Test Dell XPS 13 Ultrabook (Late 2012)
Nachdem die von Intel kreierte Notebook-Klasse der Ultrabooks einen eher verhaltenen Start hingelegt hat, ziehen inzwischen viele Hersteller mit und veröffentlichen nach und nach immer mehr der superschlanken Geräte. Als Konkurrenz zum MacBook Air, das man durchaus als Vorreiter sehen kann, kommt es bei diesen Modellen vor allem auf einen möglichst hohen Mobilitätsfaktor an. Das Dell XPS 13 legt sich in dieser Hinsicht gleich mächtig ins Zeug und bekommt ein 13-Zoll-Display in ein 11-Zoll-Gehäuse gepackt. Hochwertige Materialien, leistungsstarke Komponenten und ein geringer Energieverbrauch sind weitere Merkmale, die die Kunden vom Dell XPS 13 erwarten können.
Das im März getestete Dell XPS 13 hat zwar in vielen Bereichen überzeugt, dennoch so manchen Kritikpunkt offenbart. Inzwischen hat Dell sein flaches Ultrabook einem kleinen Refresh unterzogen und bietet im Inneren nun aktualisierte Komponenten. Unser Testmodell verfügt über eine Intel Core i7-3517U CPU mit integrierter Intel HD Graphics 4000, 8 GB RAM und ein 256 GB (brutto) großes Solid State Drive. Als Betriebssystem kommt nun Windows 8 zum Einsatz. Der Preis für die Testkonfiguration beträgt im Dell-Online-Shop - derzeit inklusive 100 Euro Rabatt - 1299 Euro (exklusive Versand).
Das offensichtlich unveränderte Gehäuse aus Kohlefaser und Aluminium besticht wie beim jungen Vorgänger durch eine sehr gute Verarbeitungsqualität und Gehäusefestigkeit. Der Displaydeckel lässt sich nur minimal verwinden, das Displayscharnier hält sehr gut und die Bauteile sind sehr exakt zusammengefügt. Die stabile Handballenablage ist mit einer gummierten Schicht überzogen und gefällt dadurch mit angenehmer Haptik und pflegeleichter Oberfläche. Der mit einem dezenten Karomuster durchzogene Unterboden ist äußerst stabil und besteht im Wesentlichen aus einer großen Abdeckung. Unter dieser befinden sich die verschiedenen Komponenten inklusive des fest verbauten Akkus.
Hinsichtlich der Gehäusemaße ist das Dell XPS 13 entgegen der Werbung kein echter 11-Zöller, sondern eher ein sehr schlanker 13-Zöller. Nahezu identisch sind die Maße beispielsweise zu Konkurrenten wie dem Samsung 900X3C oder dem Toshiba Z830. Gegenüber einem Asus UX21 oder MacBook Air 11 hat man zwar etwa 10 mm in der Breite und in der Tiefe mehr aufzuweisen, einen merklichen Unterschied kann man hieraus aber auch nicht ableiten. Die schlanken Ultrabooks im 11-Zoll- und 13-Zoll-Format liegen größentechnisch also sehr nah beieinander. Spürbarer sollte da schon der Gewichtsunterschied sein, der selbst gegenüber manchem 13-Zöller mit etwa 200 Gramm (XPS 13: 1380 Gramm) in dieser Geräteklasse relativ hoch ausfällt. Das Samsung 900X3C bringt hier nur 1186 Gramm auf die Waage und das Toshiba Z830 kommt sogar mit 1110 Gramm aus. Das MacBook Air 11 spielt mit 1070 Gramm schon in einer ganz anderen Klasse, ist aber auch ein echter 11-Zöller.
