Test Lenovo Thinkpad L440 Notebook
Zur ThinkPad Serie von Lenovo (früher hergestellt von IBM) muss man nicht mehr viel sagen. Seit mittlerweile mehr als zwei Jahrzehnten gibt es diese Geräte und damit zählen sie wohl zu den Urvätern der kompakten Business-Notebooks. Wir haben ja auch bereits einige Testberichte über ThinkPads in unserem Repertoire.
Unser aktuelles Lenovo ThinkPad L440 (Typ 20AS-001CMZ) ist ausgestattet mit der neuen Intel Core i5-4330M CPU und der darin integrierten HD Graphics 4600 GPU, 4 GB Arbeitsspeicher, einer 500 GB Festplatte, sowie einem 14-Zoll-HD-Display.
Interessant: Die aktuell in Deutschland in Onlineshops gelisteten Modelle des L440 greifen allesamt auf eine Intel i5-4200M CPU zurück. Die Leistungsreserven fallen dort etwas niedriger aus. Mehr dazu in den folgenden Abschnitten.
Mögliche Konkurrenten findet man im Einstiegsbereich der Bussines-Geräte, etwa bei Dell, Fujitsu und HP. Davon bereits im Test bei Notebookcheck war das Fujitsu Lifebook E743 oder aber das Dell Latitude 3440, die in verschiedensten Konfigurationen angeboten werden, und sich etwa im gleichen Preissegment bewegen. HP platziert hier das ProBook 640 G1, das allerdings noch nicht von uns getestet wurde.
Das Gehäuse des Lenovo ThinkPad L440 besteht komplett aus matt-schwarzem Kunststoff, dessen Oberfläche sehr fein angeraut ist. Dadurch wirkt es optisch auch leider "nur" wie eine solide Arbeitsmaschine und lässt den Hauch von edlem Design leider ein wenig missen. Einziger Blickfang ist der ThinkPad-Schriftzug auf der Deckelrückseite. Hier leuchtet im eingeschalteten Zustand der i-Punkt beziehungsweise blinkt im Energiesparmodus. Alles in allem ist das gesamte Erscheinungsbild halt ThinkPad typisch.
Das Display wird von stabilen Scharnieren in Position gehalten und lässt sich großzügig mit einem Öffnungswinkel von 180° nach hinten aufklappen. Bei unserem Testgerät liegt aber der Deckel im zugeklappten Zustand nicht ganz gleichmäßig auf dem unteren Gehäuse-Teil. Auf den Fotos ist deutlich zu sehen, wie der Spalt nach vorne größer wird. Das stört wohl nicht weiter, da der Kunststoff flexibel genug ist um nicht zu zerbrechen – es sollte aber bei einem Gerät dieser Preisklasse dennoch erwähnt werden. Bis auf diesen Punkt ist ansonsten alles gut verarbeitet.
Das ThinkPad L440 bietet einen VGA-Ausgang (sicherlich noch interessant für einige Beamer) und einen Mini-DisplayPort. Einen nativen HDMI-Ausgang gibt es nicht. Für USB-Erweiterungen gibt es leider nur einen USB-3.0-Port mit Stromversorgung und 3 USB-2.0-Ports. Das würde man sich in der heutigen Zeit eher umgekehrt wünschen. Für Fans der digitalen Fotografie gibt es zusätzlich einen SD-Kartenleser. Diesen findet man, gut versteckt, vorn an der rechten Seite – allerdings relativ weit unten. Für die Audio-Anbindung sorgt ein 3,5-Zoll-Klinken-Anschluss, welcher zugleich als Kopfhörerausgang beziehungsweise Mikrofoneingang fungiert. Neben dem integrierten WLAN-Modul gibt es noch einen 1000 Megabit/s (Gigabit-Ethernet) BASE-T Netzwerk-Anschluss (RJ45). Des Weiteren gibt es noch einen ExpressCard und/oder SmartCard-Steckplatz.
