Test HP ProBook 6470b Notebook
Mit einer Displaygröße von 14 Zoll platziert sich das HP ProBook 6470b im starken Gerätesektor von Business-Notebooks. Viele Geschäftskunden sehen sich jedoch oftmals im neuen Genre Ultrabook um und nehmen ob der hohen Mobilität Abstriche in Ausstattung und Leistung in Kauf. Umso besser müssen reinrassige Office-Notebooks ausgestattet sein, um Größen- und Gewichtsmankos ausgleichen zu können.
Der Hersteller-Gigant Hewlett Packard bietet schon länger seine Business-Notebook-Reihe ProBook an. Eine saubere Verarbeitung und eine hohe Stabilität gepaart mit reichhaltiger Ausstattung und guter Leistung sprechen für das HP ProBook 6470b. Das Gehäuse aus matt-gebürstetem Aluminium wurde exakt vom Vorgänger HP ProBook 6460b übernommen und mit aktueller Hardware aufgepeppt. Mit Windows 7 Professional ist das ProBook 6470b (B5W83AW) für 1.084 Euro (UVP) zu haben. Im Portfolio der 6470b-Serie kann der Kunde unter 21 Modellen mit Preisen zwischen 880 und 1.103 Euro (UVP) wählen.
Unser Testgerät markiert darunter die zweitteuerste Variante und richtet sich insbesondere an Small-Business-Kunden. Das Topmodell ProBook 6470b (B6P71EA) bietet zwar einen schwächeren Prozessor, dafür aber eine 128 GB große SSD. Für einen aktuellen Straßenpreis von 1.030 Euro bietet das vorliegende Notebook einen Intel Core i5 Prozessor mit vPro-Technologie, einer 500 GB großen Festplatte sowie einen schnellen Arbeitsspeicher mit 4 GB. Trotz des geschrumpften Gehäuses ist wie in der 15-Zoll-Version ein DVD-Brenner eingebaut. Neben einem matten HD-ready-Display spendiert HP dem ProBook 6470b eine bürotaugliche Schnittstellenausstattung. Wie die leistungsfähigen Komponenten miteinander interagieren, zeigt unser Härtetest.
Beim Design ruht sich HP seit 2011 auf den Test-Lorbeeren und dem Zuspruch der Kunden aus, denn das anthrazitfarbene Gehäuse hat sich nicht verändert und entspricht dem des Vorgängers ProBook 6460b. Das Alter sieht man dem Gerät aber nicht an, Design und Farbgebung sind elegant und zeitlos. Zudem können die makellose Verarbeitungsqualität wie auch die hochwertigen Materialien immer noch überzeugen.
Der Displaydeckel ist aus perlengestrahltem Aluminium gefertigt und ziemlich verwindungssteif. Unter einem Kunststoffstreifen befinden sich die Funkantennen, um jederzeit eine bestmögliche Verbindung gewährleisten zu können, ohne durch Aluminium gestört zu werden. Die Scharniere lassen ein einhändiges Öffnen zu, ohne dass sich die massive Base-Unit mit anhebt. Dennoch sind sie stark genug ausgeführt, um den Deckel auch bei Erschütterungen oder nach dem Öffnen zuverlässig in der gewählten Einstellung festzuhalten, ohne zu stark nachzuwippen. Dadurch treten weniger störende Reflexionen auf, was auch durch die matten Oberflächen von Display und Rahmen begünstigt wird. Da sich der Displaydeckel auf über 180° öffnen lässt, ist eine optimale Blickwinkelposition garantiert einstellbar. Damit sind viele Anwendungsszenarien wie beispielsweise eine Präsentation im kleinen Kreis denkbar. Im geschlossenen Zustand halten zwei Transporthaken den Displaydeckel sicher fest. Öffnet man den Deckel mittels eines Schiebeschalters am Deckelrahmen, fällt der Blick auf ein mattes 14-Zoll-Display in einem matt-schwarzen Displayrahmen. Auch die Isolation-Tastatur und das stabile Tastaturbett bestehen aus dem reflexionsarmen, widerstandsfähigen Material. Die Chassis-Oberfläche und der Rahmen aus Aluminium sind sehr druckresistent. Die gebürstet ausgeführte Handballenauflage gibt selbst über dem zwangsläufigen konstruktiven Schwachpunkt über dem SmartCard-Slot und dem optischen Laufwerk auch bei starkem Druck kaum nach.
