Test Fujitsu Lifebook S752 Notebook
Dell, HP und Lenovo: Wenn es um die Auswahl eines Business-Notebooks geht, dann sind es meist diese drei Namen, die einem als erstes durch den Kopf schießen. Mit Fujitsu – bis vor einigen Jahren noch als Joint Venture mit Siemens Beteiligung bekannt – gibt es jedoch noch einen weiteren großen Spieler, der nur allzu oft vergessen wird.
In unserem heutigen Test soll das Lifebook S752 seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dieses Profi-Gerät im 14-Zoll-Format tritt die Nachfolge des S751 an, welches wir im vergangenen Jahr bereits genauer unter die Lupe genommen haben. Ausgestattet mit einem Core i3-2328M, 2 GByte RAM und einer 320-GByte-Festplatte richtet sich das knapp 700 Euro teure S752 eher an den preisbewussten Geschäftskunden, der keine besonderen Leistungsansprüche stellt. Schnellere Konfigurationen mit zusätzlichen Ausstattungsextras wie UMTS/LTE werden von Fujitsu zwar gelistet, sind derzeit aber (noch) nicht erhältlich.
Die Konkurrenzdichte ist groß: Lenovos ThinkPad L430, das HP ProBook 6470b (Test folgt) oder das Dell Vostro 3460 sind nur einige der zahlreichen Kontrahenten. Doch wer wird am Ende als Sieger vom Platz gehen?
Überflüssige Design-Spielereien oder spiegelnde Hochglanzoberflächen sucht man beim Lifebook S752 vergebens. Das gesamte Notebook wurde konsequent auf Ergnonomie und Zweckmäßigkeit getrimmt, was sich in einem nüchtern-sachlichen Design widerspiegelt. Manch einer mag die schwarz-grauen Kunststoffe und die kantige Formsprache als langweilig und altbacken bezeichnen, doch dürfte dies die angepeilte Zielgruppe kaum stören.
Schon wichtiger sind da harte Fakten wie Größe und Gewicht: Mit etwa 2,3 Kilogramm und 3,5 Zentimetern Dicke zählt das Lifebook nicht gerade zu den mobilsten 14-Zöllern am Markt, bewegt sich aber auf einem ähnlichen Niveau wie die direkte Konkurrenz.
Diese massive Bauweise zahlt sich aus: Obwohl der Hersteller weitestgehend auf Leichtmetalle wie Aluminium verzichtet hat, versprüht das gesamte Chassis einen äußerst soliden, fast schon unverwüstlichen Charme. Selbst bei ausgesprochen hohem Kraftaufwand lässt sich kaum ein Durchbiegen oder Verwinden des Gehäuses provozieren. Einzig der Displaydeckel fällt hier ein wenig ab, ohne dass wir aber von einem echten Kritikpunkt sprechen wollen. Im Gegenzug entschädigen die ausgezeichneten Displayscharniere mit nahezu perfekter Stabilität, minimalem Spiel und einem enormen Öffnungswinkel von über 180 Grad.
Fujitsu krönt all dies mit einer ebenso überzeugenden Verarbeitung. Gleichmäßige Spaltmaße und exakt fluchtende Gehäusekanten zeugen von genau jener Qualität, die wir von einem Business-Gerät auch erwarten. Einem vergleichbar teuren Lenovo ThinkPad oder Dell Vostro steht das Lifebook somit um nichts nach – ganz im Gegenteil.
Gegenüber dem Vorgängermodell hat der Hersteller das Anschlussfeld nur minimal überarbeitet. So gibt es weiterhin insgesamt 4 USB-Ports, von denen aber nunmehr zwei den schnellen USB-3.0-Standard beherrschen. Einer der Ports wurde dabei als Kombination mit eSATA ausgeführt, auch wenn diese Schnittstelle mittlerweile weitestgehend von USB abgelöst wurde. Weitere Anschlüsse können sowohl per Docking-Station (ab etwa 100 Euro) als auch ExpressCard (34/54 mm) ergänzt werden. Ebenfalls erwähnenswert ist der in voller Größe ausgeführte DisplayPort-Ausgang – viele aktuelle Notebooks bieten nur eine Mini-Buchse, die spezielle Kabel oder Adapter erfordert.
