Test Dell Vostro 3460 Notebook
Die Dell-Vostro-Serie bietet recht preisgünstige Arbeitsnotebooks für kleine Unternehmen, aber auch für den Heimanwender. Im Sommer 2012 hat Dell die auf der Intel Ivy Bridge-Platform basierenden neuen Modelle der Vostro 3000-Serie veröffentlicht. Wir testen hier das 14-Zoll-Modell Vostro 3460. Wer ein kleineres oder größeres Display bevorzugt, findet mit dem Vostro 3360 bzw. dem Vostro 3560 ein 13,3-Zoll- bzw. ein 15,6-Zoll-Notebook im Dell-Sortiment.
Unser Testgerät wird von einem Intel Zweikernprozessor (Intel Core i5-3210M) angetrieben. Dem Prozessor stehen vier Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Grafikausgabe teilen sich die Intel HD Graphics 4000-GPU und die Nividia GeForce GT 630M-GPU. Daten werden auf einer 500-Gigabyte-fassenden Festplatte abgelegt. Auch ein DVD-Brenner ist vorhanden. Konkurrenten sind das Vorgängermodell Vostro 3450 (Intel Core i5-2410M,AMD Radeon HD 6630M,) sowie das Lenovo Thinkpad Edge S430 (Intel Core i5-3210M, Nividia GeForce GT 620M).
Dell vetreibt das Gerät über den eigenen Online-Shop. Dort hat der Kunde Konfigurationsmöglichkeiten. Die Preise fangen bei 479 Euro an. Dafür bekommt der Kunde einen Intel Core i3-2370 Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, eine 320-GB-fassende-Festplatte und einen DVD-Brenner. Alternativ bietet Dell vorkonfigurierte Geräte im Handel - so auch unser Testgerät. Der aktuelle Preis unseres Testgeräts liegt aktuell bei etwa 750 bis 800 Euro. Der Online-Händler Cyberport.com bietet es beispielsweise für 769 Euro an - in der silbernen Ausführung.
Das grundsätzliche Design des Gehäuses - verglichen mit dem Vostro 3450 - hat Dell nicht geändert. Die Seiten der Baseunit und die Rückseite des Deckels besitzen den gleichen Farbton - in unserem Fall Kupferbraun. Alternativ bietet Dell die Farben Rot und Silber an. Die Ober-, Vorder- und Rückseite der Baseunit sowie der Displayrahmen sind in einem Grauton gehalten. Alle Oberflächen des Notebooks kommen in einem matten Farbton daher - auch der Displayrahmen. Ausnahmen bilden der Raum der zwischen den Tasten sowie die silberne Umrahmung der Tastatur. Die Oberseite der Baseunit und der Displayrahmen wurden leicht gummiert. Dadurch sind diese Bereiche weitgehend resistent gegen Fingerabdrücke. Insgesamt fühlen sich die verwendeten Materialien wertig an.
In Sachen Stabilität steht das Vostro 3460 seinem Vorgänger in nichts nach. Auf Druck gibt das Gehäuse kaum nach - auch nicht oberhalb des optischen Laufwerks. Wie aber auch beim Vostro 3450 gibt die Tastatur des Vostro 3460 auf Druck etwas stärker nach. Hebt man das Notebook an den gegenüberliegenden Ecken an, verwindet es sich kaum. Die Verarbeitung ist nicht ganz so gut gelungen wie beim Vostro 3450. Die Spaltmaße wurden nicht immer einhundertprozentig eingehalten. Die vordere rechte Ecke steht nicht plan auf der Unterlage. Dies verschlimmert sich je weiter der Displaydeckel geöffnet wird. Wir können nicht sagen, ob es sich hier um ein spezifisches Problem unseres Testgeräts handelt oder um ein generelles Problem aller Vostro 3460-Geräte.
