Test Dell Latitude E6440 Notebook
Dells Latitude-6-Serie ist weder sonderlich schlank, noch sonderlich leicht, noch gewinnt sie Designpreise. Muss sie aber gar nicht - im Businessalltag kommt es eben auf andere Dinge an: Anschlüsse, Stabilität, einfache Bedienung, Geschwindigkeit und ein zurückhaltendes Design stehen bei Business-Kunden hoch im Kurs. Dell hat sich in vielen Jahren hier einen guten Ruf aufgebaut und will die Erfolge der Latitude-Serie natürlich auch weiterhin fortführen.
Preis- und leistungstechnisch im oberen Bereich ist die "6-Serie" innerhalb der Latitude-Modelle angesiedelt. Wir testen hier das Latitude E6440 mit 14-Zoll-Bildschirm, Core i5-4300M-Prozessor und AMD-Radeon-HD-8690M-Grafikkarte. Anhand der Komponenten lässt sich eine recht hohe Leistungsfähigkeit vermuten. Zudem versichert Dell eine erstklassige Sicherheitsausstattung mit DDP Protected Workplace, TPM-Modul, Dell Control Vault und vielem mehr. Das 15-Zoll Schwestermodell E6540 (i7 4800MQ, HD 8790M) hatten wir ebenfalls im Test.
Dass es sich lohnt, Unternehmen mit Laptops für hunderte oder tausende Mitarbeiter auszustatten, wissen natürlich auch andere Hersteller und so ist die Konkurrenz recht groß: HP hat dank seiner Server oft schon einen Fuß in der Tür und will Unternehmen beispielsweise mit seinem Elitebook 840 überzeugen. Lenovo versucht es mit dem TinkPad T440, Toshiba hält sein Tecra R940 für die anspruchsvolle Kundschaft bereit. Nur letzteren direkten Premium-Konkurrenten hatten wir im Test.
Wer es günstiger möchte und sich auch mit 15-Zoll anfreunden kann, der findet bei HP das ProBook 650. Die ThinkPads sind ohnehin ein Klassiker im Büro und auch Lenovos ThinkPad L440 weiß zu überzeugen. Toshibas Tecra A50 ist sehr ähnlich ausgestattet wie unser Testgerät, kostet aber 1.300 Euro. Da es inzwischen auch einige Unternehmen gibt, die auf Apple-Infrastruktur setzen, wäre auch das MacBook Pro 13 eine Alternative.
Gehäuse
Wie schon erwähnt ist das Gehäuse des Dell Latitude E6440 nicht unbedingt ein Meilenstein des Designs, andererseits wird es sich garantiert in jeden Arbeitsplatz einfügen: Öffnet man den schlichten silbernen Deckel, kommt ein schwarzes Innenleben zum Vorschein, das nur durch einen silberfarbenen Zierstreifen an der Unterschale aufgelockert wird, der gleichzeitig als Stoßfänger dient. Die Mischung aus eher eckigem Touchpad und den abgerundeten Formen bei Tastatur und Gehäuse ist ebenfalls zurückhaltend, aber gefällig.
Bei der Materialwahl setzt Dell auf einen Mix aus Magnesium, Aluminium und Kunststoff. Der Deckel besteht aus eloxiertem Aluminium, die Unterseite ist pulverbeschichtet und die Handballenablage gummiert. Alles fühlt sich sehr robust an, auch wenn das Latitude E6440 mit 2,1 Kilogramm nicht gerade leicht in der Hand liegt.
Die Stabilität der Unterschale lässt keine Wünsche offen: Nichts lässt sich eindrücken oder verwinden, nur im Bereich der rechten Handballenablage kann man mit viel Druck das Chassis zum Nachgeben bewegen. Der stabile Eindruck wird durch den soliden Schließmechanismus bestätigt, der den Deckel geschlossen hält. Zudem scheinen die Stahlscharniere sehr solide und halten den Deckel straff und fast ohne Nachwippen in Position. Der Deckel lässt sich dennoch mit einer Hand öffnen – prima.
Der Deckel lässt sich allerdings trotz des Aluminiumdeckels relativ stark verwinden, es zeigen sich dann auch weiße Schleier im Bild. Druck auf den Deckel nimmt der Bildschirm nicht auf, drückt man allerdings auf den inneren Bildschirmrahmen, sind durchaus Störungen im Bild erkennbar.