Mit Ausnahme des LAN-Ports (Rückseite), der Audio-Buchsen und des Kartenlesers (SD und MS, Vorderseite) befinden sich alle Anschlüsse an den Gehäuseflanken. Die Positionierung ist Fujitsu recht gut gelungen, nur der geringe Abstand zwischen den USB-Ports kann sich unter Umständen als problematisch erweisen.
Kommunikation
Unsere Ausstattungsvariante des S752 ist mit dem WLAN-Adapter Intel Centrino Advanced-N 6205 bestückt. Dieses Oberklassemodell unterstützt nicht nur die Funkstandards 802.11a/b/g/n (2,4 und 5 GHz), sondern ist auch Dual Stream fähig – bestückt mit 2 Antennen werden so Bruttodatenraten von bis zu 300 MBit/s erreicht. Hinzu kommt ein weiteres Funkmodul für Bluetooth 4.0. Wie zu Beginn bereits kurz erwähnt, kann das Lifebook optional auch mit UMTS/LTE ausgestattet werden; entsprechende Modelle sind bislang jedoch nicht auf dem deutschen Markt verfügbar.
Erstaunlicherweise hat Fujitsu dem S752 eine hochauflösende FullHD-Webcam spendiert, deren Bildqualität sich erheblich von den sonst üblichen 0,3- oder 1,3-Megapixel-Sensoren abhebt. Selbst bei schlechten Lichtbedingungen darf sich der Anwender über eine sehr scharfe und rauscharme Darstellung freuen. In Verbindung mit dem hochwertigen Array-Mikrofon kommt so bei Videokonferenzen echtes "High-Def"-Feeling auf.
Sicherheit
Als Business-Gerät verfügt unser Testkandidat über eine Reihe verschiedener Sicherheits-Features. Dazu gehört unter anderem ein Fingerabdruckscanner sowie ein integriertes TPM-Modul (TCG 1.2). Damit auch im Falle eines Diebstahls sensible Daten vor fremden Augen geschützt oder vorsorglich gelöscht werden können, unterstützt das Lifebook zudem Intel Anti Theft und Computrace.
Zubehör
Neben dem Notebook samt Akku und 65-Watt-Netzteil finden wir in der Verpackung noch einen kleinen Stapel Broschüren und Datenträger, der gleich 5 DVDs enthält. Trotz Recovery-Partition auf der internen Festplatte hat der Hersteller noch einmal alle Installationsmedien für Windows 7 Professional (32 und 64 Bit), die Hardwaretreiber und sämtliche Tools beigelegt – vorbildlich!
Bereits ab Werk ist das Betriebssystem sauber vorinstalliert und mit allen notwendigen Anwendungen bestückt. So hat Fujitsu auch an eine Webcam-Software (CyberLink YouCam) sowie einige nützliche Utilities (HDD Shock Sensor) gedacht. Leider handelt es sich bei dem Virenscanner Norton Internet Security nur um eine Testversion mit 60 Tagen Laufzeit.
Wartung
Zwei einfach zu öffnende Wartungsklappen ermöglichen das Aufrüsten von Arbeitsspeicher und Festplatte. Von den insgesamt zwei RAM-Slots ist ab Werk nur einer belegt, der andere kann wahlweise mit Modulen bis maximal 8 GByte bestückt werden. Insgesamt lassen sich damit bis zu 16 GByte DDR3 (2x 8 GByte) verbauen. Die Festplatte kann der Anwender sowohl gegen andere 2,5-Zoll-Laufwerke ersetzen als auch um eine zusätzliche mSATA-SSD ergänzen. Der entsprechende Slot befindet sich allerdings im Inneren, wofür das Notebook weiter zerlegt werden muss.
Besonders leicht fällt der Einbau des optional angebotenen Zweitakkus. Per Hebel lässt sich das optische Laufwerk herausschieben und der nun freie Modulschacht nach Belieben neu befüllen (Akku oder zweite Festplatte).
