Test Lenovo ThinkPad T430u Ultrabook
Manchmal ist weniger einfach mehr – das dachte sich zumindest Lenovo und bietet mit dem ThinkPad T430s eine besonders schlanke Variante des Business-Klassikers T430 an. Doch damit nicht genug: Mit dem neuen, ultradünnen T430u stößt der Hersteller nun sogar in den Ultrabook-Bereich vor, was dieses ThinkPad als perfekten mobilen Begleiter qualifizieren soll.
Erhältlich ab etwa 900 Euro bildet das Lenovo ThinkPad T430u eine preiswerte Alternative zum edlen X1 Carbon. Unsere Mittelklasse-Konfiguration (N3F3GGE, ab 950 Euro) integriert einen sparsamen Core i5-3317U, 4 GB RAM sowie eine 128 GB große SSD. Als besonderes Extra kann dieses Modell zudem mit einer dedizierten GeForce GT 620M von Nvidia punkten, die gegenüber der integrierten Intel Grafik einen spürbaren Performance-Schub verspricht.
Zur Konkurrenz des T430u zählen nicht nur Business-Geräte wie das Dell Latitude E6430s, sondern auch andere, eher Consumer orientierte Ultrabooks – zum Beispiel Fujitsus Lifebook U772 oder das Acer Aspire TimelineU M5-481TG. Ob Lenovo gegen diese in bewährter ThinkPad Manier punkten kann, soll nun untersucht werden.
Ultrabook hin oder her: Was Formsprache und Design betrifft, unterscheidet sich das T430u kaum von seinen größeren Geschwistern. Die dezente Optik versprüht nicht gerade die Eleganz eines Unibody-MacBooks, sondern folgt eher dem Grundsatz "form follows function". Ergonomische, matt-schwarze Oberflächen unterstreichen Lenovos Anspruch, ein kosequent auf den professionellen Einsatz ausgerichtetes Notebook konstruiert zu haben. Nur auf den schützenden Clamshell-Rahmen und die zusätzliche Display-Verriegelung anderer T400-Modelle muss der Käufer verzichten.
Gemessen an üblichen Ultrabook-Maßstäben ist das T430u wahrlich kein Leichtgewicht. Mit einer Masse von 1,87 Kilogramm ist es sogar minimal schwerer als das T430s und weit entfernt von so manchem Kontrahenten. Fujitsus LifeBook U772 bringt nicht nur fast 500 Gramm weniger auf die Waage, sondern ist auch mehr als 5 Millimeter dünner als das 2,1 Zentimeter hohe ThinkPad. Dennoch: Insgesamt ist das T430u ein durchaus mobiles Gerät, welches bei tagtäglichem Transport zumindest dem T430(s) klar vorzuziehen ist.
Obwohl Lenovo auf ein vergleichsweise dickes Gehäuse und Werkstoffe wie glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK) setzt, kann die Stabilität nicht vollends überzeugen. Zwar pariert das Chassis punktuellem Druck, ohne mit der Wimper zu Zucken, zeigt sich dafür aber etwas anfällig gegenüber Verwindungsversuchen. Dies gilt auch für das Display, welches laut Hersteller zusätzlich mit Aluminium verstärkt wurde. Einige andere Ultrabooks wie das Asus UX31A konnten hier noch etwas bessere Leistungen unter Beweis stellen. Zugegebenermaßen meckern wir hier aber auf außerordentlich hohem Niveau und wollen auch nicht vergessen, dass das ThinkPad ebenfalls einige Pluspunkte – zum Beispiel die überaus präzisen Metallscharniere – für sich verbuchen kann.
Eine sorgfältige Verarbeitungsqualität, die auch bei genauerer Betrachtung nur minimale Schwächen offenbart, rundet diese gelungene Vorstellung ab. In Anbetracht seiner Preisklasse hat das T430u unsere Erwartungen damit in hohem Maße erfüllt.
