Test Lenovo ThinkPad T430s Notebook
Schon zu IBM-Zeiten hatte die ThinkPad T-Serie einen Ruf - den Ruf einer robusten Standardlösung für Office-Arbeiter nämlich. Die Modelle haben sich über die Jahre wenig verändert und der Benutzer kann sich normalerweise selbst von einem älteren T-Modell eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit erwarten.
Der grösste Nachteil der Nehmer-Qualitäten der T-Serie war schon immer das Gewicht und die Größe - speziell wenn man die Notebooks mit denen der Konkurrenz vergleicht. Lenovo hat das nicht auf sich sitzen lassen und zusätzlich zu den normalen Modellen auch eine mit dem Kürzel "s" designierte Serie entwickelt, die die meisten der Eigenschaften der Standardmodelle (Hardware-Komponenten und Konstruktion) so gut wie möglich zu übernehmen versucht.
Für diesen Test sehen wir uns das ThinkPad T430s an, das wie der schwerere Bruder ThinkPad T430 auch mit Ivy-Bridge-Prozessoren bis zum 2,9 GHz Core i7-3520M, einem 14,0-Zoll Display bis zu 1.600 x 900 Bildpunkten und ähnlichen Modulen für RAM und WWAN ausgerüstet werden kann. Konfiguriert man das Notebook identisch, kostet das um zirka 20 Prozent sowohl leichtere als auch dünnere T430s um die 150 Dollar (~115 Euro) mehr (es handelt sich hier um ein Testgerät unserer US-Redaktion). Der Startpreis in den USA ist derzeit 930 Dollar / ~720 Euro. Die billigste deutsche Version des Notebooks kostet ungefähr 1.160 Euro, wobei aber gesagt werden muss, dass sich die Konfiguration unterscheidet - das Display mit 1.366 x 768 Bildpunkten wird z. B. gar nicht angeboten. Für die deutschen Modelle klicken Sie bitte hier.
Gehäuse
Das matte Design und der Stil der ThinkPad T-Serie hat sich über die Jahre wenig verändert - und das bleibt auch 2012 so. Was die Konstruktion angeht, hat sich seit dem vorherigen Sandy-Bridge T420s so gut wie nichts getan. Die sichere Veriegelung, die Base-Unit aus einer Magnesiumlegierung, graue Metall-Schaniere, der dicke Displaydeckel und der schwarze Grundton sind alles Merkmale, mit denen man vertraut ist. Die Base-Unit widersteht Fingerabdrücken sehr gut, aber am Deckel und der Tastatur sind Fettflecken etwas auffälliger und schwerer zu entfernen. Das Notebook scheint vorne etwas dünner zu sein, aber das ist mehr ein optischer Eindruck, weil hinten etwas grössere Gummifüsse verwendet werden. Davon abgesehen, ist das T430s vorne 23,6 mm dick - was, verglichen mit der Dicke des T430 (29,9 mm), ein ziemlicher Unterschied ist. Das hat auch auf das Gewicht einen Einfluss: 1,79 kg vs. 2,166 kg. Vielreisende werden diesen Unterschied wohl deutlich spüren.
Manch einer wird sich ob des dünneren Designs wohl über die Stabilität Gedanken manchen - aber wir können bestätigen, dass dafür keine Ursache besteht. Das T430s ist ziemlich genau so stabil wie die normale T-Serie. Verwinden kann man die Basis so gut wie gar nicht und den Deckel nur minimal. Wie man sich das von einem ThinkPad erwartet, gibt das Zentrum des Deckels Druck fast gar nicht nach und Vibrationen vom vielen Tippen oder von den Lautsprechern sind auch nie ein Problem. Die Schaniere scheinen auf den ersten Blick unterdimensioniert, sind aber dazu in der Lage, das Display bis zum maximalen Öffnungswinkel von 180 Grad fest zu halten. Wenn Druck auf die Handballenablage ausgeübt wird, verformt sich diese etwas. Genauso fühlen sich manche Stellen auf der Unterseite einfach etwas "dünner" an. Das T430s ist generell geringfügig weniger steif als der größere Bruder, aber das soll keine wirkliche Beschwerde sein.
