Test-Update Lenovo ThinkPad T430s Notebook
ThinkPad - dieser Markenname ist mittlerweile weit über die Grenzen eingefleischter Insider bekannt und steht bei vielen synonym für das Business-Gerät schlechthin.
Ungeachtet dieser Tradition ist die Entwicklung bei Lenovo keinesfalls stehengeblieben: Jedes Jahr erfährt die gesamte Modellpalette ein mehr oder minder umfangreiches Update, welches die bewährten Qualitäten weiter verbessern soll. Erst vor wenigen Tagen konnten wir den 2012er Ableger des 14-Zoll-Formates, genauer gesagt das schlanke ThinkPad T430s, bereits einem ausführlichen Test unterziehen.
In Ergänzung zu diesem Artikel wollen wir heute einen zweiten Blick auf das über 1700 Euro teure Topmodell (N1RGCGE) der Serie werfen, das wir uns direkt aus einem Shop geholt haben. Statt eines Core i5-3320M verrichtet hier der High-End-Zweikerner Core i7-3520M seinen Dienst, die herkömmliche Festplatte musste einer 180 GByte großen SSD weichen und ein UMTS-Modul ist bereits ab Werk vorinstalliert. Leider entfällt die bei einigen anderen Konfigurationen enthaltene Nvidia Grafikkarte (NVS 5200M) ersatzlos, sodass die im Prozessor integrierte Intel GPU deren Aufgaben übernimmt.
Einen Vergleich mit den zugehörigen Konkurrenten von HP und Dell - dem EliteBook 8470p respektive dem Latitude E6430s - müssen wir zunächst leider schuldig bleiben, da diese Modelle bislang noch nicht den Weg in unser Testlabor gefunden haben (Tests in Planung). Aus diesem Grund sei an dieser Stelle lediglich auf die Artikel zum Vorgänger T420s sowie dem großen Bruder T430 verwiesen.
Schlicht, schnörkellos, funktional - das T430s reiht sich nahtlos in die klassische Form- und Designsprache der ThinkPad Familie ein. Die mittlerweile etwas angestaubte Optik sollte jedoch nicht über die inneren Qualitäten des Notebooks hinwegtäuschen: Mit einem Chassis aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) und Magnesium setzt Lenovo auf äußerst hochwertige High-Tech-Materialien. Trotz der gegenüber dem T430 geringeren Dicke (26 statt 30 Millimeter) überzeugt die Stabilität von Basiseinheit und Deckel auf ganzer Linie. In Verbindung mit dem schützenden Clamshell-Rahmen und den soliden Metallscharnieren ist das T430s auch für widrige Umgebungsverhältnisse gut gerüstet.
Da wir bei unserem Testgerät weder Verarbeitungsmängel noch sonstige Auffälligkeiten bemerken konnten, wollen wir uns eine erneute Beschreibung einzelner Details sparen - all dies können Sie in unserem ersten Artikel zum ThinkPad T430s nachlesen.
Musste das Vorgängermodell T420s noch mit nur einer USB-3.0-Schnittstelle auskommen, sind es nun deren zwei. Hinzu kommt ein weiterer USB-2.0-Port, der per "Sleep-and-charge"-Funktion auch bei ausgeschaltetem Notebook mit Spannung versorgt wird - so kann zum Beispiel über Nacht ein Smartphone geladen werden.
Eine weitere Neuerung ergibt sich beim Anschluss externer Displays: Die integrierte HD 4000 kann erstmals bis zu 3 Monitore ansteuern - theoretisch wäre damit der zeitgleiche Betrieb des Notebook-Displays sowie zwei externer Anzeigen per VGA und Thunderbolt / Mini-DisplayPort möglich (Core-i5-Versionen: Mini-Displayport statt Thunderbolt). Wir haben Lenovo um eine Bestätigung dieser Annahme gebeten und werden den Artikel entsprechend aktualisieren.