Die Unterseite des HP ProBook 6470b (B5W83AW) besteht aus matt-schwarzem Kunststoff und ist sehr stabil. Eine sehr große Wartungsklappe nimmt fast die gesamte Unterseite ein und lässt sich durch einen Schiebeschalter ohne Werkzeug öffnen. Darunter sind nahezu alle Komponenten zugänglich. Die Festplatte in konventioneller 2,5-Zoll-Bauart kann ebenso wie der Lüfter erreicht werden, um eine Reinigung oder einen Austausch durchzuführen. Des Weiteren sind hier das WLAN-Modul und zwei RAM-Slots zugänglich. Ungewöhnlich: Selbst der Prozessor kann ausgebaut werden. Über einen zweiten Schiebeschalter kann man den 55-Wh-Akku entriegeln und entnehmen. Der darunter liegende SIM-Karteneinschub hat im Testgerät aufgrund eines fehlenden WWAN-Moduls keine Funktion. Das ProBook 6470b ist neben einer Konfiguration mit konventioneller Festplatte und einer SSD auch mit einer Kombination aus beiden Speicherarten erhältlich. Die dann per mSATA angebundene SSD schließt jedoch eine Ausstattung mit einem UMTS-Modul aus. Unterm Strich wissen die guten Wartungsmöglichkeiten und eine äußerst solide Verarbeitungsqualität zu gefallen.
Die Ausstattung des HP ProBook 6470b ist sehr umfangreich, bis auf eine HDMI-Schnittstelle gibt es nahezu alles an Schnittstellen, was das Nutzerherz begehrt. HP packt auch einige businessspezifische Anschlüsse dazu. Der Platz an den Chassis-Flanken und der Rückseite ist gut ausgenutzt, nur die Vorderseite bleibt bis auf ein paar Status-LEDs unbestückt.
Neben einem DisplayPort und einem VGA-Port für die Bildausgabe an externe Monitore befinden sich noch Firewire (IEEE 1394a) und ein eSATA-/USB-2.0-Kombiport mit an Bord. An zwei USB-3.0-Buchsen und einen seltenen Einschub für SmartCard-Leser im ExpressCard-54-Format hat HP ebenfalls gedacht. Leider liegen die USB-Ports jeweils recht nahe nebeneinander, sodass dickere USB-Sticks oder –Stecker den Nebenanschluss blockieren. Neben der üblichen Gigabit-LAN-Schnittstelle sitzt noch eine RJ-11-Buchse für ein Modem. Da die meisten Schnittstellen sich mehr im hinteren Bereich des Notebooks befinden, kann auch ohne eine optionale Docking-Lösung kein übermäßiges Kabelgewirr neben dem Notebook entstehen.
Die optional für rund 200 Euro (UVP) erhältliche HP 2012 90 W Dockingstation kann am passenden Anschluss an der Unterseite des ProBook 6470b angeflanscht werden. Neben vier weiteren USB-3.0-Ports verfügt die Dockingstation über Schnittstellen wie DVI, parallele und serielle Ports oder auch eine Netzwerk-Buchse. Wer häufig zwischen Büro und mobilem Einsatz wechseln muss, erspart sich das lästige Umstöpseln aller Anschlusskabel für einen Straßenpreis von circa 123 Euro. Außerdem ist der optionale „HP ST09 Notebook-Akku“ erhältlich, der neben der Dockingstation an der Unterseite Anschluss findet. Für rund 100 Euro kann so die Akkulaufzeit des ProBook 6470b mit einem 6600 mAh/73 Wh starken Zusatz-Akku aufgepeppt werden.
Webcam
Die Webcam des HP ProBook 6470b (B5W83AW) ist im oberen Displayrahmen platziert und wird von einem Array aus zwei Mikrofonen und einem Lichtsensor flankiert. Die Auflösung von 720p ermöglicht Videochats wie Skype in ordentlicher Qualität. Bei schlechten Lichtverhältnissen steigt allerdings das Bildrauschen exponentiell an.
