Test HP EliteBook Folio 9470m Ultrabook
Was in der Automobilbranche die Kompaktklasse, das ist bei den mobilen Computern die 14-Zoll-Klasse. Bei Lenovo galt die T-Serie in diesem Formfaktor als das Non-plus-Ultra mobiler Business-Hardware (T430, T430s, T430u). Der Formfaktor erscheint so lukrativ, dass Lenovo mit dem Thinkpad X1 Carbon neben den Arbeitstieren auch noch eine Luxus-Variante kreiert hat.
Die unmittelbare Konkurrenz sehen wir im Lenovo ThinkPad T430s, dem T430u, dem ThinkPad X1 Carbon und dem Dell Latitude E6430s. Dies sind hochpreisige Business 14-Zöller mit vielen Anschlüssen, dem Anspruch eines vollwertigen Arbeitsgerätes und exzellenter Verarbeitung. Aus der Riege der Premium-Laptops ziehen wir weiterhin das Samsung Serie 9 900X3C, das Apple MacBook Pro 13, das Dell XPS 13 (Late 2012) und das Asus Zenbook Prime UX31A heran. Diese 13,3-Zöller haben weniger Anschlüsse, gelten aber als Benchmark in Sachen hochwertiger Verarbeitung. Ein gewisser Angeber-Faktor spielt bei letzteren eine Rolle.
Nachdem HPs Business-Ultrabook Folio 9470m bereits seit Monaten bekannt war, dauerte es bis zur Verfügbarkeit in den Online-Shops eine lange Zeit. An Windows 8 kann es nicht gelegen haben, denn vorinstalliert ist nach wie vor Windows 7 Professional. Ein Windows 8 Recovery Datenträger liegt aber bei. Das Warten hat sich gelohnt. Was hier aus der schlichten Verpackung fällt, ist mit 1.640 Gramm mittelmäßig schwer und mit einer gemessenen Höhe von 23 Millimetern (mit Standfüßen) auch nicht so dünn, wie Ultrabooks sein können (meist 15-20 mm). Gut ausgestattete Business-Flachmänner, die wie das Dell Latitude E6430s (2.080 g) nicht immer Ultrabooks sein müssen, sind jedoch selten leichter. Das X1 Carbon (1.347 g) macht hier eine Ausnahme, ThinkPad T430u (1.900 g) oder ThinkPad T430s (1.790 g) wiegen fast so viel wie konventionelle 14-Zöller. Erst die edlen 13,3-Zöller UX31A oder XPS 13 (1.400 g) sind dünner und leichter, was schon der Formfaktor bedingt.
Fest steht: HP hat die Materialien, den Qualitätsanspruch und die Stabilität der ausgewachsenen EliteBook-Schwestern in das flache Format übertragen, die Zugeständnisse sind tragbar. Das Gewicht ist dadurch etwas höher als bei Consumer-Ultrabooks. Die Base-Unit ist nichts ganz so verwindungsfrei, wie bei einem Alu-Unibody. Rechts und links angefasst können zwei Hände die Base begrenzt verwinden. Dennoch liegt das Chassis auf einem sehr guten Stabilitäts-Niveau, gemessen an den exzellenten Wartungsmöglichkeiten.
Die Unterseite besteht aus drei Platten. Die erste ist für die Entnahme des Akkus und kann nach Betätigung eines Schiebers abgezogen werden. Die beiden anderen Klappen können nach dem Lösen einiger Schrauben abgenommen werden. Bei der Verankerung selbiger hat sich HP Mühe gegeben. Das auf der Unterseite gummierte Magnesium-Material (Griffigkeit) rastet in stabile Haken ein. Die Mechanik ist dabei einfach gelöst, auch unvorsichtige Nutzer können kaum etwas kaputt machen (z. B. Haken abbrechen).
Ob Tastatur, Touchpad, Handauflage oder Bodenplatte – es dellt nichts ein. Die Gelenke (Vollmetall aber nicht massiv) halten den Deckel straff und lassen eine Öffnung auf genau 140 Grad zu. Der Deckel schiebt sich dabei leicht unter die Bodenplatte, kommt dem Untergrund aber nicht zu nahe.