Insgesamt liefert Dell beim Latitude E6440 ein optisch zurückhaltendes und haptisch sehr angenehmes und praktisches Notebookchassis. Auch sehr robust zeigt sich das Chassis. Wer bei Gewicht und Abmessungen eher auf ein Ultrabook setzt, der kann sich die "Latitude-7-Serie" ansehen. Bei der 14-Zoll-Variante spart man einen Zentimeter an Höhe und 500 Gramm Gewicht.
Ausstattung
Blickt man an den Seiten des Notebooks entlang, könnte man erst einmal enttäuscht sein: Drei USB-Anschlüsse sind in Ordnung, aber man kann nie genug haben. Ansonsten findet sich aber links nur noch ein VGA-Anschluss und rechts ein 3,5mm-Klinkenanschluss für ein Headset, ein WLAN-Schalter sowie der DVD-Brenner.
Mehr Anschlüsse gibt es nicht? Doch, natürlich: Erstens gibt es an der Vorderseite den Kartenleser und an der Unterseite den für Businessnotebooks obligatorischen Docking-Port. Und auch an der Rückseite finden sich Anschlüsse: HDMI, LAN und sogar noch ein USB-Anschluss. Damit ist das Latitude E6440 dann doch recht üppig ausgestattet, vor allem wenn man den 14-Zoll-Formfaktor miteinbezieht. Auf einen SD-Kartenleser muss man auch nicht verzichten: Er befindet sich an der Vorderseite des Gehäuses.
Die Platzierung der Anschlüsse ist teilweise unpraktisch: die Anschlüsse an der Rückseite machen ja durchaus Sinn, um das Kabelgewirr gering zu halten. Aber warum befindet sich der Audioport so weit hinten am Gehäuse und dann auch noch direkt neben dem DVD-Laufwerk? So muss man ständig aufpassen, dass man das Kabel nicht einklemmt und es dem Laufwerk nicht im Weg ist. Die große Lüfteröffnung an der linken Seite ist für Linkshänder ungünstig, weil sie genau auf die Maushand bläst.
Kommunikation
Neben dem Gigabit-LAN-Port kommuniziert das Latitude E6440 auch mit WLAN-Netzwerken. Intels Centrino Advanced-N 6235 mit je zwei Empfangs- und zwei Sendeeinheiten, die dafür sorgen, dass die maximal mögliche Geschwindigkeit des Standards 802.11n von 300 MBit pro Sekunde auch wirklich erreicht werden kann. Die Karte funkt zudem wahlweise im 2,4 GHz- oder 5 GHz-Bereich und stellt damit mehr Möglichkeiten bereit, überfüllte Frequenzbereiche zu meiden. Die Empfangsqualität ist sehr gut: Selbst in 10 Metern Entfernung zum Router und durch 3 Wände haben wir noch vollen Empfangsausschlag und können schnell surfen.
WWAN, also Internet über das Handynetz, ist grundsätzlich verfügbar, lässt sich aber über den deutschen Online-Shop nicht vorkonfigurieren. Wer mehrere Latitudes auf einmal kauft, wird über seinen Ansprechpartner bei Dell aber die Möglichkeit haben, ein WWAN-Modul auf Wunsch einzubauen.
Bluetooth 4.0 dient der schnellen und sicheren Datenübertragung zwischen mobilen Geräten oder zu Zubehörteilen wie Headsets. Hier wurden andere Geräte zuverlässig erkannt und die Verbindung war stabil.
Sicherheit
Für Unternehmen unabdingbar ist das Thema Sicherheit – wenn dutzende Mitarbeiter mit sensiblen Daten auf ihren Laptops durch die Welt reisen und im Internet surfen, muss maximaler Schutz gewährleistet werden. Dell weiß das und nennt das Latitude E6440 selbstbewusst "Das sicherste 35,6 cm (14'') Notebook für Unternehmen".
Folgende Maßnahmen sollen dies sicherstellen:
- Mit dem Kensington-Lock-Anschluss lässt sich der Laptop phyisch sichern
- Ein Fingerabdruckscanner lässt sich integrieren, war allerdings in unserem Testgerät nicht eingebaut
- Ebenso sind Smartcard-Lesegerät und RSA SecurID als Optionen verfügbar
- Ein nach US-Standard FIPS 140-2 zertifiziertes TPM-Modul dient zur eindeutigen Identifizierung des Laptops
- Diebstahlsicherung mit Computrace und fest installierten Diebstahlschutzplaketten
- Festplattenverschlüsselung je nach Bedarf des Kunden
Hinzu kommen Software-Lösungen, die Dell standardmäßig oder optional zur Verfügung stellt:
- Dell ControlVault ermöglicht es, Nutzerdaten auf einem separat gesteuerten Hardware-Chip zu speichern.