Lautsprecher
HP verbaut im ProBook 6470b oval geformte Stereolautsprecher, die trotz ihrer geringen Größe für Videotelefonie oder dezente Hintergrundbeschallung geeignet sind. Schon bei geringfügig gehobener Lautstärke macht sich aber der hochton-lastige Sound mit schwammigen Mitten und fehlendem Bass bemerkbar. Besonders die unorthodoxe Positionierung der Lautsprecher trägt zum mauen Ton bei, hier fehlte anscheinend der Platz für eine sinnvolle Stereoplatzierung. Für eine ansprechende Wiedergabe von Spielen, Filmen oder Musik sollte man also dringend zu externen Tonwiedergabelösungen greifen. Über die 3,5-mm-Klinkenbuchse ist auch bei anspruchsvolleren, hochohmigen Kopfhörern eine gute Maximallautstärke zu erreichen.
Kommunikation
Das HP ProBook 6470b ist mit allerlei Kommunikationsmöglichkeiten für Privat- oder Firmennetzwerke ausgestattet. Neben einer Intel 82579V Gigabit Network Connection (10/100/1000 MBit) LAN-Buchse ist für kabelgebundene Verbindungen noch ein RJ-11-Pendant eingebaut. Kabellosen Datenaustausch gewährleistet ein Wireless-LAN-Modul Intel Centrino Advanced-N 6205, das nach den Standards IEEE 802.11 a/b/g/n funkt, sowie Bluetooth 4.0+ EDR. Ein WWAN-Modul für eine mobile Breitbandverbindung ist im Testgerät nicht verbaut.
Sicherheit
Für die Gewährleistung der Sicherheit von sensiblen Daten ist das HP ProBook 6470b (B5W83AW) gut gerüstet: Mit einem Fingerabdruckleser kann der Zugang zu Daten vor Unbefugten gesichert werden, ein Kensington Lock bietet einem kompatiblen Sicherheitsschloss Anschluss und verhindert Diebstahl. Ein TPM Embedded Security-Chip 1.2 ist ebenfalls eingebaut. Im Team mit der Intel Anti-Theft-Technologie ermöglicht ein eingebauter vPro-Prozessor dem Nutzer, sensible Daten mittels Fernzugriff zu blockieren oder zu löschen. Die gerade bei Firmen sehr beliebte, weil kostensparende Fernwartung durch eine Remote-Konfiguration, -Diagnose, -Eingrenzung und -Reparatur ist ein weiterer Pluspunkt. Bei Bedarf erkennt das HP ProBook 6470b über den ExpressCard54-Slot auch Smartcard-Lesegeräte.
HP stattet das Office-Notebook zusätzlich mit einigen softwarebasierten Sicherheitslösungen aus: Die Festplattenverschlüsselung HP ProtectTools beispielsweise oder auch Enhanced Pre-Boot Security. Wahlweise übernimmt eine Gesichtserkennung über die Webcam einen sicheren Zugriff auf die Benutzeroberfläche. Die Antiviren-Lösung Microsoft Defender mit MS Security Essentials schützt vor Schadsoftware. Die Ortung eines gestohlenes Gerätes wird durch CompuTrace ermöglicht.
Zubehör und Software
Das HP ProBook 6470b (B5W83AW) ist zwar reich an Schnittstellen, bei der Zubehörausstattung knausert der US-amerikanische Hersteller aber wie so viele Konkurrenten auch. Im schmalen Paket befinden sich das Notebook selbst, ein kompaktes Netzteil, das 90 Watt leistet, und eine Kurzanleitung. Außerdem sind zwei optische Datenträger mit Treibern und dem Betriebssystem Windows 7 Professional in der 64-Bit-Version mit Servicepack 1 beigepackt. Softwareseitig gibt man sich spendabel. Abgesehen von dem Betriebssystem wurden bereits einige nützliche Programme vorinstalliert. Microsoft Office 2010 in der Starter-Version ist eines davon, es bietet jedoch nur eingeschränkte Word- und Excel-Funktionalität mit Werbung. Die Software Skype ermöglicht Video-Telefonie und Chats. Sinnvoll sind auch die Abspiel- und Brenn-Software-Lösungen Roxio Burn sowie Roxio MyDVD Business 2010. Zudem befinden sich die PDF Complete Corporate Edition und WinZip Basic auf der Festplatte. Die meisten Programme stellen hauseigene HP Entwicklungen dar.