Garantie
Im Kaufpreis von knapp 700 Euro ist eine einjährige Garantie inkludiert, welche mittels zusätzlicher Service-Packs verlängert werden kann. Besonders zu empfehlen ist dabei eine preiswerte "Bring-In"-Erweiterung, die bei einer Laufzeit von 5 Jahren mit gerade einmal 55 Euro zu Buche schlägt. Deutlich kostspieliger ist dagegen der Vor-Ort-Service mit gut 150 Euro für insgesamt 3 Jahre.
Tastatur
Die Qualität der Eingabegeräte zählt zu den wichtigsten Eigenschaften eines Business-Notebooks. Während Konkurrenten wie Lenovo und Dell mittlerweile auf Tastaturen im Chiclet-Design setzen, vertraut das Lifebook auf ein klassisches Layout mit direkt aneinandergrenzenden, 19 x 19 Millimeter großen Buchstaben. In Verbindung mit der leicht gewölbten Tastenoberfläche soll dies für eine hohe Treffsicherheit sorgen und den Umstieg von einer Desktop-Tastatur erleichtern.
Und in der Tat: Wir konnten uns auf Anhieb mit der Eingabe anfreunden. Besonders hervorzuheben ist der mit 2,7 Millimetern ungewöhnlich großzügige Hubweg, der in einem präzisen, aber nicht zu festen Druckpunkt mündet. Dieser positive Eindruck wird leider ein wenig von der mäßigen Stabilität getrübt: Beim schnellen Tippen federt insbesondere der mittlere Bereich spürbar mit. Abgesehen von diesem Kritikpunkt und der fehlenden Beleuchtung hat sich die spritzwassergeschützte Tastatur jedoch eine gute Wertung verdient. Darüber hinaus erleichtern zusätzliche Schnelltasten sowie ein dedizierter Schalter für die Funkverbindungen dem Anwender den Alltag.
Touchpad
Anders als bei der ThinkPad-Serie von Lenovo wird ein Trackpoint beim S752 nur optional angeboten. Unser Testmodell muss darauf verzichten und mit einem nur 6,5 x 5,5 Zentimeter kleinen Touchpad vorliebnehmen. Dieses stammt von Synaptics und verarbeitet verschiedene Multitouch-Gesten, allerdings nur mit maximal zwei Fingern. Im Gegenzug glänzt das Eingabegerät mit einer angenehm strukturierten Oberfläche und hervorragender Genauigkeit.
Links und rechts des Fingerabdruck-Scanners befinden sich die beiden Maustasten. Der knackige Druckpunkt erfordert einen verhältnismäßig hohen Kraftaufwand, vermittelt dafür aber einen soliden und langlebigen Eindruck.
Das Lifebook S752 kommt im klassischen Profi-Format von 14,0 Zoll daher, kann aber leider nur die bescheidene WXGA-Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln darstellen (WXGA++ optional). In Anbetracht des vergleichsweise günstigen Preises mag dies akzeptabel sein, doch hätten wir uns über eine etwas höhere Pixeldichte (112 dpi) und somit mehr Platz auf dem Desktop gefreut.
Ähnliches gilt für die Displayhelligkeit. Mit nur 184 cd/m² schneidet das Lifebook hier kaum besser als das Dell Vostro 3460 (150 cd/m²) ab, während das ThinkPad L430 mit stolzen 270 cd/m² in Führung geht. Für normal beleuchtete Innenräume ist das LED-Backlight unseres Testkandidaten aber prinzipiell ausreichend.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 192 cd/m²
Kontrast: 287:1 (Schwarzwert: 0.67 cd/m²)39.73% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.45% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das vom Hersteller eingesetzte Panel (Fujitsu FUJ5612) stammt aus eigener Produktion und basiert auf der TN-Technologie. Unsere Messungen bestätigen das, was sich bereits subjektiv angedeutet hat: Schwarzwert (0,67 cd/m²) und Kontrastverhältnis (287:1) fallen allenfalls mittelmäßig aus. Wirklich gute – und meist auch kostspielige – Anzeigen, beispielsweise das IPS-Panel des ThinkPad X230, können diese Werte teils deutlich überbieten.