- Mit Dell Protected Workspace lässt sich eine sichere Arbeitsumgebung schaffen, in der Malware erkannt wird und der Zugriff auf Daten ausgeschlossen wird. Damit kann der Browser und andere frei definierte Anwendungen geschützt werden.
- Mit Dell Data Protection | Security bekommen Sie je nach gewähltem Paket ein umfassendes Verschlüsselungstool, das Daten sogar in öffentlichen Clouds wie Dropbox und auf Mobilgeräten verschlüsseln kann.
Zubehör
Obwohl die Anschlussvielfalt des Latitude E6440 schon sehr ordentlich ist, kann ein Port-Replikator am Schreibtisch nicht schaden: So lassen sich noch mehr Geräte anschließen und man muss das Notebook nur einmal in den Replikator setzen, um mehrere Zubehörteile, wie Monitor und Maus, anzuschließen. Knapp 200 Euro verlangt Dell für das kompatible Modell.
Wartung
Vielleicht will man als Systemadministrator innerhalb der Lebenszeit des Laptops ja mal eine defekte Festplatte austauschen, den RAM vergrößern oder eine WWAN-Karte installieren. Dann ist es gut, wenn sich das System leicht öffnen lässt und alle Komponenten schnell erreichbar sind.
Hier zeigt sich Dell vorbildlich: Im Handbuch ist ein ganzes Kapitel enthalten, das detaillierte Anweisungen enthält, wie man die Unterseite oder sogar die Tastatur abnimmt, um noch tiefer ins System vorzudringen. Die Festplatte lässt sich einzeln zur Seite herausziehen, man muss dazu die Unterseite gar nicht abnehmen.
Schwierig ist allerdings auch das nicht: Einfach den Akku herausnehmen, vier Schrauben lösen und schon kann man den Deckel abheben. Man bekommt dann Zugriff auf die Speicherbausteine, WLAN- und WWAN-Module, die BIOS-Batterie und den Kühler. Auch die RAM-Bausteine lassen sich beide leicht ausbauen und gegebenenfalls ersetzen. In punkto Wartung muss man Dell ein uneingeschränktes Lob aussprechen.
Garantie
Üppige 36 Monate an Garantie spendiert Dell seinem Latitude E6440, das entspricht auch genau der Abschreibungsfrist für geschäftlich genutzte Laptops. Außerdem bekommt man sein Gerät am nächsten Arbeitstag vor Ort repariert oder ersetzt. Für 29,90 Euro bekommt man diesen Support noch ein weiteres Jahr, für 59,80 Euro sogar zwei weitere Jahre. Ebenso besteht die Möglichkeit, auf Dells "Pro-Support" aufzurüsten, für 100,10 bekommt man dann drei Jahre lang zusätzlich technischen Support rund um die Uhr, Premium-Support für Hard- und Software und einen zentralen Ansprechpartner. Auch hier gibt es Optionen für vier und fünf Jahre.
Damit nicht genug: Wer möchte, kann sich sogar gegen Diebstahl und selbst verschuldete Schäden, wie gegen das Herunterfallen, Flüssigkeitsschäden oder ähnliches versichern. Dafür sind noch einmal zwischen 32,50 Euro und 104 Euro zusätzlich nötig.
Eingabegeräte
Tastatur
Vielschreiber werden sich beim Dell Latitude E6440 über die sehr solide Tastatur mit 18 Millimeter breiten und hohen Buchstabentasten freuen. Vermissen kann man hier höchstens den Ziffernblock, bei 14-Zoll-Notebooks ist der aber alles andere als Standard. Der Anschlag ist weich und dennoch gut definiert, so dass auch schnelle Tipper genau wissen, ob sie die Taste getroffen haben oder nicht. Auch das Layout lässt keine Fragen offen.
Zudem gibt es eigene Tasten für die Lautstärkeregelung und einen Schieberegler für das WLAN. Bildschirm- und Tastaturhelligkeit werden über die Doppelbelegung der Pfeiltasten gesteuert.
Touchpad und Trackpoint
Unter der Tastatur findet sich leicht nacht links versetzt das Touchpad. Mit knapp neun Zentimeter Durchmesser ist es nicht gerade groß geraten, dafür ist die Oberfläche angenehm leicht zu bedienen und die beiden einzelnen Tasten darunter haben einen gut definierten Druckpunkt.
Zwischen den Tasten "B", "H" und "G" findet sich der Trackpoint, der recht unscheinbar in Schwarz gehalten ist. Unterhalb der Leertaste finden sich dazu sogar drei Maustasten, die ebenso gut zu bedienen sind. Der Trackpoint ist eine exzellente und intuitiv zu bedienende Alternative zum Touchpad und funktioniert auch beim Latitude E6440 sehr gut.