Garantie
Ab Werk besitzt das HP ProBook 6470b (B5W83AW) nur magere 12 Monate Einsende-Garantie. Gegen einen Aufpreis von mindestens 142 Euro kann die Garantie auf 3 Jahre mit Abhol- und Liefer-Service erweitert werden. Ganze 325 Euro werden für einen 3-jährigen Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag fällig.
Tastatur
HP verbaut im ProBook 6470b eine normal große, matt-schwarze Chiclet-Tastatur ohne separaten Ziffernblock, die fast die gesamte Breite des Gerätes ausnutzt. Ein per Fn-Tastenkombination bedienbarer Nummernblock wurde in die Tastatur integriert. Die Pfeiltasten für oben und unten fallen etwas kleiner aus als der Rest des Tastenfeldes, was eine intuitive Navigation etwas erschwert.
Das ProBook 6470b (B5W83AW) teilt sich neben den Gehäuse-Genen auch die der Tastatur mit dem teureren Profi-Business-Gerät EliteBook 8470p. Diese wird auch hohen Ansprüchen von Geschäftskunden gerecht: Ein knackiger Druckpunkt und ein mittellanger Tastenhub ermöglichen dem Nutzer ein sehr präzises Feedback – auch für das Verfassen längerer Texte sind diese Eingabegeräte sehr gut geeignet. Das moderate Tippgeräusch belästigt nicht übermäßig. Dank dem stabilen Tastaturbett können wir auch ein Klappern bei energischer Tastenbetätigung nicht feststellen.
Die Helligkeits- und Lautstärkeeinstellungen und andere Sonderfunktionen können mit Tastenkombinationen mit der Fn-Taste betätigt werden. Gut, dass die Beschriftung durchgängig in neutralem Weiß gehalten ist und so auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch ablesbar bleibt. Eine Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist leider nicht erhältlich. Dafür hat HP das Tastenfeld spritzwassergeschützt gefertigt und eine eigene Ablaufvorrichtung implementiert. So muss das Gerät nach einem versehentlichen Verschütten von Flüssigkeiten nicht unbedingt gleich in die Reparatur.
Touchpad
Das 101 x 49 mm messende Touchpad besitzt eine matte Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften. Es ist etwas vertieft in die Handballenauflage eingebaut und wird von gleich zwei Paar Mausersatztasten ober- wie unterhalb eingerahmt. Das obere Pärchen gehört zum optionalen Pointstick, den man von den im Business-Bereich beliebten Lenovo ThinkPads wie zum Beispiel dem T430s kennt. Die präzise Navigation damit erfordert eine gewisse Eingewöhnungszeit, danach möchte man ihn als Touchpad-Alternative nicht mehr missen. Allen Mausersatztasten gemein ist ein minimal zu großer Tastenhub und ein spürbarer Druckpunkt. Möchte man lieber den Pointstick nutzen, kann das Touchpad mit einem Doppel-Tap in der linken, oberen Ecke deaktiviert werden. Diese Sperrung zeigt dann eine dort positionierte Status-LED an.
Das Touchpad ist multitouchfähig und erkennt Gestensteuerung wie das Drehen von Bildern mit zwei Fingern, die exakt umgesetzt werden. Das Scrollen mit zwei Fingern ist nicht möglich, man kann aber eine Bildlaufleiste am rechten Rand des Touchpads in den Systemeinstellungen aktivieren. Insgesamt ist eine präzise, zuverlässige Navigation mit dem Touchpad möglich.
