Test HP ProBook 640 G1 H5G66ET Notebook
Nach dem Test zahlreicher Einsteiger ProBooks von HP (450, 455, 470, 430) weist das ProBook 640 wieder in die eindeutig professionelle Richtung. Die 6xx-Serie ist ausgerüstet mit echtem Docking-Port, Smartcard-Reader und schnellen 7200-U/Min-Festplatten. Der 15-Zoller ProBook 650 hat sogar eine serielle Schnittstelle. Der vorliegende 14-Zoller trifft das klassische Rollenmodell: 14 Zoll und mit HD+-Auflösung (1600 x 900). Nicht umsonst waren früher die T-Serien-ThinkPads in 14 Zoll (T440p etc.) die beliebtesten Modelle. Noch immer ist der Vorgänger unseres Testgerätes, das HP ProBook 6470b in den Shops stark vertreten. Die HD+-Version kostet mit älterem Prozessor immer noch fast 900 Euro.
790 Euro für einen Laptop ohne dedizierte Grafik sind dennoch nicht wenig Geld. An welchen Punkten übertrifft das 6xx ProBook die günstigeren 4xx-Modelle? Optik, Verarbeitung und Eingabegeräte scheinen auf den ersten Blick identisch zu sein. Sind ein paar Anschlüsse mehr und HD+ wirklich den Aufpreis wert? Ein HP ProBook 430 G1 (14 Zoll, i5 4200U, HD) kostet schließlich nur 620 Euro. Die Antwort finden Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
Die Konkurrenten im 800-Euro-Umfeld sind gut ausgerüstete Business-Boliden à la Lenovo ThinkPad L440 oder Dell Latitude 3440. Bei beiden handelt es sich um 14-Zoller, letzterer ist ebenfalls mit HD+-Auflösung bestückt. Wer etwas tiefer in die Tasche greift, der könnte ein Fujitsu Lifebook E743 (14 Zoll) erstehen, das es ab 940 Euro gibt.
Mindestens ebenbürtig wäre auch Dells Latitude E6440 (14 Zoll, HD+, Radeon HD 8690M), wenn es denn nicht für 1.140 Euro deutlich den Preisrahmen sprengen würde. HPs EliteBook 840 G1 (Test in Kürze) liegt in einem ähnlichen Preisrahmen.
Gehäuse
Die Base besteht aus einer Kunststoff-Wanne mit nach oben geöffnetem Rand. Darin ist eine silbern lackierte Aluminium-Arbeitsumgebung eingelassen. Der Spalt zwischen Wanne und dieser Platte ist zwar klein, er wird aber schnell zum Schmutzfänger werden. Die Arbeitsumgebung fühlt sich allein durch die Platte metallisch kühl und wertig an, sie gibt nirgendwo auf Druck nach, auch nicht über dem optischen Laufwerk. Die Base ist resistent gegenüber Verwindungen, nur unter dem DVD-Laufwerk können wir den Kunststoff marginal eindellen. Für den Deckel können wir nicht ganz so viel Lob aufbringen. Er hat nur eine Kunststoff-Rückseite (schwach gummiert), die deutlich eindellt und dem Konstrukt nur eine schwache Verwindungsfestigkeit verleiht.
Der Deckel ist innen mit einer starken Gummilippe komplett umsäumt, auch unten, direkt über dem durchgehenden Scharnier. Letzteres ist eine Kunststoff-Abdeckung, HP verzichtet inzwischen auf die massiven Metallgelenke früherer Modelle. Die Gummilippe liegt auf der Alu-Arbeitsumgebung meistens bündig auf, rechts und links bleibt ein Spalt offen. Das Gelenk hat den leichten Deckel gut im Griff; zum Öffnen wird nur eine Hand benötigt, das schwere Chassis hält das Notebook auf dem Tisch. Einen Riegel zur Arretierung gibt es nicht. Leider wippt die Anzeige beim Wackeln am Gerät, und auch der Anschlag bei zirka 135 Grad ist nachgebend. Insgesamt passt die überlegene Robustheit/Wertigkeit der Base nicht zu dem eher fragilen Deckel. Das hatte HP früher besser, weil massiver, gelöst.