Falls die gebotene Schnittstellenvielfalt nicht ausreicht, kann das T430s per Docking-Station-Konnektor an der Unterseite erweitert werden. Für etwa 150 Euro ist beispielsweise das "Mini Dock Plus Series 3" erhältlich, welches eine Vielzahl weiterer Anschlüsse bereitstellt.
Kommunikation
Wie sein Schwestermodell kommt auch unser heutiger Testkandidat mit Intels WLAN-Adapter Centrino Advanced-N 6205 in Mini-PCIe-Bauform. Per Multistream-Technik (2x2) können im Up- und Download Bruttotransferraten von bis zu 300 MBit/s erreicht werden, zudem unterstützt das Gerät sowohl das herkömmliche 2,4-GHz- als auch das exotischere 5-GHz-Band (802.11a/b/g/n).
Neben WLAN und Bluetooth 4.0 gehört beim T430s-N1RGCGE darüber hinaus ein integriertes WWAN-Modul zur Standardausstattung. LTE beherrscht das Ericsson H5321gw zwar leider nicht, über die maximal möglichen 21,6 MBit/s (5,76 MBit/s Upload) in entsprechend ausgebauten UMTS-Netzen mit HSPA+-Erweiterung lässt sich aber auch so kaum meckern. Praktisch: Per seitlichem Hardwareschalter können alle Funkverbindungen mit einem Handgriff (de-)aktiviert werden.
Sicherheit
Das T430s verfügt über einige interessante Sicherheits-Features, die sich vor allem an Geschäftskunden richten. So lässt sich das Notebook mittels Fingerabdruckscanner und Kensington Lock vor unberechtigtem Zugriff respektive Diebstahl schützen. Sollte es dennoch zu einem Verlust kommen, kann der Nutzer das ThinkPad aus der Ferne sperren sowie sensible Daten vernichten (Intel Anti-Theft, Computrace). Weitere Möglichkeiten eröffnet der fest verbaute, wahlweise aber auch deaktivierbare TPM-Chip, der beispielsweise für eine sichere Laufwerksverschlüsselung mittels Windows BitLocker (oder ähnlichen Programmen) verwendet werden kann.
Wartung
Die wichtigsten Hardwarekomponenten des Notebooks können mit wenigen Handgriffen erreicht und ausgewechselt werden. Unter der von zwei Schrauben gesicherten Wartungsklappe befinden sich die beiden Speicherslots (davon einer frei), das WLAN- sowie das WWAN-Modul. Achtung: Das Nachrüsten einer mSATA-SSD ist somit nur bei Modellen ohne Mobilfunk realisierbar! Eine weitere Abdeckung vorne links am Notebook ermöglicht es, die Festplatte (2,5 Zoll, 7 Millimeter) herauszuziehen. Für den Ultrabay-Schacht, der ab Werk mit einem DVD-Brenner belegt ist, sind optional auch andere Erweiterungen wie beispielsweise ein zusätzlicher Akku (3 Zellen, 31 Wh) erhältlich.
Garantie
Deutschen Kunden gewährt Lenovo stattliche 3 Jahre Herstellergarantie - in einer Zeit, wo die meisten anderen Unternehmen nur 1 oder 2 Jahre für die Qualität ihrer Produkte bürgen, ein echter Lichtblick. Bei Bedarf sind weitere Servicepakete erhältlich, welche den Garantiezeitraum auf 4 (etwa 120 Euro) oder 5 Jahre (etwa 180 Euro) verlängern.
Tastatur, Touchpad und Trackpoint - dieses Dreigestirn, bei Lenovo auch UltraNav genannt, ist seit vielen Jahren ein Markenzeichen der ThinkPad-Serie. Unsere detaillierte Analyse können Sie auch hier wieder im vorherigen Test des T430s beziehungsweise T430 nachlesen. Auf einen Punkt gebracht: Die hohe Qualität aller drei Eingabegeräte bietet nur wenig Anlass zur Kritik und erscheint einem Business-Gerät dieser Preisklasse mehr als angemessen.
