Test HP Envy 14 Spectre Ultrabook
Das pünktlich zur zurückliegenden Cebit ins Rennen geschickte Ultrabook Top-Modell aus dem Hause Hewlett Peckard, das Envy Spectre, kommt mit einem breiten Funktionsumfang daher und will potentielle Kunden auf diesem Wege zum Kauf bewegen. Edles Design, hochwertige "beats-audio" Lautsprecher und ein mit 1600x900 Pixeln auflösendes 16:9 Display, sorgen für Highlights beim HP Envy. Aber auch im Inneren des Gehäuses finden wir durchaus Komponenten der gehobenen Klasse. Ein Intel Core i5-2467M, welcher mit 1,6 GHz taktet und gleichzeitig das kleinste Modell aus der „Ultra-Low-Voltage-Reihe“ darstellt, wird von 4GB Arbeitsspeicher und einer 120GB Samsung SSD (MZMPA128HMFU-000) flankiert.
HP versucht die aktuelle Envy-Reihe durchgehend mit Beats-Audio Komponenten aufzuwerten. Wie die Adaption der oben angesprochenen Konstellation nun mit Intels Ultrabook-Zertifikat zusammenarbeitet, wollen wir nachfolgend auf die Probe stellen. Wie gut kann sich der verbaute Intel Core i5-2467M im Zusammenspiel der verbauten SSD entfalten und welche Leistungsregionen lassen sich damit erreichen? Wie ist es um die Akku-Laufzeit dieses High-End Modells bestellt und was vermögen die angepriesenen Beats-Audio Lautsprecher zu leisten? Bei 1400 Euro Straßenpreis schauen wir bei diesen Eckpunkten besonders genau hin.
Wie von der Envy Serie gewohnt und bei den bereits Vorgängern Envy 14-2090eo und Envy 14 Beats Edition gesehen, befindet sich die Verarbeitungsqualität des Gehäuses auf absolutem Top-Niveau. Wie es auch bei Autoherstellern teilweise üblich ist, kann man bei HP Envy 14-3000eg diverse Designelemente von anderen Produkten wiedererkennen. Ob dort und da wirklich „abguckt“ wurde, weiß nur der Hersteller allein. Der Deckel präsentiert sich sehr hochwertig und soll auf Grund des verwendeten Gorilla-Glas besonders robust sein. Des Weiteren findet sich ein beleuchtetes HP-Logo im selbigen. Die verwendeten Scharniere halten das Display bzw. den Deckel fest im Griff und lassen kein Wackeln zu. Der Gesamteindruck des oberen Exterieurs ist nahezu über jeden Zweifel erhaben und dem Kaufpreis angemessen. Der in der Dicke gut 7mm messende Deckel ist wenig Biegsam, was dem darin verbauten Display zugutekommt. Das Display wurde rahmenlos untergebracht und wird ebenfalls vom robusten Gorilla-Glas geschützt.
Wie bereits schon auf der diesjährigen CES in Las Vegas zu sehen, verbaut HP in das uns vorliegende Envy ein 14-Zoll Display (Bilddiagonale von 35,6 cm) in einem 13" Gehäuse. Vergleicht man die Maße vom Envy (20 x 327 x 221 - H x B x T in mm) mit 13.3 Zoll Modellen: Dell XPS 13 (18 x 316 x 205), ASUS Zenbook UX31 (19 x 325 x 223), HP Folio 13-2000 (19 x 318 x 220) wird schnell deutlich, dass sich das größere Display in der Tat nur gering auf die Größe des gesamten Ultrabooks auswirkt. Auch beim Gewicht wird der kleine, aber feine Unterschied deutlich. So begnügt sich ein ASUS Zenbook UX31 mit 1400g und das Dell XPS 13 gar mit nur 1360g, während sich das HP Envy 14 Spectre mit spürbaren 1807g zu Buche schlägt. Toshibas Z830 wiegt als bislang leichtester seiner Klasse gar nur knapp 1.1 Kilogramm.