Ausstattung
Hier ist alles an Bord, was sich der klassische Business-Nutzer wünscht: DisplayPort + VGA, echter Docking-Anschluss, vier USB-Steckplätze (alles USB 3.0), Smartcard-Leser und ein optisches Laufwerk. Auf der linken Seite versteckt sich der Speicherkartenleser (unter USB). Wer es ganz exotisch mag, der findet am ProBook 650 (15 Zoll) zusätzlich noch einen seriellen Port. Der RS232 (COM-Port) wird in Handwerk oder Industrie nach wie vor für Messgeräte oder zur direkten Maschinensteuerung genutzt.
Kommunikation
Ein WLAN-Modul von Broadcom (BCM943228HM4L) ist für die Funkverbindung verantwortlich. Der Dual-Band 802.11n Adapter (Half Mini Card) kann alternativ auf der 2,4-GHz- oder 5-GHz-Frequenz arbeiten. So kann der Nutzer seinen Router einrichten, falls das normale 2,4-GHz-Band überlastet oder gestört ist. Broadcom bringt auch gleich Bluetooth 4.0 mit. Die Reichweite mit den beiden Antennen war beeindruckend: Wir konnten uns mit dem ProBook 640 noch etwa zehn Meter über den 45-Meter-Messpunkt (2 Balken, unterbrechungsfrei surfen) hinaus bewegen. Erst dann riss die Verbindung zum Router (Fritz!Box 7270 @100%, freie Sicht, eine Hauswand) ab. Vielleicht ist es gerade der Kunststoff-Deckel (hierunter liegen die Antennen), der die hohe Reichweite ermöglicht. Das Kabel-Netzwerk in Gigabit-Manier stellt der Intel I217-V (ClarkvilleV) Adapter zur Verfügung, der allerdings unter vPro nicht unterstützt wird.
Sicherheit
Der Fingerabdruck-Sensor, die Festplattenverschlüsselung, Intels Anti-Theft/Computrace sowie das Kensington Schloss gehören zu den offensichtlichen Features. Ein TPM-Modul war beim Testgerät nicht verbaut. Das UEFI BIOS (Grafisch, mausbedienbar) bietet zahlreiche Einstellungen bezüglich Hardwarefunktionen und Sicherheit. Es gibt sogar mehrere System- und Komponenten-Tests (Prozessor, Touchpad, Batterie inkl. Kalibrierung etc.). Das BIOS Management erlaubt ein Rollback, falls nach dem Update mal etwas nicht funktioniert. Unter Security Level können global oder für jedes Gerät (USB, Turbo-Boost) oder jede Funktion (z. B. Virtualisierung VTx, AT) einzeln Berechtigungen vergeben werden (Change, View, Hide). Die Optionen gehen bis ins kleinste Detail - das bieten nur echte Business-Laptops.
Zubehör
Außer dem Netzteil liegen dem ProBook drei Datenträger bei (Windows 8 Pro 64 bit, Windows 7 Professional 64 bit, Utilities). Daneben gibt es nur die übliche Schnellstartanleitung und die Garantieinfos.
Das ProBook 640 kann an die HP 2012 Advanced Docking Station (120/230 W) angedockt werden, welche im Markt ab 140 Euro zu haben ist. Diese Station passte bereits an alle älteren ProBooks 6xxxb & EliteBooks 8xxxp. Gegenüber universellen USB-3.0-Portreplikatoren (HP 3005pr, H1L08AA) hat die echte Dock den Vorteil, dass zusätzliche Anschlüsse en masse zur Verfügung gestellt werden (nicht nur die Ports des Notebooks ein zweites Mal). Das sind bei der HP 2012 Advanced auch Exoten wie 1x parallel (D-Sub, 25-polig), 1x Tastatur + Maus Mini-DIN (PS/2), 1x eSATA oder x seriell (RS-232, D-Sub, 9-polig).
Als weiteres ProBook Zubehör hat HP eine Kensington Kabelsperre (H4D73AA), einen 65-Watt-Reiseadapter (verschiedene Länder), einen Port-Replikator (H1L08AA) als auch eine Drahtlosmaus im Angebot.
Betriebssystem
Auf dem ProBook ist Windows 7 Professional (64 Bit) vorinstalliert. Alternativ kann Windows 8 Professional (64 Bit) nachinstalliert werden. Für beide Betriebssysteme liegen DVDs bei. Der Zugriff auf die Recovery-Funktionen erfolgt über die Escape-Taste, die direkt nach dem Einschalten des Notebooks gedrückt wird. Das Menü gewährt auch den Zugang zum UEFI-BIOS und zur Systemdiagnose.