Der Deckel des Vostro 3460 lässt sich leicht verwinden. Die Scharniere halten den Deckel straff in Position. Eine Ein-Hand-Öffnung ist möglich. Man sollte den Deckel aber langsam öffnen. Ansonsten würde das Notebook von der Unterlage abheben.
Im Bereich der Anschlussausstattung hat sich gegenüber dem Vostro 3450 einiges geändert. An der linken Seite des Vostro 3460 sitzen ein VGA-Ausgang und ein HDMI-Anschluss. Dazu gesellen sich zwei USB-3.0-Steckplätze und zwei Audioanschlüsse (Kopfhörer, Mikrofon). Die rechte Seite des Geräts bietet einen dritten und vierten USB-3.0-Steckplatz. Auch der Gigabit-Ethernet-Anschluss sitzt dort. An der Rückseite finden sich der Netzanschluss und die Öffnung zum Anschluss eines Kensington-Schlosses. Ein Speicherkartenlesegerät (SD, MMC, Memory Stick, Memory Stick Pro) hat an der Vorderseite eine neue Heimat gefunden. Komplett weggefallen ist der Express-Card-Steckplatz. Das ist schade, denn hier wurde unnötigerweise auf eine Erweiterungsmöglichkeit verzichtet.
Kommunikation
Eine Verbindung zu einem drahtgebundenen Netzwerk nimmt das Dell-Notebook mit Hilfe eines Gigabit-Ethernet-Chips der Firma Atheros (AR8161/8165) auf. Der Kontakt zu Funknetzwerken wird durch ein WLAN-Modul von Intel (Centrino Wireless-N 2230) hergestellt. Das Modul unterstützt die Standards 802.11 b/g/n. Auch die Bluetooth-Funktionalität stellt das Intel-Modul bereit. Diese entspricht dem Bluetooth-Standard 4.0. Eine Webcam ist ebenfalls vorhanden. Wie üblich steckt die Webcam im Rahmen des Bildschirms. Einige Varianten des Vostro 3460 verfügen zusätzlich über ein UMTS-Modul. Unser Testgerät kommt ohne ein solches Modul daher.
Sicherheit
Viele Sicherheitsfunktionen bietet das Dell Vostro 3460 nicht. Dell liefert das Gerät mit einem Fingerabdrucklesegerät aus. Dieser gehört zur Standardaustattung aller Vostro 3460-Varianten. Das Lesegerät lässt sich mit der vorinstallierten Software DigitalPersona Fingerprint Software nutzen. Diese ermöglicht es, den Zugang zu Windows, aber auch zu Internetdiensten per Fingerabdruck zu sichern. Darüber hinaus ermöglicht die Software die Verschlüsselung von Daten. Ein entsprechender Eintrag wurde dem Kontextmenü von Windows hinzugefügt. Auch der obligatorische Anschluss für ein Kensington-Schloss ist vorhanden. Ein TPM-Chip hingegen ist nicht vorhanden.
Zubehör
Dell liefert nicht viel Zubehör mit dem Vostro 3460 mit. Neben ein paar Handbüchern finden sich mehrere DVDs im Karton des Notebooks. Dell legt die gesamte vorinstallierte Software - auch das Betriebssystem - in Form von DVD bei. Das findet man heutzutage sehr selten vor.
Software
Unser Testgerät kommt mit vorinstalliertem Windows 7 Professional (64 Bit). Andere Varianten des Vostro 3460 werden mit Windows 7 Home Premium ausgeliefert. An zusätzlicher Software finden sich CyberLink PowerDVD 9.5, DigitalPersona Fingerprint Software, Microsoft Office 2010 Starter, Skype, Windows Live Essentials 2011 auf der Festplatte. Auch ein paar Dell-Tools finden sich auf der Festplatte. Erwähnenswert ist das Dell Support Center, das über eine separate Taste oberhalb der Tastatur aufgerufen werden kann. Das Dell Support Center gibt Auskunft über alle Bereiche des Computers - beispielsweise Garantiestatus, Hardwarestatus, Softwarestatus, Handbücher und vieles mehr.