Das Öffnen geht leider nicht so einfach wie gewünscht von der Hand. Man muss immer beide Hände verwenden, um den Deckel zu öffnen. Der Neigungswinkel des Displays stoppt bei circa 120° und bietet damit genügend Möglichkeit, diesen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Einmal mehr erstaunlich ist die vermeintliche Ähnlichkeit zu Apples Mac-Books, welche sich Design- und Farbtechnisch sehr ähneln. Silbernes Inlett mit schwarzer Tastatur prägt das Gesamtbild. Das Display bietet hierbei ein optisches Schmankerl. Es ist komplett eben in den Deckel eingelassen und setzt sich nicht ab.
Die Unterseite zeigt sich dann ein wenig einfacher und zugleich auch widerstandsfähiger als die Oberseite. Matter Kunststoff bestimmt hier das Bild. Mittels eines simplen Mechanismus lässt sich die untere Abdeckung öffnen und der verbaute Akku, sofern nötig, wechseln. Dieser ist aber mit einem Siegel gesichert, so dass „wahlloses“ Basteln an dieser Stelle nicht unbedingt empfehlenswert ist (Garantieverlust). Weitere Bauteile (RAM, Funkmodul,...) lassen sich nicht erreichen.
Für sicheren Halt am Untergrund sorgen vier runde Gummifüße, die den großen Lüftungsschlitz an der Rückseite des Geräts einrahmen. Ebenfalls auf der Unterseite befinden sich die beiden Lautsprecher, die mit „Beats-Audio“ Label prahlen.
Wie bei den bereits getesteten Ultrabooks (z.B. ASUS Zenbook UX31 oder dem Toshiba Satellite Z830-10J) gesehen, ist die Anschlussvielfalt in dieser Geräteklasse nicht gerade sehr groß. Auf der linken Seite des Spectre befinden sich immerhin zwei eng stehende USB-Ports (1x USB 2.0 und 1x USB 3.0), sowie ein LAN-, HDMI- und mini Display-Port. Für Audio Ein- und Ausgabe sorgt ein kombinierter Mikrofon-Kopfhörer Port. Ein nettes Gimmick ist der versteckte LAN-Anschluss, der über eine Art Klappe verfügt, welche vor der Benutzung heruntergezogen werden muss. So bleibt das Design des Gehäuses unbeeinträchtigt und auch die Höhenvorgaben seitens Intel werden eingehalten.
Ein Kensingston-Lock sucht man bei dem vermeintlichen Klassenprimus jedoch vergebens. Ebenfalls komplett weggelassen hat der Hersteller einen analogen VGA-Anschluss oder gar einen Docking-Port. Mehr Aufmerksamkeit widmet HP den Multimedia-Elementen an der rechten Seite. Eine „Mute-Taste“, ein Lautstärkerädchen und ein Schnellzugriffsbutton für die „beats-Audio“ Software sind an dieser Stelle untergebracht.
Kommunikation
HP hat eine Fülle von Kommunikationsmöglichkeiten im Spectre untergebracht. Dazu zählen der RJ-45 Gigabit-LAN-Port, das WLAN-Modul (Intel Centrino Advanced-N 6230) mit Bluetooth 3.0. Was jedoch fehlt, ist ein integriertes UMTS-Modul. Eigentlich sollte dies in dieser Preisklasse nicht nur ein „nice-to-have“ sein, sondern vielmehr Pflicht.
Sicherheit
Eine Anschlussmöglichkeit für ein Kensington-Schloss sucht man vergebens. Warum man solche einfachen Details weglässt, können wohl nur die Designer beantworten.
Software
Wie mittlerweile bei fast allen großen Herstellern zu beobachten, verzichtet auch HP nicht darauf, das Notebook im Vorfeld mit einer Fülle an Programmen (Bloatware) auszustatten, sodass gerade für den ungeschulten User schnell der Überblick verloren gehen kann. Unter der Fülle an Software die HP selbst mitliefert, finden sich aber auch nützliche Tools wieder. Dazu zählen unter anderem Photoshop Elements 10 oder Premiere Elements 10.
