Test Lenovo ThinkPad T440p 20AN-006VGE Notebook
Neben den flachen und leichten Stromsparkünstlern, wie wir sie bei den S-Serie ThinkPads und dem T440s vorgefunden haben, hat Lenovo auch noch klassisch konfigurierte Leistungsträger im Programm. Hier kommt es weniger auf ein möglichst geringes Gewicht, reduzierte Ausmaße und lange Akkulaufzeiten, sondern vielmehr auf eine hohe Leistungsfähigkeit mit optimaler Schnittstellenausstattung an. Dass die typischen Businesseigenschaften wie Stabilität, Zuverlässigkeit, verfügbare Service- und Garantieoptionen, hervorragende Eingabegeräte und ein ansprechendes Display nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. Unser Testgerät verfügt über eine Intel Core i7-4700MQ-CPU, 8 GB RAM, eine 500 GB Festplatte, Nvidias Geforce GT 730M-Grafik mit Optimus-Funktion und ein 14-Zoll-HD+-Display. Der Preis liegt bei etwa 1.650 Euro und klassifiziert das ThinkPad T440p damit als waschechtes Premium-Notebook.
Gehäuse
Wie schon beim Lenovo ThinkPad T440s festgestellt, kommt auch bei unserem ThinkPad T440p das neue Oberflächenmaterial der aktuellen Modellgeneration zum Einsatz. Es ist etwas feiner strukturiert, haptisch angenehm und kann Fingerabdrücke und Staubablagerungen etwas länger verbergen, als das noch bei der Vorgängerserie der Fall war. Optisch gefällt das ThinkPad T440p auf ganzer Linie und ist eindeutig als typischer ThinkPad-Vertreter identifizierbar. Die von uns bereits beim ThinkPad T430 festgestellten Gehäuseschwachpunkte finden wir allerdings auch beim Nachfolger wieder vor.
Auf der rechten Seite über dem optischen Laufwerk und Smart Card Reader ist der darüber liegende Teil der Handballenablage leicht eindrückbar. Zwischen den unverändert hervorragenden Displayscharnieren ist zudem der Bildschirmrahmen recht biegsam und entspricht damit weniger dem selbst verordneten Premiumanspruch. Ebenfalls verbesserungswürdig ist der Bereich über dem Akkuschacht, der auch mit wenig Kraftaufwand bei fehlendem Akku eingedrückt werden kann. Negative Auswirkungen auf die Gesamtstabilität und den voraussichtlich stattfindenden Praxisbetrieb sollten diese Punkte zwar nicht hervorrufen, einen unschönen Makel stellen sie in dieser Preisklasse dennoch dar. Das Testgewicht beträgt 2.220 Gramm und liegt damit etwa knapp 700 Gramm über dem ThinkPad T440s. Das muss allerdings auch ohne DVD-Laufwerk auskommen.
Ausstattung
Die verfügbaren Schnittstellen decken ein breites Spektrum ab und bieten damit für viele Einsatzsituationen den passenden Anschluss. Auf mittlerweile fast schon exotische Ports wie FireWire und eSata muss man jedoch verzichten. Diese können bei Bedarf auch nicht mehr per ExpressCard ergänzt werden. Dafür bietet der Dockinganschluss im stationären Betrieb eine Vielzahl zusätzlicher Erweiterungsmöglichkeiten. Schade nur, dass Lenovo die Dockingschnittstelle geändert hat und somit bereits vorhandene Dockingstationen mit der aktuellen Notebookgeneration nicht weiter verwendet werden können. Das gilt auch für den Netzanschluss, wenn man bereits über ein Reisenetzteil oder leistungsstärkere Varianten verfügt und diese nun bei Bedarf neu anschaffen muss. Nicht nur für Unternehmen mit umfangreichem Gerätepark könnte beides ein großer Nachteil sein.