Wartung
Auf der Unterseite des Gerät findet sich eine große Wartungsklappe. Hinter der Klappe verbergen sich die meisten Komponenten. Das Vostro 3460 verfügt über zwei Arbeitsspeicherbänke. Nur eine der beiden Bänke unseres Testgeräts ist belegt - mit einem Vier-Gigabyte-Modul. Eine Aufrüstung auf 8 Gigabyte wäre schnell und einfach zu machen. Die Preise für ein Vier-Gigabyte-Modul liegen aktuell bei etwa 20-25 Euro. Damit wäre auch schon das Maximum erreicht. Das Vostro 3460 unterstützt maximal 8 GB Arbeitsspeicher. Das ist unverständlich. Die Möglichkeit eines Maximalausbaus auf bis zu 16 Gigabyte sollte heute Standard sein - insbesondere bei einem Business-Gerät. Die Festplatte verbirgt sich ebenfalls hinter der Wartungsklappe. Diese ließe sich problemlos ausbauen und gegen ein anderes Modell ersetzen. Die Reinigung des Lüfter ist ebenfalls möglich. Zu guter Letzt hat man auch vollen Zugriff auf das WLAN-Modul.
Garantie
Unser Testgerät verfügt über eine 24-monatige Vor-Ort-Garantie inklusive ProSupport. Im Garantiefall käme ein Dell-Techniker zum Kunden. Wer das Vostro 3460 direkt bei Dell kauft, erhält standardmäßig eine einjährige Vor-Ort-Garantie mit Basissupport. Die Garantiezeiträume lassen sich noch erweitern. So bietet Dell eine dreijährige Vor-Ort-Garantie inklusive ProSupport zu einem Preis von 90 Euro an.
Tastatur
Die Tastaturen des Vostro 3450 und Vostro 3460 sind praktisch gleich. Das Vostro 3460 kommt mit einer Chiclet-Tastatur daher. Die Haupttasten besitzen eine Größe von 14 mm x 14 mm. Der Abstand zwischen den Tasten beträgt 4 mm. Der Hub der Tasten sowie deren Anschlag stehen der Tastatur des Vostro 3450 in nichts auch. Beides gefällt uns gut. Insgesamt erlaubt auch die Tastatur des Vostro 3460 ein angenehmes Tippen. Sie verfügt zudem über eine Tastenbeleuchtung. Die Beleuchtung schaltet sich nach kurzer Zeit der Nichtbenutzung automatisch ab. Die Beleuchtung kann dabei drei Betriebsmodi einnehmen: Hell, dunkel, aus. Eine automatische Regelung der Helligkeit gibt es aber nicht. Laut Dell ist die Tastatur resistent gegen Flüssigkeiten.
Touchpad
Das Touchpad fällt mit 90 mm x 49 mm größer aus als beim Vostro 3450 (84 mm x 41 mm). Zudem wurde beim Vostro 3460 die Metallumrahmung gestrichen. Ansonsten ähneln sich die Touchpads. Die angerauhte Oberfläche sorgt auch beim Vostro 3460 für gute Gleiteigenschaften. Es lässt sich problemlos mit dem Finger navigieren. Als störend hat sich die geringe Empfindlichkeit in Bezug auf einen Klick erwiesen. Man muss etwas kräftiger auf das Touchpad tippen, damit es einen Klick erkennt. Das Tochpad verfügt über eine Multitouch-Funktionalität und ermöglicht somit eine Gestensteuerung à la Zoomen per Zwei-Finger-Geste. Unterhalb des Touchpads sitzen die beiden Maustasten. Diese verfügen über einen klar erkennbaren Druckpunkt.
