andere Modelle der Eee-PC-Reihe an, weshalb wir nur kurz auf deren Eigenschaften eingehen wollen. Mit einer Größe von 14 x 14 Millimetern fallen die Buchstaben Netbook-typisch klein aus, obwohl Asus die gesamte Breite des Gerätes optimal ausgenutzt hat. Der mittelfeste Druckpunkt wurde gut abgestimmt, negativ fällt jedoch das etwas klapprige und nicht sonderlich hochwertige Tippgefühl auf. Weitere Abzüge gibt es für die am linken unteren Rand nicht mehr zuverlässig auslösende Leertaste. Insgesamt besteht durchaus noch Raum für Verbesserungen, wobei man jedoch den günstigen Preispunkt im Auge behalten muss. Für ein 300-Euro-Netbook ist das Gebotene akzeptabel.
Touchpad
Das vom Hersteller Elan stammende Touchpad misst etwa 9 Zentimeter in der Diagonale und unterstützt Multitouch-Gesten mit bis zu drei Fingern. Die Eingabefläche ist für unseren Geschmack ein wenig zu glatt und bietet nur trockenen Fingern optimale Gleiteigenschaften. Etwas unpraktisch ist zudem die nach oben hin fehlende Begrenzung des Touchpads, wodurch man gelegentlich ungewollt den sensitiven Bereich verlässt. Ein breiter Button in glänzender Chrom-Optik ersetzt die Maustasten, Eingaben sind allerdings nur im linken beziehungsweise rechten Randbereich der Leiste möglich.
Mit gerade einmal 1024 x 600 Bildpunkten auf seinem 10,1-Zoll großen Display (entspricht 118 dpi) fällt das R052C hinter so manches High-End-Smartphone zurück, doch leider stellt dies noch immer die Standardauflösung der meisten Netbooks dar - Ausnahmen wie das Acer Aspire One 522 mit 1280 x 720 Pixeln sind an einer Hand abzählbar. Ein angenehmes Arbeiten mit mehreren Anwendungen ist so kaum möglich.
Immerhin strahlt das matte Display sehr gleichmäßig und mit 227 cd/m² für die meisten Situationen ausreichend kräftig, zudem wird die Helligkeit auch im Akkubetrieb nicht gedrosselt. Im Vergleich mit der Konkurrenz liegt das Gerät damit im Mittelfeld.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 237 cd/m²
Kontrast: 156:1 (Schwarzwert: 1.52 cd/m²)40.31% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.93% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Dank eines ausgezeichneten Schwarzwertes konnten andere Eee PCs wie das 1011CX oder das 1015B mit hervorragenden Kontrastwerten von über 800:1 glänzen. Hier patzt das R052C und erreicht nur ein Verhältnis von 156:1, dunkle Bildbestandteile driften bei 1,52 cd/m² leicht ins Gräuliche ab. Schuld daran ist ein minderwertiges TN-Panel (Infovision M101NWT2), wie es auch bei vielen Modellen anderer Hersteller eingesetzt wird.
Bei der Farbwiedergabe bleibt das Display im wahrsten Sinne des Wortes etwas blass, als ausgesprochen lebhaft würden wir die Darstellung nicht beschreiben. Dies wird von unseren Messungen des Farbumfanges untermauert, die der Anzeige eine Abdeckung von nur 40 Prozent des AdobeRGB-Raumes bescheinigen.
Zu den wichtigsten Eigenschaften eines Netbooks zählt die Außentauglichkeit. Dank der matten Displayoberfläche bleibt der Bildinhalt auch unter freiem Himmel gut ablesbar, obgleich wir uns in diesem Fall eine noch ein wenig stärkere Hintergrundbeleuchtung wünschen würden. Vorbildlich präsentiert sich hier der Eee PC 1015B, welcher mit fast 300 cd/m² auch für direktes Sonnenlicht geeignet ist - da muss das R052C zurückstecken, da dessen Nutzer unter Umständen ein etwas schattigeres Plätzchen aufsuchen müssen.