Ansonsten stehen direkt am ThinkPad T440p 2 x USB 3.0, 2 x USB 2.0, ein Mini-DisplayPort, ein SDXC-Cardreader und Gigabit-LAN zur Verfügung. Auf der rechten Seite hat Lenovo die Abstände zwischen den USB-Anschlüssen so weit gefasst, dass selbst breitere Erweiterungen nicht die Nachbarbuchse blockieren.
Ältere Monitore und Displays, die lediglich über einen analogen VGA-Eingang verfügen, machen am Testgerät hingegen keinen Spaß. Der VGA-Anschluss hat an ein externes Asus ProArt 23-Zoll-IPS-Display ein sichtbar unscharfes Bild ausgegeben. Das stört auf Dauer und kann somit nur als Notbehelf angesehen werden.
Kommunikation
Die Kommunikationsausstattung bietet beim Testgerät vom schnellen WLAN gemäß 802.11ac-Standard über WWAN (HSPA) bis hin zu Bluetooth 4.0 fast alles, was das Herz begehrt. Lediglich auf den Datenturbo LTE muss man bei diesem ThinkPad verzichten. Die WLAN-Signalqualität des Intel Wireless-AC 7260 ist überdurchschnittlich gut und hält selbst dann noch eine Verbindung, wenn zum Beispiel ein Atheros AR9485 aus einem Asus N76VZ schon passen muss. Es verfügt über 2 Antennen und soll in einem 802.11ac-Netzwerk theoretisch bis zu 867 Mbit/s erreichen. Genutzt werden kann sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band. Eine Geschwindigkeitsmessung in der Praxis haben wir mangels 802.11ac-Router nicht durchgeführt. Die 720p-Webcam reicht, wie schon beim ThinkPad T440s festgestellt, für gut beleuchtete Räume aus und liefert dann eine für Videochats passable Qualität. Bei schlechter Beleuchtung wird ein deutliches Rauschen sichtbar, was die Bildqualität relativ stark beeinträchtigt.
Sicherheit
Hier bietet Lenovo beim Testmodell eine solide Basisausstattung. Neben dem für diese Klasse üblichen Fingerprintreader kann man auch auf einen Smart Card Reader und ein Trusted Platform Modul 1.2 (TPM 2.0 ab Win 8) zurückgreifen. Ein NFC-Chip soll optional erhältlich sein (konnten wir bisher weder konfigurieren noch in einem Testgerät finden), Intel Anti Theft und der Computrace Service können bei Bedarf im BIOS (F1) aktiviert werden. Secure Boot war beim Testmodell standardmäßig deaktiviert. Ansonsten stehen natürlich die vielfältigen BIOS- und System-Kennwortoptionen zur Verfügung.
Zubehör
Der Dockinganschluss befindet sich wie üblich am Unterboden, kann aber nur noch Lenovos neue CS13-Dockingstationen Basic, Pro und Ultra aufnehmen. Das ThinkPad Pro Dock mit 65-W-Netzteil 40A10065EU kostet etwa 150 Euro und bietet unter anderem Displayport, DVI-D und VGA als Anschlüsse.
Wartung
Der Unterboden ist mit zwei Kreuzschrauben arretiert und kann somit relativ einfach geöffnet werden. Danach hat man Zugriff auf die wesentlichen Komponenten. Welche Teile (CRUs) man als Anwender gefahrlos tauschen darf, ohne einen Garantieverlust zu riskieren, ist im Hardware Maintenance Manual zum Lenovo ThinkPad T440p aufgelistet. Ohne Probleme könnte man hier wie gehabt zum Beispiel die konventionelle Festplatte gegen ein Solid State Drive austauschen und den Arbeitsspeicher (1 Steckplatz ist noch frei) mit einem weiteren Modul verdoppeln. Der Lüfter ist problemlos erreichbar und lässt sich bei Bedarf einfach reinigen.