Der Deckel ist nicht so verwindungsfest, wie wir es von den bulligen EliteBooks gewöhnt sind. Die Alu-Flächen können wir eindellen, die Konstruktion lässt sich an den Ecken begrenzt verbiegen. Die Deckelinnenseite besitzt eine umlaufende Gummilippe, die bündig auf der Base-Unit aufliegt. So kann das Display auch mit etwas Schwung zugeklappt werden. Display-Riegel besitzt das Folio nicht, dies ist ein Merkmal der EliteBook-Schwestern.
Damit das Öffnen des Deckels nicht zur Fummelei wird, dafür sorgt ein kleiner Vorsprung an der Oberkante des Deckels. Auffällig am Folio 9470m ist seine beinahe vollständige leichte Gummierung. Diese Soft-Touch-Oberfläche sorgt für einen guten Griff und verhindert Fingerabdrücke. Die Seitenbereiche sind nicht gummiert. Alles in allem legt der Hersteller einen stabilen und hochwertigen 14-Zöller auf. Dieser wird auch ohne Schutzhülle das raue Geschäftsleben überstehen.
Auf ein optisches Laufwerk muss das Ultrabook verzichten, dies kommt der Stabilität und den Anschlüssen zu Gute. Seine 12-Zöller (EliteBook 2570p) rüstet HP noch mit einem optischen Laufwerk aus, was zu einer deutlich wuchtigeren Bauhöhe führt. HDMI fällt für das 9470m aus, dafür gibt es den im Business-Umfeld gefragten Display-Port. Ältere Monitore und Beamer werden per VGA angedockt. Dies ist bei Ultrabooks alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die direkte Business-Konkurrenz hält dem Vergleich am besten Stand: Lenovo ThinkPad T430s (nur VGA, Dock, Thunderbolt), ThinkPad T430u (Mini-DisplayPort, HDMI), ThinkPad X1 Carbon (nur Mini-DisplayPort), Dell Latitude E6430s (HDMI, VGA, eSATA, Dock, ExpressCard34), Latitude 6430u (VGA, HDMI).
Ganz anders bei den Consumern, hier wird der Verzicht zur Tugend gemacht: Samsung Serie 9 900X3C und 900X4C (Micro HDMI, Mini VGA), Apple MacBook Pro 13 (FireWire 800, Thunderbolt), Dell XPS 13 (Late 2012) (Mini-DisplayPort), Fujitsu LifeBook U772 (HDMI), Asus Zenbook Prime UX31A (Micro-HDMI, Mini-VGA). Die Erkenntnis: Selbst bei den Business-Kollegen ist der gute alte Docking-Port Mangelware. Nur das Latitude E6430s und das T430s besitzen einen solchen.
Apropos Docking: Die Ultra-Slim Docking Station passt zum Folio EliteBook und nur zu diesem. Anders als bei den Non-Ultrabooks (Port Unterseite) befindet sich der Docking-Connector an der rechten Seite. Die Dock gibt es für 175 Euro und vervielfacht die Anschlüsse. Sie bringt jedoch keinen neuen Port-Typen.
Kommunikation
Die teuerste Variante des Folio 9470m ist mit einem HSDPA-Modem ausgerüstet. Unser Sample ist jedoch mit Antennen und SimCard-Steckplatz vorbereitet. Der Aufpreis zur 3G-Version fällt mit 50 Euro gering aus. Gemessen am hohen Geräte-Preis hätten wir das Modem aber als Standard Bestückung erwartet. Damit hört es natürlich nicht auf: Bluetooth 3.0, Draft-N WLAN und Gigabit-Ethernet sind natürlich obligatorisch. Die hochwertige Intel Centrino Advanced-N 6235 schafft sehr gute Reichweiten: Auf drei Meter Entfernung ist die Empfangsleistung hervorragend (5 Balken), im Obergeschoß (10 m, 5 Balken) und außerhalb des Hauses immer noch gut (15 m, 3 Balken) bis ausreichend (40 m, 1 Balken). Die Sendeleistung des Routers (Fritz!Box 7270) ist auf 50 % reduziert.
Sicherheit
Ein Smartcard-Reader kann zum authentifizierten Login benutzt werden. Das Trusted Plattform Modul (TPM) dient der eindeutigen Identifizierung des Subnotebooks in Netzwerken (auch in Internet weltweit, etwa zur Verschlüsselung von Daten), die eingesetzte Intel vPro-CPU gestattet Fernwartung. Die Sicherheitszentrale sind die Protect Tools Administrator Konsole bzw. der Security Manager. Verschlüsselung, Authentifizierung oder Privatsphäre, hier können sehr detaillierte Settings vorgenommen werden.