Zubehör
Beim Zubehör zeigt sich der Hersteller nicht grade in Geberlaune. In dem schwarzen Doppelkarton finden sich nur das Ultrabook selbst und das Netzteil wieder. Beide Dinge sind in hübschen Stofftransporttaschen untergebracht. Für einen stoßsicheren Transport bei der weiteren Benutzung sollte jedoch auf ein Hardcover zurückgegriffen werden. Wie es mittlerweile üblich, wird kein physischer Datenträger mehr mitgeliefert. In der Regel wird dies über eine Recovery Partition der Festplatte gehandhabt, so auch beim uns vorliegenden Envy 14 Spectre. Die 16,5GB große Sicherungspartition ist zu jeder Zeit im Arbeitsplatz sichtbar und muss nicht erst in der Datenträgerverwaltung aktiv geschaltet werden.
Neben dem Notebook liegen die üblichen Beipackzettel mit im Karton. Hinzu kommen das 65 Watt Netzteil und der 4-Zellen Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 5800 mAh. Als Betriebssystem ist bereits Windows 7 Home Premium (64-bit) vorinstalliert.
Garantie
Den Garantiezeitraum fixiert HP in Deutschland auf einen 24 monatigen Collect & Return Service. Optional kann noch eine Erweiterung per Care Pack auf 3 Jahre Support mit Abhol- und Rückgabeservice dazu gebucht werden. Die Kosten belaufen sich dabei auf rund 130 Euro.
Tastatur
Das Eingabefeld ist definitiv eine DER Stärken des Envys. Diese Komponente genoss wohl vom Hersteller besonders viel Aufmerksamkeit, denn das Endergebnis kann sich sehen lassen. Beim ersten Blick fällt jedoch einmal mehr die unverkennbare Ähnlichkeit zum Macbook auf, die auf Grund der Farbgebung und Gestaltung in Erscheinung tritt. Davon abgesehen weisen die Tasten einen sehr sauberen, nicht zu langen oder gar zu kurzen Hub auf – sondern genau richtig. Die Tasten stehen nicht wie gewöhnlich eng aneinander, sondern ein Stück weiter entfernt, was das Schreiben mit größeren Händen erleichtert. Auf Sondertasten muss der Anwender jedoch komplett verzichten. Als optisches und nützliches Gimmick kann die weiße Hintergrundbeleuchtung der Tastatur angesehen werden. Zusätzlich hat man das Bedienfeld mit einem Näherungssensor ausgestattet, der automatisch Bewegungen erkennt und die Beleuchtung einschaltet.
Das Tippen macht wahrlich Spaß und wirkt durch das angenehme Anschlagsgeräusch sogar langzeitmotivierend auf den Tipper. Die Tasten selbst sind leicht angeraut, was der Griffigkeit zugutekommt. Die Größe der Bedienelemente ist sehr gut gewählt worden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Tastatur das Ultrabook immens aufwertet.
Touchpad
Anders sieht es da wieder beim Touchpad aus. Zwar verbaut HP ein Multitouchpad beim Envy, jedoch offenbart die Bedienung nicht den Komfort, der damit erzielt werden soll. Dies liegt weniger an der Art und Weise der Umsetzung, sondern vielmehr an der verwendeten Beschichtung. Das Touchpad wird als zu glatt empfunden. Mit leicht feuchten Händen fällt die Bedienung teilweise sehr schwer. Eine genaue Steuerung des Cursors ist also nicht zu jedem Zeitpunkt möglich.
Die sonst üblichen, separaten Tasten sind mit dem Touchpad fest verbunden. Das gesamte Konstrukt besteht aus einem Bauteil mit mehreren Druckpunkten. Mittels einfachen Tastendrucks kann das Mauspad auch direkt deaktiviert werden. Ein 4-Wege-Scollen ist nicht möglich. Lediglich auf- und abwärts kann gescrollt werden. Die beiden Eingabetasten reagieren sehr gut und verursachen nur ein leises Klickgeräusch.
Bereits eingangs wurde das interessante Display angesprochen. Wie inzwischen schon fast üblich, handelt es sich dabei um LED-Backlight Panel (AU Optronics AUO103E), welches mit einer spiegelnden Oberfläche daherkommt. Abgesehen davon setzt HP im Spectre auf ein mit 1600x900 Pixeln auflösendes 16:9 WXGA-Display, welches im Spitzenfeld mitspielen will.