Ausstattung
Wenn ein Notebook vom Hersteller einer Abmagerungskur unterzogen wird, hat das normalerweise den Verlust mehrerer Anschlüsse zur Folge. Glücklicherweise ist das beim T430s nicht so: Nur eine einzige USB-2.0 Schnittstelle musste weichen. Das Notebook verfügt immer noch über drei USB-Schnittstellen, eine modulare Ultrabay, einen normalgrossen VGA-Anschluss für ältere Monitore und (falls so konfiguriert) über ein Smart-Card-Lesegerät. Die Ultrabay erhöht die Flexibilität und kann entweder für optische Laufwerke, zusätzliche Batterien oder auch Festplatten verwendet werden.
Nur zwei Schnittstellen sind an der linken Seite angeordnet; der Rest befindet sich (gleichmässig verteilt) hinten am Notebook. Obwohl dadurch dem Benutzer keine Kabel in die Quere kommen, kann es schwierig werden, hinten etwas anzustecken - es sei denn, man hat sich die Positionen der Schnittstellen genau gemerkt.
Kommunikation
Ein Intel Centrino 6205 (2x2) WLAN-Adapter, der sowohl Bluetooth 4.0 als auch WiDi unterstützt, sorgt für kabellose Verbindungen. Das T430s ist auch mit WiMAX und WWAN erhältlich: WiMAX 6250 (Kilmer Peak) und Ericsson HSPA+ H5321gw beziehungsweise Gobi 4k LTE. Ein SIM-Karteneinschub befindet sich hinter der Batterie, welche zuerst entfernt werden muss. (Anmerkung: wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um ein Testgerät unserer US-Redaktion, welches darauf ausgelegt ist, die SIM-Karten der amerikanischen Handy-Provider zu unterstützen).
Zubehör
Speziell für die ThinkPad T-Serie ist vom Hersteller sehr viel Zubehör erhältlich. Das T430s unterstützt die gleichen Docking-Stations (Mini Dock und Mini Dock Plus) wie das größere T430 oder der Vorgänger T420s und erlaubt so das einfache Hinzufügen von zusätzlichen USB-3.0-Schnittstellen und bis zu vier Displays (mit Optimus). Die bereits erwähnte Ultrabay erlaubt dem Benutzer eine gewisse Flexibilität soweit die Hardware betroffen ist - typisch ThinkPad eben.
Garantie
Lenovo gewährt auf das T430s (in den USA) eine Garantie von 12 Monaten. Diese Basisgarantie kann, wie bei Thinkpads üblich, bis auf 4 Jahre mit Vor-Ort-Service und Unfallschutz erweitert werden. In den USA reichen die Preise für die Garantieerweiterungen von 60 Dollar bis über 300 Dollar (zirka 45 bis über 235 Euro). In Deutschland ist das Garantieangebot etwas anders gestaltet (so werden z.B. Verlängerungen auf 5 Jahre angeboten) - Details finden sie hier.
Eingabegeräte
Tastatur
Die grösste Änderung bei den aktuellen ThinkPads ist die neue Chiclet-AccuType-Tastatur anstelle der traditionellen (und legendären) IBM-Tastatur mit den abgeschrägten Tasten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das T430s vom Vorgänger T420s ziemlich drastisch.
Die AccuType-Tastatur (28,75 cm x 11 cm) - der neue de-facto Standard der Lenovo-Notebooks - bringt einige Vorteile mit sich. Die Tasten haben mehr Luft und sind gleichmässig verteilt; zusätzlich erlauben sie die neue Hintergrundbeleuchtung. Die Qualität der Konstruktion scheint unbeeinträchtigt, obwohl das Tippgefühl sicher etwas anders ist. Der Anschlag fühlt sich subjektiv etwas weicher an und das Feedback ist nicht mehr ganz so solide. Andererseits ist die neue Tastatur jetzt um einiges leiser. Optisch ist das neue Layout nicht sehr beeindruckend, speziell wenn man es mit dem der vorherigen Tastatur vergleicht (die auf Grund der abgeschrägten Tasten sofort als ThinkPad-Tastatur zu erkennen war), wir haben aber keine funktionellen Probleme feststellen können.