Hierzulande wird das T430s ausschließlich mit einem matten WXGA++-Display (1.600 x 900 Bildpunkte) angeboten, welches auch unsere US-Kollegen bereits genauer unter die Lupe nehmen konnten. In Verbindung mit der 14 Zoll messenden Bilddiagonale ergibt sich so eine Pixeldichte von angenehm feinen 131 dpi, die in unseren Augen einen sinnvollen Kompromiss zwischen Schriftgröße und Arbeitsfläche bildet.
Lenovo bewirbt das Display mit einer Helligkeit von 250 cd/m² (WXGA-Version: 200 cd/m²), was unser Messgerät Xrite i1 Pro 2 (frühere Tests: Gossen Mavo Monitor) mit durchschnittlich 252 cd/m² nahezu exakt bestätigt. Auffälig ist dabei allerdings eine äußerst ungleichmäßige Ausleuchtung - am unteren Rand strahlt die Anzeige fast 100 cd/m² heller als im oberen Bereich. Subjektiv ist dieser Mangel, der zum Teil auch durch normale Produktionsschwankungen beeinflusst wird, jedoch kaum störend und dürfte von den meisten Anwendern nicht einmal wahrgenommen werden.
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Ausleuchtung: 69 %
Helligkeit Akku: 280 cd/m²
Kontrast: 200:1 (Schwarzwert: 1.4 cd/m²)38.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.61% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Dank einer etwas besseren Schwarzdarstellung (1,4 cd/m²) erreicht unser Testmodell ein Kontrastverhältnis von 200:1, was aber noch immer nur dem Niveau eines billigen TN-Panels entspricht. Zusammen mit dem ebenfalls nicht signifikant verbesserten Farbumfang bleibt der Bildeindruck ähnlich blass wie beim Vorgänger T420s oder dem T430.
Einen großen Pluspunkt kann das Display jedoch für sich verbuchen: Dank der ordentlichen Helligkeit (die auch im Akkubetrieb konstant bleibt) und einer entspiegelten Oberfläche kann mit dem T430s auch unter freiem Himmel und bei direkter Sonneneinstrahlung gearbeitet werden - eine Disziplin, an der viele Ultrabooks scheitern.
Erwartungsgemäß bestätigt unser Testgerät die mangelhafte Blickwinkelstabilität, die wir bereits in der Vergangenheit kritisieren mussten. Das ThinkPad richtet sich damit klar an Anwender, die das Notebook im Regelfall allein und aus einer möglichst senkrechten Perspektive nutzen. Bereits eine leicht schräge Betrachtung, insbesondere von oben oder unten, verschlechtert die Darstellung erheblich.
Abschließend haben wir noch einen Blick auf die Signalqualität des analogen VGA-Ausganges geworfen. Während Schärfe und Farbwiedergabe auch bei hohen Auflösungen einen vergleichsweise guten Eindruck hinterlassen konnten, ist das leichte Ghosting (Doppelbilder in der Horizontalen) weniger erfreulich.
In Deutschland bietet Lenovo das T430s mit zwei verschiedenen Intel Prozessoren an: Zum einen gibt es die Einstiegsmodelle mit Core i5-3320M, zum anderen aber auch Varianten mit dem schnelleren Core i7-3520M. Letzterer ist die derzeit schnellste Dual-Core-CPU auf dem Markt und entstammt der aktuellen Ivy-Bridge-Generation. Zur Leistungssteigerung kann der Core i7 sowohl auf Hyper-Threading als auch einen kräftigen Turbo Boost zurückgreifen, welcher den Basistakt von 2,9 GHz auf beeindruckende 3,6 GHz (2 Kerne: 3,4 GHz) anheben kann. Mit einer TDP von 35 Watt passt die in einem modernen 22-Nanometer-Prozess gefertigte CPU perfekt in ein Office-Notebook dieser Größe.
Auf die optional angebotene Nvidia NVS 5200M (inklusive Optimus Unterstützung) muss das T430s-N1RGCGE verzichten, stattdessen zeigt sich die im Prozessor integrierte HD Graphics 4000 für die Grafikausgabe verantwortlich. Obwohl Intel in den letzten Jahren im Grafikbereich große Fortschritte gemacht hat, dürfte dies mit einer deutlich eingeschränkten 3D-Performance einhergehen - auch die HD 4000 ist nur im Low-End-Segment angesiedelt.