Wartung
Einfacher geht es nicht: Schieber entriegeln und Bodenklappe abnehmen. Danach liegt das Innenleben frei. Der freie M.2-Edge-Steckplatz ist für ein 3G-Modem vorbereitet (Antennen, SimCard-Steckplatz). Die CPU ist gesteckt und der Lüfter kann gereinigt werden. Zuletzt gibt es da noch einen freien RAM-Slot.
Garantie
Hewlett Packard verkauft seine ProBooks mit einer einjährigen Standardgarantie. Das Kalkül dahinter: Business-Kunden wählen gern selbst den Support-Modus. Für eine zweijährige Garantie (Erweiterung) werden etwa 50 Euro fällig. Eine dreijährige, weltweite Vor-Ort-Garantie kostet etwa 240 Euro. Den Vor-Ort Service am nächsten Arbeitstag (3 Jahre, nur Deutschland) lässt sich der Hersteller gut bezahlen: 160 Euro werden hier fällig.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tasten befinden sich in einer markanten Vertiefung, die Tasten ragen nicht über die Umrandung hinaus. Sie haben einen deutlichen Hubweg von zwei Millimetern, einen festen Anschlag und einen sicheren Boden auf der gesamten Fläche. Selbst über dem DVD-Laufwerk drückt nichts ein. Der Druckpunkt fällt knackig und deutlich aus. Was wir vermissen, ist lediglich die konische Tastenwölbung, welche den Fingern eine bessere Treffsicherheit bieten könnte. Eine solche ist den EliteBooks als auch den Konkurrenten Lifebook E743 und ThinkPad L440 vorbehalten. Die Pfeiltasten sind nicht abgesetzt, doch mangels Ziffernblock (14 Zoll, meist nicht üblich) sind selbige immerhin recht groß. Eine Hintergrundbeleuchtung hätte zu den Profi-Ambitionen der Eingabe gepasst, ebenso eine andere Farbwahl des Untergrundes. Schwarze Tasten auf schwarzem Untergrund stören zwar den 10-Finger-Experten nicht, aber wer oft hinschauen muss, den könnte es verwirren.
Touchpad
Mit dem Touchpad haben wir uns erfreulich schnell angefreundet. Die Kunststoff-Tasten haben einen sehr deutlichen Hub und sind locker und weich eingehangen. Der Anschlag ist weich und leise. In Kombination ergibt sich ein agiles Betätigen, bei dem auch schnelle Aktionen Spaß machen. Das Multitouch-Pad hat eine Diagonale von 11,6 Zentimetern und ist bis in die Randbereiche sensibel. Die Oberfläche berührt sich glatt, aber nicht rutschig.
Display
Eine wichtige Eigenschaft des ProBook 640 ist sein mattes HD+-Panel mit den 1600 x 900 Pixeln (131 ppi). Nach wie vor ist diese Auflösung gefragt, bringt sie doch eine gute Übersicht auf den Schirm, ohne mit einer zu hohen Pixeldichte zu übertreiben. Weiterhin bietet HP eine HD-Version (1366 x 768) des 640 G1 an.
Das entspiegelte Chi Mei Panel (CMN14A3) bringt eine brauchbare Helligkeit mit, die für den Innen- als auch Außenbetrieb ausreicht. So mancher Konkurrent kann das aber besser (Latitude 3440, Lifebook E743, siehe Tabelle).
