Test Lenovo ThinkPad S440 Touch Ultrabook
Die Ultrabooks haben spätestens jetzt auch Lenovos ThinkPad Serie erfasst und sind zunächst als ThinkPad S531 und ThinkPad S440 vertreten. Beide Modelle gehen aus der Edge Serie hervor, was man an verschiedenen Details auch noch gut erkennen kann. Die neue ThinkPad-S-Serie verzichtet nun auf den Zusatz "Edge" und steigt damit in der ThinkPad Hierarchie in den höherwertigen Bereich auf. Das ThinkPad S440 ist ein schlankes 14-Zoll-Ultrabook, das die typischen ThinkPad Qualitäten mit guten Akkulaufzeiten, ansprechender Leistungsfähigkeit und hohem Komfort kombinieren soll.
Unser Testgerät verfügt über einen Multitouch-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten, eine Intel Core i7-4500U-CPU, eine umschaltbare Grafik mit Intel HD Graphics 4400 und AMD Radeon HD 8670M, ein 256 GB großes Solid State Drive und 8 GB RAM. Der Straßenpreis liegt derzeit bei knapp 1.200 Euro.
Das Gehäuse des Lenovo ThinkPad S440 weicht vom üblichen ThinkPad Standard ab und besteht aus Aluminium und einer Magnesiumlegierung. Gegenüber der traditionellen Kunststoffoberfläche wirkt das sandgestrahlte, matte Metall optisch deutlich hochwertiger und reiht sich damit nahtlos in die Top-Liga von Apples MacBook Air, Asus' Zenbook Prime oder Samsungs Serie 7 740U3E ein. Erhältlich ist das ThinkPad S440 in den Farben Silber und Gunmetal, wobei sich der Farbunterschied lediglich im Bereich des Displaydeckels auswirkt.
Wir haben die dunklere Variante im Test, die auch eindeutig als ThinkPad zu erkennen ist. Verarbeitung, Gehäusestabilität und Oberflächengüte sind ohne Fehl und Tadel. Lediglich das Display lässt sich minimal verwinden. Das Display-Scharnier ist sehr griffig und hält den Bildschirm auch bei unruhigem Fahrwasser lange in Position. Am Unterboden befinden sich vier Gummifüße, die für einen sicheren Stand sorgen. An die inneren Komponenten gelangt man über eine große Abdeckung, die mit 8 Kreuzschrauben befestigt ist.
Neben diesen ansprechend guten Eigenschaften muss man allerdings auch ein etwas höheres Gewicht in Kauf nehmen. Die beim Testmodell ermittelten 1,86 kg sind zwar nicht schlecht, gegenüber einem Lenovo X1 Carbon (1,5 kg) oder einem Fujitsu LifeBook U772 (1,4 kg) aber ein doch schon spürbares Mehrgewicht. Etwa zwei Millimeter flacher und auch ca. 140 g leichter fällt laut Datenblatt die Variante ohne berührungsempfindlichen Bildschirm aus.
Lenovos Ultrabook ThinkPad S440 hat eine praxisgerechte Schnittstellenausstattung mit auf den Weg bekommen. 2x USB 3.0, Gigabit-LAN und ein Kartenleser sorgen für eine ansprechende Basis. Externe Displays werden beim S440 nicht wie sonst bei Business-Notebooks üblich per DisplayPort, sondern per HDMI angebunden. Einen analogen VGA-Port gibt es nicht. Im stationären Einsatz ersetzt Lenovos OneLink Schnittstelle den sonst meist bei ThinkPads am Unterboden integrierten Dockingport. Über die OneLink Verbindung, die auch die Stromversorgung mit einschließt, lassen sich passende Dockingstationen von Lenovo (z. B. Lenovo 4X10A06083 OneLink Dock schwarz, ca. 100 Euro) anschließen.