In Anbetracht des Kaufpreises zeigt sich der Hersteller bei der Speicherausstattung unerwartet zurückhaltend und spendiert dem ThinkPad nur 4 GByte DDR3-1600. Da es sich um ein einzelnes Modul handelt, arbeitet der RAM im Single-Channel-Modus, was vor allem die Grafikleistung um einige Prozentpunkte mindert. Ein besonderes Highlight ist dagegen die 180 GByte große SSD, auf die wir nachfolgend noch genauer eingehen werden.
Prozessor
Beginnen wir zunächst mit dem Prozessor. Der Core i7-3520M wird auch in den Schwestermodellen T430 und T530 verbaut und hat bereits mehrfach unseren Testparcours durchlaufen. Doch kann auch das schlanke T430s die volle Leistungsfähigkeit der CPU ausschöpfen?
Es kann: Selbst bei konstanter Auslastung aller 4 Threads (zwei Kerne samt SMT) im Cinebench R11.5 (64 Bit) hält der Core i7 seine maximale Turbo-Taktrate von 3,4 GHz, was in einem exzellenten Score von 3,37 Punkten resultiert. Bei Single-Threading werden weitere 200 MHz draufgepackt, was den 3520M sogar in Schlagdistanz zu einigen Quad-Core-Modellen wie dem Core i7-3720QM befördert.
Apropos Quad-Core: Mit dem Core i7-3612QM beziehungsweise 3632QM bietet Intel erstmals auch 4-Kerner in der TDP-Klasse von 35 Watt an. Leider sind bei diesen Modellen wichtige Features wie VT-d oder vPro deaktiviert, was einen Einsatz in Lenovos Business-Notebook verhindert. Schade - in entsprechend parallelisierter Software ließe sich die ohnehin bereits ausgezeichnete Rechenleistung so um weitere 60 bis 70 Prozent steigern.
Nicht vergessen wollen wir den Vergleich zwischen dem i7-3520M und i5-3320M: Bei weniger als 10 Prozent Mehrleistung für den deutlich teureren Core i7 sollte der Käufer ganz genau überlegen, ob nicht auch das kleinere Modell ausreicht.
Massenspeicher
In ein High-End-Notebook gehört zweifellos eine schnelle SSD, beeinflusst eine solche die Alltagsperformance doch weit stärker als der Prozessor oder andere Komponenten. Lenovo hat dabei nicht zu irgendeinem Modell gegriffen, sondern mit Intels SSD 520 ein besonders flottes und zuverlässiges Exemplar ausgewählt. Unter der Haube handelt es sich bei dieser um eine Eigenentwicklung auf Basis des SandForce-SF-2281-Controllers, der auch bei anderen Herstellern wie OCZ oder Corsair Verwendung findet.
Je nach Programm pendeln sich die sequentiellen Transferraten bei etwa 450 MB/s beim Lesen respektive 250 MB/s beim Schreiben ein, womit sich die SSD 520 auf Augenhöhe mit der beliebten Samsung SSD 830 befindet. Auch in den weiteren Messungen nehmen sich die beiden Laufwerke kaum etwas: Bei kleinen 4K-Dateien kann sich Intels SSD leicht absetzen, während Samsung den Copy-Benchmark in AS SSD für sich entscheidet.
Fest steht: Die SSD 520 zählt zu den aktuell besten Produkten am Markt und sollte mit einer Kapazität von 180 GByte (144 GByte nutzbar) für die meisten Zwecke ausreichend dimensioniert sein.