Es wird wohl nur selten der Fall sein, dass ein 10-Zoll-Gerät gleichzeitig von mehreren Personen betrachtet werden soll - für dieses Szenario ist unser Testkandidat aber auch denkbar schlecht geeignet. Horizontal wie vertikal nehmen Helligkeit und Kontrast bereits bei geringen Abweichungen von der Senkrechten stark ab, insbesondere dunkle Bildbestandteile sind dann kaum noch erkennbar. Vergleichbar teure Tablets besitzen häufig blickwinkelstabile IPS-Panels - warum dies nicht auch bei Netbooks möglich ist, wissen wohl nur die Hersteller.
Obwohl der Eee PC einen modernen HDMI-Ausgang mitbringt, mag mancher Nutzer noch auf den analogen VGA-Port angewiesen sein. Dessen Nutzung können wir ohne Einschränkung empfehlen, selbst bei einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln ist die Darstellung scharf und flimmerfrei.
Wie bereits zuvor kurz angeschnitten, gehört der Atom N2800 zur Ende 2011 vorgestellten Cedar-Trail-Plattform, welche erstmals in 32-Nanometer-Technik gefertigt wird. Physisch ist die CPU mit dem kleineren N2600 identisch, verfügt jedoch über einen um 266 MHz höheren Prozessortakt von 1,86 GHz. Als Auswirkung dessen stieg die TDP auf 6,5 Watt (N2600: 3,5 Watt), was zwar noch immer ausgesprochen wenig, jedoch nicht mehr ohne weiteres passiv kühlbar ist. Performanceseitig ändert sich verglichen mit dem Vorgänger wenig: Noch immer stehen 2 Rechenkerne mit SMT-Unterstützung zur Verfügung, einen Turbo-Modus gibt es auch weiterhin nicht. Weitere Einzelheiten finden Sie auf der entsprechenden Beschreibungsseite in unserer CPU-Datenbank.
Auf dem Die des Prozessors befindet sich ferner eine Intel GMA 3650 Grafikeinheit. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eigentlich die SGX545-GPU des Herstellers PowerVR/IMG, welche von ihrer Leistungsfähigkeit nur auf dem Niveau aktueller Smartphone- oder Tablet-Lösungen liegt. Mit 640 MHz taktet der Chip zwar deutlich höher als die GMA 3600 des Atom N2600 (400 MHz), spielt aber dennoch im absoluten Low-End-Bereich und ist nur DirectX-9-fähig. Die Hardware würde zwar auch DirectX 10.1 ermöglichen, doch wird dies von Intels aktuellen Treibern schlicht nicht unterstützt.
Abgerundet wird die Ausstattung von einer 320 GByte großen Festplatte sowie 1 GByte DDR3-RAM. Insbesondere in puncto Arbeitsspeicher hätte sich Asus durchaus großzügiger zeigen können, der Speichercontroller würde auch 4 GByte-Module erlauben (N2600: maximal 2 GByte).
Prozessor
Entsprechend seiner höheren Taktrate sollte der N2800 den langsameren N2600 um etwa 12 Prozent schlagen können. In unseren Benchmarks konnten wir sogar einen noch etwas deutlicheren Vorsprung feststellen: Der Cinebench R10 (32 Bit) ergab verhältnismäßig starke 648 respektive 1829 Punkte im Single- beziehungsweise Multithread-Test, das sind etwa 20 Prozent mehr als das Aspire One D270 erzielte. Vermutlich handelt es sich bei dieser unerwartet großen Differenz schlicht um kaum vermeidbare Messtoleranzen, da bei einem langsamen Atom-Prozessor bereits kleinste Hintergrundprozesse einen spürbaren Leistungseinbruch verursachen können. Eine Steigerung der Pro-MHz-Leistung ist beim Vergleich der Ergebnisse mit der Vorgängergeneration indes nicht feststellbar.