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 267 cd/m²
Kontrast: 494:1 (Schwarzwert: 0.54 cd/m²)
ΔE Color 10.39 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 11.13 | 0.5-98 Ø5.2
37.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.99% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.85% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.29
HP ProBook 640 G1 H5G66ET HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE HD Graphics 4000, 3230M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | |
---|---|---|---|---|
Display | 2% | -0% | 0% | |
Display P3 Coverage | 39.85 | 40.29 1% | 39.45 -1% | 39.79 0% |
sRGB Coverage | 58.7 | 60 2% | 59.1 1% | 58.7 0% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 40.99 | 41.71 2% | 40.77 -1% | 40.86 0% |
Bildschirm | 2% | 2% | 3% | |
Helligkeit Bildmitte | 267 | 342 28% | 305 14% | 212 -21% |
Brightness | 272 | 320 18% | 284 4% | 204 -25% |
Brightness Distribution | 91 | 86 -5% | 86 -5% | 92 1% |
Schwarzwert * | 0.54 | 0.78 -44% | 0.71 -31% | 0.3236 40% |
Kontrast | 494 | 438 -11% | 430 -13% | 655 33% |
Delta E Colorchecker * | 10.39 | 8.96 14% | 8.13 22% | 10.83 -4% |
Delta E Graustufen * | 11.13 | 9.64 13% | 8.78 21% | 11.42 -3% |
Gamma | 2.29 96% | 2.26 97% | 2.63 84% | 2.68 82% |
CCT | 13721 47% | 11592 56% | 10360 63% | 13243 49% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 37.4 | 38.34 3% | 37.7 1% | 37.84 1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 2% /
2% | 1% /
1% | 2% /
2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Farben ist die TN-Anzeige kein Spitzenreiter, auch wenn die Konkurrenten ähnlich dürftige Messungen abliefern. Der sRGB-Farbraum, wichtig bei der professionellen Bildbearbeitung, wird gerade mal zu 37 % abgedeckt. Das kann die aufgeführte Konkurrenz auch nicht besser. Kaum Unterschiede gibt es bei den Kontrastwerten: Über 650:1 schafft keines der Geräte. Hier reiht sich die TN-Anzeige in den Durchschnitt einfacher Office-Panels.
Mit einem Fotospektrometer untersuchen wir die Graustufen und die Farben im Auslieferungszustand. Hier wird der Blaustich mit Zahlen untermauert, den wir auch mit bloßem Auge leicht ausmachen können. Das Graustufen-DeltaE liegt bei zirka 11. Der Zielbereich wäre ein Wert kleiner drei. Dennoch zeigt obige Tabelle: Die Konkurrenz macht es ähnlich schlecht, jede Anzeige weicht bei den Graustufen deutlich vom Soll ab. Eine identisch hohe Abweichung zeigt der ColorChecker auf: Blau, Cyan und Magenta weichen eindeutig vom Zielspektrum ab (Verschiebung in Richtung Blau).
Die Outdoor-Anwendung des ProBook 640 ist auf Grund der brauchbaren Akkuhelligkeit und der Entspiegelung möglich. Direkter Sonneneinfall führt nicht gleich zum Überblenden des Bildschirminhaltes. Die Fotos entstanden an einem bewölkten Wintertag, die Lichtintensität war also gering.
Der TN-Typ lässt es bereits erwarten: Stabile Blickwinkel liefert das ProBook nicht. Das Display zeigt nur im Idealwinkel unverfälschte Bilder. Sobald der Nutzer diesen Punkt verlässt, ist die Bildqualität dahin. Beim Blick von oben erkennen wir nur noch Farbinvertierungen, beim Blick von unten dasselbe. Seitlich dürfen wir nicht über 45 Grad hinausgehen, dort setzen massive Verfälschungen ein.
Leistung
Das Rückgrat des ProBook 640 bildet ein Intel Core i5 4200M aus der Haswell Generation. Dieser wird von 4 GB Arbeitsspeicher unterstützt (Single-Channel-Mode). Die Grafikeinheit stammt von Intel und ist Teil des Prozessor-Chips. Die HD Graphics 4600 ist die Standard-IGP der neuen 37-Watt-Mobilprozessoren. Ihren kleinen Bruder HD 4400 treffen wir in den 15-Watt-4xxxU-Modellen an. Den Abschluss machen eine Hitachi Travelstar Z7K500 mit einem 500-GB-Speicherplatz. Davon sind bei Auslieferung knapp 400 GB frei. Ein optisches Laufwerk ist ebenfalls vorhanden (HP DVD RAM UJ8C2).
Prozessor
Der Core i5 4200M (37 Watt) hat eine Turbo-Range von 2,5 bis 3,1 GHz. Die nutzt die CPU auch tatkräftig aus, der Cinebench R15 Multi läuft konstant mit 3,0 GHz. Bei der Grafikkarte liegt ebenfalls der Takt an, den die Spezifikation vorgibt: 1.150 MHz. In Folge zeigt sich das ProBook unbeeindruckt von Ivy Bridge (Lifebook E743). Nur dem höher taktenden i5 4330M (2,8–3,5 GHz Turbo) kann es nicht das Wasser reichen. Die OpenGL Tests entscheidet unser Testgerät trotz Single-Channel-RAM mit einem hauchdünnen Vorsprung für sich. L440 und Lifebook E743 haben ebenfalls Single-Channel-Speicher an Bord. Dual Channel, aktiv bei zwei eingesetzten Speichermodulen, beschleunigen die GPU nach Messungen bei anderen Geräten um 15 bis 20 %.