Beim Vostro 3460 setzt Dell - wie schon beim Vostro 3450 - auf ein mattes 14-Zoll-Display. Das Display besitzt eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten sowie eine LED-Hintergrundbeleuchtung. Leider hat Dell beim Vostro 3460 ein deutlich dunkleres Display verbaut. Wir haben eine durchschnittliche Helligkeit von 149,8 cd/m² gemessen. Das Display des Vorgängermodells Vostro 3450 erreichte einen Wert von 224,1 cd/m². Auch das Thinkpad Edge S430 erreichte mit 215,9 cd/m² ein besseres Ergebnis. Die Ausleuchtung der Displays liegt mit 89 Prozent (Vostro 3460), 87 Prozent (Vostro 3450) und 88 Prozent (Thinkpad Edge S430) auf einem Niveau. Höher auflösende Bildschirme bietet Dell für das Vostro 3460 nicht an.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 154 cd/m²
Kontrast: 159:1 (Schwarzwert: 0.97 cd/m²)41.62% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.93% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Vostro 3460 besitzt mit einem Ergebnis von 0,97 cd/m² einen besseren Schwarzwert als das Vostro 3450 (1,6 cd/m²) und das Thinkpad Edge S430 (1,33 cd/m²). Das Vostro liegt mit diesem Wert im Mittelfeld. Neben den mittelmäßigen bzw. schlechten Schwarzwerten liefern alle drei Notebooks auch keine berauschenden Konstrastwerte (Vostro 3460: 159:1, Vostro 3450: 147:1, Thinkpad Edge S430: 169:1) und liegen nicht weit auseinander. Für professionelle Grafik- und Bildbearbeitung eignet sich das Dell Vostro 3460 nicht. Sein Display kann weder den sRGB- noch den AdobeRGB-Farbraum abbilden.
Trotz der geringen Helligkeit und des geringen Kontrasts hat das Vostro 3460 einen guten Eindruck während des Außeneinsatzes hinterlassen. Hier macht sich die matte Oberfläche des Displays bezahlt. Die direkte Sonneneinstrahlung sollte aber vermieden werden. Gegen die Sonne kann das Display nicht anleuchten.
Die Blickwinkelstabilität des Vostro 3460 liegt auf dem erwarteten Niveau. Sobald der vertikale Blickwinkel auf das Display geändert wird, bricht das Bild schnell. Anders sieht es beim horizontalen Blickwinkel aus. In diesem Fall bleibt das Bild über den ganzen Winkel hinweg stabil.
Das Vostro 3460 ist als Arbeitsgerät für das geschäftliche Umfeld, aber auch für den Heimbereich interessant. Die Ausstattung des Notebooks ist für die gängigen Anwendungsszenarien geeignet: Surfen im Internet, E-Mails, Videotelefonie, Textverarbeitung. Wer sich für eine Variante mit dedizierter Nvidia GeForce GT 630M-GPU entscheidet, bekommt zudem ein Gerät, das auch für Computerspiele geeignet ist. Nutzer, die immer und überall einen Zugang zum Internet benötigen, können zu einer Variante mit eingebautem UMTS-Modem greifen.
Prozessor
Unser Testgerät ist mit einem Zweikernprozessor der Firma Intel ausgestattet. Es handelt sich um den Intel Core i5-3210M Prozessor. Der Zweikerner entstammt Intels-Ivy-Bridge-Prozessorgeneration. Die Arbeitsgeschwindigkeit der CPU liegt bei 2,5 GHz. Die Geschwindigkeit kann auf 2,9 GHz für alle zwei Kerne und 3,1 GHz für einen Kern erhöht werden. Die dahinterstehende Technik trägt die Bezeichnung Intel Turbo Boost. Die Beschleunigung der CPU-Kerne verläuft automatisch.