Kommunikation
Im ThinkPad L440 kommt ein modernes WLAN-Modul der Intel Centrino Serie (Advanced-N 6235) zum Einsatz, welches die WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n, sowie dual streams (2x2) unterstützt. Es können damit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbps erreicht werden. Außerdem ist es Dual-Band fähig und kann neben dem 2.4 GHz Standard auch im 5 GHz Modus betrieben werden, welcher unter anderem weitere Geschwindigkeitsvorteile bietet, um einen eventuellen Datenstau zu reduzieren. Das 5GHz-Band hat zudem den Vorteil, dass es (noch) nicht so ausgelastet ist und damit weniger potenzielle Störquellen enthält.
Die Verbindung wurde mit 2 Routern getestet – einer davon stand in direkter Nähe (ca. 2 Meter), der andere befand sich zwei Stockwerke oberhalb des Arbeitsplatzes (ca. 50-60% Signalstärke). In beiden Fällen gab es keine Probleme mit dem WLAN-Empfang.
Der Ethernet Adapter ist mit 1000 Megabit/s (Gigabit-Ethernet) auch auf einem guten Niveau. Bluetooth-4.0-Unterstützung bietet das Intel Centrino Modul ebenfalls.
Eine lichtempfindliche HD-Webkamera mit Weitwinkelbereich und Face-Tracking von Vimicro Corporation, sowie zwei Mikrofone mit Geräuschunterdrückung sorgen für die nötige Kommunikation bei Webkonferenzen. Die Kamera liefert im 720p Modus zwar ein relativ scharfes Bild, ist aber gerade bei etwas dunklerem Umgebungslicht teilweise mit sehr viel Bildrauschen behaftet. Sie ist ja auch nicht unbedingt dazu gedacht, um Filme in HD damit zu drehen und für Kommunikationszwecke ist das vollkommen ausreichend. Damit erfüllt die Kamera schließlich ihren Zweck. Die Face-Tracking Funktion funktioniert sehr gut. Eine activity LED zeigt an, ob die Kamera gerade in Betrieb ist.
Zubehör
Das Zubehör fällt beim ThinkPad L440 spärlich aus. Dem Testgerät lag lediglich ein Schnellstartposter und eine „Empfehlungskarte für Lenovo Marken-Notebooktaschen“ bei.
Betriebsystem und Recovery
Das ThinkPad L440 wird mit einem vorinstallierten Windows 7 (64 Bit) ausgeliefert. Eine Windows 7 DVD liegt nicht bei, sondern das Setup befindet sich in einem dafür vorgesehenen Bereich auf der internen Festplatte (der sogenannten „Lenovo_Recovery" Partition). Mit der mitgelieferten Software „Lenovo ThinkVantage Tools“ lässt sich das System wieder in den Auslieferungszustand zurücksetzen. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit dem Tool die benötigten Dateien auf einem externen Datenträger zu sichern, was auf jeden Fall ratsam ist – eine Festplatte könnte schließlich auch einmal kaputtgehen!
Wartung
Das ThinkPad bietet eine relativ große Wartungsklappe, um die wesentlichen Komponenten im Inneren zu erreichen. Neben den vier zu lösenden Schrauben gibt es ein zusätzliches Verschluss-System mit Haltenasen aus Plastik (warum auch immer), welche aber leider das "unfallfreie" Öffnen des Deckels erschweren. Diese sind nämlich an dieser Stelle geradezu prädestiniert, um abzubrechen. Jedenfalls sollte man dabei sehr vorsichtig und behutsam vorgehen, damit weder Deckel, noch Verschlüsse zu Bruch gehen. Wenn es also nicht unbedingt notwendig ist, sollte auf das Öffnen des Notebooks besser verzichtet werden!
Wenn es dennoch sein muss, sollte man sich in jedem Fall das zugehörige Hardware Maintenance Manual (42,2MB!) von der Lenovo Webseite herunterladen. Hier ist dieser Vorgang beschrieben. Leider fehlen dort aber die genauen Positionsangaben der Haltenasen.
Ist der Deckel entfernt, hat man Zugang zur Festplatte, zum Arbeitsspeicher, zum WLAN-Modul und auch zur BIOS-Batterie – diese kann leicht ausgetauscht werden, da sie über Pfosten-Steckverbinder nur aufgesteckt wird und nicht angelötet ist.