Die Schrumpfkur des Gehäuses blieb nicht ohne Folgen auf die Schnittstellenausstattung: Statt vier beziehungsweise drei USB-Ports (T430/T430s) gibt es beim T430u nur noch deren zwei, die aber immerhin beide den USB-3.0-Standard beherrschen. Dennoch erscheint uns dies für ein Profigerät etwas knapp bemessen, sodass der Anwender unter Umständen auf einen zusätzlichen USB-Hub zurückgreifen muss. Weiterhin fehlt der bislang obligatorische VGA-Ausgang, der dafür durch HDMI ersetzt wurde. Zusammen mit dem Mini-DisplayPort und der internen Anzeige können so bis zu drei Displays parallel angesteuert werden.
Die Anschlüsse, zu denen auch GBit-LAN sowie eine Headset-Buchse zählen, konzentrieren sich überwiegend an der rechten Seite des Gehäuses. Zumindest bei Rechtshändern kann dies leider gelegentlich zu störendem Kabelwirrwarr im Aktionsradius der Maus führen. Besser gefällt uns dagegen die Positionierung der Displayausgänge an der Rückseite sowie der links vorne platzierte Kartenleser (SD, SDHC, SDXC, MMC).
Kommunikation
Mittels eines WLAN-Adapters von Intel verbindet sich das ThinkPad T430u mit Funknetzen nach IEEE 802.11b/g/n. Leider unterstützt der Centrino Wireless-N 2230 nur das 2,4-GHz-, nicht aber das seltener verwendete 5-GHz-Band. Letzteres bietet sich insbesondere dann an, wenn in der direkten Umgebung bereits sehr viele WLANs aktiv sind, da hier weitaus mehr voneinander unabhängige Sendekanäle zur Verfügung stehen. Positiv hervorheben wollen wir dagegen die gute Reichweite und die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten (maximal 300 MBit/s brutto), die dem Einsatz von gleich zwei Antennen samt Multi-Stream-Technik (2x2) zu verdanken sind.
Neben WLAN gehört auch Bluetooth 4.0 zur Standardausstattung. UMTS wird nur optional bei bestimmten Modellen angeboten und war bei unserem Testmuster nicht enthalten.
Etwas enttäuschend ist die Qualität der integrierten Webcam. Trotz 720p-Auflösung werden feine Details nur schlecht wiedergegeben oder versinken komplett im starken Bildrauschen. Bessere Ergebnisse liefert das klare und natürlich klingende Array-Mikrofon, welches den Einsatz eines Headsets praktisch überflüssig macht.
Sicherheit
Grundlegende Sicherheitsfeatures wie Kensington Lock oder ein Fingerabdruckscanner sollen das ThinkPad vor unberechtigtem Zugriff oder Diebstahl schützen. Weiterhin ist das Notebook für Intels Anti-Theft-Technik vorbereitet: Wird das Gerät doch einmal entwendet, kann es aus der Ferne gesperrt und sensible Daten damit effektiv geschützt werden. Dieser Service muss allerdings im Voraus aktiviert werden und ist nicht gratis (etwa 30 Euro für 3 Jahre).
Zubehör
Lenovo verzichtet auf zusätzliche Extras und liefert das ThinkPad praktisch nackt aus – neben dem Notebook enthält die schlichte Verpackung nur ein zierliches 65-Watt-Netzteil sowie eine kurze Anleitung.
Das T430u zählt zu den ersten Ablegern der ThinkPad Serie, auf denen bereits das neue Windows 8 läuft. Erfreulicherweise wird der Nutzer kaum von unnützen Demoversionen geplagt, die in regelmäßigen Abständen mit Aktivierungsaufforderungen nerven. Vielmehr hat der Hersteller praktische Tools wie das Lenovo Solution Center vorinstalliert, welches unter anderem die Erstellung von Backups erleichtert und Garantieinformationen bereitstellt.