Zu den härtesten Konkurrenten des Atom zählt AMDs C-Serie, welche als stärkstes Modell den C-60 umfasst. Während der N2800 bei der wichtigen Singlethread-Leistung um rund 20 Prozent zurückfällt, kann er bei Multithreading dank SMT seinerseits die Oberhand behalten und die AMD-APU ähnlich klar distanzieren. Gegenüber einer Sandy-Bridge-basierten ULV-CPU wie dem Core i3-2367M fallen beide Kontrahenten um den Faktor 2 bis 3 zurück.
Massenspeicher
Mit seiner 320 GByte großen Festplatte von Hitachi (HTS543232A7A384) sollte das Netbook genügend Speicherplatz für die meisten Anwendungszwecke besitzen. Etwa 100 GByte wurden für die Systempartition abgezweigt (zuzüglich 15 GByte Wiederherstellung), der Rest steht auf einem weiteren Laufwerk für zusätzliche Daten und Programme zur Verfügung.
Die Leistungswerte fallen entsprechend der technischen Daten (5400 U/min, 8 MByte Cache) eher mittelmäßig aus. Im HD-Tune-Benchmark konnten wir eine durchschnittliche sequentielle Übertragungsrate von 63,7 MB/s sowie eine Zugriffszeit von 19,2 Millisekunden ermitteln. Angesichts des langsamen Prozessors wird die Festplatte ohnehin nur selten zum Flaschenhals, so dass wir den kostspieligen und aufwändigen Tausch gegen eine SSD (siehe Abschnitt Wartung) als nicht unbedingt sinnvoll erachten würden.
System Performance
Vermutlich aufgrund der mangelhaften Treiberreife verweigerte uns der PCMark Vantage im „TV-and-Movies“ - Test den Dienst; das resultierende Gesamtergebnis (1799 Punkte) sei darum nur am Rande erwähnt. Ähnliche Schwierigkeiten konnten wir auch schon beim Aspire One D270 beobachten, so dass hier auf eine Nachbesserung seitens Intel gewartet werden muss.
Problemlos möglich war ein vollständiger Durchlauf des aktuellen PCMark 7, welcher einen Score von 739 Punkten ergab. Im Vergleich mit Konkurrenten wie dem Eee PC 1015B (AMD C-50) landet das R052C damit im Mittelfeld, aber bereits einfache Officegeräte der 15-Zoll-Klasse erreichen die zwei- bis dreifache Punktzahl.
Insbesondere die Netbook-typisch schwache Prozessorleistung ist in vielen Alltagssituationen spürbar. Programmstarts sind stets mit einigen Gedenksekunden verbunden, selbst einfache Systemaufgaben wollen nicht wirklich flüssig von der Hand gehen. Der knapp bemessene Arbeitsspeicher von nur einem Gigabyte verhindert zudem Multitasking mit mehreren offenen Programmen oder Browserfenstern, bereits mit der doppelten Menge würde sich das Ansprechverhalten spürbar verbessern lassen. Immerhin können mit der neuen Atom-Baureihe nun HD-Videos, beispielsweise bei Youtube oder Vimeo, flüssig bis zu einer Auflösung von 1080p wiedergegeben werden.
PCMark 7 Score | 739 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Eine zeitgemäße Videobeschleunigung besitzt die GMA 3650 also, doch was hat sich in Bezug auf die Grafikleistung verändert?
Beschränkt man sich auf den Vergleich mit der vorherigen Generation, kann von einem beachtlichen Leistungszuwachs gesprochen werden. 422 Punkte im 3DMark 06 schlagen die ältere GMA 3150 (z.B. Atom N570) um mehr als das Doppelte, auch in anderen Benchmarks sind eindrucksvolle Verbesserungen messbar. Dank einer 60 Prozent höheren GPU-Taktrate kann auch die GMA 3600 des ebenfalls neuen Atom N2600 klar distanziert werden, doch das absolute Leistungsniveau bleibt sehr niedrig: Andere Netbooks mit AMDs Fusion-APU C-50 sind etwa Faktor 4 schneller. Für 3D-Anwendungen oder Spiele bleibt der Atom weitestgehend ungeeignet.