Konzeptionell ist das Lifebook vor allem auf den Office-Einsatz ausgerichtet, CAD oder Fotobearbeitung standen dagegen nicht im Pflichtenheft. Dementsprechend wenig Wert wurde auf die Farbdarstellung des Displays gelegt, welches nur 57 Prozent des sRGB-Standards abdecken kann. Ähnlich wie bei den direkten Mitbewerbern, die hier vergleichbare Schwächen zeigen, schränkt dies die Alltagstauglichkeit aber nicht wesentlich ein.
Trotz der entspiegelten Displayoberfläche ist das S752 nur mit Abstrichen für eine Verwendung im Freien geeignet. Wieder einmal erweist sich die zu geringe Leuchtdichte als Hindernis – in diesem Punkt sollte Fujitsu unbedingt noch einmal nachbessern. Immerhin: Abseits direkter Sonneneinstrahlung bleibt der Bildinhalt zumindest erkennbar. Mit einem stärkeren Backlight mit mindestens 250 cd/m² wäre das Notebook aber auch für derartige Szenarien gewappnet.
Wie von den meisten TN-Panels gewohnt, nimmt die Bildqualität bei schrägen Blickwinkeln rapide ab. Bereits geringe Abweichungen nach oben oder unten verfälschen Farben und Kontraste, was bis zur völligen Unlesbarkeit führen kann. Horizontal kann sich der Anwender zumindest etwas freier bewegen, für die parallele Betrachtung durch mehrere Personen ist das Notebook – ebenso wie vergleichbar teure Konkurrenten – aber nicht zu empfehlen.
Zum Abschluss dieses Kapitels wollen wir Fujitsu noch für die exzellente Signalqualität des analogen VGA-Ausganges loben. Selbst bei einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln überzeugt die Ausgabe mit hoher Schärfe und minimalem Flimmern und zeigt kaum einen Unterschied zur digitalen Übertragung per DisplayPort.
Bei Intels Core i3-2328M handelt es sich um eine Neuauflage des letztjährigen i3-2330M, der allerdings um die Unterstützung der Small Business Advantage Tools beschnitten wurde; damit entfällt beispielsweise das Wireless Display Feature. Von dieser Einschränkung abgesehen gleicht die CPU exakt ihrem Schwestermodell: Zwei Rechenkerne auf Basis der Sandy-Bridge-Architektur, 2,2 GHz Basistakt, Hyper-Threading, aber kein Turbo Boost. Die TDP von 35 Watt entspricht dem üblichen Standard eines Dual-Core-Prozessors.
Businesstypisch verzichtet das S752 auf eine zusätzliche, dedizierte Grafikkarte und vertraut stattdessen auf die im Prozessor integrierte HD Graphics 3000. Diese ist nicht nur merklich langsamer als die aktuelle HD 4000 der Ivy-Bridge-Generation, sondern auch auf die ältere DirectX-10.1-API beschränkt. Nichtsdestotrotz: Für die Beschleunigung von Videos oder die Aero-Oberfläche von Windows ist die HD 3000 vollkommen ausreichend.
Der Begriff "spartanisch" scheint fast schon untertrieben, wenn wir auf die Speicherausstattung des Lifebooks blicken: Gerade einmal 2 GByte RAM mögen vielleicht einem billigen Netbook angemessen sein, sind bei einem immerhin fast 700 Euro teuren Arbeitsgerät aber eindeutig unterdimensioniert. Auch die einfache 320-GByte-Festplatte sorgt für eine gewisse Enttäuschung.