Im Bereich der Ausstattung hat sich Dell am Nötigsten orientiert. 1x USB 2.0 mit Ladefunktion, 1x USB 3.0 zum Anschluss schneller Peripherie und ein Mini-DisplayPort für externe Monitore müssen den Anwendern reichen. Ein Adapter, um den sehr seltenen Mini-DisplayPort auch tatsächlich nutzen zu können, liegt nicht bei. Ebenso bleiben Speicherkarten, Headsets mit zwei Klinke-Anschlüssen und Netzwerkkabel außen vor. Aufgrund der keilförmigen Seitenlinie sind die Anschlüsse alle im etwas höheren hinteren Gehäuseteil zu finden, was für eine geringe Beeinträchtigung durch angeschlossene Kabel sorgt.
Kommunikation
Das Funkmodul Intel Centrino Advanced-N 6235 verfügt über zwei Antennen und arbeitet sowohl im 2,4-GHz-Band als auch im 5-GHz-Band. Theoretisch sind Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s möglich. Wir haben die Signalstärke an drei verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Entfernungen getestet und keine Auffälligkeiten festgestellt. Im Vergleich zu einem Atheros AR9485WB WLAN-Adapter ist die Signalstärke durchweg etwas besser. Ebenfalls im WLAN-Chip integriert ist ein Bluetooth-4.0-Modul, das oft bei der Anbindung von Handys, Smartphones und Mäusen zum Einsatz kommt. Außer einer mit 1,3 MP auflösenden Webcam hat das Dell XPS 13 sonst nicht mehr viel zu bieten.
Ein UMTS-, HSPA- oder LTE-Modul zum Einrichten einer mobilen Breitbandverbindung ist nicht verfügbar. Bei Bedarf müsste man hier also auf externe Möglichkeiten wie mobile UMTS-Router, Tethering per Smartphone oder USB-Sticks zurückgreifen. Ebenso fehlt ein konventioneller Netzwerkanschluss, der die kabelgebundene Integration in ein Netzwerk ermöglichen würde.
Zubehör
Das Dell XPS 13 hat trotz der Premium-Positionierung keinerlei Zubehör vorzuweisen. Weder ist ein Adapter für den seltenen Mini-DisplayPort noch eine Systemwiederherstellungs-DVD im Karton beigelegt.
Wartung
Der Unterboden ist mit 10 Torx-5-Schrauben befestigt und lässt sich einfach entfernen. Eine genaue Anleitung hat Dell wie so oft anschaulich im "Owners Manual" zusammengestellt. Hier wird auch gezeigt, wie man welche Komponenten austauschen kann. Der Lüfter ist erreichbar und lässt sich einfach reinigen. MSATA-Laufwerk und Funkmodul sind austauschbar, der Arbeitsspeicher hingegen nicht. Dieser ist 8 Gigabyte groß und fest verlötet. Eine Erweiterung ist somit nicht möglich. Anders als von Dell in den Spezifikationen angegeben, ist die 8-GB-Speicherausstattung aber in zwei Speicherbänken verbaut, der Dual-Channel-Mode ist aktiv.
Garantie
Das Dell XPS 13 verfügt neben der gesetzlichen Gewährleistungspflicht über einen einjährigen Vor-Ort-Hardware-Service am nächsten Arbeitstag. Dieser lässt sich optional auf zwei (140 Euro) oder drei Jahre (187,60 Euro) erweitern.
Tastatur
Die Tastatur unseres Testmodells verfügt über meist normal große Tasten im 19-mm-Raster und ist mit einem kontraststarken deutschen Layout ausgestattet. Etwas klein geraten ist die Enter-Taste, und die vertikalen Pfeiltasten liegen zu dicht beieinander. Der kurze Hub und der weiche Anschlag sind gewöhnungsbedürftig, entschädigen den Nutzer dafür aber mit einem leisen Tipp-Geräusch. Beim Testmodell haben wir allerdings in der Nachbarschaft um das "U" und das "I" herum einen klapprigen Sektor ausgemacht. Hier liegt die Tastatur nicht fest auf und sorgt damit für eine unangenehme Einschränkung.
Als sehr hilfreich zeigt sich in dunklen Arbeitsumgebungen die leuchtstarke Tastaturbeleuchtung. Leider ist die Regulierungsmöglichkeit mit zwei Leuchtstufen aber etwas knapp ausgefallen.