Garantie
Lenovo gewährt beim ThinkPad T440p 36 Monate Herstellergarantie. Diese lässt sich wie gewohnt verlängern oder mit weiteren Services ergänzen. Für einen zusätzlichen dreijährigen Unfallschutz verlangt Lenovo zum Beispiel 111 Euro und für eine Verlängerung der Garantie auf 4 Jahre 80 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur im Chiclet-Design ist sehr gelungen und repräsentiert die typischen ThinkPad-Qualitäten. Die Tasten verfügen über einen mittel-kurzen Hub, bieten einen guten Druckpunkt und ein recht leises Anschlagsgeräusch. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich nur minimal durchbiegen. Ein Nachwippen der Tasten, ein Klappern oder sonstige Schwächen lassen sich nicht erkennen. Für einen kleinen Kritikpunkt sorgen die Pfeiltasten für den vertikalen Bereich. Sie liegen etwas dicht beieinander und provozieren dadurch hin und wieder mal eine Fehlbedienung. Ansonsten sind die Tasten ausreichend groß, im 19-mm-Raster angeordnet und kontraststark beschriftet.
Die integrierte Tastaturbeleuchtung lässt sich in zwei Stufen regeln und verbessert die Lesbarkeit in dunklen Umgebungen gut. Auf das ehemals im Displayrahmen integrierte ThinkLight kann man gut verzichten. Das Layout ist wie bei Lenovo üblich mit einigen Besonderheiten versehen, an die sich Umsteiger erst gewöhnen müssen. So sind zum Beispiel links neben der Space-Taste "Strg" und "Windows-Taste" vertauscht und die "Druck-Taste" befindet sich rechts neben der "AltGr". Die beim ThinkPad T430s noch ausserhalb des Tastaturbereichs angesiedelten Audio-Bedientasten sind nun als FN-Kombination direkt im Tastaturlayout untergebracht.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine 100 x 75 Millimeter große Glasoberfläche mit sehr guten Gleiteigenschaften. Mehrfingergesten werden sauber erkannt und Fingertips zuverlässig angenommen. Die Eingabefläche lässt sich als Ganzes runterdrücken und ersetzt die früher separat ausgeführten Touchpad- und Trackpoint-Tasten. Lenovo bezeichnet das als 5-Tasten-Clickpad. Im unteren Bereich, wo sich früher die Touchpad-Tasten befunden haben, registrieren wir eine zuverlässige Annahme von Tipps und Klicks. Zudem werden die rechte und die linke Seite bei Eingaben sehr gut auseinandergehalten. Nicht so gut funktioniert das Ganze im Zusammenspiel mit dem Trackpoint. Hier ist das Arbeiten mit der oberen Seite des Clickpads sehr gewöhnungsbedürftig und kann hinsichtlich Komfort und Zuverlässigkeit nicht mit der ehemals üblichen Lösung zusätzlicher Tasten mithalten.
Display
Lenovo bietet für das ThinkPad T440p drei verschiedene matte Displays an. Der Einstieg beginnt mit einem TN-HD-Display (1.366 x 768 Bildpunkte), die mittlere Ausstattungsvariante stellt das TN-HD+-Display (1.600 x 900) dar (Aufpreis im Online-Konfigurator 97 Euro) und als Highlight ist das IPS-FHD-Display zu sehen, das mit einem Aufpreis von 136 Euro noch recht erschwinglich bleibt. Das IPS-Display werden wir in einem Testupdate zum Lenovo ThinkPad T440s unter die Lupe nehmen.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 275 cd/m²
Kontrast: 285:1 (Schwarzwert: 0.964 cd/m²)
ΔE Color 9.53 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.54 | 0.5-98 Ø5.2
39.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
42.79% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.34% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.13
In unserem Testmodell ist wieder die mittlere Variante verbaut, die im Gegensatz zum Modell des Lenovo ThinkPad T440s nicht von AU Optronics sondern von Chimei Innolux stammt. Obwohl beide Panels mit der gleichen Helligkeit von 250 cd/m² und einen Kontrast von 400:1 spezifiziert werden, haben wir kleinere Abweichungen festgestellt. Bei den Helligkeitsmessungen erreicht das ThinkPad T440p im Mittel 255 cd/m², während das ThinkPad T440s bei etwa 230 cd/m² stehen bleibt. Dafür ist die Ausleuchtung mit 85 % beim aktuellen Testgerät anstatt 91 % etwas schlechter. Die minimale Helligkeit beträgt 4 cd/m² und in Stufe 12 haben wir 141 cd/m² gemessen.