3DMark 2001SE Standard | 3207 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 2554 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 1001 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 422 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Treiberprobleme und die ernüchternde Leistungsfähigkeit der Grafikeinheit sorgen dafür, dass kaum ein aktueller Titel fehlerfrei oder gar flüssig auf der GMA 3650 dargestellt werden kann. Selbst das ältere und recht anspruchslose Left 4 Dead ruckelt in 640 x 480 Pixeln und niedrigsten Einstellungen unspielbar vor sich hin - Spielspaß kommt so nicht auf. Bei Dirt 2 und Fifa 12 war durch Abstürze erst gar kein Benchmark möglich.
Geräuschemissionen
Auch wenn das R052C nicht vollständig auf eine aktive Kühlung verzichten kann, bleibt der Lüfter akustisch im Hintergrund beziehungsweise schaltet sich im Leerlauf sogar komplett ab (30,7 dB(A)). Das leise Brummen der Festplatte, welches bei Zugriffen zu einem etwas unruhigen Klackern anschwillt, ist in diesem Szenario die einzige Lärmquelle.
Sowohl beim Surfen als auch bei stärkerer Belastung, welche wir mithilfe des 3DMark 06 simuliert haben, stieg die Geräuschkulisse nur unwesentlich auf 31,7 dB(A) an. Noch immer ist es die Festplatte, welche am deutlichsten zu vernehmen ist, aber selbst in besonders leisen Umgebungen wird der Eee PC kaum störend auffallen. Wirklich laut wird es mit 39,4 dB(A) nur bei absoluter Volllast in unserem Stresstest, praktisch wird man derart hohe Werte aber kaum zu hören bekommen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.7 / 31.6 / 31.6 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
Last |
| 31.7 / 39.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die sparsame Netbook-Hardware sorgt ebenso für eine geringe Temperaturentwicklung, welche im Leerlauf auf der Oberseite nur etwa 25 Grad Celsius erreicht. Obwohl die Unterseite mit circa 30 Grad Celsius ein wenig wärmer wird, kann das R052C bedenkenlos auf den Oberschenkeln betrieben werden. Selbst bei maximaler Belastung mit Prime95 und FurMark steigen die Oberflächentemperaturen nur um wenige Grad an, einzig direkt am Luftauslass des Gerätes ist eine auf Dauer unangenehme Erwärmung feststellbar.
Dank aktiver Belüftung behält auch der Atom N2800 einen jederzeit kühlen Kopf und bleibt selbst in Extremsituationen unter 70 Grad Celsius. Throttling oder Stabilitätsprobleme sind somit auch bei höheren Umgebungstemperaturen nicht zu befürchten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 28.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+3.1 °C).
Lautsprecher
Leider besitzt das kompakte Netbook nur einen recht schwachbrüstigen Monolautsprecher, welcher sich im rechten vorderen Teil des Gehäuses versteckt. Tiefbass-Orgien sind mit diesem natürlich nicht möglich, doch liefert der kleine Töner einen recht klaren Klang mit ordentlicher Maximallautstärke, der für die meisten Alltagszwecke ausreichen sollte.
Soll das R052C zur Wiedergabe von Filmen oder Musik genutzt werden, bietet sich der Anschluss eines externen Soundsystems an. Über HDMI können Tonsignale digital an eine Hifi-Anlage weitergegeben werden, alternativ steht auch weiterhin der altbekannte Klinke-Ausgang zur Verfügung.
Energieaufnahme
Der Leerlaufverbrauch bewegt sich mit 5,7 bis 7,8 Watt in etwa auf einem Niveau mit dem Aspire One D270. Gegenüber der letztjährigen Atom-Plattform, beispielsweise in Form des Eee PC 1015PX, ist nur eine minimale Verbesserung erkennbar, die auch durch andere Komponenten verursacht sein könnte.
