Test Lenovo ThinkPad Edge S430 Notebook
Bereits Anfang letzten Jahres erkannte Lenovo die Notwendigkeit für ein Business-Notebook im unteren Preissegment und brachte das ThinkPad E420s auf den Markt. Seit Anfang Juli ist nun das ThinkPad Edge S430 verfügbar, das ähnliche Ziele verfolgt und auch auf eine hohe Produktivität kleiner und mittelständiger Unternehmen ausgelegt sein soll. Wir klären zudem, ob sich einer der neuesten Sprösslinge der Edge Familie gegen Konkurrenten wie das Acer TravelMate P643-MG-53214G75Mikk durchsetzen kann und ob der Premium-Anspruch der ThinkPad Linie gewahrt bleibt.
Das S430 präsentiert sich dabei wie von anderen ThinkPads gewohnt zurückhaltend auf dem Schreibtisch: Keine herausstechenden Designelemente, keine Eye Catcher. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass es sich bei dem auf der CES 2012 angekündigten Gerät um ein ThinkPad der neueren Generation handelt - beim Aufklappen des Displaydeckels begrüßt nicht nur eine schwarze Kunststoffoberfläche, sondern auch eine Chiclet-Tastatur den Besitzer des Notebooks.
Spätestens an der Benennung des Geräts wird offensichtlich, dass es sich bei dem S430 um kein normales Home- oder Consumer-Gerät handeln soll: Mit der neuen Edge-"S"-Familie versucht der chinesische Hardwarehersteller, Business-Geräte für den kleinen Geldbeutel anzubieten. Als Zielgruppe sind wohl vor allem kleinere Unternehmen und Unternehmer bzw. Freiberufler gedacht, die zwar eine zuverlässige Arbeitsleistung benötigen, denen aber kein unerschöpfliches Budget zur Verfügung steht.
Die größten Kritikpunkte des ThinkPad E420s waren vor allem im Display und in der Verarbeitung begründet: Nur selten erweist sich ein spiegelndes Display in einer Arbeitsumgebung als nützlich. Zudem sind 1366 x 768 Pixel für viele Anwendungen nicht ausreichend. Ein weiterer beanstandeter Punkt war die Verarbeitung und Befestigung des Displaydeckels - dieser ließ sich leicht verbiegen, während die Scharniere ein Nachwippen nicht ausreichend verhinderten. Ob Lenovo aus diesen Fehlern gelernt hat und das hauseigene Alternativmodell dementsprechend besser ausgestattet ins Rennen schickt, klärt unser Test.
Unser Testnotebook erreicht uns mit dem Core i5 3210M, einer Geforce GT 620M sowie 4 GB DDR3-Ram. Das Display löst mit 1600 x 900 Pixel auf und verfügt über eine matte Oberfläche. Verbaut ist zudem eine Festplatte mit 500 GB Speicherplatz sowie eine 16 GB große Solid State Disk.
Der 14-Zöller erstrahlt im wahrsten Sinne des Wortes zu großen Teilen matt: Außer zwei LEDs auf dem Displaydeckel sowie auf dem Body des Geräts, beide im ThinkPad Schriftzug eingearbeitet, setzt Lenovo auf Plastik bzw. gebürstetes Aluminium mit Soft-Touch-Oberfläche. Eine Ausnahme bietet hier die Displayumrandung, welche mit einer spiegelnden, fingerabdruckanfälligen, schwarzen Klavierlackoberfläche versehen ist. Gerade Fingerabdrücke spielen aber auch auf dem Rest des Geräts eine Rolle: Die matte Plastikoberfläche verzeiht ebenfalls keine Berührungen ohne eine direkte visuelle Bestätigung, wenngleich diese nur unter schrägem Lichteinfall zu sehen ist.
Neben dem Displayrahmen sind nur wenige spiegelnde Elemente eingearbeitet - dabei handelt es sich zum einen um den Keyboard-Hintergrund zwischen den einzelnen Tasten der Chiclet-Tastatur sowie um die seitliche Umrahmung des Displays, welche jedoch nur bei geschlossenem Display auffällig wird und zudem gekonnt Akzente setzt.
Die mangelnde Verwindungsfestigkeit des Displaydeckels, die beim Vorgänger kritisiert wurde, konnte Lenovo beim Edge S430 durch eine Aluminiumplatte deutlich verbessern. Zwar verwindet sich der Deckel auch weiterhin durchschnittlich stark - eine gewisse Krafteinwirkung vorausgesetzt - ein Knarzen oder ähnliches ist allerdings nicht zu hören.
Anders, und zwar im positiven Sinne, sieht es bei der Stabilität des Bodys aus: Außer im Bereich des DVD-Laufwerks sowie der Lüfterschlitze ist es kaum möglich, das Gerät um mehr als nur einen Millimeter einzudrücken. Selbst in den genannten Bereichen ist der Body noch sehr stabil, Beschädigungen sind hier nicht zu befürchten.