Touchpad
Das recht große Touchpad bietet viel Platz und verfügt über angenehme Gleiteigenschaften. Eingaben werden gut angenommen und ermöglichen ein flüssiges Arbeiten. Individuelle Einstellmöglichkeiten sind im Cypress-Treiber zu finden und reichen von den üblichen Ein- und Zwei-Finger-Eingaben bis hin zu Vier-Finger-Gesten, die separat aktiviert oder deaktiviert werden können. Die ins Touchpad integrierten Touchpadtasten sind gewöhnungsbedürftig und weisen konstruktionsbedingt eine abnehmende Zuverlässigkeit zur Mitte hin auf.
Von den Rahmendaten her bietet Dells Truelife-Displaylösung lediglich Standardkost. Mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten (118 dpi) und spiegelnder Oberfläche hat man hier keinen Mehrwert gegenüber der Konkurrenz zu verbuchen. Das Asus Zenbook UX31 bietet beispielsweise eine Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten und das Samsung 900X3 hat darüber hinaus noch eine matte Oberfläche vorzuweisen. Eine nochmals feinere Auflösung findet man im Sony Vaio VPC-Z23, das sogar über ein mattes Full-HD-Display verfügt.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 200 cd/m²
Kontrast: 486:1 (Schwarzwert: 0.545 cd/m²)45.57% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.42% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das CMO-Panel des Dell XPS 13 liefert eine durchschnittliche Helligkeit von 246 cd/m² und ist mit 88 % recht gleichmäßig ausgeleuchtet. Lichthöfe, Wolkenbildungen oder sonstige Helligkeitsunterschiede sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Die hohe Helligkeit reicht für Innenräume gut aus, ist je nach Umgebungslichtsituation aber auch erforderlich, um auftretende Spiegelungen überstrahlen zu können. Ergonomische Helligkeiten von um die 150 cd/m² können daher in vielen Fällen nur mit erheblichen Einschränkungen genutzt werden. Der integrierte Lichtsensor reagiert zeitverzögert auf Umgebungslichtveränderungen, findet dann aber meist passende Helligkeitsstufen. Bei einem matten Display wären diese gut zu gebrauchen, aufgrund der Spiegeloberfläche werden viele User dieses Feature allerdings eher deaktivieren.
Im Außenbereich hat man bereits an bewölkten Tagen, je nach Display-Position, selbst mit voller Helligkeit und hellen Bildinhalten Schwierigkeiten, entspannt zu arbeiten. Das liegt zum einen an der im Akkubetrieb auf 200 cd/m² reduzierten maximalen Helligkeit und wiederum an der stark spiegelnden Gorilla-Glas-Oberfläche. Die reduzierte Helligkeit lässt sich weder im Bios noch in den Energieeinstellungen abändern.
Der gemessene Kontrast übertrifft mit 486:1 viele Standard-Displays und sorgt bei idealem Blickwinkel für satte Farben und ein dunkles Schwarz. Das kommt vor allem Bildern, Filmen und Spielen zugute, die in vielen Bereichen lebendiger wirken. Der unterstützte Farbraum hingegen deckt etwa 60 % des sRGB-Farbraums ab und entspricht damit der üblichen Notebook-Standard-Ware.
Ebenfalls ohne Begeisterung zu wecken, zeigt sich die Blickwinkelstabilität des TN-Panels. Der sehr anfällige vertikale Bereich bietet nur in einem engen Bereich ein optimales Bild. Sobald das Display darüber hinaus nach hinten geneigt oder nach vorne gekippt wird, invertiert oder verbleicht die Darstellung. Im horizontalen Bereich wird man hingegen bei Blicken von der Seite mit einem Rotstich und einer Helligkeitsabnahme konfrontiert.