Der Kontrast wiederum erreicht mit 288:1 ein messbares aber nicht wirklich sichtbar besseres Ergebnis. Die Farben wirken flau und bei Filmen und Fotos sucht man vergeblich ein tiefes Schwarz. Die Farbraumabdeckung erreicht gerade einmal 57 % des sRGB-Farbraums und ist ein wesentlicher Punkt, warum sich das Display kaum für bildverarbeitende Bereiche eignet. Die sonstigen Messwerte bezüglich Graustufenauflösung, Farbtreue und Sättigung sind im Auslieferungszustand nicht gut, lassen sich aber mit einer Kalibrierung deutlich verbessern. Bei Rot, Blau und Magenta bleiben die Abweichungen mit einem DeltaE 2000 von 7,5 bis über 14 aber so hoch, dass man trotz dieser Verbesserung nicht farbtreu arbeiten kann.
Ein weiterer Nachteil des TN-Panels sind die wenig stabilen Blickwinkel. Im horizontalen Bereich hält sich das Problem noch in Grenzen, da man hier für viele Einsatzgebiete tolerierbare Farb- und Helligkeitsunterschiede vorfindet. Sobald der Bildschirm aber nach hinten geneigt oder nach vorne gekippt wird, treten schnell deutlichere Veränderungen auf, die in ein Ausbleichen oder Invertieren der Darstellung münden. Bei den üblichen Office- und Internetaufgaben ist das selten ein Problem, sobald man aber viel mit Fotos und Videos zu arbeiten hat, ist das ein nicht unerhebliches Ausschlusskriterium.
Leistung
Das Lenovo ThinkPad T440p lässt sich umfangreich in Lenovos Webshop konfigurieren. Als Highlights werden hier eine Intel Core i7-4900MQ-CPU, ein 512-GB-SSD und das bereits genannte IPS-Display geboten. Gönnt man sich auch all die weiteren schönen Dinge, die möglich sind, dann schnellt der Preis von etwa 850 Euro des Basismodells auf 2.500 Euro hoch. Vorkonfigurierte Modelle bei den Händlern gibt es bereits ab 800 Euro, dann allerdings mit Intel Core i3-4000M-CPU, 4 GB RAM und gering auflösendem HD-Display. Wichtige Komponenten wie das IPS-Panel, SSDs oder die leistungsstärksten CPUs sind derzeit aber nur über Lenovos Online-Shop erhältlich. Unser Testmodell verfügt über eine Intel Core i7-4700MQ-CPU, Nvidias GT 730M (Optimus mit integrierter Intel HD Graphics 4600), 8 GB RAM und eine konventionelle 500-GB-Festplatte. Der Preis liegt bei knapp 1.600 Euro.
Prozessor
Der im Testmodell verbaute Intel Core i7-4700MQ-Vierkerner gehört zu den leistungsstärksten Mobilprozessoren überhaupt und bietet in jedem Anwendungsszenario eine sehr gute Performance. Mit einer Thermal Design Power (TDP) von 47 Watt benötigt dieser Prozessor aber auch deutlich mehr Energie, als die leistungsstärksten Intel Core i7-2-Kern- (37 Watt) oder ULV-Prozessoren (28 Watt) gleicher Generation (Haswell).