Wartung und Administration
Wie bei allen EliteBooks gibt es im BIOS extrem umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bezüglich einzelner Geräte und den Sicherheitsfunktionen. Mausgesteuert kann komfortabel zum Beispiel das "Fan always On when AC" deaktiviert werden. Der Umfang, in dem hier in die Hardware eingegriffen werden kann (z. B. Turbo Boost abschalten), ist mit Consumer-Ultrabooks in keiner Weise erreichbar.
Garantie
Die Standardgarantie beläuft sich auf lediglich 12 Monate. Dies erscheint ärmlich für die Preisklasse. Die Ursache ist jedoch das Konzept optionaler Care Packs für die Business-Kundschaft. Je nach Bedürfnis und Anforderung an die Ausfallsicherheit können bei der höchsten Absicherung bis zu fünf Jahre Vor-Ort-Service gewählt werden.
Tastatur
HP rüstet den 14-Zöller mit freistehenden Tasten aus, die in einer Vertiefung von zwei Millimetern ruhen. Auf diese Weise schließen Tasten und Arbeitsumgebung auf gleicher Höhe ab. Das Tastenbett liegt fest, mit der Konsequenz eines festen harten Anschlags. Das Tippen auf dieser Eingabe erfolgt nicht geräuschlos, sondern eher mit einem dumpfen Klicken mittlerer Lautstärke. Die Tasten haben keine konische Wölbung, sie sind also komplett plan.
Das große Layout nutzt den Platz des 14-Zoll-Chassis aus und integriert rechts außen Bild auf/ab Tasten. Die Richtungstasten haben Normalgröße, wobei Oben/Unten halbiert wurden. Dies erscheint uns als praktischer Aufbau der Pfeilstasten. Die Enter-Taste fällt etwas schmal aus, Shift und Strg haben wiederum eine für Laptops normale Dimension.
Hub und Druckpunkt sind gleichermaßen deutlich und geben beim Schreiben ein sehr gutes Feedback ab. An den Tastenweg einer Desktop-Eingabe kommen die Tasten aber nicht heran. Die Tastatur besitzt eine dreistufige Beleuchtung, die auch abgeschalten werden kann (Fn-Taste). So kann die Helligkeit sehr genau auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Touchpad
Das Dual-Pointing-Konzept besteht aus Touchpad und Point-Stick. Es ist für die Businessklasse bei HP, Lenovo und Dell Standard. Technisch agieren hier vier Geräte, die alle einzeln eingestellt, abgestimmt oder auch deaktiviert werden können (Tasten oben, Tasten unten, Pointer, Pad). Das klingt kompliziert, ist aber praktisch. Nutzer, die den Pointer nicht mögen, die schalten selbigen einfach ab. Gleiches beim Touchpad. Selbiges kann aber auch spontan mit Doppelklick auf den Sensor in der linken, oberen Ecke deaktiviert werden (Indikator-LED).
Das LuxPad V1.3 von Synaptics unterstützt Mehrfinger-Gesten, wie Scrollen, Zoomen oder Wischen zum Blättern. Klassische Ein-Finger-Scrollbars sind aber auch weiterhin einstellbar. Das Pad hat eine glatte Oberfläche, die sich von der stumpfen Arbeitsumgebung unterscheidet. Die scharfkantige Vertiefung und die großen Tasten sorgen dafür, dass es auch bei Dunkelheit nicht verfehlt werden kann. Uns gefallen der sehr große Hub und die Beweglichkeit aller vier Maustasten. Durch den klaren Druckpunkt und den gedämpften, leisen Anschlag erleben wir ein angenehmes Feedback.
Die Konkurrenten schneiden mit ihren Eingabegeräten meistens nicht deutlich schlechter, aber auch nicht viel besser ab. Die Unterschiede sehen wir vor allem beim Point-Stick, dem ClickPad-Modus und den konisch gewölbten Tasten: Lenovo ThinkPad T430s (Pointer, konisch), ThinkPad T430u (Pointer, konisch, ClickPad), ThinkPad X1 Carbon (Pointer, konisch, ClickPad), Dell Latitude E6430s (Pointer, konisch), Latitude 6430u (Pointer, konisch). Bei den Consumern gibt es keinen Pointer und das ClickPad hat einen Verbreitungsgrad von 100 %. Konische Tasten sind selten, etwa beim Dell XPS 13 (Late 2012).