Weitere Schwachpunkte des E420s, nämlich eine unzureichende Befestigung des Displays und vor allem ein Nachwippen bei Bewegungen, sind beim ThinkPad Edge S430 nur in geringem Maße festzustellen: Die Metallscharniere halten die 14 Zoll große Anzeige des Notebooks recht fest in ihrer Position. Im Hinblick auf die Verarbeitungsqualität lassen sich keinerlei Schwächen feststellen - alle Ecken sind sauber abgerundet, größere Schlitze oder Spaltbreiten existieren nicht.
Gerade in Hinblick auf das Gewicht hat Lenovo eine überzeugende Arbeit abgeliefert: Mit nur rund 1.85 Kilogramm ist das Edge S430 deutlich leichter als vergleichbare Geräte. Das Acer TravelMate P643 bringt rund 500 Gramm, Toshibas Tecra R840 etwa 150 Gramm mehr auf die Waage. Hier wurde ein guter Weg zwischen Stabilität und Gewicht gefunden.
Das ThinkPad Edge S430 kommt mit einer durchschnittlichen Anzahl an Anschlüssen daher. Auf der linken Seite findet sich der Anschluss für das Netzteil, ein Kartenlesegerät sowie ein USB-3.0-Port. Rechts neben diesem hat eine kombinierte Kopfhörer-/Mikrofon-Audiobuchse ihren Platz. Speziell bei der Verwendung normaler PC-Headsets sollte daher auf Reisen immer ein passender Adapter mitgeführt werden.
Etwas exklusivere Anschlüsse bietet die rechte Seite des Notebooks: Erst einmal fällt der mit einem Blitz markierte Thunderbolt-Anschluss auf. Thunderbolt ist eine von Intel in Kooperation mit Apple entwickelte Schnittstelle, die in Zukunft verschiedenste Peripheriegeräte unterstützen soll. Die ersten Festplatten mit Thunderbolt sind bereits erhältlich.
Neben der Thunderbolt-Schnittstelle ist dabei auch ein auf den ersten Blick etwas zu klein ausgefallener miniHDMI-Port auffällig. Dieser unterstützt jedoch nicht nur das gleichnamige Protokoll, sondern fungiert auch als Kombilösung für Bildschirme oder externe Monitore mit DisplayPort-Anschluss. Da nur wenige Displays die genannten Anschlüsse unterstützen, müssen auch an dieser Stelle meist Adapter auf VGA- oder zumindest DVI-Anschlüsse bei Reisen und Vorträgen mit an Bord sein. Zusätzlich finden sich noch ein weiterer USB-3.0-Port sowie der Anschluss für den Ethernet Controller aus dem Hause Realtek auf der rechten Seite ein. Die Vorderseite des Gehäuses verfügt über keinerlei Anschlüsse, die Rückseite beherbergt einen SIM-Kartenschacht. Dieser ist bei der von uns getesteten Version allerdings ohne Funktion. Auf der rechten Seite kann es durch die LAN- bzw. miniHDMI-Buchse zu Problemen bei der Nutzung externer Mäuse kommen. Sinnvoller wäre hier eine Positionierung auf der Hinterseite des Bodys gewesen, oder zumindest im äußerst hinteren Bereich an den Seiten.
Kommunikation
Die Kommunikationsausstattung des ThinkPad Edge S430 ist klassentypisch: Per Kabel geht es mit maximal 1000 MBit ins lokale Netzwerk oder Internet, kabellos sind bis zu 300 MBit möglich. Hier wurde von Lenovo die Intel Centrino Wireless-N 2230 verbaut, die unter anderem auch Multi-Stream unterstützt, während mit den Funkstandards 802.11 a/b/g/n gefunkt wird. Der Empfang ist dabei nicht zu bemängeln. Externe Geräte wie beispielsweise Tastaturen, Mäuse oder Mobiltelefone lassen sich per Bluetooth 4.0 direkt mit dem Notebook verbinden. Die integrierte HD-Webcam wird ihrer Funktion gerecht und liefert auch in Low-Light-Situationen noch ein für eine Webcam angemessenes Bild.
Sicherheit
Gemäß der ThinkPad Serienausstattung für die Zielgruppe ist das S430 mit einigen Sicherheitsfeatures ausgestattet. Dazu gehört nicht nur ein Kensington Lock, sondern auch ein Fingerabdruckscanner. Dieser lässt sich binnen weniger Minuten mittels Lenovo Software einrichten und funktioniert anschließend tadellos.
Zubehör
Etwas mager fällt das Zubehör bei unserem Testgerät aus: Außer dem Notebook selbst sowie dem Netzteil findet sich nur noch eine aufklappbare Broschüre im A3-Format, die kurz über das Gerät, die ersten Schritte sowie die Garantiebedingungen informiert. Eine CD mit Treibern treffen wir leider nicht an, auch eine Recovery-CD ist nicht auffindbar. Letztere lässt sich allerdings recht einfach selbst erstellen: Ein Blick in den Arbeitsplatz zeigt ein Laufwerk mit den benötigten Daten an. Per Doppelklick öffnet sich ein Dialog zur Erstellung des entsprechenden Datenträgers.