Das Dell XPS 13 ist derzeit in mehreren fest vorkonfigurierten Varianten erhältlich. Die Unterschiede erstrecken sich im Wesentlichen auf die Bereiche CPU, RAM und SSD. Zur Wahl stehen in verschiedenen Kombinationen die Intel Core i5-3317U und die Intel Core i7-3517U Prozessoren, 4 oder 8 GB RAM sowie 128 oder 256 GB SSD-Speicher. Unser Testmodell stellt das Topmodell dar und ist entsprechend mit der Core i7-CPU und dem maximalen Speicherausbau bedacht worden. Als Basis dient Intels QS77-Chipsatz, der wie die CPU auf Sparsamkeit getrimmt wurde und damit optimal auf die Verwendung in Ultrabooks ausgerichtet ist. Als Grafikeinheit kommt in allen Varianten die in den CPUs integrierte Intel HD Graphics 4000 zum Einsatz.
Prozessor
Intels Stromsparprozessor Core i7-3517U verfügt inklusive Grafik über eine Thermal Design Power (TDP) von 17 Watt. Leistungsmäßig ist diese mit einer Intel Core i5-2430M CPU vergleichbar, die allerdings eine doppelt so hohe TDP aufweist. Trotz dieser Sparsamkeit muss man nicht auf die bekannten Features wie Hyperthreading, 4 MB L3-Cache oder die Turbo-Boost-Technologie verzichten. Allerdings liegt der Basis-Takt mit 1,9 GHz deutlich unter denen der konventionellen CPUs (Core i5-2430M mit 2,4 GHz), was vor allem im Leerlauf zu einer Absenkung der Leistungsaufnahme führt.
Leistungsmäßig braucht sich der Prozessor nicht zu verstecken. Beim Cinebench R10 werden beispielsweise 4170 Punkte (Single-Core, 32 bit) und 8508 Punkte (Multi-Core, 32 bit) erreicht. Damit werden sogar fast die Durchschnittswerte der Intel Core i5-2450M CPU in unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste erreicht. Auch in der Praxis überzeugt der Prozessor durch eine gute Konvertierungsleistung bei iTunes. Hier werden MP3-Files mit 42,8-facher Geschwindigkeit ins AAC-Format umgewandelt.
Nach lang anhaltender Volllast haben wir beim Dell XPS 13 kein thermisches Throttling festgestellt. Die Intel Core i7-3517U CPU arbeitet durchweg mit konstanter Geschwindigkeit.
Eine reduzierte Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb war nicht feststellbar. Beim Cinebench R11.5 haben wir mit 2,72 Punkten beim Multi-CPU-Test sogar ein etwas besseres Ergebnis erhalten. Mit Netzanschluss sind es minimal geringere 2,69 Punkte.
Systemperformance
Die Systemperformance des Dell XPS 13 haben wir, neben den gesammelten guten subjektiven Eindrücken, mit den Benchmarks PC Mark Vantage und PC Mark 7 überprüft. Das ältere Testprogramm PC Mark Vantage hat nur einige Teilergebnisse (7828 mem, 9908 gam, 15148 mus, 34252 hdd) und keine Gesamtpunktzahl abgeliefert. Wir vermuten hier eine Inkompatibilität mit dem noch jungen Windows-8-Betriebssystem. Der PC Mark 7 ist dagegen anstandslos durchgelaufen und erreicht ein ordentliches Ergebnis von 4808 Punkten. Eine Optimierung der Systemperformance ist aufgrund der hochintegrierten Bauteile beim Dell XPS 13 kaum möglich. Lediglich das Solid State Drive könnte ausgetauscht und damit die Gesamtsystemleistung etwas gesteigert werden.