Kommunikation
Das Kernelement der Kommunikationsausstattung stellt beim ThinkPad S440 Intels Wireless-N-7260-Modul dar. Es unterstützt im Gegensatz zum Intel Dual Band Wireless-AC 7260 noch nicht den aktuellen 802.11AC-Standard, ist mit zwei Antennen ausgestattet, überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Mbit/s (brutto) und funkt sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Band. Direkt im Modul integriert ist auch ein Bluetooth-4.0-Chip für den Kurzstreckenfunk. Im Praxistest hat die WLAN-Verbindung gegen einen 802.11n-Router mit Ralink RT2860T Chip überzeugt und keine negativen Auffälligkeiten offenbart.
Keine Option bietet Lenovo im Bereich der mobilen Internetanbindung. Ein internes UMTS- oder LTE-Modul ist weder konfigurierbar noch nachträglich integrierbar. Einen passenden Steckplatz mit vorbereiteten Antennen haben wir im Inneren nicht gefunden. Hier müsste man bei Bedarf also auf USB-Sticks, mobile UMTS/LTE-Router oder Smartphone Tethering ausweichen. Für die kabelgebundene Netzwerkanbindung steht Gigabit-Ethernet zur Verfügung und für die Videotelefonie findet man im Display-Rahmen eine 720p-Webcam.
Sicherheit
Die Sicherheitsfeatures verteilen sich beim ThinkPad S440 auf einen Fingerprint Reader, die BitLocker-Laufwerksverschlüsselung und die üblichen Bios- und Betriebssystem-Passwortoptionen. Ein Smartcard Reader oder eine Gesichtserkennung sind zwar nicht vorhanden, dafür kann man aber bei Bedarf auf Intels Anti Theft und den Computrace Service zurückgreifen. Beide sind beim Testgerät bereits im Bios aktiviert (F1).
Wartung
Unter der Bodenabdeckung gelangt man an alle wesentlichen Komponenten. Integrierbar sind verschiedenste 2,5-Zoll-Massenspeicherlaufwerke mit einer maximalen Bauhöhe von 7 mm. Zusätzlich ist ein Steckplatz im M.2-Format vorhanden, der passende Festspeicherlaufwerke aufnehmen kann. Der Arbeitsspeicher ist auf maximal 8 GB DDR3L (1.600 MHz) in einem Steckplatz beschränkt: Unser Testmodell ist bereits voll bestückt. Bei den Modellen mit 4 GB RAM könnte man das Modul gegen ein größeres tauschen. Darüber hinaus hat man Zugriff auf den Lüfter und den verschraubten Akku, den man im Schadensfall auch austauschen könnte.
Garantie
Bei der Garantie merkt man, dass Lenovos ThinkPad S440 aus der Edge Serie hervorgegangen ist. Die Garantie beträgt 12 Monate und bewegt sich damit in einem deutlich geringeren Umfang, als das bei den T-Modellen zum Beispiel der Fall ist. Wem das und die daneben bestehende gesetzliche Gewährleistungspflicht von 24 Monaten nicht ausreicht, kann immerhin recht günstig eine Garantieerweiterung dazu kaufen. Ein ThinkPlus Vor-Ort-Service mit 36 Monaten Laufzeit ist beispielsweise für etwa 80 Euro erhältlich.
Tastatur
Die Tastatur im Chiclet Design ist sehr gelungen und repräsentiert die typischen ThinkPad Qualitäten. Die Tasten verfügen über einen mittelkurzen Hub, bieten einen guten Druckpunkt und ein recht leises Anschlagsgeräusch. Die Tastaturmatte liegt fest auf und lässt sich nicht durchbiegen. Ein Nachwippen der Tasten, ein Klappern oder sonstige Schwächen lassen sich nicht auffinden. Für einen kleinen Kritikpunkt sorgen die Pfeiltasten für den vertikalen Bereich. Sie liegen etwas dicht beieinander und provozieren dadurch hin und wieder mal eine Fehlbedienung. Ansonsten sind die Tasten ausreichend groß, im 19-mm-Raster angeordnet und kontraststark beschriftet. Die integrierte Tastaturbeleuchtung lässt sich in zwei Stufen regeln und verbessert die Lesbarkeit in dunklen Umgebungen. Das Layout ist wie bei Lenovo üblich mit einigen Besonderheiten versehen, an die sich Umsteiger erst gewöhnen müssen. So sind zum Beispiel links neben der Space-Taste "Strg" und "Windows-Taste" vertauscht und die "Druck-Taste" befindet sich rechts neben der "AltGr".