HP baut in das HP ProBook 6470b (B5W83AW) ein 14 Zoll (35,6 cm) großes Display im 16:9-Format mit LED-Hintergrundbeleuchtung ein. Die native Auflösung des HD-ready-Panels Samsung SEC345A beträgt 1366 x 768 Pixel. Alternativ zum HD-ready-Panel lässt sich das HP ProBook 6470b auch mit einem HD+-Display konfigurieren. Für Multidisplay-Arbeitsplätze stehen zwei Ausgänge für externe Monitore bereit: Ein DisplayPort mit einer Maximalauflösung von 2560 x 1600 Pixeln und eine VGA-Schnittstelle mit höchstens 1980 x 1200 Pixeln. Die matte Oberfläche minimiert störende Reflexionen unter direktem Lichteinfall auf ein erträgliches Maß. Dadurch sind auch Außeneinsätze im Bereich des Möglichen. Die durchschnittliche Luminanz von 202,2 cd/m² kann allerdings eine volle Lichteinstrahlung nicht ganz kompensieren. Die maximale Leuchtdichte von 213 cd/m² zeigt unser Messgerät X-Rite i1Pro 2 in der linken unteren Ecke des Displays an. Die Luminanzschwankungen von bis zu 10,8 % bei einem Abfall von maximal 23 cd/m² machen sich im Alltagsbetrieb kaum störend bemerkbar. Nur bei sehr dunklen Bildinhalten wie beispielsweise bei dunklen Filmszenen fällt dies in geringem Ausmaß auf.
Vergleicht man die durchschnittliche Helligkeit mit den matten Displays der Konkurrenz, so platziert sich das HP ProBook 6470b auf den hinteren Plätzen und überholt nur das Dell Vostro 3460 mit knapp 150 cd/m². Knapp geschlagen wird das Testgerät vom Dell Latitude E6430s mit 207,8 cd/m². An die 234,3 cd/m² des Vorgängers HP ProBook 6460b kommt das ProBook 6470b nicht heran. Auch das Lenovo ThinkPad T430s mit 245,8 cd/m² und das hauseigene Profi-Business-Gerät HP Elitebook 8470p mit 256,7 cd/m² können sich absetzen. Fairerweise muss man die Preise miteinbeziehen, denn bis auf das Dell Vostro 3460 sind alle genannten Geräte teurer als das HP ProBook 6470b.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 200 cd/m²
Kontrast: 179:1 (Schwarzwert: 1.12 cd/m²)38.29% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der mäßige Schwarzwert von 1,12 cd/m² und ein unterdurchschnittlicher Kontrast von 178:1 erzeugen beim ProBook 6570b ein ausreichend scharfes Bild. Gerade dunkle Bildinhalte verschlucken jedoch schnell Details, das dargestellte Schwarz entspricht eher einem dunklen Grau. Schriften und helle Bildinhalte werden gut lesbar dargestellt.
Im Außeneinsatz bleiben Bildinhalte auch bei direktem Lichteinfall lange erkennbar. Dann hellt sich das Bild aber stark auf und wirkt nicht mehr so brillant.
Im Farbraumvergleich mit dem Browser-Programm ICCview stellt sich heraus, dass das HP ProBook 6470b den Farbraum seines Vorgängers HP ProBook 6460b knapp verpasst. Adobe RGB (t) wird sehr deutlich verfehlt. Im Vergleich zum sRGB-Farbraum kann das 6470b auch nur wenig punkten, die Abweichungen sind deutlich. Normalnutzer bemerken diese Unterschiede kaum. Wer allerdings beruflich auf eine exakte Farbraumwiedergabe angewiesen ist, sollte sich anderswo umsehen. Die Konkurrenzgeräte können diese Normen allerdings meist auch nicht einhalten.
Die bei TN-Panels oft auftretende deutliche Blickwinkelabhängigkeit des Displays zeigt sich auch beim HP ProBook 6470b. Weicht man in der Vertikalen nur wenige Grad von der idealen Blickposition ab, treten schon massiver Helligkeitsverlust und Farbinvertierungen auf. Horizontal zeigen sich Bildverfälschungen ab +/-30 Grad Abweichung.