PCMark 7 Score | 4809 Punkte | |
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Massenspeicher
Aufgrund des flachen Gehäuses hat sich Dell zu einem Massenspeicher im mSATA-Format entschieden. Diese kleinen Kärtchen sind quasi Solid State Drives im Miniformat. Hinsichtlich Performance und verfügbarem Speicherplatz muss man trotz der deutlich kleineren Bauform bei diesen Alternativen nur wenig Abstriche im Vergleich zu den ausgewachsenen Modellen hinnehmen. Im Testmodell ist ein Samsung P830 mSATA Solid State Drive verbaut, das über eine Kapazität von 256 GB (brutto) verfügt. Der mSATA-Steckplatz ist per SATA-III angebunden und ermöglicht so die Ausnutzung der vollen Laufwerksgeschwindigkeit. Mit sequentiellen Lesegeschwindigkeiten von bis zu 451 MB/s, guten 268 MB/s bei 32 gleichzeitig verteilten 4K-Lesezugriffen und geringen Zugriffszeiten von 0,2 ms bietet dieses Laufwerk sehr gute Werte, die nur von ausgewachsenen Highend-SSDs übertroffen werden. Beim Massenspeicher hat Dell also nichts anbrennen lassen. Kapazität, Geschwindigkeit und Aufrüstbarkeit sind praxisgerecht umgesetzt und reizen das derzeit Mögliche sehr gut aus.
Grafikkarte
Die Leistungsfähigkeit der integrierten Intel HD Graphics 4000 deckt viele Anwendungsgebiete sehr gut ab und lässt nur in wenigen Fällen eine leistungsstärkere Lösung mit dediziertem Grafikchip vermissen. Zu diesen Fällen gehören vor allem leistungsfordernde Aufgaben wie aktuelle 3D-Spiele, 3D-Animationen oder CAD-Konstruktionen.
Wie auch die CPU selbst kann die Grafikeinheit ihren Takt dynamisch anpassen. Hier ist je nach Belastungsgrad grundsätzlich von Intel eine Geschwindigkeit von 350 MHz bis 1.350 MHz vorgesehen. Bei den Tests mit Furmark und Cinebench R11.5 OpenGL wurden von dem Tool GPU-Z Taktraten von bis zu 1.150 MHz angezeigt.
Da die Intel HD Graphics 4000 keinen eigenen Grafikspeicher besitzt, ist die Performance stark abhängig von der Arbeitsspeicherkonfiguration. Arbeitet dieser nur im Single-Channel-Mode anstatt im Dual-Channel-Mode, sind Leistungseinbußen von bis zu 25 % möglich. In den technischen Daten, die man auf den Produktseiten Dells findet, ist stets vom Single-Channel die Rede. Beim unserem XPS 13 ist der Arbeitsspeicher zwar wie bei den anderen Konfigurationen fest verlötet, aber auf zwei Speicherbänke aufgeteilt.
Dass der Arbeitsspeicher hier auch wirklich im Dual-Channel-Mode arbeitet, haben wir durch Tests der Speicherbandbreite und der Grafikspeicherleistung nachgeprüft. Auch sprechen die Benchmarkergebnisse mit 5.229 Punkten beim 3D Mark`06, 3.290 Punkten beim 3D Mark Vantage und 672 Punkten beim 3D Mark 11, die allesamt über den Durchschnittswerten unserer umfangreichen Grafikkartenbenchmarkliste liegen, für eine Dual-Channel-Konfiguration. Bei den Modellen mit 4 GB RAM wird man hingegen die oben dargestellte Leistungseinbuße feststellen. Dort ist nur eine Speicherbank mit einem 4-GB-Modul verlötet und arbeitet daher wie von Dell angegeben tatsächlich im Single-Channel-Modus.
So oder so reicht die Performance für die gängigen Aufgaben im Home-Office locker aus. Lediglich fordernde 3D-Programme sind nur mit erheblichen Abstrichen nutzbar. Anders sieht es aus, wenn Intels Quick-Sync-Technologie unterstützt wird. Dann sind auch leistungsraubende Aufgaben, wie das Konvertieren von Videos, bei relativ geringer Systemlast auf die Grafikeinheit übertragbar. Neben einer hohen Geschwindigkeit profitiert diese Alternative vor allem von einer geringen CPU-Auslastung. Neben der laufenden Konvertierung im Hintergrund können so immer noch komfortabel anderweitige Aufgaben erledigt werden.
Die Grafikleistung wird weder bei anhaltender Volllast noch im Akkubetrieb reduziert. Durchgeführte Vergleichsbenchmarks liegen auf nahezu identischem Niveau zu den regulär durchgeführten Tests.