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine 100 x 75 Millimeter große Glasoberfläche mit lobenswerten Gleiteigenschaften. Windows-8-Gesten werden sehr gut erkannt und Fingertipps zuverlässig angenommen. Die Eingabefläche lässt sich als Ganzes runterdrücken und ersetzt die früher separat ausgeführten Touchpad- und Trackpoint-Tasten. Im unteren Bereich, wo sich früher die Touchpad-Tasten befunden haben, registrieren wir eine zuverlässige Annahme von Tipps und Klicks. Zudem werden die rechte und die linke Seite bei Eingaben sehr gut auseinandergehalten. Nicht so gut funktioniert das Ganze im Zusammenspiel mit dem Trackpoint. Hier ist das Arbeiten mit der oberen Seite des Clickpads sehr gewöhnungsbedürftig und kann hinsichtlich Komfort und Zuverlässigkeit nicht mit der sonst üblichen Lösung zusätzlicher Tasten mithalten.
Multitouch-Oberfläche
Neben Tastatur, Trackpoint und Touchpad hat das Testmodell noch die Display-Oberfläche als weiteres Eingabemedium zur Verfügung. Der mattierte Bildschirm hat keine erkennbaren Nachteile gegenüber den sonst verwendeten Spiegel-Oberflächen. Die Gleitfähigkeit ist gut, und auch Multitouch-Gesten werden bestens erkannt. Das Display kann bis zu 10 Finger unterscheiden und entsprechende Gesten umsetzen. Gewöhnungsbedürftig ist in dem Fall allerdings der Arbeits- und Eingabewinkel zum Display. In dieser Hinsicht hat man bei Tablets oder Convertibles ein merkliches Plus an Eingabekomfort zur Verfügung.
Lenovo bietet für das ThinkPad S440 Bildschirme mit einer Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten und mit 1.600 x 900 Bildpunkten an. Alle basieren auf der TN-Technologie, werden von (Pseudo-)White-LEDs beleuchtet und verfügen über mattierte Oberflächen. Wir haben das HD+-Display im Test, das zudem über eine berührungsempfindliche Oberfläche verfügt. Diese Variante erhöht gegenüber dem Standarddisplay die Dicke des Gehäusedeckels um etwa 2 Millimeter und sorgt auch für ein etwas höheres Gewicht.
Die mattierte Oberfläche ist nicht mit der echter matter Displays vergleichbar. Spiegelungen werden zwar sichtbar vermindert, aber nicht gänzlich unterbunden. Zudem ist die Anzeige nicht so scharf wie bei Glare Displays, sondern wirkt etwas körnig, grieselig. Ansonsten bieten die 1.600 x 900 Bildpunkte ein gutes Verhältnis aus Darstellungsfläche und Objekt-/Schriftgröße. Die Punktdichte liegt bei 131 dpi und sollte für die meisten Anwender beim Arbeiten angenehm sein.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 174 cd/m²
Kontrast: 282:1 (Schwarzwert: 0.6214 cd/m²)
ΔE Color 8.11 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.94 | 0.5-98 Ø5.2
42% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
46.11% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.61% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.61
Bereits beim ersten Einschalten fällt auf, dass die Anzeige nicht sonderlich hell leuchtet. An unseren neun Messpunkten wird der subjektive Eindruck dann auch durch mäßige Ergebnisse bestätigt. Lenovo verspricht im Datenblatt eine Helligkeit von 250 cd/m². Wir konnten lediglich Helligkeiten von 163 cd/m² unten links bis hin zu 192 cd/m² im rechten Zentrum messen. Im Mittel ergibt das 174 cd/m² bei einer Ausleuchtung von 81 %. Weder im Bios, in den Energieprofilen noch in den Grafiktreibern haben wir eine Möglichkeit gefunden, die Leuchtkraft doch noch zu erhöhen.