System Performance
Dank seiner Kombination aus leistungsfähigem Prozessor und SSD besitzt das ThinkPad das Rüstzeug, um auch in den Systemleistungs-Benchmarks der PCMark-Serie zu glänzen. Dies gelingt in eindrucksvoller Weise: 14503 Punkte im PCMark Vantage sowie 4519 Punkte im PCMark 7 übertrumpfen alle von uns bislang getesteten Office-Notebooks. Auch das mit einer herkömmlichen Festplatte ausgestattete T430s unserer US-Redaktion muss sich mit einem Rückstand von fast 50 Prozent klar geschlagen geben.
Mit normalen Office-Aufgaben ist unser Testkandidat damit schon beinahe unterfordert und schreit geradezu danach, die zur Verfügung stehenden Leistungsreserven für anspruchsvollere Software einzusetzen.
PCMark Vantage Result | 14503 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4519 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Je nach CPU-Modell kann die Frequenz der HD Graphics 4000 teils deutlich variieren: Im Falle des Core i7-3520M takten die 16 Execution Units mit 650 MHz, zudem steht ein Turbo bis maximal 1250 MHz zur Verfügung.
Trotz der suboptimalen Single-Channel-Anbindung konnten wir ein Ergebnis von immerhin 646 Punkten im 3DMark 11 (Performance-Preset) ermitteln - ein typischer Wert für die HD 4000, allerdings sind schon Mittelklasse-Beschleuniger wie die GeForce GT 640M locker dreimal so schnell. Hinzu kommt die im Vergleich zu AMD und Nvidia verbesserungswürdige Treiberqualität, auch wenn Intel hier in den letzten Jahren zumindest etwas aufholen konnte. Multimedia-Aufgaben wie das beschleunigte De- und Encodieren (Quick Sync) von Videos meistert die Karte ohnehin problemlos.
3DMark 06 Standard Score | 4504 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3184 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 646 Punkte | |
Hilfe |
CAD Performance
Ein recht interessanter Vergleich ist die Gegenüberstellung der HD 4000 mit den NVS-Beschleunigern Nvidias im CAD-Benchmark SPECviewperf 11. Mit Ausnahme der ersten beiden Tests, die die Intel Grafiklösung entweder überhaupt nicht (Catia) oder nur extrem langsam bewältigt (Ensight), ist die Performance überraschend konkurrenzfähig. Dies dürfte vermutlich daran liegen, dass Nvidia nur für die teuren Quadro-Karten speziell optimierte Profi-Treiber zur Verfügung stellt und alle anderen Modelle - also nicht nur die GeForce-Serie für Consumer, sondern auch die semi-professionellen NVS-Karten - künstlich einbremst.
Lenovo ThinkPad T430s HD Graphics 4000, 3520M, Intel SSD 520 Series SSDSC2BW180A3L | Lenovo ThinkPad T430s NVS 5200M, 3320M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo ThinkPad T430 NVS 5400M, 3520M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | |
---|---|---|---|
SPECviewperf 11 | 82% | 75% | |
1920x1080 Siemens NX | 1.4 | 2.52 80% | 2.32 66% |
1920x1080 Tcvis | 2.27 | 0.84 -63% | 0.88 -61% |
1920x1080 SolidWorks | 8.2 | 6.27 -24% | 7.86 -4% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.35 | 1.12 -17% | 1.15 -15% |
1920x1080 Maya | 10.4 | 7.53 -28% | 7.9 -24% |
1920x1080 Lightwave | 11.89 | 13.18 11% | 12.58 6% |
1920x1080 Ensight | 1.73 | 12.41 617% | 11.31 554% |
1920x1080 Catia | 4.61 | 4.53 |
Gaming Performance
Ein ThinkPad mag für viele Aufgabenbereiche konzipiert sein, doch Spiele zählen eindeutig nicht dazu. Wie es die mäßigen Ergebnisse der theoretischen Tests bereits angedeutet haben, fällt die HD Graphics 4000 gegenüber dedizierten Grafikkarten weit zurück und erreicht allenfalls ältere Einstiegslösungen.
Immerhin: Wenn man sich mit niedrigen Einstellungen und einer Auflösung von maximal 1.024 x 768 Pixeln zufriedengibt, werden beispielsweise Anno 2070 oder Diablo 3 mit Bildraten von gut 40 fps flüssig dargestellt. Der fünfte Teil der Elder-Scrolls-Sage, Skyrim, bleibt mit knapp unter 30 fps zumindest spielbar.