3DMark 06 Standard Score | 5229 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3290 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 672 Punkte | |
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Gaming Performance
Beispielhaft haben wir uns in der Praxis Diablo III, World of Warcraft und Anno 2070 angesehen. Die getesteten Spiele können mit geringer Auflösung und geringen Qualitätseinstellungen flüssig wiedergegeben werden. Für höhere Auflösungen und/ oder Qualitätseinstellungen ist allerdings wenig Luft und zeigt der integrierten Intel Grafiklösung damit ihre Grenzen auf. Die gleiche Einschätzung sollte auch auf viele weitere aktuelle Spiele übertragbar sein. Eine Übersicht, welche Spiele mit der Intel HD Graphics 4000 bewältigbar sind, findet man in unserem umfangreichen Notebook-Spiele-Performance-Vergleich.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 79 | 83 | 21 | |
Anno 2070 (2011) | 45 | 19 | 12 | |
Diablo III (2012) | 56 | 32 | 26 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen des Dell XPS 13 bewegen sich bei wenig Last mit 30,6 dB(A) im sehr leisen Bereich. Der Lüfter säuselt in diesem Zustand kaum wahrnehmbar vor sich hin. Da dieser aber immer auf niedrigster Stufe läuft, ist das Dell XPS 13 nicht ganz lautlos. Ab und zu hört man zusätzlich ein leises Zirpen des Solid State Drives, wenn Speicherzugriffe erfolgen. Nervend oder hochfrequent ist dieses Geräusch aber nicht. In der Praxis kann man so viele Aufgaben wie Textverarbeitung, einfache Bildbearbeitung oder Internet-Surfen mit einem sehr leisen Notebook durchführen. Bei mittlerer und maximaler Last dreht der Lüfter ordentlich auf und erzeugt eine Betriebslautstärke von 43,9 dB(A) bis 45,7 dB(A). Das ist deutlich wahrnehmbar und könnte manchem Anwender nach längerer Zeit auch unangenehm aufstoßen. Diese Lautstärken treten in der Praxis zum Beispiel bei Konvertierungen und Spielen auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.6 / 30.6 dB(A) |
Last |
| 43.9 / 45.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der unter Last recht laute Lüfter schafft es nicht, die Oberflächentemperaturen des Gehäuses in diesem Belastungszenario unter 50 °C zu halten. Mit maximal knapp 55 °C im Heckbereich wird hier ein verhältnismäßig hoher Wert erreicht. Als ungünstig zeigt sich konstruktionsbedingt die zwischen Gehäuse und Displayscharnier eingesetzte Kühlöffnung, welche die warme Luft nicht barrierefrei nach außen transportieren kann. Ein ähnliches Problem hat Samsungs 900X3C, das ebenfalls um die 55 °C im hinteren Gehäuseteil erreicht. Deutlich besser schneiden zum Beispiel Apples MacBook Air 11 oder Asus` Zenbook Prime UX31A ab, die mit 46 °C respektive 44 °C maximaler Oberflächentemperatur round about 10 °C kühler sind.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-1.3 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe bewegt sich auf einem brauchbaren Niveau und kann mit einer recht ausgewogenen Soundcharakteristik aufwarten. Bässe und Mitten sind durchaus wahrnehmbar und werden nur etwas durch die leicht dominanten Höhen überlagert. Mit ein wenig Feintuning der Soundeinstellungen kann man hier noch eine kleine Verbesserung erreichen. Die Lautstärke lässt sich in 100 Stufen fein dosieren. Die Maximallautstärke ist gut, verzerrt aber in den lauteren Einstellungen ab etwa Stufe 90 minimal. Das Dell XPS 13 verfügt über einen kombinierten Audio-in-/out-Klinkeanschluss. Headsets oder sonstige Geräte mit getrennten Anschlusskabeln bleiben daher ohne Adapter außen vor.