Die ermittelte Helligkeit reicht für Innenräume gut aus und lässt sich in 10 Stufen von 2 cd/m² bis 175 cd/m² den individuellen Bedürfnissen anpassen. In Stufe 9 haben wir 143 cd/m² gemessen, die wir auch für den WLAN-Test genutzt haben. Durch die mattierte Oberfläche werden Spiegelbilder merklich reduziert und ausreichend in den Hintergrund gedrückt.
Im Außenbereich ist das ThinkPad S440 hingegen nur bedingt einsetzbar. Bei günstiger Positionierung im Schatten ist das Arbeiten gerade noch so möglich. Einen Dauereinsatz möchte man so aber nicht bewältigen. In der Sonne erkennt man von der Darstellung fast nichts mehr, und die diffusen Umgebungsspiegelungen dominieren den Bildschirminhalt. Die Display-Helligkeit wird im Akkubetrieb nicht zwangsweise reduziert.
Kaum bessere Nachrichten haben wir bezüglich des Kontrasts und des Farbraums zu vermelden. Mit 282:1 ist der Kontrast gering und mit einer Farbraumabdeckung von 61 % des sRGB-Farbraums die Gesamtzahl der darstellbaren Farben recht niedrig.
Die sonstigen Display-Qualitäten wie Graustufenauflösung, Farbgenauigkeit und Farbsättigung weichen im Auslieferungszustand stark vom Ideal ab. Mit einem DeltaE 2000, das in vielen Teilbereichen über 10 liegt, ist ein farbgenaues Arbeiten nicht möglich. Erst mit einer Kalibrierung kann man eine deutliche Verbesserung herbeiführen und die Unterschiede zum Ideal auf ein kaum wahrnehmbares Maß reduzieren. Das durchschnittliche DeltaE 2000 liegt danach im Bereich der Graustufen und der Farben zum Beispiel bei etwa 2,5.
Die Blickwinkelstabilität des TN-Panels bewegt sich lediglich auf dem üblichen Notebook-Standard. Im vertikalen Bereich bleichen Farben je nach Display-Neigung entweder schnell aus, oder es kommt zu einer Invertierung. Im horizontalen Bereich wird die Darstellung durch eine Veränderung der Helligkeit beeinträchtigt, bleibt aber dafür immer gut erkennbar.
Die Leistungsausstattung kann sich beim ThinkPad S440 recht unterschiedlich darstellen. Insgesamt werden jedoch Komponenten verbaut, die auf eine geringe Leistungsaufnahme hin ausgelegt sind. So kommen beispielsweise ausnahmslos Intels ULV-CPUs zum Einsatz, und beim Arbeitsspeicher setzt man auf den etwas sparsameren DDR3L-Typ (Low Power). Derzeit hat man die Wahl zwischen einem Intel Core i3-4010U und einem Intel Core i7-4500U Prozessor. Im Datenblatt findet man auch noch eine Zwischenlösung in Form des Intel Core i5-4200U, der aber zum Testzeitpunkt noch in keiner erhältlichen Konfiguration zu finden ist. Ansonsten werden Modelle mit und ohne dedizierter AMD Radeon HD 8670M-Grafik angeboten, die sich zusätzlich noch beim Massenspeicher und der RAM-Ausstattung unterscheiden. Wir haben das i7-Modell mit AMD-Grafik, 8 GB RAM und einem 256 GB großen Solid State Drive im Test. Der Preis liegt bei knapp 1200 Euro.