Wartung
Gemessen an Ultrabook-Maßstäben ist das ThinkPad relativ einfach aufrüstbar. Die Bodenplatte lässt sich ganz ohne Schraubenzieher abnehmen und gewährt dem Nutzer Zugang zu Festplatte, Akku sowie CPU-Lüfter.
Um an den Arbeitsspeicher, den mSATA-/Mini-PCIe-Slot und das WLAN-Modul zu gelangen, ist schon etwas mehr Aufwand erforderlich: Hierfür muss zusätzlich die Tastatur entfernt werden, was von Lenovo in einer detaillierten Step-by-Step-Anleitung beschrieben wird. Wir haben uns diesen Schritt deshalb erspart und wollen an dieser Stelle nur auf das entsprechende Dokument verweisen.
Garantie
Bezüglich der Garantiepolitik kann sich so mancher Hersteller ein Beispiel an Lenovo nehmen. Bereits ab Werk darf sich der Käufer über 36 Monate Vor-Ort-Service freuen. Für noch längere Laufzeiten muss man allerdings recht tief in die Tasche greifen: Eine Erweiterung auf 4 Jahre schlägt mit rund 120 Euro zu Buche, für insgesamt 5 Jahre werden mindestens 180 Euro fällig.
Tastatur
Wie bei allen neueren ThinkPads hat Lenovo auch im T430u eine spritzwassergeschützte Chiclet-Tastatur verbaut, was bei so manchem Stammkunden im ersten Moment sicherlich nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen dürfte. Wir können jedoch beruhigen: Auch mit dieser Neuerung hat das Eingabegerät nichts von seinen Qualitäten eingebüßt. An das etwas ungewöhnliche Layout, bei dem unter anderem Fn- und Strg-Taste vertauscht sind, müssen sich Umsteiger von anderen Herstellern jedoch erst einmal gewöhnen.
Ist diese kurze Umstellungsphase überwunden, zeigt sich die Tastatur von ihrer besten Seite: Die 15 x 15 Millimeter großen, leicht nach innen gewölbten Tasten lassen sich auch bei hohen Schreibgeschwindigkeiten kaum verfehlen und liefern ein exaktes Feedback. Der Druckpunkt ist vergleichsweise fest und angenehm knackig und erinnert ein wenig an eine hochwertige, mechanische Desktop-Tastatur. Dieser Eindruck wird von der dumpfen Geräuschentwicklung unterstrichen, die sich wohltuend vom billigen Klappern so manches Konkurrenten abhebt. Übrigens: Dank des praktischen ThinkLights – eine eigene Tastaturbeleuchtung fehlt leider – behält der Anwender auch nachts die Übersicht.
Touchpad und Trackpoint
Viele ThinkPad Anhänger ziehen den traditionellen Trackpoint einer Touchpad Eingabe vor. Zu Recht? Nun, das mag zum Teil auch Geschmackssache sein. Die technische Umsetzung ist Lenovo in jedem Fall erneut hervorragend gelungen: Abhängig vom Kraftaufwand lässt sich die Zeigergeschwindigkeit mit dem kleinen roten Joystick sehr feinfühlig steuern. Die zugehörigen, relativ weich klickenden Maustasten befinden sich wie gewohnt unterhalb der Leertaste.
Alternativ steht selbstverständlich auch das bereits erwähnte Touchpad zur Verfügung, welches mit 9,3 x 6,5 Zentimetern endlich eine adäquate Größe besitzt. Die Oberfläche ist nun etwas feiner strukturiert als bei früheren Modellen, überzeugt aber noch immer mit einer ausgezeichneten Präzision. Anstelle mittels dedizierter Tasten erfolgen Mausklicks per Druck auf die entsprechende Ecke des Touchpads, was auch als Clickpad-Bauweise bezeichnet wird. Wir würden uns noch einen etwas festeren Druckpunkt sowie einen kürzeren Hubweg wünschen, doch ist das Pad auch so eine spürbare Verbesserung gegenüber dem des T430/T430s.