Insgesamt sind die Eingabegeräte sehr gut gelungen und lassen kaum Wünsche zur Verbesserung offen.
Display
Dells Latitude E6440 ist mit einem 14-Zoll-Display in TN-LED-Technik ausgestattet. Die Wahl hat man bei der Auflösung: 1.366 x 768 Pixel oder 1.600 x 900 Pixel stehen zur Wahl. Unser Testsample ist mit dem höher auflösenden Display ausgestattet. Standard bei Business-Laptops: Das Display ist entspiegelt – Farben wirken zwar nicht ganz so strahlend, dafür kann man auch in helleren Umgebungen weitgehend ohne Spiegelungen arbeiten.
Obwohl das Display mit durchschnittlich 314 cd/m² ausreichend hell ist, bricht es keine Rekorde. Dennoch muss es sich im Vergleichsfeld nur dem MacBook Pro 13 und dem Tecra A50 geschlagen geben, manche günstige Konkurrenten, wie das HP ProBook 650, liegen unter 200 cd/m². Mit 85% ist die Ausleuchtung gleichmäßig.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 338 cd/m²
Kontrast: 389:1 (Schwarzwert: 0.87 cd/m²)
ΔE Color 8.19 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.75 | 0.5-98 Ø5.2
37.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.36% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.06% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.16
Dell Latitude E6440 | Toshiba Tecra R940-1FL | HP ProBook 650 G1 H5G74E | Toshiba Tecra A50-A-12Z | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
---|---|---|---|---|---|
Display | -4% | 51% | |||
Display P3 Coverage | 39.06 | 37.68 -4% | 63.7 63% | ||
sRGB Coverage | 58.7 | 56.7 -3% | 82.3 40% | ||
AdobeRGB 1998 Coverage | 40.36 | 38.93 -4% | 60.2 49% | ||
Response Times | |||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 33 ? | ||||
Response Time Black / White * | 26.2 ? | ||||
PWM Frequency | |||||
Bildschirm | -22% | -17% | 41% | 29% | |
Helligkeit Bildmitte | 338 | 246 -27% | 197 -42% | 261 -23% | 327 -3% |
Brightness | 314 | 223 -29% | 186 -41% | 265 -16% | 300 -4% |
Brightness Distribution | 85 | 76 -11% | 82 -4% | 91 7% | 84 -1% |
Schwarzwert * | 0.87 | 1.49 -71% | 0.63 28% | 0.29 67% | 0.42 52% |
Kontrast | 389 | 165 -58% | 313 -20% | 900 131% | 779 100% |
Delta E Colorchecker * | 8.19 | 10.48 -28% | 5.58 32% | ||
Delta E Graustufen * | 8.75 | 2.89 67% | 10.68 -22% | 5.63 36% | |
Gamma | 2.16 102% | 2.2 100% | 2.31 95% | 2.63 84% | |
CCT | 9489 69% | 12387 52% | 6405 101% | ||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 37.7 | 35.2 -7% | 73.48 95% | ||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -13% /
-16% | -17% /
-17% | 46% /
44% | 29% /
29% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch der Kontrast ist mit 389:1 nur passabel, das liegt am recht hohen Schwarzwert von 0,87 cd/m², der dafür sorgt, dass schwarze Flächen eher dunkelgrau wirken. Auch hier finden sich zwar schlechtere Kandidaten im Vergleichsfeld, wie das HP ProBook 650 oder das Fujitsu LifeBook A544. Allerdings gibt es auch das Toshiba Tecra A50 oder das MacBook Pro 13, die jeweils mit einem Kontrast von 900:1 überzeugen können.
Gerade mal 37,7% der Farben des Adobe RGB Farbraums kann das Display im Latitude E6440 darstellen. Auch hier ist Dells Business-Laptop im Vergleichsfeld mit dem mäßigen Ergebnis zwar nicht alleine, Toshibas Tecra A50 schafft aber beispielsweise mit knapp 54% doch deutlich mehr. Generell gilt: Wer Farbtreue braucht, der muss bei allen Geräten im Vergleich zu einem externen Monitor greifen.