Lediglich besonders anspruchsvolle Spiele wie Battlefield 3 enden in einer wenig unterhaltsamen Ruckelorgie - bei einem Business-Notebook eine sicherlich zu verschmerzende Einschränkung.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 15.7 | 12.2 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 27.6 | 14 | ||
Anno 2070 (2011) | 42.8 | 21.9 | 13.9 | |
Diablo III (2012) | 45.9 | 26.5 | 21.4 |
Geräuschemissionen
Im Vergleich mit unserem letzten Test erweist sich das Kühlsystem als etwas sensibler und agiert nur im absoluten Leerlauf vollständig passiv. Bereits einfache Tätigkeiten, sei es das Surfen im Internet oder das Abspielen von Videos, lassen den Lüfter stufenweise bis zu einem Geräuschpegel von gut 35 dB(A) hochdrehen. Durch die subjektiv angenehme Frequenzcharakteristik bleibt das T430s dabei jedoch auch bei längerem Betrieb recht gut erträglich.
Im 3DMark 06 macht sich das ThinkPad mit maximal 37,2 dB(A) noch etwas deutlicher bemerkbar. Selbst unter Volllast, wo wir bis zu 40,6 dB(A) ermitteln konnten, ist der Lüfter allerdings nicht die größte Lärmquelle des Notebooks: Diesen Titel heimst das optische Laufwerk ein, welches bei der Wiedergabe einer DVD mit enormen 45,9 dB(A) vor sich hin dröhnt - Filmfans werden so nicht auf ihre Kosten kommen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 34 / 35.3 dB(A) |
DVD |
| 45.9 / dB(A) |
Last |
| 37.2 / 40.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei normalen Alltagsaufgaben ist keine nennenswerte Erwärmung des Gehäuses feststellbar - ausgefeilte Energiesparfeatures des Prozessors sorgen dafür, dass sich die Leistungsaufnahme und somit auch Hitzeentwicklung im Leerlauf auf ein Minimum beschränkt. Sowohl auf der Ober- als auch Unterseite bewegen sich die Temperaturen um 30 Grad Celsius, was den uneingeschränkten Betrieb auf den Oberschenkeln erlaubt.
Dies gilt prinzipiell auch für eine stärkere Belastung. Einzig rings um den Luftauslass übersteigt das Thermometer Werte von 40 bis 45 Grad Celsius, davon abgesehen heizt sich das ThinkPad aber nicht übermäßig auf. Dank der weiterhin recht kühlen Handballenauflagen wird der Nutzer somit kaum in seiner Arbeit behindert.
Die einzige große Wärmequelle des Notebooks ist der Core i7-3520M, der nach unserem einstündigen Stresstest mit Prime95 und FurMark eine Temperatur von knapp unter 90 Grad Celsius erreicht. Sowohl der Prozessor als auch die integrierte Grafikkarte halten dabei ihre jeweilige Maximaltaktrate von 3400 beziehungsweise 1250 MHz, was für eine ausreichende Dimensionierung der Kühlung spricht. Gedanken über Throttling oder gar Stabilitätsprobleme muss sich der ThinkPad Käufer damit nicht machen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4.6 °C).
Lautsprecher
Zu den Lautsprechern haben wir uns im vorherigen Test bereits geäußert und wollen darum erneut auf diesen verweisen. Kurzum: Für Office-Zwecke sind die kleinen Stereoboxen ausreichend, für Musik oder Filme empfiehlt sich aber der Anschluss eines externen Soundsystems. Möglich wäre dies sowohl per Klinke (3,5 Millimeter) als auch Thunderbolt (Adapter auf HDMI im Fachhandel erhältlich).