Die 14-Zoll-HD-Anzeige des Elitebook Folio 9470m löst mit 1.366 × 768 Bildpunkten auf (16:9). Diese niedrige Auflösung, für welche HP keine Alternative im Angebot hat, kann ein schwerwiegender Nachteil sein, sofern große Excel Files, Website Backends oder Software mit festen Abmessungen (Datenerfassung, Lagerhaltung, ERP-Tools, SAP, MS Dynamics, ...) mit der geringen Höhe kollidieren. Lästiges Rauf- und Runter-Scrollen ist die Folge. 1600 x 900 Pixel (T430s, X1 Carbon, Samsung 900X3C, 900X4B) wären ein guter Kompromiss, Full HD (UX31A) wäre für manche Anwender gewiss ideal (aber nicht für alle). Letzteres ist unter den direkten Business-Konkurrenten nicht zu haben.
Zu haben ist aber ein deutlich entspiegeltes Displaypanel. Dells XPS 13 und Apples MacBook Pro 13 sind die Ausnahme mit Glare-Type-Anzeigen. Das Anti-Glare verhindert Reflexionen, doch ist der Kontrast von 282:1 gering. Bis auf das X1 Carbon leiden jedoch alle hier genannten Professional-14-Zöller unter einem sehr niedrigen Kontrast. Der sorgt für blasse Farben und mitunter für schwache Konturen. Die preislich oft günstigere Consumer-Riege bietet zum Teil deutlich bessere Panels (UX31A, Samsung 900X3C, 900X4B: IPS bzw. PLS).
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 168 cd/m²
Kontrast: 282:1 (Schwarzwert: 0.77 cd/m²)39.06% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Profi-Bildbearbeiter werden schon vom HD-Panel enttäuscht sein, der mit Abstand verfehlte sRGB-Farbraum gibt ihnen den Rest. Das dies nicht so sein muss, das zeigt Bild Drei, welches den ThinkPad X1 Carbon (HD+) im Vergleich zum Folio 9470m zeigt.
Die unteren drei Screens zeigen die Farbanalyse mit i1 Pro 2 Fotospektrometer und CalMAN 5 Software. Vermessen im werkseitig voreingestellten Farbprofil wird eine deutliche Schwäche bei der Darstellung von Grautönen erkennbar. Insbesondere mittlere Grautöne zeigen ein DeltaE(2000) von über 15 (Durchschnitt 16,35). Nach der Kalibrierung minimiert sich DeltaE auf 5,78 (Durchschnitt, siehe Bild 4). Auffällig: mit 8.817 K ist der Weißpunkt deutlich in den Blaubereich verschoben (zu kühl, besser: IPS Panel Asus UX31A 5.500K). Die Kalibrierung drängt den Blaustich zurück (Farben werden merklich wärmer) und setzt den Weißpunkt auf 7.426 K.
Die Luminanz des 14-Zöllers liegt mit durchschnittlich 200 cd/m² auf gleichem Niveau wie seine direkten Konkurrenten T430u und E6430s. Die Modelle T430s (251/280) und X1 Carbon (288/311) haben eine deutlich bessere Luminanz, speziell im Akkubetrieb. Hier glimmt die Anzeige nämlich nur noch mit 168 cd/m² (Messpunkt Mitte). Das genügt beim Herumtragen im Büro oder im Flugzeug. Unter Sonnenlicht sieht es aber düster aus. Der perfekte Outdoor-Mobilist sollte Werte von 250 bis 300 cd/m² haben. Im BIOS gibt es leider keine Möglichkeit zum Abstellen dieser Zwangsfunktion. Einen Umgebungslichtsensor gibt es nicht.
Die geringe Helligkeit hat bei HP Tradition: Das EliteBook 2170p (11,6-Zoll, 2012) glimmt mit 160 cd/m², das 2560p (12,5 Zoll, 2011) machte es mit 150 cd/m² (Netz & Akku) nicht besser. Das 2570p (2012) setzt mit 165 cd/m² die unglückliche Tradition fort. Die Konsequenz für die Praxis zeigen folgende Fotos: Selbst bei starker Bewölkung reicht die Helligkeit nicht mehr für ein angenehmes Arbeiten auf dem Desktop. Seitliche Einblicke werden mit Dunkelheit quittiert.