Bei Software, die programmbedingt nur einen oder wenige Rechenkerne nutzen kann, spielt die maximal mögliche Taktrate von 3.400 MHz ihren Vorteil aus. Bei den Single-Thread-Tests wie SuperPi 32m oder Cinebench R10 (64 bit Single) werden sehr gute 592 Sekunden benötigt und 6.394 Punkte erzielt. Bei Aufgaben, die auf besonders viele Schultern (Threads) verteilt werden können, profitiert die Vierkern-CPU dagegen von der Hyperthreading-Technologie. Hierdurch können 8 Threads parallel abgearbeitet werden. Im Vergleich zu 2-Kern-Prozessoren führt das zu einem erheblichen Geschwindigkeitsvorteil. Die wPrime-1024m-Berechnung (Multithread) ist zum Beispiel in 288 Sekunden erledigt und beim Cinebench R10 (64 bit Multi) werden 21.680 Punkte erzielt.
Eine Leistungsreduzierung unterhalb des vorgesehenen Basistakts ist selbst unter anhaltender Volllast von CPU und GPU während des Tests nicht eingetreten. Die im Lenovo Energiemanager vorhandene TurboBoost-Funktion (maximale Lüfterstufe) hatte beim Testmodell keine erkennbare Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit. Das Betriebsgeräusch des Lüfters wird lauter, sorgt dafür aber auch für kühlere Oberflächentemperaturen. Im Akkubetrieb haben wir in Einzelfällen sogar leicht bessere Ergebnisse als mit angeschlossenem Netzteil erzielt. Beim Cinebench R11.5 sind zum Beispiel 6,10 anstatt 5,86 Punkte herausgekommen.
System Performance
Im Bereich der Systemperformance schlagen sich bei unserer Testkonfiguration der Einsatz einer konventionellen Festplatte ohne SSD-Cache und der im Single-Channel-Modus arbeitende Arbeitsspeicher negativ nieder. Mit einem zweiten RAM-Modul würde der Dual-Channel-Modus aktiviert, was zu einer 15 bis 20 Prozent besseren Speicherleistung führt. Die konventionelle Festplatte ist zwar eines der schnellsten Modelle, die man derzeit in Notebooks finden kann, im Vergleich zu SSDs sind die Zugriffszeiten und maximalen Transferraten jedoch nicht mehr konkurrenzfähig.
Mit einer Ergänzung dieser Komponenten könnte man die guten Ergebnisse der Systembenchmarks PC Mark Vantage (9.382 Punkte) und des PC Mark 7 (2.915 Punkte) deutlich steigern. Viel wichtiger ist jedoch das alltäglich erlebbare Geschwindigkeitsgefühl im Praxisbetrieb. Mit einem Solid State Drive öffnen Programme und Dateien spürbar schneller und die Reaktionszeiten des Systems fallen wesentlich geringer aus. Abgesehen von dieser etwas einschränkenden Bremse ist das ThinkPad T440p leistungsmäßig für nahezu alle Aufgaben sehr gut aufgestellt. Kaum geeignet ist das System hingegen für OpenGL-optimierte CAD-Programme oder leistungsfordernde 3D-Spiele.
PCMark Vantage Result | 9382 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2915 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die konventionelle Festplatte von Hitachi arbeitet mit maximal 7.200 U/min und bietet eine Kapazität von 500 GB. Mit einer maximalen Transferrate von 132 MB/s und einem Mittel von 92 MB/s liefert sie eine respektable Performance. Im Vergleich zu aktuellen Festspeicherlaufwerken ist diese konventionelle Speichertechnologie aber nicht mehr zeitgemäß und kann nur noch durch den günstigen Speicherpreis überzeugen. Solid State Drives punkten hingegen mit kurzen Zugriffszeiten, vielfach schnelleren Transferraten, geringem Gewicht und als mSATA- oder M.2-Karte auch mit geringem Platzbedarf.