Schon die Tatsache, dass es sich um einen 37-Watt-Prozessor handelt, sorgt für ein Leistungsplus, z. B. gegenüber einem Core i5 4200U (z. B. Dell Latitude E7440 oder ProBook 430: 18 bis 24 % weniger Rechenkraft. Im Akkueinsatz bleibt die gute Leistung erhalten, bei CPU und GPU gleichermaßen. Der Cinebench R11.5 endet in allen drei Tests identisch mit dem Netzbetrieb.
System Performance
Die Anwendungsperformance ermitteln die PCMarks 7 und 8. Letzteren führen wir in der aktuellen Version 2 aus, weshalb wir nicht mit den älteren Konkurrenten vergleichen können. Das ProBook hängt das ULV-System Latitude 3440 im Gesamtscore des PCMark 7 als auch in den Sub-Scores locker ab (31 %). Besonders groß ist die Differenz im Computation-Score (-55%), der maßgeblich von der CPU-Rechenpower bestimmt wird. Die Systeme in der Grafik sind mit konventionellen Festplatten ausgerüstet, einen Vorteil durch eine SSD gibt es daher nicht. Für das Lifebook E743 haben wir an dieser Stelle leider keine Vergleichswerte.
PCMark 7 Score | 2888 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2452 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2445 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3475 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der System Storage des PCMark 7 fällt etwas besser aus als bei den Konkurrenten (9 bis 20 %). Der CrystalDiskMark erklärt den Hintergrund: Die 7200-U/Min-Festplatte von Hitachi kann recht schnell verstreute Daten einlesen und ist beim sequentiellen Lesen und Schreiben sogar sehr gut. 120 MB/s sind ein selten erreichter Wert, freilich nur in Bezug auf konventionelle Festplatten.
HP ProBook 640 G1 H5G66ET HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE HD Graphics 4000, 3230M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | Lenovo ThinkPad S440 Radeon HD 8670M, 4500U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD256HAFV | |
---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | -31% | -16% | 3% | 4065% | |
Read Seq | 120.1 | 82.3 -31% | 105.3 -12% | 121.5 1% | 476 296% |
Write Seq | 118.6 | 80.7 -32% | 104 -12% | 112.9 -5% | 253.7 114% |
Read 4k | 0.466 | 0.326 -30% | 0.351 -25% | 0.506 9% | 29.22 6170% |
Write 4k | 1.039 | 0.707 -32% | 0.901 -13% | 1.123 8% | 101.6 9679% |
Grafikkarte
Die grafische Ausgabe übernimmt die HD Graphics 4600 von Intel. Sie arbeitet mit Geschwindigkeiten zwischen 600 MHz und 1.150 MHz. Die 3D Marks schaffen es locker, Lifebook E743 (HD 4000 Ivy Bridge) und Lenovo ThinkPad L440 (HD 4600) abzuhängen. Die Differenz ist jedoch nur bei ersterem signifikant. Das Latitude 3440 übernimmt eine Führungsrolle, was mit der verbauten GT 740M kein Wunder ist. Die dedizierte Mittelklasse-GPU ist mit Abstand schneller als die integrierten Lösungen.
3DMark - 1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
HP ProBook 640 G1 H5G66ET | |
Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE | |
HP ProBook 430-G1 | |
Dell Latitude 3440 |
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP ProBook 640 G1 H5G66ET | |
HP ProBook 430-G1 | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Dell Latitude 3440 |
3DMark 06 Standard Score | 4860 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 30913 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4429 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Sofern Spiele ein Thema sind, sollte der Käufer die Hände vom ProBook 640 (nur mit IGP verfügbar) lassen und eher eine Kompromisslösung (Multimedia-Office), wie das Latitude 3440, wählen. Aktuelle Titel sind nur ein Thema für niedrige Auflösungen (1024 x 768) bei geringen Details und ohne Kantenglättung. Dauerbrenner wie die Fifa Serie sollten jedoch auch in hohen Details (1366 x 768) flüssig laufen. An die nativen Pixel (HD+) ist in Bezug auf Games nicht zu denken.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
GRID 2 (2013) | 56.4 | 29.3 | 22.7 | 12.5 |
Total War: Rome II (2013) | 35.4 | 24 | 18.8 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen werden im Leerlauf entscheidend von der schnelldrehenden Festplatte bestimmt. Der Lüfter schaltet sich zeitweilig ab, was aber immer bleibt, ist das sonore Rauschen der HDD bei 32 dB(A). Hier könnte eine SSD das ProBook verstummen lassen. Hinzu kommt ein zeitweilig lautes Klackern der Lese- und Schreibköpfe der HDD, wir messen in diesem Fall 33,7 dB(A).