In der Disziplin Blickwinkel schlägt sich das Folio 9470m mit seinem TN-Panel genauso schlecht wie die 11,6-Zoll-Schwester 2170p. Beide haben dieselben knappen vertikalen und horizontalen Blickwinkel, wie auch die meisten Konkurrenten. Horizontal sieht es noch am besten aus, bis ab 45 Grad langsam Geisterbilder einsetzen. Bis 65 Grad sind Fotos und Grafiken noch ganz gut erkennbar.
Fast alle Konkurrenten der Business-Klasse schneiden in dieser Disziplin identisch schlecht ab. Ausnahme ist das X1 Carbon mit einem TN-Panel höherer Güte. Dieses erlaubte im Test bessere horizontale und vertikale Blickwinkel. An die Blickwinkelstabilität von IPS- (UX31A) oder PLS-Anzeigen (Samsung Serie 9 900X3C und 900X4C) kommt aber keines der Vergleichsgeräte heran. Eine IPS-Option wäre das ältere und daher hier nicht aufgeführte ThinkPad X230 (sehr hell, 12,5 Zoll). Es befindet sich noch im Handel.
Der Intel Core i5 3427U (1,80 GHz) ergänzt den oftmals verwendeten i5 3317U (1,7 GHz, Turbo bis 2,6 GHz) bei erhöhter Taktung. Beides sind Low-Voltage-Prozessoren (17 Watt TDP) für Subnotebooks. Im Turbo kann der 3427U auf bis zu 2,8 GHz takten (Single Core Last, theoretischer Wert, sofern Kühlung ausreicht). Die CPU inklusive der HD Graphics 4000 (Single Channel) wird durch 4 GB Speicher ergänzt. Im Falle eines Aufrüst-Wunsches kann einfach ein zweiter 4- oder 8-GB-Riegel nachgelegt werden (16 GB möglich). Dies würde auch die GPU dank Dual Channel Modus etwas schneller machen (mehr dazu unter Grafikleistung).
Als Festspeicher arbeitet eine 180 GB SSD im 9470m (Intel SSD 520 Series SSDSC2BW180A3L, 2,5-Zoll SATA). Das ist herstellerseitig bereits der maximale Ausbau (USA: 256 GB). Es gibt einen freien mSATA-Port, der für Speichervergrößerungen genutzt werden könnte. Im BIOS kann dieser Port deaktiviert/aktiviert werden, weshalb wir von seiner Funktionsfähigkeit ausgehen. Die "günstigere" 9470m-Version (zirka 1.370 Euro) besitzt nur eine 500 GB Festplatte (7200 RPM).
Prozessor
Der i5 3427U ist die einzige Option für das Elitebook (Listung in Deutschland, USA auch mit i3/i7). Einen Core i7 bietet HP nicht an. Mit Blick auf den CPU-Multi-Test Cinebench R11.5 leuchtet ein, warum das so ist: Samsung Serie 9 900X3C (+2 %) und Dell XPS 13 (Late 2012) (+3 %) rechnen mit ihrem i7 3517U nur einen Hauch besser. Mit 3317U bestückte Systeme fallen in dieser Disziplin ebenfalls nur minimal zurück (-8%), weshalb ein Abwägen zwischen den beiden verbreiteten i5-Low-Voltage-CPUs unnötig erscheint.
Anders sieht es bei ThinkPad T430s und Latitude E6430s aus, diese 14-Zöller sind mit Standard-Voltage-Prozessoren gerüstet. Dies bringt ihnen immerhin bis zu 30 % Mehrleistung im Cinebench R11.5.
Der CPU-Turbo (bis 2,8 GHz) wird sehr gut umgesetzt. Die Taktung lag während der Tests konstant bei 2,6 GHz, also deutlich im Turbo-Bereich. Die integrierte Grafik HD 4000 wird von den baugleichen Prozessor-GPUs abgehangen (-16 bis -42 %). Der Grund ist ihre Single-Channel-Speicheranbindung. An der Taktung liegt es nicht, die liegt am Netz bei 1.150 MHz und unter Akku ebenso. ThinkPad T430s (Single Channel) und Latitude E6430s zeigen im OpenGL-Chart, dass die HD 4000 eines Standard-Voltage-Core-i5 nicht zwangsläufig deutlich schneller ist, als die eines 3xxxU-Prozessors. Alle Cinebench R11.5-Tests endeten auch unter Akku-Strom ident mit dem Netzbetrieb.