Prozessor
Die Ultra-Low-Voltage-CPU Core i7-4500U verfügt über eine besonders geringe Thermal Design Power von 15 Watt. Hierin sind bereits Chipsatz, Speichercontroller und integrierte Grafik enthalten. Der Basistakt von 1.800 MHz kann je nach Lastzustand auf bis zu 3.000 MHz (Single-Thread) per Turbo Boost erhöht werden. Diese Technologie macht sich vor allem bei Programmen bemerkbar, die nur einen Prozessorkern nutzen können. Dank Hyperthreading können aber auch bis zu 4 Threads gleichzeitig abgearbeitet werden. Hiervon profitiert wiederum Software, die die Rechenlast auf mehrere Recheneinheiten verteilen kann.
Bei den Benchmarks schneidet der Prozessor recht gut ab und bewegt sich in etwa auf dem Niveau einer konventionellen Intel Core i5-2540M-CPU mit einer TDP von 35 Watt. Beim Cinebench R10 64 bit erzielt die Intel Core i7-4500U 5897 (Single) und 11183 (Multi) Punkte. Die SuperPi-32M-Berechnung (Single) wird in 655 Sekunden absolviert, und die wPrime-1024m-Berechnung (Multi) dauert 615 Sekunden lang.
Im Akkubetrieb haben wir keine Leistungsdrosselung festgestellt. Beim Cinebench R11.5 (Multi) 64 bit haben wir mit 2,77 Punkten sogar ein geringfügig besseres Ergebnis als im Netzbetrieb (2,74 Punkte) erzielt.
System Performance
Die Systemleistung fällt insgesamt sehr positiv aus, könnte aber durch ein zweites Arbeitsspeichermodul noch etwas gesteigert werden. Der Arbeitsspeicher nutzt nur eine Speicherbank und arbeitet daher lediglich im Single-Channel-Modus. Das hat Auswirkungen zum einen auf die Speichergeschwindigkeit und zum anderen auf die davon abhängige Grafikleistung der integrierten Intel HD Graphics 4400. Diese hat keinen eigenen Grafikspeicher und muss sich beim Arbeitsspeicher bedienen. In früheren Tests haben wir Leistungsunterschiede im Vergleich zu Konfigurationen mit Dual-Channel-Speicher von etwa 20-30 Prozent festgestellt.
Nicht betroffen ist davon AMDs Radeon HD 8670M, die mit eigenem DDR3-Speicher versehen ist. Bei den System-Benchmarks werden schließlich 4.883 Punkte (PC Mark 7) und 13.390 Punkte (PC Mark Vantage) erzielt.
Mit dem DPC Latency Checker überprüfen wir das System auf mögliche Latenzen bei der Nutzung externer Peripherie. Mit eingeschalteten Funkmodulen haben wir hohe Ausschläge festgestellt, die sich im Flugzeugmodus auf etwa 1000µs reduzieren. Treiber-Updates können dieses Problem zukünftig beheben. Bis dahin müssten Anwender sensibler Geräte in Form einer Notlösung die störenden Komponenten kurzerhand ausschalten.
PCMark Vantage Result | 13390 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4883 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Derzeit werden in Deutschland nur Modelle mit 2,5-Zoll-Solid-State-Drives angeboten. Diese haben entweder 128 GB oder 256 GB Kapazität (brutto). In den Konfigurationslisten findet man abgesehen davon auch Varianten mit konventionellen Festplatten und Cache-Modulen, die vielleicht in zukünftigen Konfigurationen auftauchen werden. Das ThinkPad S440 ist bereits mit einem Steckplatz für Solid State Drives im M.2-Format (SATAe) ausgestattet. Derzeit sind passende Module für Endverbraucher jedoch so gut wie nicht zu bekommen.
In unserem Testgerät befindet sich eine 256 GB (brutto) fassende Solid State Disk von Samsung (MZ7TD256HAFV-000L9). Mit sequentiellen Schreibraten von etwa 250 MB/s und sequentiellen Leseraten von knapp 480 MB/s handelt es sich um ein recht flottes Laufwerk, das für eine gefühlt hohe Systemgeschwindigkeit mitverantwortlich ist. Geringe Zugriffszeiten und ein lautloser Betrieb sind weitere positive Eigenschaften, die für einen bedeutenden Mehrwert gegenüber konventionellen Festplatten sorgen.