Das ThinkPad L440 ist mit zwei gut zugänglichen Arbeitsspeicherbänken ausgestattet, wovon eine mit einem Vier-Gigabyte-Modul belegt ist. Auch die Festplatte kann problemlos ausgetauscht werden (z. B. gegen eine SSD). Die Größe des vorhandenen Festplatten-Schachts bietet den üblichen Platz für 2,5-Zoll-Festplatten.
Garantie
Die Basis-Garantie für das Gerät beträgt 36 Monate und entspricht damit dem üblichen Standard in dieser Klasse. Garantie-Verlängerungen beziehungsweise -Erweiterungen sind optional erhältlich. Eine Verlängerung auf 48 Monate Vor-Ort-Service wird beispielsweise von Lenovo über das Internet derzeit für 81,60 Euro angeboten.
Sicherheit
In Sachen Sicherheit hat das Lenovo ThinkPad einiges zu bieten. Neben dem für diese Klasse üblichen Fingerabdruckscanner gibt es weitere Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen wie zum Beispiel Intel vPro, Computrace, Festplattenverschlüsselung, BIOS-Anschlusssperre, Trusted Platform Module (TPM) und einen softwareseitigen "ThinkVantage Passwort Manager". Erwähnenswert ist auch das Active Protection System (APS) für herkömmliche magnetische Festplatten. Dieser Schutzmechanismus erkennt, wenn das System stark erschüttert wird (oder sogar herunterfällt) und parkt den Schreibkopf der Festplatte, um die darauf gespeicherten Daten zu schützen. Außerdem bewirbt Lenovo das Gerät auf der Internetseite mit speziell durchgeführten Tests gemäß Militärstandards.
Tastatur
Zum Einsatz kommt eine spritzwassergeschützte Tastatur in Standardgröße (unser Testgerät hatte ein QWERTZ-Layout). Sie hat einen relativ langen Hub mit einem gut definierten Druckpunkt und einem leisen Anschlagsgeräusch. Die Oberfläche der Tasten ist glatt (nicht angeraut) und sie sind ganz leicht nach innen gewölbt. Es lässt sich mit ihr auch bei schnellem Tippen sehr angenehm arbeiten. Da können sogar manche Desktop-Tastaturen nicht mithalten – definitiv ein großer Pluspunkt!
Touchpad
So gelungen gut die Tastatur auch ist – bei dem 100x75 Millimeter großen Touchpad gibt es nun doch Kritikpunkte. Hier hat es wohl mit dem 5-Tasten-Clickpad eine der größten Veränderungen in den letzten Jahren gegeben. Beispielsweise fehlen nun die zwei separaten Touchpad- bzw. Maus-Tasten. Diese wurden von Lenovo in die Gleitfläche integriert. Soll heißen – das ganze Touchpad ist jetzt auch eine Taste mit einem ungewöhnlich hohen Hub. Dadurch wirkt es ein wenig wie eine wackelige Platform. Da man so des öfteren mit dem Finger mal „abrutscht“, ist die präzise Steuerung des Mauszeigers leider nur bedingt möglich. Wer jedenfalls sonst nur die Bedienung über ein „normales“ Touchpad kennt, für den ist es mit ziemlicher Sicherheit erst einmal sehr ungewohnt und mit ein bisschen Übung verbunden. Aber OK – wer mit etwas anspruchsvolleren Programmen arbeitet wird wahrscheinlich sowieso eine externe Maus anschließen und der rote Trackpoint inmitten der Tastatur ist eine weitere Alternative zur Steuerung des Mauszeigers.
Im ThinkPad L440 arbeitet ein 14 Zoll „HD anti-glare“ Display mit einer nativen Auflösung von 1366x768 Bildpunkten (16:9 Format). Die durchschnittliche Helligkeit des Displays liegt bei 204,4 cd/m² in einem akzeptablen Bereich. In verschiedenen Datenblättern von Lenovo finden wir zudem den Hinweis auf ein optionales HD+-Display (1600x900).