Wie bei den Kontrahenten von Dell und Fujitsu löst auch das Display des T430u nur mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf. In einer Zeit, wo selbst manche Smartphones ähnliche Auflösungen erreichen, ist dies ein zweifellos dürftiger Wert, der bei Notebooks dieser Preisklasse aber noch immer an der Tagesordnung ist. In Verbindung mit der 14,0 Zoll großen Bilddiagonale ergibt sich so eine Pixeldichte von 112 dpi.
In puncto Displayhelligkeit erreicht das ThinkPad ebenfalls nur mittelmäßige Werte. Im Durchschnitt strahlt das LED-Backlight mit 173 cd/m², womit unser Testmuster die Herstellerangabe von 200 cd/m² verfehlt. Links unten fällt die Leuchtdichte sogar auf bescheidene 145 cd/m² ab, was subjektiv jedoch nicht weiter auffällt. Zumindest für die meisten Innenräume ist das Display damit ausreichend hell.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 188 cd/m²
Kontrast: 227:1 (Schwarzwert: 0.83 cd/m²)39.87% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.82% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Erwartungsgemäß hat Lenovo ein preiswertes TN-Panel (B140XTN02) verbaut, welches vom Hersteller AUO stammt. Der von uns ermittelte Schwarzwert (0,83 cd/m²) sowie das Kontrastverhältnis (227:1) bewegen sich folglich nur im unteren Mittelfeld, was in einer relativ faden Darstellung resultiert. Ähnlich schwache Leistungen konnten wir allerdings auch bei der direkten Konkurrenz beobachten. Dennoch wäre es zu begrüßen, wenn Lenovo gegen Aufpreis ein hochauflösendes und kontraststarkes Display – am besten mit IPS-Panel – anbieten würde.
Wer darüber nachdenkt, das T430u für die professionelle Bildbearbeitung einzusetzen, sollte nach Möglichkeit auf einen externen Monitor zurückgreifen. Die integrierte Anzeige vermag lediglich 57 Prozent des sRGB-Standards abzubilden, was für Grafiker meist zu wenig ist. Um gelegentlich Urlaubsbilder zu betrachten oder Filme und Spiele darzustellen, reichen Farbumfang und -genauigkeit hingegen vollkommen aus.
Sein kompaktes Äußeres prädestiniert das T430u geradezu für den mobilen Einsatz. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist jedoch, dass der Bildinhalt auch unter freiem Himmel uneingeschränkt abgelesen werden kann – was bei unserem Testkandidaten leider nur im Schatten der Fall ist. Zwar wurde die Displayoberfläche entspiegelt, doch reicht die Helligkeit nicht aus, um auch direktes Sonnenlicht überstrahlen zu können.
Bei der Untersuchung der Blickwinkelstabilität offenbart das Display weitere Schwächen, die wir in vergleichbarer Ausprägung bereits von anderen TN-Panels gewohnt sind. Besonders beim Blick von oben beziehungsweise unten nimmt die Bildqualität rapide ab, was sich in verfälschten Farben und einem abnehmenden Kontrastverhältnis zeigt. Seitlich ist der Bewegungsspielraum ein wenig größer, kann jedoch nicht mit einem hochwertigen IPS- oder VA-Panel konkurrieren.
Das ThinkPad T430u ist das erste und bislang einzige Modell der T400 Serie, welches nicht auf herkömmliche 35-Watt-CPUs, sondern sparsame ULV-Prozessoren mit nur 17 Watt TDP setzt. Dies wirkt sich zwar positiv auf Leistungsaufnahme und Temperaturentwicklung aus, ist aber auch mit Einbußen bei der Performance verbunden. In unserer Ausstattungsvariante werkelt das Mittelklassemodell Core i5-3317U, welches über zwei Rechenkerne mit je 1,7 GHz Basistaktrate verfügt. Abhängig von der Auslastung kann die Ivy-Bridge-CPU einen Turbo Boost bis maximal 2,6 GHz zünden und zudem auf die Hyper-Threading-Technik zurückgreifen. Alle weiteren Details hält wie immer unsere CPU-Datenbank bereit.