Touchpad
Im Gegensatz zur Tastatur hat das Touchpad den Modellwechsel nahezu unverändert überstanden - nur die oberen Mausersatztasten sind anders nach innen gewölbt. Die Gleitfläche ist mit 7,5 cm x 4,5 cm nicht besonders groß und macht die Gestik-Erkennung mitunter etwas schwierig (z. B. das Auf- und Zuziehen mit Daumen und Finger zum Zoomen). Das Touchpad reagiert aber prompt, lässt sich verlässlich kontrollieren und erlaubt den Fingern trotz des üblichen Punktmusters ein sanftes Gleiten. Die Touchpadtasten sind nicht in die Gleitfläche integriert, was aber aufgrund der ausgezeichneten traditionellen Tasten, die sich leise und mit deutlichem Druckpunkt bedienen lassen, keine Probleme aufwerfen sollte. Die Qualität ist auch besser als bei vielen Notebooks (und auch Ultrabooks), die oft eine dünnere und billigere Plastikkonstruktion bei den Touchpads verwenden.
Display
Wie bei ThinkPads üblich, findet auch beim T430s ein mattes Display Verwendung, wobei man sich beim Kauf in den USA entweder für 1.366 x 768 oder 1.600 x 900 Bildpunkte entscheiden kann. Unser Testgerät verfügt über das begehrenswertere und höher-auflösende Display mit 1.600 x 900 Bildpunkten. Subjektiv erscheinen Text und Bilder klar und scharf.
Die maximale Helligkeit stellen wir mit dem Gossen-Mavo-Monitor im Zentrum des Panels fest; die geringste Helligkeit ergab sich in den Ecken. Lenovo spricht von durchschnittlich 250 nits für das 1.600 x 900-Display, was unserer Messung von ungefähr 245 nits ziemlich genau entspricht. Die maximale Hellikeit hat natürlich einen negativen Einfluss auf die Batterielebensdauer. Interessanterweise ist das billigere 1.366 x 768-Panel nur zirka 200 nits hell, was bedeutet, dass der Käufer des hoch-auflösenden Displays auch von einer höheren Leuchtkraft profitiert.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 281 cd/m²
Kontrast: 134:1 (Schwarzwert: 2.09 cd/m²)40.41% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.11% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der gemessene Schwarzwert von 2,09 ist sehr schlecht und ergibt einen Kontrast von nur 134:1. Obwohl diese Werte mit den Displays des T430s, T420s, aber auch des Dell Latitude E6420 vergleichbar sind, ist das unserer Ansicht nach keine Entschuldigung dafür, dass Details in dunklen Filmszenen und in Fotos grau und ausgewaschen erscheinen. Das ThinkPad T530 und natürlich die W-Serie (Workstation) haben einen besseren Schwarzwert - aber billig kommen diese Lösungen nicht.
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben (Gamut) kann den sRGB-Farbraum nur zu zirka 60 Prozent abdecken, was aber für billige TN-Panel die Norm ist. Das Resultat ist mit dem T420 vergleichbar (obwohl dieses Modell über ein anderes Panel verfügt). Zusammen mit dem schlechten Kontrastwert hat das zur Folge, dass das T430s als Primär-Computer für professionelle Arbeiten, wo es auf genaue Wiedergabe der Farben ankommt, absolut nicht geeignet ist.
Die Zielgruppe, für die dieses Notebook gedacht ist, ist wahrscheinlich eher daran interessiert, ob das Gerät für den Ausseneinsatz gut geeignet ist - und weniger an der Anzahl der reproduzierbaren Farben. In dieser Hinsicht schneidet das T430s besser ab als der Durchschnitt. Die maximale Helligkeit des Bildschirms verändert sich auch bei Verwendung der Profile "Ausbalanciert" oder "Energiesparmodus" nicht, was nicht bei allen Notebooks der Fall ist. Das matte Display reduziert die Reflektionen ungemein und ist außerdem über einen weiten Winkel verstellbar, was es einfach macht, die optimale Position zu finden. Das geringe Gewicht ist auch ein Vorteil, obwohl es natürlich in der Hinsicht mit Ultrabooks und ultra-dünnen Notebooks nicht mithalten kann. Das T430s ist für den Außeneinsatz im Großen und Ganzen gut geeignet, obwohl die Helligkeit doch fast auf maximal eingestellt werden muss, falls man direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
Die Blickwinkelstabilität ist in etwa so, wie man es sich von einen billigen TN-Panel erwarten kann: nicht gerade überwältigend. Die Verfälschungen halten sich im Rahmen, solange man mit Textdokumenten arbeitet oder im Internet surft, aber bei Fotos oder Filmen schlagen die Farben ziemlich schnell um. Horizontal ist die Blickwinkelstabilität schon nicht mehr sehr berühmt - aber vertikal ist es noch schlechter. Der Benutzer wird oft den Bildschirmwinkel verstellen müssen, falls andere auch an Fotos oder Videos teilhaben sollen.