Um zumindest den Systemstart zu verkürzen und oft benutzte Programme schneller starten zu können, bietet Lenovo in Kombination mit konventionellen Festplatten auch ein SSD-Cache-Modul an. Dieses hat eine Kapazität von 16 GB, wird per M.2 Steckplatz integriert und kostet bei der Shop-Konfiguration einen Aufpreis von 42 Euro. Für Anwender mit großem Speicherplatzbedarf im Notebook könnte diese Option einen geeigneten Kompromiss mit moderaten Kosten darstellen.
Grafikkarte
Das Lenovo ThinkPad T440p verfügt in der Testzusammenstellung über zwei nutzbare Grafikchips. Per Nvidia Optimus Technologie kann sowohl die in der CPU integrierte Intel HD Graphics 4600 als auch die dedizierte Nvidia Geforce GT 730M angesteuert werden. Je nach Wunsch erfolgt die Auswahl der GPU automatisch oder anhand der Vorgabe des Anwenders. Da Nvidias Optimus inzwischen schon sehr zuverlässig arbeitet, wird man in den meisten Fällen sehr gut auf die Automatik vertrauen können. Fraglich ist beim Testgerät nur, in welchen Anwendungsbereichen sich die dedizierte Grafik überhaupt gegenüber der integrierten Grafik spürbar profilieren kann.
Bei den üblichen Office-Aufgaben ist die sparsame Intel-Grafik klar vorzuziehen. Aber auch bei Sonderaufgaben wie der Videokonvertierung per Quick Sync Video arbeitet die Intel-Lösung schneller und energiesparender, als etwa Nvidias CUDA-Technologie. Wenn es um die offene Grafikschnittstelle OpenCL geht, kann Nvidias GT 730M ebenso wenig überzeugen (siehe Grafik). OpenCL kommt immer öfter bei Bild- und Videobearbeitungsprogrammen zum Einsatz, wenn Filter und Bildverbesserungen per Grafikchip durchgeführt werden sollen.
Zu den wenigen praktischen Einsatzszenarien, wo Nvidias GT 730M gegenüber der Intel HD Graphics 4600 noch spürbar punkten kann, gehören professionelle CAD-Anwendungen, die anstatt der OpenGL-Schnittstelle die DirectX-Schnittstelle nutzen. Dazu gehört zum Beispiel Autodesk Inventor oder AutoCAD 2013. Abseits des eigentlichen Zielpublikums kann sich die Nvidia Geforce GT 730M zudem noch einen spürbaren Vorsprung im Spielebereich erarbeiten.
Bei den 3D-Grafikbenchmarks erreicht das System mit dedizierter Grafik 6.489 Punkte beim 3D Mark Vantage und 1.886 Punkte beim 3D Mark 11. Beim OpenGL Shading des Cinebench R10 (64 bit) werden 6.794 Punkte erzielt.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsreduzierung festgestellt. Beim OpenGL Shading des Cinebench R11.5 wurde wie bei der CPU mit 42,15 anstatt 42,06 Punkte ein etwas besseres Ergebnis erzielt.