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Ausleuchtung: 90 %
Kontrast: 413:1 (Schwarzwert: 0.54 cd/m²)67.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
71% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Eine durchschnittliche Ausleuchtung von 221.2 cd/m² entspricht besten Falles dem Durchschnitt bei aktuellen Notebook-Displays. Das zuletzt vorgestellte ASUS Zenbook UX31 schafft zum Beispiel einen Durchschnittswert von 419.3 cd/m². Näher dran liegt da schon das Konkurrenz-Ultrabook Toshiba Satellite Z830-10J mit 259.4 cd/m² im Durchschnitt und ebenso mattem Display.
Der gemessene Kontrastwert von 413:1 ist ein guter Wert. Subjektiv bietet das Spectre ein sehr gut ausgeleuchtetes und gestochen scharfes Bild.
Die Stärke von Ultrabooks soll ganz klar die lange Akkulaufzeit und die Mobilität auf Grund des geringen Gewichts sein. Eine Nutzung im Außenbereich ist also die logische Schlussfolgerung. Dass in diesem Bereich spiegelnde Displays Schwächen aufweisen, ist kein Geheimnis. Was in geschlossenen Räumen keinerlei Probleme macht, wirkt sich bei direkter Sonneneinwirkung schon wieder ganz anders aus.
Um im Außenbereich uneingeschränkt mit einem Display agieren zu können, sollte dieses eine Ausleuchtung von mindestens 200 cd/m² bei matter Oberfläche aufweisen. Das Envy aber wurde mit einem spiegeldem Display ausgestattet, und ist zudem mit durchschnittlich 221.2 cd/m² nicht wirklich ausreichend hell, um das Prädikat "Outdoor-tauglich" zu erlangen.
Erstaunlich gut hingegen präsentiert sich das Display im Blickwinkeltest im Innenbereich. Seitliche Blicke meistert das Panel vergleichsweise gut. Etwas Farbstabilität geht beim Ankippen des Deckels nach hinten verloren, was aber nicht wirklich ins Gewicht fällt, da diese Winkelposition kaum beim praxisnahen Arbeiten am Gerät eingenommen werden wird.
Die im HP Envy 14 Spectre verbaute und mit 1.6GHz taktende Intel Core i5-2467M Dual-Core-ULV-CPU gehört zu den Einstiegslösungen bei aktuellen Ultrabooks, was aber nicht unbedingt die Leistungsfähigkeit schmälert. Mittels Turbo kann der Takt bis auf 2.3 GHz hochgeschraubt werden. Die nächstgrößeren Modelle Intel Core i5-2557M (1.7 GHz) und Intel Core i7-2637M (1.7 GHz) finden sich unter anderem im Dell XPS 13 und im ASUS Zenbook UX31 wieder.
Wie die o.g. Konkurrenz kommt das Spectre mit einem 4GB RAM-Modul daher, welches mit 1333MHz taktet. Bei der Grafikausgabe setzt man wie gewohnt, auf die in der CPU integrierte HD Graphics 3000 von Intel (Shared Memory). Als Datenträger kommt eine 128GB große SSD aus dem Hause Samsung (MZMPA128HMFU-000) zum Einsatz.
Prozessor
Die mit 1.6 GHz (mit Turbo bis zu 2.3 GHz) taktende Intel Core i5-2467M zeigte im Cinebench eine durchaus passable Leistung. So konnte ein Score von 1.94 Punkten im Cinebench R11.5 (64 Bit) ermittelt werden. Das Ergebnis liegt auf dem gleichen Leistungsniveau wie das des ASUS Zenbook UX31 (2557M, 1,93 Punkte) und das des Toshiba Satellite Z830-10J (2467M, 1,91 Punkte). Das Dell XPS 13, welches auf einen Intel Core i7-2637M setzt, kann sich schon ein wenig mehr absetzten (2,25 Punkte).