Leistung
Unser Testgerät ist mit dem Mittelklasse 2,6 GHz Core i5-3320M ausgerüstet; der Käufer kann sich aber auch für einen langsameren Sandy-Bridge 2,4 GHz Core i3-2370M oder einen schnellen i7-3520M entscheiden. Mit nur drei Prozessoren im Angebot (USA) stehen nur die Hälfte der CPUs zur Verfügung, die für das T430 in Frage kommen. Die Mittelklasse-Ivy-Bridge-Modelle, wie zum Beispiel i5-3210M oder i5-3360M sind für das T430s nicht erhältlich. Man muss aber auch dazu sagen, dass selbst der Zweikern i5-3320M ohne weiteres dazu in der Lage ist, das tägliche Arbeitspensum ohne Probleme zu bewältigen. Umfangreichere Informationen und Benchmarks zum i5-3320M befinden sich hier.
Für die Grafikausgabe sind sowohl der im Prozessor integrierte HD 4000 Grafikchip als auch gegebenenfalls die (als Option erhältliche) diskrete Nvidia NVS 5200M-Grafikkarte mit Optimus im Einsatz. Das T430 bietet hier auch zusätzlich die etwas schnellere NVS 5400M zur Auswahl an. Bezüglich Performance ist die 40 nm 5200M der konsumentorientierten GT 620M sehr ähnlich - Furmark identifiziert die GPU sogar als GT 620M. Die Kernfrequenz der Karte taket unter Last bis auf 715 MHz hoch; im Leerlauf sind es 625 MHz. Details und zusätzliche Informationen zur NVS 5300M finden sich hier.
Unser Testgerät ist mit 4 GB DDR3 RAM von Samsung ausgerüstet. Der Speicher kann bis auf maximal 16 GB (zwei SODIMM-Steckplätze insgesamt) erweitert werden. Die RAM-Module, WLAN, mini PCI-e und die Festplatte sind sehr einfach unter einer Wartungsklappe zugänglich, die mit zwei Schrauben festgehalten wird. Die Tastatur kann in ThinkPad-typischer Manier sehr einfach entfernt werden, obwohl in diesem Falle keine austauschbaren Komponenten freigelegt werden.
Wir konnten mit dem Tool DPC Latency Checker keine hohen Latenzzeiten feststellen - auch wenn WLAN und Bluetooth beide aktiv waren.
Prozessor
Die Resultate der synthetischen CPU-Benchmarks für dieses Modell sind durchwegs gut und befinden sich auf gleichem Niveau wie bei anderen Notebooks mit dem gleichen Prozessor (i5-3320M). Wir verwenden die Tools Super Pi und wPrime, um die Multi- und Single-Core Performance zu testen. Die Ergebnisse für den Single-Core-Test zeigen, dass die Leistung des i5 mit zwei i7-CPUs der vorherigen Generation (i7-2640M und i7-3610QM) gleichauf liegt. Verglichen mit dem älterem i5-3320M, ist unser Test-Prozessor um einiges schneller - und zwar in allen Benchmarks, auch Cinebench und SiSoft. Rüstet man auf den i7-3520M auf, verbessern sich die Resultate nur unmerklich. Der Benutzer muss also entscheiden, ob die zusätzlichen 190 Dollar (185 Euro auf Lenovos deutscher Online-Konfigurationsseite) wirklich Sinn machen.
Grafikleistung
Die synthetischen GPU-Benchmarks zeigen, dass die NVS 5200M sich, sofern es ihre Leistung angeht, höchstens auf dem Niveau einer GT 620M oder HD 7670M bewegt. Die im 3DMark 11 erzielten 1.105 Punkte sind nur ein paar Punkte vom Resultat des Asus K93SM und IdeaPad Z580 entfernt und nur geringfügig unter dem Ergebnis des HP Envy 15 mit einer HD 7690M Grafikkarte. Die OpenGL-Rendering-Benchmark im CineBench 11.5 zeigt, dass sich die Leistung der NVS 5200M und die der GT 550M in etwa die Waage halten.