Zur weiteren Farbanalyse verwenden wir die Software CalMan und ein Kolorimeter. Auch hier fallen die Werte recht ernüchternd aus: Bei der Farbgenauigkeit bleibt kein einziger der Farbbalken unter der grünen Linie, also unter einer Abweichung von 3. Die durchschnittliche Abweichung DeltaE2000 ist mit 8,19 recht hoch. Die Graustufen zeigen ebenfalls hohe Abweichungen vom Idealwert des Refernzfarbraums und einen starken Blaustich. Damit deutet sich schon an, was sich im Sättigungsbildschirm bestätigt: Blau ist stark überbetont. Das MacBook Pro 13 zeigt, wie es besser geht: Bereits im Werkszustand bietet es äußerst geringe Abweichungen von den Idealwerten.
Die Nutzbarkeit im Freien ist grundsätzlich durch das entspiegelte Display und die passable Helligkeit gegeben. Im Praxisversuch funktioniert das auch gut: Nur, wenn die Sonne direkt auf das Display scheint, gibt es größere Beeinträchtigungen.
Sie dachten, die Zeit der Displays mit schlechten Blickwinkeln wäre endlich vorbei und besonders bei Laptops mit Preisen um die 1.000 Euro gäbe es so etwas nicht mehr? Falsch gedacht: Das TN-LED-Display des Latitude E6440 hat nach unten und oben nur geringe Toleranz, danach verliert das Bild stark an Kontrast. Das muss bei Business-Laptops aber nicht unbedingt nur ein Nachteil sein: Schließlich soll der Sitznachbar nicht alles lesen können, was man auf dem Bildschirm hat. Andererseits gibt es dafür vernünftigere Lösungen mit Sichtschutzfolien.
Leistung
Für den Büroalltag ist das Latitude E6440 mit dem Intel Core i5 4300M bestens gerüstet, zudem besitzt das Notebook eine dedizierte Grafikkarte, was es eventuell sogar für Spieler interessant machen könnte. Die 8 GByte Arbeitsspeicher sind meist völlig ausreichend und die Hybridfestplatte ist ein interessantes Detail, das wir uns unter "Massenspeicher" genauer ansehen.
Prozessor
Der Intel Core i5 4300M ist ein Zweikernprozessor der aktuellen Haswell-Generation mit 2,6 GHz, der bis zu 3,3 GHz per Turbo Boost erreichen kann. Die zwei Kerne können insgesamt vier Aufgaben (Threads) gleichzeitig abarbeiten. Das Toshiba Tecra A50 aus unserer Vergleichsgruppe ist mit derselben CPU ausgestattet. Beim Dell Latitude E6440 schafft der Turbo bei gleichzeitiger Grafikkarten-Last nicht die volle Geschwindigkeit von 3,2 GHz, die eigentlich möglich wäre: Beide Kerne arbeiten nach kurzer Belastung nur noch mit 2,7 GHz. Im Akkubetrieb zeigt sich dasselbe Prinzip. Ohne Belastung der Grafikkarte kann der Maximaltakt erreicht werden.
Im Alltag sind auch mehrere Anwendungen parallel kein Problem für das Notebook: Insgesamt zeigt sich das Latitude E6440 mit seinem Prozessor als durchaus potent und kann den Großteil des Vergleichsfeldes, inklusive dem MacBook Pro 13 leistungstechnisch hinter sich lassen. Nur das ThinkPad L440 mit Core i5 4330M und etwas höherer Taktrate kann noch ein paar Prozent an Leistung drauflegen.
Wer möchte, erhält das Latitude E6440 auch mit dem etwas langsameren Core i5-4200M. Auch ein Core i7-4600M mit 2,9 GHz ist optional verfügbar. An Festplatten kann eine 180 GByte SSD von Intel oder eine gewöhnliche SATA-Festplatte mit 320 GByte eingebaut werden. Ebenso ist die dedizierte Grafikkarte optional.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Rendering Single 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Rendering Multiple CPUs 32Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo Thinkpad L440 |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Fujitsu LifeBook A544 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Fujitsu LifeBook A544 |
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Lenovo B5400 MB825GE |
System Performance
Das System ist recht ausgewogen zusammengestellt: Prozessor, Speicherausstattung und Grafikkarten passen zueinander und werden sich gegenseitig keine Performance-Steine in den Weg legen. Im Alltag arbeitete das Dell Latitude E6440 zuverlässig und schnell, nur mit aufwändigen Spielen war es überhaupt an seine Grenzen zu bringen.
Das zeigt sich auch bei den PCMark Benchmarks, die das gesamte System unter die Lupe nehmen: Beim PCMark7 kann sich das MacBook Pro 13 noch absetzen, bei PCMark 8 und PCMark Vantage kann sich das Latitude E6440 an die Spitze des Vergleichsfeldes setzen.