Softwaretechnisch liefert Lenovo einige hauseigene Programme, Microsoft Office Starter sowie eine 30-Tage-Testversion von Norton Internet Security mit.
Eine Dockingstation (USB) ist zum Zeitpunkt des Tests für das ThinkPad Edge S430 nicht erhältlich. Im Lenovo-Shop ist hier lediglich der Lenovo EasyReach-Bildschirmständer erhältlich, welcher bei der Organisation des Zubehörs auf dem Schreibtisch helfen soll.
Wartung
Enttäuschend fallen die Wartungsmöglichkeiten beim ThinkPad Edge S430 aus: Allein um den Akku zu wechseln muss die gesamte Oberseite des Bodys entfernt werden. Dazu gehört auch die Tastatur sowie das optische Laufwerk: Erst nachdem zusätzlich das gesamte Media- und Kartenleser-Board entfernt wurde, wird der Zugang zum integrierten Akku freigegeben. Das Lösen einer einzigen Schraube, wie der Blick auf das Gehäuse vermuten lässt, reicht nicht aus. Selbiges gilt auch für den Zugang zu den restlichen Komponenten - nur dass hier zum Teil auch eine Öffnung der Unterseite notwendig ist.
Garantie
Lenovo gewährt für das S430 eine Garantielaufzeit von einem Jahr. Diese kann allerdings per Aufpreis erweitert werden. Hier stehen verschiedene zwei- und dreijährige Garantien zur Auswahl, wobei für diese zwischen 50 und 230 Euro fällig sind. Möglich ist unter anderem ein Austausch am nächsten Arbeitstag oder die Einsendung des Geräts. Die gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren bleibt davon natürlich unangetastet.
Tastatur
Überrascht hat uns das Keyboard des Edge S430: Mit einem klaren Druckpunkt und einem etwas harten Anschlag hat Lenovo es geschafft, eine Chiclet-Tastatur mit sehr gutem Schreibgefühl einzubauen. Verzichtet wurde dabei zu Recht auf einen Nummernblock, der für deutlich schmalere Tasten gesorgt und somit ein flüssiges Schreiben erschwert hätte.
Die 15 x 15 Millimeter großen Tasten sind leicht nach innen gewölbt und auf Benutzerseite abgerundet. Eine Ausnahme bildet die obere Tastenreihe, die rechteckig gebaut ist. Lediglich ein blindes "Greifen" der Tastatur fordert etwas Übung.
Wie von vielen anderen Notebooks gewohnt, kommt die Tastatur mit einigen Eigenheiten in Bezug auf das Tastenlayout daher: Die Pfeiltasten ragen als einzige etwas in die untere Tastaturbegrenzung hinein, links und rechts oberhalb dieser finden sich die Tasten für "Bild auf" bzw. "Bild ab". "Position 1", "Ende", "Einfügen" und "Entfernen" haben ihren Platz rechts neben den Funktionstasten eingenommen, die im übrigen standardmäßig zur Bedienung der Notebook-Hardware (Helligkeitsregelung, Ton, Drahtlosverbindungen, Mediatasten usw.) dienen und erst zusammen mit der Fn-Taste zu den tatsächlichen "F-Tasten" werden. Die gerade genannte Fn-Taste hat zudem ThinkPad typisch ihren Platz mit der Strg-Taste gewechselt, was sich allerdings im BIOS rückgängig machen lässt. Wer anstatt der Kontrolltasten von Anfang lieber die Tasten F1 bis F12 mit der oberen Tastenreihe bedienen möchte, kann dies ebenfalls im BIOS ändern.
Touchpad
Das Touchpad offenbart einige Schwächen: Sowohl Einzel- als auch Doppelklicks werden speziell kurz nach Standby- oder Systemstart nicht immer registriert. Ein Mausklick lässt sich entweder durch eine ganz normale, relativ leichte Berührung des Touchpads auslösen oder durch einen festen, mausähnlichen Klick. Die benötigte Druckstärke nimmt hier aber zum oberen Rand des Touchpads immer weiter zu, bis ein Klick nicht mehr möglich ist.
Multitouchgesten werden problemlos angenommen, das Umherfahren mit dem Finger ist dank der glatten Touchpadoberfläche kein Problem.
In guter ThinkPad Manier verfügt auch das ThinkPad Edge S430 über einen TrackPoint. Dieser funktioniert tadellos und ist eine gute und vor allem auch gerne genutzte Alternative zum Touchpad. Durch die zwischen den beiden Maustasten positionierte TrackPoint Mitteltaste ist es zudem möglich, zwischen Dokumenten zu blättern oder direkt auf die Windows interne Zoomfunktion zurückzugreifen.
Der chinesische Hersteller setzte speziell in diesem Preisbereich bis vor wenigen Monaten vor allem auf die im asiatischen Raum beliebten spiegelnden Displays. Mit 1600 x 900 Bildpunkten bietet das nunmehr matte Display ausreichend Platz zum Arbeiten, ohne Schriften zu klein darzustellen. Personen mit eingeschränkter Sehkraft können in der Systemsteuerung die Schriftgröße natürlich trotzdem entsprechend erhöhen.