3DMark 03 Standard | 19685 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15064 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7502 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4268 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1105 Punkte | |
Hilfe |
System Performance
Um die Leistung des Gesamtpaketes zu ermitteln, verwenden wir PCMark 7 und PCMark Vantage. Die Systembenchmarks ergeben eine Wertung von 2.415 bzw. 8.155 Punkten. Die populären Geräte Samsung 900X4C (i5-3317U, HD 4000, SanDisk U100), Asus N56VM (i7-3720QM, GT 630M, Seagate Momentus) und Envy 14 Spectre (i5-2467M, HD 3000, Samsung 128 GB SSD) erzielen im PCMark Vantage oder PCMark 7 ganz ähnliche Resultate. Obwohl die Performance des T430s mit einer SSD sicher um ein paar tausend Punkte gesteigert werden könnte, ist unser System auch mit der normalen Festplatte sehr schnell und reagiert ohne Verzögerung.
PCMark Vantage Result | 8155 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2415 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der Kunde kann sich beim Kauf für unterschiedliche Massenspeicher entscheiden: von 320 GB (7.200 U/min) mit Verschlüsselung (Full Disk Encryption, auch "FDE") und 500 GB (7.200 U/min oder 5.400 U/min) Standardfestplatten bis hin zur SATA III SSD mit 180 GB. Lenovo bietet außerdem Ultrabay-Festplatten mit 500 GB und 1 TB an (90 bzw. 350 Dollar / Preis in Deutschland nicht bekannt). Somit kann sich der Besitzer für eine SSD als Primärspeicher entscheiden und eine normale HDD in der Ultrabay für Daten benutzen. In den USA kann das Notebook auch mit einem 16 GB mSATA Cache-Drive konfiguriert werden - diese Option finden wir auf Lenovos deutscher Webseite nicht. Solange kein integriertes Mobile Broadband (WWAN) installiert ist (die Antennen sind in jedem Fall bereits vorhanden), kann ein dementsprechendes Laufwerk aber auch selbst via des Mini-PCI-e-Steckplatzes nachgerüstet werden (wir installierten einen 60 GB Renice X5 mSATA-Srive).
Unser Testmodell ist mit einer konventionellen Festplatte (Hitachi 500 GB 7.200 U/min) ausgerüstet. Die durschnittliche Datentranferrate ist mit 98,9 MB/s gemäß HD Tune sehr hoch, was bedeutet, dass diese HDD (die auch im T430 verwendet wird) ein Top-Performer ist. Die Zugriffszeit ist mit 17 bis 18 ms eher typisch für diese Klasse. Diejenigen, die noch nicht auf SSD umsteigen wollen, werden mit der Hitachi sicher zufrieden sein.
Von der theoretischen Kapazität von 500 GB sind 13,67 GB für die System Recovery reserviert, der Rest (450,62 GB) ist als C: verfügbar. Unsere (sich ständig erweiternde) Benchmarkliste verschiedener Drives finden Sie hier.
Gaming Performance
Obwohl die NVS 5200M nicht als Gaming-Karte konzipiert wurde, kann sich die Spieleleistung durchaus sehen lassen, wobei die Performance zwischen der GT 620M und GT 630M liegt. Wir haben ein paar Titel mit geringen und auch einige mit hohen Anforderungen gespielt. Die Business-Class GPU (DirectX 11 wird unterstützt) war in der Lage, die Titel zumindest mit mittleren Einstellungen flüssig wiederzugeben. Aktuelle Games wie Diablo III und Guild Wars 2 können deshalb jedenfalls in Angriff genommen werden.