Fujitsu greift in dem von uns getesteten Lifebook E743 ebenso auf ein HD+-Display zurück, das zudem deutlich heller leuchtet, ebenso integriert die getestete Variante des Latitude 3440 von Dell ein helles HD+-Display. Sofern eine gute Übersicht am Display und das Arbeiten mit mehreren Fenstern oder großen Tabellen eine wichtige Rolle spielt, empfehlen wir auch beim L440 den Griff zu einer HD+-Variante.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 212 cd/m²
Kontrast: 655:1 (Schwarzwert: 0.3236 cd/m²)
ΔE Color 10.83 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.42 | 0.5-98 Ø5.2
37.84% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.86% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.79% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.68
Mit einem Kontrastverhältnis von 655:1 und einem Schwarzwert von 0,323 cd/m² liegt allerdings das ThinkPad im guten Bereich. Das Dell Latitude E3440 schafft es mit Werten von 438:1 und 0,78 cd/m² auf ein etwas niedrigeres Ergebnis, das Fujitsu E743 liegt mit diesem in etwa gleich auf.
Die DeltaE-2000-Abweichungen erreichen leider bei vielen Farben Werte über 10. Im Zielbereich (DeltaE < 5) konnten sich nur Schwarz und Blau platzieren. Den sRGB- und den AdobeRGB-Farbraum kann das Display des ThinkPad L440 nicht komplett abbilden, was aber den Durchschnittsanwender nicht weiter beunruhigen sollte.
Nicht ganz so gut sieht es bei der Blickwinkelstabilität des ThinkPad L440 aus. Das dargestellte Bild verliert sehr schnell an Leuchtkraft und Kontrast. Dadurch ist leider auch der Einsatz im Freien ein wenig eingeschränkt. Hier wurden die Erwartungen in Bezug auf die Qualität des Displays für ein Notebook in dieser Preisklasse nicht zufriedenstellend erfüllt.
Auch die native Auflösung von 1366x768 Pixeln könnte für ein Notebook im Business-Bereich etwas höher sein. Ebenso wie die Konkurrenten richtet sich das ThinkPad damit aber nicht unbedingt an Fotografen oder Grafiker, da die ermittelten Werte den professionellen Ansprüchen in diesen Bereichen nicht gerecht werden. Besondere Farbanomalien konnten aber mit bloßem Auge nicht festgestellt werden.
Prozessorleistung und Sicherheit stehen eindeutig im Vordergrund des Lenovo ThinkPad L440. Aufwändige 3D-Spiele gehören aber eher nicht zum Arbeitsbereich des Notebooks. Da beim ThinkPad L440 nur eine von zwei Arbeitsspeicherbänken belegt ist, läuft der Arbeitsspeicher auch nur im Single-Channel-Modus. Mit dem Einsatz eines zweiten RAM-Moduls gleicher Speicher-Größe könnte man eine deutliche Leistungssteigerung erzielen, da der parallele Betrieb (Dual-Channel-Modus) zu einer höheren Datentransferrate führt (zwischen Prozessor und Speicher). Auch der Einbau eines Solid State Drive (SSD) würde natürlich einen Leistungsschub bringen. Summa summarum ist das ThinkPad L440 aber mit einem starken Akku, den vielen Sicherheitsrelevanten Optionen und einem stabilen Gehäuse ein solider Begleiter in der Arbeitswelt und bietet für viele Aufgaben genügend Leistungsreserven.
Prozessor
Ein besonderes Highlight unseres Testgerätes von Lenovo ist sicherlich der schnelle Intel Core i5-4330M, welcher auf Intels neuer Haswell-Architektur basiert und in 22 Nanometer gefertigt wird (37W TDP). Diese mobile Dual-Core CPU arbeitet standardmäßig mit einer Taktrate von 2,8 GHz, kann aber mit Intels Turbo-Boost-Technologie Frequenzen bis zu 3,5 GHz erreichen. Der Prozessor unterstützt auch Hyperthreading und somit können die 2 Kerne 4 Threads gleichzeitig bearbeiten. Den grafischen Part übernimmt die im Chip integrierte Intel HD Graphics 4600 GPU.