Während die meisten Business-Notebooks nur auf Onboard-Grafiklösungen vertrauen, hat Lenovo das T430u (zumindest einige Modelle) zusätzlich mit einer GeForce GT 620M bestückt. Damit diese nur dann aktiv ist, wenn ihre Leistungsfähigkeit auch wirklich benötigt wird, übernimmt Nvidias Optimus die dynamische Umschaltung zwischen der dedizierten und der integrierten GPU. Für die Beschleunigung von Videos oder anspruchslosen Anwendungen ist somit nur die sparsame HD Graphics 4000 verantwortlich.
Mit 4 GB Arbeitsspeicher (1x 4 GB DDR3-1600 von Hynix) ist das T430u nicht gerade üppig, aber doch ausreichend ausgestattet. Besonders hervorzuheben ist hingegen die 128-GB-SSD, welche kurze Ladezeiten und ein ansprechfreudiges System verspricht.
Prozessor
Gerade bei einem kompakten Ultrabook ist die Kühlung nicht immer dafür ausgelegt, auch bei längerer CPU-Vollast die maximale Turbo-Stufe zu gewährleisten. An dieser Stelle können wir Lenovo jedoch ein Kompliment aussprechen: Der Core i5-3317U im T430u hält selbst in Extremsituationen stabil seinen Maximaltakt von 2,4 (2 Kerne) beziehungsweise 2,6 GHz (1 Kern).
Dies spiegelt sich in ordentlichen Benchmarkergebnissen wider. Im Cinebench R11.5 (64 Bit) erreicht das ThinkPad einen Score von 2,39 Punkten, was nur etwa 20 Prozent weniger als beim 35-Watt-Modell Core i5-3210M sind. Der deutlich teurere Core i7-3517U kann sich sogar nur um gut 15 Prozent absetzen. Die Abstände im Single-Thread-Test des Cinebench R10 (64 Bit), wo unser Kandidat 4.508 Punkte erzielt, sind ähnlich gering. In unseren Augen bildet der i5-3317U damit einen optimalen Kompromiss zwischen Preis, Performance und Leistungsaufnahme.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T430u | |
Fujitsu LifeBook U772 | |
Lenovo ThinkPad T430s | |
Dell Latitude E6430s | |
Lenovo ThinkPad Edge S430 |
Massenspeicher
In vielen Situationen noch wichtiger als die Leistung des Prozessors ist ein schneller Datenträger, der Programmstarts und Ladezeiten beschleunigt. Folgerichtig hat Lenovo das ThinkPad mit einer flotten SSD bestückt, welche von Toshiba stammt und auf die kryptische Bezeichnung THNSNF128GCSS hört. Dahinter verbirgt sich ein 2,5-Zoll-Laufwerk mit 7 Millimetern Bauhöhe, welches per SATA-III angebunden wurde und über insgesamt 128 GB Flashspeicher (19 Nanometer MLC-NAND) verfügt.
Der von Toshiba selbst entwickelte Controller zeichnet sich durch ausgesprochen hohe Übertragungsraten aus. Bei sequentiellen Transfers kann die SSD mit 506 MB/s (Lesen) respektive 455 MB/s (Schreiben) mit den besten Modellen am Markt mithalten. Kleine 4K-Dateien werden zwar beispielsweise von Samsungs SSD 830 noch etwas schneller verarbeitet, doch kontert das Toshiba Laufwerk mit überlegenen Leistungen bei parallelen Lese-/Schreibzugriffen (4K-64Thrd).