Man muss sich natürlich vor Augen halten, dass die Grafikkarte (obwohl sie sich recht gut schlägt), nicht für Hardcore-Gamer geeignet ist - für das beste Gaming- Preis/Leistungsverhältnis sollte man sich daher lieber woanders umsehen. Für den Gelegenheitsspieler langt das T430s allemal.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 160 | 47 | 26 | |
Batman: Arkham City (2011) | 34 | 29 | 18 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 44.6 | 29 | 19 | |
Diablo III (2012) | 75 | 55 | 49 | |
Guild Wars 2 (2012) | 58 | 25 |
CAD Performance
Wir verwenden SPEC ViewPerf 11 (an einem externen 1080p-Monitor), um die Eignung des Gerätes für CAD-Programme zu testen. Wir zeichnen dabei die FPS-Werte auf - siehe dazu die untenstehende Tabelle. Da unser Gerät über eine Einsteiger-Grafikkarte verfügt, sind die Ergebnisse am unteren Ende der Wertungstabelle angesiedelt und nicht mit denen anderer Business-Notebooks wie z.B. dem Dell Precision M4700 oder ThinkPad W530 vergleichbar. Letztere sind ja eigentlich Workstations und erheblich teurer. Sollte die geplante Anwendung die GPU voll ausnützen (z.B. Rendering), wäre zuerst zu erheben, ob die NVS 5200M Grafikkarte der Aufgabe gewachsen ist.
Lenovo ThinkPad T430s NVS 5200M, 3320M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo ThinkPad T420s 4174-PEG NVS 4200M, 2640M, Intel SSD 320 Series SSDSA2BW160G3L | Lenovo ThinkPad T430 NVS 5400M, 3520M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | |
---|---|---|---|
SPECviewperf 11 | -22% | 2% | |
1920x1080 Siemens NX | 2.52 | 2.06 -18% | 2.32 -8% |
1920x1080 Tcvis | 0.84 | 0.84 0% | 0.88 5% |
1920x1080 SolidWorks | 6.27 | 5.09 -19% | 7.86 25% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.12 | 1.12 0% | 1.15 3% |
1920x1080 Maya | 7.53 | 5.41 -28% | 7.9 5% |
1920x1080 Lightwave | 13.18 | 9.97 -24% | 12.58 -5% |
1920x1080 Ensight | 12.41 | 5.77 -54% | 11.31 -9% |
1920x1080 Catia | 4.61 | 3.14 -32% | 4.53 -2% |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Leerlauf arbeitet unser Testgerät mit 33,7 dB(A) zwar relativ ruhig, aber dennoch hörbar, falls sich der Hintergrundlärm absolut in Grenzen hält. Der Pegel ist dabei dem des T420s sehr ähnlich, obwohl etwas lauter als der des grösseren T430. Unglücklicherweise fährt der Lüfter auf 35,8 dB(A) hoch, wenn man eifrig im Internet surft oder HD-Videos schaut. Trotzdem hält sich der Pegel des Lüfters immer noch in Grenzen.
Unter Last sieht es etwas anders aus. Bei maximaler Last (Stress-Test) schwillt das Betriebsgeräusch maximal auf 39,8 dB(A) an, was wesentlich höher ist als beim T430 und T420s. Sobald der Prozessor 90 Grad Celsius erreicht, wird die GPU gedrosselt und der Lüfter-Lärmpegel geht auf 35,8 d(B)A zurück. Wir konnten dieses Verhalten beim T430 oder T420s nicht beobachten. Vielleicht war aber die sehr hohe Core-Temperatur von 96 bis 99 Grad Celsius beim Stress-Test die Ursache. Der Pegel von 39,8 d(B)A wurde nur kurzzeitig erreicht und wird wahrscheinlich im Normalbetrieb und bei typischen Lastverhältnissen nicht vorkommen, da selbst beim Gaming CPU and GPU selten zu 100 Prozent ausgelastet sind.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 29.6 / 30.1 dB(A) |
DVD |
| 35.9 / 45.5 dB(A) |
Last |
| 35.8 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperaturen
Die Oberflächentemperaturen können bei einem Gerät, das sowohl mit einem Standard-Voltage-Prozessor als auch mit einer diskreten Grafikkarte ausgerüstet ist, leicht außer Hand geraten. Glücklicherweise wird das T430s nicht annähernd so warm wie das T430, obwohl es doch ein paar "Hot Spots" aufweist.
Die Temperaturen im Bereich der Handballenauflage und der Tastatur sind im Leerlauf erfreulich niedrig. Auf der Unterseite ergibt sich aufgrund eines Hot Spots in der Ecke beim Lüfterauslass ein Temperaturabfall. Obwohl dies bei Notebooks normalerweise der Fall ist, handelt es sich in diesem Fall um einen ziemlich deutlichen Unterschied von 7 Grad Celsius von dieser Ecke zur gegenüberliegenden.