Prozessor
Wie üblich wollen wir zunächst den Maxon Cinebench heranziehen, um die Prozessorleistung bewerten zu können. Erwartungsgemäß platziert sich der Core i3-2328M auf einem Niveau mit dem fast identischen i3-2330M, der allerdings bereits vor gut 1,5 Jahren veröffentlicht wurde. Mit Blick auf die aktuelle Marktsituation sind die im Cinebench R11.5 erreichten 2,12 Punkte nur noch unteres Mittelmaß – ein aktueller i3-3110M ist fast 15, ein i5-3210M dank Turbo Boost sogar über 35 Prozent schneller. Prinzipiell ist das Lifebook übrigens auch für schnellere CPUs bis hin zum Quad-Core i7-3632QM ausgelegt, wird derzeit allerdings nur in der i3-Variante angeboten. Immerhin: Auch im Akkubetrieb ist keine künstliche Drosselung der Performance zu verzeichnen.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Fujitsu Lifebook S752 | |
Lenovo ThinkPad L430 | |
HP ProBook 4540s-C4Z27EA |
Massenspeicher
Die 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Kapazität von 320 GByte stammt vom Hersteller Western Digital und gehört zur Scorpio-Blue-Serie (WD3200BPVT). Mit einer langsamen Drehzahl von 5.400 U/min sowie der geringen Datendichte erzielt das Laufwerk nur relativ schlechte Transferraten von etwa 60 MB/s beim Lesen und Schreiben. Zum Vergleich: Das etwas teurere ThinkPad L430 mit einer Hitachi Travelstar Z7K500 (500 GByte, 7200 U/min) knackt fast die Marke von 100 MB/s. Auch bei der Zugriffszeit muss das Lifebook seinen Konkurrenten mit 18,4 zu 21 Millisekunden davonziehen lassen.
System Performance
Die Leistungsdefizite bei Prozessor und Festplatte schlagen sich in ebenfalls nur mittelmäßigen Ergebnissen in unseren Systemleistungs-Benchmarks nieder. Sowohl der PCMark Vantage (5.108 Punkte) als auch der PCMark 7 (1.806 Punkte) zeigen deutlich niedrigere Ergebnisse als die etwas besser ausgestatteten Modelle von Lenovo (7.082/2.881 Punkte) und Dell (7.297/3.281 Punkte).
Doch was bedeutet dies nun für die Praxis? Der einfachste Weg, das S752 spürbar zu beschleunigen, führt über eine Aufrüstung des Hauptspeichers (siehe Wartung). 2 GByte sind für die Arbeit mit einem 64-Bit-Betriebssystem und mehreren geöffneten Anwendungen schlicht nicht ausreichend – Daten müssen auf die langsame Festplatte ausgelagert werden, was zu störenden Hängern und ständigem Nachladen führt. Mindestens 4, besser aber gleich 6 oder 8 GByte sollten es unserer Meinung nach schon sein, zumal dies bei den anhaltend niedrigen Speicherpreisen nur einen minimalen finanziellen Aufwand erfordert. In einem zweiten Schritt lohnt es sich ebenfalls, über den Einbau einer SSD nachzudenken, um so die Start- und Ladezeiten zu verkürzen.
PCMark Vantage Result | 5108 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1806 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Während die HD Graphics 3000 (12 Execution Units, 650 - 1100 MHz) normale Multimediaaufgaben spielend bewältigt, ist sie mit der Darstellung aufwändiger 3D-Welten schnell überfordert. Selbst ältere, dedizierte Low-End-GPUs wie die Radeon HD 6470M übertreffen die Grafikleistung von Intels Onboard-Lösung, deren einziger Vorzug in einer niedrigen Leistungsaufnahme liegt. Mit einem zweiten Speichermodul und Dual-Channel-Anbindung dürften sich die ermittelten 3DMark-Scores – 2.965 Punkte im 3DMark 06, 1.475 Punkte im 3DMark Vantage – zwar noch ein wenig verbessern, allzu große Steigerungen sind aber auch davon nicht zu erwarten. Einzig der Einbau einer Ivy-Bridge-CPU mit HD-4000-GPU verspricht einen merklichen Leistungssprung von rund 50 Prozent.