PCMark Vantage Result | 7437 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4149 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 4089 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 3587 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 5045 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Creative Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Home Score Accelerated (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Fujitsu LifeBook A544 |
PCMark Vantage - 1024x768 Result (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E |
Massenspeicher
Eine ungewöhnliche Wahl hat Dell bezüglich des Massenspeichers getroffen: Die Seagate ST500LM000 ist keine klassische Festplatte, aber auch kein SSD-Laufwerk, sondern vielmehr ein Hybride aus beiden Systemen. 8 GByte MLC-Flashspeicher sollen dafür sorgen, dass der 500 GByte große Festplattenteil beschleunigt wird und häufig genutzte Daten schnell zur Verfügung stehen.
Der perfekte Kompromiss also aus Speicherplatz, Preis und Geschwindigkeit? Nunja, zumindest bei unserem erst wenige Tage alten Testsystem konnte die Platte ihre Vorteile noch nicht wirklich ausspielen. Allerdings mag das daran liegen, dass die Festplatte erst lernen muss, welche Daten häufig benötigt werden, um diese auf den Flashspeicher zu verschieben.
Obwohl das System also durchaus flott lief und Anwendungen zügig starteten, hält die Hybrid-Platte dem Vergleich mit der SSD im MacBook Pro 13 nicht stand. Auch im Vergleich zu den übrigen Kandidaten mit herkömmlichen Festplatten waren die Ergebnisse nur in den PCMark Benchmarks deutlich besser, bei Schreibe- und Lesetests eher im Mittelfeld.
CrystalDiskMark 3.0 | |
Read 4k QD32 (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Fujitsu LifeBook A544 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Read 4k (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
Fujitsu LifeBook A544 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
PCMark 7 - System Storage (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Lenovo B5400 MB825GE | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 |
PCMark Vantage - 1024x768 HDD Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Dell Latitude E6440 | |
Toshiba Tecra A50-A-12Z | |
Lenovo Thinkpad L440 | |
HP ProBook 650 G1 H5G74E |
Grafikkarte
Die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4600 kommt zum Einsatz, wenn wenig Leistung benötigt wird, ansonsten springt die eigenständige AMD Radeon HD 8690M ein, die deutlich mehr Power bieten sollte.
Tatsächlich sprintet das Latitude E6440 seinen Mitbewerbern ohne oder mit deutlich schwächerer dedizierter Grafikkarte in den künstlichen Benchmarks davon, übertrifft sie in einzelnen Tests um bis zu 100%. Weiter unten testen wir mit echten Spielen, wie tauglich das Notebook für Gamer ist.
3DMark 06 Standard Score | 9413 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1790 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 59608 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6093 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1151 Punkte | |
Hilfe |
Dell Latitude E6440 Radeon HD 8690M, 4300M, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | Toshiba Tecra R940-1FL HD Graphics 4000, 3320M, Toshiba MK3261GSYG | HP ProBook 650 G1 H5G74E HD Graphics 4600, 4000M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 Iris Graphics 5100, 4258U, Apple SSD SM0256F | Toshiba Tecra A50-A-12Z GeForce GT 730M, 4300M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | |
---|---|---|---|---|---|
3DMark | -51% | -40% | -19% | -17% | |
1920x1080 Fire Strike Score | 1151 | 474 -59% | 563 -51% | 863 -25% | 934 -19% |
1280x720 Cloud Gate Standard Score | 6093 | 3513 -42% | 4360 -28% | 5286 -13% | 5222 -14% |
Gaming Performance
Der Vorsprung in den synthetischen Benchmarks macht sich auch in der Praxis bemerkbar: Die Radeon HD 8690M mit 1.024 MByte Speicher kann aktuelle Spiele bei mittleren Details und in reduzierter Auflösung meist flüssig darstellen. Klar, wer Crysis 3 spielen will, der braucht einen stärkeren Rechner, aber wer beispielsweise Diablo III oder Tomb Raider in mittleren Einstellungen zockt, der bekommt ein flüssiges Spielerlebnis. Für ein Business-Notebook keine schlechte Leistung.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 90.8 | 40.5 | 25.4 | 13.4 |
Diablo III (2012) | 70.3 | 50.6 | 40.1 | 29.1 |
Crysis 3 (2013) | 28.5 | 15.4 | 10.3 | 6.5 |
Tomb Raider (2013) | 59.9 | 33.6 | 22.1 | 12.5 |
Metro: Last Light (2013) | 52.3 | 36 | 28.6 | 19.3 |
GRID 2 (2013) | 101 | 52.3 | 35.6 | 18.9 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Bei einer Besprechung oder auch am Arbeitsplatz kann ein lauter Lüfter schon nerven. Das Latitude E6440 ist ingesamt aber relativ zurückhaltend, wie übrigens alle Kollegen aus der Vergleichsgruppe. (Eine Ausnahme bietet nur das Tecra A50 mit nervigem Pieps-Ton.) Auch die Lüftersteuerung ist gut ausbalanciert und schaltet den Lüfter wenn möglich ganz ab. Plötzliches Hochdrehen oder Pulsieren kommt nicht vor. Im Idle-Betrieb ist so meist nur das knapp 31 dB(A) leise Rauschen der Hybrid-Festplatte zu hören.