Lenovo bietet das Thinkpad L440 auch mit anderen Prozessoren an. In Deutschland ist in den gelisteten vorkonfigurierten Modellen zum Zeitpunkt des Tests durchgehend die i5-4200M eingesetzt, die etwas langsamer taktet (2,5 bis 3,1 GHz) als das Pendant in unserer Testkonfiguration.
Im Cinebench R11.5 Single-CPU-Test erreicht der Chip ein ausgezeichnetes Ergebnis und platziert sich in etwa auf Augenhöhe mit der aktuellen i7-4700MQ Quadcore-CPU. Die i5-4200M bleibt im selben Test rund 10% zurück. Deutlich größer schon der Vorsprung zu den aktuell gern eingesetzten ULV-Chips. Die i5-4200U (Latitude 3440) wird rund 25% distanziert.
Das Ergebnis in den Cinebench Multicore-Tests fällt nicht minder beeindruckend aus. Hier schiebt sich der Chip auf die Spitzenplätze und den mobilen Dualcore-Prozessoren. Der 4200M liegt abermals rund 10% zurück, die i5-4200U bereits rund 30%.
System Performance
Die schnelle CPU bewältigt spielend alle Alltagsaufgaben und hat dabei noch reichlich Reserven. Hier gerät also so schnell nichts ins Stocken und die Arbeit mit Software für Büro & Business funktioniert reibungslos. Der Startvorgang von Windows 7 verläuft mit knapp 30 Sekunden relativ normal ab.
Bleibt noch zu erwähnen, dass einige Notebooks mit der gleichen GPU in den PCMark Benchmarktests deutlich höhere Werte erreicht haben. Das könnte zum Teil auch damit zu tun haben, dass wie bereits vorher erwähnt der Arbeitsspeicher nur im Single-Channel-Modus läuft und der Grafikkern sich von diesem seinen Teil im Shared-Memory-Verfahren abzweigt. Nach der Beseitigung dieser System-Bremse könnten dann auch die Ergebnisse des PC Mark Vantage (6949 Punkte), sowie des PC Mark 8 (2287 Punkte) wesentlich besser ausfallen.
PCMark 8 - Home Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE | |
Dell Latitude 3440 | |
HP ProBook 430-G1 |
PCMark Vantage Result | 7390 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2159 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2091 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 2786 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Lenovo verbaut im ThinkPad L440 eine "normale" SATA Festplatte der Firma Toshiba (Modell MQ01ACF050). Sie hat eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. Die Messung mit CrystalDiskMark ergab eine Lesegeschwindigkeit von 121,5 MB/s. HD Tune liefert eine durchschnittliche Transferrate von 105,8 MB/s. Das sind durchaus gute Werte, aber in einem flinken Arbeitsgerät würde man sich eher ein Solid State Drive (SSD) wünschen. Natürlich schützt kein Speichersystem hundertprozentig vor Datenverlust, egal ob die Daten auf einer herkömmlichen Festplatte oder auf SSD gesichert werden. Aber zumindest wäre es neben dem Performance-Zuwachs auch noch ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt, da bei den SSDs keine mechanischen, beweglichen Einzelteile mehr zum Einsatz kommen, die leicht beschädigt werden können. Das würde das ganze System dann noch ein wenig unempfindlicher gegen Erschütterungen von außen machen.
Grafikkarte
Auf eine dedizierte Grafiklösung verzichtet Lenovo und nutzt wie bereits erwähnt ausschließlich den im i5-4330M integrierten Grafikkern Intel HD Graphics 4600. Dieser unterstützt die Technologien DirectX11.1, OpenGL 4.0, OpenCL 1.2 und DirectCompute 5.0. Sie bietet einen verbesserten Decoder für 4K-Videos und ein überarbeiteter Quick-Sync-Encoder ist ebenfalls mit an Bord. Die Standard-Taktrate liegt bei 400 MHz und kann dynamisch bis auf 1.25 GHz erhöht werden. Die Grafik/3D-Performance der integrierten GPU ist durchweg ausreichend für Multimedia-Anwendungen, Filme, Bildbearbeitung und auch ab und zu mal ein Spiel(chen). Leistungsmäßig liegt die HD 4600 in etwa auf Augenhöhe mit AMDs Trinity-GPU Radeon HD 7660G und damit knapp unter einer dedizierten GeForce GT 630M.