Um die maximalen Oberflächentemperaturen zu ermitteln, haben wir das Gerät nach einem Stress-Test mit Prime95 und FurMark vermessen. Die zwei erwähnten Ecken zeigen nun einen Unterschied von 12 Grad Celsius. Im normalen Gebrauch werden die Höchsttemperaturen nicht erreicht. Die Resultate zeigen, dass die Temperaturverteilung auf der Unterseite unter Last durchaus OK ist, aber im Leerlaufbetrieb besser sein könnte. Plaziert man das T430s auf den Schoss, ist es zwar auch während man im Internet surft (oder Videos abspielt) nicht unangenehm - der Temperaturgradient ist, verglichen mit anderen Notebooks, aber doch auffällig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-6.4 °C).
Stress-Test
Throttling haben wir wiederum mit Prime95 und FurMark sowohl einzeln als auch gleichzeitig getestet, wobei wir dabei die Tools HWiNFO und GPU-Z laufen liessen. Während Prime95 aktiv is, übertaktet Turbo-Boost ohne Problem die Frequenz der zwei CPU-Kerne auf die maximalen 3.100 MHz. Die gemessene Kerntemperatur war dabei ca. 80 Grad Celsius.
Als wir nur FurMark am Laufen hatten, wurde die diskrete Grafikkarte gemäß GPU-Z mit 715 Mhz betrieben. Wir stellten dabei fest, dass der Lüfter periodisch hinauf- und hinunterregelte und der Lärmpegel daher zwischen dem Maxiumum von 39,8 dB(A) und dem mittleren Wert von 35,8 dB(A) schwankte. Der höhere Wert ergab sich, wenn die GPU 87 Grad Celsius erreichte, worauf die erhöhte Kühlleistung des Lüfters den GPU dann wieder auf 83 Grad Celsius abkühlte. Bei 83 Grad regelte der Lüfter dann auf 35,8 dB(A) herunter, bis sich der Zyklus wiederholte, sobald die Temperatur wieder 87 Grad Celsius erreichte. Dieses Verhalten ließ sich sehr schön im FurMark Temperaturgraf beobachten.
Unter maximaler Last (Prime95 + FurMark) war das Ergebnis noch interessanter. Am Anfang hatte die GPU einen Takt von 715 Mhz, was wir ja auch erwartet haben. Nach einer oder zwei Minute(n) konnten wir nur noch eine konstante Taktfrequenz von 44,7 MHz messen, während gleichzeitig die Last am Memory-Controller (gemäß GPU-Z) auf unter 10 Prozent zurückging. FurMark Rendering ging folglich von 11 FPS am Anfang des Tests auf dürftige 1 FPS zurück und verblieb dort, bis der Test zu Ende war. Die Temperatur ging auf 64 Grad Celsius zurück; der Lüfter pendelte sich bei 35,8 dB(A) ein. Währendessen blieb die Taktfrequenz des Prozessors mit 3.100 MHz bei 82 Grad Celsius unverändert.
Wir nehmen an, dass das T430s die GPU-Leistung zugunsten der maximalen Turbo-Boost-Frequenz des Prozessors bei langen Lastperioden einschränkt. Die Bedingungen für dieses Szenario werden im Normalfall nicht erreicht. Ein Test mit 3DMark 06 im Anschluss an den Stress-Test zeigte keinen Einbruch der CPU und GPU Performance, woraus wir schliessen können, dass Throttling im täglichen Betrieb nicht zu beobachten sein wird.
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher sind auf der linken und der rechten Seite der Tastatur unter ziemlich großen und auffälligen Abdeckungen angebracht, welche den Eindruck erwecken, dass es sich um größere Lautsprecher handelt, als normalerweise bei Notebooks dieser Klasse üblich. Die Qualität kann allerdings nicht ganz mithalten, denn selbst bei 50 Prozent Lautstärke ist der Bass verzerrt und manche Frequenzen (und auch Stimmen) überbetont. Bei höherer Lautstärke verschlechtert sich dieses Verhalten noch zusätzlich. Für den Office-Gebrauch sollte die Lautstärke ausreichend sein; wir empfehlen aber externe Lösungen für längeren Multimedia-Gebrauch oder für Musik.