Grafikkarte
Das ThinkPad S440 verfügt über zwei Grafikchips, die auch beide nutzbar sind. Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4400 stellt vor allem für wenig leistungsfordernde Aufgaben die erste Wahl dar, während die dedizierte AMD Radeon HD 8670M anspruchsvollere 3D-Aufgaben abarbeiten soll. Der von uns im Test festgestellte Leistungsunterschied ist jedoch ernüchternd: Obwohl die integrierte Intel HD Graphics durch den fehlenden Dual-Channel-Modus des Arbeitsspeichers etwas ausgebremst wird, kann sich die AMD Lösung nur bedingt leistungsmäßig absetzen. Lediglich in wenigen Fällen (meist bei Spielen) ist der Unterschied für die Praxis ausreichend, um die HD 8670M als erste Wahl einzustufen. Gründe dafür sind unter anderem der mit 64bit recht schmal ausgeführte Speicherbus und der vergleichsweise langsame DDR3-Grafikspeicher.
Beim 3D Mark Vantage erzielt das Lenovo ThinkPad S440 mit AMD Grafik zum Beispiel 4.077 Punkte und beim Cinebench R11.5 64 bit 21,58 fps. Mit Intel Grafik werden bei den beiden Tests nur 3.325 Punkte und 15,15 fps erzielt. Weitere Vergleiche findet man in der unten angezeigten Tabelle.
Intel HD Graphics 4400 (Core i7 4500U, Single Channel) | AMD Radeon HD 8670M (2GB DDR3) | |
3D Mark`06 | 4456 points | 4.642 points |
3D Mark Vantage | 3.325 points | 4.077 points |
Cinebench R10 OpenGL 64 bit | 5.511 points | 6.010 points |
Cinebench R10 OpenGL 32 bit | 5.420 points | 5.941 points |
Heaven 2.0 | 10.9 fps | 12.5 fps |
World of Warcraft (low) | 199 fps | 237 fps |
World of Warcraft (mid) | 70 fps | 73 fps |
World of Warcraft (high) | 19 fps | 21 fps |
Torchlight 2 (low) | 86 fps | 102 fps |
Torchlight 2 (mid) | 30 fps | 63 fps |
Torchlight 2 (high) | 14 fps | 37 fps |
F1 2012 (low) | 38 fps | 60 fps |
F1 2012 (mid) | 27 fps | 46 fps |
F1 2012 (high) | 19 fps | 42 fps |
Manche Programme wie zum Beispiel Cyberlinks MediaEspresso 6.5 ließen sich im Test partout nicht mit der AMD Radeon HD 8670M nutzen. Eine manuelle Zuweisung war nicht möglich. Unsere Videokonvertierungen konnten daher nur per CPU und Intel Quick Sync Video durchgeführt werden (siehe dazu auch das Kapitel Prozessorleistung). Wenn Programme Schnittstellen wie Intel Quick Sync, OpenCL oder AMD Accelerated Parallel Processing nutzen können, ist neben einem deutlichen Geschwindigkeitsvorteil vor allem eine geringere Prozessorlast zu beobachten. Das macht das System auch noch für andere Aufgaben verwendbar, während im Hintergrund eine Konvertierung durchgeführt wird.
Im Akkubetrieb wie auch unter Volllast haben wir keine Reduzierung der Grafikleistung (AMD Radeon HD 8670M) festgestellt.