Selbst unter Volllast ist der Lüfter mit bis zu 44 dB(A) noch recht zurückhaltend und nur durch ein angenehm leises Rauschen wahrnehmbar. Dass es aber auch noch leiser geht, zeigt das ThinkPad L440: Es erreicht maximal 35,7 dB(A) und ist damit noch einmal deutlich leiser. Insgesamt ist die Geräuschkulisse des Latitude E6440 aber zurückhaltend und arbeitsalltagstauglich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 35 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 36 / dB(A) |
Last |
| 38.4 / 44.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Mit seinen maximal 43 Grad Celsius Oberflächentemperatur, die noch dazu recht punktuell an der rechten Unterseite auftreten, bleibt das Dell Latitude E6440 recht kühl. Das Toshiba Tecra A50 wird wesentlich wärmer: Bis zu 59,3 Grad können es hier werden. Im Gegensatz dazu lässt sich das Latitude E6440 bequem auch auf dem Schoß betreiben, ohne dass es unangenehm warm wird.
Zumal die Maximaltemperatur im Idle-Betrieb mit 33,4 Grad noch einmal wesentlich niedriger liegt. Auch hier ist das Latitude E6440 im Vergleichsfeld vorne mit dabei. Das MacBook Pro 13 oder das HP ProBook 650 bleiben allerdings noch etwas kühler.
Stresstest
Für mehrere Stunden testen wir das System im Maximallast-Betrieb, den wir mit FurMark und Prime95 erreichen. Gleichzeitig überwachen wir die Taktfrequenzen und die Temperatur von GPU und CPU. Während beim Prozessor beide Kerne durchgehend mit 2,7 GHz Takt arbeiten und damit nicht den vollen Turbo ausnutzen, drosselt die Grafikkarte und schwankt andauernd zwischen Maximaltakt und 750 MHz. Dadurch wird die Grafikleistung unter voller Last noch einmal geschwächt.
Die Temperaturen geben allerdings eher Anlass zur Sorge: Bis zu 96 Grad Celsius messen wir beim Core i5 4300M. Sollte diese Temperatur der Wahrheit entsprechen und rührt sie nicht von einem fehlerhaften Sensor, so ist sie zwar nicht akut bedrohlich für den Prozessor - bei zukünftiger Abnahme der Kühlleistung (Schmutz, Flusen) wird aber die Leistung der Komponente im steigenden Maß beschnitten.
Der 3DMark06 direkt nach dem Stresstest offenbart eine etwas geringere Punktzahl von 8.439 im Gegensatz zur Ausführung aus dem Idle-Betrieb heraus. Auf die Spieleleistung wirkt sich das offensichtlich nur sehr geringfügig aus, da hier nur selten Prozessor und Grafikkarte gleichzeitig bis an ihre Grenzen gefordert werden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.9 °C).
Lautsprecher
Braucht man gute Lautsprecher in einem Business-Notebook? Nunja, vielleicht will man ja mal abends im Hotelzimmer einen Film schauen oder man hat seine Präsentation mit aktuellen Charthits unterlegt. Und dann soll es ja doch ordentlich wummern. Wir testen die Lautsprecher an der Vorderseite des Latitude E6440 und sind positiv überrascht: Die maximale Lautstärke ist hoch, allerdings verzerren die Lautsprecher dann auch etwas. Generell ist der Klang ausgeglichen, sogar Bässe sind wahrnehmbar. Für einen Business-Laptop bieten die Speaker einen sehr guten Klang, der bei großem Orchester zum Verzerren neigt.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Vergleicht man den Stromverbrauch mit dem recht ähnlich ausgestatteten Toshiba Tecra A50, so fällt auf, dass die Verbrauchswerte des Dell Latitude E6440 durchgehend höher liegen. Das verwundert dann doch, schließlich hat das Tecra A50 mit 15,6 Zoll auch noch einen größeren Bildschirm.