Während unseres Volllasttests (Prime 95 und Furmark arbeiten gleichzeitig) liefen beide CPU-Kerne für etwa 6-7 Minuten mit voller Geschwindigkeit (2,9 GHz). Dann wurde die Geschwindigkeit auf 2,5 GHz gesenkt und verblieb dauerhaft bei diesem Wert. Bei der GPU sah es ähnlich aus. Der Grafikchip begann mit der vollen Geschwindigkeit von 800 MHz. Nach 6-7 Minuten wurde die Geschwindigkeit immer wieder mal auf 760 MHz gesenkt. Nach etwa 10 Minuten lief die GPU dauerhaft mit dieser Geschwindigkeit. Im Akkubetrieb kam es bei der CPU zum Throttling. Die Geschwindigkeit der zwei CPU-Kerne bewegte sich größtenteil zwischen 800 und 900 MHz. Gelegentlich stieg die Geschwindigekit auf bis zu 1.200 bis 1.300 MHZ. Die GPU lief permanent mit ihrer Basisgeschwindigkeit von 662 MHz.
Bei den Cinebench-Tests sah es anders auch. Sowohl im Netzbetrieb als auch im Akkubetrieb konnten wir immer die volle CPU-Geschwindigkeit (2,9 GHz) messen. Entsprechend liegen die Cinebench-Ergebnisse auf der Höhe anderer Notebooks mit Intel Core i5-3210M-Prozessor - beispielsweise das ThinkPad Edge S430. Im GL-Test kann das Thinkpad nicht mit dem Vostro 3460 mithalten, da es eine schwächere GPU (Nvidia GeForce GT 620M) besitzt. Das Vostro 3450 (Intel Core i5-2410M) hingegen wurde vom Vostro 3460 in jedem Test geschlagen.
System Performance
Das System arbeitet flüssig und flott. Auf Eingaben und Programmausführungen wird rasch und ohne Verzögerung reagiert. Mehr Geschwindigkeit ließe sich herausholen, wenn die Festplatte durch eine Solid State Disk ersetzt werden würde. Die Ergebnisse des PC-Mark-Benchmark liegen auf der erwarteten Höhe. Das Dell Vostro 3450 wird in beiden PC Mark-Tests klar geschlagen. Das Thinkpad S430 liegt im PC Mark Vantage-Test leicht vor dem Vostro 3460. Den PC Mark 7-Test hingegen entscheidet das Vostro 3460 klar für sich.
PCMark Vantage Result | 7297 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3281 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Dell hat unserem Testgerät eine herkömmliche Festplatte aus der Momentus 7200.4-Serie von Seagate spendiert. Die Platte arbeitet mit 7.200 Umdrehungen pro Minute und stellt insgesamt 500 Gigabyte an Speicherplatz zur Verfügung. Das ist mehr als ausreichend für unzählige Fotos, Musikstücke, Videos. Zu der herkömmlichen Festplate gesellt sich noch eine Solid State Disk von Samsung (PM830). Diese dient als Cache und der Nutzer hat keinen direkten Zugriff auf die SSD.
Mit einer durchschnittlichen Transfergeschwindigkeit von 91,6 MB/s liegt das Hybridsystem im Normalbereich für 7200er-Festplatten. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Festplatte keinen Bremsklotz im System darstellt. Den Geschwindigkeitsschub durch die SSD erkennt man an der Lesegeschwindigkeit. Diese liegt mit etwa 140 MB/s im guten Bereich.
Es handelt sich beim Dell Vostro 3460 um ein Arbeitsgerät. Geschwindigkeit ist hier wichtiger als ein möglichst großer Speicherplatz. Daher würden wir für das Notebook eine Solid State Disk mit eine Speicherkapazität in der Größenordnung von 120 GB empfehlen. Sollte ein Bedarf an einer großen Menge Speicherplatz bestehen, würden wir zu einer herkömmlichen Festplatte raten, die mit 7200 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Dell hat hier für jeden Geschmack etwas im Angebot. Die Dell-Webseite verrät, dass für das Vostro 3460 herkömmliche Festplatten mit Speicherkapazitäten bis zu 750 Gigabyte und Solid State Disks mit Kapazitäten bis 128 GB zur Verfügung stehen.