3DMark 06 Standard Score | 4642 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4077 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1259 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 38463 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3713 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 699 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spieletauglichkeit der AMD Radeon HD 8670M beschränkt sich im Wesentlichen auf niedrige und mittlere Einstellungen. Nur wenige Titel wie "Torchlight 2" oder "F1 2012" lassen auch etwas mehr zu. Als überhaupt nicht spielbar müssen wir "Alan Wake" einstufen, das selbst in den Basis-Einstellungen eine Diashow abliefert.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 237 | 73 | 21 | 10 |
Anno 1404 (2009) | 119 | 16 | ||
StarCraft 2 (2010) | 154 | 29 | 14 | 8 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 105.8 | 22.48 | 9.15 | |
Anno 2070 (2011) | 52 | 28 | 15 | 9 |
Alan Wake (2012) | 19 | 10 | 5 | |
Diablo III (2012) | 52 | 36 | 29 | 17 |
Sleeping Dogs (2012) | 38.5 | 29.4 | 13.6 | 5 |
Torchlight 2 (2012) | 102 | 63 | 37 | |
F1 2012 (2012) | 60 | 46 | 42 | 20 |
World of Tanks v8 (2012) | 67 | 26 | 21 | 11 |
Tomb Raider (2013) | 46 | 24 | 15 | 6 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärkeentwicklung des Lenovo ThinkPad S440 ist sehr gering. Bei wenig Last nimmt man höchstens gelegentlich ein kurzes Aufdrehen des Lüfters wahr, das sogleich aber wieder verstummt. Abgesehen davon hört man in diesem Zustand vom Kühlsystem lange nichts. Da ist es auch egal, ob man die integrierte Intel HD Graphics 4400 oder AMDs Radeon HD 8670M als Standard-Grafikprozessor ausgewählt hat. Einen relevanten Unterschied konnten wir nicht messen.
Bei anhaltender mittlerer Last mit der dedizierten AMD Grafik ist der Lüfter schließlich deutlich hörbar. Die dabei maximal gemessenen 33,9 dB(A) sind aber immer noch recht leise. Bei Volllast erhöht sich der Schalldruckpegel auf 38,2 dB(A), der sich auch bei dauerhafter Beanspruchung nicht weiter erhöht. Sobald eine Lastphase beendet ist, verringert sich die Lüfterdrehzahl sehr schnell, um kurz darauf wieder gänzlich zu verstummen. Die Lüftercharakteristik fällt neben der geringen Lautstärke auch sonst mit einem sonoren Rauschen sehr angenehm aus und belästigt den Anwender nicht mit hochfrequenten oder hektischen Geräuschentwicklungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28 / 28 dB(A) |
Last |
| 33.9 / 38.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen stellen sich je nach Verwendung höchst unterschiedlich dar. Bei wenig Last ist das Notebook ausgesprochen kühl und erreicht maximal 33,4 °C am Luftauslass unterhalb des Displays.
Unter anhaltender Volllast dient auch das Gehäusematerial an sich als Kühlkomponente und gibt die Abwärme nach außen hin ab. Das führt zu sehr hohen Gehäusetemperaturen, die am Luftauslass im Display-Bereich bis zu 62,5 °C erreichen können. Da wir auch an anderen Stellen des Gehäuses Temperaturen von weit über 45 °C gemessen haben, ist in diesem Zustand lediglich ein stationärer Betrieb auf dem Schreibtisch zu empfehlen. Ein Schoßeinsatz fällt aus, da weite Flächen des Unterbodens unangenehm warm werden.
Ein CPU- oder Grafikthrottling haben wir nicht festgestellt. Die CPU arbeitet mit 2,7 -2,9 GHz weit über dem Nominaltakt von 1,9 GHz, und die GPU läuft konstant mit ihrem Maximaltakt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 62.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9.3 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher sind frontseitig untergebracht und strahlen nach schräg unten ab. Die Soundcharakteristik ist höhenlastig und bietet nur wenig Mitten und Bässe. Für Systemsounds, kurze Internetvideos oder etwas Hintergrundmusik reicht das aber aus. Für Präsentationen oder sonstige Aufgaben mit mehreren Nutzern ist die Maximallautstärke recht gering und verzerrt auch etwas in den letzten Stufen. Externe Boxen lassen sich per 3,5-mm-Klinke, USB, HDMI oder Bluetooth anbinden. Der kombinierte Audio-in-/out-Anschluss erfordert beim Einsatz von Headsets entweder einen Adapter oder ein Headset mit nur einem Klinkekabel für den Ein- und Ausgang.