Unter Last steigt die Lautstärke weiter an, sie bleibt jedoch im erträglichen Rahmen. Mit 38 dB(A) brummt der Lüfter beim 3DMark 2006 oder auch bei Games. Im Stresstest aus parallel laufenden Prime95 (CPU, alle Kerne) und Furmark (GPU) erhöht sich die Messung lediglich auf 40 dB(A). Von den Konkurrenten ist das Lifebook E743 das leiseste: Es ist im Leerlauf nur 31 dB(A) laut (5400 U/Min). Das Latitude 3440 wird trotz GT 740M unter Last (8 % leiser!) bzw. im Stresstest nicht lauter.
HP ProBook 640 G1 H5G66ET HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE HD Graphics 4000, 3230M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | |
---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | 1% | 2% | 1% | |
Idle min * | 32 | 30.8 4% | 33.1 -3% | 31.8 1% |
Idle avg * | 32 | 30.8 4% | 33.1 -3% | 31.8 1% |
Idle max * | 32.2 | 33.3 -3% | 33.3 -3% | 33.6 -4% |
Last avg * | 38.1 | 35.7 6% | 34.8 9% | 35.1 8% |
Last max * | 39.8 | 41.9 -5% | 35.7 10% | 40.6 -2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 33.7 dB(A) |
DVD |
| 36.9 / dB(A) |
Last |
| 38.1 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme hat das ProBook 640 Vorbildfunktion: Während des Stresstests wird die Oberseite des 14-Zollers an keiner Stelle wärmer als 35 Grad Celsius. Selbst unten haben wir es nur punktuell mit 48 Grad zu tun (am Lüfter). HP hat also die Temperatur im Griff, was macht derweil die Taktung? Hier ist auch alles bestens. CPU und GPU rechnen mit denselben Geschwindigkeiten, wie bei den einfachen Benchmarks. Das Kühlsystem scheint noch Reserven zu haben, die Tools melden während des Stresstest nur eine CPU-Höchsttemperatur von 74 Grad Celsius. Ruhigen Gewissens kann also die i7 4600M Bestückung erworben werden (TDP ebenfalls 37 Watt).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-1.7 °C).
Lautsprecher
Die beiden Stereo-Lautsprecher sitzen über der Tastatur unter einer Lochung. Sie können schnell per Lautsprecher-Taste oben rechts deaktiviert werden. Die Mikrofon-Stummschaltung liegt auf Fn+F8. Das mittenlastige Klangbild droht bei höchstem Pegel zu scheppern und zu dröhnen. Von ausgewogen kann nicht die Rede sein - Musik klingt wie ein verwaschener Einheitsbrei. Hier bleibt nur der Griff zum Kopfhörer.
Wichtig für den professionellen Einsatz ist das Stereo-Mikrofon, welches rechts und links der Webcam sitzt. Leider war das Gerät nicht zu einer Aufnahme in einer höheren Lautstärke zu bewegen. Sobald wir den Pegel (Standard 90) auf 100 % setzten bzw. die Mikrofonverstärkung aktivierten, setzen Kratz- und Störgeräusche ein. Die machen die Aufnahme zwar nicht unbrauchbar, aber unschön.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit Standard-Voltage-CPU führt das ProBook 640 die Energieaufnahme an, könnte man meinen. Dies ist aber nicht so, der 14-Zoller zeigt sich ähnlich sparsam wie Dells Latitude 3440 mit Low-Voltage-CPU. Alle drei Konkurrenten haben insgesamt einen höheren Verbrauch. Den Leerlauf hält das Testgerät mit nur 5,4 Watt am Leben, der Stresstest - das Extrem auf der anderen Seite – liegt bei 52,5 Watt. Das 65-Watt-Netzteil benötigt 1:57 Stunden zum vollständigen Aufladen des Akkus. Im BIOS gibt es eine Test- und Kalibrierfunktion für selbigen.