Grafikkarte
Die Grafikausgabe übernehmen zwei Grafikchips: Der in den Core i5-Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000-Grafikchip und der separate Nvidia GeForce GT 630M-Grafikchip. Die beiden GPUs arbeiten im Verbund. Es kommt immer der für anstehende Aufgabe geeignetste Grafik-Chip zum Einsatz. Der Nvidia-Grafikchip kommt in der Regel immer dann zum Einsatz, wenn maximale Rechenleistung benötigt wird - beispielsweise bei aufwändigen Computerspielen. Grundsätzlich können beide GPUs für jede Aufgabe herangezogen werden. Es wurde aber in Form von GPU-Profilen festgelegt, welche GPU für welche Aufgabe benutzt wird. Falls erwünscht, kann der Nutzer die Profile ändern bzw. neue Profile hinzufügen. Die Umschaltung der GPUs geschieht vollautomatisch im Hintergrund. Diese Technik läuft unter der Bezeichnung Nvidia Optimus.
Der Nvidia GeForce GT 630M-Grafikchip gehört der Grafikchip-Mittelklasse an und unterstützt DirectX 11. Der Basistakt im Vostro 3460 liegt bei 662 MHz. Dell erlaubt der Nvidia-GPU unter Last eine Turbo-Geschwindigkeit bis zu 800 MHz. Zudem steht der GPU ein Gigabyte eigener Arbeitsspeicher zur Verfügung. Die Grafikausgabe im Alltagsbetrieb übernimmt Intels Prozessorgrafikkern - der Intel HD Graphics 4000-Chip. Der Chip unterstützt ebenfalls DirectX 11. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Chips kann zwischen 350 MHz und 1.100 MHz variiert werden. Die Basisgeschwindigkeit liegt bei 650 MHz.
Während unseres Stresstests (Prime95 und Furmark laufen gleichzeitig) lief die Nvidia-GPU für ein paar Minuten mit der vollen Geschwindigkeit von 800 MHz. Anschließend sank die die Geschwindigkeit dauerhaft auf 760 MHz. Im Akkubetrieb wurde die Turbogeschwindigkeit gar nicht benutzt. Die GeForce GT 630M-GPU lief konstant mit 662 MHz. Die Ergebnisse der verschiedenen 3D Mark-Benchmarks liegen auf der erwarteten Höhe. Das Vostro 3450 konnte in jedem Test geschlagen werden. Gleiches gilt für das Thinkpad Edge S430.
3DMark 03 Standard | 23021 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 17850 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8989 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4988 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1260 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die im Vostro 3460 verbaute Nvidia GeForce GT 630-GPU ermöglicht das Spielen aufwändiger Computerspiele. Schon die Ergebnisse der verschiedenen 3DMark-Versionen verraten, dass das Vostro dazu in der Lage sein wird. In der Praxis lässt sich das belegen. Die von uns getesten Spiele liefen in mittlerer Qualitätseinstellung bei der nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten flüssig. Auch bei hohen Qualitätseinstellungen liefen die meisten Spiele flüssig.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 198.7 | 55.5 | 35.6 | 19.46 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 115.2 | 47.63 | 16.58 | |
Battlefield 3 (2011) | 41.55 | 26.84 | 19.84 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 53.4 | 36.32 | 25.27 | 12.67 |
Geräuschemissionen
Ein Leisetreter ist das Vostro 3460 nicht. Schon während des Idle-Betriebs haben wir Lautstärken zwischen 36,5 und 39,9 dB gemessen. Die Werte liegen schon im störenden Bereich. Aber: Das Vostro 3460 produzierte diese Geräuschkulisse nicht permanent. Es ging auch öfters leiser zu. Nichtsdestotrotz lief der Lüfter dauerhaft. Noch lauter wird es unter Volllast (Furmark und Prime95 arbeiten parallel). In diesem Fall konnten wir eine Lautstärke von 46 dB messen. Auch unter mittlerer Last (3D Mark 2006 läuft) sah es mit 45,4 db nicht viel besser aus.