Im Gegensatz zur Intel HD Graphics 4400, welche im Dell Latitude 3440 zum Einsatz kommt, taktet die HD Graphics 4600 im Thinkpad höher und stellt dadurch theoretisch mehr Leistung zur Verfügung.
3DMark Vantage - 1280x1024 P Result (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Lenovo IdeaPad Z510 | |
Dell Latitude 13 3540 | |
Fujitsu Lifebook U554 |
3DMark 06 Standard Score | 4468 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3647 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Das ThinkPad L440 ist sicherlich nicht als Gamer-Notebook zu sehen. Obwohl die integrierte GPU schon recht flott unterwegs ist, wird sie sich jedoch wegen mangelnden Leistungsreserven mit aktuellen Games wie „Assassin´s Creed IV: Black Flag“, „Call of Duty: Ghosts“ oder „Battlefield 4“ eher schwer tun. Einige haben wir dennoch getestet. Ein Spiel das auch mit höheren Grafikeinstellungen noch fließend läuft ist "Super Streetfighter IV Arcade Edition". Bei den anderen beiden Titeln im Test sollte man aber die Grafikeinstellungen auf niedrig belassen, damit man noch vernünftige Frame-Raten bekommt. Einzelheiten dazu gibt es in der folgenden Tabelle. Weitere Games finden Sie hier.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 33 | 15 | 8 | 4 |
Tomb Raider (2013) | 36.3 | 19.9 | 8.9 | 4.3 |
Geräuschemissionen
Bei unserem Lenovo ThinkPad L440 haben wir eine relativ hohe Betriebslautstärke zwischen 33,1 dB(A) und 33,3 dB(A) im Leerlauf gemessen. Das ist nicht unbedingt sehr störend, da der Pegel nahezu konstant ist - aber eben deutlich hörbar. Als etwas unangenehmer sind auftretende Lautstärke-Spitzen von 33,6 dB(A) aufgefallen, welche von einem leichten klackern der Festplatte – auch bei Lesezugriffen – produziert werden. Das könnte man auch durch den Austausch der Festplatte gegen ein Solid State Drive (SSD) in den Griff bekommen.
Unter Last sieht es dann aber schon wieder ganz anders aus. Hier steht das ThinkPad L440 mit Werten von 34,8 dB(A) bei mittlerer Last beziehungsweise 35,7 dB(A) unter Volllast sehr gut da.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.1 / 33.1 / 33.3 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 35.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Wärmeentwicklung des ThinkPads bleibt bei alltäglicher Nutzung bei noch moderaten Werten zwischen 27,0 °C und 33,7 °C an der Oberseite und maximal 36,3°C an der Unterseite. Das gestattet ohne Weiteres den Betrieb auf den Oberschenkeln.
Anders sieht es unter maximaler Systemauslastung aus, denn da klettern die Werte des ThinkPad auf bis zu 47,0 °C. Das ist zwar schon eine ganz ordentliche Hitzeentwicklung, aber immer noch unkritisch.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-10.5 °C).
Lautsprecher
Die "Dolby Lautsprecher mit Advanced Audio" (Stereolautsprecher) des ThinkPad L440 befinden sich im hinteren Bereich der Baseunit auf der Geräteoberseite. Sie geben, wie aufgrund des fehlenden Gehäuse-Volumens zu erwarten, eine sehr höhenlastige Soundcharakteristik ab. Bass gibt es nicht wirklich, Sprache ist aber gut zu verstehen. Natürlich darf hier auch keine Hi-Fi-Qualität erwartet werden. Für Filme oder Präsentationen hat man ja zusätzliche Möglichkeiten (3,5-mm-Klinkenstecker, USB oder Bluetooth) externe Lautsprecher oder einen Kopfhörer anzuschließen, damit man ein besseres Klangerlebnis erhält.