HP ProBook 640 G1 H5G66ET HD Graphics 4600, 4200M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE HD Graphics 4000, 3230M, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | |
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Stromverbrauch | -1% | -29% | -38% | |
Idle min * | 5.4 | 8.2 -52% | 8.6 -59% | |
Idle avg * | 7.9 | 7.5 5% | 11.3 -43% | 11.8 -49% |
Idle max * | 8 | 8.3 -4% | 13 -63% | 12.7 -59% |
Last avg * | 39 | 43.6 -12% | 38.3 2% | 48.1 -23% |
Last max * | 52.5 | 49.3 6% | 45.9 13% | 53.4 -2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 5.4 / 7.9 / 8 Watt |
Last |
39 / 52.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten grenzen das ProBook 640 deutlich von der Konkurrenz ab - allerdings negativ. Die Konkurrenz ist in Summe wenigstens 35 % länger unterwegs. Bezogen auf einen WLAN-Test (Skript surft alle 45 Sekunden Websites an, 150 cd/m² Luminanz) wird das besonders deutlich: Das Latitude 3440 läuft 76 % länger, das ThinkPad L440 66 %. Nur das Lifebook liegt gleichauf.
Wie kommt es zu den knappen Laufzeiten trotz geringem Stromverbrauch? Mit seinen 55 Wh ist das Testgerät deutlich schwächer gerüstet als seine Konkurrenten (Latitude 3440: 65 Wh, ThinkPad L440: 100 Wh, Lifebook E743: 72 Wh).
Statt des DVD-Tests haben wir einen Clip Bick Buck Bunny in hoher Auflösung (1.080p) in Endlosschleife laufen lassen (WLAN off, 150 cd/m² Luminanz). Erst nach 290 Minuten gingen die Lichter des ProBooks aus, das sind 4:50 Stunden.
Fazit
Mit dem ProBook 640 G1 hat HP ein tüchtiges Arbeitstier im Angebot. Doch jede Arbeitskraft hat irgendwo ihre Schwachstellen, so auch das Testgerät. Zuerst die Aktiva: Die Eingabegeräte sind fast ohne Tadel, speziell das agile Touchpad gefällt uns sehr. Die Laufzeiten sind zwar schwächer als bei der Konkurrenz, der 14-Zoller schafft knapp fünf Stunden, aber mit deutlich weniger Wattstunden. Die Anwendungsleistung ist für ein HDD bestücktes Notebook ziemlich gut, Prozessor und integrierte Grafik gehen allzeit mit voller Kraft zu Werke (Turbo voll ausgenutzt). Die Anschlüsse sind businesstypisch üppig (Docking-Port, DisplayPort), die Wartungsoptionen zahlreich (z. B. 3G/LTE Modem, CPU tauschen) und die Sicherheitsfunktionen vielfältig (BIOS, Fingerprint).
Der Hauptnachteil liegt beim HD+-Panel. Aber nicht seine Auflösung stört uns, sondern die schwachen Blickwinkel und der überdeutliche Blaustich. Für die Preisklasse von knapp 800 Euro ist das nicht mehr zeitgemäß, wenn IPS-Panels bereits in deutlich günstigere Consumer einziehen. Die stetig rauschende, aber schnelle Festplatte und die etwas labile Verarbeitung des Deckels sind zwei kleinere Schwachstellen.
Bei gleicher Preislage bietet sich Lenovos ThinkPad L440 (84 %) an, wenn eine noch bessere Tastatur benötigt wird. Das L440 gibt es ebenfalls mit HD+ (20AT0038GE). Darüber hinaus ist das ThinkPad sehr ähnlich ausgerüstet (Anschlüsse, Sicherheit). Dells Latitude 3440 (HD+) kommt in Frage, wenn am Preis gespart werden soll, es aber weniger Anschlüsse und Sicherheitsoptionen sein dürfen. Dieser 14-Zoller wäre ein Kompromiss zu Gunsten des Consumers, er enthält eine spieletaugliche GeForce GT 740M. Die teuerste Option in dieser Runde ist Fujitsus Lifebook E743 (14 Zoll, HD+), das es ab 940 Euro gibt. Es bekam die beste Wertung, weil Verarbeitung, Anschlüsse und Funktionen ein rundes Bild ergeben. Zusätzlich ist das TN-Panel (Helligkeit, Farbtreue) etwas besser als beim ProBook 640.