Durch das matte Display ist ein Arbeiten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich möglich. Während der matte Screen bei hellem Umgebungslicht subjektiv schlichtweg etwas dunkler erscheint, ist ein Arbeiten bei direkter Sonneneinstrahlung nicht möglich - hier wäre mehr als nur eine durchschnittliche Helligkeit von 216 cd/m² nötig.
Insgesamt schneidet das Display klassentypisch, zum Teil etwas überdurchschnittlich ab. Das Display des Acer TravelMate P643 beispielsweise ist etwas dunkler und verfügt über leicht schlechtere Kontrast- und Schwarzwerte.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 225 cd/m²
Kontrast: 169:1 (Schwarzwert: 1.33 cd/m²)45.65% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.95% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Auch die sonstigen Werte des Displays sind kein direkter Grund zur Freude: Mit einem Kontrast von 169:1 werden Farben matt und blass dargestellt. Dies spiegelt sich auch im Schwarzwert wieder, der mit 1.33 cd/m² zu wünschen übrig lässt. Subjektiv lassen sich die gemessenen Werte allerdings nicht in diesem Maße bestätigen: Die Farbdarstellung haut uns zwar nicht vom Schreibtischhocker, ist aber akzeptabel. Allgemein gesagt sind diese Werte der Preis, den Käufer für ein mattes Panel in diesem Preisbereich zahlen müssen.
Nach den bereits bekannten Werten fällt die Abdeckung der Farbräume erwartungsgemäß aus: Weder sRGB noch AdobeRGB werden gänzlich in allen Farbwerten erreicht. Anzumerken ist an dieser Stelle allerdings, dass beide Farbprofile im bläulichen Bereich übertroffen werden und sich das Display des Notebooks in den gelblichen Bereichen stark an die Profile annähert. Im Gegenzug fehlen im Lila- bzw. Grünbereich umso mehr Farbtöne - im Hinterkopf sollte man trotz allem behalten, dass eine Abdeckung der vorgegebenen Farbräume nur für professionelle Grafiker wirklich entscheidend ist. Diese dürften so oder so eher auf die Suche nach potenteren und vor allem größeren Displays und Notebooks gehen. Der Vergleich mit dem bereits am Anfang dieses Artikels erwähnten Acer TravelMate P643 fällt hingegen recht interessant aus: Die Farbräume sind fast deckungsgleich, wobei der Bildschirm des Edge S430 den des P643 leicht übertrumpft.
Trotz der schlechten Kontrast- und Schwarzwerte zeigt sich die Stärke des matten Panels bei der Nutzung im Außenbereich. In helleren Umgebungen treten keinerlei störende Reflexionen auf, gleichzeitig ist das Panel leuchtstark genug, um Text und Grafiken problemlos darzustellen. Wie bereits erwähnt wechselt dieses Bild bei direktem Sonnenlicht - hier reichen die durchschnittlichen 216 cd/m² schlichtweg nicht aus, um ein sichtbares Bild auf den Screen zu zaubern.
In Sachen Blickwinkelstabilität sind wir mit unserem Testnotebook zufrieden. Vertikal zeigen sich erst ab einem Winkel von 45° in beiden Richtungen Farbinvertionen. Dieses Phänomen lässt sich im horizontalen Bereich nicht reproduzieren - außer einer leichten Abdunklung ist hier nichts dergleichen zu erkennen.
Unser Testgerät ist bei diversen Shops in zwei verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich. In erster Linie handelt es sich dabei um das von uns getestete Gerät, ausgestattet mit dem Intel Core i5-3210 Prozessor, der Nvidia Geforce GT620M sowie 4 GB DDR3-RAM (N3B3EGE). Das für 970 Euro erhältliche und damit etwa 200 Euro teurere Edge S430 N3B3DGE kommt mit einem Intel Core i7-3520M daher und bietet einen Arbeitsspeicher von insgesamt 8 Gigabyte Größe. Nutzer müssen dafür auf die dedizierte Grafikkarte verzichten, erhalten im Gegenzug allerdings ein WWAN-Modul, welches die gängigsten aktuellen Funkstandards unterstützt.
Die günstigere Variante geht hierbei tendentiell eher in die Richtung eines leichten und portablen Multimedia-Notebooks, während die rund 970 Euro teure Version aufgrund der WWAN- und Prozessorausstattung auf eine hohe Mobilität und Rechenleistung ohne zusätzlich notwendige UMTS-Sticks oder dergleichen abzielt.
Prozessor
Um genügend Rechenleistung zur Verfügung zu stellen, setzt Lenovo auf den Intel Core i5-3210M. Dieser basiert auf Intels neuester Ivy-Bridge-Architektur und wird im 22-nm-Verfahren gefertigt, wodurch eine recht hohe Energieeffizienz erreicht werden kann. Der Standardtakt von 2,5 GHz lässt sich dank Turbo Boost 2.0 erhöhen - eine entsprechende Rechenlast vorausgesetzt. Dabei können beide Kerne mit bis zu 2,9 GHz takten, während im Single-Core-Betrieb bis zu 3,1 GHz gefahren werden können. Im Taskmanager meldet sich die CPU dank Hyper-Threading mit zwei weiteren virtuellen Kernen.