Im Cinebench R10 wurden 3536 Punkte (Single Core 64 Bit) erreicht. Schaltet sich der zweite Kern dazu, schafft es der Prozessor auf 7130 Punkte (Multi Core 64 Bit). Im Multicore-Betrieb, egal ob Cinebench R10 oder R11.5, lässt die CPU einen Turbo-Takt von 2.0GHz zu. Lässt man den Benchmark mit Single-Core-Belastung durchlaufen (Cine R10), wird der maximal spezifizierte Turbo-Takt von 2.3 GHz voll ausgenutzt.
Systemperformance
Benchmarkrekorde waren im Vorfeld ohnehin nicht zu erwarten, aber entsprechend des verbauten Sandy Bridge Prozessors in Verbindung mit einem Solid State Drive konnte man doch von einem guten Durchschnittswert ausgehen. Im PCMark Vantage konnten schließlich 8079 Punkte und im PCMark 7 - 3166 Punkte erzielt werden. Zum Vergleich: Die Konkurrenz aus dem 13-Zoll Ultrabook Segment schafft mit einem etwas stärkeren Core i5-2557M (ASUS Zenbook UX13) im PCMark Vantage 9231 und im PCMark 7 3462 Punkte.
Die eher mittelmäßige SSD verhindert an dieser Stelle jedoch ein noch besseres Ergebnis bzw. höhere Systemleistung. Hochauflösende Bild- oder Videobearbeitung werden sich wohl auf einem Rechner mit Standard-Voltage Prozessor wohler fühlen, für alltägliche Aufgaben ist man mit diesem System aber dennoch bestens gerüstet. Das eingesetzte SSD sorgt durchwegs für ein flottest Ansprechverhalten und einen guten subjektiven Leistungseindruck.
PCMark Vantage Result | 8079 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3166 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Verbaut wird ein Samsung-SSD mit 128GB Bruttokapazität. Die in den Benchmarks ermittelten Werte spiegeln eher die Leistung einer Mittelklasse-SSD wieder. Mit gerade einmal 207 MB/s im sequentiellen Lesen und 189 MB/s beim seq. Schreiben (AS SSD), liefert der Datenträger zwar sehr gute, jedoch im Vergleich zu anderen aktuellen SSDs keinesfalls Spitzenwerte. Als High-End Beispiel kann hier etwa der Systemspeicher aus dem Zenbook UX31 herangezogen werden, der mit sagenhaften 500 MB/s seq. Lesen das Feld anführt. Beim Schreiben muss diese dann aber mit gerade mal 154 MB/s zurückstecken.
HP scheint mit dem im Spectre verbauten Speicher einen guten Mittelweg gefunden zu haben. Einen immensen Boost der gefühlten Geschwindigkeit erlangt jedenfalls nahezu jeder PC, ob Notebook oder Office-Schleuder, durch den Einbau einer SSD.
Grafiklösung
Bei fast allen aktuellen Ultrabook-Lösungen setzten die Hersteller auf die von Intel in der CPU bereitgestellte GPU, die Intel HD Graphics 3000. Die im 3DMark Vantage erreichten 1411 Punkte reihen sich knapp hinter dem Ergebnis des Dell XPS 13 mit gleicher Grafiklösung, welches 1568 Punkte erreichte, ein. Auch im Akkubetrieb kann die volle Leistungsfähigkeit abgerufen werden.
3DMark 03 Standard | 7636 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5850 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2880 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1411 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Der verwendete Intel Core i5-2467M und der darin integrierten GPU-Einheit HD-Graphics 3000 wurden schon hinlänglich auf deren Leistungsfähigkeit untersucht. Trotzdem wollten wir uns es nicht nehmen lassen, einige Spieletitel auf dem HP-Gerät laufen zu lassen. Die Wahl fiel auf Titel, die sich auch auf „mittelmäßig“ ausgestatteten Geräten flüssig darstellen lassen. So konnte zum Beispiel Fifa 12 mit maximalen Einstellungen und mit einer Bildwiederholrate von 19 Fps noch akzeptabel wiedergeben werden. Mit reduzierten Einstellungen läuft auch dieser Titel ohne Probleme auf dem Envy.