Unter Last steigt die Leistungsaufnahme auf 10,3 bis 14,1 Watt an. Netbooks mit AMDs Ontario-APU wie das Aspire One 522 benötigen etwa 20 Watt, was in Anbetracht der besseren Grafikleistung aber angemessen erscheint. Am sparsamsten agieren die Modelle mit dem Atom N2600, der hier seine geringe TDP von nur 3,5 Watt ausspielen kann.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 5.7 / 7.6 / 7.8 Watt |
Last |
10.3 / 14.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
In Verbindung mit dem großzügigen 56-Wh-Akku verspricht Asus eine maximale Laufzeit von 12 Stunden, welche wir in unseren Messungen allerdings nicht ganz bestätigen konnten. Knapp 11 Stunden im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) sind dennoch ein respektables Ergebnis, welches für die Praxis allerdings nur begrenzt aussagekräftig ist.
Mit aktiviertem WLAN und angepasster Displayhelligkeit (Stufe 9/11, 143 cd/m²) ist ein klassischer 8-Stunden-Arbeitstag mit einer einzigen Akkuladung ohne weiteres möglich. Für diesen Test rufen wir im 40-Sekunden-Takt verschiedene Webseiten und HD-Videos auf, was eine realistische Teilauslastung des Netbooks simuliert.
Die Kombination aus sparsamer Hardware und großem Akku sorgt dafür, dass auch unter Last eine exzellente Laufzeit erreicht wird. Der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) belastet sowohl Grafikkarte als auch Prozessor stark, dennoch muss das R052C erst nach weit über 5 Stunden zurück an die Steckdose. Dort folgt die Ernüchterung: Geschlagene 5 Stunden und 46 Minuten werden für einen vollständigen Ladevorgang fällig - vielleicht hätte Asus ein stärkeres Netzteil als das mitgelieferte 30-Watt-Modell auswählen sollen.
Böse Zungen sprechen schonmal vom "Atom-Unfall", wenn die Rede von Intels Netbook-Prozessoren ist - nun, so negativ wollen wir die neue Cedar-Trail-Plattform nicht bewerten, auch wenn der ganz große Sprung ausgeblieben ist.
Grundlegend ist der Asus Eee PC R052C ein solides Netbook ohne wirklich herausragende Stärken oder Schwächen. Die Verarbeitung und Stabilität des einfachen Kunststoffgehäuses ist ordentlich und auch in puncto Mobilität sammelt das Gerät Pluspunkte. Freuen würden wir uns über ein noch etwas helleres und hochauflösenderes Display, auf USB 3.0 mag man in diesem Bereich hingegen verzichten können.
Obwohl die Leistung gegenüber früheren Modellen etwas verbessert wurde, bleibt diese der größte Kritikpunkt. Dabei wollen wir weniger die kaum vorhandene Spieletauglichkeit ansprechen, sondern vielmehr die mangelhafte Geschwindigkeit bei einfachen Alltagsaufgaben. Zwar können jetzt zumindest HD-Videos flüssig dargestellt und über den HDMI-Anschluss ausgegeben werden, doch allzu schnell überfordern Kleinigkeiten die begrenzten Leistungsreserven. Asus hätte dem R052C zumindest einen größeren Arbeitsspeicher spendieren sollen, alle weiteren Kritikpunkte sind in der Netbook-Klasse leider immanent.
Beim Vergleich mit der Konkurrenz erscheinen uns vor allem die AMD-basierten Geräte attraktiv, welche bei kaum schlechteren Akkulaufzeiten eine leicht höhere Performance bieten. Das Acer Aspire One 522 (722 in der 11,6-Zoll-Version) kombiniert die flotte C-60-APU mit einem 720p-Display, zudem werden je nach Version bis zu 4 GByte RAM verbaut. Wäre die Anzeige jetzt noch matt, könnten wir das perfekte Netbook empfehlen - so muss der Käufer selbst entscheiden, welche Eigenschaften die für ihn wichtigsten sind.
Hinweis: Unter der Bezeichnung Eee PC 1025C führt Asus ein mit dem R052C anscheinend vollkommen identisches Netbook. Eine ähnliche Parallele gab es bereits bei dem Vorgängermodell R051, welches dem 1015PX entsprach.