Die TDP (Thermal Design Power) von 35 Watt schließt dabei bereits die integrierte Intel HD Graphics 4000 mit ein. Auf diese gehen wir im Grafik-Abschnitt näher ein.
Im Rahmen des Super Pi Benchmarks liegt das S430 mit dem 3210M insgesamt auf den hinteren Plätzen. Wir verglichen unser Testgerät dabei mit anderen Notebooks, die ebenfalls den Core i5-3210M nutzen. Anders fällt das Ergebnis von Cinebench R10 64bit (Multi) aus: Das Tool positioniert unser Testgerät im Mittelfeld und gibt am Ende des Tests 10986 Punkte aus, während die Single-CPU-Variante mit 5005 Punkten das Schlusslicht aller Vergleichsgeräte bildet. Ein Blick auf den CPU-Takt während der Benchmarks zeigt eine maximale Taktfrequenz von 2.9 Ghz, sprich unter der maximal möglichen Turbobandbreite. Dies könnte im Vergleich das etwas schlechtere Abschneiden als ähnlich ausgestattete Kollegen in den Single-Core Benchmarktests erklären und ließe sich etwa auf geringere Kühlreserven beim S430 zurückführen.
Leistungseinbußen im mobilen Betrieb (Akku) konnten wir nicht feststellen. Das Notebook arbeitete problemlos mit der gewohnten Geschwindigkeit weiter.
System Performance
Mit dem bereits zuvor erwähnten Tool PCMark Vantage wird die Gesamtperformance unseres mobilen Systems getestet. Das Benchmarktool untergliedert das Ergebnis dabei in 7 Einzelergebnisse, welches genauere Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit der einzelnen Komponenten zulassen.
Das Gesamtergebnis fällt mit 7653 Punkten insgesamt überdurchschnittlich aus. Der niedrigste Score während unseres Bechmarks wird dabei im Gaming- und Grafikbereich erzielt. Hier setzt offenbar die Geforce GT 620M, welche in der unteren Mittelklasse angesiedelt ist, die Limits. Verantwortlich für die hohe Bewertung des Notebooks ist das Ergebnis im Communications-Bereich - mit 10580 Punkten wird hier sogar der fünfstellige Bereich erreicht. Während des Communications-Test werden vor allem die Festplatten- und CPU-Performance getestet, durch den verbauten Prozessor und die Festplattenlösung wird hier ein dementsprechend gutes Ergebnis erreicht.
Während unseres Tests konnten wir mit dem S430 flüssig arbeiten. Echte Ruckler oder Unterbrechungen stellten wir nicht fest. Mit den 7653 Punkten in PCMark Vantage übertrifft unser Testgerät seine Konkurrenten deutlich. Das gilt nicht nur für das zuvor erwähnte Acer TravelMate P643 (6556 Punkte), sondern auch für das HP ProBook 6465b (7349 Punkte), das Dell Vostro 3450 (6225 Punkte) oder das TimelineX 8473TG (6209 Punkte).
PCMark Vantage Result | 7653 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2196 Punkte | |
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Massenspeicher
Durch den Einsatz einer 16 GB großen Caching-SSD versucht Lenovo, die Performance des Gesamtsystems und die der Festplatte deutlich zu erhöhen. Im Hinblick auf die Benchmarkwerte scheint das auch zu funktionieren: Mit HD Tune messen wir eine durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit von 105.3 MB/s, die teilweise auf bis zu 137.4 MB/s ansteigt. Eine normale Festplatte schafft meist nur um die 70 bis 80 Megabyte.
Die verbaute Hitachi Travelstar Z7K500 ist dabei mit 500 Gigabyte Größe ausreichend dimensioniert. Per USB 3.0 oder Thunderbolt ließe sich der Festplattenspeicherplatz notfalls noch problemlos via schneller externer Verbindung erweitern. Die 7200 Umdrehungen pro Minute tragen zum guten Ergebnis im Rahmen unseres HD Tune Benchmarks bei, sind aber auch gleichzeitig für einen höheren Stromverbrauch verantwortlich.
Das bereits zuvor angesprochene Caching wird erst durch die verbaute Sandisk U100 SSD ermöglicht. Diese ist 16 GB groß und ab Werk bereits für das Cachen vorkonfiguriert. Sie wird daher nicht im Windows Explorer angezeigt und kann standardmäßig auch nicht als zusätzlicher Festplattenspeicher dienen, zumal dieser bei einer Größe von lediglich 16 Gigabyte recht schnell erschöpft wäre. Caching-SSDs beschleunigen dabei vor allem wiederkehrende Prozesse. Im alleinigen SSD-Benchmark mit HD Tune (AS SSD erkannte die Solid State Disk nicht) geht die Übertragungsgeschwindigkeit mit durchschnittlich 181.3 MB/s in Ordnung. Diese Geschwindigkeit zeigt allerdings auch, dass die SSD längst nicht mehr zur neuesten Generation gehört und mittlerweile eher im unteren Leistungsbereich anzusiedeln ist.