Insgesamt sind diese Werte zu hoch. Das Vostro 3460 stellt ein Arbeitsgerät dar und konzentriertes Arbeiten erfordert Ruhe. Das Vorgängergerät Vostro 3450 macht es etwas besser und produziert über den gesamten Lastbereich weniger Lärm. Gegen das Thinkpad Edge S430 können beide Dell-Notebooks nicht im geringsten bestehen. Selbst unter Volllast liegt das Lenovo-Notebook mit 33,3 dB noch im leisen Bereich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 36.5 / 36.5 / 39.9 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 45.4 / 46 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Idle-Betriebs lagen die Temperaturen im grünen Bereich. Das Notebook erreichte sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite Temperaturen zwischen 29 und 37,2 Grad Celsius. Diese Temperaturen erlauben ein angenehmes Arbeiten und man kann das Gerät problemlos auf den Oberschenkeln abstellen. Unter Volllast stiegen die Temperaturen auf Werte zwischen 31 und 50 Grad Celsius an - je nach Messpunkt. An den Messpunkten über dem Kühlkörper konnten wir Temperaturen von fünfzig Grad Celsius messen. Die Temperatur der Handballenablage lag auch unter Vollast bei etwas über dreißig Grad Celsius. Lediglich das Touchpad erwärmte sich auf 48,4 Grad Celsius.
Gegenüber dem Vostro 3450 haben die Temperaturen - besonders im Lastbetrieb - deutlich zugelegt. Das Vostro 3450 lag immer weit unter der vierzig-Grad-Celsius-Marke. Das Thinkpad Edge S430 machte während seines Volllasttests eine noch schlechtere Figur und erreichte Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius.
Die Arbeitsgeschwindigkeit der CPU sank während des Stresstests (Prime95 und Furmark laufen mindestens eine Stunde) nach wenigen Minuten von 2,9 GHz auf 2,5 GHz und verblieb bei dieser Geschwindigkeit. Ein ähnliches Verhalten trat bei der Nvidia-GPU auf. Nach wenigen Minuten wurde die Geschwindigkeit von 800 MHz auf 760 MHz gesenkt. Im Akkubetrieb kam es bei der CPU zum Throttling. Die CPU lief mit Geschwindigkeiten zwischen 800 und 900 MHz. Gelegentlich wurde sie auf 1.200 bis 1.300 MHz beschleunigt. Die Nvidia-GPU lief konstant mit der Basisgeschwindigkeit von 662 MHz. Die Temperaturen haben sich bei 90 Grad Celsius eingependelt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 48.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-20.7 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Vostro 3460 sitzen auf der Unterseite des Notebooks. Gegenüber dem Vostro 3450 hört man eine Verbesserung. Die Lautsprecher produzieren eine angenehme Geräuschkulisse. Auch Sprache ist klar zu verstehen. Da es sich hier um eine Arbeitsgerät handelt, sind die Lautsprecher mehr als ausreichend. Wem der Klang nicht gefällt, der kann jederzeit externe Lautsprecher bzw. Kopfhörer an das Gerät anschließen.