System Performance
Der PCMark 7 und PC Mark Vantage betrachten die Anwendungsleistung im Ganzen. Wir testen das Folio 9470m im Auslieferungszustand unter Windows 7, weshalb der für Windows 7 optimierte Vantage hier funktioniert. Das Ergebnis kann mit 4.168 Punkten kein Vergleichs-Gerät abhängen, das EliteBook kommt den meisten Kontrahenten aber gefährlich nahe. Performance-Geeks schauen interessiert auf das Latitude E6430s. Es ist mit seiner Samsung SSD PM830 und den Dual-Channel-Speicher deutlich schneller unterwegs und dabei sogar noch günstiger im Preis. ThinkPad X1 Carbon, LifeBook U772 (14-Zoll) und Zenbook Prime UX31A sind mit drei unterschiedlichen SSDs (Micron, ADATA, Sandisk) ebenfalls flotter unterwegs.
PCMark Vantage Result | 12265 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4168 Punkte | |
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Massenspeicher
Ist die Intel SSD 520 Series (SSDSC2BW180A3L, 180 GB) Grund für das schlechtere Abschneiden? Nein, denn 443 MB/s (Seq. Read) und 19-22 MB/s im 4K-Read-Test können mit der derzeit schnellsten SSD-Konkurrenz mithalten. Wir erkennen das am Storage-Score des PCMark, den wir für die Konkurrenten zeigen. Bis auf 900X4C-A04DE (-34 %) und Apple MacBook Pro 13 (-21 %) liegen alle Systeme auf gleichem Niveau. Für die Kaufentscheidung muss also nicht ein ausgeklügelter SSD-Vergleich angestellt werden. Wer das dennoch machen möchte, der wird in der SSD-Benchmarktabelle der FAQ-Sektion fündig.
Grafikkarte
Unter der Prozessor-Rubrik fanden wir bereits heraus, dass die HD 4000 mit Single-Channel-RAM hinter ihren Möglichkeiten bleibt. Die 3D-Benchmarks bestätigen das. HD-4000-Notebooks mit Dual-Channel schaffen holen mehr Punkte: Dell XPS 13 (i7 3517U, +25 %) Latitude E6430s (i5 3360M, +33 %) ThinkPad X1 Carbon (i5 3427U, +17 %). Aus der Reihe fällt das ThinkPad T430u (i5 3317U, +65%), denn es besitzt eine dedizierte Geforce GT 620M.
3DMark 06 Standard Score | 4185 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2870 Punkte | |
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Gaming Performance
Gaming gehört nicht zu den wichtigsten Aufgaben eines Business-Laptops, schon gar nicht ohne dedizierte Grafikkarte. Es gehört jedoch zu unserem Standard-Set, aktuelle Games zu testen. Das Ergebnis ist ernüchternd, was nicht überrascht. Keines der drei Testgames läuft auch nur in der niedrigsten Einstellung flüssig. Schnellere HD 4000 machen nur marginal mehr FPS wett, bei Sleeping Dogs reicht das sogar für flüssige 31 FPS (i5 3360M, Details Low). Risen 2 und Hitman sind auch mit den schnellsten Intel Grafikkarten nicht spielbar. Das ThinkPad T430U (GT 620M) kann sich in dieser Beziehung mehr Punkte holen, aktuelle Games sind oftmals sogar in mittleren Details spielbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen 2: Dark Waters (2012) | 16 | 10 | 8 | |
Sleeping Dogs (2012) | 21 | 14 | 7 | |
Hitman: Absolution (2012) | 11 | 8 | 3 |
Geräuschemissionen
Weniger gefallen hat uns die Arbeit des Lüfters. Dieser bleibt im Netzbetrieb und auch während langer Leerlauf-Phasen konstant hörbar mit einem Pegel von 33 dB(A). Auf Grund der gleichmäßigen Rotation stört das nicht zwangsläufig. Der Pegel scheint aber unnötig zu sein, denn kappen wir den Netzstecker, dann verstummt die Kühlung sofort für längere Zeit. Ursache ist das BIOS-Setting "Fan always On when AC", welches abgeschalten werden kann.