Insgesamt können wir mit der von Lenovo getroffenen Lösung zufrieden sein: Die Performance und Lese- bzw. Schreibgeschwindigkeit des Massenspeichers wird durch die Caching-SSD deutlich und spürbar erhöht. An die Leistung einer alleinigen, vollwertigen SSD als Massenspeicher kommt das Gespann freilich nicht heran.
Grafikkarte
Die günstigere Ausstattungsvariante unseres Testgerätes verfügt neben der auf dem Prozessor integrierten Intel HD Graphics 4000 zusätzlich über die Nvidia Geforce GT 620M. Diese meldet sich in GPU-Z mit zwei Gigabyte DDR3 SDRAM und kann insbesondere bei Spielen dem verbauten Core i5-3210M unter die Arme greifen. Nvidia Optimus ist dabei für die automatische Umschaltung der beiden Grafikkarten verantwortlich und funktioniert soweit recht gut. Vereinzelt müssen Benutzer entweder auf der Windows-Oberfläche oder im Treiber manuell die richtige Grafikkarte auswählen.
Während im Desktop-, Office- und zum Teil auch im Multimediabetrieb die recht sparsame HD 4000 jegliche Grafikarbeiten übernimmt, wird bei besonders rechenintensiven Anwendungen im Grafikbereich (wie beispielsweise bei Spielen) die dedizierte GT 620M automatisch aktiviert. Den Weg in unser Testmodell hat dabei noch die alte Version mit GF108 Chip gefunden. Dieser verbraucht aufgrund der älteren Architektur (40 nm statt 28 nm) etwas mehr Strom und erzeugt vor allem mehr Abwärme. Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass Lenovo hier die Version mit 128-Bit-Speicherbus verwendet - andernfalls wären die bereits jetzt deutlich überdimensionierten 2-GB-Grafikspeicher noch schlechter zu nutzen.
Wir konnten im Laufe unserer Tests eine Limitierung des GPU-Takts auf 475 MHz anstatt des eigentlichen Kerntakts laut offiziellem Datenblatt von 625 bis 715 MHz feststellen. Dieser geringere Takt könnte eine Folge des älteren Fertigungsverfahrens und der damit entstehenden Abwärme sein. Während unserer Spielebenchmarks erreichte die GT 620M Temperaturen von bis zu 89 °C, die Raumtemperatur betrug gleichzeitig etwa 24°C. Der Takt des Grafikspeichers zeigte sich von diesem standardmäßigen Throttling wenig beeindruckt und taktet bei voller Last konstant mit spezifikationsgemäßen 900 MHz.
Etwas anders sah die Situation während unseres Stresstests mit Prime95 und Furmark aus. Während sich die CPU von der Lastsituation wie zuvor beschrieben unbeeindruckt zeigte, drosselte sich der GPU-Takt noch weiter hinunter und fiel auf 237.5 MHz ab.
Der heruntergesetzte Takt machte sich auch in unseren Benchmarks bemerkbar: In 3DMark 11 konnten wir nur unterdurchschnittliche 793 Punkte erzielen. Während des Akkubetriebs veränderte sich das Ergebnis nicht - hier wird glücklicherweise auf eine weitere Drosslung der Grafikkarte verzichtet.
3DMark 11 Performance | 793 Punkte | |
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Gaming Performance
Keine Frage, zum Gamen gibt es deutlich besser geeignete Notebooks, etwa Lenovos Y580, der Vollständigkeit halber blicken wir aber auch beim Edge S430 auf die Performance bei einigen aktuellen Spielen.
Im Hinblick auf die durchwachsenen Ergebnisse unserer Grafik-Benchmarks waren wir auf die praxisnahen Resultate im Gaming-Bereich gespannt. Überraschenderweise konnten wir hier keine besonderen Leistungssprünge nach unten feststellen.
Während ältere Games auch noch mit der integrierten Intel HD 4000 spielbar sind, setzt EA's Battlefield 3 eine dedizierte Grafikkarte praktisch voraus. Während das Spiel mit mittleren Einstellungen zwar noch anzusehen, aber nicht mehr wirklich zu genießen war, kann bei niedrigen Einstellungen mit etwa 27 Frames noch mit Bauchweh gespielt werden.
Etwas weniger anspruchsvoll gibt sich "The Elder Scrolls V: Skyrim": In der Anfangsszene konnten wir uns auch mit den mittleren Presets noch akzeptabel als Gefangener durch die Gegend kutschieren lassen, spürten aber bei reduzierten Einstellungen erneut einen deutlichen Performanceschub von 27.1 auf 36.3 Frames.