Energieaufnahme
Die umfangreich verwendeten Stromsparkomponenten wirken sich bei der netzseitig gemessenen Leistungsaufnahme durchaus positiv aus. Im Minimum haben wir mit der Intel HD Graphics 4400 bei minimaler Display-Helligkeit, im Energiesparmodus und im Flugzeugmodus einen Verbrauch von 5,7 Watt gemessen. Mit Intel Grafik, maximaler Helligkeit und dem ausgeglichenen Energieprofil erhöht sich der Verbrauch auf 8,1 Watt. Unter Volllast, mit Prime95 und Furmark simuliert, genehmigt sich das Lenovo ThinkPad S440 41,4 Watt. Das Netzteil hat eine Nennleistung von 65 Watt und damit noch genügend Reserven. Ein Netzteil-Throttling ist nicht vorgekommen.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 5.7 / 8.1 / 8.9 Watt |
Last |
27.7 / 40.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Für den Akkubetrieb hat Lenovo einen Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 46 Wh verbaut. Dieser ist nicht wie sonst oft bei Ultrabooks üblich fest verklebt, sondern lediglich verschraubt und kann bei Bedarf relativ einfach getauscht werden. Für ein ständiges Wechseln, um zum Beispiel die Akkulaufzeiten zu erhöhen, ist aber auch dieser nicht geeignet.
Im Akkubetrieb können die Komponenten ihren Verbrauch nochmals optimieren und sorgen beim Battery Eater Readers Test (minimale Displayhelligkeit, Energiesparmodus, Intel HD Graphics 4400, Flugzeugmodus) für eine Laufzeit von 13:24 Stunden. Rein rechnerisch ergibt das einen Verbrauch von etwa 3,5 Watt. Beim WLAN-Test (Energiesparmodus, 143 cd/m² Display-Helligkeit (Stufe 9), Intel HD Graphics 4400, Funkmodule an) hält das ThinkPad S440 noch etwa 5 Stunden lang durch. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Display-Helligkeit, Höchstleistungsprofil, AMD Grafik, Funkmodule an) bleiben noch 79 Minuten Laufzeit übrig.
Lenovos Ultrabook ThinkPad S440 gefällt in vielen Punkten und kann sogar in Teilbereichen Bestmarken setzen: Die Geräuschentwicklung, die Tastatur, die Schnittstellenausstattung und die Erreichbarkeit der Komponenten überzeugen. Das Aluminiumgehäuse ist sehr stabil und einwandfrei verarbeitet.
Die Leistungsfähigkeit ist insgesamt gut und kann für viele Einsatzgebiete genügend Rechenleistung bereitstellen. Dass es unter anhaltender Volllast bei einem so schmalen Gehäuse zu hohen Gehäusetemperaturen kommt, ist nichts Ungewöhnliches, schränkt die Handhabung aber ein.
Enttäuschend ist hingegen das Leistungsplus der dedizierten AMD Grafik, die lediglich bei Spielen gegenüber der integrierten Intel HD Graphics 4400 geringfügig punkten kann.
Nicht mehr zeitgemäß sind die Eigenschaften des Displays, das vor allem in dieser Preisregion einen erheblichen Fauxpas darstellt: Die Helligkeit bleibt weit unter der Herstellerangabe, der Kontrast ist schwach und die vertikale Blickwinkelstabilität gering. Die gut reagierende Multitouch-Oberfläche, die HD+-Auflösung und die mattierte Oberfläche können da nur bedingt entschädigen, da die Grundeigenschaften einfach zu schwach ausfallen.
Wäre diese erhebliche Einschränkung nicht vorhanden, könnte es das Lenovo ThinkPad S440 gut mit der Konkurrenz aufnehmen und ein ernst zunehmender Gegner sein.