3DMark 06 Standard Score | 2965 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1475 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Obwohl wir für diesen Test drei relativ anspruchslose Spiele ausgewählt haben, reicht die Leistungsfähigkeit der HD Graphics 3000 in den meisten Fällen nicht für flüssige Frameraten aus. Selbst in einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln und minimalen Details kann lediglich der Aufbaustrategietitel Anno 2070 mit rund 30 fps als gerade so spielbar bezeichnet werden. Diablo 3 und Dishonored ruckeln dagegen auch in diesen Einstellungen stark und leiden zudem an störenden Nachladehängern – dem Notebook geht der Arbeitsspeicher aus. Wer ein Business-Gerät mit Gaming-Ambitionen sucht, sollte besser zum Vostro 3460 mit GeForce GT 630M greifen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 30.3 | 13 | ||
Diablo III (2012) | 24.6 | 14.8 | ||
Dishonored (2012) | 16.4 |
Geräuschemissionen
Was das Lifebook S752 an Performance vermissen lässt, macht es mit seinen beeindruckend niedrigen Emissionen wieder wett. Im Alltagsbetrieb schaltet sich der Lüfter oftmals komplett ab oder läuft mit so geringer Drehzahl, dass kaum das leise Säuseln der Festplatte übertönt wird. Insgesamt ist die Geräuschkulisse mit 30,6 bis 31,7 dB(A) fast genauso niedrig wie beim Lenovo ThinkPad L430 (konstant 30,5 dB(A)).
Auch unter Last zeigt sich unser Testkandidat von seiner besten Seite: Die Kühlung geht nun mit rund 33 dB(A) zwar etwas kräftiger zu Werke, doch kann das Notebook noch immer als extrem leise und keinesfalls störend bezeichnet werden. Nur eine praxisferne Stresstestsimulation mit Prime95 und FurMark treibt den Lärmpegel noch weiter in die Höhe, ohne das dies jedoch für den realen Einsatz bedeutsam wäre.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 30.6 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 31.5 dB(A) |
DVD |
| 35.5 / dB(A) |
Last |
| 33 / 36 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Obwohl das Lifebook mit einem derart leisen Kühlsystem glänzen kann, bleibt die Wärmeentwicklung moderat. Im Mittel bewegen sich die Gehäusetemperaturen im Leerlauf zwischen 25 und 30 Grad Celsius, wobei sich die Unterseite des Chassis etwas stärker als die Oberseite aufheizt. Wirklich kritische Werte werden dabei allerdings nicht erreicht, sodass das Notebook ohne Einschränkungen auf den Oberschenkeln genutzt werden kann. Dies gilt auch bei stärkerer Belastung: Da der Luftauslass nicht an die Unter-, sondern Rückseite mündet, bekommt der Nutzer die Abwärme des Gerätes kaum zu spüren.
Nach einer Stunde Schwerstarbeit mit maximaler CPU- und Grafikauslastung können wir eine Prozessortemperatur von glatt 80 Grad Celsius verzeichnen; für eine moderne CPU ein vollkommen akzeptabler Wert. Stabilitätsprobleme oder Throttling sind dem S752 fremd, stattdessen halten Core i3 und HD 3000 unbeirrt ihre Maximaltaktraten. Auch für die wärmere Jahreszeit sollte die Kühlung damit ausreichende Reserven bieten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.6 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Stereolautsprecher sind, wie bei vielen anderen Business-Notebooks, nur von mäßiger Qualität. Zwar werden hohe und mittlere Frequenzen recht sauber wiedergegeben, dafür fehlt jeglicher Bass, und der Maximalpegel erreicht kaum Zimmerlautstärke. Per DisplayPort oder Klinke (3,5 Millimeter) kann das Audiosignal auch an externe AV-Receiver oder Kopfhörer weitergereicht werden, was sich insbesondere für Filme und Musik empfiehlt.
Energieaufnahme
Im Leerlauf kann das Lifebook mit einer niedrigen Leistungsaufnahme von nur 6,9 bis 11,2 Watt punkten, was vor allem den ausgefeilten Energiespar-Features zu verdanken ist. So lassen sich mit Fujitsus Power Saving Utility beispielsweise sogar das DVD-Laufwerk oder die LAN-Verbindung deaktivieren, um auch noch das letzte Milliwatt einzusparen.
Dieses Bild ändert sich, wenn wir die Leistungsreserven des Notebooks abfordern. Trotz geringerer Performance kann das S752 nicht ganz mit ThinkPad L430 mithalten und zieht mit 42 bis 51 Watt etwas mehr aus der Steckdose. Der höhere Lastverbrauch ist unter anderem dem älteren Fertigungsprozess des Core i3-2328M geschuldet, was in einer schlechteren Energieeffizienz resultert. Das 65-Watt-Netzteil hat damit aber keine Schwierigkeiten und wurde ausreichend dimensioniert, um selbst bei Volllast parallel den Akku laden zu können (mit verminderter Geschwindigkeit).