Energieaufnahme
Die gemessene Leistungsaufnahme des ThinkPad L440 reicht von 8,6 Watt im Leerlauf (min. Helligkeit, Energiesparprofil, drahtlose Kommunikationsgeräte ausgeschaltet) bis hin zu beachtlichen 53,4 Watt unter Volllast (max. Helligkeit, Profil Höchstleistung, Drahtlose Kommunikationsgeräte eingeschaltet, Stresstest – Prime95 und Furmark arbeiten). Bei mittlerer Last (3D Mark 06 läuft) werden noch 48,1 Watt benötigt. Das Netzteil ist aber mit 65 Watt auf jeden Fall ausreichend groß dimensioniert.
Das Dell Latitude 3440 bewegt sich mit minimal 7,5 bis 8,3 Watt bis hin zu 49 Watt unter Volllast in einem ähnlichen Bereich.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 8.6 / 11.8 / 12.7 Watt |
Last |
48.1 / 53.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auf der Lenovo Website steht geschrieben "Profitieren Sie von bis zu 11 Stunden Akkulaufzeit mit dem Standard-6-Zellen-Akku (56 Wh) – für ungestörtes Arbeiten oder entspannte Freizeitunterhaltung". Das klingt zunächst einmal sehr optimistisch. Entgegen den Angaben von Lenovo hatten wir in unserem Testgerät aber nicht den Standard-Akku, sondern tatsächlich den größeren 9-Zellen-Akku (57++) mit 100 Wh. Mit diesem erreichten wir im BatteryEater-Readers-Test eine Laufzeit von 10 Stunden und 55 Minuten. Der Test wurde zwar im Idle-Modus (min. Helligkeit und Windows Energiesparprofil) durchgeführt, aber so manches aktuelle Ultrabook hat es schwer da mitzuhalten. Dieser beeindruckende Wert ist jedoch eher von theoretischer Natur um herauszufinden was mit dem Akku möglich ist und hat nur wenig mit dem tatsächlichen Arbeitsverhalten zu tun.
Sobald dann die Module für die drahtlose Kommunikation eingeschaltet sind und mit etwa mittlerer Display-Helligkeit (150 cd/m²) im Internet gesurft wird reduziert sich natürlich die Akkulaufzeit. Aber selbst bei diesem praxisnahen WLAN-Test hat es das ThinkPad immerhin noch auf fast 8 Stunden gebracht (7h 51min). Selbst unter maximaler Last mit laufendem BatteryEater-Classic-Test (max. Helligkeit, Windows Energiesparplan Höchstleistung, Drahtlose Kommunikationsgeräte ein) muss das ThinkPad erst nach knapp 2 Stunden (1h 54min) wieder auf Netzbetrieb umschalten.
Das ThinkPad L440 bietet eine sehr gute CPU-Leistung. Das Notebook ist sparsam in der Energieaufnahme, wenn es nicht gerade an den Leistungsgrenzen betrieben wird, und bietet somit unerwartet lange Akkulaufzeiten, auch ohne ULV-CPU.
Als etwas störend ist uns aufgefallen, dass manchmal von alleine die Anzeige für die Änderung der Display-Helligkeit aufgerufen wird (normal nur über die FN-Taste zu erreichen). Auch die sehr hohe Empfindlichkeit des Touchpad kann gelegentlich etwas nervig sein. Bei der kleinsten Berührung (und sei es nur mit dem Pullover) während einer Texteingabe kann das schon einmal zu unerwarteten Ergebnissen führen. So ist es uns während dem Test des öfteren passiert, dass bei der Eingabe eines Dateinamen zum Speichern auf einmal ein Klick auf dem Touchpad registriert wurde und die Datei wurde dann unter dem falschen Namen gespeichert. Hier sollte man besonders Vorsichtig vorgehen. Thinkpad-Kenner nutzen aber ohnehin den bekannten Trackpoint.
Beim Gehäuse kann das L440 seinen Kollegen der T-Reihe nicht ganz das Wasser reichen, spielt aber immer noch auf einem guten Niveau. Eine Verbesserung hätten wir uns vor allem beim Display gewünscht, hier sollte man eher zum optionalen HD-Display greifen, welches ein Plus an Übersicht und Bildschärfe bringt.