Energieaufnahme
Während die minimale Leistungsaufnahme des aktuellen Dell XPS 13 im Vergleich zum März-Model mit Windows 7 etwa 0,4 Watt geringer ausfällt, haben wir bei den übrigen Messungen Steigerungen von 0,3 bis 5 Watt festgestellt. Im Maximum nimmt sich das Dell XPS 13 bis zu 37,8 Watt unter Volllast. Die erhöhten Werte bei hoher Beanspruchung schreiben wir der mit einhergehenden höheren Leistungsfähigkeit zu. Der geringere Stromverbrauch im Leerlauf ist hingegen ein Indiz für eine verbesserte Energieeffizienz. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 45 Watt angegeben und verfügt somit über genügend Reserven. Ein Netzteil-Throttling haben wir nicht festgestellt.
Aus / Standby | 0.15 / 0.4 Watt |
Idle | 6.1 / 9.1 / 11.7 Watt |
Last |
35.7 / 37.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der im Inneren fest verbaute Akku bietet wie gehabt eine Kapazität von 47 Wh und sorgt damit im Zusammenspiel mit den Verbrauchswerten für gute Akkulaufzeiten. Beim Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Displayhelligkeit, Funkmodule aus) wird eine Netzunabhängigkeit von 9 Stunden und 39 Minuten erreicht. Beim WLAN-Test (150 cd/m² Displayhelligkeit, Energiesparmodus, Funkmodule an) sind es noch 6 Stunden und 30 Minuten. Da das Dell XPS kein optisches Laufwerk besitzt, haben wir alternativ Filmdateien von dem Massenspeicher aus abgespielt. Bei gleicher Displayhelligkeit und im Energiesparmodus gelingt das 5 Stunden und 40 Minuten lang. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Displayhelligkeit, Funkmodule an, Höchstleistungsprofil) hält das Dell XPS 13 schließlich noch 90 Minuten lang durch und vermittelt damit einen guten Eindruck über die minimale Akkulaufzeit unter Volllast.
Das Dell XPS 13 ist ein wirklich schickes, leistungsstarkes und sehr gut verarbeitetes Ultrabook. Die zurückhaltende Optik und gleichzeitig hochwertige Materialauswahl überzeugen. Die schlanken Maße und das geringe Gewicht gehören zwar nicht zu den Bestwerten dieser Geräteklasse, sorgen aber dennoch für eine überaus gute Mobilität.
Zu diesen ansprechenden Basiseigenschaften gesellen sich gute Akkulaufzeiten, die mit 6 Stunden Durchhaltevermögen auch im Praxiseinsatz den Mobilitätsgedanken gut repräsentieren. Ebenfalls gut sind die Geräusch- und Hitzeemissionen bei wenig Last, die ein sehr entspanntes Arbeiten zulassen. Nahezu ins Gegenteil kehrt sich diese Positiveigenschaft allerdings, wenn das Dell XPS 13 unter Last gesetzt wird. Dann ist das Ultrabook laut und wird stellenweise auch sehr warm.
Eine schwerwiegende Einschränkung im Mobilbetrieb stellt das im Dell XPS 13 verbaute Display dar. Mit der spiegelnden Oberfläche, der reduzierten Helligkeit im Akkubetrieb und der geringen Blickwinkelstabilität sind gleich drei wesentliche Eigenschaften schlecht umgesetzt worden. Ob die im Netzbetrieb gute Maximalhelligkeit und der vergleichsweise gute Kontrast für einen entschädigenden Ausgleich sorgen können, hängt stark von dem Nutzungsverhalten des Anwenders ab.
Konzeptbedingte Nachteile, wie die mäßige Schnittstellenausstattung und die geringen Aufrüstmöglichkeiten, sind Teil dieser Geräteklasse und auch bei den Konkurrenzmodellen in vergleichbarem Umfang vorzufinden. Schade ist allerdings, dass weder beim Dell XPS 13 noch bei anderen Premium-Modellen passende Adapter für die Mini-Varianten der Anschlüsse im Karton zu finden sind.