Geht es heftiger zur Sache, wie in unserem Stresstest aus Prime 95 und Furmark, dreht die Kühlung binnen kurzer Zeit auf bis zu 38 dB(A) auf. Während eines 3DMark 2006 messen wir ebenfalls 38 dB(A). Der Lüfter dreht konstant und wechselt sanft zwischen den Drehzahlen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 33.3 / 33.4 dB(A) |
Last |
| 38.2 / 38.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf ist der Folio 9470m auf Tastatur und Handauflage kühl. Unterseite und Tasten erwärmen sich nur geringfügig mehr. Bei konstanter Last erhöhen sich die Temperaturen schnell, das betrifft vor allem die Hot-Spots der Unterseite. Auf dem Schoß kann das Folio dann immer noch benutzt werden, denn die größten Wärmepunkte sitzen mittig.
Während des mehrstündigen Extremtests prüfen wir die Taktung des Prozessors auf thermisches Throttling. Wir können entwarnen. Zwar kann der Turbo, wie er in den CPU-Tests stets aktiv ist, nicht aktiviert werden. Die Nenn-Taktung von 1,8 GHz bleibt aber stets erhalten. Diese erzwungene Turbo-Abschaltung spielt in der Praxis kaum eine Rolle, denn sie tritt nur während zeitgleichem Prime95- und Furmark auf. Sobald der Grafik-Stresstest endet, so steigt die Taktung wieder auf 2,6 GHz. Der im Anschluss an den Stresstest ausgeführte 3DMark 06 schloss mit gleichem Resultat, wie nach einem Kaltstart.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4.7 °C).
Lautsprecher
Das Folio 9470m besitzt zwei unscheinbare Lautsprecher im rechten und linken Seitenbereich. Die Lautsprecheröffnung richtet sich nach unten. Beim Tragen (verdecken mit den Händen), Abstellen auf dem Tisch oder auf dem Schoß verändert sich das Klangbild folglich. Die Akustik betont die Mitten sehr stark, hohe Töne hören sich beinahe schrill an. Bei höchstem Lautsprecherpegel klirren die kleinen Membrane. Für Musik oder Film sind die eingebauten Lautsprecher nicht zu empfehlen.
Energieaufnahme
Die Energiemessungen ab Steckdose zeigen ein typisches, sparsames Ultrabook. Wir messen im Leerlauf 7 bis 11 Watt, das ist abhängig von der TFT-Helligkeit, dem Energiemodus, dem WLAN und der Tastenbeleuchtung.
Bei hoher Belastung, in diesem Fall unserem Stresstest, benötigt das Folio 9470m 36 Watt. Bis auf die Ausnahme des ThinkPad T430u Ultrabooks mit dedizierter GPU haben fast alle Low-Voltage-Systeme eine ähnliche Idle/Last-Aufnahme: Lenovo ThinkPad Carbon (3-10; 39), ThinkPad T430u (7-11; 42 GT 620M), Asus Zenbook Prime UX31A (4-10; 36), Samsung Serie 9 900X3C-A04DE (5-11;38), Apple MacBook Air 13 Mid 2012 (5-10; 30).
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 7.3 / 9.4 / 10.6 Watt |
Last |
34 / 36.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Laufzeiten sind die große Stärke des Folio 9470m, schade nur, dass der 14-Zöller durch sein dunkles TFT gerade in diesem Bereich gehandicapt ist. Für Laufzeiten fern der Steckdose sorgt der entnehmbare 52 Wh Lithium-Ionen-Akku. Über Nacht starteten wir den Leerlauf-Test, bei welchem das Gerät bei minimaler Helligkeit, inaktiven Funkmodulen und Energiesparmodus nur ein Textfile liest. Am nächsten morgen war das Folio immer noch zugange und erst nach 11:34 Stunden (694 Minuten) gab der Akkumulator auf.
Realitätsnaher ist der WLAN-Test, bei welchem bei 150 cd/m² Helligkeit per Skript Websites aufgerufen werden. Auch Videos werden dabei abgespielt. Erst nach 7:39 Stunden (459 Minuten) geht der Akku in die Knie. Die 14-Zoll-Konkurrenten bieten teils mit Abstand keine derart lange WLAN-Laufzeit: Lenovo ThinkPad T430s (44 Wh, 180 Minuten), ThinkPad T430u (47 Wh, 205), ThinkPad X1 Carbon (45 Wh, 360), Dell Latitude E6430s (65 Wh, 334), Asus Zenbook Prime UX31A (50 Wh, 282).