System Performance
Die Kombination aus Core-i5-Prozessor und schneller SSD verhilft dem ThinkPad zu einer ausgezeichneten Systemleistung. Mit 4.208 Punkten im PCMark 7 verfehlt das T430u zwar knapp das Dell Latitude E6430s (5.896 Punkte) und Fujitsus Lifebook U772 (5.039 Punkte), doch wird diese Differenz in der Praxis kaum spürbar sein. Ohnehin ist die PCMark-Reihe als rein synthetische Benchmark nur von eingeschränkter Aussagekraft. Wir wollen darum kurz von unseren subjektiven Praxiserfahrungen berichten.
Über Leistungsmangel konnten wir während unseres Tests kaum klagen. Der ULV-Prozessor meistert mühelos alle Alltagsanwendungen und bietet genügend Reserven, um auch einmal anspruchsvollere Aufgaben wie Videotranscoding zu bewältigen. Eine noch schnellere Quad-Core-CPU werden wohl nur die wenigsten Anwender vermissen. Noch beeindruckender ist die Geschwindigkeit des Datenträgers: Windows 8 ist nach einem Kaltstart in 10 Sekunden betriebsbereit und viele Programme starten in Sekundenbruchteilen – SSD-Power macht's möglich.
PCMark 7 Score | 4202 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Obwohl sich Intels Grafiklösungen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert haben, reicht selbst die aktuelle HD Graphics 4000 noch lange nicht an dedizierte Mittelklasse-GPUs von AMD oder Nvidia heran. Um dennoch für 3D-Anwendungen und Spiele gerüstet zu sein, verfügt das ThinkPad T430u über eine zusätzliche GeForce GT 620M. Diese basiert auf dem in einem 28-Nanometer-Prozess gefertigten GF117-Chip, welcher 96 Shadereinheiten (Fermi-Architektur) integriert. Leider scheint Lenovo den optionalen Turbo-Boost der GT 620M deaktiviert zu haben, sodass die Kerntaktrate bei vergleichsweise niedrigen 625 MHz liegt. Die Frequenz des 1 GB großen DDR3-VRAMs (900 MHz, 64 Bit) bleibt davon unberührt.
In den meisten Benchmarks siedelt sich die GeForce GT 620M gut 50 Prozent oberhalb der HD 4000 an und erreicht im 3DMark 11 1.011 Punkte (Performance-Preset). Dies entspricht in etwa einer Radeon HD 7650M von AMD.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo ThinkPad T430u | |
Lenovo ThinkPad T430s | |
Acer Aspire TimelineUltra M5-481TG-73514G25Mass |
3DMark 06 Standard Score | 6892 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3976 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1011 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei einem Business-Notebook wie dem T430u steht die Spieleleistung sicherlich nicht an vorderster Stelle. Dabei ist das ThinkPad durchaus dafür geeignet, die meisten aktuellen Titel flüssig darzustellen, sofern der Anwender bei Auflösung und Details Kompromisse in Kauf nimmt.
In Diablo 3 und Dishonored bewältig das Ultrabook sogar die native Displayauflösung und hohe Einstellungen mit spielbaren Frameraten. Auch Antialiasing kann auf niedriger Stufe aktiviert werden, um die Bildqualität weiter zu verbessern. Anno 2070 und vor allem Battlefield 3 fordern die GT 620M dagegen ein weitaus stärker, sodass hier nur 1.024 x 768 Pixel und niedrige beziehungsweise mittlere Details ausgewählt werden sollten. Gegenüber Konkurrenten mit Onboard-Grafik ist aber auch das ein deutlicher Fortschritt.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 30.5 | 21 | 16.3 | |
Anno 2070 (2011) | 76.6 | 31.9 | 19.7 | |
Diablo III (2012) | 82.3 | 56.1 | 48.1 | |
Dishonored (2012) | 54.5 | 43.6 | 38.4 |
Geräuschemissionen
Mit dem ThinkPad T430u hat Lenovo ein extrem leises Ultrabook auf die Beine gestellt – und das in fast jedem Betriebszustand. Auch wenn sich der Lüfter selbst im Leerlauf nie komplett abschaltet, ist der minimale Geräuschpegel mit 30,9 bis 31,1 dB(A) äußerst niedrig. In den meisten Umgebungen ist das Gerät damit praktisch unhörbar. Im Alltagsbetrieb mit Office-Programmen, Internet-Browser und ähnlichen Anwendungen behält der Lüfter sein niedriges Drehzahlniveau konstant bei.