Im HP ProBook 6470b (B5W83AW) arbeitet ein Intel Core i5-3320M Prozessor mit 2,6 GHz Taktfrequenz, hergestellt in einer 22-Nanometer-Fertigung. Der integrierte Turbo-Boost-Modus erhöht die Taktrate auf bis zu 3,3 GHz. Der Level 3 Cache beträgt 3 Mbyte. Die Thermal Design Power (TDP) von 35 Watt markiert den maximalen Stromverbrauch der Kombination aus CPU und integrierter Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte. Ausführliche Benchmark-Tests und Informationen zum i5-3320M finden Sie hier. Alternativ ist das ProBook 6470b noch mit einer etwas stärkeren Dual-Core-CPU aus der Ivy-Bridge-Serie, der i5-3360M, erhältlich. Als Arbeitsspeicher setzt HP einen 1600 MHz schnellen 4-GB-DDR3-Riegel ein. Ein Speicherslot ist frei, somit kann das Notebook maximal 16 GB RAM verarbeiten.
Prozessor
Der kräftige Zweikern-Prozessor hält seinen Grundtakt von 2,6 GHz konstant. Selbst im Stresstest, bei dem CPU und GPU mit den Programmen Prime95 und FurMark zu 100 Prozent ausgelastet werden, drosselt die CPU auch nach über einer Stunde nicht und setzt immer wieder per Turbo-Boost die maximale Taktrate von 3,3 GHz ein. Das HP ProBook 6470b (B5W83AW) erreicht damit ein gutes Leistungsniveau und pendelt sich bei anderen Geräten mit gleicher CPU wie dem Lenovo ThinkPad T430s ein.
System Performance
Für die Leistungsermittlung des Gesamtpaketes aus Prozessor, Grafikkarte, Festplatte und Arbeitsspeicher des HP ProBook 6470b (B5W83AW) nutzen wir normalerweise die bewährten Benchmark-Programmen PCMark Vantage und PCMark 7. Da sich das Testgerät aus unerfindlichen Gründen standhaft weigerte, PCMark 7 durchzuführen, beschränken wir uns auf PCMark Vantage. Die 7.256 Punkte bestätigen die gute Systemleistung. Andere Systeme mit höheren Ergebnissen unterscheiden sich durch einen schnelleren konventionellen Massenspeicher. Oder sie haben gar eine SSD verbaut wie die des Dell Latitude E6430s (i5-3360M, Intel HD Graphics 4000, Samsung SSD PM830). Allerdings erreichte der Vorgänger HP ProBook 6460b schon sehr ähnliche Werte. Im Alltagsbetrieb zeigt das ProBook 6470b eine gute Leistung, die für Office-Aufgaben mehr als ausreichend ist.
PCMark Vantage Result | 7256 Punkte | |
Hilfe |
HDD-Performance
Bei der ProBook 6470b-Serie kann der Kunde aus 320 bis 750 GB großen konventionellen Festplatten mit einer Geschwindigkeit von 7.200 U/min wählen, alternativ kommt ein Solid-State-Laufwerk mit 128 GB Speicherplatz zum Einsatz. Im Testgerät ProBook 6470b (B5W83AW) wird eine Hitachi HTS727550A9E364 mit 500 GB verwendet – genügend Speicherplatz für wichtige Geschäftsdaten. Die 2,5 Zoll große Festplatte dreht mit 7200 U/min schnell. Der HDD-Benchmark HD Tune bescheinigt der Hitachi Festplatte eine annehmbare Transferrate von 86,6 MB/s bei einer Zugriffszeit von 17 ms. Die Burstrate liegt bei 148,7 MB/s bei einer CPU-Nutzung von 4,3 Prozent. Insgesamt sind die Werte guter Durchschnitt. Leider ist die Festplatte im Betrieb stets hörbar, wird aber vom Lüfter übertönt. Die Betriebsvibrationen werden nicht ganz so schlimm auf die Handballenauflage übertragen wie beim großen Bruder ProBook 6570b.
Neben einem erheblichen Leistungsboost könnte auch eine deutliche Reduktion der Geräuschkulisse ein gewichtiges Argument für den Griff zur SSD darstellen.