Das beliebte Strategiespiel Anno 2070 kann mit sehr hohen Grafikeinstellungen fast jedes System in die Knie zwingen. Diese sind auf dem HP Envy Spectre 14 nicht darstellbar. Lediglich in minimaler Grafikeinstellung lassen sich annehmbare Bildwiederholraten von 47 Fps erreichen. Klar ist aber auch, dass die designierten Ultraleicht-Notebooks nicht fürs Spielerlebnis ausgelegt sind, sondern auf hohe Mobilität und lange Akkulaufzeit. Ausgewählte Titel sind dennoch bei mittlerer Grafikqualität schaffbar.
Geräuschemissionen
Selbstverständlich wünscht sich jeder Anwender, egal ob Power- oder Gelegenheits-User, ein leises aber zugleich leistungsfähiges Arbeitsgerät. Das HP Spectre zeigt das, was alles möglich ist. Ob lautlos oder deutlich hörbar, alle Bereiche werden hier mit erfasst. Im Leerlauf präsentiert sich das Ultrabook sehr zurückhaltend. Die ermittelten 29.5 dB(A) spiegeln das in Zahlen wieder. Im alltäglichen Office-Betrieb präsentiert sich das Ultrabook als angenehmer Leisetreter. Wirklich wahrgenommen werden die Geräusche erst denn, wenn wirklich hohe Ansprüche an die CPU bzw. GPU gestellt werden.
In den Tests wurde dies dann auch deutlich. Der unter Last entstehende Schalldruck ist deutlich wahrnehmbar und wird von einem hochfrequenten Pfeifen untermauert. Hier konnten wir einen Maximalwert von 42.3 dB(A) ermitteln, was wir hier teilweise schon als sehr unangenehm empfinden. Auf Grund der verbauten SSD, kann dieses Bauteil als zusätzliche Geräuschquelle ausgeschlossen werden und lediglich der Gehäuselüfter ist für Lärmemissionen verantwortlich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.5 / 29.5 / 31.3 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 42.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im normalen Office-Betrieb bleibt das Spectre angenehm kühl und misst mit nur 31.4°C den Höchstwert. Den Belastungstest aus einer Kombination von Furmark und Prime95 bestand das HP Spectre problemlos. Die Temperaturen der beiden Prozessorkerne überstiegen dabei zu keiner Zeit den Wert von 65°C.
Auf der Unterseite konnten wir in diesem Extremszenario einen Spitzenwert von 42.3°C ermitteln.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+2.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher bzw. die dazugehörige Software soll eine der Stärken des Envy 14 Spectre darstellen. Mit hochwertigen „beats-audio“ Komponenten sollen dem Gerät nur sehr annehmbare Klänge entweichen. Die beiden, für Notebook-Dimensionen recht großen Mitteltonkarlotten, befinden sich im Frontbereich auf der Unterseite. Der Klang ist wahrlich als hochwertig anzusehen, wenn man diesen mit anderen Notebooks vergleicht. Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass diese niemals ein vollwertiges externes Lautsprechersystem ersetzen können. Der Klang selbst bleibt auch noch bei höchster Pegelstufe relativ stabil und verzerrt nicht. Satten Bass im Tieftonbereich darf man nicht erwarten.
Energieaufnahme
Für die Stromversorgung sorgt das mitgelieferte 65W Netzteil. Nach dem Anschluss des Notebook respektive des Netzteils an die Steckdose, konnte eine Leistungsaufnahme im Bereich von 6.5W (idle) bis 43.0W (Last) nachgewiesen werden.
Im günstigsten Fall liegt das HP Spectre in etwa auf dem Niveau anderer 13-Zoll Ultrabooks. Im Ilde-Betrieb bei maximaler Helligkeit ist im Vergleich allerdings ein etwas erhöhter Energiebedarf zu beobachten, der wohl dem größeren 14-Zoll Display geschuldet ist.
Aus / Standby | 0.4 / 0.8 Watt |
Idle | 6.5 / 8.6 / 11.8 Watt |
Last |
34.5 / 43 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Um einen ungefähren Richtwert über die zu erwartenden Laufzeiten des Akkus erlangen zu können, wurden diverse Tests mit dem Benchmark Programm BatteryEater durchgeführt. Im Classic Test wird eine gerenderte Grafik erstellt, die das Notebook bzw. den Akku maximal belasten soll. Es konnte eine Laufzeit unter Volllast von 2 Stunden und 5 Minuten ermittelt werden. Dabei wird das Höchstleistungs-Profil gewählt und die Display-Helligkeit auf das Maximum angehoben.