Aber es geht noch mehr. Per Akku-Slice (2nd Long Life Battery HP BA06 6 Zellen 5400 mAh), welcher unter das Folio 9470m geschnürt wird, soll die Laufzeit noch deutlich gesteigert werden können. Weil der Slice 5400 statt 3400 mAh besitzt (bzw. 60 Wh statt 52 Wh), gehen wir mindestens von einer Verdopplung der Laufzeit aus. Händler-Angebote für die Long Life Battery konnten wir nicht finden. Der Preis wird bei zirka 200 Euro liegen (US$ 199).
Der 14-Zöller EliteBook Folio 9470m bringt auf dem Papier viel Notebook für viel Geld. HP erfüllt auf Seiten Gehäuse, Eingabegeräte, Anschlüsse, Performance und Laufzeit die hohen Erwartungen, welche ein Preis von 1.550 Euro mit sich bringt. Für diesen Preis gibt es fast ein X1 Carbon (1.740 Euro). Dells Latitude E6430s mit ähnlicher Konfiguration ist günstiger (zirka 1.200 Euro), ein ThinkPad T430u kostet weniger als 1.050 Euro und die Schwester T430s gibt es ähnlich ausgestattet für 1.500 Euro.
Die Leistung von Intels 520er SSD (180 GB) und Core i5 ist ohne Frage sehr gut, sie rechtfertigt aber nicht den hohen Preis. Zenbook UX31A, Dell XPS 13 und Apple MacBook Pro 13 bieten gleiches für weniger oder gleiches Geld.
Abheben kann sich das Elitebook durch massig Anschlüsse, SmartCard-Reader, Docking-Anschluss, Akku-Slice-Port und DisplayPort neben VGA sind die Highlights. Leider ist das 3G-Moden nicht standardmäßig integriert, unser Testgerät besitzt nur die entsprechende Vorbereitung (Antennen, SimCard-Slot, Mini PCI Express Slot). Wartung und Austausch von Komponenten ist für die Ultrabook-Klasse unübertroffen. Nicht nur der Akku kann entnommen werden, ein freier mSATA-Slot lädt zum Aufrüsten mit einer weiteren SSD ein. Der Lüfter kann einfach gereinigt werden. Diese Anschlussvielfalt kann nur das Latitude E6430s mit ExpressCard34 uns eSATA übertreffen, das allerdings größer und schwerer ist.
Die Eingabegeräte des EliteBooks sind nahezu perfekt. Ausreichend Hub, fester Anschlag und griffige Tasten bringen einen hohen Schreibkomfort. Hinzu kommt das für EliteBooks typische Dual-Pointing-Device aus Pointer und Touchpad. Die beweglichen, gummierten Tasten haben ein sehr gutes Feedback.
Nach dem Lob fällt die Kritik schwerwiegend aus. Während das Folio 9470m in fast allen relevanten Bereichen ein sehr Gut erreicht (außer bei Abwärme), verhindert das minderwertige HD-Panel die Endnote Sehr Gut. Für die geringe 1.366 x 768-Auflösung gibt es keine Alternative, sie ist Standard für das 9470m. Schwer liegt jedoch die gedrosselte (Akkubetrieb), niedrige Luminanz im Magen, welche den produktiven Einsatz im Tageslicht nahezu verhindert. Selbst bei Bewölkung ist das Panel zu dunkel. Die kleinen Blickwinkel und die blassen Farben des TN-Panels hinken meilenweit hinter der IPS-Konkurrenz zurück.
Die Konkurrenten machen es nur besser, sofern wir Zenbook Prime UX31A, X1 Carbon, Dell XPS 13 und Samsung 900X3 betrachten. T430u und Latitude E6430s haben nur marginal hellere Panels, Kontrast und Blickwinkel sind ähnlich schlecht. Dells kommendes Latitude 6430u Ultrabook soll wahlweise mit HD- oder HD+-Display ausgestattet werden können, was jedoch noch nichts über dessen Qualität aussagt.
Interessenten sollten sich zwecks Aufbesserung der Helligkeit nicht auf ein BIOS-Update verlassen. Die niedrige Luminanz hat bei den kleinsten EliteBooks Tradition. Der letzte Kandidat war der 11,6-Zöller 2170p. Wir ziehen der Display-Wertung für diese negative Kür 10 % ab und unser Gesamteindruck fällt auf 80 %.