Erst eine längere Belastung mit CPU- oder grafiklastiger Software lässt die Lautstärke weiter ansteigen. Dabei konnten wir im 3DMark 06 einen Wert von 32,9 dB(A) ermitteln – es gibt Notebooks, die bereits im Leerlauf lauter zu Werke gehen. Die tiefe und gleichmäßige Frequenz des Lüfterrauschens tut ihr Übriges und sorgt dafür, dass das ThinkPad akustisch stets im Hintergrund bleibt. Im Konkurrenzvergleich belegt das T430u damit einen Spitzenplatz.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.9 / 30.9 / 31.1 dB(A) |
Last |
| 32.9 / 35.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wer nun befürchtet, dass die geringe Geräuschkulisse eine hohe Temperaturentwicklung nach sich zieht, irrt: Das Kühlsystem des Notebooks arbeitet nicht nur leise, sondern auch besonders effizient.
Ohne Last erwärmt sich das Gehäuse nur unwesentlich und überschreitet kaum die 30-Grad-Marke. Einem Betrieb auf dem Schoß steht somit nichts im Wege. Wird die Hardware stark gefordert, klettern die Werte auf etwa 40 °C, wobei sich die Hitze vor allem im hinteren Bereich konzentriert. Die Handballenauflagen bleiben dagegen etwas kühler, sodass der Anwender weiterhin ungestört arbeiten kann.
In unserem Stresstest simulieren wir das Horror-Szenario für jedes Notebook: Prime95 und FurMark verlangen dem Testkandidaten für mindestens eine Stunde alles ab – auch wenn dies so in der Realität kaum vorkommt, sollten weder Prozessor noch Grafikkarte überhitzen oder throtteln. Beides ist beim T430u nicht der Fall: 87 °C für den Core i5 sowie 68 °C für die GT 620M sind als vollkommen unkritisch anzusehen, zumal beide ihren jeweiligen Maximaltakt halten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-2.2 °C).
Lautsprecher
Leider sind die meisten ThinkPads fast schon traditionell für ihre schwachen Lautsprecher bekannt – das T430u bildet hier keine Ausnahme. Die Wiedergabe wirkt stark höhenlastig, während tiefe Frequenzen fast vollständig fehlen. Einziger Pluspunkt ist die akzeptable Maximallautstärke, womit sich auch mittelgroße Räume beschallen lassen. Aus qualitativer Sicht ist der Anschluss externer Boxen auf jeden Fall zu empfehlen, was sowohl digital (DisplayPort, HDMI) als auch analog (Headset-Anschluss) geschehen kann.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des T430u bewegt sich auf dem Niveau vergleichbar ausgestatteter Konkurrenzmodelle. Im Leerlauf kann sich das ThinkPad mit 7,2 bis 10,9 Watt sogar mit anderen Ultrabooks ohne dedizierte Grafikkarte messen, was vor allem Nvidias Optimus-Technik zu verdanken ist.