Akkulaufzeit
Die 6-zellige Batterie mit 44 Wh (3700 mAh) wiegt nur 290 g und ist bei den T430s die einzige (und automatische) Option. Das T430 kann hingegen mit einer 9-zelligen Batterie ausgerüstet werden. Sollten längere Laufzeiten erwünscht werden, kann man das T430s mit einer noch leichteren (245 g) 3-zelligen 32 Wh (2650 mAh) Ultrabay-Batterie ausrüsten. Wir haben unsere Tests mit der 6-zelligen Standardbatterie ausgeführt, da die Ultrabay-Batterie Zubehör ist. Wenn man die Kapazität der zusätzlichen Batterie in Betracht zieht, kann man die Gesamtlaufzeit kalkulieren, indem man die Ergebnisse unten mit 1,7 multipliziert.
Um die maximale Batterielaufzeit zu ermitteln, verwenden wir den BatteryEater Reader’s Test. Dabei ist der Bildschirm so dunkel wie möglich, WiFi auf "aus", der Schlafmodus deaktiviert, und das Profil "Energiesparmodus" in Verwendung. Das Notebook erreichte dabei eine Laufzeit von 5 Stunden und 28 Minuten.
Um die Laufzeit unter maximaler Last zu erheben, haben wir WiFi wieder eingeschalten, den Bildschirm maximal hell gestellt und das Höchstleistungsprofil ausgewählt. Über den Battery Eater’s Classic Test erreichten wir dabei 1 Stunde und 10 Minuten.
Für den praxisnahen WLAN-Surf-Test verwenden wir das Profil "Ausbalanciert" und stellen den Bildschirm auf 150 cd/m² (Stufe 9 von 15) ein. Dann lassen wir ein Skript laufen, dass das Surfen verschiedener Seiten simuliert. Das Notebook hielt dabei 3 Stunden durch.
Lenovo spricht von einer Laufzeit von insgesamt 13,2 Stunden wenn beide Batterien in Verwendung sind, oder von 7,6 Stunden mit der Primärbatterie alleine. Wir haben diese Behauptung nicht nachvollziehen können. Im Vergleich mit dem Vorläufer T420s und dem grösseren T430 kann sich das T430s nicht behaupten und läuft je nach Last mindestens eine Stunde kürzer. Wir sollten hier vielleicht erwähnen, dass die Batterie des T420s eine Kapazität von 3.900 mAh hatte - das T430 hat sogar eine mit 7.740 mAh. Trotzdem ist die Laufzeit selbst bei unserem unrealistischen Reader's Test wesentlich kürzer, als Lenovo verspricht.
Fazit
Über das Lenovo T430 haben wir in unserem Fazit zusammenfassend gesagt, dass das Notebook ein solides Mitglied der ThinkPad-Familie darstellt, da es dem typischen Design und den Qualitäten treu geblieben ist. In dieser Hinsicht ist das T430s nicht anders: Ein gutes, solides Notebook, das den ThinkPad-Namen durchaus verdient - aber in einem leichteren und kleineren Gehäuse. Die Konstruktion ist trotz der verminderten Außenmasse mehr oder weniger unverändert und Hardware bzw. Ausstattung sind nahezu gleich geblieben. Das Angebot an Docking-Stationen und Zubehör ist erstaunlich und sollte definitiv die Lebensdauer des Notebooks verlängern. Falls ein dünneres und leichteres Chassis erwünscht ist und der Mehrpreis in Kauf genommen werden kann, wird das T430s ein genau so verlässlicher Begleiter sein wie der grössere Bruder auch. Welches Modell es sein soll, hängt von den Wünschen und Vorlieben des potenziellen Käufers ab.
Als Nachteile vermerken wir die mittelmässige Qualität des Displays und die dürftige Laufzeit - speziell wenn man das T430s mit dem T430 vergleicht. Wir empfehlen in jedem Fall das Display mit den 1.600 x 900 Bildpunkten, da es neben der höheren Pixeldichte auch heller ist und besser für den Ausseneinsatz geeignet ist. Die Laufzeit kann mittels Ultrabay-Batterie verlängert werden. Mit den letzten zwei Features kann das T430s punkten und gegebenenfalls die bessere Lösung darstellen.