Die maximale Laufzeit wurde mit minimaler Displayhelligkeit und deaktivierten Funkmodulen (WLAN, Bluetooth) im Energiesparprofil mittels BatteryEater Readers Test ermittelt. Hier hält HP die angekündigten Zeiten ein und schaffte in unserem Battery Eeater „Reader-Test“ 9 Stunden und 3 Minuten.
Beim Office WLAN-Suft-Test (Energiesparprofil, angepasste Helligkeit) werden im Internet standardisiert Seiten aufgerufen und so lang gesurft, bis dem Gerät buchstäblich der Saft ausgeht. Für den Laufzeittest wird ein automatisches Script ausgeführt, dass einen Mix aus Internetseiten aufruft und konstant wechselt (40s Takt). Für das HP Envy 14 Spectre konnten wir im WLAN-Test eine maximale Laufzeit von 4 Stunden und 45 Minuten ermitteln.
Hier ist im Vergleich zum ASUS Zenbook UX31 (5 Stunden und 9 Minuten, 50Wh Akku) sowie dem Dell XPS 13 (5 Stunden und 12 Minuten, 47 Wh Akku) ein geringer Unterschied zu beobachten, der wohl ebenso auf das größere und damit energiehungrigere Display zurückzuführen ist.
In Punkto Akkuleistung kann das HP damit trotzdem punkten und präsentiert sich als Langläufer auf Niveau der 13-Zoll Ultrabook-Konkurrenz. Auf Grund der insgesamt geringeren Helligkeitswerte des Displays und des deutlich größeren Akkus im Gerät (58 Wh) fällt der Laufzeitabstand nicht so groß aus, wie anfangs angenommen.
Bei der Einordnung des HP Envy Spectre Ultrabooks sollte auf jeden Fall klar sein – das Gerät versteht sich als absolutes High-End-Modell und kommt auch mit solch einer Ausstattung daher. Angefangen bei der über aller ausgezeichneten Verarbeitungsqualität bis hin zu den hochwertigen „beats-audio“ Lautsprechern hat der Hersteller versucht ein „Rundum-Sorglos-Paket“ zu kreieren.
Das spiegelnde Display sticht durch gute Auflösung hervor, schafft es aber nicht unbedingt die Modelle der Konkurrenz-Ultrabooks auszustechen. Interessanter fällt da schon der Blick auf die Eingabegeräte aus. Die mit einer Hintergrundbeleuchtung in Szene gesetzte Tastatur, zeigte in allen Belangen ihre Qualitäten und verdient sich das Prädikat ausgezeichnet. Beim verwendeten Touchpad schwächelt das Spectre. Die hier zum Einsatz kommende Beschichtung erwies sich als ungünstig und kann in Kombination mit leicht feuchten Fingern die Bedienung erschweren.
Auch der Blick auf die Leistungsdaten des Envy 14 Spectre lohnt sich. Ausgestattet mit einem Intel Core i5-2467M kommt hier ein sparsamer ULV-Prozessor zum Einsatz, der sich mehr als positiv auf Akkuleistung auswirkt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Festplatte beschleunigt die ebenfalls eingebaute 128GB SSD von Samsung die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich.
Jetzt stellt sich aber die Frage was das Envy wirklich sein möchte. Eher ein flaches, leichtes und mobiles Ultrabook wie das Dell XPS 13 Ultrabook oder eine Mischung aus Macbook-Klon und erstgenannten. Fakt ist, dass das Envy etwas klobig rüber kommt und leistungstechnisch den schlanken 13-Zoll Kollegen nicht wirklich etwas voraus hat.
Fasst man alles zusammen, bekommt der potentielle Käufer mit dem HP Envy 14-3000eg Spectre ein top ausgestattetes Ultrabook, welches mit diversen Extras daherkommt, die DEN Unterschied ausmachen könnten. Mit einem Anschaffungspreis von 1400 Euro sollte diese Investition jedoch gut überlegt sein.