3DMark 06 Standard Score | 10333 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6489 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1886 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 58171 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6991 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1001 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Viele Spiele können mit niedrigen und mittleren Einstellungen problemlos angegangen werden. Bei Titeln wie Call of duty: Black Ops2 und Dead Space 3 sind sogar hohe und bei Dishonored, Fifa 13 noch bessere Qualitätseinstellungen bei FHD möglich. Wer gerne die native Displayauflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten nutzen möchte, kann dies in vielen Fällen mit etwas Verzicht bei den Effekten umsetzen. Eher nicht nutzbar sind dafür sehr fordernde Spiele wie Company of Heroes 2, Metro Last Light und Far Cry 3. Eine umfangreiche Übersicht, wofür Nvidias GT 730M im Spielebereich taugt, findet man in unserer großen Spielebenchmarkübersicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 238 | 175 | 47 | 21 |
StarCraft 2 (2010) | 169 | 64 | 23 | 17 |
World of Tanks v8 (2012) | 88 | 37 | 32 | 15 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das ThinkPad T440p hat alle Voraussetzungen um ein sehr leises Notebook sein zu können. Selbst die konventionelle Festplatte fällt mit einem Schalldruckpegel von 28,2 dB(A) kaum auf. Bei wenig Last bleibt der Lüfter lange aus und sorgt so für ein leises Betriebsgeräusch. Mit einem Solid State Drive würde der Rechner wahrscheinlich lautlos agieren. Sobald der Lüfter einsetzt, wird man beim Testmodell jedoch mit einem ungewöhnlich rauen Geräusch, das fast schon einem Rattern gleicht, belästigt. Dieses ist über alle Drehzahlbereiche hinweg vorhanden. Hierbei könnte es sich um einen unrund laufenden oder defekten Lüfter des Testmodells handeln. Bei den bisher getesteten T-, S- und X-Serie-Modellen gleichen Jahrgangs konnten wir etwas Ähnliches jedenfalls nicht feststellen. Bei voller Auslastung haben wir im TurboBoost-Modus (Einstelloption mit dauerhaft maximaler Lüfterstufe im Energiemanager) 41,7 dB(A) gemessen und im Normalbetrieb, wie bei mittlerer Last, maximal 40,1 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.2 / 28.2 / 28.2 dB(A) |
HDD |
| 28.2 dB(A) |
DVD |
| 33.9 / dB(A) |
Last |
| 40.1 / 41.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die maximalen Oberflächentemperaturen von 41,2 °C und 45,3 °C am linken Tastaturrand haben wir mit deaktiviertem TurboModus ermittelt. Wenn man bereit ist, die erhöhte Lüftertätigkeit im Volllastbetrieb zu ertragen, dann reduzieren sich die Temperaturen in diesem Bereich um etwa 3 - 4 °C. Bei wenig Last bleiben die Messwerte an nahezu allen Gehäusestellen unter der 40-Grad-Marke. Lediglich am Unterboden, im Bereich des Luftauslasses, haben wir 41,6 °C gemessen. Einschränkungen für den Praxisbetrieb können wir in keiner Situation feststellen. Lediglich auf den Luftauslass an sich muss man etwas achtgeben, da dieser bis zu 56,5 °C erreichen kann.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7.2 °C).
Lautsprecher
Die frontseitig integrierten Boxen liefern Business-typisch einen flachen und höhenlastigen Sound. Mitten und Bässe sind so gut wie nicht vorhanden und sprechen dem ThinkPad T440p jede Multimediatauglichkeit im Soundbereich ab. Externe Boxen können zum Beispiel per USB oder Bluetooth angebunden werden und so für eine deutliche Qualitätssteigerung sorgen. Der kombinierte 3,5-mm-Klinke-Anschluss vereinigt den Kopfhörerausgang mit dem Mikrofoneingang. Wer noch Headsets mit separaten Zugängen im Bestand hat, muss sich also einen Adapter oder eine Neuanschaffung zulegen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme bewegt sich von 5,1 Watt bis hin zu 72,6 Watt unter Volllast. Der auffällig niedrige Minimalstromverbrauch geht nicht nur auf das Konto der sparsamen Haswell-CPU, sondern auch auf das dann mit 4 cd/m² sehr dunkle Display. Erhöht man die Displayhelligkeit auf das Maximum, so steigt die Leistungsaufnahme um etwa 3 Watt. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 135 Watt spezifiziert und bietet damit noch genügend Reserven, um die knapp 73 Watt Maximalleistungsaufnahme liefern zu können. Dafür ist das Netzteil relativ groß und fällt mit knapp 600 Gramm unterwegs auch ordentlich ins Gewicht.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 5.1 / 8.4 / 8.8 Watt |
Last |
52.6 / 72.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Testgerät ist mit dem großen 100-Wh-Akku ausgestattet und bietet damit ein sehr großes Energiereservoir. Das von ThinkPad T440s und ThinkPad X240 her bekannte Akkubridge-System, mit internem und wechselbarem Akku, hat man beim T440p nicht verwirklicht. Alternativ steht noch ein 6-Zellen-Akku mit 56 Wh Kapazität zur Verfügung, der entsprechend geringere Laufzeiten ermöglichen wird.