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme während des Idle-Betriebs könnte besser sein. So haben wir während des Idle-Betriebs eine Leistungsaufnahme von 9 bis 14,9 Watt gemessen. Das liegt auf der Höhe des Vostro 3450. Das Lenovo Thinkpad Edge S430 geht hier mit 7,3 bis 11,9 Watt deutlich sparsamer mit Energie um. Sobald dem Vostro 3460 die volle Leistung (Prime 95 und Furmark arbeiten gleichzeitig) abverlangt wurde, stieg die Leistungsaufnahme auf 64,4 Watt. Interessanterweise handelt es sich hierbei nicht um die maximale Leistungsaufnahme, die wir messen konnte. Unter mittlerer Last (3D Mark 2006 läuft) genehmigte sich das Vostro 3460 66,6 Watt. Lief der Test Furmark alleine, stieg die Leistungsaufnahme sogar auf 71,6 Watt an. Letzteres ist sogar sehr überraschend, da die CPU nur mit 1,2 GHz lief. Es scheint so zu sein, dass die Leistungsaufnahme immer dann sehr hoch ist, wenn die GeForce GT 630M-GPU mit voller Geschwindigkeit arbeitet. Sowohl das Vostro 3450 als auch das Lenovo Thinkpad Edge S430 benötigen unter Volllast weniger Leistung.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 9 / 12.2 / 14.9 Watt |
Last |
66.6 / 64.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Während des Idle-Betriebs hat es das Vostro 3460 auf eine Laufzeit von 5:44 h (Vostro 3450: 3:52 h, S430: 6:43 h) gebracht. Wir testen den Idle-Betrieb mit dem Battery Eater Reader Test. Dabei wird der Bildschirm mit minimaler Helligkeit betrieben, das Energiesparprofil wird aktiviert und die Funkmodule (WLAN, Bluetooth) werden deaktiviert. Unter Last kam das Vostro 3460 auf eine Laufzeit von 1:15 h (Vostro 3450: 1:00 h, S430: 1:26 h). Im Lasttest absolviert das Notebook den Battery Eater Classic Test. Hierbei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Eine Akkuladung hielt den WLAN-Test 3:52 h (Vostro 3450: 2:47 h, S430: 3:51 h) lang am Laufen. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch per Skript im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Dabei ist das Energiesparprofil aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Auf eine Laufzeit von 3:22 h (Vostro 3450: 2:38 h, S430: 2:35 h) brachte es das Vostro 3460 im DVD-Test. Das genügt, um zwei Spielfilme anzuschauen. Für den DVD-Test werden die Funkmodule ausgeschaltet und das Display auf maximale Helligkeit gesetzt. Es wird das Energiesparprofil oder ein höheres Profil (falls die DVD nicht flüssig abgespielt wird) genutzt.
Interessanterweise liefert das Vostro 3460 deutlich bessere Laufzeiten als das Vostro 3450, obwohl die Akkus beider Geräte über die gleiche Kapazität verfügen. Das Vostro 3460 geht somit deutlich sparsamer mit Energie um, obwohl es in der Spitze deutlich mehr konsumiert als das Vostro 3450. Im Idle- und im Lastbetrieb liefert das Thinkpad Edge S430 bessere Laufzeiten als das Vostro 3460. In den praxisnäheren WLAN- und DVD-Tests hat wiederum das Vostro 3460 die Nase vorn.
Dell liefert hier ein Arbeitsgerät ab, das seinen Vorgänger Vostro 3450 leistungsmäßig locker in die Tasche steckt. Es bietet mehr Leistung und bessere Akkulaufzeiten. Erkauft wird dies mit einer größeren Lautstärke und größerer Wärmeentwicklung. Grundsätzlich könnte die Lautstärke für viele Kaufinteressenten das k.o-Kriterium sein. Der Lüfter läuft dauerhaft und erreicht immer wieder störende Lautstärkebereiche. Wer Interesse an dem Notebook hat sollte zum Vergleich ein Modell ohne Nvidia-GPU und/oder schwächerer CPU heranziehen. Es ist wahrscheinlich, dass entsprechend ausgerüstete Geräte weniger Lärm produzieren. Erwähnt werden sollte an dieser Stelle auch das recht dunkle Display. Es kann nach längerer Zeit anstrengend werden, auf ein dunkles Display zu starren. Wer mit diesen Makeln leben kann, bekommt mit dem Vostro 3460 - wie auch schon mit dem Vostro 3450 - ein solides Arbeitsgerät für den täglichen Einsatz.