Interessanterweise bleibt der Energiebedarf auch unter Last und mit aktivierter Geforce GPU zurückhaltend. Im 3DMark 06 messen wir lediglich knapp 37 Watt – etwa 3 bis 4 Watt mehr als mit der spürbar schwächeren HD Graphics 4000. Offensichtlich profitiert die GT 620M von ihrer geringen Taktrate sowie der 28-Nanometer-Fertigung und arbeitet dadurch besonders sparsam. Das beigelegte 65-Watt-Netzteil wurde somit mehr als ausreichend dimensioniert und bewältigt auch unseren Stresstest (42,4 Watt) problemlos.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 7.2 / 10.1 / 10.9 Watt |
Last |
36.8 / 42.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wie bei den meisten Ultrabooks ist der Akku des T430u fest integriert und kann, anders als beim T430 und T430s, mangels Ultrabay-Schacht auch nicht erweitert werden. Der Lithium-Polymer-Speicher fasst 47 Wh, was laut Lenovo Laufzeiten von maximal 6,6 Stunden ermöglichen soll.
Unsere Messungen bescheinigen dem ThinkPad immerhin 6 Stunden und 16 Minuten im Batter Eater Readers Test (Energiesparmodus, Funkmodule und GPU inaktiv, minimale Helligkeit) und bestätigen damit die Herstellerangabe.
Im praxisnahen Betrieb kann der Anwender mit etwa 3 bis 4 Stunden kalkulieren. Genau 3 Stunden und 25 Minuten in unserem genormten WLAN-Test (Energiesparmodus, GPU inaktiv, 150 cd/m²) sind für sich genommen zwar kein schlechter Wert, in dieser Geräteklasse aber allenfalls durchschnittlich (Lifebook U772: 5 Stunden 17 Minuten).
Der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, Funkmodule und GPU aktiv, maximale Helligkeit) reduziert die Akkulaufzeit auf knapp zwei Stunden. Prozessor und Grafikkarte liefern dabei ihre volle Performance und werden nicht künstlich eingebremst. Somit kann der Anwender auch abseits der Steckdose ohne Geschwindigkeitseinbußen arbeiten.
Soviel steht fest: Das bewährte ThinkPad Rezept funktioniert auch in Ultrabook-Form hervorragend. Wenngleich das T430u in einigen Punkten noch Potenzial für Verbesserungen bietet, vereinigt es doch viele jener Stärken, die von Stammkunden der Baureihe seit nunmehr 20 Jahren geschätzt werden.
Dazu zählt ein solides und gut verarbeitetes Gehäuse, welches zwar nicht den Chic eines Unibody-Chassis besitzen mag, dafür aber mit ganz praktischen Qualitäten glänzt – wie matten Oberflächen oder langlebigen Metallscharnieren. Besonders hervorzuheben sind auch die hochwertigen Eingabegeräte, die von Lenovo zudem stetig weiter verbessert werden. So wurde unsere Kritik der Vergangenheit erhört und endlich ein größeres Touchpad verbaut. Der traditionelle Trackpoint ist natürlich auch weiterhin mit an Bord.
Doch wo Licht ist, da gibt es auch Schatten, was in diesem Fall wortwörtlich auf das Display übertragen werden kann. Noch schwerer als das qualitativ unbefriedigende TN-Panel wiegt die schwache Hintergrundbeleuchtung, welche die Außentauglichkeit einschränkt. Auch die Akkulaufzeiten bleiben hinter den Bestwerten dieser Geräteklasse zurück.
Erneut punkten kann das ThinkPad, wenn wir auf das Performance-Kapitel blicken. Einen Core-i5-Prozessor und eine schnelle SSD bietet fast jedes Ultrabook, doch die zusätzliche GeForce-GPU können nur wenige Konkurrenten vorweisen. Sie sorgt dafür, dass das T430u auch in Spielen und 3D-Anwendungen ein vollwertiges Notebook ersetzen kann. Die Emissionen hat Lenovo dabei bestens im Griff: Kaum ein vergleichbares Gerät bleibt ähnlich kühl und leise.
Zusammenfassend können wir beschließen, dass das ThinkPad T430u ein für Geschäfts- und Privatkunden gleichermaßen attraktives Notebook darstellt, sofern man auf das letzte Quäntchen Mobilität verzichten kann. Der Preis von aktuell 950 Euro ist dabei angesichts des Gebotenen durchaus fair kalkuliert.