Besonders interessant war der Benchmark von Anno 2070, da wir unsere Benchmarkwerte hier mit jenen der ungedrosselten GT 620M, etwa im Acer Aspire V5, vergleichen konnten. Während wir in den geringsten Einstellungen 55.6 Frames pro Sekunde fuhren, konnten andere Notebooks hier bis zu 81 fps erzielen. Dieses Bild ändert sich auch bei mittleren Einstellungen nicht, selbst wenn der Unterschied hier 'nur' 10 Frames beträgt (38 vs. 28 Bilder pro Sekunde). Bei der Nutzung hoher Einstellungen konnten wir hingegen keinen nennenswerten Unterschied in der Framerate mehr feststellen.
Obwohl das Lenovo ThinkPad Edge S430 nicht als Gaming-Notebook gedacht ist, lässt sich auch das eine oder andere aktuelle Spiel auf niedrigen bis mittleren Auflösungen spielen. Voraussetzung ist dafür allerdings in den meisten Fällen ein Verzicht auf die volle Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten - hier reicht die Leistung des dedizierten Grafikprozessors nicht mehr aus. Die Leistung liegt daher, unter Einbeziehung des bereits zuvor erwähnten reduzierten Kerntakts, etwa auf Niveau einer Geforce GT 540M und kann sich durchaus sehen lassen.
Weitere Benchmarks zur (nicht gedrosselten) GT 620M finden sich auf der Informationsseite zur GPU sowie in unserer Benchmarkliste.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 3 (2011) | 27.3 | 18.2 | 14 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 36.3 | 27.1 | 18 | |
Anno 2070 (2011) | 55.6 | 28.8 | 21.4 |
Geräuschemissionen
Die Basis für Produktivität bildet eine ruhige Arbeitsumgebung. Um mit dem Edge S430 effektiv arbeiten zu können, ist nicht nur eine ausreichende Akkulaufzeit, sondern auch eine zurückhaltende Geräuschproduktion ausschlaggebend. In erster Linie ist hier vor allem der Lüfter zu nennen, der schon so manch einem Office-Gerät mit dedizierter Grafikkarte einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Hier liefert Lenovo allerdings gute Resultate ab: Im Energiesparmodus und während unseres Reader Tests drehte der Lüfter sehr langsam und war praktisch nicht zu hören (30.7 dB(A)). Auch die Festplatte machte sich außer bei großen Kopiervorgängen nicht wirklich bemerkbar, wodurch es angenehm ruhig um das Notebook blieb.
Während unseres DVD-Tests war der Lüfter zwar hörbar, blieb aber in einem angenehmen Rahmen und störte den Filmgenuss nicht. Dieses Bild änderte sich während unserer Spiele-Benchmarks drastisch: Der Lüfter drehte deutlich hörbar auf, um die entstehende Abwärme aus dem Gehäuse zu leiten, verwandelte sich aber dennoch nicht zur Flugzeugturbine. Ein nerviges Fiepen oder eine unausgewogene Lüftersteuerung mit ungleichen Rotationsgeschwindigkeiten und somit durchgängigen Lautstärkeveränderungen konnten wir nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30.7 / 30.7 dB(A) |
HDD |
| 30.4 dB(A) |
DVD |
| 33.6 / dB(A) |
Last |
| 33.3 / 33 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb bleiben die Temperaturen im grünen Bereich: Mit durchschnittlich 32.3 °C auf der Ober- und 35.5 °C auf der Unterseite bleibt das Gehäuse hier zwar nicht unbedingt kalt, aber dennoch im akzeptablen Rahmen. Aber auch hier wird der Lüfterausgang im oberen rechten Tastaturbereich fühlbar warm, die Temperaturen unterscheiden sich um bis zu zwölf Grad Celsius von der unteren linken Ecke des Notebooks. Die Handballenauflagen sind dabei zwar warm, stören aber nicht.
Im Stresstest muss die Wärme der bis zu 89 °C heißen GPU abgeführt werden. Dementsprechend wenig überraschend sind die fast 50 °C im Bereich der Lüfterschlitze auf der Tastatur. Noch drastischer sieht die Situation auf der Unterseite des Notebooks aus: Hier übersteigt die Temperatur im selben Bereich sogar die 60-Grad-Marke. Wir sprechen hier allerdings von einem Lastzustand mit voller Auslastung der CPU und GPU, der im realen Betrieb kaum anzutreffen ist.
Auch während des DVD-Tests zeigte sich der Betrieb auf den Oberschenkeln machbar - eine übermäßige Erwärmung im Vergleich zum Idle-Zustand war auch hier nicht festzustellen.
Im Rahmen unseres Stresstests prüften wir das Notebook und die CPU auch auf Throttling. Wenige Minuten nach dem Beginn des Tests reduzierte sich die Taktrate für beide Kerne von 2.9 auf 2.5 GHz (Basistakt). Im weiteren Verlauf wurde der Kerntakt nicht weiter gedrosselt. Anders bei der eingesetzten GT 620M GPU: Hier reduzierte sich wie bereits erwähnt der Kerntakt auf magere 237 MHz.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 49.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 60.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-14.6 °C).