Grafikleistung
Im HP ProBook 6470b (B5W83AW) kommt keine dedizierte Grafikkarte zum Einsatz, grafische Aufgaben übernimmt die in die CPU integrierte Intel HD Graphics 4000. Die DirectX-11-fähige Prozessor-Grafikkarte absolviert die synthetischen Benchmarks konstant mit einem Kerntakt zwischen 350 und 1200 MHz. Auch bei Vollauslastung im Stresstest bleiben diese Werte bestehen. Die Ergebnisse bewegen sich mit 617 Punkten im 3DMark 11 und 4.276 Punkten im 3DMark 06 ungefähr im zu erwartenden Bereich. Im Akkubetrieb bleibt die Leistung voll erhalten, und auch nach über einer Stunde unter Volllast im Stresstest erreicht das Notebook dieselben Werte.
3DMark 06 Score Unknown Setting | 4276 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3032 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 617 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Ohne dedizierte Grafikkarte präsentiert sich das HP ProBook 6470b (B5W83AW) als reines Business-Notebook. Dennoch kann man mit der integrierten Grafikkarte und dem kräftigen Zweikern-Prozessor sporadischen Gaming-Ambitionen nachkommen. Wir führen den Game-Check beispielhaft mit den Spielen FIFA 13, Anno 2070 und Battlefield 3 durch. EA Games’ aktuelle Fußballhatz FIFA 13 zeigt erst mit der Ultra-Einstellung kein flüssiges Spielgeschehen mehr, mit der hohen Einstellung sind immerhin 38,4 FPS möglich. Das anspruchsvollere Strategiespiel Anno 2070 läuft erst bei niedriger Einstellung mit 38,5 FPS geschmeidig. Der Ego-Shooter Battlefield 3 ist selbst mit niedriger Einstellung nur zu 14,8 FPS zu überreden und liegt außerhalb des spielbaren Bereiches. Das eine oder andere Spiel zwischendurch sollte also nicht zu hohe Ansprüche an die Hardware stellen und nur mit niedriger Einstellung in Angriff genommen werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 14.8 | 12.3 | 10.2 | 3.2 |
Anno 2070 (2011) | 38.5 | 19.7 | 13 | 5.4 |
Fifa 13 (2012) | 106 | 71 | 38 | 15 |
Geräuschemissionen
Angesichts der leistungsfähigen Komponenten schlägt sich das Testgerät HP ProBook 6470b (B5W83AW) hier gut. Im Idle-Betrieb übersteigt das Gerät mit 34,8 dB(A) nur knapp die 33,6 dB(A) im Akkubetrieb, der Lüfter ist jedoch stets präsent. Bei der DVD-Wiedergabe steigert sich der Lautstärkepegel auf laute 40,6 dB(A) und stört damit leise Filmpassagen massiv. Zu laut, da der Pegel unter Volllast nur bei 35,7 dB(A) gemessen wird. Maximal erreicht das ProBook 6470b im Stresstest eine Lautstärke von 41,3 dB(A). Wenigstens arbeitet der Lüfter niederfrequent, trotzdem stört das Rauschen auf lange Sicht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.8 / 34.8 / 35.2 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
DVD |
| 40.6 / 40.6 dB(A) |
Last |
| 35.7 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Wärmemanagement des HP ProBook 6470b (B5W83AW) zeigt sich als optimal. Die Oberflächentemperaturen übersteigen nie die Grenze ins Unangenehme. Selbst bei unserem Stresstest kann man das Gerät selbst nach über einer Stunde unter Volllast noch problemlos anfassen. Im Bereich der Abluftöffnung auf der rechten Seite des Notebooks erhitzt sich das Gehäuse auf maximal 43,1 °C, gemessen an der Unterseite. Die wichtigen Areale der Handballenauflage und des Touchpads weisen moderate Temperaturen zwischen 24 und 29,4 °C auf.
Im Idle übersteigen die Werte an der Oberseite des Notebooks 32 °C nicht. Im Durchschnitt beweisen Temperaturen von 28,9 respektive 29,9 °C an Ober- und Unterseite die gute Ableitung der Abwärme. Bei der Messung am Netzteil gibt das Voltcraft IR-360 Messwerkzeug im Idle 37,1 °C an. Im Lastbetrieb steigt die Oberflächentemperatur auf 54 °C. Deshalb sollte auf eine freie Aufstellung des Netzteils geachtet werden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4.3 °C).