Auch im Vergleich mit anderen Business-Notebooks, wie dem HP ProBook 650, fällt der Stromverbrauch von Dells Latitude E6440 recht hoch aus: Die Idle-Messung ergibt einen durchschnittlichen Verbrauch von 12,2 Watt, hier gibt sich das ProBook 650 schon mit 3/4 zufrieden. Auch das Tecra A50 bleibt mit 9,5 Watt deutlich darunter.
Mal sehen, ob das Latitude E6440 dank seiner recht hohen Akku-Kapazität dennoch für vernünftige Akkulaufzeiten sorgt.
Aus / Standby | 0.2 / 0.2 Watt |
Idle | 7.3 / 12.2 / 14.7 Watt |
Last |
46.6 / 74.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Grundsätzlich hat das Dell Latitude E6440 einen relativ leistungsfähigen Akku: 66,6 Wattstunden kann er bereitstellen. Nur das ThinkPad L440 mit 100 Wattstunden und das MacBook Pro 13 mit 71,4 Wattstunden stellen in der Vergleichsgruppe noch mehr Kapazität zur Verfügung.
Dennoch sind die Laufzeiten aufgrund des hohen Energieverbrauchs eher durchschnittlich und können durchgehend nur das mit einem deutlich schwächeren Akku ausgestattete Lenovo B5400 durchgehend schlagen. Das HP ProBook 650 ist ungefähr gleichauf.
Über fünf Stunden sollte eine Zugfahrt nicht dauern, wenn man ohne Stromanschluss auskommen muss: Surfen über die Internetfreigabe am Smartphone oder jede andere WLAN-Verbindung wird nicht viel länger möglich sein. Wer sich wirklich auf ein Minimum reduziert, kann die Laufzeit bis zu knapp 7 1/2 Stunden strecken. Nutzt man die volle Leistung von CPU und GPU, ist nach 1:19 Stunden Schluss.
Insgesamt enttäuschen die Laufzeiten auf hohem Niveau. Zudem sind die meisten Umfelder, in denen sich Geschäftsreisende heute bewegen bereits mit Steckdosen ausgestattet. Dennoch, wem die Laufzeit wichtig ist, der bekommt beim ThinkPad L440 bei ungefähr gleichem Gewicht circa 50% mehr Laufzeit.
Fazit
Beim Latitude E6440 gibt es viel zu loben: Tolle Eingabegeräte, ein stabiles Metallchassis, gute Anschlussausstattung, hohe Systemleistung, die sogar für anspruchslose Spiele ausreicht, ordentliche Lautsprecher und umfangreiche Wartungsmöglichkeiten. Dazu Services, Sicherheitsfeatures und Garantiemöglichkeiten, die Systemadministratoren das Leben sicher leichter machen und dem Chef ein gutes Gefühl geben.
Meckern muss man aber über den Bildschirm: Dessen Qualität ist in dieser Preisklasse fast schon frech. Angefangen vom Blaustich über den hohen Schwarzwert, die ungleichmäßige Ausleuchtung und die geringe Farbtreue bis hin zu den eingeschränkten Blickwinkeln. Woran das liegt? Wir könnten uns vorstellen, dass Dell seine Business-Kunden gefragt hat, was ihnen am wenigsten wichtig ist an einem Arbeitslaptop – wenn das Notebook am Schreibtisch ohnehin an einen großen Monitor angeschlossen wird und man unterwegs nur mal die Präsentation aufpoliert, dann könnte es durchaus der Bildschirm sein. Zumal er für Office-Tätigkeiten allemal gut genug ist.
Weitere Kleinigkeiten sind der für Linkshänder etwas ungünstig platzierte Lüfter, die etwas nachgiebige Displayumrandung und der Audioport hinter dem DVD-Laufwerk. Insgesamt war's das aber auch schon wieder mit dem Meckern: Dell hat seine Sache beim Latitude E6440 richtig gut gemacht, so dass der Laptop auch in Zukunft bestimmt in vielen Firmen eine Heimat finden wird – und vielleicht ja auch auf dem einen oder anderen privaten Schreibtisch.
Alternativen wären das Toshiba Tecra A50, das etwas längere Akkulaufzeiten liefert und ebenfalls eine dedizierte Grafikkarte. Allerdings erzeugte unser Testgerät einen nervigen Fiepton. Das Toshiba Tecra R940 bietet ebenfalls umfangreiche Sicherheitsausstattung und ist etwas günstiger. Neben den hohen Akkulaufzeiten muss man hier aber mit nur zwei USB 3.0-Anschlüssen auskommen, das Display ist auch hier nicht besser.