Die Kombination aus geringer Leistungsaufnahme und kapazitätsstarkem Akku führt in nahezu jedem Einsatzszenario zu sehr guten Akkulaufzeiten. Beim Battery Eater Readers Test (minimale Displayhelligkeit 4 cd/m², Energiesparmodus, Flugzeugmodus) hält unser ThinkPad T440p knappe 15 Stunden lang durch. Da man in diesem Zustand, vor allem wegen des dunklen Displays kaum arbeiten kann, ist das eher ein theoretischer Wert. Im praxisnäheren WLAN-Test (Displayhelligkeit Stufe 12, 141 cd/m², Energiesparmodus, Funk an) bleiben davon noch 10 Stunden übrig, die für so manchen Arbeitstag gut sein können. Unser Videotest mit dem FHD-Streifen "Big Bug Bunny" konnte bei gleichen Einstellungen mit deaktivierten Funkmodulen 8:28 Stunden lang in einer Schleife abgespielt werden. Auch das ist ein sehr guter Wert und würde für einen regulären Arbeitstag ausreichen. Beim Battery Eater Readers Test (maximale Displayhelligkeit, Höchstleistungsprofil, Funk an) reduziert sich die Laufzeit noch mal drastisch und endet schließlich nach etwa 2 Stunden.
Fazit
Das Lenovo ThinkPad T440p ist ein leistungsstarkes und gut ausgestattetes Business-Notebook. Vor allem der performante Quad-Core-Prozessor kann in dem kompakten 14-Zöller überzeugen. Die Mobilität bewegt sich in einem akzeptablen Bereich und profitiert in erster Linie von dem großen 100-Wh-Akku. Kompromisse hinsichtlich der Schnittstellenausstattung oder der Erweiterbarkeit muss man beim ThinkPad T440p kaum eingehen. Die Tastatur ist vielschreibertauglich und mit einer komfortablen Hintergrundbeleuchtung versehen.
Das, was beim Testgerät weniger gefällt, ist in erster Linie das Display. Es ist zwar matt und hell, die mäßige vertikale Blickwinkelstabilität, der geringe Kontrast und die schwache Farbraumabdeckung disqualifizieren diesen Typ aber für eine Reihe professioneller Einsatzgebiete.
Gerade für Unternehmen mit einer Vielzahl an Geräten im Bestand könnte sich die Neuerung der Docking- und Netzteilanschlüsse negativ auswirken. Vorhandene Erweiterungen können mit den neuen Modellen nicht weiterverwendet werden und erfordern zusätzliche Neuanschaffungen.
Eher als Eigenart des Testmodells ordnen wir die unangenehme Lüftercharakteristik ein. Hierbei wird es sich wahrscheinlich um einen Defekt handeln, der bei der sonstigen Serie nicht auftritt.
Ansonsten hat Lenovo die vom Vorgänger bekannten Gehäuseschwachpunkte nicht ausgeräumt, die dedizierte Nvidia-Grafik kann sich in der Praxis nur in eng begrenzten Bereichen gegenüber der integrierten Intel-Grafik profilieren und das 5-Tasten-Clickpad ist weiterhin stark gewöhnungsbedürftig.
Dank der vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten in Lenovos Webshop, wird es dem Anwender recht einfach gemacht sich sein ThinkPad T440p individuell passend zusammenstellen und damit so manchen Nachteil der Testkonfiguration bereits mit dem Bestellvorgang ausräumen.