Energieaufnahme
Dank der stromsparenden Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte bleibt der Stromverbrauch des HP ProBook 6470b (B5W83AW) im normalen Bereich für ein Office-Notebook. Im Idle benötigt das Gerät je nach eingestellter Helligkeit zwischen 7,7 und 12,5 Watt. Unter Volllast bemisst sich der Maximalverbrauch auf 54 Watt, im Schnitt saugt das Netzteil 41 Watt aus der Steckdose. Im Stand-by-Modus und im ausgeschalteten Zustand werden durchschnittlich 0,1 Watt verbraucht.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 7.7 / 11.6 / 12.5 Watt |
Last |
41 / 54 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit dem 55 Wh starken Lithium-Ionen-Akku HP CC06 mit 6 Zellen gibt HP für das ProBook 6470b (B5W83AW) eine maximale Akkulaufzeit von 8 Stunden und 15 Minuten an. Diese Laufzeit erreicht unser Testgerät nicht ganz. Mit dem synthetischen Programm BatteryEater beträgt die Höchstlaufzeit im Reader’s Test 7 Stunden und 30 Minuten. Dabei befindet sich das Notebook im Energiesparmodus mit inaktivem Funkmodul und minimaler Helligkeit. Beim BatteryEater Classic Test (Simulation unter Volllast) bleiben bei eingeschaltetem WLAN und maximaler Helligkeit 107 Minuten auf der Uhr stehen.
Der praxisnahe Laufzeittest mit andauernder Internetnutzung und dem Ansurfen verschiedener Webseiten ist nach 4 Stunden und 23 Minuten beendet. Dabei sind das Energiesparprofil und das Funkmodul aktiviert, die Helligkeit wird um drei Stufen gedimmt (rund 150 cd/m²). Die DVD-Wiedergabe mit aktiviertem Energiesparprofil und voller Helligkeit dauert 3 Stunden und 58 Minuten lang an. Mit der hauseigenen Fast Charge Technologie lädt das 65-Watt-Netzteil eine leere Batterie in nur 1 Stunde und 45 Minuten vollständig wieder auf. Mit dem optional erhältlichen Akku Slice HP ST09 mit 73 Wh kann die Akkulaufzeit erheblich verlängert werden.
Das HP ProBook 6470b (B5W83AW) ist ein reinrassiges Office-Gerät mit vielen Vorzügen. Die tadellose Verarbeitung und das edle Aluminium überzeugen auf den ersten Blick. Zudem verfügt das 14-Zoll-Notebook über eine umfangreiche Ausstattung und leistungsstarke Komponenten. Das matte Display ist kontrastreich und ausreichend hell, um auch beim Außeneinsatz ablesbar zu bleiben. Die gebotenen Schnittstellen lassen kaum etwas vermissen, nur eine mittlerweile obligatorische HDMI-Buchse fehlt. Professionelle Anwender wie Privatkunden können auf eine ansprechende Systemleistung vertrauen, darüber hinaus ist das Notebook mit kompakten Abmessungen und guten Akkulaufzeiten sehr mobil. Durch das gut zugängliche Innenleben ist die Wartungsfreundlichkeit hoch und man kann das Gerät einfach selbst aufrüsten.
Ein Manko stellen die hörbare Festplatte und der stets präsente Lüfter dar. Die HDD kann jedoch bei Bedarf einfach gegen ein geräuschloses, schnelles Solid State Drive getauscht werden. Das etwas höher positionierte EliteBook 8470p liegt aber preislich sehr nahe am ProBook 6470b und könnte solvente Kunden eher ansprechen.
Soll es trotzdem ein ProBook 6470b werden, so raten wir zu einer Version mit HD+-Display, das neben der höheren Pixeldichte eine bessere Luminanz aufweisen kann. Das Testgerät HP ProBook 6470b (B5W83AW) ist ein gut ausgestattetes Business-Gerät mit einem etwas zu hohen Preis. Gerade im Hinblick auf Konkurrenten mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis wie dem Asus B43E für 650 Euro, dem Dell Latitude E5430 für 700 Euro oder auch Lenovos ThinkPads Edge S430 (740 Euro) und L430 (800 Euro) kann das ProBook 6470b dem hohen Preis in einzelnen Disziplinen nicht ganz gerecht werden.