Energieaufnahme
Mit 7,5 bis 12,1 Watt gibt sich die Leistungsaufnahme im Leerlauf wenig überraschend. Vergleichbare Geräte anderer Hersteller sind zum Teil noch ein wenig sparsamer (Dell Latitude E6330), genauso gibt es aber auch Modelle mit einem etwas höheren Verbrauch (HP EliteBook 8570p mit dedizierter Grafikkarte).
Bezogen auf den Maximalverbrauch von 57,1 Watt im Stresstest hat Lenovo das Netzteil mit 90 Watt überaus großzügig dimensioniert. Unter realistischen Bedingungen, wie sie beispielsweise in einem 3D-Spiel auftreten können, ist der Energiebedarf sogar noch deutlich geringer - im 3DMark 06 konnten wir einen Durchschnittswert von nur 43,1 Watt ermitteln. Wer sich für die Modellvariante mit Nvidia Grafikkarte entscheidet, sollte mit etwa 10 Watt zusätzlich rechnen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 7.5 / 10.8 / 12.1 Watt |
Last |
43.1 / 57.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Während das ThinkPad T430s gegenüber dem T430 mit seinen kompakten Abmessungen punkten kann, büßt es im Gegenzug einen Teil der Akkukapazität ein. Statt 57 oder gar 94 Wh fasst der 6-Zellen-Speicher des T430s nur 44 Wh; eine Erweiterung um zusätzliche 31 Wh über den Ultrabay-Schacht ist nur nach dem Entfernen des optischen Laufwerks möglich und stand für diesen Test nicht zur Verfügung.
Trotz dieses Handicaps setzt sich unser Kandidat recht eindrucksvoll in Szene und bestätigt mit etwas mehr als 7 Stunden im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) fast die Herstellerangabe (Lenovo: bis zu 7,6 Stunden). Wirklich praxisrelevant ist dieser Test wegen seiner geringen Hardwareauslastung jedoch nicht.
Aussagekräftiger ist dagegen unsere WLAN-Messung (Energiesparmodus, 150 cd/m²), die eine typische Nutzung wie das Surfen im Internet und das Abspielen von HD-Videos simuliert. Erstaunlicherweise konnten wir mit 4 Stunden und 37 Minuten das Ergebnis unseres ersten Testmusters um mehr als 50 Prozent übertreffen - womöglich verfälschten bei diesem Probleme mit Optimus, der automatischen Umschaltung zwischen beiden Grafikkarten, die Messung.
Belastet mit dem Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule an) geht dem Notebook nach spätestens 1 Stunde und 12 Minuten die Puste aus. In diesem Fall sollte man darum besser stets das Netzteil einpacken, welches den Akku innerhalb von gut 2 Stunden wieder auflädt. Die volle Leistung von Prozessor und Grafikkarte steht übrigens auch abseits des Netzbetriebes uneingeschränkt zur Verfügung.
Andere Ausstattung, gleiches Urteil: Das Fazit unseres ersten Tests könnten wir an dieser Stelle in ähnlicher Form wiederholen. Das ThinkPad T430s ist eine absolut solide Evolution des Vorgängermodells und eine interessante Alternative zum T430. An der Qualität von Gehäuse und Eingabegeräten gibt es kaum etwas auszusetzen, was uns nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit aber auch überrascht hätte.
In puncto Performance ist es weniger der kostspielige i7-Prozessor als vielmehr die SSD, welche den entscheidenden Unterschied macht. Selbst eine schnelle Festplatte mit 7200 U/min kommt nicht annähernd an die Arbeitsgeschwindigkeit des Flashspeichers heran, der die Startzeiten von Windows und Anwendungen auf einen Bruchteil reduziert. All das macht das kompakte T430s zu einem vollwertigen Arbeitsgerät - bei Bedarf auch unterwegs per UMTS.
Was bleibt, ist der Wunsch nach einem besseren Display sowie etwas Feintuning, was die Lüftersteuerung oder das laute DVD-Laufwerk betrifft. Insgesamt lässt sich jedoch beschließen: Mit der Wahl eines ThinkPad T430s kann man nicht viel falsch machen - das weiß auch Lenovo und setzt einen selbstbewussten Kaufpreis von über 1700 Euro an.