Lautsprecher
Besonders im Hinblick auf einen möglichen Multimedia-Einsatz sind die Lautsprecher unseres Testgeräts durchaus von Relevanz. Lenovo verbaut hier Stereolautsprecher, die sich zwischen der Tastatur und dem hinteren Ende des Bodys befinden. Diese geben die Höhen der von uns gewählten Musikstücke recht authentisch wieder. Das gilt auch für den Betrieb bei maximaler Lautstärke - die Speaker übersteuern nicht, beschallen den Raum aber trotzdem mit einer ansehnlichen Lautstärke.
Deutlich schlechter fällt eine Wiedergabe der Bässe aus. Wenn überhaupt, geben die Lautsprecher lediglich ein Knarzen von sich - andernfalls geht der Bass schlichtweg unbemerkt verloren.
Energieaufnahme
Der Energieverbrauch des Notebooks bewegt sich meist auf Referenzniveau und steigt unter Last etwas über den Durchschnitt an. Bei minimaler Displayhelligkeit, aktiviertem Energiesparprofil und ohne drahtlose Verbindungen nimmt das Notebook genügsame 7.4 Watt in Anspruch - integrierter Grafik und Ivy-Bridge-Prozessor sei Dank.
Anders sieht diese Situation im Lastszenario aus. In diesem Fall klettert der Energieverbrauch auf recht ordentliche 61 Watt, die zu einem Teil auch der dedizierten Grafik zuzuschreiben sind. Den gleichen Wert konnten wir auch mit dem Acer TravelMate P643 erreichen, wobei dieses über eine potentere Grafikkarte verfügt.
Über die Größe des Netzteils müssen sich Käufer keine Gedanken machen. Dieses ist mit 90 Watt spezifiziert und bietet somit noch ausreichende Reserven nach oben.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 7.4 / 10.4 / 11.9 Watt |
Last |
50.1 / 61 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der im Vergleich zur Konkurrenz verhältnismäßig kleine Akku (48 Wh) des ThinkPad Edge S430 macht sich bei der Akkulaufzeit deutlich bemerkbar, ist gleichzeitig aber auch für das geringe Gewicht des Notebooks verantwortlich. Während wir im Readers Test noch eine Laufzeit von 6 Stunden 43 Minuten erreichten, war der Akku beim kabellosen Surfen nach deutlich kürzeren 3 Stunden 51 Minuten leer.
Im DVD-Test konnten wir die ersten 4 Episoden von Battlestar Galactica nicht ganz zu Ende ansehen. Nach 155 Minuten ging dem Notebook die Puste aus, damit fehlten 13 Minuten zum Ende der letzten Episode. Unter Last verdeutlicht sich die Situation des verhältnismäßig kleinen Akkus: Während das TravelMate P643 hier über zwei Stunden Laufzeit schaffte (123 Minuten), fuhr sich unser Testgerät bereits nach 86 Minuten herunter.
Wer auf der Suche nach einem preiswerten Office- oder Multimedia-Notebook für unter 800 Euro ist, sollte das Lenovo ThinkPad Edge S430 in die engere Auswahl miteinschließen. Speziell Büroanwender freuen sich über das matte und vor allem auch hochauflösende Display, dass allerdings bei direkter Einstrahlung den Kampf gegen die Sonne verliert. Der Farbraum ist dabei typisch für ein mattes Panel in diesem Preisbereich und recht stark eingegrenzt.
Für den Office-Betrieb kommt das ThinkPad Edge S430 mit einigen, aber nicht allen ThinkPad Features daher. Dazu gehört unter anderem die gute Verarbeitung, die im Rückblick auf einige Modelle der E400-Serie deutlich verbessert wurde. Im Gegensatz zu teureren Modellen überzeugt dabei auch das etwas modernere, aber immer noch zurückhaltende Design. Eine Dockingstation ist für das Edge S430 hingegen nicht erhältlich.
Während uns die Chiclet-Tastatur befriedigte, mussten wir im Laufe unseres Tests eine standardmäßige Drosslung des GPU-Takts feststellen. Dieser wirkt sich vor allem in Benchmarks negativ auf das Ergebnis aus, bleibt in der Praxis aber vernachlässigbar, sofern nicht Games oben auf der Featureliste des Users stehen.
Neben dem kompakten 14"-Formfaktor spricht auch das Gewicht für sich: 1.85 Kilogramm sind in dieser Klasse recht ungewöhnlich. Grund dafür ist der verhältnismäßig klein dimensionierte Akku, der sich auch im täglichen Betrieb bemerkbar macht - das Notebook bleibt im Vergleich zur Konkurrenz (P643, 8473TG, T420) auf der Strecke und muss früher als die meisten seiner Mitbewerber an die Steckdose. Wer den Akku tauschen oder andere Komponenten nachrüsten will, hat das Nachsehen: Die Wartungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt und setzen fast eine vollständige Demontage des Notebooks voraus.
Insgesamt schnürt Lenovo ein für den Preis verlockendes Bündel. Nur wenige Notebooks mit einer solchen Verarbeitung und den hier gebotenen Komponenten schaffen es, unter der 800-Euro-Marke zu bleiben. Dafür müssen Interessierte aber auch die Nachteile des etwas kleinen Akkus sowie der gedrosselten Grafikkarte in Kauf nehmen.