Aus / Standby | 0.3 / 0.5 Watt |
Idle | 6.9 / 9.9 / 11.2 Watt |
Last |
42.3 / 51.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der primäre Energiespeicher (Li-Ion) des Lifebooks fasst 72 Wh, was laut Hersteller Laufzeiten von bis zu 12 Stunden ermöglicht. Mittels eines zusätzlichen Zweitakkus, der uns für diesen Test leider nicht zur Verfügung stand, sollen daraus sogar maximal 18 Stunden werden.
Auch wenn wir diese Werte nicht ganz bestätigen können, erweist sich das S752 als überaus ausdauernder Begleiter: 9 Stunden und 37 Minuten im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) übertreffen das ThinkPad L430 (57-Wh-Akku) um mehr als 2 Stunden.
Beim Surfen über WLAN (Helligkeit 150 cd/m²) gibt sich unser Kandidat ebenfalls keine Blöße: Erst nach stolzen 6 Stunden und 27 Minuten sind die Reserven des Akkus erschöpft – und das, obwohl sich das Notebook bei spätestens 10 Prozent Ladestand automatisch herunterfährt. Dies beugt zwar übermäßigem Akkuverschleiß vor, kostet aber auch einige Minuten Laufzeit.
Im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule an) scheitert das Lifebook mit 1 Stunde und 51 Minuten nur knapp an der 2-Stunden-Marke. Mit einer sparsameren Ivy-Bridge-CPU wären hier noch etwas bessere Ergebnisse zu erwarten. Dank einem flotten Ladevorgang ist das Notebook bereits nach etwa zweieinhalb Stunden für den nächsten Einsatz bereit.
Möchte man das Fujitsu Lifebook S752 mit nur einem Wort zusammenfassen, mag einem womöglich der Begriff "unspektakulär" in den Sinn kommen. Dies ist allerdings ganz und gar nicht abwertend gemeint, sondern zeigt vielmehr, wie ausgewogen das Lifebook unseren Testparcours durcheilt hat. Nur wenige Details trüben den überzeugenden Gesamteindruck und haben so eine noch bessere Wertung vereitelt – doch gehen wir noch einmal im Detail auf die wichtigsten Punkte ein.
In den entscheidenden Disziplinen Gehäuse, Eingabegeräte und Emissionen gibt es nicht viel zu kritisieren: Das Chassis ist sauber verarbeitet und sehr stabil, obwohl der Hersteller auf teure Leichtmetalle verzichtet hat. Allerdings sollte die im mittleren Bereich etwas biegsame Tastatur überarbeitet werden. Viele Kunden werden sich darüber freuen, dass Fujitsu nicht auf die neumodische Chiclet-Bauweise, sondern ein herkömmliches Design mit großzügigem Hubweg und ergonomisch geformten Tasten setzt. Ebenso positiv können wir die minimale Geräusch- und Temperaturentwicklung hervorheben.
In puncto Performance ist es weniger der Core i3-2328M als vielmehr die schmale Speicherausstattung, welche das Notebook ausbremst. Warum der Hersteller überhaupt eine Variante mit nur 2 GByte RAM und einer so langsamen Festplatte anbietet, bleibt ein Rätsel. Immerhin hat der Nutzer die Möglichkeit, beide Komponenten mit wenigen Handgriffen selbst aufzurüsten. Ärgerlicher ist dagegen das etwas zu dunkle Display, was den Außeneinsatz erschwert. Schade, denn mit beeindruckenden Laufzeiten von über 6 Stunden bei aktiviertem WLAN – mit Zweitakku sogar noch mehr – böte das Lifebook dafür beste Voraussetzungen.
Unterm Strich bleibt dies aber unser einziger wirklicher Kritikpunkt: Alle anderen Wertungen außer dem Display und der hier irrelevanten Spieleleistung schließt das S752 mit über 80 Prozent ab und erreicht die gleiche Endnote wie das Lenovo ThinkPad L430: 85 Prozent. Seine Kaufempfehlung hat sich das Lifebook damit redlich verdient.